[0001] Die Erfindung betrifft ein Hörgerät mit einem Gehäuse, das eine Öffnung aufweist.
Mit der Öffnung ist ein innerhalb des Gehäuses angeordnetes Mikrophon akustisch verbunden.
[0002] Personen, die unter einer Verminderung des Hörvermögens leiden, verwenden üblicherweise
ein Hörhilfegerät, das ein Hörgerät ist. Hierbei wird meist mittels eines Mikrofons,
also eines elektromechanischen Schallwandlers, ein Umgebungsschall in ein elektrisches
(Audio-/Schall-)Signal gewandelt, sodass das elektrische Signal erfasst wird. Die
erfassten elektrischen Signale werden mittels einer Verstärkerschaltung bearbeitet
und mittels eines weiteren elektromechanischen Wandlers in Form eines Hörers in den
Gehörgang der Person eingeleitet. Meist erfolgt zudem eine Bearbeitung der erfassten
Schallsignale, wofür üblicherweise ein Signalprozessor der Verstärkerschaltung verwendet
wird. Hierbei ist die Verstärkung auf einen etwaigen Hörverlust des Hörgeräteträgers
abgestimmt. Die (Schall-)Wandler und die Verstärkerschaltung sind üblicherweise in
einem Gehäuse angeordnet und auf diese Weise vor Umwelteinflüssen zumindest teilweise
geschützt.
[0003] Damit der Umgebungsschall ungestört bis zum Mikrofon gelangen kann, weist das Gehäuse
üblicherweise eine Öffnung auf, mit der das Mikrofon akustisch verbunden ist. Hierbei
ist es jedoch möglich, dass über die Öffnung Fremdpartikel in das Gehäuse eintreten,
aufgrund derer eine Beschädigung der dort angeordneten Komponenten des Hörgeräts,
wie des Mikrofons, erfolgen kann. Auch ist es möglich, dass mittels der Fremdpartikel
die Öffnung zumindest teilweise blockiert wird, sodass das Eindringen des Umgebungsschalls
lediglich in verringertem Maße erfolgt, was zu einer Komforteinbuße für die Person
führt. Zur Abhilfe hiervon ist es bekannt, Dichtungen, wie eine Labyrinthdichtung,
zu verwenden, die zwischen einer äußeren Einmündung der Öffnung und dem Mikrofon angeordnet
sind. Dies bedingt eine vergleichsweise komplexe Konstruktion des Gehäuses, weswegen
Herstellungskosten erhöht sind.
[0004] Zur Signalisierung eines Status oder sonstigen Ereignisses werden in zunehmendem
Maße Leuchtmittel, wie eine LED (light-emitting Diode) verwendet. Diese sind ebenfalls
innerhalb des Gehäuses angeordnet, was eine Bestromung erleichtert. Somit ist es jedoch
erforderlich, eine zusätzliche Öffnung in das Gehäuse einzubringen, sodass das mittels
des Leuchtmittels abgegebene Licht von außerhalb des Gehäuses wahrnehmbar ist. Damit
auch hier ein Eindringen von Fremdpartikeln unterbunden ist, wird meist die zusätzliche
Öffnung mit einem transparenten Kunststoff abgedeckt, der stoffschlüssig mit weiteren
Bestandteilen des Gehäuses verbunden wird. Dies führt zu zusätzlichen Arbeitsschritten,
weswegen eine Montagezeit erhöht ist. Auch ist eine potentielle Undichtigkeitsstelle
vorhanden, weswegen hier eine Qualitätskontrolle durchgeführt werden muss, sodass
sich die Herstellungszeit weiter verlängert und Herstellungskosten erhöht sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders geeignetes Hörgerät anzugeben,
wobei insbesondere ein Komfort und/oder eine Betriebssicherheit erhöht sind.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Beispielsweise ist das Hörgerät ein Kopfhörer oder umfasst einen Kopfhörer, und das
Hörgerät ist zum Beispiel ein Headset. Besonders bevorzugt ist das Hörgerät jedoch
ein Hörhilfegerät. Das Hörhilfegerät dient der Unterstützung einer unter einer Verminderung
des Hörvermögens leidenden Person. Mit anderen Worten ist das Hörhilfegerät ein medizinisches
Gerät, mittels dessen beispielsweise ein partieller Hörverlust ausgeglichen wird.
Das Hörhilfegerät ist beispielsweise ein "Receiver-in-the-canal"-Hörhilfegerät (RIC;
Ex-Hörer-Hörhilfegerät), ein Im-Ohr-Hörhilfegerät, wie ein "in-the-ear"-Hörhilfegerät,
ein "in-the-canal"-Hörhilfegerät (ITC) oder ein "complete-in-canal"-Hörhilfegerät
(CIC), eine Hörbrille, ein Taschenhörhilfegerät, ein Knochenleitungs-Hörhilfegerät
oder ein Implantat. Alternativ ist das Hörhilfegerät ein Hinter-dem-Ohr-Hörhilfegerät
("Behind-the-Ear"-Hörhilfegerät), das hinter einer Ohrmuschel getragen wird.
[0008] Das Hörgerät ist vorgesehen und eingerichtet, am menschlichen Körper getragen zu
werden. Mit anderen Worten umfasst das Hörgerät bevorzugt eine Haltevorrichtung, mittels
deren eine Befestigung am menschlichen Körper möglich ist. Sofern es sich bei dem
Hörgerät um ein Hörhilfegerät handelt, ist das Hörgerät vorgesehen und eingerichtet,
beispielsweise hinter dem Ohr oder innerhalb eines Gehörgangs angeordnet zu werden.
Insbesondere ist das Hörgerät kabellos und dafür vorgesehen und eingerichtet, zumindest
teilweise in einen Gehörgang eingeführt zu werden.
[0009] Das Hörgerät umfasst ein Mikrofon, das dem Erfassen von Schall dient. Insbesondere
wird bei Betrieb mittels des Mikrofons ein Umgebungsschall erfasst, oder zumindest
ein Teil hiervon. Bei dem Mikrofon handelt es sich insbesondere um einen elektromechanischen
Schallwandler. Das Hörgerät weist beispielsweise lediglich ein einziges Mikrofon oder
mehrere Mikrofone auf, die miteinander wechselwirken. Das oder jedes Mikrofon weist
zweckmäßigerweise eine Membran auf, die anhand von Schallwellen in Schwingungen versetzt
wird, wobei die Schwingungen mittels eines entsprechenden Aufnahmegeräts, wie eines
Magneten, der in einer Spule bewegt wird, in ein elektrisches Signal gewandelt wird.
