[0001] Die Erfindung betrifft einen Rohbau, insbesondere eine Seitenwand und/oder eine Fahrzeugtür,
zur Aufnahme einer Scheibe für ein Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1, ein Verfahren zur Herstellung des Rohbaus gemäß Anspruch 7 sowie
ein den Rohbau umfassendes Fahrzeug gemäß Anspruch 15.
[0002] Es ist bekannt, dass Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge, Fenster und mit Fenster
ausgestattete Türen aufweisen. Insbesondere bei Schienenfahrzeugen ist es bekannt,
dass zur Aufnahme einer Scheibe so eines (Tür-)Fensters Klemmgummis an einem Rohbau
aufgezogen werden, so dass ein Gummiklemmrahmen entsteht, in den dann die Scheibe
jeweils eingesetzt wird.
[0003] Um Scheiben mit einem Gummiklemmrahmen der beschriebenen Art zu montieren ist es
gemäß Stand der Technik nötig, dass die rohbauseitige Schnittstelle zum Gummiklemmrahen
eine konstante Dicke aufweist, siehe Figur 1.
[0004] Bisher wird dies entweder so gelöst, dass der Rohbau lokal, umlaufend durch ein zweites
Blech aufgedickt wird, wie in Figur 2 dargestellt, oder die gesamte Seitenwand eine
konstante Dicke aufweist (nicht dargestellt). Die Aufdickung mittels Blechen hat jedoch
den Nachteil, dass die Gefahr von Spaltkorrosion besteht, während eine konstante Dicke
über die gesamte Seitenwand dazu führt, dass ein Gewichtspotential der Konstruktion
nicht komplett gehoben werden kann.
[0005] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist es daher, eine Lösung anzugeben, die
die Nachteile des Standes der Technik überwindet, insbesondere liegt die technische
Aufgabe darin, eine Lösung anzugeben, die optimierte Eigenschaften von Rohbauten,
in Fahrzeugen, vorzugsweise in Schienenfahrzeugen, gewährleistet.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Rohbau, insbesondere eine Seitenwand und/oder
eine Fahrzeugtür, zur Aufnahme einer Scheibe für ein Fahrzeug gemäß Oberbegriff des
Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnenden Merkmale gelöst, durch das Verfahren zur
Herstellung des Rohbaus, insbesondere einer Seitenwand und/oder einer Fahrzeugtür,
zur Aufnahme einer Scheibe für ein Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug sowie dem
Fahrzeug gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruchs 15, durch dessen Merkmale gelöst.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Rohbau, insbesondere eine Seitenwand und/oder eine Fahrzeugtür,
eines, insbesondere Schienen-, Fahrzeugs, aufweisend mindestens eine Öffnung für den
Einsatz einer Fensterscheibe mittels Gummiklemmrahmen, wobei die Öffnung eine Mehrzahl,
insbesondere drei oder vier, gekrümmte Ecken aufweist und der Öffnungsrand zur Montage
mindestens eines Klemmgummis ausgestaltet ist, ist der Öffnungsrand derart ausgestaltet,
dass zumindest in den Ecken je eine Verstärkung des Öffnungsrandes derart gebildete
ist, dass in den Ecken eine, insbesondere einen Wert aus einem Wertebereich zwischen
2 bis 6 mm aufweisende, Verdickung des Öffnungsrandes des Rohbaus zu mindestens einer
der Außenseiten hin durch eine nichtlösbare Verbindung zwischen dem Rohbau und einer
Verstärkungsvorrichtung, die in jeder Ecke, insbesondere mindestens deckungsgleich
mit dem gekrümmten Bereich, eingebracht ist, ausgeformt ist.
[0008] Durch den erfindungsgemäßen Rohbau werden also verstärkte Ecken für eine (Tür-)Fensteruntergurtbaugruppe
zur Verfügung gestellt, der stabil ist, die notwendige Festigkeit aufweist und dabei
auch die dimensionierende Eigenschaft berücksichtigt, die bei (Tür-)Fenstern gegeben
ist. Mit der Erfindung wird auch eine im Wesentlichen in den Ecken umlaufende Verstärkung
realisiert, so dass die geraden Seitenwandteile verstärkungsfrei bleiben. Diese Maßnahme
verhindert die Gefahr des Auftretens einer Spaltkorrosion, die bei einer typischen
Verstärkung von aus Metall gebildeten Rahmen durch Hinzunahme zusätzlicher Bleche
auftreten kann. Weiterhin können dadurch sowohl Anzahl als auch Kosten für zusätzlich
erforderliche Bleche reduziert werden.
