[0001] Die Erfindung betrifft ein Seil aus textilem Fasermaterial, umfassend einen Seilkern
sowie eine den Seilkern umgebende Ummantelung.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind insbesondere im Anwendungsgebiet der Seilkräne Kern-Mantelseile
aus textilem Fasermaterial bekannt, die üblicherweise nicht elektrisch leitfähig sind.
Da diese Seile in der Regel an sich nicht geerdet oder entladen werden können, tritt
je nach Anwendungsfall statische Elektrizität auf der Seiloberfläche auf, wie im Folgenden
erläutert wird.
[0003] Üblicherweise kommt es zu statischer Elektrizität, d.h. elektrostatischer Aufladung,
wenn sich zwei Oberflächen trennen. Dies kann beispielsweise bei laufenden Seilen
auftreten, die im Betrieb über Seilscheiben laufen. Es kommen also im Betrieb Teilbereiche
des Seiles in Kontakt mit den im Seiltrieb verbauten Scheiben. Diese Seilinkremente
werden über die Seilscheiben umgelenkt und nach der gewünschten Richtungsänderung
im Seiltrieb läuft das Seil von der Seilscheibe ab, d.h. das Seil wird von der Seilscheibe
getrennt. Durch den Trennvorgang der Oberfläche des Seiles von der Oberfläche der
Seilscheibe laden sich beide Oberflächen mit elektrischer Ladung auf. Wäre die Seilrolle
ausreichend elektrisch leitend und geerdet, so könnte die durch die Oberflächentrennung
generierte elektrische Ladung in die Erde abgeleitet werden, z.B. durch den Stahlbau
des Hebezeuges. Umgekehrt könnte die Seilrolle so auch das Seil erden.
[0004] Besteht jedoch keine Möglichkeit, die Seilrolle zu erden, wie beispielsweise bei
einem Kran in der Unterflasche mit Lasthaken, so kann die durch die Oberflächentrennung
entstandene Ladung nicht abgeleitet werden. In der Folge sammelt sich im Betrieb durch
die fortwährende Trennung der Seiloberfläche von der Seilrollenoberfläche elektrische
Ladung im Seil, in der Seilrolle, in der Unterflasche und im Lasthaken an. Die Entladung
erfolgt dann ungeplant bei Kontakt von Seil, Seilrolle, Unterflasche oder Lasthaken
mit einem externen Leiter zur Erde, z.B. wenn eine Person oder ein Gegenstand in Kontakt
mit diesem Bauteil kommt. So kann elektrische Entladung bei Personen einen elektrostatischen
Schock oder Erschrecken mit Folgeverletzungen auslösen, eine Brandentladung und/oder
industrielle Explosionen verursachen und/oder Schäden an empfindlichen elektronischen
Geräten verursachen.
[0005] Für den Menschen wird eine elektrostatische Aufladung ab etwa 3 kV spürbar und führt
oft zu einem Schreckmoment, mit dem Unfallgefahr verbunden ist. Die Art und Menge
der angesammelten Ladung ist abhängig von der Materialpaarung beider Bauteile, den
Bauteiloberflächen beider Bauteile, der Anzahl der Oberflächentrennungen und von allen
Parametern, die die Ladungsmigration beeinflussen, insbesondere von der Umgebungstemperatur,
der Bauteiltemperatur und der Luft- und Oberflächenfeuchtigkeit.
[0006] Ist die Verwendung elektrisch nicht-leitfähiger Werkstoffe (als solche gelten Bauteile
mit Ohm'schem Widerstand > 10
6 Ohm) für die Bauteile aus konstruktiven Gründen notwendig, wie dies bei den genannten
Faserseilen üblicherweise der Fall ist, so muss die im Betrieb entstehende elektrische
Ladung daher von mindestens einem der beiden Bauteile abgeleitet werden, um die oben
angegebenen Gefährdungen zu vermeiden.
[0007] Für Faserseile ist aus den Offenbarungen
WO2012042576A1 und
JPH01207483A bekannt, Seile mit antistatischen Eigenschaften bereitzustellen. Hierbei werden jedoch
kurze antistatische Fasern in Form von elektrisch leitenden Stapelfasern herangezogen,
die zu einem Garn versponnen sind. Gemäß der
WO2012042576A1 sollen die leitenden Stapelfasern möglichst kurz ausgeführt werden, damit eine sogenannte
Koronaentladung stattfinden kann. Die Enden der Stapelfasern würden als Elektroden
fungieren, um die Koronaentladung zu erzielen. Nach diesem Prinzip wäre die Koronaentladung
umso besser, je größer die Anzahl der Enden von Stapelfasern ist. Das in der
WO2012042576A1 beschriebene Seil ist jedoch für viele Anwendungsfälle nicht geeignet, einerseits
da sich die Stapelfasern leicht aus dem Garn herauslösen können und das Seil dadurch
für längere Einsatzdauern nicht geeignet ist. Weiters sind die eigens mit Stapelfasern
hergestellten Garne zu dick, um ohne Änderung der Seilkonstruktion in Seil-Mantelkonstruktionen
eingesetzt werden zu können.
