[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Tiefziehverpackungsmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 13.
[0002] Derartige Tiefziehverpackungsmaschinen werden zum Herstellen von Verpackungen in
Muldenform eingesetzt, wobei die darin verpackten Produkte entlang einer Einfüllstrecke
der Tiefziehverpackungsmaschine in die hergestellten Mulden gefüllt werden und die
befüllten Mulden im Anschluss daran in eine Siegelstation zum Versiegeln der Mulden
transportiert werden.
[0003] Sofern es sich bei den in die Mulden eingelegten Produkten um heiße Produkte, beispielsweise
vorgekochte Maultaschen, handelt, können diese anhand eines innerhalb der Siegelstation
durchgeführten Evakuierungsvorgangs geringfügig gekühlt werden. Es kann jedoch sein,
dass der damit einhergehende Kühleffekt nicht ausreichend ist, um die Produkte vor
dem Siegelvorgang auf ein gewünschtes Temperaturniveau abzukühlen, da die innerhalb
der Siegelstation eingesetzte Evakuierungsphase nicht ausreichend lange andauert.
Das Einschließen zu heißer Produkte kann aber dazu führen, dass sich unerwünscht innerhalb
der versiegelten Verpackungen Niederschlag absetzt.
[0004] Die
DE 296 07 689 U1 offenbart eine Tiefziehverpackungsmaschine mit einer Siegelstation, welcher in Transportrichtung
eine mechanische Kühlvorrichtung nachgelagert ist, welche mittels daran montierter
Kühlkissen von oben und unten auf versiegelte Verpackungen drückt, um diese nach dem
Siegelprozess, stromabwärts der Siegelstation abzukühlen.
[0005] JP S57-1021 A offenbart eine Tiefziehverpackungsmaschine mit einer in Produktionsrichtung eingangs
positionierten Formstation zum Herstellen von Tiefziehmulden, einer Siegelstation
zum Herstellen von Verpackungen sowie einer zwischen der Formstation und der Siegelstation
positionierten Vakuumstation, um darin eingeschlossenen Produkten Feuchtigkeit zu
entziehen.
[0006] US 2004/0105927 A1 offenbart eine Tiefziehverpackungsmaschine mit einer Pasteurisierungsstation, die
in Produktionsrichtung stromaufwärts einer Siegelstation der Verpackungsmaschine positioniert
ist. Innerhalb der Pasteurisierungsstation können darin ankommende Produkte mittels
Dampfzufuhr heißbehandelt werden. Optional findet im Anschluss an den Pasteurisierungsprozess
ein Vakuum-Kühlvorgang statt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tiefziehverpackungsmaschine sowie
ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, womit sich insbesondere heiß zu verpackende
Produkte mit gleichbleibender Packungsqualität sowie gesteigerter Maschinenausbringungsrate
verpacken lassen.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Tiefziehverpackungsmaschine gemäß Anspruch 1
sowie mittels eines Verfahrens gemäß Anspruch 13. Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0009] Die erfindungsgemäße Tiefziehverpackungsmaschine umfasst eine Formstation zum Tiefziehen
von Mulden in eine Folie, eine Einfüllstrecke zum Befüllen der Mulden mit Produkten
sowie eine Siegelstation zum Versiegeln der Mulden. Erfindungsgemäß weist die Tiefziehverpackungsmaschine
in Transportrichtung stromaufwärts der Siegelstation mindestens eine Vakuumkühlstation
auf, die zum Vakuumkühlen der entlang der Einlegestrecke in die Mulden eingelegten
Produkte ausgebildet ist. Heiß eingelegte Produkte können damit bereits an der Tiefziehverpackungsmaschine,
an einer der Siegelstation in Transportrichtung vorgelagerten Stelle, auf ein gewünschtes
(Vor-)Temperaturniveau vorgekühlt werden, bevor sie für den Siegelvorgang in die Siegelstation
transportiert werden. Damit wird insbesondere erreicht, dass die entlang der Einlegestrecke
heiß befüllten Produkte bereits vor Eintritt in die Siegelstation derart abgekühlt
sind, dass der innerhalb der Siegelstation durchgeführte Evakuierungsvorgang lediglich
eine reduzierte Kühlleistung zu erbringen braucht, um die Produkte vor dem Siegelvorgang
auf ein gewünschtes Temperaturniveau zu bringen. Die aktiv gesteuerte Produktkühlung
startet damit bei der Erfindung bereits vorderhalb der Siegelstation, innerhalb der
erfindungsgemäßen, gesonderten Vakuumkühlstation. Somit können die Produkte auf besonders
effiziente Art und Weise, präzise und hinsichtlich des Siegelvorgangs zeitlich abgestimmt
auf ein vorbestimmtes Temperaturniveau gebracht werden.