Alternativ ist das Mikrofon als Elektret- / MEMS-Kondensatormikrofon ausgestaltet.
Zumindest ist es möglich, mittels des jeweiligen Mikrofons ein Audiosignal zu erfassen,
das auf dem auf das Mikrofon auftreffendem Schall basiert. Das oder die Mikrofone
sind insbesondere omnidirektional ausgestaltet.
[0010] Zweckmäßigerweise weist das Hörgerät einen Hörer zum Ausgeben eines Ausgabesignals
auf. Das Ausgabesignal ist hierbei insbesondere ein elektrisches Signal. Der Hörer
ist zum Beispiel ein elektromechanischer Schallwandler, vorzugsweise ein Lautsprecher.
Je nach Ausgestaltung des Hörgeräts ist im bestimmungsgemäßen Zustand der Hörer zumindest
teilweise innerhalb eines Gehörgangs eines Trägers des Hörgeräts, also einer Person,
angeordnet oder zumindest akustisch mit diesem verbunden. Das Hörgerät dient insbesondere
hauptsächlich dem Ausgeben des Ausgabesignals mittels des Hörers, wobei ein entsprechender
Schall erstellt wird. Mit anderen Worten ist die Hauptfunktion des Hörgeräts bevorzugt
das Ausgeben des Ausgabesignals. Das Ausgabesignal ist dabei insbesondere zumindest
teilweise in Abhängigkeit des mittels des Mikrofons erfassten Schalls erstellt.
[0011] Das Hörgerät umfasst zweckmäßigerweise einen Signalprozessor, der geeigneterweise
eine Signalverarbeitungseinheit bildet oder zumindest ein Bestandteil hiervon ist.
Zumindest jedoch umfasst das Hörgerät zweckmäßigerweise eine entsprechende Signalverarbeitungseinheit.
Der Signalprozessor ist beispielsweise ein digitaler Signalprozessor (DSP) oder mittels
analoger Komponenten realisiert. Mittels des Signalprozessors erfolgt insbesondere
eine Anpassung des mittels des Mikrofons erstellten (Audio-)Signals, vorzugsweise
in Abhängigkeit eines etwaigen Hörverlust eines Trägers des Hörgeräts. Zweckmäßigerweise
ist zwischen dem Mikrofon und der Signalverarbeitungseinheit, beispielsweise dem Signalprozessor,
ein A/D-Wandler angeordnet, sofern der Signalprozessor als digitaler Signalprozessor
ausgestaltet ist. Der Signalprozessor ist insbesondere in Abhängigkeit eines Parametersatzes
eingestellt. Mittels des Parametersatzes wird dabei eine Verstärkung in unterschiedlichen
Frequenzbereichen vorgegeben, sodass das mittels des Mikrofons erstellte Signal entsprechend
bestimmter Vorgaben bearbeitet wird, insbesondere in Abhängigkeit eines Hörverlust
des Trägers des Hörgeräts. Besonders bevorzugt umfasst das Hörgerät zusätzlich einen
Verstärker, oder der Verstärker ist mittels des Signalprozessors zumindest teilweise
gebildet. Beispielsweise ist der Verstärker signaltechnisch dem Signalprozessor vor-
oder nachgeschaltet.
[0012] Das Hörgerät weist ein Gehäuse auf. Innerhalb des Gehäuses ist das Mikrofon angeordnet.
Sofern der Hörer vorhanden ist, ist dieser beispielsweise ebenfalls innerhalb des
Gehäuses oder eines hierzu separaten weiteren Gehäuses angeordnet, wobei das weitere
Gehäuse, im bestimmungsgemäßen Zustand in einem Gehörgang der Person angeordnet ist,
und wobei die beiden Gehäuse insbesondere signaltechnisch miteinander verbunden sind.
Vorzugsweise ist die etwaige Signalverarbeitungseinheit ebenfalls innerhalb des Gehäuses
angeordnet. Vorzugsweise ist innerhalb des Gehäuses eine Energieversorgungseinheit,
wie eine Batterie, angeordnet, mittels derer insbesondere ein Teil der darin angeordneten
Komponenten bei Betrieb bestromt wird. Zweckmäßigerweise bildet das Gehäuse eine Außenhaut
des Hörgeräts und somit die äußere Begrenzung des Hörgeräts. Das Gehäuse ist zum Beispiel
aus einem Kunststoff, wie einem glasfaserverstärkten Kunststoff, erstellt, sodass
die damit umgebenden Bauteilen des Hörgeräts mittels des Gehäuses geschützt sind.
[0013] Das Gehäuse weist eine Öffnung auf, mit der das Mikrofon akustisch verbunden ist.
Somit ist es für Schall aus der Umgebung des Hörgeräts möglich, über die Öffnung bis
zum Mikrofon zu gelangen, nämlich durch die Öffnung. Somit erfolgt keine Dämpfung
und/oder sonstige Veränderung des Schalls, bis dieser zum Mikrofon gelangt ist. Zusammenfassend
ist somit das Mikrofon akustisch mit der Öffnung gekoppelt, und die Öffnung reicht
insbesondere bis zu dem Mikrofon. Geeigneterweise weist die Öffnung auf der Außenseite
des Gehäuses eine Einmündung auf und reicht zweckmäßigerweise bis zu dem Mikrofon,
sodass die Öffnung endseitig zweckmäßigerweise mittels des Mikrofons verschlossen
ist. Zumindest jedoch ist das Mikrofon bezüglich der Öffnung derart angeordnet, das
mittels des Mikrofons durch die Öffnung eintretende Schall erfasst werden kann und
vorzugsweise bei Betrieb auch wird.
[0014] Das Hörgerät weist ferner eine Leuchteinheit auf. Die Leuchteinheit weist beispielsweise
lediglich ein einziges Leuchtmittel, wie zweckmäßigerweise eine LED (light-emitting
Diode), auf. Besonders bevorzugt umfasst die Leuchteinheit mehrere derartige LEDs,
wobei die LEDs zweckmäßigerweise zueinander unterschiedlich sind, sodass mittels dieser
bei Betrieb jeweils Licht mit unterschiedlichen Wellenlängen abgegeben werden kann.