[0008] Aus dem Anwendungsgebiet von flächigen Textilen, d.h. nicht bei Seilen, ist bekannt,
eine antistatische Faser einzusetzen, die einen multilobalen, leitenden Faserkern
umfasst, der von einer nichtleitenden Kunststoffhülle ummantelt ist. Derartige Fasern
sind aus der
US 5,202,185 bekannt und werden beispielsweise unter der Marke Nega-Stat
® P190 angeboten und in flächigen Geweben, Gewirken oder Vliesen gitterförmig angeordnet,
um beispielsweise eine Schutzausrüstung herzustellen. Die
US 5,202,185 lehrt weiters, dass einzelne dieser Fasern als Stapelfaser eingesetzt werden können.
Antistatische Fasern können jedoch auch einen Faserkern umfassen, der nicht multilobal
sondern beispielsweise kreisrund ist, wie beispielsweise in der Schrift
US 3,803,453 A beschrieben ist.
[0009] Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein antistatisches Kern-Mantelseil aus textilem
Fasermaterial bereitzustellen, das die Nachteile des Standes der Technik überwindet.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Seil aus textilem Fasermaterial, umfassend einen
Seilkern sowie eine den Seilkern umgebende Ummantelung, wobei das Seil zumindest ein
antistatisches Multifilamentgarn oder ein antistatisches Monofilament umfasst, welches
im Seilkern, in der Ummantelung, in einem zwischen dem Seilkern und der Ummantelung
befindlichen Zwischenmantel und/oder in einer zwischen dem Seilkern und der Ummantelung
befindlichen Bewehrung vorgesehen ist, wobei das antistatische Monofilament oder Einzelfilamente
des antistatischen Multifilamentgarns jeweils einen leitenden Faserkern umfassen,
der von einer nichtleitenden Kunststoffhülle ummantelt ist.
[0011] Erfindungsgemäß wird somit zumindest ein antistatisches Multifilamentgarn oder zumindest
ein antistatisches Monofilament im Seil angeordnet, um diesem die antistatischen Eigenschaften
zu verleihen. Im Gegensatz zum Stand der Technik werden keine Stapelfasern eingesetzt,
sondern ein Monofilament oder Multifilamentgarn, also eine Endlosfaser bzw. ein Endlosfasergarn,
das parallel zur oder in einem Winkel zur Längsachse des Seils vorgesehen werden kann.
Da ein derartiges Multifilamentgarn bzw. ein Monofilament wesentlich dünner ist als
ein aus antistatischen Stapelfasern hergestelltes Garn, kann das Multifilamentgarn
bzw. das Monofilament flexibler eingesetzt werden. Weiters tritt gegenüber Stapelfasern
der Vorteil auf, dass die Multifilamentgarne bzw. Monofilamente aufgrund der Länge
nicht aus dem Seil herausgearbeitet werden können, sodass eine längere Nutzungsdauer
gegeben ist. Somit können nun auch antistatische Seile für Anwendungsgebiete hergestellt
werden, bei denen dickere Garne mit Stapelfasern nicht eingesetzt werden können.
[0012] Das antistatische Monofilament bzw. das antistatische Multifilamentgarn bestehend
aus Einzelfilamenten mit leitendem Faserkern hat, wie bekannt, die Eigenschaft, dass
es das elektrische Feld von der Oberfläche anzieht und durch Koronaentladung die gesamte
freie Ladung an der Oberfläche des Seils neutralisieren kann. In anderen Worten werden
die Oberflächenladungen auf dem Seil angezogen und durch Luftionisation über die Zeit
an die Umgebung abgegeben. Dadurch kann die Oberflächenentladung des Seils als auch
der Seilrolle auf einen für Mensch und Umgebung ungefährlichen Bereich reduziert werden.
Als Wirkungsnachweis hierfür wird auf die
US 5,202,185, die
US 3,803,453 A und die von Barnet unter dem Markenzeichen Nega-Stat
® P190 vertriebene Faser verwiesen.
[0013] In einfachen Fällen kann der Faserkern des antistatischen Monofilaments oder der
Faserkern der Einzelfilamente des antistatischen Multifilamentgarns im Querschnitt
eine kreisrunde Form haben, wie beispielsweise aus der
US 3,803,453 A bekannt ist. Jedoch ist bevorzugt, dass der Faserkern des antistatischen Monofilaments
oder der Faserkern der Einzelfilamente des antistatischen Multifilamentgarns im Querschnitt
eine multilobale Form hat, wie aus der
US 5,202,185 bekannt ist, da diese antistatischen Fasern eine bessere antistatische Wirkung haben.
Im Allgemeinen ist bevorzugt, wenn der Faserkern des antistatischen Monofilaments
oder der Faserkern der Einzelfilamente des antistatischen Multifilamentgarns nicht
metallisch ist. Weiters bevorzugt umfasst der Faserkern elektrisch leitfähigen Ruß
(Carbon Black), auch Leitfähigkeitsruß genannt. Die antistatischen Multifilamentgarne
und/oder die antistatischen Monofilamente haben bevorzugt einen Titer von maximal
500 dtex.