[0009] Ein Wertebereich von 2 bis 6 mm scheint für den gängigen Einsatz ein geeigneter Bereich
zu sein. Die Erfindung ist aber nicht darauf eingeschränkt, vielmehr können andere
Wertebereichspaare, die beispielsweise aufgrund technischen Fortschritts, anderer
Parameter bzw. Anforderungen an den Rohbau und/oder sonstiger geänderte Rahmenbedingungen,
geeigneter erscheinen, so lange sie, insbesondere ein Aufziehen des Klemmgummis und
eine optimale Klemmwirkung durch den Klemmgummis gewährleisten, und sind daher auch
von der Erfindung im Rahmen des durch die Ansprüche definierten Schutzbereichs mit
umfasst. Insbesondere kann auch die Größe der genannten Wertebereichsgrenzen um die
genannten Werte, insbesondere um Bruchteile von Millimetern, variieren.
[0010] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines Rohbaus, insbesondere
einer Seitenwand und/oder einer Fahrzeugtür, eines, insbesondere Schienen-, Fahrzeugs,
aufweisend mindestens eine Öffnung für den Einsatz einer Fensterscheibe mittels Gummiklemmrahmen,
wobei die Öffnung eine Mehrzahl, insbesondere drei oder vier, gekrümmte Ecken aufweist
und der Öffnungsrand zur Montage mindestens eines Klemmgummis ausgestaltet ist, wird
der Öffnungsrand derart gebildet, dass zumindest in den Ecken je eine Verstärkung
des Öffnungsrandes derart angebracht wird, dass in den Ecken eine Verdickung des Öffnungsrandes
des Rohbaus zu mindestens einer der Außenseiten hin durch eine nichtlösbare Verbindung
zwischen dem Rohbau und einer Verstärkungsvorrichtung, die in jeder Ecke, insbesondere
mindestens deckungsgleich mit dem gekrümmten Bereich, eingebracht ist, ausgeformt
wird.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass es als Ergebnis den
erfindungsgemäßen Rohbau bereitstellt und somit dessen zur Realisierung der genannten
Vorteile beiträgt.
[0012] Das erfindungsgemäße Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug, zeichnet sich dadurch
aus, dass es einen erfindungsgemäßen Rohbau und/oder einen oder mehrere der Weiterbildungen
des Rohbaus umfasst.
[0013] Die dem Rohbau und seinem Herstellungsverfahren inhärenten Vorteile kommen am vorteilhaftesten
beim Einsatz in Fahrzeugen zur Geltung, da sie dort die Stabilitäts- und Festigkeitseigenschaften
am vorteilhaftesten einbringen können.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind durch
die Unteransprüche angegeben.
[0015] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist der der Rohbau zumindest im Bereich des
Öffnungsrandes und die Verstärkungsvorrichtung aus identischem Material, insbesondere
aus Metall, ausgebildet.
[0016] Sind Rohbau und Verstärkung aus einem identischen Material gebildet, so hat das den
Vorteil, dass für die ganze Rahmenkonstruktion die gleichen Materialeigenschaften
zugrunde gelegt werden können.
[0017] Durch diese Ausgestaltung vereinfacht sich beispielweise in der Regel auch die Wahl
der geeignetsten Art der nichtlösbaren Verbindung, weil beide Elemente physikalisch
gleich reagieren. Bei der Wahl von Metall als Material werden die hervorragenden Verarbeitungs-
sowie Festigkeits- und Stabilitätseigenschaften vorteilhaft eingebracht.
[0018] Bei einer weiteren Weiterbildung des erfindungsgemäßen Rohbaus ist die nichtlösbare
Verbindung als eine, insbesondere durch Laserschweißen erzeugte, Schweißverbindung
ausgestaltet.
[0019] Diese Ausgestaltung ist vor Allem bei Metallen von Vorteil und dessen Stabilitäts-
und Festigkeitseigenschaften unterstützen die erfindungsgemäße diesbezügliche Optimierung.