Zum Beispiel sind genau zwei derartige LEDs vorhanden, und die Leuchteinheit ist derart
ausgestaltet, dass diese jeweils separat betrieben werden. Hierbei wird beispielsweise
mittels einer der LEDs ein Betriebszustand und mit der anderen eine Stand-by-Zustand
signalisiert, wobei mit der einen LED insbesondere grünes Licht und mit der anderen
rotes Licht abgegeben wird. Alternativ hierzu ist auch ein gleichzeitiger Betrieb
der LEDs möglich. Vorzugsweise umfasst die Leuchteinheit noch zumindest eine weitere
LED und ist insbesondere nach Art eines Farbmischers ausgestaltet. Somit ist insbesondere
auch ein Abgeben von gemischten Farben mittels der Leuchteinheit ermöglicht.
[0015] Die Leuchteinheit ist optisch mit einem Lichtleiter gekoppelt, der beispielsweise
ein Lichtwellenleiter ist, und/oder der zweckmäßigerweise aus einem Kunststoff gefertigt
ist. Somit sind Herstellungskosten und ein Gewicht reduziert. Beispielsweise ist der
Lichtleiter zumindest abschnittsweise nach Art einer Glasfaser ausgestaltet. Der Lichtleiter
ist geeignet, insbesondere vorgesehen, ein bei Betrieb mittels der Leuchteinheit abgegebenes
Licht, also insbesondere elektromagnetische Strahlung, zu leiten und an einer bestimmten
Stelle abzugeben. Bei Betrieb wird somit das mittels der Leuchteinheit ausgesandten
Licht zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig oder zumindest über 50 %, 60 %
oder 70 %, in den Lichtleiter eingespeist.
[0016] Die Öffnung ist mittels des Lichtleiters verschlossen. Somit ist der Lichtleiters
zumindest teilweise innerhalb der Öffnung angeordnet, und die Öffnung ist teilweise
mittels des Lichtleiters abgedeckt. Vorzugsweise überdeckt der Lichtleiter die Öffnung.
Hierbei ist der Lichtleiter zweckmäßigerweise von der Einmündung der Öffnung beabstandet,
und somit von der Außenseite des Gehäuses zumindest teilweise nach innen versetzt.
Der Lichtleiter befindet sich zweckmäßigerweise zwischen der Einmündung der Öffnung
und dem Mikrofon. Der Lichtleiter weist eine weitere Öffnung auf, die innerhalb der
Öffnung angeordnet ist. Somit ist die Größe der weiteren Öffnung kleiner als die Größer
der Öffnung, und insbesondere ist die Fläche der weiteren Öffnungen kleiner als die
Fläche der Öffnung. Vorzugsweise ist die weitere Öffnung vollständig innerhalb der
Öffnung angeordnet.
[0017] Aufgrund der weiteren Öffnung ist somit auch weiterhin ein Eindringen von Schall(-wellen)
über die Öffnung und die weitere Öffnung bis zum Mikrofon möglich, sodass mittels
des Mikrofons auch weiterhin der Schall der Umgebung, also Umgebungsschall, erfasst
werden kann. Ferner dient die Öffnung dem Abgeben, nämlich Ausstrahlen, des mittels
der Leuchteinheit erstellten und über den Lichtleiters in der Öffnung abgegebenen
Lichts in die Umgebung des Gehäuses. Infolgedessen ist lediglich eine einzige mögliche
Undichtigkeit in dem Gehäuse vorhanden, sodass eine Betriebssicherheit erhöht ist.
Dabei erfolgt mittels des Lichtleiters zumindest teilweise ein Zurückhalten von Fremdpartikeln,
weswegen eine Betriebssicherheit erhöht ist. Zudem erfolgt mittels des Lichtleiters
und der weiteren Öffnungen eine Verlängerung des Wegs, den der Schall durch die Öffnung
zurückgelegt, sodass effektiv eine veränderte akustische Masse vorliegt. Dies führt
zu einer veränderten Frequenzantwort, sodass ein Komfort für einen Nutzer des Hörgeräts
erhöht ist. Zudem ist mittels der Leuchteinheit sowie des Lichtleiters ein optisches
Signalisieren von weiteren Informationen, wie von bestimmten Ereignissen und/oder
Betriebszuständen, ermöglicht, weswegen ein Komfort für den Nutzer erhöht ist. Insbesondere
wird das Leuchteinheit hierfür bei Betrieb entsprechend angesteuert und ist hierfür
geeignet, insbesondere vorgesehen und eingerichtet.
[0018] Beispielsweise weist der Lichtleiters an dessen Oberfläche stets die gleiche Rauheit
auf. Besonders bevorzugt jedoch ist der Lichtleiter im Bereich der Öffnung, also der
Teil des Lichtleiters, der in der Öffnung angeordnet ist, aufgeraut, sodass ein Abstrahlen
von Licht aus dem Lichtleiters dort in verstärktem Maße stattfindet. Beispielsweise
umfasst der Lichtleiter mehrere zueinander separate Teile, die geeignet aneinandergefügt
sind. Besonders bevorzugt jedoch ist der Lichtleiter einstückig ausgestaltet, was
eine Robustheit erhöht. Auch ist auf diese Weise ein Leiten des eingekoppelten Lichts
erleichtert.
[0019] Bevorzugt ist die weitere Öffnung in Abhängigkeit einer gewünschten Frequenzantwort
ausgestaltet. Mit anderen Worten ist insbesondere die weitere Öffnung derart angepasst,
dass sich die gewünschte Frequenzantwort ergibt, also insbesondere das Verhältnis
der Amplitude des an dem Mikron ankommenden Schalls zu der Amplitude des in die Öffnung
eingeleiteten Schalls in Abhängigkeit der Frequenz. Dabei wird vorzugsweise eine Resonanzfrequenz
geeignet verschoben. Geeigneterweise wird zum Anpassen der gewünschten Frequenzantwort
der Ort, die Größe und/oder Form der weiteren Öffnungen gewählt. Beispielsweise erfolgt
dies einmalig, insbesondere in Abhängigkeit des jeweils verwendeten Mikrofons oder
sonstiger Komponenten, und/oder in Abhängigkeit des Trägers des Hörgeräts. Somit ist
es möglich, dass bei dem ansonsten gleichen Hörgerät sich die Lichtleiter, nämlich
die weiteren Öffnungen, für unterschiedliche Personen unterscheiden. Somit ist es
möglich, lediglich mittels Anpassung des Lichtleiters das Hörgerät auf den jeweiligen
Nutzer/Person, also insbesondere den Träger des Hörgeräts, anzupassen. Dabei ist lediglich
ein Austausch oder Nachbearbeitung eines einzigen Bauteils erforderlich. Ferner ist
somit ein Abgleich der Frequenzantworten zwischen mehreren Mikrofonen ermöglicht,
insbesondere sofern das Hörgerät mehrere Mikrofone aufweist. Dabei ist beispielsweise
lediglich ein Lichtleiter vorhanden, und mittels dessen wird die Frequenzantwort des
zugeordneten Mikrofons auf die Frequenzantwort des anderen Mikrofons angepasst. Alternativ
hierzu ist bei beiden Mikrofonen ein entsprechender Lichtleiter vorhanden, sodass
eine vergleichsweise beliebige Anpassung der Frequenzantworten aufeinander erfolgen
kann. Aufgrund der Anpassung der Frequenzantworten ist hierbei die Realisierung eines
Richtmikrofons mittels der beiden Mikrofone erleichtert.
