[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zerkleinerungsmaschine zur Zerkleinerung
eines Produkts, umfassend: eine Schneideinrichtung zum Zerkleinern des Produkts, die
mindestens zwei Schneidsätze aufweist, eine Antriebswelle zum Antreiben der Schneidsätze,
sowie ein Gehäuse, in dem die Schneidsätze entlang einer Längsachse der Antriebswelle
hintereinander angeordnet sind.
[0002] Eine solche Zerkleinerungsmaschine ist beispielsweise aus der
EP 2 987 557 B1 bekannt geworden. Die Zerkleinerungsmaschine weist ein Schneidsatzgehäuse auf, in
dem mehrere Schneidsätze bzw. ein Schneidsatz mit mehreren Schneidstufen untergebracht
ist. In das Schneidsatzgehäuse können unterschiedliche Arten von Schneidsätzen eingesetzt
werden, z.B. Schneidsätze, bei denen stationäre Lochplatten mit rotierenden Schneidköpfen
zusammenwirken, Schneidsätze, bei denen stationäre Lochplatten mit rotierenden Lochplatten
zusammenwirken, Schneidsätze, die auf dem Rotor-Stator-Prinzip beruhen, etc.
[0003] Eine Zerkleinerungsmaschine, die einen geschlossenen Maschinenständer aufweist, in
dem ein 3-, 5- oder 7-teiliger Schneidsatz angeordnet werden kann, wird unter der
Produktbezeichnung Konti-Kutter KK 140 AC-6 von der Fa. Seydelmann Maschinenfabrik
KG angeboten (vgl. "www.seydelmann.com/wpcontent/uploads/2015/05/150529-_-Datenblatt-KK-140-DE.
pdf").
[0004] Bei dem Produkt, das in der Zerkleinerungsmaschine zerkleinert wird, kann es sich
grundsätzlich um ein beliebiges zu zerkleinerndes Produkt handeln. Beispielsweise
kann es sich bei dem zu zerkleinernden Produkt um ein Lebensmittelprodukt oder um
ein Produkt aus der chemischen Industrie handeln.
[0005] Bei der Montage einer solchen Zerkleinerungsmaschine zur Zerkleinerung eines bestimmten
Produkts werden die Schneidsätze der Reihe nach entlang der Längsachse der Antriebswelle
durch eine Öffnung in das Gehäuse eingesetzt. Bei der Demontage bzw. zur Reinigung
werden die Schneidsätze bzw. deren Bauteile wieder durch die Öffnung aus dem Gehäuse
herausgezogen. Dabei kann es zum Verkanten der Bauteile kommen. Auch kann das Herausziehen
durch Produktreste erschwert werden, die in dem Gehäuse verblieben sind. Auch die
Reinigung eines solchen Gehäuses, wenn es horizontal und stationär angeordnet ist,
gestaltet sich schwieriger.
Aufgabe der Erfindung
[0006] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Handhabung der eingangs beschriebenen
Zerkleinerungsmaschine, insbesondere die Montage und Demontage der Schneidsätze, zu
vereinfachen.
Gegenstand der Erfindung
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Zerkleinerungsmaschine der eingangs genannten
Art, bei der das Gehäuse mindestens zwei, bevorzugt mindestens drei Gehäuseteile aufweist,
in denen jeweils mindestens einer der Schneidsätze aufgenommen ist, wobei die Gehäuseteile
bevorzugt entlang der Längsachse der Antriebswelle dichtend aneinander anliegen. Typischerweise
besteht das Gehäuse, in dem die Schneidsätze angeordnet bzw. aufgenommen sind, aus
den mindestens zwei, bevorzugt mindestens drei, vier, fünf oder mehr Gehäuseteilen,
d.h. die Gehäuseteile sind nicht in einem größeren, einteiligen Gehäuse aufgenommen.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsmaschine werden die Schneidsätze nicht wie
bei herkömmlichen Zerkleinerungsmaschinen in einem einteiligen, geschlossenen Gehäuse
aufgenommen, sondern in einem Gehäuse, das mehrere (mindestens zwei) Gehäuseteile
aufweist. Durch den mehrteiligen, modularen Aufbau des Gehäuses der erfindungsgemäßen
Zerkleinerungsmaschine wird deren Handhabung wesentlich vereinfacht: Bei der Montage
der Zerkleinerungsmaschine können die Gehäuseteile mit den Schneidsätzen nacheinander
zusammengeschoben werden. Ebenso einfach können die Gehäuseteile, in denen die Schneidsätze
aufgenommen sind, bei der Demontage oder bei der Reinigung auseinandergezogen werden.
[0009] Durch den modularen Aufbau kann auch die Länge des Gehäuses in Richtung der Längsachse
der Antriebswelle verändert werden: Die Anzahl der Gehäuseteile bzw. der Schneidsätze,
die zur Zerkleinerung des Produkts verwendet werden, kann daher auf einfache Weise
in Abhängigkeit von der Art des zu zerkleinernden Produkts angepasst werden. Die Gehäuseteile
können eine im Wesentlichen ringförmige Geometrie aufweisen, dies ist aber nicht zwingend
erforderlich. Die Gehäuseteile liegen entlang der Längsachse der Antriebswelle dichtend
aneinander an. Die Gehäuseteile liegen unmittelbar aneinander an, und sind mit an
den
[0010] Gehäuseteilen vorgesehenen Dichtungen gegeneinander abgedichtet.
[0011] Bei einer Ausführungsform weist die Zerkleinerungseinrichtung eine Spanneinrichtung
zum Verspannen der mindestens zwei Gehäuseteile entlang der Längsachse der Antriebswelle
auf. Die Spanneinrichtung kann hydraulisch oder mechanisch ausgebildet sein. Wie weiter
oben beschrieben wurde, werden die Gehäuseteile bei der Montage auf die Antriebswelle
aufgeschoben und miteinander in Anlage gebracht. Um sicherzustellen, dass die Gehäuseteile
auch unter Druck dichtend aneinander anliegen, ist es typischerweise erforderlich,
diese in Längsrichtung der Antriebswelle zu verspannen, d.h. diese in Längsrichtung
der Antriebswelle gegeneinander zu pressen. Für das Verspannen der Gehäuseteile bestehen
verschiedene Möglichkeiten. Für den Fall, dass die Spanneinrichtung hydraulisch ausgebildet
ist, weist diese für das Aufbringen des Spanndrucks typischerweise mindestens einen
Hydraulikzylinder auf. Bei dem Hydraulikzylinder kann es sich um einen doppelt wirkenden
Zylinder handeln, dessen Kolbenstange mit Hilfe einer Hydraulikflüssigkeit ausgefahren
werden kann, um die Gehäuseteile in Längsrichtung der Antriebswelle gegeneinander
zu pressen und diese zu verspannen.
[0012] Bei einer weiteren Ausführungsform weist mindestens eines der Gehäuseteile mindestens
ein Führungselement zum Zusammenwirken mit einer Linearführung, insbesondere einer
Führungsstange, zur Führung entlang der Längsachse der Antriebswelle bei der Montage
und Demontage auf. Es hat sich als günstig erwiesen, wenn die Gehäuseteile beim Aufstecken
auf die Antriebswelle entlang von Linearführungen, z.B. entlang von einem oder von
mehreren Führungsstangen, Führungsschienen oder Führungsprofilen verschoben werden
können. Insbesondere wenn zwei oder mehr voneinander beabstandete Linearführungen
vorgesehen sind, vereinfacht dies die Zentrierung der Gehäuseteile bzw. der Schneidsätze
in Bezug auf die Antriebswelle. Die Spanneinrichtung kann an den Linearführungen angreifen,
um die Gehäuseteile entlang der Längsachse der Antriebswelle, die mit der Richtung
der Linearführungen übereinstimmt, zu verspannen.
[0013] Das Führungselement kann beispielsweise eine sich entlang der Längsachse der Antriebswelle
erstreckende Öffnung aufweisen, in welche die Linearführung, z.B. in
[0014] Form eines Führungsstabs, einer Führungsschiene, eines Führungsprofils oder dergleichen,
eingreift. Die Öffnung(en) für den Eingriff der Linearführung(en) können an Vorsprüngen
gebildet sein, die über den Außenumfang der z.B. ringförmigen Gehäuseteile in radialer
Richtung vorstehen. Es ist aber auch möglich, dass die Linearführungen in Form von
Führungsnuten oder dergleichen ausgebildet sind, in denen die Gehäuseteile entlang
der Längsachse der Antriebswelle geführt werden.