Laserschweißen ist hinsichtlich dieser Eigenschaften eine weitere Verbesserung und
weist zudem feinste Schweißnähte auf, was hinsichtlich der weiteren Verarbeitung,
dem Aufziehen der Klemmgummis zuträglich ist, aber auch weniger Angriffsfläche für
Korrosion bietet und die diesbezügliche erfindungsgemäße Optimierung also auch unterstützt.
[0020] Gemäß einer weiteren alternativen oder ergänzenden Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Rohbaus, ist der Rohbau zumindest im Bereich des Öffnungsrandes und die Verstärkungsvorrichtung
aus unterschiedlichem Material, ausgebildet.
[0021] Diese Weiterbildung kann dann von Vorteil sein, wenn für die erfindungsgemäße Optimierung
in den Ecken durch Verstärkung mittels vom Öffnungsrand abweichender Materialien weiter
verbessert werden kann, so dass man hierfür mögliche Nachteile, dies sich eventuell
durch eine Einschränkung der Wahl der Art der nichtlösbaren Verbindung ergeben.
[0022] Der erfindungsgemäße Rohbau kann alternativ oder ergänzend auch derart ausgestaltet
sein, dass die nichtlösbare Verbindung als Verklebung oder durch einstückige Ausformung
des Öffnungsrahmens ausgestaltet ist.
[0023] Eine Verbindung durch Verklebung kann, insbesondere bei unterschiedlichen Materialien,
das Mittel der Wahl sein, um eine nichtlösbare Verbindung herzustellen, während eine
einstückige Ausformung bei der Verwendung von gleichen Materialien Verwendung findet
und vorteilhaft eingesetzt werden kann, denn sie spart im Grunde einen extra Schritt
für die Verbindung spart sowie Materialien und Energie, die hierfür zusätzlich notwendig
wären, weil eine einstückige Ausformung inhärent zu einer nichtlösbaren Verbindung
führt. Denkbar sind dabei alle Herstellungsverfahren, die zu einem einstückigen Erzeugnis
führen, soweit das Erzeugnis die Stabilitäts-, Festigkeits- und Dimensionierungsvorteile
der Erfindung unterstützen.
[0024] Vorzugsweise kann der erfindungsgemäße Rohbau derart weitergebildet sein, dass die
Verstärkungsvorrichtung derart eingebracht ist, dass sie sich in die beide vom Krümmungsscheitelpunkt
wegführenden Richtungen derart verjüngt, dass das Maß der Dicke mit der Dicke mit
den geraden Abschnitten des Öffnungsrahmens übereinstimmt, insbesondere 1,8 mm beträgt,
wobei das Verjüngungsende, insbesondere nahe des Krümmungsbeginns, derart platziert
ist, dass eine, insbesondere durch manuelles Aufziehen durchgeführte, Montage eines
Klemmgummis auf dem Öffnungsrand hinsichtlich Kraftaufwand für die Montage und maximaler
Haltekraft am Montageendpunkt, optimiert ist.
[0025] Hierdurch wird das Aufziehen des Klemmgummis vereinfacht bei gleichzeitiger Wahrung
der Montagevorgaben, insbesondere der Stabilität. Zum Aufziehen kann dabei noch ein
Schmiermittel, wie eine Schmierpasste, auf vorteilhafte Weise zur Verbesserung der
Montage verwandt werden.
[0026] Das erfindungsgemäße Verfahren kann dabei derart weitergebildet werden, dass der
Rohbau zumindest im Bereich des Öffnungsrandes und die Verstärkungsvorrichtung aus
identischem Material, insbesondere aus Metall, ausgebildet wird.
[0027] Bei der Herstellung führt die Verwendung von identischem Material zur Vereinfachung
der Herstellung einer nichtlösbaren Verbindung, wobei die Verwendung von Metall mit
seinen Eigenschaften im Besonderen die erfindungsgemäßen Optimierungen unterstützt.
[0028] Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wird die nichtlösbare Verbindung
als eine, insbesondere durch Laserschweißen erzeugte, Schweißverbindung ausgestaltet.
[0029] Dies ist insbesondere bei der Verwendung von Metallen von Vorteil, wobei Laserschweißen
die weiteren Prozessschritte vereinfachen und die erfindungsgemäßen Vorteile, also
die erreichten Optimierungen besonders unterstützt und zu einem Ergebnis führt, dass
weniger Angriffsfläche für eine Korrosion bietet.