[0020] Beispielsweise ist lediglich die weitere Öffnung vorhanden. Besonders bevorzugt jedoch
umfasst der Lichtleiter mehrere derartige weitere Öffnungen, die somit ebenfalls innerhalb
der Öffnung angeordnet sind. Beispielsweise sind die weiteren Öffnungen zueinander
baugleich oder unterscheiden sich. Zum Beispiel ist jede weitere Öffnung rund ausgestaltet
oder eine der weiteren Öffnungen, vorzugsweise einige oder alle, sind kreisbogenförmig
oder halbmondförmig. Insbesondere umfasst der Lichtleiter insgesamt genau 2, 3 oder
4 derartige weitere Öffnungen. Somit ist eine mechanische Integrität des Lichtleiters
nicht übermäßig reduziert, wobei ein Eindringen von Schallwellen aus der Umgebung
bis zum Mikrofon dennoch möglich ist. Aufgrund der Mehrzahl der weiteren Öffnungen
ist es jedoch möglich, die Fläche jeder der weiteren Öffnung vergleichsweise gering
zu wählen, sodass ein Eindringen von Fremdpartikeln vergleichsweise effizient unterbunden
werden kann.
[0021] In einer Weiterbildung umfasst der Lichtleiter einen gitterförmigen Abschnitt, mittels
dessen die weiteren Öffnungen bereitgestellt sind. Mit anderen Worten ist der Lichtleiter
in dem Abschnitt nach Art eines Gitters ausgestaltet und weist somit eine Vielzahl
derartiger weitere Öffnungen auf, deren Fläche jeweils jedoch vergleichsweise gering
ist. Auf diese Weise wird ein Eindringen der Schallwellen im Wesentlichen nicht behindert,
jedoch ist ein Eindringen von Fremdpartikeln im Wesentlichen ausgeschlossen. Auch
erfolgt aufgrund des gitterförmigen Abschnitts im Wesentlichen ein homogenes Abstrahlen
des Lichts, zumindest für das menschliche Auge, sodass die weiteren Öffnungen insbesondere
für Menschen nicht sichtbar sind. Auf diese Weise ist ein optischer Eindruck verbessert.
[0022] In einer Alternative oder in Kombination hierzu ist ein weiteres Gitter vorhanden,
mittels dessen insbesondere die Öffnung auf der Innenseite abgedeckt ist, und das
sich zum Beispiel zwischen dem Mikrofon und dem Lichtleiter befindet. Mittels des
weiteren Gitters wird dabei insbesondere ein Vordringen von Fremdpartikeln bis zum
Mikrofon verhindert, sodass eine Betriebssicherheit erhöht ist. Das weitere Gitter
ist hierbei beispielsweise aus einem Metall oder Kunststoff erstellt.
[0023] Beispielsweise wird der Lichtleiter einstückig mit dem Gehäuse erstellt. Besonders
bevorzugt jedoch ist der Lichtleiter zunächst ein separates Bauteil, das an dem Gehäuse
angebunden wird. Somit ist es möglich, für den Lichtleiter und das Gehäuse unterschiedliche
Materialien zu verwenden, weswegen Materialkosten reduziert werden können. Auch ist
es auf diese Weise möglich, beispielsweise den Lichtleiter an die jeweiligen Bedürfnisse
des Trägers des Hörgeräts, wie die gewünschte Frequenzantwort, anzupassen, wohingegen
stets das gleiche Gehäuse verwendet wird oder umgekehrt. Beispielsweise ist der Lichtleiter
mit dem Gehäuse verclipst, verrastet und/oder verpresst. Besonders bevorzugt ist der
Lichtleiter an das Gehäuse geklebt, sodass dieser verliersicher an in dem Gehäuse
befestigt ist. Dabei sind keine zusätzlichen Befestigungsmittel erforderlich, weswegen
auch ein vergleichsweise kleinbauender Lichtleiter verwendet werden kann, und weswegen
kein zusätzlicher Bauraum vorgehalten werden muss. Somit kann insgesamt das Hörgerät
vergleichsweise kleinbauend ausgestaltet werden. Daher ist ein ästhetischer Eindruck
weiter verbessert.
[0024] Besonders bevorzugt sind hierbei der Lichtleiter und das Gehäuse mit einer gemeinsamen
Beschichtung versehen. Mittels der Beschichtung wird insbesondere ein Korrosionsschutz
oder dergleichen bereitgestellt. Da die Beschichtung erst nach dem Befestigen, insbesondere
dem Verkleben, aufgebracht wurde, wird das Befestigen des Lichtleiters an dem Gehäuse
nicht mittels der Beschichtung erschwert, weswegen eine Montage vereinfacht ist. Ferner
ist die Befestigungsstelle, vorzugsweise die Klebestelle, ebenfalls mit der Beschichtung
versehen. Infolgedessen erfolgt mittels der Beschichtung eine Stabilisierung dieser
und folglich auch der Position des Lichtleiters bezüglich des Gehäuses, weswegen eine
Robustheit erhöht ist. Folglich sind auch geringfügige Bewegungen des Lichtleiters
bezüglich des Gehäuses vermieden, was beispielsweise zu ungewünschten Geräuschen führen
könnte, die insbesondere mittels des Mikrofons aufgenommen würden, was zu einem verminderten
Komfort führen würde.