[0015] Bei einer weiteren Ausführungsform bildet eines der Gehäuseteile, in denen ein Schneidsatz
aufgenommen ist, ein Auslaufgehäuse zum Abführen des zerkleinerten Produkts. In diesem
Fall ist der Schneidsatz typischerweise an dem in Förderrichtung des Produkts vorderen
Ende des Auslaufgehäuses aufgenommen bzw. an diesem befestigt. In dem Auslaufgehäuse
kann ein Auswerfer angeordnet sein. Der Auswerfer dient dazu, das zerkleinerte Produkt
zentrifugal zu beschleunigen, bevor das zerkleinerte Produkt über einen Auslass, z.B.
in Form eines Auslaufstutzens, aus der Zerkleinerungsmaschine abgeführt wird. An dem
Auslaufgehäuse kann/können Linearführungen, z.B. in Form der Führungsstäbe, befestigt
sein. In diesem Fall ist das Auslaufgehäuse nicht relativ zu den Führungsstäben entlang
der Längsrichtung der Antriebswelle verschiebbar, sondern fixiert die Führungsstäbe
entlang der Längsachse der Antriebswelle. Dies ist aber nicht zwingend erforderlich,
d.h. auch das Auslaufgehäuse kann ggf. entlang der Linearführung verschiebbar gelagert
sein. Typischerweise werden die Linearführungen, z.B. die Führungsstäbe, an dem Gehäuseteil
befestigt, welches sich am nächsten am Antriebsaggregat (Motor) der Zerkleinerungsmaschine
befindet, der die Antriebswelle antreibt.
[0016] Bei einer weiteren Ausführungsform umfasst die Zerkleinerungsmaschine ein Einlaufgehäuse
zum Zuführen eines zu zerkleinernden Produkts zu der Schneideinrichtung. Auch das
Einlaufgehäuse kann mindestens ein Führungselement zum Zusammenwirken mit einer Linearführung,
insbesondere mit einer Führungsstange eines Führungsprofils, etc., zur Führung entlang
der Längsachse der Antriebswelle aufweisen. In diesem Fall kann das Einlaufgehäuse
wie die Gehäuseteile, die jeweils einen Schneidsatz aufnehmen, entlang der Linearführung
verschoben und gemeinsam mit den Gehäuseteilen entlang der Längsachse der Antriebswelle
verspannt werden. Dies ist aber nicht zwingend notwendig. In dem Einlaufgehäuse ist
in der Regel kein Schneidsatz aufgenommen, dies ist aber grundsätzlich ebenfalls möglich.
In diesem Fall ist der Schneidsatz typischerweise am in Förderrichtung des Produkts
hinteren Ende des Einlaufgehäuses angeordnet. Das Einlaufgehäuse kann auch dazu dienen,
um dem zugeführten Produkt ein Fluid, beispielsweise ein Gas, zuzuführen, wie weiter
unten näher beschrieben ist.
[0017] Bei einer weiteren Ausführungsform weist mindestens ein Schneidsatz eine stationäre
Lochplatte auf, die zur Zerkleinerung des Produkts mit einem rotierenden Schneidkopf
zusammenwirkt. Es ist möglich, dass alle Schneidsätze der Zerkleinerungsmaschine eine
stationäre Lochplatte und einen rotierenden Schneidkopf aufweisen, dies ist aber nicht
zwingend erforderlich. Der bzw. die Schneidsätze der Zerkleinerungsmaschine können
auch auf andere Weise ausgebildet sein, beispielsweise kann ein Schneidsatz verwendet
werden, der auf dem Rotor-Stator-Prinzip basiert. Der Rotor eines solchen Schneidsatzes
ist typischer Weise radial innen liegend angeordnet und von dem radial außen liegenden
ringförmigen Stator umgeben. Der Rotor weist Messerklingen auf, die mit Schnittspalten
des Stators bzw. mit Bohrungen des Stators (Lochtrommel) zur Zerkleinerung des Produkts
in der Art eines Scherenschnitts zusammenwirken.
[0018] Bei einer Weiterbildung dieser Ausführungsform weisen die Schneidköpfe von mindestens
zwei Schneidsätzen einen unterschiedlichen Durchmesser auf und/oder die Lochplatten
von mindestens zwei Schneidsätzen weisen einen unterschiedlichen Durchmesser auf.
Es ist bekannt, zur Zerkleinerung des Produkts mehrere Schneidsätze mit Schneidköpfen
zu verwenden, die einen identischen Schneidkopfdurchmesser aufweisen, d.h. bei denen
der radiale Abstand zwischen der Antriebswelle und dem radial äußeren Ende des Schneidkopfs
gleich groß ist. Die Durchmesser der Lochplatten (aber nicht zwingend die Durchmesser
der Löcher der Lochplatten) sind in diesem Fall ebenfalls gleich groß.
[0019] Im vorliegenden Fall wird von dieser Regel abgewichen, d.h. es werden zwei oder mehr
Schneidsätze für die Zerkleinerung des Produkts verwendet, deren Schneidkopfdurchmesser
und/oder deren Lochplattendurchmesser sich voneinander unterscheiden.
[0020] Bei einer Weiterbildung nehmen die Durchmesser der Schneidköpfe und/oder die Durchmesser
der Lochplatten in Förderrichtung des Produkts zu. Es hat sich als günstig erwiesen,
wenn der Schneidkopfdurchmesser der Schneidköpfe in Förderrichtung des Produkts zunimmt,
da das Produkt in Förderrichtung immer stärker zerkleinert wird. Bei der Vergrößerung
des Durchmessers der Schneidköpfe und/oder der Lochplatten erhöht sich auch die Schnittgeschwindigkeit,
so dass Mithilfe der verschiedenen Durchmesser der Schneidköpfe bzw. der Lochplatten
die Schneidstufen unterschiedliche Schnittgeschwindigkeiten bei gleicher Drehzahl
aufweisen können. Einen positiven Effekt kann die Zunahme der Durchmesser der Lochplatten
auch bei kleineren Durchmessern der Bohrungen in den Lochplatten und im Produkt vorhandenen
"härteren Partikeln" haben.
[0021] Bevorzugt ist ein Abstand zwischen dem Schneidkopf und der stationären Lochplatte
in Längsrichtung bzw. entlang der Längsachse der Antriebswelle einstellbar. Für die
Einstellung des Abstands können die stationäre Lochplatte und/oder der Schneidkopf
in axialer Richtung verschoben werden. Die Verschiebung der stationären Lochplatte
in axialer Richtung kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass ein Stellkörper, an
dem die stationäre Lochplatte des Schneidsatzes in Anlage gebracht ist, in axialer
Richtung innerhalb des Gehäuseteils verschoben wird, während die Antriebswelle mit
dem Schneidkopf in axialer Richtung ortsfest bleibt. Der Stellkörper kann beispielsweise
als Hülse ausgebildet sein, die mit einem Außengewinde in einem entsprechenden Innengewinde
des Gehäuseteils verdrehbar gelagert ist.
[0022] Es ist auch möglich, zur Einstellung des Abstandes die Antriebswelle entlang ihrer
Längsachse zu verschieben. In diesem Fall ist die Antriebswelle in Längsrichtung verschiebbar
gelagert. Die axiale Verschiebung der Antriebswelle kann auch während der Drehbewegung
der Antriebswelle erfolgen. Die Distanz, über welche der axiale Abstand variiert werden
kann, liegt in der Regel bei wenigen Millimetern. Durch die Verkleinerung des Abstands
können beispielsweise die Schneidklingen des Schneidkopfs mit der stationären Lochplatte
in Anlage gebracht werden, um diese erforderlichenfalls nachzuschärfen.
[0023] Bei einer weiteren Ausführungsform weist mindestens ein Schneidsatz eine stationäre
Lochplatte auf, die mit einer rotierenden Lochplatte zur Zerkleinerung des Produkts
zusammenwirkt. Bei einem solchen Schneidsatz wird das Produkt eher zerschlagen und
gequetscht als geschnitten und erscheint daher cremiger als dies bei einer Zerkleinerung
mit Hilfe eines Schneidsatzes der Fall ist, bei dem ein Schneidkopf mit einer stationären
Lochplatte zusammenwirkt.
[0024] Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Zerkleinerungsmaschine zur Zuführung eines
Fluids, insbesondere eines Flüssiggases, in mindestens einen Zwischenraum ausgebildet,
der in dem Gehäuse zwischen zwei entlang der Längsachse der Antriebswelle benachbarten
Schneidsätzen gebildet ist.