[0030] Das erfindungsgemäße Verfahren kann ferner alternativ oder ergänzend derart weitergebildet
werden, dass der Rohbau zumindest im Bereich des Öffnungsrandes und die Verstärkungsvorrichtung
aus unterschiedlichem Material, ausgebildet wird.
[0031] Die Verwendung einer Verstärkung aus einem anderen Material kann beispielsweise erforderlich
bzw. vorteilhaft sein, wenn dies die Stabilitäts-, Festigkeits- und/oder Dimensionierungsvorteile
so weit erhöhen kann, dass man etwaige Nachteile durch das Abrücken von identischen
Materialien in Kauf nehmen kann.
[0032] Alternativ oder ergänzend kann nach einer weiteren Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens die nichtlösbare Verbindung als Verklebung oder durch einstückige Ausformung
des Öffnungsrahmens ausgestaltet werden.
[0033] Verkleben wird insbesondere bei der Herstellung basierend auf unterschiedlichen Materialien
von Vorteil sein, während die einstückige Ausformung zur Einsparung von Herstellungsschritten
führen kann.
[0034] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das Verfahren
derart weitergebildet sein, dass die Verstärkungsvorrichtung derart eingebracht ist,
dass sie sich in die beide vom Krümmungsscheitelpunkt wegführenden Richtungen derart
verjüngt, dass das Maß der Dicke mit der Dicke mit den geraden Abschnitten des Öffnungsrahmens
übereinstimmt, insbesondere 1,8 mm beträgt, wobei das Verjüngungsende, insbesondere
nahe des Krümmungsbeginns, derart platziert ist, dass eine, insbesondere durch manuelles
Aufziehen durchgeführte, Montage eines Klemmgummis auf dem Öffnungsrand hinsichtlich
Kraftaufwand für die Montage und maximaler Haltekraft am Montageendpunkt, optimiert
ist.
[0035] Wird der Rohbau derart hergestellt, vereinfacht sich der Schritt des Aufziehens des
Klemmgummis, da durch die Anrampung Unterschiede der Dicke von Öffnungsrahmen im Vergleich
zu den verstärkten Ecken überbrückt werden kann. Die dabei genannten Dicken von 1,8
mm bzw. 3-4 mm entsprechen dabei gängigen Randwerten für einen Öffnungsrahmen bzw.
vielversprechenden Werten einer Verstärkung, die für ausreichend Stabilität sorgt.
Selbstverständlich können andere Werte und Wertepaare zum Einsatz kommen. Diese können
beispielsweise von der Art der Herstellung, den verwandten Materialien, Erfahrungen
im Einsatz und/oder Optimierungsverfahren, wie beispielsweise einer Simulation, bestimmt
werden.
[0036] Das erfindungsgemäße Verfahren kann ferner derart auf vorteilhafte Weise weitergebildet
werden, dass die Verstärkung durch mindestens ein gekrümmtes Kantblech gebildet wird.
[0037] Hierbei handelt es sich um eine bevorzugte Variante bei der Verwendung von metallischen
Rahmen, die auch günstig herzustellen bzw. zu erwerben sind.
[0038] Gemäß einer weiteren Alternative oder ergänzenden Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, wird die Krümmung des Kantblechs durch Rollen erzeugt wird, wobei das
Kantblech in so einem Fall erst nach dem Rollen laserverschweißt wird.
[0039] Das trägt, insbesondere zu einer besseren Stabilität beim Endkonstrukt bei.
[0040] Ausgehend von dem in der Figur 1 und Figur 2 gezeigten Stand der Technik sind Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Anordnung und des erfindungsgemäßen Verfahrens, welche - als
ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrzeugs - zu einem Rohbau für ein
Schienenfahrzeug führen, beispielhaft in der Figur 3 und Figur 4 dargestellt und werden
anhand der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt dabei die
- Figur 1
- die Klemmung einer Scheibe mit Klemmgummis wie es aus dem Stand der Technik bekannt
ist,
- Figur 2
- einen Öffnungsrahmen zur Aufnahme der/des Klemmgummis gemäß Figur 1, welcher umlaufend
komplett verstärkt ist,
- Figur 3
- ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Rohbaus für ein Schienenfahrzeug, welches
in einem als Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße Fahrzeug gewählten Schienenfahrzeug
zum Einsatz kommt, und die erfindungsgemäßen verstärkten Ecken aufzeigt, und
- Figur 4
- ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrensschrittes zur Herstellung eines Rohbaus zur
Aufnahme einer Scheibe, welches in einem als Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße
Fahrzeug gewählten Schienenfahrzeug zum Einsatz kommt.