[0025] Beispielsweise ist der Lichtleiter plan ausgestaltet. Auf diese Weise ist eine Konstruktion
und Herstellung vereinfacht. Besonders bevorzugt jedoch umfasst der Lichtleiter ein
innerhalb der Öffnung angeordnetes und nach außen geöffnetes Sackloch. Das Sackloch
ist somit insbesondere nach Art einer Vertiefung ausgestaltet und nicht durch den
vollständigen Lichtleiter hindurch. Mittels des Sacklochs werden somit über die Einmündung
in die Öffnung eindringende Fremdpartikeln gehalten oder können sich zumindest dort
anlagern, sodass diese nicht über die weitere Öffnung bis zum Mikrofon vordringen.
Hierbei wird insbesondere aufgrund von Kapillarkräfte oder sonstigen Oberflächenkräften
die eindringenden Fremdpartikel, wie Schmutzpartikel und/oder Feuchtigkeit, in das
Sackloch geleitet, und das Sackloch ist insbesondere entsprechend ausgestaltet. Vorzugsweise
bildet somit das Sackloch ein Reservoir für eindringende Fremdpartikeln. Zusammenfassend
werden aufgrund des Sacklochs eindringende Fremdpartikeln von der weiteren Öffnung
und somit von einem Vordringen bis zum Mikrofon abgehalten, weswegen eine Betriebssicherheit
weiter erhöht ist.
[0026] Beispielsweise ist der Verlauf der Öffnung und/oder der weiteren Öffnungen gebogen.
Somit werden ist eine Länge der Öffnung/weiteren Öffnung vergrößert, und es werden
vermehrt Fremdpartikel abgehalten. Besonders bevorzugt jedoch ist der Verlauf der
Öffnung und/oder der Verlauf der weiteren Öffnungen geradlinig. Auf diese Weise ist
eine Herstellung vereinfacht. Beispielsweise ist der Querschnitt der Öffnung über
deren Verlauf konstant. Besonders bevorzugt jedoch ist die Öffnung innenseitig aufgeweitet.
Mit anderen Worten nimmt der Querschnitt der Öffnung mit zunehmendem Abstand zu der
Einmündung an der Außenseite des Gehäuses zumindest abschnittsweise zu, sodass die
Öffnung zum Beispiel teilweise trichterförmig ausgestaltet ist. Wegen der Aufweitung
und der somit dann reduziert wirkenden Kapillarkräfte wird eintretende Feuchtigkeit
zurückgehalten und von einem Vordringen bis zum Mikrofon abgehalten. Alternativ oder
besonders bevorzugt in Kombination hierzu ist die weitere Öffnung innenseitig, also
auf der dem Mikrofon zugewandten Seite, aufgeweitet. Auch hier treten im Bereich der
Aufweitung reduzierte Kapillarkräfte auf, sodass Feuchtigkeit, sofern diese bis zur
weiteren Öffnung und teilweise durch diese hindurch gelangt ist, dort zurückgehalten
wird. Folglich ist eine Betriebssicherheit erhöht.
[0027] Beispielsweise ist der Lichtleiters im Bereich der Öffnung im Wesentlichen plan und/oder
plattenförmig ausgestaltet. Mit anderen Worten ist der Lichtleiter dort zum Beispiel
plättchenförmig ausgestaltet, wobei in den auf diese Weise bereitgestellten Grundkörper
die oder mehrere der weiteren Öffnungen eingebracht sind, die beispielsweise einen
konstanten Querschnitt oder ein sich verändernden Querschnitt aufweisen. Vorzugsweise
ist der Grundkörper im Wesentlichen senkrecht zum Verlauf der Öffnung angeordnet.
In einer Weiterbildung umfasst der Lichtleiter einen hohlzylindrischen Fortsatz, mittels
dessen die Öffnung ausgekleidet ist, und der zweckmäßigerweise an dem Grundkörper
befestigt, vorzugsweise angeformt, ist. Hierbei reicht der hohlzylindrische Fortsatz
zweckmäßigerweise bis zum Rand des Gehäuses, und die äußere Oberfläche des Gehäuses
ist zweckmäßigerweise bündig mit dem Ende des Fortsatzes. Auf diese Weise ist eine
Optik und/oder Haptik verbessert sowie ein Anlagern von Schmutzpartikeln dort vermieden.
Insbesondere liegt der Fortsatz an dem Rand der Öffnung mechanisch direkt an. Beispielsweise
ist dabei der Fortsatz an dem Rand der Öffnung befestigt oder besonders bevorzugt
lediglich dort eingelegt. Auf diese Weise ist eine Herstellung vereinfacht.
[0028] Beispielsweise ist der Fortsatz ringförmig ausgestaltet, und der Querschnitt der
Öffnung ist rund. Alternativ hierzu ist der Querschnitt beispielsweise rechteckförmig
oder beliebig geformt, wobei der Fortsatz insbesondere die Form des Querschnitts der
Öffnung nachahmt. Beispielsweise weist der hohlzylindrische Fortsatz an dem nach außen
gerichteten Ende eine Verjüngung auf, sodass der Fortsatz dort im Wesentlichen kegel-
oder trichterförmig ausgestaltet ist und somit eine vergrößerte Wanddicke aufweist.
Auf diese Weise wird gegebenenfalls eindringende Feuchtigkeit aufgrund der reduzierten
Kapillarkräfte zurückgehalten, sodass eine Betriebssicherheit erhöht ist. Auch ist
auf diese Weise eine vergleichsweise große Fläche zum Abstrahlen des Lichts geschaffen,
was einen Komfort erhöht.
[0029] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- schematisch ein Hörgerät, das ein mehrere in einem Gehäuse angeordnete Mikrofone aufweist,
- Fig. 2
- in einer Schnittdarstellung schematisch vereinfacht eines der Mikrofone, das mit einer
Öffnung des Gehäuses akustisch verbunden ist, die mittels eines Lichtleiters verschlossen
ist,
- Fig. 3 - 7
- in einer Draufsicht ausschnittsweise unterschiedliche Ausgestaltungsformen des Lichtleiters,
und
- Fig. 8, 9
- gemäß der Darstellung der Fig. 2 alternative Ausführungsformen des Lichtleiters,
- Fig. 10
- schematisch vereinfacht den Verlauf von Schallwellen durch die Öffnung,
- Fig. 11
- gemäß der Darstellung der Fig. 10 den Verlauf von Schallwellen durch die Öffnung bei
Abwesenheit des Lichtleiters, und
- Fig. 12
- schematisch vereinfacht eine Frequenzantwort.