[0025] Bei dieser Ausführungsform wird ein Fluid, d.h. eine Flüssigkeit oder ein Gas, zwischen
zwei benachbarten Schneidsätzen bzw. Schneidstufen direkt in das Produkt eingebracht.
Es hat sich gezeigt, dass die Zuführung einer Flüssigkeit oder eines Gases auch in
einem geschlossenen System, d.h. zwischen zwei axial, d.h. entlang der Längsachse
der Antriebswelle, benachbarten Schneidsätzen möglich ist, ohne dass es hierbei zu
kritischen Drücken kommt, die zu einer Verschlechterung der Qualität des Produkts
oder zu einer Beschädigung der Zerkleinerungsmaschine führen. Dies gilt auch für den
Fall, dass die Antriebswelle, die mittels eines Motors angetrieben wird, mit hohen
Drehzahlen von mehr als beispielsweise 3000 Umdrehungen/min rotiert.
[0026] Das Fluid kann beispielsweise zum Inertisieren, d.h. zur Erhöhung der Haltbarkeit
durch Verdrängung von atmosphärischem Sauerstoff und/oder zum Temperieren, beispielsweise
zur Kühlung, des Produkts dienen. Insbesondere kann dem Zwischenraum bzw. dem in dem
Zwischenraum befindlichen Produkt ein Flüssiggas, z.B. flüssiges N
2 oder CO
2, zur Kühlung zugeführt werden. In diesem Fall erfolgt die Kühlung des Produkts unmittelbar
an dem Ort, an dem durch die Zerkleinerung des Produkts mittels eines jeweiligen Schneidsatzes
Wärme entsteht. Die Kühlung ist daher besonders effizient; zudem wird nur ein geringer
Teil der zur Kühlung verwendeten Energie an die Umgebung abgegeben.
[0027] Die Zuführung von Gasen oder von Flüssiggasen zu dem Produkt hat zudem den Vorteil,
dass diese rückstandsfrei aus dem Produkt entfernt werden, wenn das Produkt die Zerkleinerungsmaschine
verlässt, während dies bei der Zugabe von Flüssigkeiten nicht der Fall ist. Die Entgasung
des Produkts kann im Auslaufbereich durchgeführt werden. Die Entgasung des Produkts
("Deareation") kann auch mit Hilfe einer Entgasungsanlage durchgeführt werden. Eine
effektive Entgasungs- bzw. Absauganlage (Entgaser bzw. Deaerator) kann beispielsweise
in Form eines hohlen Zylinders ähnlich eines Zyklons ausgebildet sein. Eingangsseitig
kann bei einer solchen Absauganlage mittels eines "Pralltellers" eine große Oberfläche
erzeugt werden. Die "Fallhöhe" im Zylinder kann auf diese Weise gut zur Entgasung
genutzt werden. Abhängig von den Eigenschaften des Produkts kann das Gas auch im Produkt
gebunden bleiben, z.B. um das Produkt "aufzuschäumen" sowie um das Förderverhalten
der Schneideinrichtung bei bestimmten Zerkleinerungsprozessen bzw. zu zerkleinernden
Produkten zu verbessern. Die Zugabe eines gasförmigen Mediums kann beispielsweise
vorteilhaft sein, wenn das Produkt zum Verkleben bzw. zum Klumpen neigt, wie dies
beispielsweise bei bestimmten Produkten der chemischen Industrie der Fall ist.
[0028] Es ist auch möglich, den in dem Produkt vorhandenen Sauerstoff vor der Zuführung
zu der Schneideinrichtung ganz oder zumindest teilweise zu entfernen. In diesem Fall
kann ein der Schneideinrichtung vorgeschalteter Zuführbehälter unter Vakuum gesetzt
werden, so dass der Schneideinrichtung das vakuumierte Produkt zugeführt wird. Dem
vakuumierten Produkt wir dann in der Schneideinrichtung ein Fluid, insbesondere ein
Gas, zugeführt. Auf diese Weise wird in einem zweistufigen Prozess der in dem Produkt
vorhandene Sauerstoff durch das zugeführte Fluid bzw. Gas ausgetauscht.
[0029] Für den Fall, dass die Zerkleinerungsmaschine mehr als zwei Schneidsätze aufweist,
kann das Fluid jedem der Zwischenräume zugeführt werden. Es ist aber auch möglich,
dass das Fluid nur einem der Zwischenräume oder zwei oder mehr, aber nicht allen Zwischenräumen
zugeführt wird. Für die Zuführung des Fluids zu einem jeweiligen Zwischenraum bestehen
verschiedene Möglichkeiten.
[0030] Bei einer Weiterbildung weist die Zerkleinerungsmaschine mindestens eine Düse zum
Austritt des Fluids in den Zwischenraum auf, die an einem Ende eines Zuführungskanals
gebildet ist, der bevorzugt in einem Gehäuseteil des Gehäuses verläuft. Die Düse beeinflusst
die Strömung des Fluids beim Übertritt bzw. beim Austritt vom Zuführungskanal in den
Zwischenraum. Der Zuführungskanal ist üblicherweise in einem der Gehäuseteile gebildet,
die einen jeweiligen Schneidsatz aufnehmen. Grundsätzlich ist es aber auch möglich,
dass der Zuführungskanal an einem anderen Bauteil der Zerkleinerungsmaschine gebildet
ist. Beispielsweise kann der Zuführungskanal in bzw. entlang der Antriebswelle und
ggf. in mit der Antriebswelle drehfest verbundenen Bauteilen verlaufen. Eine oder
mehrere Düsen bzw. Zuführungskanäle für ein Fluid können auch an dem Einlaufgehäuse
gebildet sein, um dem zu zerkleinernden Produkt in Förderrichtung vor dem ersten Schneidsatz
ein Fluid zuzuführen.
[0031] Für den Fall, dass der Zuführungskanal in dem Gehäuseteil verläuft, weist dieser
typischerweise ein erstes Ende auf, das an der Düse in den Zwischenraum mündet, sowie
ein zweites Ende, das an der Außenseite des Gehäuseteils mündet. An dem zweiten Ende
steht der Zuführungskanal üblicherweise mit einer Zuführungsleitung für das Fluid
in Verbindung. Bei dem Zuführungskanal handelt es sich bevorzugt um eine einzelne,
beispielsweise radiale Bohrung in dem Gehäuseteil. Es ist auch möglich, dass ein Zuführungskanal
sich ausgehend von dem zweiten Ende an der Außenseite des Gehäuseteils verzweigt und
mehrere Enden aufweist, an denen Düsen gebildet sind, die in den Zwischenraum münden.
Es besteht die Gefahr, dass Produkt in die Düsen eindringt und diese verstopft.
[0032] Für den Fall, dass mehrere Düsen vorgesehen sind, hat es sich als günstig erwiesen,
wenn diese in Umfangsrichtung gleichmäßig angeordnet sind. Die Düse, genauer gesagt
die Innenseite der Düse, kann einen konstanten Querschnitt aufweisen, es ist aber
auch möglich, das der Düsenquerschnitt in Richtung auf die Austrittsöffnung der Düse
zunimmt oder abnimmt. Die Innenseite der Düse kann beispielsweise konisch ausgebildet
sein.
[0033] Die Düse kann zum im Wesentlichen tangentialen Austritt des Fluids in Bezug auf die
Längsachse der Antriebswelle ausgebildet sein. Es hat sich als günstig erwiesen, wenn
das Fluid im Wesentlichen tangential in den Zwischenraum einströmt. Unter im Wesentlichen
tangential wird verstanden, dass die Düse bzw. deren Längsachse in einem Winkelbereich
zwischen ca. 50° und ca. 130°, bevorzugt zwischen ca. 70° und ca. 110° zur radialen
Richtung in Bezug auf die Längsachse der Antriebswelle ausgerichtet ist. Die Düse
kann ausgebildet bzw. ausgerichtet sein, das Fluid in eine Ebene senkrecht zur Längsachse
der Antriebswelle austreten zu lassen, es ist aber auch möglich, dass die Längsachse
der Düse nicht in einer Ebene senkrecht zur Längsachse der Antriebswelle verläuft,
sondern zu dieser Ebene geneigt ausgerichtet ist.
[0034] Beispielsweise kann die Düse unter einem (von Null verschiedenen) Winkel in Bezug
auf eine Ebene senkrecht zur Längsachse der Antriebswelle ausgerichtet sein. Der Winkel
kann beispielsweise zwischen ca. 10° und ca. 50° liegen. Die Ausrichtung unter einem
Winkel in Bezug auf die Ebene senkrecht zur Antriebswelle ist insbesondere günstig,
wenn einer der Schneidsätze einen rotierenden Schneidkopf aufweist. In diesem Fall
wird der Winkel typischerweise so gewählt, dass die Düse zu dem rotierenden Schneidkopf
hin geneigt ist.