[0010] Vorzugsweise liegen die Vakuumkühlstation und die Siegelstation in Form von räumlich
getrennt ausgebildeten Arbeitsstationen an der Tiefziehverpackungsmaschine vor und
sind jeweils zum Ausbilden mindestens einer hermetisch verschließbaren Evakuierungskammer
konfiguriert. Damit lässt sich das Abkühlen der heiß befüllten Produkte gezielt auf
verschiedene Arbeitsstationen aufteilen, so dass durch die daran nacheinander erreichten
Kühleffekte die Produkte besser auf ein gewünschtes Temperaturniveau abkühlbar sind.
[0011] Eine Variante sieht vor, dass die Vakuumkühlstation mehrere hermetisch verschließbare
Evakuierungskammern umfasst, die in Transportrichtung hintereinander angeordnet sind.
Damit werden an der Tiefziehverpackungsmaschine gleich mehrere Evakuierungskammern
stromaufwärts der Siegelstation eingesetzt, mittels welcher die daran hindurchgeführten
Produkte stufenweise abkühlbar sind, so dass der Abkühlprozess auf mehrere Maschinenarbeitstakte
aufgeteilt werden kann. Dies führt zu einer deutlich gesteigerten Maschinenausbringung
mit gleichbleibender Packungsqualität. Damit lassen sich die Produkte vor allem besonders
sanft, sprich pro Kühlkammer geringfügig, abkühlen.
[0012] Vorteilhaft ist es, wenn die Vakuumkühlstation eine gesonderte Vakuumpumpe vorsieht.
Damit ist gemeint, dass die Vakuumkühlstation den Evakuierungsvorgang unabhängig von
anderen Arbeitsstationen der Tiefziehverpackungsmaschine durchführen kann, sozusagen
als autark funktionierende Arbeitsstation vorliegt. Insbesondere ist damit der Betrieb
der Vakuumpumpe der Vakuumkühlstation unabhängig vom Betrieb einer an der Siegelstation
eingesetzten Vakuumpumpe, so dass der Abkühlprozess an der Vakuumkühlstation produktspezifisch
besser steuerbar ist.
[0013] Alternativ dazu wäre es vorstellbar, dass die an der Siegelstation und der Vakuumkühlstation
ablaufenden Evakuierungsvorgänge zueinander zeitgleich mittels einer gemeinsamen Vakuumpumpe
durchführbar sind. Die Siegelstation und die Vakuumkühlstation haben sozusagen dieselbe
Vakuumpumpe.
[0014] Eine bevorzugte Variante sieht vor, dass die Vakuumkühlstation mindestens eine Filtereinheit
für einen Belüftungsvorgang aufweist. Die Belüftung der Vakuumkühlstation kann damit
mittels gefilterter Luft geschehen, wodurch sich eine Keimbelastung des Produkts vermeiden
lässt.
[0015] Erfindungsgemäß sind die Siegelstation und die Vakuumkühlstation, insbesondere deren
Kammerwände, auf ein vorbestimmtes Temperaturniveau beheizbar. Damit lässt sich gezielt
ein Niederschlag von Feuchtigkeit an der Siegelstation und der Vakuumkühlstation verhindern,
zumindest jedoch reduzieren.