[0030] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0031] In Figur 1 ist schematisch ein Hörgerät 2 in Form eines Hörhilfegeräts gezeigt, das
vorgesehen und eingerichtet ist, hinter einem Ohr eines Trägers (Benutzer, Hörgeräteträger,
Nutzer) getragen zu werden. Mit anderen Worten handelt es sich um ein Hinter-dem-Ohr-Hörhilfegerät
("Behind-the-Ear" - Hörhilfegerät). Das Hörgerät 2 umfasst ein Gehäuse 4, das aus
einem Kunststoff gefertigt ist. Innerhalb des Gehäuses 4 ist sind zwei Mikrofone 6
in Form von jeweils einem elektromechanischen Schallwandler angeordnet, die omnidirektional
ausgestaltet sind. Indem ein zeitlicher Versatz zwischen den mittels der omnidirektionalen
Mikrofone 6 erfassten akustischen Signalen verändert wird, ist es ermöglicht, eine
Richtcharakteristik zu verändern, sodass ein Richtmikrofon realisiert ist.
[0032] Die beiden Mikrofone 6 sind über jeweils eine Öffnung 8 des Gehäuses 4 mit einer
Umgebung des Hörgeräts 2 verbunden, sodass über die Öffnungen 8 Schallwellen und folglich
Schall in das Gehäuse 4 bis zu den Mikrofonen 6 eindringen kann. Die Mikrofone 6 sind
mit einer Signalverarbeitungseinheit 10 signaltechnisch gekoppelt, die eine nicht
näher gezeigte Verstärkerschaltung und einen Signalprozessor umfasst. Die Signalverarbeitungseinheit
10 ist ferner mittels Schaltungselementen gebildet, wie zum Beispiel elektrischen
und/oder elektronischen Bauteilen. Der Signalprozessor ist ein digitaler Signalprozessor
(DSP) und über einen nicht näher dargestellten A/D-Wandler signaltechnisch mit den
Mikrofonen 6 verbunden.
[0033] Mit der Signalverarbeitungseinheit 10 ist ein Hörer 12 signaltechnisch gekoppelt.
Mittels des Hörers 12, der ein elektromechanischer Schallwandler ist, wird bei Betrieb
ein mittels der Signalverarbeitungseinheit 10 bereitgestelltes (elektrisches) Signal
in einen Ausgabeschall gewandelt, also in Schallwellen. Diese werden in einen Schallschlauch
14 eingeleitet, dessen eines Ende an dem Gehäuse 4 befestigt ist. Das andere Ende
des Schallschlauchs 14 ist mittels eines Doms 16 umschlossen, der im bestimmungsgemäßen
Zustand in einem hier nicht näher dargestellten Gehörgang des Trägers des Hörgeräts
2, angeordnet ist. Die Bestromung der Signalverarbeitungseinheit 10 erfolgt mittels
einer in dem Gehäuse 4 angeordneten Batterie 18. Von der Signalverarbeitungseinheit
10 wird ein Teil der elektrischen Energie zu den Mikrofonen 6 sowie dem Hörer 12 geleitet.
[0034] In Figur 2 ist schematisch ausschnittsweise in einer Schnittdarstellung eines der
Mikrofone 6 dargestellt, das mit der zugeordneten Öffnung 8 des Gehäuses 4 akustisch
gekoppelt ist. Die Öffnung 8 weist senkrecht zu deren Verlauf, entlang derer die Schnittdarstellung
erfolgt, einen kreisrunden Querschnitt auf. Das Mikrofon 6 ist an einer Leiterplatte
18 befestigt, die ein Loch 20 aufweist. Dabei befindet sich in die Leiterplatten 18
zwischen dem Gehäuse 4 und dem Mikrofon 6 und somit auch zwischen dem Mikrofon 6 und
der Öffnung 8. Das Loche 20 ist von der Öffnung 8 überdeckt und reicht bis zu einer
nicht näher dargestellten Schallaufnahmeöffnung des Mikrofons 6.
[0035] Auf der dem Gehäuse 4 zugewandten Seite ist an der Leiterplatte 18 eine Dichtung
22 befestigt, die nach Art eines O-Rings ausgestaltet ist, der einen größeren Durchmesser
als die Öffnung 8 aufweist. Mittels der Dichtung 24 ist ein weiteres Gitter 24 gehalten.
Mittels des weiteren Gitters 24 ist ein Vordringen von Fremdpartikeln über die Öffnung
8 bis zum Loch 20 und folglich bis zum Mikrofon 6 unterbunden. Zudem ist an der Leiterplatte
18 über die Dichtung 22 ein Lichtleiter 26 befestigt. Der Lichtleiter 26 weist einen
parallel zur Leiterplatte 18 und zum Gehäuse 4 angeordneten plattenförmigen Grundkörper
28 auf. Mittels des Grundkörpers 28 ist hierbei die Öffnung 8 vollständig überdeckt,
sodass die Öffnung 8 mittels des Lichtleiters 26 verschlossen ist.
[0036] An dem Grundkörper 28, der an der Innenseite des Gehäuses 4 an diesem befestigt ist,
ist ein hohlzylindrischer Fortsatz 30 angeformt und einstückig mit diesem. Mittels
des Fortsatzes 30 ist die Öffnung 8 randseitig ausgekleidet, und das Ende des Fortsatzes
30 ist bündig mit einer Einmündung 32 der Öffnung 8, also dem dem Mikrofon 6 abgewandten
Ende der Öffnung 8. Der Lichtleiters 26 ist aus einem Kunststoff erstellt, wobei das
Ende des Fortsatzes 30, das bündig mit der Außenseite des Gehäuses 4 ist, aufgeraut
ist. Auch ist derjenige Teil des Grundkörpers 28 aufgeraut, der sich innerhalb der
Öffnung 8 befindet.
[0037] Der Lichtleiter 26 ist optisch mit einer Leuchteinheit 34 gekoppelt, die mechanisch
direkt an dem Lichtleiters 26 anliegt, und die ebenfalls innerhalb des Gehäuses 4
angeordnet ist. Die Leuchteinheit 34 ist an der Leiterplatte 18 befestigt und weist
zwei LEDs 36 (light-emitting diode) auf, die derart angeordnet sind, dass bei Aktivierung
von diesen Licht größtenteils in den Lichtleiter 26 eingestrahlt wird. Somit wird
bei Betrieb jeder der LEDs 36 das damit abgegebene Licht zumindest teilweise von dem
Lichtleiter 26 im Bereich der Öffnung 8 ausgegeben, sodass hierüber das Licht abgestrahlt
wird. Bei dem dargestellten Beispiel sind die LEDs derart ausgestaltet, dass mittels
einer davon rotes Licht und mittels der anderen grünes Licht abgegeben wird.
