TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung umfasst ein auf eine Kunstrasenhöhe anpassbares Markierungsliniensystem
gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1. Das Markierungsliniensystem eignet sich insbesondere
für sandverfüllte Kunstrasentennisplätze.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Häufig eingesetzte Markierungslinien für Tennisplätze werden aus flexiblem Hartplastik
hergestellt. Je nach Platzart, werden die Markierungslinien mit Nägeln direkt im Boden
verankert oder auf eine Leistensystem aufgesetzt, welches am Boden verankert ist.
Vor allem bei Sandplätzen werden Markierungslinien mit Nägeln direkt im Boden verankert.
Kunstrasen unterliegt einer starken Abnutzung, wodurch die Dicke bzw. Höhe der Kunstrasendecke
allmählich abnimmt. Die Markierungslinien hingegen weisen kaum Abnutzung auf. Mit
der Zeit können Markierungslinien über die Rasenoberfläche hinausragen oder sich lösen,
weil die Höhe des Kunstrasens aufgrund der Abnutzung abgenommen hat.
[0003] Für mit Sand verfüllte Kunstrasen gibt es heutzutage Markierungsliniensysteme mit
höhenverstellbaren Markierungslinien, wie zum Beispiel in der Offenlegungsschrift
EP 2 957 329 B1 beschrieben. Das Markierungsliniensystem gemäss
EP 2 957 329 B1 erlaubt eine Anpassung der Markierungslinienhöhe an die Kunstrasenhöhe, um der fortschreitenden
Abnutzung des Kunstrasens Rechnung zu tragen. Dieses Markierungsliniensystem weist
Schraubverbindungen auf, welche als Verankerung und gleichzeitig Abstandselemente
zwischen einem unteren Profilteil und einem oberen Profilteil dienen. Das obere Profilteil
kann mittels dieser Schrauben gegenüber dem unteren Profilteil höhenverstellt werden.
Beim Montieren kann dies einen gewissen Zeitaufwand bedeuten. Zudem sind Schraubverbindungen
in einer Umgebung mit Sand heikel, da diese das Verschrauben stören kann.
[0004] Aus der Patentschrift
KR 100 823 455 B1 ist ein Linienanzeigesystem für einen Spielplatz bekannt beinhaltend eine Deckleiste
und eine Grundleiste mit einem Längskanal zum Ableiten von Wasser zu erzielen. Die
Deckleiste ist dabei in den beiden seitlichen den Kanal bildenden Wänden verhakt,
was zudem verhindert, dass Fremdstoffe in den Kanal gelangen. Dieses System kommt
ohne Schraubverbindungen aus, ist jedoch nicht höhenanpassbar ausgelegt.
[0005] Weiter zeigt die Offenbarungsschrift
DE 1 578 706 A ein Profilschienensystem zur dauerhaften Spielfeldmarkierung, das mittels Ankerseilen
und Heringen im Spielfeld ortsfest verankert wird, wobei sich das System aus einer
Grundschiene mit an ihrer Unterseiten wenigstens einem in das Erdreich ragenden Ankersteg
and und auf der Oberseite einem auswechselbaren das Spielfeld markierenden Überzug.
Dieses System kommt ebenfalls ohne Schraubverbindungen aus, ist jedoch ebenfalls nicht
höhenanpassbar ausgelegt.
AUFGABE
[0006] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein alternatives Markierungsliniensystem,
d.h. ein alternatives Markierungsliniensystem, für Kunstrasen, insbesondere für mit
Sand verfüllte Kunstrasen bzw. Kunstrasentennisplätze, bereitzustellen. Es soll insbesondere
ein kostengünstiges und möglichst einfaches Liniensystem bereit gestellt werden. Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es auch, ein Liniensystem bereitzustellen, welches
an eine sich verändernde Kunstrasenfläche, insbesondere an eine in ihrer Dicke abnehmende
Kunstrasenfläche, möglichst einfach angepasst werden kann. Im Weiteren soll ein Überstehen
von Markierungslinien verhindert werden. Ein derartiges Liniensystem soll zudem kostengünstig
sein und einfach und robust aufgebaut sein. Mit einem solchen System sollen die eingangs
genannten Nachteile weitgehend behoben oder zumindest teilweise vermieden werden.
BESCHREIBUNG
[0007] Diese und andere Ziele werden durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche
erreicht. Weiterbildungen und/oder vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung
sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
[0008] Diese Erfindung erfüllt die vorhergehenden Erfordernisse, indem sie ein Liniensystem
für Kunstrasentennisplätze, insbesondere für sandverfüllte Kunstrasentennisplätze,
bereitstellt, das Liniensystem beinhaltend mindestens ein erstes Profilteil und mindestens
ein zweites Profilteil, welche längsseitig miteinander verbindbar sind, indem das
mindestens eine zweite Profilteil auf das mindesten eine erste Profilteil aufgesetzt
wird, sodass das mindestens eine erste Profilteil als bodenseitige Stützhalterung
für das mindestens eine zweite Profilteil dient,
- wobei das erste Profilteil eine longitudinale Bodenstützstruktur aufweist, von welcher
eine erste longitudinale Greifstruktur (vorzugsweise in Form von zumindest zwei longitudinalen
Schenkeln) abstehet,
- wobei das zweite Profilteil eine longitudinale Leistenstruktur aufweist, von welcher
eine zweite longitudinale Greifstruktur (vorzugsweise in Form von zumindest zwei longitudinalen
Schenkeln) abstehet,
- wobei die Ausführungen (insb. die Abmessungen) der ersten longitudinalen Greifstruktur
und der zweiten longitudinalen Greifstruktur (insbesondere die Schenkelabstände und
Schenkelausrichtung der ersten longitudinalen Greifstruktur und der zweiten longitudinalen
Greifstruktur) derart aufeinander abgestimmt sind, dass das zweite Profilteil auf
das erste Profilteil aufsteckbar und/oder aufklemmbar ist, indem die longitudinale
Greifstruktur des einen Profilteils in die longitudinale Greifstruktur des anderen
Profilteils eingreift (bzw. insbesondere die Schenkel des einen Profilteils in die
Schenkel des anderen Profilteils eingreifen). Hierbei zeichnet sich das Liniensystem
dadurch aus, dass in Querschnittansicht der Profilteile die erste longitudinale Greifstruktur
derart über die longitudinale Bodenstützstruktur hinausragt (bzw. insbesondere die
Schenkel des ersten Profilteils derart über die longitudinale Bodenstützstruktur hinausragen),
dass in zusammengesetztem Zustand der Profilteile die erste longitudinale Greifstruktur
des ersten Profilteils (bzw. insbesondere die Schenkel des ersten Profilteils) die
longitudinale Leistenstruktur und damit das zweite Profilteil über der Bodenstützstruktur
und von der Bodenstützstruktur beabstandet trägt.
[0009] Das Liniensystem, insbesondere dessen unteres Profilteil (13), ist derart ausgeführt,
dass es abtragbar ist (z.B. durch Abschleifen), insbesondere wenn es auf einem Platz
ausgelegt ist, um nach dem Abtragen eine weniger hohe Markierungslinie zu definieren
als vor dem Abtragen. Damit ist das Liniensystem einer sich abnutzenden Kunstrasenhöhe
bzw. einer sich verringernden Kunstrasenhöhe anpassbar.
[0010] Die Greifstrukturen des ersten Profilteiles und die Leistenstruktur des zweiten Profilteils
in zusammengesetztem Zustand der beiden Profilteile definieren eine gewisse Markierungslinienhöhe.
Die Greifstrukturen des ersten Profilteiles definieren im zusammengesetzten Zustand
der beiden Profilteile die Markierungslinienhöhe, insbesondere indem abhängig von
der Länge der Greifstrukturen in Queransicht die Höhenposition der Leistenstruktur
über dem Boden definiert ist und damit in Konsequenz die Markierungslinienhöhe insgesamt
bestimmt ist.
[0011] Durch das Hinausragen der ersten longitudinalen Greifstruktur (bzw. insbesondere
durch das Hinausragen der der Schenkel des ersten Profilteils) über die longitudinale
Bodenstützstruktur ragt die erste longitudinale Greifstruktur bzw. ragen die Schenkel
des ersten Profilteils in Ebenen vor, welche über der Bodenstützstruktur liegen.
[0012] Aufgrund des Hinausragens der ersten longitudinalen Greifstruktur bzw. deren Schenkel
über die Bodenstützstruktur kann gewährleistet werden, dass, wenn das erste Profilteil
auf den Grund montiert ist, die erste longitudinale Greifstruktur bzw. die Schenkel
des ersten Profilteils, welche sozusagen vom Boden abstehen, von oben her abgehobelt,
abgefräst, abgehobelt oder abgeschliffen werden können, ohne dass das erste Profilteil
dabei zerstört wird und/oder seinen Zusammenhalt verliert. Insbesondere verliert die
Bodenstützstruktur beim Abhobeln, Abfräsen oder Abschleifen seine Stützfunktion nicht,
sondern bleibt intakt. Durch Abhobeln, Abfräsen oder Abschleifen kann somit die Höhe
des ersten Profilteils bei Bedarf verringert werden und damit die Höhe der Markierungslinie
auf einen sich über die Jahre sinkenden Kunstrasenboden angepasst werden. Die Linienhöhe
hängt also wesentlich von der Abmessung des ersten Profilteils bzw. von der Abmessung
der ersten longitudinalen Greifstruktur ab.