[0016] Vorzugsweise weist die Tiefziehverpackungsmaschine mindestens einen Kondensator zum
gezielten Abführen von Feuchtigkeit auf. Beispielsweise lässt sich mittels des Kondensators
gezielt Feuchtigkeit aus der evakuierten Luft der Siegelstation und/oder der Vakuumkühlstation
abscheiden, was insbesondere zu einer hygienischen Arbeitsweise der Tiefziehverpackungsmaschine
führt. Vorstellbar ist es, dass die Siegelstation und/oder die Vakuumkühlstation über
beheizte Leitungen Evakuierungsluft aus den jeweiligen Evakuierungskammern zu dem
Kondensator leiten, an welchem die Feuchtigkeit aus der erwärmten Evakuierungsluft
abgeschieden werden kann.
[0017] Vorzugsweise ist die Vakuumkühlstation an einem Maschinengestell der Tiefziehverpackungsmaschine
stromaufwärts der Siegelstation, wahlweise an verschiedenen Positionen, befestigbar.
Damit ist die Vakuumkühlstation flexibel zum Vorkühlen unterschiedlich heiß befüllter
Produkte besser einsetzbar. Eine Variante sieht am Maschinengestell eine Linearführung
vor, an welcher die Vakuumkühlstation in Transportrichtung verschiebbar gelagert ist.
[0018] Eine besonders vorteilhafte Variante sieht vor, dass die Vakuumkühlstation in Form
einer rollbaren Wageneinheit konfiguriert ist, die an der Tiefziehverpackungsmaschine,
insbesondere an deren Maschinengestell, temporär ortsfest positionierbar ist. Dies
ermöglicht einen mobilen Einsatz der Vakuumkühlstation an der Tiefziehverpackungsmaschine.
Die Vakuumkühlstation in Form einer rollbaren Wageneinheit eignet sich besonders gut
für Service- sowie Reinigungszwecke.
[0019] Zum Vorbehandeln der befüllten Produkte kann die Vakuumkühlstation eine Schutzgaseinrichtung
aufweisen, die zum anschließenden Begasen der darin vakuumgekühlten Produkte ausgebildet
ist. Damit lassen sich die befüllten Produkte für den Weitertransport mit einer Art
Gashülle versehen.
[0020] Vorzugsweise ist ein Öffnen und Schließen der Vakuumkühlstation mit einem Öffnen
und Schlie-ßen der in Transportrichtung stromabwärts positionierten Siegelstation
synchonisierbar. Vorstellbar wäre es, dass das Öffnen und Schließen der Vakuumkühlstation
vom Öffnen und Schließen der Siegelstation getriggert wird.
[0021] Vorzugsweise weist die Tiefziehverpackungsmaschine eine Steuerung zum Steuern und
Überwachen der an der Vakuumkühlstation ablaufenden Prozesse auf, unabhängig davon
in welcher Form die Vakuumkühlstation und/oder an welcher Stelle die Vakuumkühlstation
stromaufwärts der Siegelstation an der Tiefziehverpackungsmaschine vorliegt. Dabei
kann es sich insbesondere um dieselbe Steuerung handeln, die auch zum Steuern anderer
Arbeitsstationen der Tiefziehverpackungsmaschine, beispielsweise der Siegelstation
und/oder der eingangs am Maschinengestell positionierten Formstation zur Herstellung
der Mulden, vorgesehen ist.