[0038] Der Lichtleiters 26 weist zudem insgesamt vier weitere Öffnungen 38 auf, von denen
in der Schnittdarstellung lediglich zwei dargestellt sind. Die weiteren Öffnungen
weisen einen kreisrunden Querschnitt auf und sind vollständig innerhalb der Öffnung
8 angeordnet. Somit ist trotz des Lichtwellenleiters 26 ein Durchtritt von in die
Öffnung 8 eintretender Schallwellen bis zum Mikrofon 6 ermöglicht. Die Schallwellen
treten über die Einmündungen 32 in der Öffnung 8 ein und passieren eine oder mehrere
der weiteren Öffnungen 38. Nachfolgend passiert der Schall das weitere Gitter 24 und
das Loch 20, bis dieser zu dem Mikrofon 6 gelangt. Aufgrund des Lichtleiters 26 und
der verkleinerten weiteren Öffnungen 38 wird dabei ein ungewünschtes Eindringen von
Fremdpartikeln bis zu dem weiteren Gitters 24 oder auch zum Mikrofon 6 zumindest teilweise
verhindert. Auch ist ein Abgeben von Licht aus der jeweiligen Öffnung 8 möglich, sodass
dem Nutzer des Hörgeräts 2 zusätzliche Informationen dargeboten werden können.
[0039] Zur Montage wird zunächst der Lichtleiter 26 an das Zellgehäuse 4 geklebt, und anschließend
werden beide mit einer nicht näher dargestellten Beschichtung versehen. Somit werden
die Klebestellen mittels der Beschichtung zumindest teilweise geschützt, weswegen
auch bei einem Betrieb in korrosiver Umgebung ein Ablösen des Lichtleiters 26 von
dem Gehäuse 4 unterbunden ist. Vorzugsweise ist hierfür die Beschichtung wasserabweisend
ausgestaltet. Auch ist aufgrund der gemeinsamen Beschichtung eine Optik des Hörgeräts
2 verbessert.
[0040] In Figur 3 ist in einer Draufsicht derjenige Teil des Grundkörpers 28 dargestellt,
der sich innerhalb der Öffnung 8 befindet. Mit anderen Worten ist der Grundkörper
28 mit Blick in die Öffnung 8 von der Außenseite her dargestellt. Die vier weiteren
Öffnungen 38 sind gleichartig ausgestaltet und drehsymmetrisch zueinander angeordnet.
[0041] In Figur 4 ist eine Abwandlung des Lichtleiters 26, nämlich des Grundkörpers 28 entsprechend
der in Figur 3 dargestellten Variante gezeigt. Bei dieser Variante sind insgesamt
drei weitere Öffnungen 38 vorhanden, die jeweils bogenförmig sind. Mit anderen Worten
ist der Querschnitt jeder weiteren Öffnung 38 senkrecht zum Verlauf der Öffnung 8
bogenförmig. Die weiteren Öffnungen 38 sind zueinander gleichartig und drehsymmetrisch
bezüglich des Mittelpunkts der Öffnung 8 bzw. zur Achse des die Öffnung 8 bildenden
Zylinders angeordnet.
[0042] In Figur 5 ist eine weitere Abwandlung des Grundkörpers 28 entsprechend der vorhergehenden
Darstellungen gezeigt. Es sind insgesamt acht weitere Öffnungen 38 vorhanden, deren
Querschnitt jeweils rund ist. Auch sind die weiteren Öffnungen 38 zu einer quadratischen
Form angeordnet.
[0043] In Figur 6 eine weitere Alternative dargestellt. Es sind lediglich zwei weitere Öffnungen
38 vorhanden, die jeweils halbmondförmig sind. Auch ist der dargestellte Teil des
Grundkörpers 28 achsensymmetrisch.
[0044] In einer Weiterbildung ist der sich innerhalb der Öffnung 8 befindende Abschnitt
des Grundkörpers 28 mittels eines Gitters gebildet, der in Figur 7 dargestellt ist.
Mit anderen Worten weist der Lichtleiter 26 den gitterförmigen Abschnitt auf, mittels
dessen somit die weiteren Öffnungen 38 bereitgestellt sind. Folglich befindet sich
eine Vielzahl derartiger weiterer Öffnungen 38 innerhalb der Öffnung 8.
[0045] In Figur 8 ist eine Abwandlung des Hörgeräts 2 entsprechend der Darstellung der Figur
2 gezeigt. Mit Ausnahme des Lichtleiters 26 ist kein Bauteil verändert. Mit anderen
Worten ist das Gehäuse 4 mit der Öffnung 8, die Leuchteinheit 34 mit den LEDs 36,
die Leiterplatte 18, die Dichtung 22, das weitere Gitter 24 sowie das Mikrofon 6 nicht
verändert. Auch weist der Lichtleiter 26 weiterhin den Grundkörper 28 sowie den Fortsatz
30 auf, mittels dessen die Öffnung 8 ausgekleidet ist. Jedoch sind nunmehr die weiteren
Öffnungen 38 innenseitig aufgeweitet, sodass diese trichterförmig ausgestaltet sind.
Aufgrund dieser Anordnung wird über die Öffnung 8 bis zu den weiteren Öffnung 38 eindringende
Feuchtigkeit aufgrund des Kapillareffekts an dem Grundkörper 38 gehalten, sodass diese
nicht bis zu dem Mikrofon 6 vordringt. Auch ist der Fortsatz 30 im Bereich der Einmündung
32 verdickt ausgestaltet und weist somit eine erhöhte Dicke auf. Mit zunehmender Annäherung
an das Mikrofon 6 nimmt über ein Teil der Länge des Fortsatzes 30 dabei die Dicke
ab. Somit ist auch dort eine Aufweitung gegeben, sodass bereits dort aufgrund der
Kapillarkräfte ein Zurückhalten von Feuchtigkeit erfolgt.
[0046] In Figur 9 ist eine weitere Abwandlung dargestellt, wobei das Mikrofon 6, die Leiterplatte
18, die Dichtung 22, das weitere Gitter 24 und die Leuchteinheit 34 mit den beiden
LEDs 36 nicht verändert ist. Jedoch ist nunmehr der Fortsatz 30 nicht mehr vorhanden.