[0013] Zum Zweck des Abhobelns bzw. Abfräsens oder Abschleifens wird vor dem Abhobeln bzw.
Abfräsen oder Abschleifen des ersten Profilteils das zweite Profilteil entfernt und
nach dem Abhobeln bzw. Abfräsen oder Abschleifen wieder aufgesetzt. Bezugsweise es
kann zu dieser Gelegenheit das bisherige zweite Profilteil mit einem neuen zweiten
Profilteil ersetzt werden, falls nötig. Das Mass, um welches die Höhe des Liniensystems
und damit einer Markierungslinie (noch) verändert werden kann, kann durch den Unterschied
der Abmessungen der longitudinalen Greifstrukturen bzw. der Schenkel des ersten Profilteils
und des zweiten Profilteils vorgegeben sein. Zweckmässigerweise weist die erste longitudinale
Greifstruktur eine erste Kontaktfläche und die zweite longitudinale Greifstruktur
eine zweite Kontaktfläche auf, wobei in Querschnittsansicht des jeweiligen Profilteils
die Kontaktfläche der ersten longitudinalen Greifstruktur länger ausgebildet ist als
die Kontaktfläche der zweiten longitudinalen Greifstruktur. Vorzugsweise ist die erste
Kontaktfläche um wenigstens 30% oder bevorzugt wenigstens 50% der Länge der zweiten
Kontaktfläche länger.
[0014] Das erfindungsgemässe Liniensystem eignet sich insbesondere für Markierungslinien
auf Kunstrasentennisplätzen. Ganz besonders gut geeignet ist es für sandverfüllte
Kunstrasentennisplätze.
[0015] Die im Folgenden angeführten vorteilhaften Ausführungsvarianten führen allein oder
in Kombination miteinander zu weiteren Verbesserungen des erfindungsgemässen Liniensystems.
[0016] Zweckmässigerweise ist in Querschnittansicht des jeweiligen Profilteils gesehen die
zweite longitudinale Greifstruktur kürzer ausgebildet als die erste longitudinale
Greifstruktur bzw. sind die Schenkel des zweiten Profilteils kürzer ausgebildet als
die Schenkel des ersten Profilteils.
[0017] Weiter zweckmässig ist, dass in Querschnittansicht des jeweiligen Profilteils die
zweite longitudinale Greifstruktur weiter ausgeführt ist als die erste longitudinale
Greifstruktur. Dadurch kann mittels des zweiten Profilteils (bzw. der zweiten longitudinalen
Greifstruktur bzw. den Schenkeln des zweiten Profilteils) das erste Profilteil (bzw.
die erste longitudinale Greifstruktur bzw. die Schenkel des ersten Profilteils) umgriffen
bzw. geklammert werden. Dies hat den Vorteil, dass in zusammengesetztem Zustand das
zweite Profilteil mittels der zweiten longitudinale Greifstruktur das erste Profilteil
bzw. die erste longitudinale Greifstruktur über den Querschnitt gesehen von aussen
her bzw. die longitudinalen Seiten des ersten Profilteils von seitlich aussen her
klemmt bzw. umklammert.
[0018] Zweckmässig ist auch, dass die Profilteile in Querschnittansicht gesehen derart ausgeführt
sind, dass die Greifstruktur des ersten Profilteils eine grössere Länge aufweist als
die Greifstruktur des zweiten Profilteils, insbesondere derart, dass die Greifstruktur
des ersten Profilteils die Greifstruktur des zweiten Profilteils trägt bzw. die Greifstruktur
des zweiten Profilteils nicht an der Greifstruktur des ersten Profilteils anschlägt
[0019] Vorteilhaft ist, wenn die erste longitudinale Greifstruktur Kontaktflächen und die
zweite longitudinale Greifstruktur Kontaktflächen zum gegenseitigen Verrasten und/oder
Verklemmen des mindesten einen ersten Profilteils mit dem mindestens einen zweiten
Profilteil aufweist, wobei in Querschnitterstreckung bzw. in Querschnittansicht des
jeweiligen Profilteils die Kontaktflächen der ersten longitudinalen Greifstruktur
länger ausgebildet sind als die Kontaktflächen der zweiten longitudinalen Greifstruktur,
vorzugsweise um wenigstens 30%, weiter bevorzugt um wenigstens 50% der Länge der zweiten
Kontaktflächen länger. Insbesondere kann in Querschnittsansicht der Profilteile die
jeweilige Erstreckung der Kontaktfläche entlang einer Schenkelerstreckung der ersten
longitudinalen Greifstruktur länger ausgebildet sein als die jeweilige Erstreckung
der Kontaktfläche entlang einer Schenkelerstreckung der zweiten longitudinalen Greifstruktur.
[0020] Zweckmässigerweise beabstandet die erste longitudinale Greifstruktur die longitudinale
Leistenstruktur von der longitudinalen Bodenstützstruktur, so dass in zusammengesetztem
Zustand ein Hohlraum zwischen der longitudinalen Leistenstruktur und der longitudinalen
Bodenstützstruktur besteht.
[0021] In zusammengesetztem Zustand der Profilteile liegt das mindestens eine zweite Profilteil
zweckmässigerweise auf der ersten Greifstruktur des mindestens einen ersten Profilteils
auf bzw. wird von dieser getragen. Insbesondere weist die longitudinale Leistenstruktur
eine Unterseite und eine Oberseite auf und die zweite longitudinale Greifstruktur
steht (bzw. die longitudinalen Schenkel des zweiten Profilteils stehen) von der Unterseite
der longitudinalen Leistenstruktur nach unten ab, sodass in zusammengesetztem Zustand
das zweite Profilteil mit der Unterseite des Leistenstruktur auf der Greifstruktur
des ersten Profilteils, vorzugsweise auf dem Schenkelende der Greifstruktur des ersten
Profilteils, sitzt bzw. mit diesem in direktem Kontakt ist.
[0022] Die erste longitudinale Greifstruktur bzw. die darauf ausgebildeten Kontaktflächen
und die zweite longitudinale Greifstruktur bzw. die darauf ausgebildeten Kontaktflächen
(bzw. insbesondere die longitudinalen Schenkel des ersten Profilteils und die longitudinalen
Schekel des zweiten Profilteils bzw. die jeweils darauf ausgebildeten Kontaktflächen)
weisen vorzugsweise Oberflächenstrukturen auf, aufgrund derer die beiden Profilteile
miteinander verrastbar und/oder verklemmbar sind bzw. verrasten und/oder verklemmen.
[0023] Die Profilteile sind insbesondere miteinander verbindbar, indem das mindestens eine
zweite Profilteil auf das mindestens eine erste Profilteil aufsetzbar bzw. aufsteckbar
ist und die Profilteile insbesondere unter Druck (insbesondere einem Druck der den
Druck aufgrund des Gewichts des zweiten Profilteils übersteigt) miteinander verklemmbar
und/oder verrastbar (bzw. ineinander einrastbar) sind.
[0024] Vorteilhafterweise wirken die erste longitudinale Greifstruktur und die zweite longitudinale
Greifstruktur (insbesondere die zumindest zwei longitudinalen Schenkel des ersten
Profilteils und die zumindest zwei longitudinalen Schenkel des zweiten Profilteils)
derart zusammen, dass beim Zusammenfügen des mindestens einen ersten und mindestens
eines zweiten Profilteils ein Hohlprofil mit wenigstens einem longitudinalen Hohlraum
entsteht bzw. in zusammengefügtem Zustand der ein Hohlprofil mit wenigstens einem
longitudinalen Hohlraum vorliegt.
[0025] Der Vorteil eines derartigen longitudinalen Hohlraums, welcher in longitudinaler
Richtung des Profils durchgängig hohl ist, ist dass dieser relativ einfach ausgeputzt
werden kann, wenn die Leistenstruktur entfernt wird. Zudem kann eindringendes Wasser
gegebenenfalls darin abfliessen.
[0026] Das erste Profilteile ist zweckmässigerweise derart ausgestaltet, dass es in verlegtem
Zustand vom freien Ende der ersten Greifstruktur her (bzw. vom freien Ende der Schenkel
des mindestens einen ersten Profilteils her) abtragbar (z.B. abschleifbar, abhobelbar,
oder abfräsbar) bzw. durch Abtragen bearbeitet (z.B. geschliffen, gehobelt oder gefräst)
ist, insbesondere wenn das zweite Profilteil abgenommen bzw. noch nicht aufgesetzt
ist. Dies hat den Vorteil, dass durch das Abtragen bzw. Abschleifen, Abhobeln oder
Abfräsen die Linienhöhe (Markierungslinienhöhe) des Liniensystems der Höhe des Kunstrasens
angepasst werden kann.