[0022] Eine Variante sieht vor, dass hinsichtlich einer entlang der Einlegestrecke erfassten
Produkttemperatur ein an der Vakuumkühlstation variierbarer Evakuierungsdruck aktivierbar
und/oder ein darin ablaufender Evakuierungsdruckverlauf, beispielsweise in Form einer
gesteuerten Druckkurve, steuerbar ist. Damit lässt sich der Kühlvorgang innerhalb
der Vakuumkühlstation angesichts gemessener Produkttemperaturen produktspezifisch
durchführen, sodass innerhalb der Siegelstation Produkte mit einheitlicher Produkttemperatur
versiegelt werden können. In anderen Worten lassen sich somit die Produkte mit einer
gewünschten Produkttemperatur der Siegelstation zuführen, damit darin Verpackungen
mit gleichbleibender Produktqualität versiegelt werden können. Vorstellbar ist es,
dass die Vakuumkühlstation eine Temperaturmesseinheit, beispielsweise in Form eines
Temperatursensors oder einer Wärmebildkamera, aufweist, mittels welcher die Produkttemperatur
eines unmittelbar vor der Vakuumkühlstation bereitstehenden Produkts erfassbar ist,
worauf basierend der Evakuierungsvorgang steuerbar ist. Die Temperaturmesseinheit
kann alternativ dazu als separate Einheit stromaufwärts der Vakuumkühlstation vorliegen.
[0023] Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Kühlen von Produkten, die entlang
einer Einfüllstrecke einer Tiefziehverpackungsmaschine in Mulden eingelegt werden.
Erfindungsgemäß werden die in Mulden eingelegten Produkte außerhalb einer Siegelstation,
innerhalb einer in Transportrichtung der Siegelstation vorgelagerten Vakuumkühlstation
der Tiefziehverpackungsmaschine mittels eines daran gesteuerten Evakuierungsvorgangs
abgekühlt. Damit erreichen die in Mulden eingelegten Produkte bereits außerhalb der
Siegelstation ein reduziertes Temperaturniveau, von welchem ausgehend sich durch die
innerhalb der Siegelstation durchgeführten anschließenden Prozesse besser Verpackungen
mit gleichbleibender Qualität herstellen lassen. Das aktiv innerhalb der Vakuumkühlstation
gesteuerte Kühlen der Produkte stromaufwärts der Siegelstation führt bereits zu einem
zumindest anteiligen Kühleffekt, welcher die anschließend innerhalb der Siegelstation
ablaufenden Prozesse begünstigt. Insbesondere können die Produkte bis zur Durchführung
des Siegelvorgangs präzise auf ein gewünschtes Temperaturniveau gebracht werden.
[0024] Im Folgenden werden vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen
näher erläutert. Im Einzelnen zeigen:
- Figur 1
- eine Tiefziehverpackungsmaschine mit einer Vakuumkühlstation,
- Figur 2
- eine Tiefziehverpackungsmaschine mit einer Vakuumkühlstation in Form einer Wageneinheit,
und
- Figur 3
- eine Tiefziehverpackungsmaschine mit einer Mehrkammer-Vakuumkühlstation.
[0025] Gleiche Komponenten sind in den Figuren durchgängig mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0026] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße, intermittierend arbeitende Tiefziehverpackungsmaschine
1. Die Tiefziehverpackungsmaschine 1 weist eine Formstation 2, eine Vakuumkühlstation
3, eine Siegelstation 4, eine Querschneideeinrichtung 5 und eine Längsschneideeinrichtung
6 auf, die in dieser Reihenfolge in einer Transportrichtung R an einem Maschinengestell
7 angeordnet sind. Eingangsseitig befindet sich an dem Maschinengestell 7 eine Zuführrolle
8, von der eine Unterfolie 9 abgezogen wird. Ferner weist die Tiefziehverpackungsmaschine
1 eine Transportkette 10 auf, die die Unterfolie 9 ergreift und diese pro Hauptarbeitstakt
in der Transportrichtung R weitertransportiert.
[0027] In der dargestellten Ausführungsform gemäß Fig. 1 ist die Formstation 2 als eine
Tiefziehstation ausgebildet, in der durch Tiefziehen, beispielsweise mittels Druckluft
und/oder Vakuum, Mulden 11 in der Unterfolie 9 geformt werden. Dabei kann die Formstation
2 derart ausgebildet sein, dass in der Richtung senkrecht zur Transportrichtung R
mehrere Mulden 11 nebeneinander gebildet werden. In Transportrichtung R der Formstation
2 nachgeordnet ist eine Einlegestrecke 12 vorgesehen, in welcher die in der Unterfolie
9 geformten Mulden 11 mit Produkten 13 befüllt werden.