[0041] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0042] Insbesondere zeigen die nachfolgenden Ausführungsbeispiele lediglich beispielhafte
Realisierungsmöglichkeiten, wie insbesondere solche Realisierungen der erfindungsgemäßen
Lehre aussehen könnten, da es unmöglich und auch für das Verständnis der Erfindung
nicht zielführend oder notwendig ist, all diese Realisierungsmöglichkeiten zu benennen.
[0043] Auch sind insbesondere einem (einschlägigen) Fachmann in Kenntnis des/der Verfahrensanspruchs/Verfahrensansprüche
sowie in Kenntnis der Ansprüche zum Rohbau und des Anspruchs zum Fahrzeug alle im
Stand der Technik üblichen Möglichkeiten zur Realisierung der Erfindung selbstverständlich
bekannt, sodass es insbesondere einer eigenständigen Offenbarung in der Beschreibung
nicht bedarf.
[0044] Zum besseren Verständnis der Ausgangssituation des erfindungsgemäßen Rohbaus, insbesondere
einer Seitenwand und/oder einer Fahrzeugtür, zur Aufnahme einer Scheibe für ein Fahrzeug,
insbesondere Schienenfahrzeug, des Verfahrens zur Herstellung des Rohbaus sowie des
den Rohbau umfassenden Fahrzeugs, ist in der Figur 1 in einer Schnittzeichnung dargestellt,
wie eine Scheibe GLAS in einem Rohbau RB gemäß Stand der Technik durch einen Klemmgummi
KG fixiert wird.
[0045] Damit die Scheibe GLAS bzw. das Klemmgummi KG stabil und fest montiert ist und auch
die Stabilität und Festigkeit der Anordnung mitsamt Scheibe GLAS bietet ist gemäß
Stand der Technik dabei, die in der Figur 2 dargestellte Verfahrensweise üblich.
[0046] Dabei ist schematisch angedeutet, dass der Rohbau RB aus Figur 1 mit einer Verstärkung
als Überlappung RB_V vorsehen ist und zwar so, dass er um die ganze Öffnung ÖN des
Rohbaus RB gemäß Stand der Technik verläuft.
[0047] Um die in der Beschreibungseinleitung genannten Nachteile des Standes der Technik
zu überwinden, kommen der erfindungsgemäße Rohbau, insbesondere eine Seitenwand und/oder
eine Fahrzeugtür, zur Aufnahme einer Scheibe für ein Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug,
ein Verfahren zur Herstellung des Rohbaus sowie ein den Rohbau umfassendes Fahrzeug,
zum Einsatz zu dem in Figur 3 ein Ausführungsbeispiel ebenfalls schematisch dargestellt
ist.
[0048] Zu erkennen ist hierbei eine erfindungsgemäße sich ergebende Öffnung ÖN*, die sich
von der aus dem Stand der Technik bekannten Öffnung dahingehend unterscheidet, dass
sich von einem erfindungsgemäßen Rohbau RB* umschlossen ist, der im Gegensatz zum
aus dem Stand der Technik bekannten Rohbau RB eben keine vollständig umlaufende Verstärkung
des Randes der erfindungsgemäßen Öffnung ÖN* aufweist, sondern Verstärkungen in den
Ecken aufweist.
[0049] Vereinfacht ist dazu nur die Ecke links unten herausgegriffen und von ihr ein neben
der vollständigen Darstellung des erfindungsgemäßen Rohbaus RB* platzierter vergrößerter
Ausschnitt zu sehen.
[0050] In diesem Ausschnitt ist durch die schematische Andeutung zu erkennen, dass ein gekrümmtes
Teil, beispielsweise ein gekrümmtes Kantblech bzw. Flachteil mit Anrampungen KB in
der Ecke eingesetzt und mit den geraden Teilen des Randes der erfindungsgemäßen Öffnung
ÖN* nichtlösend verbunden ist.
[0051] Diese nichtlösbare Verbindung ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel dabei
- als ein Verfahrensschritt eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens
- eine Laserschweißung, welche - als ein Verfahrensschritt gemäß Ausführungsbeispiel
des Verfahrens - nach einem Rollen des Kantblechs KB durchgeführt wird.