[0027] Zweckmässigerweise ist in Querschnittansicht des jeweiligen Profilteils gesehen (bzw.
in Querschnitterstreckung des jeweiligen Profilteils) die erste longitudinale Greifstruktur
länger als die zweite longitudinale Greifstruktur und die erste longitudinale Greifstruktur
derart ausgeführt, dass sie im Querschnitt des ersten Profilteils gesehen durch Abtragen
(insbesondere z.B. durch Schleifen, Hobeln oder Fräsen) derart kürzbar ist, dass nach
dem Kürzen die beiden Profilteile in zusammengesetztem Zustand eine geringere Linienhöhe
(Markierungslinienhöhe) definieren als vor dem Kürzen.
[0028] Insbesondere zweckmässigerweise sind in Querschnittansicht des jeweiligen Profilteils
gesehen die Schenkel des ersten Profilteils länger als die Schenkel des zweiten Profilteils
und die Schenkel des ersten Profilteils derart ausgeführt, dass sie (vorzugsweise
gemeinsam) von ihren freien Enden her, durch Abtragen (insbesondere z.B. durch Schleifen,
Hobeln oder Fräsen) derart kürzbar sind, dass nach dem Kürzen die beiden Profilteile
in zusammengesetztem Zustand eine geringere Linienhöhe definieren als vor dem Kürzen
und ggf. in zusammengesetztem Zustand einen longitudinalen Hohlraum bilden dessen
Querschnittsfläche kleiner ist als vor dem Kürzen.
[0029] Durch das Kürzen, insb. z.B. durch Abschleifen, Abhobeln oder Abfräsen, der ersten
longitudinalen Greifstruktur bzw. der Schenkel des ersten Profilteils kann das zweite
Profilteil nach dem Kürzen bodennäher auf das erste Profilteil aufgesetzt werden als
vor dem Kürzen. Dadurch ist die Leistenstruktur, welche Bestandteil des zweiten Profilteils
ist, nach dem Kürzen bodennäher angeordnet. Die Höhen einer auf dem Boden ausgelegten
Leistenstruktur kann somit einer sich über die Zeit durch Abnutzung verringernder
Kunstrasenhöhe angepasst werden.
[0030] Die Profilteile sind insbesondere entlang der Schenkel in Richtung der Schenkeltiefe
gegeneinander einschiebbar. Es ist also der gegenseitige Abstand der zueinander parallel
angeordneten Profilteile in einer Normalen zur longitudinalen Ausrichtung der Profilteile
anpassbar bzw. verkürzbar.
[0031] Optional ist das erste Profilteil bzw. insbesondere die longitudinale Bodenstützstruktur
mit einem Standfuss ausgeführt, vorzugsweise dadurch dass die longitudinale Bodenstützstruktur
Standfüsse aufweist, welche z.B. als longitudinale Seitenstrukturen der longitudinalen
Bodenstützstruktur ausgeführt sind.
[0032] Vorteilhafterweise sind das mindestens eine erste Profilteil und/oder das mindestens
eine zweite Profilteil aus Kunststoff und/oder Aluminium gefertigt. Profilteile aus
Kunststoff sind besonders bevorzugt.
[0033] Die longitudinale Leistenstruktur des mindestens einen zweiten Profilteils weist
normalerweise eine Oberseite und eine Unterseite auf. Die Oberseite kann gerippt insbesondere
längsgerippt ausgeführt sein, wodurch sich diese direkt als Markierungslinie eignet,
da sie z.B. relativ wenig rutschig ist. Alternativ kann das mindestens eine zweite
Profilteil, vorzugsweise an der longitudinalen Leistenstruktur, Halterungsstrukturen
aufweist, auf welche eine vorzugsweise oberflächenstrukturierte Markierungslinie aufgeklemmt
werden kann.
[0034] Anders ausgedrückt bildet das zweite Profilteil bzw. dessen longitudinale Leitstruktur
vorzugsweise eine im Wesentlichen plane Oberfläche, welche durchabtragendes Bearbeiten
(wie zum Beispiel durch abschleifen, abhobeln oder abfräsen) der Greifstruktur des
ersten Profilteils, in ihrer Höhe dem Kunstrasen angepasst werden kann. Die vorgennannte
im Wesentlichen plane Oberfläche kann mit einer rutschfesten Oberfläche ausgestattet
sein, zum Beispiel einer rippen- oder noppenartigen Oberflächenstruktur und/oder einem
rutschfesten Material.
[0035] Die erste longitudinale Greifstruktur ist vorzugsweise in Form von zumindest zwei
longitudinalen Schenkeln ausgeführt und die zweite longitudinale Greifstruktur ist
vorzugsweise ebenfalls in Form von zumindest zwei longitudinalen Schenkeln ausgeführt,
wobei die jeweils zumindest zwei longitudinalen Schenkel derart aufeinander abgestimmt
sind, dass das mindestens eine zweite Profilteil auf das mindestens eine erste Profilteil
aufsteckbar und/oder aufklemmbar ist, indem die zwei Schenkel des einen Profilteils
in die Schenkel des anderen Profilteils eingreifen können.
[0036] Zweckmässigerweise verbindet die Bodenstützstruktur die zumindest zwei longitudinalen
Schenkel der ersten longitudinale Greifstruktur in einer voneinander beabstandeten
parallelen Anordnung (fest) miteinander.
[0037] Zusätzliche Vorteile und Ziele der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung.
[0038] Es zeigen in nicht massstabsgetreuer, schematischer Darstellung:
- Figur 1:
- ein erfindungsgemässes Liniensystems in Querschnittdarstellung;
- Figur 2
- Einzelteile eines erfindungsgemässen Liniensystems in Querschnittdarstellung: (a)
ein oberes Profilteil, (b) ein unteres Profilteil.
- Figur 3:
- ein erfindungsgemässes Liniensystems in perspektivischer Darstellung.
[0039] Im Folgenden stehen gleiche Bezugsziffern mit und ohne Apostroph für ähnliche, im
Wesentlichen funktionsgleiche Elemente in Figuren unterschiedlicher Ausführungen.
[0040] Eine erste Ausführung eines erfindungsgemässen Liniensystems ist in Fig. 1 in einem
Schnittbild quer zur Längserstreckung des Liniensystems 11 bzw. in einem Querschnitt
der Profilteile 13 und 15 dargestellt. In dieser Darstellung ist insbesondere die
Anordnung der Profilteile 13, 15 in ihrem zusammengesetzten Zustand eines installierten,
gebrauchsbereiten Liniensystems verdeutlicht. Querschnittbilder von Einzelteilen einer
zweiten Ausführung eines erfindungsgemässen Liniensystems, d.h. eines oberen Profilteiles
15' und eines unteren Profilteils 13' separat, sind in Fig. 2 (a) bzw. Fig. 2 (b)
dargestellt. Eine dritte Ausführung eines erfindungsgemässen Liniensystems beinhaltend
beinhaltend ein erstes Profilteil 13" und ein zweites Profilteil 15" in zusammengesetzter
Anordnung ist in Fig. 3 in einer perspektivischen Darstellung gezeigt. Ein erfindungsgemässes
Liniensystem ist geeignet zur Markierung von Spielfeldern, insbesondere von Spielfeldern
auf Kunstrasenplätzen und weiter insbesondere von Spielfeldern auf mit Sand verfüllten
Kunstrasenplätzen, wie z.B. auf Tennisplätzen.
[0041] Aufbau und Funktionsweise erfindungsgemässer Liniensysteme werden im Folgenden anhand
der oben genannten Querschnittdarstellungen erklärt.
[0042] Ein erfindungsgemässes Liniensystem 11,11' bzw. 11" (Fig. 1, Fig. 2 (a) und (b) bzw.
Fig. 3) beinhaltet im Wesentlichen zwei Profilteiltypen, obere Profilteile 15, 15'
bzw. 15" und untere Profilteile 13, 13' bzw. 13". Ein oder mehrere untere Profilteile
13, 13' bzw. 13" dienen ausgelegt auf dem Boden als Befestigung und Träger für obere
Profilteile 15, 15' bzw. 15". Ein unteres Profilteil oder mehrere untere Profilteile
13, 13' bzw. 13"sind derart ausgelegt, dass das oder die jeweils oberen Profilteile
15, 15' bzw. 15"auf das oder die unteren Profilteile 13, 13' bzw. 13"aufsteckbar sind.
Dabei können obere Profilteile über Stellen, wo zwei untere Profilteile in ihrer Längsrichtung
aneinander gereiht aufeinander stossen, hinwegverlaufen; bzw. es können untere Profilteile
über Stellen, wo zwei obere Profilteile in ihrer Längsrichtung aneinander gereiht
aufeinander stossen, hinwegverlaufen. D.h. also, dass die oberen und die unteren Profilteile
in Längserstreckung zueinander versetzt ineinandergesteckt sein können. Dadurch können
besonders stabile Markierungsliniensysteme erstellt werden, welche länger sind als
die einzelnen unteren und/oder oberen Profilteile.