[0035] Die Düse kann zum Austritt des Fluids in Drehrichtung der Antriebswelle (während
der Zerkleinerung des Produkts) ausgebildet sein. Es ist günstig, wenn die Strömungsrichtung
des Fluids beim Austritt aus der Düse ungefähr der Strömungsrichtung des Produkts
am Ort der Düse entspricht. Insbesondere sollte das Fluid beim Ausströmen aus der
Düse die gleiche Drehrichtung (in oder gegen den Uhrzeigersinn) aufweisen wie die
Antriebswelle.
[0036] Bei einer Weiterbildung ist die Düse in einem Vorsprung des Gehäuseteils gebildet,
der in den Zwischenraum hineinragt, wobei der Vorsprung bevorzugt radial in Richtung
auf die Längsachse der Antriebswelle zuläuft. Der Vorsprung kann beispielsweise in
der Art eines Fingers oder dergleichen ausgebildet sein, der in radialer Richtung
auf die Längsachse der Antriebswelle zuläuft und sich hierbei verjüngt. Die Aufgabe
eines solchen Vorsprungs besteht in der Stauung des Produkts gegen eine Rotation.
Durch die Stauung wird das Förderverhalten des Schneidsatzes verstärkt und der Temperatureintrag
gesenkt. Die Vorsprünge bzw. Staufinger bilden typischerweise ohnehin einen Bestandteil
der Schneideinrichtung und sind durch ihre Geometrie für den Eintrag des Fluids in
das Produkt besonders gut geeignet.
[0037] Die Düse ist bevorzugt an einer der Drehrichtung der Antriebswelle abgewandten Seite
des Vorsprungs ("Leeseite") gebildet. Eine solche Anordnung der Düse hat sich als
vorteilhaft für die Mitnahme des aus der Düse austretenden Fluids durch das Produkt
erwiesen. Dies gilt insbesondere, wenn einer der Schneidsätze einen Schneidkopf aufweist,
der in dem Zwischenraum angeordnet ist bzw. in diesen hineinragt. In diesem Fall wird
auf der Rückseite eines jeweiligen rotierenden Schneidmessers bzw. Messerflügels des
Schneidkopfs ein Unterdruck erzeugt, der die Mitnahme des aus der Düse austretenden
Fluids begünstigt, wenn der Austritt des Fluids an der Leeseite des Vorsprungs erfolgt.
[0038] Bei einer Weiterbildung ist die Düse in einem radialen Abstand von der Längsachse
der Antriebswelle angeordnet, der bei weniger als 80 %, bevorzugt bei weniger als
60%, besonders bevorzugt bei weniger als 40% eines maximalen Radius des Zwischenraums
zwischen zwei benachbarten Schneidsätzen liegt. Unter dem maximalen Radius des Zwischenraums
wird eine maximale Erstreckung des Zwischenraums in radialer Richtung ausgehend von
der Längsachse der Antriebswelle verstanden.
[0039] Es hat sich als günstig erwiesen, wenn das Fluid in einem Bereich in den Zwischenraum
bzw. in das Produkt eingebracht wird, in dem der von der Rotation des Produkts erzeugte
Druck durch die Zentrifugalkraft geringer ist als der Druck des zugeführten Fluids
beim Austritt aus der Düse.
[0040] Aufgrund von in den Zwischenraum hineinragenden Bauteilen bzw. aufgrund der radialen
Erstreckung der Antriebswelle ist es in der Regel nicht möglich, die Düse unmittelbar
in der Nähe der Längsachse der Antriebswelle anzuordnen. Die Anordnung der Düse in
einem Abstand, der bei weniger als 80%, ggf. bei weniger als 60% oder bei weniger
als 40% des maximalen Radius des Zwischenraums in dem Gehäuseteil liegt, ist jedoch
in der Regel möglich und üblicherweise ausreichend, damit der von der Rotation des
Produkts erzeugte Druck geringer ist als der Druck des Fluids beim Austritt aus der
Düse.
[0041] Die Zerkleinerungsmaschine weist bevorzugt mindestens zwei Düsen zum Austritt des
Fluids in den Zwischenraum auf. Für eine gleichmäßige Zuführung des Fluids in das
Produkt hat es sich als günstig erwiesen, wenn ein- und demselben Zwischenraum das
Fluid über mehr als eine Düse, z.B. über zwei, drei, vier oder mehr Düsen zugeführt
wird. Für einen homogenen Eintrag des Fluids in das Produkt ist es günstig, wenn die
Düsen in Umfangsrichtung gleichmäßig über den Zwischenraum verteilt angeordnet sind,
d.h. wenn diese in Umfangsrichtung gleiche Abstände zueinander aufweisen. Es ist in
der Regel ebenfalls günstig, wenn das Fluid, das dem Zwischenraum zugeführt wird,
beim Austritt an jeder Düse mit demselben Druck austritt.
[0042] Die Zerkleinerungsmaschine umfasst bevorzugt mindestens ein steuerbares Ventil zur
kontrollierten Zuführung des Fluids in den Zwischenraum. Im einfachsten Fall weist
das Ventil einen geöffneten und einen geschlossenen Schaltzustand auf, um die Zufuhr
für das Fluid freizugeben oder zu blockieren. Für das Schalten des Ventils weist die
Zerkleinerungsmaschine eine Steuerungseinrichtung z.B. in Form eines Steuerungscomputers
auf, die auch die Steuerung von anderen Funktionen der Zerkleinerungsmaschine übernimmt.
Das Fluid wird dem steuerbaren Ventil mit Hilfe einer Fluidzuführung üblicherweise
mit einem vorgegebenen, konstanten Druck bereitgestellt. Bei der Zuführung eines Flüssiggases
ist es erforderlich, dass das Flüssiggas in der Fluidzuführung nicht gefriert, d.h.
es ist erforderlich, eine Eisbildung zu vermeiden. Zu diesem Zweck wird vorteilhafter
Weise einer jeweiligen Düse das Fluid mit Hilfe eines eigenen, der Düse zugeordneten
steuerbaren Ventils über jeweils einen Zuführungskanal zugeführt. Der Querschnitt
des Zuführungskanals ist üblicherweise größer als der Austrittsquerschnitt der Austrittsöffnung
der Düse.
[0043] Es ist alternativ möglich, dass die Zuführung des Fluids zu allen Düsen, die einem
Zwischenraum zugeordnet sind, über ein gemeinsames steuerbares Ventil erfolgt, oder
dass die Zuführung des Fluids zu allen Düsen der Zerkleinerungsmaschine über ein einziges
schaltbares Ventil erfolgt.
[0044] Es versteht sich, dass die Zerkleinerungsmaschine weitere Bauteile aufweist, die
nicht weiter oben beschrieben sind. Beispielsweise ist in Förderrichtung des Produkts
nach den Schneidsätzen typischerweise ein an der Antriebswelle gelagerter und von
dieser angetriebener Auswerfer angebracht. Der Auswerfer dient dazu, das Produkt zentrifugal
zu beschleunigen, bevor dieses durch einen Auslauf bzw. ein Auslaufgehäuse aus der
Zerkleinerungsmaschine befördert wird. Die Förderung des Produkts kann durch ein Ansaugen
von der Auslaufseite her unterstützt werden.
[0045] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.
Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale je
für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten
und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen,
sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
[0046] Es zeigen:
- Fig. 1a,b
- eine Zerkleinerungsmaschine in einem Längsschnitt sowie in einer perspektivischen
Darstellung beim Aufschieben von Gehäuseteilen auf eine Antriebswelle und einer Spanneinrichtung
zum hydraulischen Zusammenspannen der Gehäuseteile,
- Fig. 2a,b
- schematische Darstellungen der Zerkleinerungsmaschine von Fig. 1a,b, bei der die Gehäuseteile
entlang der Längsachse der Antriebswelle aneinander anliegen und miteinander verspannt
sind,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer Zerkleinerungsmaschine analog zu Fig. 2a mit drei
Schneidsätzen, bei denen jeweils eine stationäre Lochpatte mit einem Schneidkopf zusammenwirkt,
wobei die Schneidköpfe und die Lochplatten unterschiedliche Durchmesser aufweisen,
- Fig. 4a
- eine schematische Darstellung eines Gehäuseteils, der einen Schneidsatz aufweist,
bei dem eine stationäre Lochplatte mit einem Schneidkopf zusammenwirkt,
- Fig. 4b
- eine schematische Darstellung eines Gehäuseteils mit einem Schneidsatz, bei dem eine
stationäre Lochplatte mit einer rotierenden Lochplatte zum Zerkleinern des Produkts
zusammenwirkt, sowie
- Fig. 4c
- eine schematische Darstellung eines Gehäuseteils, der einen Zuführungskanal zum Zuführen
eines Fluids in einen Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Schneidsätzen aufweist.