[0052] Schematisch angedeutet ist ferner, dass dieses Kantblech bzw. Flachteil mit Anrampungen
KB an beiden Seiten der Krümmung eine Anrampung AR aufweist, die beginnend mit der
Dicke der geraden Teile des Randes der erfindungsgemäßen Öffnung ÖN*, im gezeigten
Ausführungsbeispiel 1,8 cm, beginnt und in Richtung Scheitelpunkt der Krümmung des
Kantblechs KB sich bis auf die Verstärkungsdicke im gekrümmten Bereich des Kantblechs
KB, im gezeigten Ausführungsbeispiel in einem Bereich von 3 bis 4 cm liegend, anrampt,
so dass sich ein Klemmgummi KG gut aufziehen lassen kann. Start und Endpunkt der Anrampung,
sowie deren Dicken, können beispielsweise durch (Fehl-)Versuche und/oder (andere)
Optimierungsverfahren verursacht anders gewählt sein.
[0053] Mit dem gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt also in anderen Worten eine Realisierung
einer "Tailored Blanks" Seitenwand mittels Einschweißen dickerer Bleche in den höher
belasteten Ecken mittels Laserschweißen.
[0054] In Figur 4 ist dabei die Anrampung AR als Teil des erfindungsgemäßen Rohbaus RB*
etwas größer und räumlich dargestellt.
[0055] Zu erkennen ist wie entlang eines kurzen an die Krümmung anschließenden Teils des
Randes der erfindungsgemäßen Öffnung ÖN* die Dicke von einem Wert zwischen 3 und 4
cm am Krümmungsende in Richtung Weg vom Scheitelpunkt der Krümmung des Kantblechs
KB sich bis hin zu einer Dicke von 1,8 cm verjüngt.
[0056] Mit diesen Maßnahmen und ggf. unter Zuhilfenahme von Schmierstoffen kann man dann
wie in der Figur 4 dargestellt das Klemmgummi KG aufziehen.
[0057] In anderen Worten sind die Kantbleche KB gemäß Ausführungsbeispiel der Erfindung
derart gestaltet, dass sie über eine Anrampung die Dickenunterschiede derart ausgleichen,
dass einerseits die Funktionalität des Gummiklemmrahmens gewährleistet wird und anderseits
den Festigkeits- und Stabilitätsanforderungen im Bereich der hohen Belastungen Rechnung
getragen wird.
[0058] Das Kantblech kann dabei beispielsweise durch Fräsen eines ursprünglichen umlaufend
gleich Dicken Blechs, die Anrampung und den normal Dicken Bereich durch Materialabnahme
herstellen. Die Verstärkungsvorrichtung wäre daher das verbliebene Material, dass
die Bereiche dicker macht als den Rest.
[0059] Dadurch ist es also möglich den Rohbau beanspruchungsgerecht zu gestalten und dabei
zu berücksichtigen, dass die Fensterecken neben Türecken meistens dimensionierend
sind.
[0060] Alle beschriebenen und/oder gezeichneten Merkmale können im Rahmen der Erfindung
vorteilhaft miteinander kombiniert werden. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfasst alle derartigen vorteilhaften Kombinationen,
die unter den Schutzbereich der Ansprüche fallen.
1. Rohbau, insbesondere eine Seitenwand und/oder eine Fahrzeugtür, eines, insbesondere
Schienen-, Fahrzeugs, aufweisend mindestens eine Öffnung für den Einsatz einer Fensterscheibe
mittels Gummiklemmrahmen, wobei die Öffnung eine Mehrzahl, insbesondere drei oder
vier, gekrümmte Ecken aufweist und der Öffnungsrand zur Montage mindestens eines Klemmgummis
ausgestaltet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Öffnungsrand derart ausgestaltet ist, dass zumindest in den Ecken je eine Verstärkung
des Öffnungsrandes derart gebildet ist, dass in den Ecken eine, insbesondere einen
Wert aus einem Wertebereich zwischen 2 bis 6 mm aufweisende, Verdickung des Öffnungsrandes
des Rohbaus zu mindestens einer der Außenseiten hin durch eine nichtlösbare Verbindung
zwischen dem Rohbau und einer Verstärkungsvorrichtung, die in jeder Ecke, insbesondere
mindestens deckungsgleich mit dem gekrümmten Bereich, eingebracht ist, ausgeformt
ist.