[0043] Wie in der Querschnittsdarstellung gemäss Fig. 1 oder Fig. 2 (b) gezeigt, beinhaltet
das erste bzw. untere Profilteil 13, 13' eine Bodenstützstruktur 63, 63', welche zwei
Schenkel 25, 27, 25', 27' trägt. Die Bodenstützstruktur 63, 63' ist zum Aus- und Auflegen
auf dem Boden bestimmt. Die beiden Schenkel 25, 27, 25', 27' erheben sich im Wesentlichen
gleichgerichtet, insbesondere parallel zueinander, von der Bodenstützstruktur 63,
63' weg. Die Schenkel 25, 27, 25', 27' sind dabei voneinander beabstandet. Ist das
untere Profilteil 13, 13' auf dem Boden bestimmungsgemäss ausgelegt sind die Schenkel
25, 27, 25', 27' im Wesentlichen vom Boden weg nach oben gerichtet. Damit erstreckt
sich jeder der Schenkel 25, 27, 25', 27' im Querschnittdarstellung gesehen von seinem
jeweiligen bodennahen Schenkelansatz 71, 75, 71', 75' auf der Bodenstützstruktur 63,
63' ausgehend zu seinem freien Schenkelende 73, 77, 73', 77' hin nach oben. Die gegenseitige
Anordnung der beiden Schenkel 25, 27, 25', 27' des ersten Profilteils 13, 13' ist
vorzugsweise nach oben hin parallel. Aufgrund des Abstands zwischen den Schenkeln
25, 27, 25', 27' besteht zwischen ihnen ein Hohlraum 17, 19, 17', 19', der sich in
longitudinaler Erstreckung des Profilteils 13, 13' erstreckt. Vorzugsweise ist zwischen
den beiden Schenkeln 25, 27, 25', 27' eine zusätzliche longitudinale Stützstruktur
47, 47'angeordnet, zum Beispiel in Form einer oder mehrerer Streben, welche sich im
Querschnitt des Profilteils 13, 13' entsprechend der Schenkel 25, 27, 25', 27' von
der Bodenstützstruktur 63, 63' weg erstreckt. Diese Stützstruktur 47, 47' kann zusätzlich
der Stützung des auf die Schenkel 25, 27, 25', 27' aufgesetzten oberen Profilteils
15, 15' dienen. Eine einzelne Strebe erstreckt sich z.B. zweckmässigerweise mittig
zwischen den Schenkeln 25, 27, 25', 27', und ggf. im Wesentlichen den Schenkeln gleichgerichtet.
Eine oder mehreren Streben 47, 47' teilen den Hohlraum 17, 19, 17', 19' in zwei oder
mehr parallel in Längsrichtung verlaufende Teilhohlräume auf. In den vorliegend dargestellten
Ausführungen handelt es sich um eine Strebe 47, 47'. Welche den Hohlraum in zwei Teilholräume
17, 19, 17', 19 teilt. Die eine oder mehreren Streben 47, 47' ragen in Querschnitt
gesehen vorzugsweise gleich hoch über die Bodenstützstruktur 63, 63' wie die Schenkel
25, 27 bzw. 25', 27'. Beidseitig der Bodenstützstruktur 63, 63', welche sich im Profilquerschnitt
zumindest vom ersten Schenkelansatz 71, 71' zum zweiten Schenkelansatz 75, 75' erstreckt,
sind in longitudinaler Erstreckung des Profilteils 13, 13' vorzugsweise Standfussstrukturen
65, 67, 65', 67' ausgebildet, wodurch die Auflagebreite des unteren Profils 13, 13'
gegenüber der Schenkelweite verbreitert ist. Dies führt zu einer besseren Stabilität
eines ausgelegten Liniensystems sowie einer besseren Verbindbarkeit des Liniensystems
mit einem Kunstrasenteppich bzw. einer besseren Integrierbarkeit des Liniensystems
in einen Kunstrasenteppich.
[0044] Die vorgenannten konstruktiven Elemente des Profilteils 13, 13' weisen zweckmässigerweise
eine longitudinale Erstreckung auf bzw. bilden insgesamt den Querschnitt des sich
longitudinal erstreckenden Profilteils 13, 13', wobei vorzugsweise der Querschnitt
über die gesamte Profillänge im Wesentlichen gleich ist (insbesondere herstellungsbedingt
zumindest bei fabrikneuer Lieferung).
[0045] Das zweite bzw. obere Profilteil 15, 15' beinhaltet eine longitudinale Leistenstruktur
61, 61', welche an ihren Längsseiten in zwei gegenüber der Leistenstruktur 61, 61'
abgewinkelte Schenkel 21, 23 bzw. 21', 23' übergeht. Die Leistenstruktur 61 weist
eine Oberseite 68, 68' und einer Unterseite 69, 69' auf. Die beiden Schenkel 21, 23
erstrecken sich in der Querschnittdarstellung der Fig. 1 gesehen gleichgerichtet,
insbesondere im Wesentlichen parallel zueinander, von der Leistenstruktur 61 weg bzw.
aus der Ebene, in welcher sich die Leiste im Wesentlichen erstreck. Damit erstreckt
sich jeder der Schenkel 21, 23 des oberen Profilteils in Querschnittdarstellung gesehen
von seinem jeweiligen Schenkelansatz 85 an der Leistenstruktur 61 ausgehend zu seinem
freien Schenkelende 87. Die beiden Schenkel 21, 23 sind voneinander beabstandet bzw.
verlaufen in Längsrichtung der Leistenstruktur 61 entlang, wodurch die Leistenstruktur
61 mit den Schenkeln 21, 23 zusammen in ihrem Querschnitt quer zur Längserstreckung
eine U-ähnlich Form bildet. Die Erstreckungsebene der Leistenstruktur 61 und die Erstreckungsebene
des jeweiligen Schenkels 21, 23 sind in einem Winkel von im Wesentlichen ca. 90 Grad
zueinander angeordnet. Die Seite der Leistenstruktur 61, welche den Schenkeln abgewandt
ist, wird im Weiteren als Oberseite 68 bezeichnet. Die Seite der Leistenstruktur 61,
welche den Schenkeln zugewandt ist, wird im Weiteren als Unterseite 69 bezeichnet.
[0046] Die gegenseitige Anordnung der beiden Schenkel 21, 23 des zweiten Profilteils 15
ist vorzugsweise nach unten hin parallel (wie in Fig. 1 im Wesentlichen gezeigt),
kann optional aber mit zunehmender Schenkelerstreckung leicht aufeinander zulaufend
sein (dies insbesondere in noch nicht zusammengesetztem Zustand, wie in Fig. 2a gezeigt).
D.h. die Schenkel 21', 23' können optional von den Schenkelansätzen 81', 85' her zu
den jeweiligen Schenkelenden 83', 87' hin zunehmend verengen bzw. in abnehmendem Masse
voneinander beabstandet sein. Dies kann eine verbesserte Klemmwirkung gegen ein erstes
Profilteil 13' bewirken.
[0047] Die vorgenannten konstruktiven Elemente des Profilteils 15, 15' weisen zweckmässigerweise
eine longitudinale Erstreckung auf bzw. bilden insgesamt den Querschnitt des sich
longitudinal erstreckenden Profilteils 15, 15', wobei vorzugsweise der Querschnitt
über die gesamte Profillänge im Wesentlichen gleich ist (insbesondere herstellungsbedingt
zumindest bei fabrikneuer Lieferung).
[0048] Die hier als longitudinal bezeichneten Strukturen der Profilteile 13, 13', 15, 15'
wird vorteilhafterweise beim Herstellen, d.h. insbesondere beim Strangpressen, erzeugt.
[0049] Die Abmessungen des unteren und oberen Profilteils 13, 15 bzw. 13', 15' sind derart,
dass die beiden Profilteile mittels deren Schenkel 21, 23, 25, 27 bzw. 21', 23', 25',
27' ineinandergesteckt werden können, wie dies in Fig. 1-3 gezeigt ist.
[0050] Beim Ineinanderstecken eines oberen Profilteils 15, 15', 15' in ein unteres Profilteil
13, 13', 13" treten zumindest zum einen eine erste Schenkelaussenseite des einen Profilteils
13 bzw. 13' mit einer ersten Schenkelinnenseite des anderen Profilteils 15 bzw. 15'
und zum anderen eine zweite Schenkelaussenseite des einen Profilteils 13 bzw. 13'
mit einer zweiten Schenkelinnenseite des anderen Profilteils 15 bzw. 15' in Kontakt
bzw. können miteinander verrasten. Im vorliegenden Beispiel handelt es sich um die
Schenkelaussenseiten 35, 37 bzw. 35', 37', des unteren Profilteils 13 bzw. 13' und
die Schenkelinnenseiten 31, 33 bzw. 31', 33' des oberen Profilteils 15 bzw. 15' indem
das obere Profilteil 15, 15' mittels dessen Schenkel 21, 23 bzw. 21', 23' über die
Schenkel 25, 27 bzw. 25', 27 des unteren Profilteils 13, 13' gestülpt wird, sodass
das Schenkelpaar 21, 23 bzw. 21', 23' des oberen Profilteils 15, 15' das Schenkelpaar
25, 27 bzw. 25', 27' des unteren Profilteils 13 klemmt. Die genannten Schenkelaussenseiten
35, 37 bzw. 35', 37' und Schenkelinnenseiten 31, 33 bzw. 31', 33' werden im Folgenden
auch als Kontaktflächen bezeichnet.