[0028] Die Vakuumkühlstation 3 verfügt über eine hermetisch verschließbare Kammer 3a, in
der die Atmosphäre in den Mulden 11 evakuiert werden kann. Zum Evakuieren der Kammer
3a weist die Vakuumkühlstation 3 eine Vakuumpumpe 16 auf.
[0029] Fig. 1 zeigt weiter, dass die Vakuumkühlstation 3 eine Schutzgaseinrichtung 17 umfasst,
die zum Begasen der vakuumgekühlten Produkte 13 ausgebildet ist. Somit können die
in die Vakuumkühlstation 3 hineintransportierten Produkte 13 sowohl vakuumgekühlt,
als auch mit einem Austauschgas oder einem Gasgemisch gasbespült werden.
[0030] Die Siegelstation 4 verfügt über eine hermetisch verschließbare Kammer 4a, in der
die Atmosphäre in den Mulden 11 unmittelbar vor dem Versiegeln mit einer von einer
Oberfolienaufnahme 14 abgegebenen Oberfolie 15 z. B. evakuiert und/oder durch Gasspülen
mit einem Austauschgas oder mit einem Gasgemisch ersetzt werden kann.
[0031] Die Querschneideeinrichtung 5 kann als Stanze ausgebildet sein, die die Unterfolie
9 und die Oberfolie 15 in einer Richtung quer zur Transportrichtung R zwischen benachbarten
Mulden 11 durchtrennt. Dabei arbeitet die Querschneideeinrichtung 5 derart, dass die
Unterfolie 9 nicht auf der gesamten Breite aufgetrennt wird, so dass zumindest in
einem Randbereich die Folie nicht durchtrennt wird. Dies ermöglicht einen kontrollierten
Weitertransport durch die Transportkette 10.
[0032] Die Längsschneideeinrichtung 6 kann als eine Messeranordnung ausgebildet sein, mit
der die Unterfolie 9 und die Oberfolie 15 zwischen benachbarten Mulden 11 und am seitlichen
Rand der Unterfolie 9 in Transportrichtung R durchtrennt werden, so dass hinter der
Längsschneideeinrichtung 6 vereinzelte Verpackungen V vorliegen.
[0033] Die Tiefziehverpackungsmaschine 1 verfügt ferner über eine Steuerung 18. Sie hat
die Aufgabe, die in der Tiefziehverpackungsmaschine 1 ablaufenden Prozesse an den
Arbeitsstationen zu steuern und zu überwachen. Eine Anzeigevorrichtung 19 mit Bedienelementen
20 dient zum Visualisieren bzw. Beeinflussen der Prozessabläufe in der Tiefziehverpackungsmaschine
1 für bzw. durch einen Bediener.
[0034] Gemäß Fig. 1 sind die Vakuumkühlstation 3 und die Siegelstation 4 in Form von räumlich
getrennt voneinander ausgebildeten Arbeitsstationen an der Tiefziehverpackungsmaschine
1 ausgebildet. Gegenüber der Vakuumkühlstation 3 weist die Siegelstation 4 eine eigene
Vakuumpumpe 21 zum Durchführen eines Evakuierungsvorgangs innerhalb der Evakuierungskammer
4a auf. Die Vakuumpumpe 16 der Vakuumkühlstation 3 und die Vakuumpumpe 21 der Siegelstation
4 liegen somit als gesonderte Vakuumpumpen 16, 21 vor, die mittels der Steuerung 18
getrennt voneinander ansteuerbar sind.
[0035] Weiter zeigt Fig. 1 in gestrichelter Darstellung, dass die stromaufwärts der Siegelstation
4 positionierte Vakuumkühlstation 3 zwei oder sogar noch mehr Evakuierungskammern
3a zum Durchführen aufeinanderfolgender Vakuumkühlprozesse aufweisen kann. Damit können
die Produkte 13 besonders sanft abgekühlt werden.