2. Rohbau nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rohbau zumindest im Bereich des Öffnungsrandes und die Verstärkungsvorrichtung
aus identischem Material, insbesondere aus Metall, ausgebildet ist.
3. Rohbau nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
die nichtlösbare Verbindung als eine, insbesondere durch Laserschweißen erzeugte,
Schweißverbindung ausgestaltet ist.
4. Rohbau nach dem Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rohbau zumindest im Bereich des Öffnungsrandes und die Verstärkungsvorrichtung
aus unterschiedlichem Material, ausgebildet ist.
5. Rohbau nach einem der vorhergehenden Verfahren,
dadurch gekennzeichnet, dass
die nichtlösbare Verbindung als Verklebung oder durch einstückige Ausformung, wie
beispielsweise Fräsen eines Teils, des Öffnungsrahmens ausgestaltet ist.
6. Rohbau, nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verstärkungsvorrichtung derart eingebracht ist, dass sie sich in die beide vom
Krümmungsscheitelpunkt wegführenden Richtungen derart verjüngt, dass das Maß der Dicke
mit der Dicke mit den geraden Abschnitten des Öffnungsrahmens übereinstimmt, insbesondere
1,8 mm beträgt, wobei das Verjüngungsende, insbesondere nahe des Krümmungsbeginns,
derart platziert ist, dass eine, insbesondere durch manuelles Aufziehen durchgeführte,
Montage eines Klemmgummis auf dem Öffnungsrand hinsichtlich Kraftaufwand für die Montage
und maximaler Haltekraft am Montageendpunkt, optimiert ist.
7. Verfahren zur Herstellung eines Rohbaus, insbesondere einer Seitenwand und/oder einer
Fahrzeugtür, eines, insbesondere Schienen-, Fahrzeugs, aufweisend mindestens eine
Öffnung für den Einsatz einer Fensterscheibe mittels Gummiklemmrahmen, wobei die Öffnung
eine Mehrzahl, insbesondere drei oder vier, gekrümmte Ecken aufweist und der Öffnungsrand
zur Montage mindestens eines Klemmgummis ausgestaltet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Öffnungsrand derart gebildet wird, dass zumindest in den Ecken je eine Verstärkung
des Öffnungsrandes derart angebracht wird, dass in den Ecken eine Verdickung des Öffnungsrandes
des Rohbaus zu mindestens einer der Außenseiten hin durch eine nichtlösbare Verbindung
zwischen dem Rohbau und einer Verstärkungsvorrichtung, die in jeder Ecke, insbesondere
mindestens deckungsgleich mit dem gekrümmten Bereich, eingebracht ist, ausgeformt
wird.
8. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rohbau zumindest im Bereich des Öffnungsrandes und die Verstärkungsvorrichtung
aus identischem Material, insbesondere aus Metall, ausgebildet wird.
9. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
die nichtlösbare Verbindung als eine, insbesondere durch Laserschweißen erzeugte,
Schweißverbindung ausgestaltet wird.
10. Verfahren nach dem Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rohbau zumindest im Bereich des Öffnungsrandes und die Verstärkungsvorrichtung
aus unterschiedlichem Material, ausgebildet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die nichtlösbare Verbindung als Verklebung oder durch einstückige Ausformung, wie
beispielsweise Fräsen von Teilen, des Öffnungsrahmens ausgestaltet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verstärkungsvorrichtung derart eingebracht ist, dass sie sich in die beide vom
Krümmungsscheitelpunkt wegführenden Richtungen derart verjüngt, dass das Maß der Dicke
mit der Dicke mit den geraden Abschnitten des Öffnungsrahmens übereinstimmt, insbesondere
1,8 mm beträgt, wobei das Verjüngungsende, insbesondere nahe des Krümmungsbeginns,
derart platziert ist, dass eine, insbesondere durch manuelles Aufziehen durchgeführte,
Montage eines Klemmgummis auf dem Öffnungsrand hinsichtlich Kraftaufwand für die Montage
und maximaler Haltekraft am Montageendpunkt, optimiert ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verstärkung durch mindestens ein gekrümmtes Kantblech gebildet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Krümmung des Kantblechs durch Rollen erzeugt wird, wobei das Kantblech erst nach
dem Rollen laserverschweißt wird.
15. Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug, umfassend einen Rohbau nach einem der Ansprüche
1 bis 6.