[0051] Zur besseren Fixierung des oberen Profilteils 15 auf dem unteren Profilteil 13 können
Oberflächenstrukturen und/oder Materialien auf den genannten Schenkelaussenseiten
35, 37, 35', 37' und Schenkelinnenseiten 31, 33, 31', 33' vorgesehen sein, die z.B.
aufgrund ihrer Oberflächenstruktureigenschaften und/oder ihrer Materialeigenschaften
(wie z.B. Reibungswerte) einen Einrasteffekt erzeugen und unter gegenseitigem Anpressdruck
miteinander verrasten und/oder verklemmen. Die derart ausgeführten Kontaktflächen
31, 33, 35, 37, 31', 33', 35', 37' befinden sich an den Schenkeln 21, 23, 25, 27,
21', 23', 25', 27' der Profilteilte 15, 15', 13, 13' und zwar auf jenen Seitenflächen
der Schenkel, welche beim Zusammenstecken von oberem und unterem Profilteil miteinander
in Kontakt kommen. Gemäss bevorzugter Ausführung sind insbesondere die Aussenflächen
der Schenkel 25 und 27 bzw. 25' und 27' des unteren Profilteils 13, 13' und die Innenflächen
der Schenkel 21 und 23 bzw. 21' und 23' des oberen Profilteils 15, 15' als Kontaktflächen
ausgestaltet. Die vorgesehenen Kontaktflächen 35 und 37 bzw. 35' und 37' an den Schenkeln
des unteren Profilteils 13, 13' erstrecken sich vorzugsweise vom Schenkelende in Richtung
Schenkelansatz über eine längere Strecke (entlang der Schenkelerstreckung) als die
Schenkel 21, 23 bzw. 21', 23' des oberen Profilteils 15, 15' von Schenkelansatz bis
Schenkelende lang sind und damit über eine längere Strecke (entlang der Schenkelerstreckung)
als die Kontaktflächen 31, 33 bzw. 31', 33' der Schenkel 21, 23 bzw. 21', 23' des
oberen Profilteils 15, 15' in Querschnittansicht bemessen.
[0052] In zusammengesetztem Zustand der beiden Profilteile sitzt das obere Profilteil 15,
15' mittels der Unterseite 69, 69' der Leistenstruktur 61, 61' auf den Schenkelenden
73, 77 bzw. 73, 73' des unteren Profilteils 13, 13'. Insoweit eine Stützstruktur 47,
47' (z.B. in Form einer oder mehrere Stützstreben) vorhanden sind, sind Stützstruktur
47, 47' und Leistenstruktur 61, 61', insbesondere die Unterseite 69, 69' der Leistenstruktur
61, 61' derart ausgeführt, dass die Leistenstruktur 61, 61' mit seiner Unterseite
69, 69' gleichzeitig auf den Schenkelenden 73, 77 bzw. 73', 77' und auf dem oder den
Enden 49, 49' der Stützstruktur 47, 47' aufliegt und damit die Leistenstruktur 61,
61' auch durch die Stützstruktur 47, 47' gestützt bzw. getragen ist. Die Unterseite
69, 69' der Leistenstruktur 61, 61' ist zweckmässigerweise plan ausgeführt. Alternativ
könnte die Unterseite 69, 69' der Leistenstruktur 61, 61' z.B. Sitzrillen oder ähnliches
aufweisen (in den Figuren nicht gezeigt), die in Längsrichtung der Profilteils 15
verlaufen. Derartige Sitzrillen könnten dem Liniensystem zusätzliche Stabilität verleihen,
indem sie einem seitlichen Drucks auf die Längsseite der Leistenstruktur entgegenwirken
könnten, um dadurch ein Eindrücken der Schenkel 25, 27 bzw. 25', 27' des unteren Profilteils
13, 13' in den Hohlraum 17, 19, 17', 19' zu verhindern.
[0053] Vor oder nach Auslegung bzw. Montage des unteren Profilteils 13, 13' auf dem Grund
(d.h. in montiertem oder demontiertem Zustand des unteren Profilteils 13) ist dieses
entlang der freien Enden 73, 77, 49 bzw. 73', 77', 49' der Schenkel 25, 27 bzw. 25',
27' und der Stützstruktur 47, 47 im Prinzip bearbeitbar, z.B. durch Abschleifen, Abfräsen
oder Abhobeln, um dadurch die Höhe des unteren Profilteils 13, 13' und damit der Leistenstruktur
insgesamt einer vorgegebenen bzw. veränderten Kunstrasendicke anzupassen. Zeitersparnis
bringt insbesondere das Abschleifen, Abfräsen bzw. Abhobeln des unteren Profilteils
in montiertem Zustand, da sich dadurch eine vorgängige Demontage und eine nachträgliche
Wiedermontage des gesamten Liniensystems erübrigen. Beim Abschleifen bzw. Abhobeln
oder Abfräsen des unteren Profilteils in montiertem Zustand kann dabei zudem lokal
variierend entsprechend der noch vorhandenen Kunstrasendicke mehr oder weniger viel
abgeschliffen, abgehobelt oder abgefräst werden.
[0054] Zu Beginn der Nutzung eines neuen Kunstrasenplatzes ist der Kunstrasenteppich meist
überall etwa gleichmässig dick bzw. hoch. Nach einer gewissen Nutzungsdauer stellt
sich eine Abnutzung ein. Diese ist dadurch zu erkennen, dass der Kunstrasenteppich
sich an stärker beanspruchten Stellen stärker abnutzt und dadurch an Dicke bzw. Höhe
verloren hat. Um die Höhenlage des Liniensystems 11 der reduzierten Kunstrasendicke
bzw. reduzierten Kunstrasenhöhe anzupassen, kann die Höhe der Schenkel 25, 27 bzw.
25', 27' und der Stützstruktur 47, 47' des unteren Profilteils 13, 13' durch Bearbeiten
z.B. Abschleifen, Abhobeln oder Abfräsen reduziert werden. Das obere Profilteil 15,15',
wird vor dem Bearbeiten des unteren Profilteils 13, 13' von diesem abgenommen und
nach dem Bearbeiten wieder aufgesetzt. Somit kann durch Bearbeiten des unteren Profilteils
13, 13' die Höhe des Liniensystems 11 einer reduzierten Kunstrasendicke angepasst
werden.
[0055] Das untere Profilteil 13, 13' liegt zweckmässigerweise mit seiner Bodenstützstruktur
63, 63' und/oder Standfüssen 65, 67, 65', 67' auf dem Grund auf. Optional kann es
in diesem verankert oder mit diesem verklebt werden. Das obere Profilteil 15, 15'
ist in paralleler bzw. längsgerichteter Ausrichtung auf das untere Profilteil 13,
13' aufgesetzt bzw. aufsetzbar. An beiden Profilteilen 13 und 15 bzw. 13' und 15'
sind vorzugsweise einander ergänzende Greifstrukturen, d.h. ineinander greifende Strukturen
ausgebildet.
[0056] Die Greifstrukturen bestehen vorzugsweise aus je zwei longitudinalen Schenkeln 21,
21', 23, 23', bzw. 25, 25', 27, 27' ausgebildet an jedem der zwei Profilteile 13,
13', 15, 15'. Dabei sind der erste und der zweite Schenkel 21, 21' bzw. 23, 23' des
oberen Profilteils 15, 15' gegen den ersten bzw. zweiten Schenkel 25, 25' bzw. 27,
27' des unteren Profilteils 13, 13' gerichtet und zwecks Ineinanderrasten bzw. Verklemmen
an diese angepasst. Im vorliegenden ersten Ausführungsbeispiel sind die Profilschenkel
21, 23 des oberen Profilteils 15 im Wesentlichen parallel zu den Profilschenkeln 25,
27 des unteren Profilteils 13 ausgebildet und zwar derart, dass die einander entgegengesetzt
ausgerichteten Profilschenkel 21, 23, 25, 27 des oberen und unteren Profilteils 15,
13 ineinander schiebbar sind und dabei miteinander verrasten können. Vorzugsweise
sind die Profilschenkel 21 und 23 des oberen Profilteils 15weiter voneinander beabstandet
als die Profilschenkel 25 und 27 des unteren Profilteils 13, sodass die Profilschenkel
21 und 23 des oberen Profilteils 15 die Enden der Profilschenkel 25 und 27 des unteren
Profilteils 13 umgreifen, d.h. das untere Profil 13 seitlich aussen fassen. Optional
könnte das obere Profilteil 15 anstatt zwei einfacher Schenkel 21 und 23 zwei Schenkelpaare
(in den Figuren nicht gezeigt) aufweisen, wobei jedes der beiden Schenkelpaare, derart
ausgebildet ist, dass jedes der Schenkelpaare je einen der beiden Schenkel 25 und
27 des unteren Profilteils 13 innen und aussen umfasst bzw. sodass beim Aufstecken
des oberen Profilteils 15 auf das untere Profilteil 13 jeder der Profilschenkel 25
und 27 des unteren Profilteils 13 zwischen den Schenkeln des jeweiligen Schenkelpaars
des oberen Profilteils 15 gefasst wird.