[0036] Weiterhin zeigt Fig. 1 schematisch, dass die Vakuumkühlstation 3 eine Filtereinheit
22 aufweist, durch die nach dem Vakuumkühlen mittels eines Belüftungsvorgangs gefilterte,
keimfreie Luft in die Kammer 3a einströmt.
[0037] Fig. 1 zeigt auch eine Temperaturmesseinheit 25 mittels welcher eine Produkttemperatur
T der darunter vorbeitransportierten Produkte 13 messbar ist. Anhand der Steuerung
18 der Tiefziehverpackungsmaschine 1 lassen sich hinsichtlich der erfassten Produkttemperatur
T ein Evakuierungsdruck und/oder ein Evakuierungsdruckverlauf für die jeweiligen Evakuierungsvorgänge
innerhalb der nachgelagerten Vakuumkühlstation 3 vorzugsweise automatisiert einstellen.
[0038] Fig. 2 zeigt die Tiefziehverpackungsmaschine 1 aus Fig. 1, wobei die Vakuumkühlstation
3 in Form einer rollbaren Wageneinheit 23 konfiguriert ist, die an der Tiefziehverpackungsmaschine
1 stromaufwärts der Siegelstation 4 steht, um daran hindurchtransportierte Produkte
13 mittels eines Evakuierungsvorgangs zu kühlen, bevor sie die stromabwärts nachgelagerte
Siegelstation 4 erreichen. Die Wageneinheit 23 bildet ein fahrbares Modul, das sich
besonders gut für einen flexiblen Einsatz an verschiedenen Tiefziehverpackungsmaschinentypen
eignet, da seine Positionierung zwischen der Einlegestrecke 12 und der Siegelstation
4 frei wählbar ist.
[0039] Fig. 3 zeigt die Tiefziehverpackungsmaschine 1 mit einer als Mehrkammer-Vakuumkühlstation
ausgebildeten Vakuumkühlstation 3, die in Transportrichtung R unmittelbar stromaufwärts
der Siegelstation 4 positioniert ist. Die jeweiligen innerhalb der Kammern 3a der
Vakuumkühlstation 3 nacheinander durchgeführten Evakuierungsvorgänge führen zu einer
stufenweisen, gesteuerten Vakuumkühlung der Produkte 13, bevor diese zum Verschließen
der Mulden 11 mit der Oberfolie 15 in die Siegelstation 4 transportiert werden.
[0040] Gemäß Fig. 3 sind die Vakuumkühlstation 3 und die Siegelstation 4 als unmittelbar
benachbarte Arbeitsstationen ausgebildet, wobei für beide sogar ein integraler Aufbau
vorstellbar ist. Fig. 3 zeigt auch, dass die Tiefziehverpackungsmaschine 1 einen Kondensator
24 aufweist, der zum gezielten Abführen von Feuchtigkeit konfiguriert ist. Der Kondensator
24 kann auch in Zusammenhang mit der Vakuumkühlstation 3 aus Figur 1 und Figur 2 eingesetzt
werden.
[0041] Von der Siegelstation 4 führt eine Evakuierungsleitung 4b zum Kondensator 24. Ebenfalls
führen von den Kammern 3a der Vakuumkühlstation 3 jeweilige Evakuierungsleitungen
3b zum Kondensator 24. Die Evakuierungsleitungen 3b, 4b sind vorzugsweise beheizbar
ausgebildet, so dass erst am Kondensator 24 ein gezieltes Abscheiden von Feuchtigkeit
aus der aus den Kammern 3a, 4a evakuierten Luft geschieht.
[0042] Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, entlang der Einlegestrecke 12 der Tiefziehverpackungsmaschine
1 heiß eingelegte Produkte 13 mittels Vakuumkühlens, ggf. stufenartig durch ein Mehrkammerkühlsystem,
gezielt auf ein gewünschtes Temperaturniveau abzukühlen, bevor diese die Siegelstation
4 erreichen, damit der innerhalb der Siegelstation 4 durchgeführte Siegelvorgang wirtschaftlicher
und mit gleichbleibender Verpackungsqualität durchgeführt werden kann.