[0047] Fig. 1a,b und
Fig. 2a,b zeigen eine Zerkleinerungsmaschine 1, die ein Einlaufgehäuse 2 zum Zuführen eines
zu zerkleinernden Produkts, beispielsweise von Fleisch (Brät), Rohstoffen pflanzlichen
oder tierischen Ursprungs (Fisch, Gemüse), Knochen, Brühwurst, Schwarten, ... aufweist.
An das Einlaufgehäuse 2 schließt sich in Förderrichtung des Produkts stromabwärts
ein Gehäuse 3 an, in dem eine Schneideinrichtung 4 untergebracht ist, die auf einer
von einem Motor 5a angetriebenen, horizontal gelagerten Welle 5 (Antriebswelle) montiert
ist. Die Schneideinrichtung 4 dient zur (Feinst-)Zerkleinerung des Produkts. Anders
als dies in Fig. 1a,b dargestellt ist, kann der Motor 5a auch am eintrittsseitigen
Ende der Antriebswelle 5 bzw. am Einlaufgehäuse 2 angebracht werden.
[0048] Wie insbesondere in Fig. 1a,b zu erkennen ist, weist das Gehäuse 3 drei Gehäuseteile
3a-c auf, in denen jeweils ein Schneidsatz 4a-c der Schneideinrichtung 4 aufgenommen
ist. Ein in Förderrichtung des Produkts erster Gehäuseteil 3a weist einen ersten Schneidsatz
4a auf, der eine erste Lochscheibe 6a und einen ersten Schneidkopf 7a aufweist, der
mit der ersten Lochscheibe 6a zur Zerkleinerung des Produkts zusammenwirkt. Wie insbesondere
in Fig. 2a zu erkennen ist, ragt der erste Schneidkopf 7a in das Einlaufgehäuse 2
hinein. Der erste Gehäuseteil 3a des Gehäuses 3 hat an seiner Außenseite eine kreiszylindrische
Form und ist im Wesentlichen scheibenförmig ausgebildet. An den ersten Gehäuseteil
3a schließt sich in Förderrichtung des Produkts bzw. entlang einer Längsachse L der
Antriebswelle 5 ein zweiter Gehäuseteil 3b an. Der zweite Gehäuseteil 3b nimmt einen
zweiten Schneidsatz 4b auf. Der dritte Gehäuseteil 3c, der einen dritten Schneidsatz
4c aufnimmt, bildet ein Auslaufgehäuse, um das zerkleinerte Produkt abzuführen. Der
dritte Gehäuseteil 3c in Form des Auslaufgehäuses weist einen Auslaufstutzen 8 auf,
um das Produkt aus dem dritten Gehäuseteil 3c bzw. aus der Zerkleinerungsmaschine
1 abzuführen.
[0049] Die erste, zweite und dritte Lochscheibe 6a, 6b, 6c sind stationär, d.h. diese sind
an dem ersten, zweiten bzw. dritten Gehäuseteil 3a, 3b, 3c befestigt und drehen sich
nicht mit der Antriebswelle 5 mit. Der erste, zweite und dritte Schneidkopf 7a, 7b,
7c sind drehfest über einen Formschluss, im gezeigten Beispiel mit Hilfe von an der
Antriebswelle 5 angebrachten Nuten gelagert und werden von dieser angetrieben. Ein
jeweiliger Schneidkopf 7a, 7b, 7c übt auf das Produkt eine Zentrifugalkraft aus, so
dass insbesondere angesammelte Fremdkörper in radialer Richtung nach außen getragen
werden, wo diese über ein Ausscheideventil ausgeschleust werden können.
[0050] Die Schneideinrichtung 4 wird komplettiert durch einen nicht bildlich dargestellten
Auswerfer, der an der Antriebswelle 5 montiert wird und der in dem dritten Gehäuseteil
3c in Form des Auslaufgehäuses angeordnet ist. Der Auswerfer dient dazu, das zerkleinerte
Produkt zentrifugal zu beschleunigen, bevor dieses über das Auslaufgehäuse 3c aus
der Zerkleinerungsmaschine 1 entfernt wird.
[0051] Wie in Fig. 1a,b und in Fig. 2a,b zu erkennen ist, ist bei der hier beschriebenen
Zerkleinerungsmaschine 1 das Gehäuse 3, in dem die Schneideinrichtung 4 bzw. die Schneidsätze
4a-c angeordnet sind, im Gegensatz zu herkömmlichen (Feinst-)Zerkleinerungsmaschinen
mehrteilig aufgebaut. Wie in Fig. 1a,b zu erkennen ist, werden bei der Montage der
Zerkleinerungsmaschine 1 der zweite Gehäuseteil 3b, der erste Gehäuseteil 3a und das
Einlaufgehäuse 2 vom freien Ende der Antriebswelle 5 aus entlang von deren Längsachse
L auf die Antriebswelle 5 aufgeschoben , bis die drei Gehäuseteile 3a, 3b, 3c und
das Einlaufgehäuse 2 entlang der Längsachse L dichtend aneinander anliegen, wie dies
in Fig. 2a,b dargestellt ist. Auf die Darstellungen von zusätzlichen Dichtungen zwischen
den drei Gehäuseteilen 3a, 3b, 3c wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet.
[0052] Um das Aufschieben und insbesondere das Ausrichten der drei Gehäuseteile 3a-c und
des Einlaufgehäuses 2 relativ zueinander zu erleichtern, weist die Zerkleinerungsmaschine
1 zwei Linearführungen in Form von zwei Führungsstangen 10a, 10b auf, die sich entlang
der Längsachse L der Zerkleinerungsmaschine 1 erstrecken. Die beiden Führungsstangen
10a, 10b sind starr mit dem dritten Gehäuseteil 3c verbunden und greifen in jeweils
zwei Führungselemente 11a, 11b ein, die in Form von Vorsprüngen ausgebildet sind.
Die Führungselemente 11a, 11b sind an zwei einander diametral gegenüberliegenden Seiten
der drei Gehäuseteile 3a-c sowie des Einlaufgehäuses 2 gebildet. Die Führungselemente
11a,b in Form der Vorsprünge stehen radial über die im Wesentlichen zylindrischen
Außenseiten der drei Gehäuseteile 3a-c und des Einlaufgehäuses 2 über und weisen jeweils
eine Öffnung auf, die sich in Richtung der Längsachse L der Antriebswelle 5 erstreckt.
Durch die Öffnung eines jeweiligen Führungselements 11a,b ist jeweils einer der beiden
Führungsstäbe 10a,b hindurch gesteckt.
[0053] Das Gehäuse 3, in dem die Schneidsätze 4a-c aufgenommen sind, besteht bei der in
Fig. 1a,b und Fig. 2a,b gezeigten Zerkleinerungsmaschine 1 aus den drei Gehäuseteilen
3a-c. Die Zerkleinerungsmaschine 1 weist somit kein zusätzliches Gehäuse auf, in dem
die drei Gehäuseteile 3a-c gekapselt sind. Um die drei Gehäuseteile 3a-c und das Einlaufgehäuse
2 dichtend miteinander zu verbinden, weist die Zerkleinerungsmaschine 1 eine Spanneinrichtung
12 auf. Die Spanneinrichtung 12 verspannt die drei Gehäuseteile 3a-c, die jeweils
einen Schneidsatz 4a-c aufweisen, und das Einlaufgehäuse 2 entlang der Längsachse
L der Antriebswelle 5, um diese abzudichten und den Austritt des Produkts aus dem
mehrteiligen Gehäuse 3 zu verhindern. Die Spanneinrichtung 12 kann hydraulisch oder
mechanisch ausgebildet sein. Im letzteren Fall kann die Spanneinrichtung 12 beispielsweise
ein Gewinde bzw. einen elektrischen Zylinder oder einen Kniehebel umfassen.
[0054] Ein Beispiel für eine hydraulische Spanneinrichtung 12 ist in Fig. 1b dargestellt.