[0057] Im Querschnittsansicht sind die Profilschenkel 25 und 27 des unteren Profilteils
13 länger als die Profilschenkel 21 und 23 des oberen Profilteils 15, sodass die Profilschenkel
21 und 23 des oberen Profilteils 15 soweit über die Profilschenkel 25 und 27 des unteren
Profilteils 13 streifbar sind, bis eine dafür vorgesehene Sitzfläche 69 des oberen
Profilteils 15 auf den Enden 73 der Schenkel 25 und 27 des unteren Profilteils 13
anschlägt bzw. aufsitzt. Vorzugsweise sind die Schenkel 25 und 27 des unteren Profilteils
13 um soviel länger als die Schenkel 21 und 23 des oberen Profilteils 15, dass auch
nach einmaligem oder vorzugsweise mehrmaligem Abschleifen, Abhobeln oder Abfräsen
des unteren Profilteils 13 bzw. nach einmaligem oder mehrmaligem Kürzen der Länge
der Schenkel 25 und 27 des unteren Profilteils 13 erneut ein oberes Profilteil 15
aufgesetzt und ggf. eingerastet werde kann, sodass dadurch die Sitzfläche 69 des oberen
Profilteils 15 auf den Enden 73 der Schenkel 25 und 27 des unteren Profilteils 13
aufsitzt. Damit dies gewährleistet werden kann, sollten seitlichen Stützfüsse 65,
67 insofern vorhanden möglichst tief (d.h. in Bodennähe) am unteren Profil angesetzt
und dünn sein, denn dadurch ist eine maximale Überlappung der Schenkel 21, 23 des
oberen Profilteils 15 über die Schenkel 25, 27 des unteren Profilteils 13 gewährleistet.
[0058] Die Greifstruktur 25, 25', 27, 27' (bzw. die Schenkel) des unteren Profilteils 13,
13' ist (sind) in Querschnittansicht des Profilteils gesehen (zumindest im Neuzustand
bzw. bei Erstmontage) zweckmässigerweise derart ausgeführt, dass die Erstreckung der
Greifstruktur 25, 25', 27, 27' des unteren Profilteils (insbesondere z.B. vom Schenkelansatz
71, 71', 75, 75' bis zum Schenkelende 73, 73', 77, 77') eine grössere Länge aufweist
(aufweisen) als die Greifstruktur 21, 21', 23, 23' des oberen Profilteils (bzw. die
Schenkel, d.h. insbesondere die Schenkel vom Schenkelansatz 81, 81', 85, 85' bis zum
Schenkelende 83, 83', 87, 87'). Zweckmässigerweise weist die Greifstruktur 25, 25',
27, 27' des unteren Profilteils 13, 13' eine grössere Länge auf als die Greifstruktur
21, 21', 23, 23' des oberen Profilteils 15, 15', insbesondere derart, dass die Greifstruktur
25, 25', 27, 27' des unteren Profilteils 13, 13' die Greifstruktur 21, 21', 23, 23'
des oberen Profilteils 15, 15' trägt, jedoch die Greifstruktur 21, 21', 23, 23' des
oberen Profilteils 15,15' nicht an der Greifstruktur des unteren Profilteils (bzw.
weder an der Greifstruktur des unteren Profilteils noch irgendwo anders am unteren
Profilteil) anschlägt. Insbesondere bleiben damit die Schenkelenden 83, 83', 87, 87'
des oberen Profilteils 15, 15' frei bzw. sind nicht in Kontakt mit dem unteren Profilteil
13, 13'. Dadurch kann das obere Profilteil auf das untere Profilteil derart aufgesetzt
werden, dass in zusammengesetztem Zustand die Schenkelenden der Greifstruktur des
unteren Profilteils das obere Profilteil tragen, ohne dass die Enden 83, 83', 87,
87' der Greifstruktur des oberen Profils 15, 15' am unteren Profil 13, 13' anschlagen.
Insbesondere ist dadurch gewährleistet, dass die Greifstruktur des unteren Profilteils
bzw. dessen Schenkelenden 73, 73', 77, 77' gegebenenfalls abgeschliffen werden können,
um die Höhe des Liniensystems an eine veränderte Kunstrasenhöhe zu adaptieren.
[0059] Das untere Profilteil 13, 13' weist zwischen seinen Profilschenkeln 25, 15' und 27,
27' einen oder mehrere Hohlräume 17, 17', 19, 19' auf. Der oder die Hohlräume 17,
17', 19, 19' erstrecken sich vorzugsweise entlang der gesamten Länge des Profilteils
13, 13'. Wenn der oder die Hohlräume 17, 17', 19, 19' sich über die gesamte Länge
des Profilteils 13, 13 erstrecken, hat dies zum einen herstellungstechnische Vorteile
und zum andern ist dies günstig um den Hohlraum zu säubern, z.B. mit einem Besen,
wenn das obere Profilteil 15, 15' nicht aufsitzt.
[0060] Nach dem Zusammensetzen der beiden Profilteile 13, 13' und 15, 15' ist der im ersten
Profilteil 13 enthaltene Hohlraum 17, 17', 19, 19' nach oben hin durch das zweite
Profilteil bzw. insbesondere dessen Leistenstruktur 61, 61' gedeckt. Jeder der Hohlräume
17, 17', 19,19' bildet einen Kanal entlang der longitudinalen Erstreckung des ersten,
unteren Profilteils 13, 13' bzw. des Leistensystems. Die Hohlräume 17', 19' können
nach dem Verlegen der unteren Profilteile 13' ggf. mit Sand verfüllt werden, was der
Stabilität des verlegten Leistensystems dient. Die Leistenstruktur 61, 61' des oberen
Profilteils 15, 15' kann optional über seine longitudinale Erstreckung Querschlitze
(in den Figuren nicht gezeigt) enthalten. Durch derartige Querschlitze kann ggf. auch
nach der Montage des Liniensystems 11, 11" noch Sand in die Hohlräume 17, 19 eindringen.
Diese aufwändigere Ausführung des oberen Profilteils kann z.B. erzeugt werden, indem
Querschlitze gegebenenfalls in einem dem Strangpressen nachgestellten Bearbeitungsschritt
eingebracht werden.
[0061] Das untere Profilteil 13, 13' kann auf der jeweiligen längsseitigen Aussenseite der
Profilschenkel 25, 25' und 27, 27', d.h. auf der dem Hohlraum 17, 17', 19, 19' abgewandten
Aussenseite, zweckmässigerweise ausladende Stützstrukturen 65, 65', 67, 67' aufweisen.
Diese Stützstrukturen 65, 65', 67, 67' können am unteren Profilteil 13, 13' als im
Wesentlichen flache Platten ausgebildet sein, welche bodenseitig von den Schenkeln
25, 25' bzw. 27, 27' vorzugsweise in einem ca. 90°-Winkel (also im Wesentlichen horizontal)
abstehen und dadurch als Standfuss des Liniensystems wirken. Der Kunstrasen, welcher
zweckmässigerweise als Teppich ausgeführt ist, liegt nach Montage vorteilhafterweise
beidseitig der unteren Profile 13, 13' auf der zusätzliche, ausladende Stützstrukturen
65, 65', 67, 67' auf und stabilisiert dadurch Position und Orientierung des unteren
Profilteils 13, 13' oder des fertig montierten Liniensystems.
[0062] Das obere Profilteil 15, 15' kann weiter Haltestrukturen (in den Figuren nicht gezeigt)
aufweisen, welche es erlauben eine Markierungslinie, z.B. aus Hartplastik, aufzuclippen.
Hierfür könnten zum Beispiel Haltestrukturen längsseitig aussen am oberen Profilteil
15, 15' vorgesehen sein, welche beispielsweise als Hinterschneidungen ausgeführt sind,
auf welche z.B. eine Markierungslinie mit seitlich eingekrümmten Klemmstrukturen aufgeclippt
werden könnte.
Montage und Linienhöhenanpassung:
[0063] Kunstrasenteile und das Leistensystem 11, 11', 11" werden derart verlegt, dass Randbereiche
der Kunstrasenteile auf den Standfüssen 65, 67, 65', 67' des unteren Profilteils 13,
13' zu liegen kommen. Das obere Profilteil 15, 15' kann vor dem Verlegen fabrikmässig
auf das unteren Profilteil 13, 13' aufmontiert sein oder alternativ erst am Montageort
aufmontiert werden.
[0064] Eine Höhenanpassung des Leistensystems an die Kunstrasenhöhe kann an verlegten unteren
Profilen 13, 13' erfolgen bevor die oberen Profile 15, 15' aufgelegt werden bzw. nachdem
die oberen Profile 15, 15' entfernt wurden. Wo sich die Schenkelenden 73, 73', 77,
77' und/oder das Ende der Stützstruktur 49, 49' des unteren Profils 13, 13' zu weit
bzw. über den Kunstrasen erheben, können diese abgetragen werden und zwar so stark,
dass die Leistenhöhe des später fertig montierten Leistensystems ungefähr der aktuellen
Dicke des Kunstrasens entspricht.