Somit ist die Öffnung 8 nicht mehr mittels des Lichtleiters 26 ausgekleidet. Jedoch
ist im Vergleich zur vorhergehenden Ausgestaltungsform das Gehäuse 4 im Bereich in
der Einmündung 32 verengt ausgestaltet und weist somit eine Einschnürung auf. Folglich
ist die Öffnung 8 innenseitig aufgeweitet und weist eine Trichterform auf. Mit anderen
Worten entspricht der Querschnitt des freien Bereichs, der mittels der Öffnung 8 bereitgestellt
ist, dem Querschnitt des freien Bereichs der vorhergehenden Ausführungsform, wobei
dort jedoch der Querschnitt mittels des Fortsatzes 30 bestimmt wurde.
[0047] Zwischen den weiteren Öffnungen 38, die auch weiterhin auf der Innenseite aufgeweitet
sind, ist ein nach außen geöffnetes Sackloch 40 in den Grundkörper 28 eingebracht,
sodass der Lichtleiter 26 das innerhalb der Öffnung 8 angeordnete Sackloch 40 aufweist,
das nach Art einer Vertiefung ausgestaltet ist. Das Sackloch 40 befindet sich hierbei
mittig des innerhalb der Öffnung 8 angeordneten Teils des Grundkörpers 28. Mittels
des Sacklochs 40 werden dabei über die Einmündung 32 in die Öffnung 8 eindringende
und auf den Lichtleiter 26 auftreffende Fremdpartikel, z.B. aufgrund der wirkenden
Oberflächen- und Kapillarkräfte, gehalten, sodass diese nicht bis zu den weiteren
Öffnungen 38 vordringen und diese verstopfen können. Zusammenfassend ist das Sackloch
40 vorgesehen, dass sich dort die Fremdpartikelverfangen, anstatt in die weiteren
Öffnungen 38 zu fallen.
[0048] In Figur 10 ist schematisch vereinfacht der Weg des Schalls 42, also der Schallwellen
dargestellt, der über die Einmündung 32 in die Öffnung 8 eintritt. Bei der dargestellten
Variante ist die Öffnung 28 ebenfalls innenseitig aufgeweitet. Der Schall 42 tritt
über die Einmündung 32 in die Öffnung 8 ein und kann lediglich über die weiteren Öffnungen
38 bis zu dem Mikrofon 6 gelangen, sodass der Weg des Schalls 42 teilweise gebogen
ist. Im Vergleich hierzu ist bei Abwesenheit des Lichtleiters 26 der Weg des Schalls
42 innerhalb der Öffnung 8 geradlinig und somit verkürzt, wie in Figur 11 dargestellt.
[0049] Aufgrund der unterschiedlichen Länge des Weges des Schalls 42 ergibt sich eine in
Figur 12 dargestellte unterschiedliche Frequenzantwort 44, die in V/Pa über die jeweilige
Frequenz f aufgetragen sind. Aufgrund des verlängerten Wegs des Schalls 42 und der
teils reduzierten Querschnittsfläche der weiteren Öffnung 38 ist eine effektive akustische
Masse verändert, sodass sich eine Resonanzfrequenz 46 zu kleineren Frequenzen verschiebt.
Zusammenfassend unterscheiden sich die Frequenzantworten 44 in Abhängigkeit der Anwesenheit
des Lichtleiters 26, auch wenn die sonstigen Bestandteile des Hörgeräts 2 unverändert
sind. Die Position, Größe und Form der weiteren Öffnungen 38 werden hierbei in Abhängigkeit
der gewünschten Frequenzantwort 44 jeweils gewählt, sodass hiermit eine Anpassung
auf das jeweilige verwendete Mikrofon 6 und/oder den Träger des Hörgeräts 2 erfolgt.
Mit anderen Worten sind die weiteren Öffnungen 38 in Abhängigkeit der gewünschten
Frequenzantwort 44 ausgestaltet.
[0050] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus abgeleitet
werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle
im Zusammenhang mit den einzelnen Ausführungsbeispielen beschriebenen Einzelmerkmale
auch auf andere Weise miteinander kombinierbar, ohne den Gegenstand der Erfindung
zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 2
- Hörgerät
- 4
- Gehäuse
- 6
- Mikrofon
- 8
- Öffnung
- 10
- Signalverarbeitungseinheit
- 12
- Hörer
- 14
- Schallschlauch
- 16
- Dom
- 18
- Leiterplatte
- 20
- Loch
- 22
- Dichtung
- 24
- weiteres Gitter
- 26
- Lichtleiter
- 28
- Grundkörper
- 30
- Fortsatz
- 32
- Einmündung
- 34
- Leuchteinheit
- 36
- LED
- 38
- weitere Öffnung
- 40
- Sackloch
- 42
- Schall
- 44
- Frequenzantwort
- 46
- Resonanzfrequenz
1. Hörgerät (2) mit einem Gehäuse (4), das eine Öffnung (8) aufweist, mit der ein innerhalb
des Gehäuses (4) angeordnetes Mikrophon (6) akustisch verbunden ist, und mit einer
innerhalb des Gehäuses (4) angeordneten Leuchteinheit (34), die optisch mit einem
Lichtleiter (26) gekoppelt ist, mittels dessen die Öffnung (8) verschlossen ist, wobei
der Lichtleiter (26) eine innerhalb der Öffnung (8) angeordnete weitere Öffnung (38)
aufweist.
2. Hörgerät (2) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die weitere Öffnung (38) in Abhängigkeit einer gewünschten Frequenzantwort (44) ausgestaltet
ist.
3. Hörgerät (2) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lichtleiter (26) mehrere derartige weitere Öffnungen (38) aufweist.
4. Hörgerät (2) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lichtleiter (26) einen gitterförmigen Abschnitt aufweist, mittels dessen die
weiteren Öffnungen (38) bereitgestellt sind.
5. Hörgerät (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lichtleiter (26) an das Gehäuse (4) geklebt und diese mit einer gemeinsamen Beschichtung
versehen sind.
6. Hörgerät (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lichtleiter (26) ein innerhalb der Öffnung (8) angeordnetes und nach außen geöffnetes
Sackloch (40) aufweist.
7. Hörgerät (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnung (8) und/oder die weitere Öffnung (38) innenseitig aufgeweitet ist.
8. Hörgerät (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lichtleiter (26) einen hohlzylindrischen Fortsatz (30) aufweist, mittels dessen
die Öffnung (8) ausgekleidet ist.