Die Spanneinrichtung 12 weist einen doppeltwirkenden Hydraulikzylinder 9 auf, dessen
Kolbenstange in Richtung der Längsachse L der Antriebswelle 5 verschiebbar ist, um
die drei Gehäuseteile 3a-c zu verspannen, d.h. in Richtung der Längsachse L der Antriebswelle
5 aneinander anzupressen. Zu diesem Zweck zieht die Kolbenstange des Hydraulikzylinders
9 die drei Gehäuseteile 3a-c zusammen und drückt diese gegen das Einlaufgehäuse 2,
das in diesem Fall ortsfest angeordnet ist. Alternativ ist es möglich, das der Hydraulikzylinder
9 auf der in Fig. 1b linken Seite der beiden Führungsstäbe 10a, 10b angeordnet ist
und die Kolbenstange die drei Gehäuseteile 3a-c in Richtung auf das Einlaufgehäuse
2 drückt und hierbei zusammenschiebt. Auch kann das dritte Gehäuseteil 3c ortsfest
angeordnet sein und der Hydraulikzylinder 9 kann ausgebildet sein, das erste und zweite
Gehäuseteil 3a, 3b sowie das Einlaufgehäuse 2 in Richtung auf das ortsfeste dritte
Gehäuseteil 3c zu drücken und hierbei zusammenzuschieben, wenn dieser wie in Fig.
1b dargestellt auf der rechten Seite der beiden Führungsstäbe 10a, 10b angeordnet
ist. Alternativ ist es möglich, das der Hydraulikzylinder 9 auf der in Fig. 1b linken
Seite der beiden Führungsstäbe 10a, 10b angeordnet ist und die Kolbenstange das erste
Gehäuseteil 3a, das zweite Gehäuseteil 3b und das Einlaufgehäuse 2 zusammenzieht und
gegen das dritte, ortsfeste Gehäuseteil 3c drückt.
[0055] Zur Verschiebung der Kolbenstange des Hydraulikzylinders 9 weist die Spanneinrichtung
12 einen Hydraulikkreis mit mehreren Hydraulikkomponenten auf. Die Zu- und Abführung
einer Hydraulikflüssigkeit zu den bzw. aus den beiden Kammern des Hydraulikzylinders
9 wird mit Hilfe eines Ventils V gesteuert. Das Ventil V weist eine erste Schaltstellung
auf, die zur Bewegung der Kolbenstange in Richtung auf die drei Gehäuseteile 3a-c
dient, um diese in Längsrichtung L der Antriebswelle 5 zu verspannen. In einer zweiten
Schaltstellung wird die Zu- und Abfuhr der Hydraulikflüssigkeit zu bzw. aus dem Hydraulikzylinder
9 blockiert, um die Kolbenstange in einer vorgegebenen Position in Richtung der Längsachse
L der Antriebswelle 5 zu fixieren. Eine dritte Schaltstellung des Ventils V dient
zur Bewegung der Kolbenstange in Richtung der Längsachse L der Antriebswelle 5 von
den drei Gehäuseteilen 3a-c weg, um die Verspannung zu lösen.
[0056] Zur Förderung der Hydraulikflüssigkeit weist der Hydraulikkreis der Spanneinrichtung
12 eine Hydraulikpumpe H auf, die von einem Elektromotor M angetrieben wird. Die Hydraulikpumpe
H fördert die Hydraulikflüssigkeit aus einem Flüssigkeitsbehälter und führt diese
entlang einer ersten Hydraulikleitung dem Ventil V zu. Mit Hilfe eines Druckmessers
sowie eines Druckbegrenzer-Ventils wird der Druck in der ersten Hydraulikleitung begrenzt
bzw. eingestellt. Eine zweite Hydraulikleitung dient zur Rückführung der Hydraulikflüssigkeit
aus dem Hydraulikzylinder 9 in den Flüssigkeitsbehälter. In dem Hydraulikkreis ist
zwischen dem Hydraulikzylinder 9 und dem Ventil V ein steuerbares Rückschlagventil
angeordnet, das zum Schutz vor dem Austritt von Hydraulikflüssigkeit dient.
[0057] Es ist vorteilhaft, wenn der - beispielhaft für den ersten Schneidsatz 4a dargestellte
- axiale Abstand A zwischen der Vorderseite der jeweiligen stationären Lochplatte
6a, 6b, 6c und dem mit dieser zur Zerkleinerung des Produkts zusammenwirkenden Schneidkopf
7a, 7b, 7c in gewissen Grenzen einstellbar ist, da auf diese Weise der Grad der Zerkleinerung
des Produkts sowie die Durchsatzmenge und der Wärmeeintrag in das Produkt beeinflusst
werden können. Auch kann es günstig sein, wenn der jeweilige Schneidkopf 7a, 7b, 7c,
genauer gesagt dessen Messerklingen, mit der zugehörigen stationären Lochplatte 6a,
6b, 6c bei der Drehbewegung in Anlage gebracht werden können, um diese falls erforderlich
nachzuschärfen. Zu den genannten Zwecken ist eine maximale Variation des Abstands
A von wenigen Millimetern, in der Regel nur von einem oder von mehreren Zehnteln eines
Millimeters, ausreichend.
[0058] Um den Abstand A zwischen dem jeweiligen Schneidkopf 7a, 7b, 7c und der zugehörigen
Lochplatte 6a, 6b, 6c einstellen zu können, wird im gezeigten Beispiel die Antriebswelle
5 in axialer Richtung bzw. entlang ihrer Längsachse L verschoben. Die axiale Verschiebung
der Antriebswelle 5 kann beispielsweise mittels eines Handrads oder mittels einer
Steuerungseinrichtung auch während des Betriebs der Zerkleinerungsmaschine 1 erfolgen,
um den gewünschten Abstand A zwischen der jeweiligen stationären Lochplatte 6a, 6b,
6c und dem zugehörigen Schneidkopf 7a, 7b, 7c einzustellen. Alternativ zur axialen
Verschiebung der Antriebswelle 5 kann der Abstand A auch durch eine Verschiebung der
Lochplatten 6a, 6b, 6c relativ zum Gehäuse 3, genauer gesagt zu einem jeweiligen Gehäuseteil
3a-c, und zu einer in axialer Richtung stationären Antriebswelle erfolgen, wie dies
beispielsweise in der
DE 199 60 409 A1 beschrieben ist.
[0059] Zur Zerkleinerung des Produkts können mehr oder weniger als drei Schneidsätze 4a,
4b, 4c in dem Gehäuse 3 angeordnet bzw. in einem jeweiligen Gehäuseteil 3a-c aufgenommen
sein. In der Regel nimmt jeder der Gehäuseteile 3a-c genau einen Schneidsatz 4a-c
auf, bei dem ein stationäres und ein rotierendes Bauteil zur Zerkleinerung des Produkts
zusammenwirken. Es ist aber auch möglich, dass ein Gehäuseteil 3a-c zwei oder mehr
Schneidsätze 4a-c aufnimmt. Auch in diesem Fall ist die Schneideinrichtung 4 bzw.
sind die Schneidsätze 4a-c nicht in einem einteiligen Gehäuse untergebracht, vielmehr
sind mindestens zwei der Schneidsätze 4a-c in mindestens zwei unterschiedlichen Gehäuseteilen
3a-c aufgenommen. Es versteht sich, dass abhängig von der Anzahl der Gehäuseteile
3a-c bzw. der Schneidsätze 4a-c das Gehäuse 3 in axialer Richtung größer oder kleiner
dimensioniert sein kann, als dies in Fig. 1a,b und in Fig. 2a,b dargestellt ist.
[0060] Fig. 3 zeigt eine Zerkleinerungsmaschine 1, die sich von der in Fig. 1a,b und Fig. 2a,b
dargestellten Zerkleinerungsmaschine 1 im Wesentlichen dadurch unterscheidet, dass
jeder der drei Schneidsätze 4a-c jeweils eine Lochplatte 6a-c aufweist, die sich im
Durchmesser D1, D2, D3 voneinander unterscheiden, und dass jeder der drei Schneidsätze
4a-c jeweils einen Schneidkopf 7a-c aufweist, die sich im Durchmesser d1, d2, d3 voneinander
unterscheiden. Sowohl die Durchmesser D1, D2, D3 der Lochplatten 6a-c als auch die
Durchmesser d1, d2, d3 der Schneidköpfe 7a-c nehmen in Förderrichtung des Produkts,
d.h. mit zunehmend feiner zerkleinertem Produkt, zu. Mithilfe der verschiedenen Durchmesser
D1, D2, D3 der Lochplatten 6a-c sowie der verschiedenen Durchmesser d1, d2, d3 der
Schneidköpfe können unterschiedliche Schnittgeschwindigkeiten der drei Schneidsätze
4a-c bei gleicher Drehzahl realisiert werden. Einen positiven Effekt kann die Zunahme
der Durchmesser D1, D2, D3 der drei Lochplatten 6a-c auch bei kleineren Durchmessern
der Bohrungen in den Lochplatten 6a-c und bei im Produkt vorhandenen "härteren Partikeln"
haben.