[0065] Nach dem Abtragen z.B. durch bzw. zur vollständigen Montage des Leistensystems wird
das obere Profilteil 15, 15' auf das untere Profilteil 13, 13' aufgesetzt, sodass
die Schenkel 25, 25', 27, 27' des unteren Profilteils 13, 13' in die Schenkel 21,
21', 23, 23' des oberen Profilteils 15, 15' eingreifen können. Durch Druck von oben
kann das obere Profilteil 15, 15' auf das untere Profilteil 13, 13' verrastend aufgedrückt
werden. Dabei legt sich die Leistenstruktur 61, 61' des oberen Profilteils 15 auf
die freien Enden des Schenkelpaars 25, 25', 27, 27' und ggf. der Stützstruktur 49,
49' des unteren Profilteils 13, 13'. Durch gegenseitiges Verrasten der gezahnt ausgebildeten
Schenkelseiten 31, 31', 33, 33', 35, 35', 37, 37' wird das obere Profilteil 15, 15'
auf dem unteren Profilteil 13, 13' befestigt. Die Leistenhöhe, welche sich nach dem
Zusammenfügen der beiden Profilteile 13, 13', 15, 15' ergibt, hängt von der Schenkellänge
der Schenkel 25, 25', 27, 27' des unteren Profilteils 13, 13' ab.
[0066] Es ist Ziel die Höhe des Liniensystems auf die aktuelle Kunstrasenhöhe anzupassen,
sodass die Oberfläche des Kunstrasenteppichs und die Oberfläche der Markierungslinie
auf ungefähr demselben horizontalen Höhenniveau sind.
[0067] Das montierte Liniensystem zeichnet sich insbesondere durch die folgenden Merkmale
und Vorteile aus:
- Durch die Höhenanpassbarkeit des Liniensystems, kann dieses bei Bedarf, ggf. auch
mehrmals in Folge an eine sich mit der Zeit aufgrund Abnutzung verringernde Kunstrasenhöhen
angepasst werden. Somit ist es möglich auch bei älteren Tennisplätzen, deren Rasen
schon abgenutzt und teilweise kürzer ist, eine mit den Markierungslinien bündige Spieloberfläche
bereitzustellen.
- Das Abtragen der unteren Profilteile und falls nötig ersetzen der oberen Profilteile
ist deutlich kostengünstiger als eine Neuinstallation von Kunstrasen und Liniensystem.
Damit ist das erfindungsgemässe Liniensystem resourcenschonend.
- Die Anpassbarkeit ist auch bei sandverfüllten Kunstrasenplätzen gewährt, da der Sand
falls nötig einfach aus den longitudinalen Hohlraum im unteren Profil gewischt werden
kann.
[0068] Zusammengefasst betrifft die vorliegende Erfindung insbesondere ein Liniensystem,
insbesondere zur Markierung von Sportplätzen, z.B. Tennisplätzen. Das Liniensystem
beinhaltet ein erstes bzw. unteres Profilteil 13, 13', 13" und ein zweites bzw. oberes
Profilteil 15, 15', 15", wobei das erste Profilteil 13, 13', 13" als bodenseitige
Stützhalterung für das zweite Profilteil 15, 15', 15" dient, das erste Profilteil
13, 13' eine longitudinale Bodenstützstruktur 63, 63' mit einer ersten longitudinalen
Greifstruktur 25, 25', 27, 27' und das zweite Profilteil 15, 15' eine longitudinale
Leistenstruktur 61, 61' mit einer zweiten longitudinalen Greifstruktur 21, 21', 23,
23' aufweist, die Greifstrukturen 21, 21', 23, 23', 25, 25', 27, 27' derart aufeinander
abgestimmt sind, dass jene des einen Profilteils in jene des anderen Profilteils eingreift.
[0069] Erfindungsgemäss ist vorgesehen, dass die erste longitudinale Greifstruktur 25, 25',
27, 27' derart über die longitudinale Bodenstützstruktur 63, 63' hinausragt, dass
im zusammengesetzten Zustand der Profilteile die erste longitudinale Greifstruktur
25, 25', 27, 27' die longitudinale Leistenstruktur 61, 61' und damit das zweite Profilteil
15, 15' über der Bodenstützstruktur 63, 63' und von der Bodenstützstruktur 63, 63'
beabstandet trägt.
[0070] Der Vorteil dieses Liniensystems liegt darin, dass es sich durch Bearbeiten des unteren
Profilteils 13, 13', 13" - insbesondere z.B. in verlegtem Zustand - einer durch Abnutzung
reduzierten Kunstrasenhöhe anpassen lässt.
[0071] Es ist insbesondere vorgesehen ein Liniensystem bereitzustellen, das derart ausgeführt
ist, insbesondere dessen unteres Profilteil 13, 13', 13" derart ausgeführt ist, dass
es abtragend bearbeitbar ist, insbesondere wenn es auf einem Platz ausgelegt ist,
um nach der abtragenden Bearbeitung eine weniger hohe Markierungslinie zu definieren
als vor dem Abschleifen. Damit ist das Liniensystem einer sich abnutzenden Kunstrasenhöhe
bzw. einer sich verringernden Kunstrasenhöhe anpassbar.
[0072] Während die Erfindung vorstehend unter Bezugnahme auf spezifische Ausführungsformen
beschrieben wurde, ist es offensichtlich, dass Änderungen, Modifikationen, Variationen
und Kombinationen ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen gemacht werden können.
BEZUGSZEICHENLISTE:
[0073]
- 11, 11"
- Liniensystem
- 13, 13', 13"
- Unteres bzw. erstes Profilteil
- 15, 15', 15"
- Oberes bzw. zweites Profilteil
- 17, 17'
- Longitudinaler Kanal, insbesondere longitudinaler Hohlraum
- 19, 19'
- Longitudinaler Kanal, insbesondere longitudinaler Hohlraum
- 21, 21'
- Erster Schenkel (Teil einer zweiten Greifstruktur) des oberen Profilteils
- 23, 23'
- Zweiter Schenkel (Teil der zweiten Greifstruktur) des oberen Profilteils
- 25, 25'
- Erster Schenkel (Teil einer ersten Greifstruktur) des unteren Profilteils
- 27, 27'
- Zweiter Schenkel (Teil der ersten Greifstruktur) des unteren Profilteils
- 31, 31'
- Kontaktfläche (innenseitig) am ersten Schenkel des oberen Profilteils
- 33, 33'
- Kontaktfläche (innenseitig) am zweiten Schenkel des oberen Profilteils
- 35, 35'
- Kontaktfläche (aussenseitig) am ersten Schenkel des unteren Profilteils
- 37, 37'
- Kontaktfläche (aussenseitig) am zweiten Schenkel des unteren Profilteils
- 47, 47'
- Stützstruktur (insb. Stützstrebe) am unteren Profilteil
- 49, 49'
- Freies Ende der Stützstruktur
- 61, 61'
- Leistenstruktur des oberen Profilteils
- 63, 63'
- Bodenstützstruktur des unteren Profilteils
- 65, 65'
- Erster Standfuss des unteren Profilteils
- 67, 67'
- Zweiter Standfuss des unteren Profilteils
- 68, 68'
- Oberseite der Leistenstruktur des oberen Profilteils
- 69, 69'
- Unterseite der Leistenstruktur
- 71, 71'
- Schenkelansatz am unteren Profilteil
- 73, 73'
- Schenkelende am unteren Profilteil
- 75, 75'
- Schenkelansatz am unteren Profilteil
- 77, 77'
- Schenkelende am unteren Profilteil
- 81, 81'
- Schenkelansatz am oberen Profilteil
- 83, 83'
- Schenkelende am oberen Profilteil
- 85, 85'
- Schenkelansatz am oberen Profilteil
- 87, 87'
- Schenkelende am oberen Profilteil
1. Liniensystem, insbesondere für Markierungslinien für Kunstrasenplätze, insbesondere
für sandverfüllte Kunstrasenplätze, beinhaltend mindestens ein erstes Profilteil (13,
13', 13") und mindestens ein zweites Profilteil (15, 15', 15"), welche längsseitig
miteinander verbindbar sind, indem das mindestens eine zweite Profilteil auf das mindesten
eine erste Profilteil aufgesetzt wird, sodass das mindestens eine erste Profilteil
(13, 13', 13") als bodenseitige Stützhalterung für das mindestens eine zweite Profilteil
(15, 15', 15") dient,
wobei das erste Profilteil (13, 13') eine longitudinale Bodenstützstruktur (63, 63')
aufweist, von welcher eine erste longitudinale Greifstruktur (25, 25', 27, 27') abstehet,
wobei das zweite Profilteil (15, 15') eine longitudinale Leistenstruktur (61, 61')
aufweist, von welcher eine zweite longitudinale Greifstruktur (21, 21', 23, 23') abstehet,
wobei die Ausführungen der ersten longitudinalen Greifstruktur (25, 25', 27, 27')
und der zweiten longitudinalen Greifstruktur (21, 21', 23, 23') derart aufeinander
abgestimmt sind, dass das zweite Profilteil (15, 15') auf das erste Profilteil (13,
13') aufsteckbar und/oder aufklemmbar ist, indem die longitudinale Greifstruktur des
einen Profilteils in die longitudinale Greifstruktur des anderen Profilteils eingreift,
dadurch gekennzeichnet, dass
in Querschnittansicht der Profilteile die erste longitudinale Greifstruktur (25, 25',
27, 27') derart über die longitudinale Bodenstützstruktur (63, 63') hinausragt, dass
in zusammengesetztem Zustand der Profilteile die erste longitudinale Greifstruktur
(25, 25', 27, 27') des ersten Profilteils (13, 13') die longitudinale Leistenstruktur
(61, 61') und damit das zweite Profilteil (15, 15') über der Bodenstützstruktur (63,
63') und von der Bodenstützstruktur (63, 63') beabstandet trägt.
2. Liniensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Querschnittansicht des jeweiligen Profilteils (13, 15) die zweite longitudinale
Greifstruktur (21, 21', 23, 23') kürzer ausgebildet ist als die erste longitudinale
Greifstruktur (25, 25', 27, 27').
3. Liniensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Querschnittansicht des jeweiligen Profilteils (13, 15) die zweite longitudinale
Greifstruktur (21, 21', 23, 23') weiter ausgeführt ist als die erste longitudinale
Greifstruktur (25, 25', 27, 27'), sodass die zweite longitudinale Greifstruktur (21,
21', 23, 23') die erste longitudinale Greifstruktur (25, 25', 27, 27') beim Zusammenbringen
umgreifen bzw. umklammern kann.
4. Liniensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Profilteile (13, 13', 15, 15') in Querschnittansicht gesehen derart ausgeführt
sind, dass die Greifstruktur (25, 25', 27, 27') des ersten Profilteils (13, 13') eine
grössere Länge aufweist als die Greifstruktur (21, 21', 23, 23') des zweiten Profilteils
(15, 15'), insbesondere derart, dass die Greifstruktur (25, 25', 27, 27') des ersten
Profilteils (13, 13') die Greifstruktur (21, 21', 23, 23') des zweiten Profilteils
(15, 15') trägt bzw. die Greifstruktur (21, 21', 23, 23') des zweiten Profilteils
(15, 15') nicht an der Greifstruktur des ersten Profilteils anschlägt, und/oder
dadurch gekennzeichnet, dass die erste longitudinale Greifstruktur (25, 25', 27, 27') Kontaktflächen (35, 35',
37, 37') und die zweite longitudinale Greifstruktur (21, 21', 23, 23') Kontaktflächen
(31, 31', 33, 33') zum gegenseitigen Verrasten und/oder Verklemmen des mindesten einen
ersten Profilteils mit dem mindestens einen zweiten Profilteil aufweist, wobei in
Querschnittsansicht des jeweiligen Profilteils die Kontaktflächen (35, 35', 37, 37')
der ersten longitudinalen Greifstruktur (25, 25', 27, 27') länger ausgebildet sind
als die Kontaktflächen (31, 31', 33, 33') der zweiten longitudinalen Greifstruktur
(21, 21', 23, 23'), vorzugsweise um wenigstens 30%, weiter bevorzugt um wenigstens
50% der Länge der zweiten Kontaktflächen (31, 31', 33, 33') länger.
5. Liniensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste longitudinale Greifstruktur (25, 25', 27, 27') die longitudinale Leistenstruktur
(61, 61') von der longitudinalen Bodenstützstruktur (63, 63') beabstandet, so dass
in zusammengesetztem Zustand ein Hohlraum (17, 17', 19, 19') zwischen der longitudinalen
Leistenstruktur (61, 61') und der longitudinalen Bodenstützstruktur (63, 63') besteht.
6. Liniensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in zusammengesetztem Zustand das mindestens eine zweite Profilteil (15, 15') auf
der ersten Greifstruktur des mindestens einen ersten Profilteils (13, 13') aufliegt
bzw. von dieser getragen wird.
7. Liniensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste longitudinale Greifstruktur (21, 21', 23, 23') bzw. die darauf ausgebildeten
Kontaktflächen (31, 31', 33, 33') und die zweite longitudinale Greifstruktur (25,
25', 27, 27') bzw. die darauf ausgebildeten Kontaktflächen (35, 35', 37, 37') Oberflächenstrukturen
aufweisen, aufgrund derer die beiden Profilteile (13, 13', 15, 15') miteinander verrastbar
und/oder verklemmbar sind.
8. Liniensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilteile verbindbar sind, indem das mindestens eine zweite Profilteil (15,
15') auf das mindestens eine erste Profilteil (13, 13') aufsetzbar ist und die Profilteile
unter Druck miteinander verklemmbar und/oder verrastbar sind.
9. Liniensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste longitudinale Greifstruktur (25, 25', 27, 27') und die zweite longitudinale
Greifstruktur (21, 21', 23, 23') derart zusammenwirken, dass beim Zusammenfügen des
mindestens einen ersten Profilteils (13, 13') und des mindestens eines zweiten Profilteils
(15, 15') ein Hohlprofil mit wenigstens einem longitudinalen Hohlraum (17, 17', 19,
19') entsteht bzw. ein Hohlprofil mit wenigstens einem longitudinalen Hohlraum (17,
17', 19, 19') in zusammengesetztem Zustand vorliegt.
10. Liniensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Profilteile (13, 13) derart ausgestaltet ist, dass es in verlegtem Zustand,
vom freien Ende der ersten Greifstruktur (25, 25', 27, 27') her, während das zweite
Profilteil (15, 15') abgenommen bzw. noch nicht aufgesetzt ist, abtragbar bzw. durch
Abtragen bearbeitet (z.B. abschleifbar, abhobelbar, oder abfräsbar bzw. geschliffen,
gehobelt oder gefräst) ist und dadurch die Markierungslinienhöhe des Liniensystems
der Höhe des Kunstrasens anpassbar ist.
11. Liniensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Querschnitterstreckung des jeweiligen Profilteils die erste longitudinale Greifstruktur
(25, 25', 27, 27') des ersten Profilteils (13, 13') länger ist als die zweite longitudinale
Greifstruktur (21, 21', 23, 23') des zweiten Profilteils (15, 15') und dass die erste
longitudinale Greifstruktur (25, 25', 27, 27') derart ausgeführt ist, dass sie im
Querschnitt des ersten Profilteils (13, 13') gesehen durch Abtragen (z.B. Abschleifen,
Abhobeln oder Abfräsen) derart kürzbar ist, dass nach dem Kürzen die beiden Profilteile
(13, 13', 15, 15') in zusammengesetztem Zustand eine geringere Markierunslinienhöhe
definieren als vor dem Kürzen.
12. Liniensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Profilteil (13, 13') bzw. die longitudinale Bodenstützstruktur (63, 63')
mit Standfuss (65, 65', 67, 67') ausgeführt ist, vorzugsweise dadurch dass die longitudinale
Bodenstützstruktur (63, 63) Standfüsse (65, 67) aufweist, welche z.B. als longitudinale
Seitenstrukturen der longitudinalen Bodenstützstruktur (63, 63') ausgeführt sind,
und/oder dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das mindestens eine erste Profilteil (13, 13') und/oder das mindestens
eine zweite Profilteil (15, 15') aus Kunststoff und/oder Aluminium gefertigt ist,
wobei Profilteile aus Kunststoff besonders bevorzugt sind.
13. Liniensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die longitudinale Leistenstruktur (61, 61') des mindestens einen zweiten Profilteils
(15, 15') eine Oberseite (68, 68') und eine Unterseite (69, 69') aufweist, wobei die
Oberseite (68, 68') als Markierungslinie ausgeführt ist, z.B. indem die Profiloberseite
eine gerippte, insbesondere längsgerippte Oberfläche aufweist.
14. Liniensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die erste longitudinale Greifstruktur (25, 25', 27, 27') in Form von zwei longitudinalen
Schenkeln ausgeführt ist,
- die zweite longitudinale Greifstruktur (21, 21', 23, 23') in Form von zwei longitudinalen
Schenkeln ausgeführt ist und
- die jeweils zwei longitudinalen Schenkel der beiden Profilteile (13, 13', 15, 15')
derart aufeinander abgestimmt sind, dass das zweite Profilteil (15) auf das erste
Profilteil (13, 13') aufsteckbar und/oder aufklemmbar ist, indem die zwei Schenkel
des einen Profilteils in die Schenkel des anderen Profilteils eingreifen können, und/oder
bevorzugt die longitudinalen Schenkel der zweiten longitudinale Greifstruktur (21,
21', 23, 23') derart voneinander beabstandet sind, dass die zweite longitudinale Greifstruktur
(21, 21', 23, 23') die erste longitudinalen Greifstruktur (25, 25', 27, 27') bzw.
die Enden der Schenkel der ersten longitudinalen Greifstruktur (25, 25', 27, 27')
schenkelaussenseitig greifen bzw. klammern kann.
15. Liniensystem nach dem vorangehenden Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die longitudinale Bodenstützstruktur (63, 63') die zumindest zwei longitudinalen
Schenkel der ersten longitudinale Greifstruktur (25, 25', 27, 27') in einer voneinander
beabstandeten parallelen Anordnung (fest) miteinander verbindet.