1. Tiefziehverpackungsmaschine (1) mit einer Formstation (2) zum Tiefziehen von Mulden
(11) in eine Folie (9), einer Einfüllstrecke (12) zum Befüllen von Produkten (13)
in die Mulden (11) und mit einer Siegelstation (4) zum Versiegeln der Mulden (11),
wobei die Tiefziehverpackungsmaschine (1) in Transportrichtung (R) stromaufwärts der
Siegelstation (4) mindestens eine Vakuumkühlstation (3) aufweist, die zum Vakuumkühlen
der entlang der Einfüllstrecke (12) in die Mulden (11) eingelegten Produkte (13) ausgebildet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Siegelstation (4) und die Vakuumkühlstation (3) auf ein vorbestimmtes Temperaturniveau
beheizbar sind.
2. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vakuumkühlstation (3) und die Siegelstation (4) in Form von räumlich getrennt
ausgebildeten Arbeitsstationen an der Tiefziehverpackungsmaschine (1) vorliegen und
jeweils zum Ausbilden mindestens einer hermetisch verschließbaren Evakuierungskammer
(3a, 4a) konfiguriert sind.
3. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vakuumkühlstation (3) mehrere hermetisch verschließbare Evakuierungskammern (3a)
umfasst, die in Transportrichtung (R) hintereinander angeordnet sind.
4. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vakuumkühlstation (3) eine gesonderte Vakuumpumpe (16) vorsieht.
5. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vakuumkühlstation (3) mindestens eine Filtereinheit (22) für einen Belüftungsvorgang
aufweist.
6. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefziehverpackungsmaschine (1) mindestens einen Kondensator (24) zum gezielten
Abführen von Feuchtigkeit aufweist.
7. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vakuumkühlstation (3) an einem Maschinengestell (7) der Tiefziehverpackungsmaschine
(1) stromaufwärts der Siegelstation (4) an verschiedenen Positionen befestigbar ist.
8. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vakuumkühlstation (3) in Form einer rollbaren Wageneinheit (23) konfiguriert
ist, die an der Tiefziehverpackungsmaschine (1) ortsfest positionierbar ist.
9. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vakuumkühlstation (3) eine Schutzgaseinrichtung (17) aufweist, die zum Begasen
der vakuumgekühlten Produkte (13) ausgebildet ist.
10. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Öffnen und Schließen der Vakuumkühlstation (3) mit einem Öffnen und Schließen
der in Transportrichtung (R) stromabwärts positionierten Siegelstation (4) synchronisierbar
ist.
11. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefziehverpackungsmaschine (1) eine Steuerung (18) zum Steuern und Überwachen
der an der Vakuumkühlstation (3) ablaufenden Prozesse aufweist.
12. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass hinsichtlich einer entlang der Einlegestrecke (12) erfassten Produkttemperatur (T)
ein Evakuierungsdruck und/oder ein Evakuierungsdruckverlauf aktivierbar ist.
13. Verfahren zum Kühlen von Produkten (13), die entlang einer Einfüllstrecke (12) einer
Tiefziehverpackungsmaschine (1) in Mulden (11) eingelegt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die in Mulden (11) eingelegten Produkte (13) außerhalb einer auf ein vorbestimmtes
Temperaturniveau beheizten Siegelstation (4), innerhalb einer in Transportrichtung
(R) der Siegelstation (4) vorgelagerten, auf ein vorbestimmtes Temperaturniveau beheizten
Vakuumkühlstation (3) der Tiefziehverpackungsmaschine (1) anhand eines daran gesteuerten
Vakuumkühlvorgangs abgekühlt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die in Mulden (11) eingelegten Produkte (13) jeweils gemäß einem Maschinenarbeitstakt
der Tiefziehverpackungsmaschine (1) mehrere in Transportrichtung (R) hintereinander
angeordnete Evakuierungskammern (3a) an der Vakuumkühlstation (3) durchlaufen, um
stufenweise abgekühlt zu werden.