[0061] Grundsätzlich können in der Schneideinrichtung 4 der Zerkleinerungsmaschine 1 bzw.
in den Gehäuseteilen 3a-c unterschiedliche Arten von Schneidsätzen 4a-c verwendet
werden.
Fig. 4a-c zeigen drei unterschiedliche Arten von ersten Schneidsätzen 4a, die in einem ersten
Gehäuseteil 3a aufgenommen sind, die aber selbstverständlich auch als zweiter oder
dritter Schneidsatz 4b, 4c in einem entsprechenden zweiten oder dritten Gehäuseteil
3b, 3c der Zerkleinerungsmaschine 1 verwendet werden können.
[0062] Fig. 4a zeigt einen ersten Gehäuseteil 3a mit einem ersten Schneidsatz 4a, der wie die in
Fig. 2a bzw. in Fig. 3 gezeigten Schneidsätze 4a ausgebildet ist und der eine stationäre
Lochplatte 6a und einen rotierenden Schneidkopf 7a aufweist, die zur Zerkleinerung
des Produkts zusammenwirken.
Fig. 4b zeigt einen ersten Gehäuseteil 3a mit einem ersten Schneidsatz 4a, der eine stationäre
Lochplatte 6a aufweist, die mit einer rotierenden Lochplatte 14a zur Zerkleinerung
des Produkts zusammenwirkt, wie dies beispielsweise in der eingangs zitierten
EP 2 987 557 B1 beschrieben ist. Die rotierende Lochplatte 14a ist in der Darstellung von Fig. 4b
größtenteils von der stationären Lochplatte 6a verdeckt. Bei dem in Fig. 4b gezeigten
Schneidsatz 4a wird das Produkt eher zerschlagen und gequetscht als geschnitten und
erscheint daher cremiger als dies bei einer Zerkleinerung mit Hilfe eines Schneidsatzes
4a der Fall ist, bei dem ein Schneidkopf 7a mit einer stationären Lochplatte 6a zusammenwirkt,
wie dies in Fig. 4a der Fall ist, oder wie dies bei einem Schneidsatz der Fall ist,
der einen Zentrifugalschneidring aufweist (Rotor-Stator-Prinzip).
[0063] Auch der in
Fig. 4c gezeigte erste Gehäuseteil 3a weist einen Schneidsatz 4a auf, bei dem wie bei dem
in Fig. 4a gezeigten Schneidsatz 4a eine stationäre Lochplatte 6a mit einem Schneidkopf
7a zur Zerkleinerung des Produkts zusammenwirken. Der in Fig. 4c gezeigte Gehäuseteil
3a ermöglicht es, einem ersten Zwischenraum 13a (vgl. Fig. 2a) zwischen dem ersten
Schneidsatz 4a und dem zweiten Schneidsatz 4b ein Fluid zuzuführen, wie weiter unten
näher beschrieben ist. Ein baugleicher zweiter Gehäuseteil 3b ermöglicht es, einem
zweiten Zwischenraum 13b ein Fluid zuzuführen, der in dem zweiten Gehäuseteil 3b gebildet
ist.
[0064] Bei dem in Fig. 1a,b und in Fig. 2a,b gezeigten Beispiel, bei dem die Schneidsätze
4a-c jeweils aus einer stationären Lochplatte 6a-c und einem rotierenden Schneidkopf
7a-c bestehen, erstreckt sich der erste bzw. zweite Zwischenraum 13a, 13b entlang
der Längsachse L der Antriebswelle 5 jeweils zwischen den beiden einander zugewandten
Seiten der stationären Lochplatten 6a, 6b bzw. 6b, 6c. Der zweite bzw. der dritte
Schneidkopf 7b, 7c ragen hierbei in den jeweiligen Zwischenraum 13a, 13b hinein.
[0065] Wie weiter oben beschrieben wurde, ist die Zerkleinerungsmaschine 1 ausgebildet,
sowohl dem ersten Zwischenraum 13a als auch dem zweiten Zwischenraum 13b ein Fluid
zuzuführen. Zu diesem Zweck sind in dem Gehäuse 3, genauer gesagt in dem in Fig. 4c
gezeigten ersten Gehäuseteil 3a sowie in dem entsprechend ausgebildeten zweiten Gehäuseteil
3b eine Mehrzahl von beispielhaft fünf Zuführungskanälen 14 für das Fluid gebildet,
die sich von einer radial äußeren Seite des Gehäuseteils 3a, 3b bis in den jeweiligen
Zwischenraum 13a, 13b erstrecken. Ein jeweiliger Zuführungskanal 14 weist einen in
radialer Richtung auf die Längsachse L der Antriebswelle 5 zulaufenden Abschnitt in
Form einer radialen Bohrung auf, an den sich in Bezug auf die Längsachse L der Antriebswelle
5 ein in tangentialer Richtung verlaufender, ebenfalls als Bohrung ausgebildeter Abschnitt
anschließt, der eine Düse 15 zum im Wesentlichen tangentialen Austritt des Fluids
in den Zwischenraum 11b bildet. Wie anhand von Fig. 4c ebenfalls erkennbar ist, ist
eine jeweilige Düse 15 ausgebildet bzw. ausgerichtet, das Fluid in den Zwischenraum
13a in derselben Drehrichtung wie die Antriebswelle 5 austreten zu lassen. Die Düse
15 bzw. deren Austrittsöffnung verläuft nicht in der XZ-Ebene, sondern ist in Richtung
auf den zweiten Schneidkopf 7b hin geneigt.
[0066] Wie in Fig. 4c ebenfalls zu erkennen ist, ist die Düse 15, welche den in tangentialer
Richtung verlaufenden Abschnitt des Zuführungskanals 14 bildet, sowie ein radial innen
liegender Teil des radial verlaufenden Abschnitts des Zuführungskanals 14 in einem
Vorsprung 16 des ersten Gehäuseteils 3a gebildet, der in den ersten Zwischenraum 13a
in radialer Richtung hineinragt. Der Vorsprung 16 ist fingerartig ausgebildet und
verjüngt sich in Richtung auf die Längsachse L der Antriebswelle 5.
[0067] Obgleich sich an einem jeweiligen Vorsprung 16 das Produkt teilweise staut, ist das
Vorsehen der Vorsprünge 16 an dem Gehäuseteil 3a bzw. 3b günstig, und zwar aus folgendem
Grund: Das Fluid sollte dem Produkt möglichst an einem Ort zugeführt werden, an dem
der Druck bzw. die Kraft des Fluids beim Austritt aus der jeweiligen Düse 15 größer
ist als die Zentrifugalkraft, die von dem Schneidkopf 7b bzw. 7c auf das Produkt ausgeübt
wird.. Da die Zentrifugalkraft mit zunehmendem Abstand von der Längsachse L der Antriebswelle
5 zunimmt, sollte die Zuführung des Fluids in der Nähe der Längsachse L der Antriebswelle
5 erfolgen.
[0068] Bei dem in Fig. 4c gezeigten Beispiel ist eine jeweilige Düse 15, genauer gesagt
deren Austrittsöffnung, in einem radialen Abstand R von der Längsachse L der Antriebswelle
5 angeordnet, der bei weniger als 80 % eines maximalen Radius R
M des ersten bzw. des zweiten Zwischenraums 13a, 13b in dem Gehäuse 3 liegt. Der Abstand
R zwischen der Düse 15 und der Längsachse L der Antriebswelle kann auch bei weniger
als 60% oder ggf. bei weniger als 40% des maximalen Radius R
M des jeweiligen Zwischenraums 13a, 13b liegen.
[0069] Wie in Fig. 4c zu erkennen ist, ist die Düse 15 an einer der Drehrichtung der Antriebswelle
5 abgewandten Seite eines jeweiligen Vorsprungs 16 gebildet. In Bezug auf die Drehrichtung
des zweiten Schneidkopfs 7b befindet sich die jeweilige Düse 15 bzw. deren Austrittsöffnung
somit auf der Leeseite. Auf diese Weise kann beim Austritt des Fluids aus der Düse
15 ausgenutzt werden, dass an der Rückseite eines jeweiligen Schneidmessers des Schneidkopfs
7b ein gegenüber der Vorderseite des Schneidmessers reduzierter Druck erzeugt wird
und das Fluid beim Austritt aus der Düse 15 mitgenommen wird.
[0070] Zur Zuführung des Fluids in den jeweiligen Zwischenraum 13a, 13b weist die beispielhaft
dargestellte Zerkleinerungsmaschine 1 fünf Düsen 15 auf, die in Umfangsrichtung gleichmäßig
verteilt angeordnet bzw. in Umfangsrichtung in gleichen Abständen zueinander angeordnet
sind. Auf diese Weise kann eine homogene Zuführung des Fluids zu dem jeweiligen Zwischenraum
13a, 13b erfolgen. Es versteht sich, dass auch mehr oder weniger als fünf Düsen 15
vorgesehen sein können, um dem Zwischenraum 13a, 13b das Fluid zuzuführen. Aufgrund
der Tatsache, dass die Vorsprünge 16 an denen die Düsen 15 gebildet sind, in radialer
Richtung in den jeweiligen Zwischenraum 13a, 13b hineinragen.
[0071] Zur Zuführung des Fluids in den jeweiligen Zwischenraum 13a,b kann die Zerkleinerungsvorrichtung
1 ein steuerbares Ventil aufweisen, welches mit einer Steuerungseinrichtung in signaltechnischer
Verbindung steht, um die Zuführung des Fluids - abhängig vom Schaltzustand des Ventils
- zu dem ersten oder zweiten Zwischenraum 13a, 13b zu ermöglichen oder zu unterbinden.
Das Fluid wird aus einem Fluid-Reservoir entnommen und über eine Zuführungsleitung
dem steuerbaren Ventil zugeführt. Bei einem Fluid in Form eines Flüssiggases, z.B.
N
2 oder CO
2, das zur Kühlung des Produkts verwendet wird, kann es sich bei dem Reservoir beispielsweise
um eine Druckgasflasche handeln. Mit Hilfe des steuerbaren Ventils wird bei dem in
Fig. 4c gezeigten Beispiel nur die Zuführung des Fluids zu einer der fünf Düsen 15
gesteuert. Die Zuführung des Fluids zur zweiten bis fünften Düse 15 erfolgt über weitere,
ebenfalls nicht bildlich dargestellte Ventile. Weitere steuerbare Ventile dienen zur
Steuerung der Zuführung des Fluids zu den Düsen, die in dem zweiten Gehäuseteil 3b
gebildet sind und die in den zweiten Zwischenraum 13b münden. Es versteht sich, dass
die Zuordnung der Düsen 15 zu dem bzw. den steuerbaren Ventilen auch auf andere Weise
erfolgen kann.
[0072] Es versteht sich, dass dem jeweiligen Zwischenraum 13a, 13b nicht zwingend ein Fluid
in Form einer Flüssiggases zur Kühlung des Produkts zugeführt werden muss. An Stelle
eines Flüssiggases kann einem jeweiligen Zwischenraum 13a, 13b auch ein Gas zugeführt
werden, das beispielsweise zur Inertisierung des Produkts dienen kann oder das die
Förderwirkung der Schneideinrichtung 4 unterstützen kann, wenn das Produkt zum Verkleben
bzw. zum Klumpen neigt, oder eine Flüssigkeit, um dem Produkt beispielsweise einen
Farbstoff oder dergleichen zuzusetzen, oder Dampf, um das Produkt zu erwärmen. Entsprechend
zu den beiden Zwischenräumen 13a, 13b kann dem Produkt auch in dem Einlaufgehäuse
2 ein Fluid zugeführt werden, indem an entsprechenden Vorsprüngen 16 (vgl. z.B. Fig.
1b) eine Düse 15 angebracht wird.
1. Zerkleinerungsmaschine (1) zur Zerkleinerung eines Produkts, umfassend:
eine Schneideinrichtung (4) zum Zerkleinern des Produkts, die mindestens zwei Schneidsätze
(4a-c) aufweist,
eine Antriebswelle (5) zum Antreiben der Schneidsätze (4a-c), sowie ein Gehäuse (3),
in dem die Schneidsätze (4a-c) entlang einer Längsachse (L) der Antriebswelle (5)
hintereinander angeordnet sind,
wobei das Gehäuse (3) mindestens zwei, bevorzugt mindestens drei Gehäuseteile (3a-c)
aufweist, in denen jeweils mindestens einer der Schneidsätze (4a-c) aufgenommen ist,
und wobei mindestens eines der Gehäuseteile (3a-c) mindestens ein Führungselement
(11a, 11b) zum Zusammenwirken mit einer Linearführung, insbesondere mit einer Führungsstange
(10a, 10b), zur Führung entlang der Längsachse (L) der Antriebswelle (5) aufweist.
2. Zerkleinerungsmaschine nach Anspruch 1, weiter umfassend: eine Spanneinrichtung (12)
zum Verspannen der mindestens zwei Gehäuseteile (3a-c) entlang der Längsachse (L)
der Antriebswelle (5).
3. Zerkleinerungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei welcher die Gehäuseteile
(3a-c) entlang der Längsachse (L) der Antriebswelle (5) dichtend aneinander anliegen.
4. Zerkleinerungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der eines der
Gehäuseteile, in denen ein Schneidsatz (4c) aufgenommen ist, ein Auslaufgehäuse (3c)
zum Abführen des zerkleinerten Produkts bildet.
5. Zerkleinerungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter umfassend:
ein Einlaufgehäuse (2) zum Zuführen eines zu zerkleinernden Produkts zu der Schneideinrichtung
(4).
6. Zerkleinerungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der mindestens
ein Schneidsatz (4a-c) eine stationäre Lochplatte (6a-c) aufweist, die zur Zerkleinerung
des Produkts mit einem rotierenden Schneidkopf (7a-c) zusammenwirkt.
7. Zerkleinerungsmaschine nach Anspruch 6, bei welcher die Schneidköpfe (7a-c) von mindestens
zwei Schneidsätzen (4a-c) einen unterschiedlichen Durchmesser (d1, d2, d3) aufweisen
und/oder bei welcher die Lochplatten (6a-c) von mindestens zwei Schneidsätzen (4a-c)
einen unterschiedlichen Durchmesser (D1, D2, D3) aufweisen.
8. Zerkleinerungsmaschine nach Anspruch 7, bei welcher die Durchmesser (d1, d2, d3) der
Schneidköpfe (7a-c) und/oder die Durchmesser (D1, D2, D3) der Lochplatten (6a-c) in
Förderrichtung des Produkts zunehmen.
9. Zerkleinerungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der mindestens
ein Schneidsatz (4a) eine stationäre Lochplatte (14a) aufweist, die mit einer rotierenden
Lochplatte (6a) zur Zerkleinerung des Produkts zusammenwirkt.
10. Zerkleinerungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher die Antriebswelle
(5) entlang ihrer Längsachse (L) verschiebbar gelagert ist.
11. Zerkleinerungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welche zur Zuführung
eines Fluids, insbesondere eines Flüssiggases, in mindestens einen Zwischenraum (13a,
13b) ausgebildet ist, der in einem Gehäuseteil (3a, 3b) zwischen zwei entlang der
Längsachse (L) der Antriebswelle (5) benachbarten Schneidsätzen (4a, 4b; 4c, 4d) gebildet
ist.
12. Zerkleinerungsmaschine nach Anspruch 11, welche mindestens eine Düse (15) zum Austritt
des Fluids in den Zwischenraum (13a, 13b) aufweist, die an einem Ende eines Zuführungskanals
(14) gebildet ist, der bevorzugt in einem Gehäuseteil (3a, 3b) des Gehäuses (3) verläuft.
13. Zerkleinerungsmaschine nach Anspruch 12, bei welcher die Düse (15) in einem Vorsprung
(16) des Gehäuseteils (3a, 3b) gebildet ist, der in den Zwischenraum (13a, 13b) hineinragt,
wobei der Vorsprung (16) bevorzugt radial in Richtung auf die Längsachse (L) der Antriebswelle
(5) zuläuft.
14. Zerkleinerungsmaschine nach einem der Ansprüche 12 oder 13, bei welcher die Düse (15)
in einem radialen Abstand (R) von der Längsachse (L) der Antriebswelle (5) angeordnet
ist, der bei weniger als 80 %, bevorzugt bei weniger als 60%, besonders bevorzugt
bei weniger als 40% eines maximalen Radius (RM) des Zwischenraums (13a, 13b) in dem Gehäuseteil (3a, 3b) liegt.