[0014] Die antistatischen Multifilamentgarne bzw. die antistatischen Monofilamente haben
insbesondere auch den Vorteil, dass sie gezielt in die Komponenten des Kern-Mantelseils
eingearbeitet werden können, gegebenenfalls auch nur in die Ummantelung, nur in den
Seilkern, nur in den Zwischenmantel oder nur in die Bewehrung. Dadurch kann die Menge
an antistatischen Fasern reduziert werden, was die Kosten reduziert und auch Gewicht
einspart.
[0015] Besonders bevorzugt ist die Ummantelung und/oder der Zwischenmantel und/oder die
Bewehrung, d.h. zumindest eine dieser Komponenten, ein Geflecht mit in S-Richtung
und in Z-Richtung verlaufenden Flechten, wobei mindestens eine in S-Richtung verlaufende
Flechte zumindest ein erstes antistatisches Multifilamentgarn oder zumindest ein erstes
antistatisches Monofilament und mindestens eine in Z-Richtung verlaufende Flechte
zumindest ein zweites antistatisches Multifilamentgarn oder ein zweites antistatisches
Monofilament umfasst. Die antistatischen Multifilamentgarne bzw. die antistatischen
Monofilamente verlaufen dabei im Wesentlichen parallel zur jeweiligen Flechte, abgesehen
von einer durch eine optionale Verzwirnung bedingten Drehung, und bilden dadurch ein
zylindrisches Gitter. Eine derartige Anordnung ermöglicht eine besonders gleichmäßige
Anordnung der antistatischen Multifilamentgarne bzw. der antistatischen Monofilamente
auf bzw. unter der Seiloberfläche, sodass elektrostatische Aufladung besonders effektiv
von den Fasern aufgenommen und an die Luft abgegeben werden kann.
[0016] In einer weiteren Ausführungsform ist die Ummantelung und/oder der Zwischenmantel
und/oder die Bewehrung ein Geflecht mit in S-Richtung und in Z-Richtung verlaufenden
Flechten, wobei eine oder mehrere antistatische Multifilamentgarne oder antistatische
Monofilamente entweder nur in einer oder mehreren in S-Richtung verlaufenden Flechten
oder nur in einer oder mehreren in Z-Richtung verlaufenden Flechten vorliegen. Dadurch
kann die Menge an antistatischen Multifilamentgarnen bzw. an antistatischen Monofilamenten
reduziert werden. In einem Fall kann somit auch nur ein einziges antistatisches Multifilamentgarn
bzw. ein einziges antistatisches Monofilament im Seil vorliegen. Das zumindest eine
antistatische Multifilamentgarn bzw. das zumindest eine antistatische Monofilament
verläuft dadurch im Wesentlichen spiralförmig um die Seilrichtung an oder unter der
Seiloberfläche und verläuft in im Wesentlichen gleichen Abständen um das Seil.
[0017] Um die Menge an antistatischen Multifilamentgarnen bzw. antistatischen Monofilamenten
noch weiter zu reduzieren, können diese nur in manchen der in S-Richtung und/oder
Z-Richtung verlaufenden Flechten, z.B. nur in jeder zweiten, jeder dritten oder jeder
vierten in S-Richtung und/oder Z-Richtung verlaufenden Flechte angeordnet werden.
Dadurch lässt sich der oben erläuterte Aufbau weiterhin erzielen, wobei größere Gitterabstände
erzielt werden.
[0018] Bei Geflechten, die Flechten mit zumindest zwei im Wesentlichen parallel zueinander
verlaufenden Zwirnen oder gefachten Garnen umfassen (was beispielsweise dadurch erreicht
werden kann, wenn die Zwirne bzw. Garne nebeneinander auf einen Klöppel einer Rundflechtmaschine
gespult werden), kann die Menge an antistatischen Multifilamentgarnen bzw. antistatischen
Monofilamenten weiter spezifisch gewählt werden, wenn nur manche, bevorzugt nur einer
dieser Zwirne bzw. Garne einer Flechte zumindest ein antistatisches Multifilamentgarn
oder zumindest ein antistatisches Monofilament umfasst. Die anderen Zwirne bzw. Garne
können somit frei von antistatischen Multifilamentgarnen und antistatischen Monofilamenten
sein.
[0019] Durch die genannten Maßnahmen kann der Anteil der antistatischen Multifilamentgarne
bzw. der Anteil der antistatischen Monofilamente am Gesamttiter der Ummantelung bzw.
des Zwischenmantels eingestellt werden. Bevorzugt beträgt der Anteil der antistatischen
Multifilamentgarne oder antistatischen Monofilamente am Gesamttiter der Ummantelung
oder des Zwischenmantels maximal 25%, maximal 10% oder maximal 5%. Weiters bevorzugt
beträgt der Anteil der antistatischen Multifilamentgarne oder der Anteil der antistatischen
Monofilamente am Gesamttiter der Ummantelung oder des Zwischenmantels zumindest 0,5%,
zumindest 1%, zumindest 1,4%, zumindest 2,1% oder zumindest 3% oder im Wesentlichen
1,4%, im Wesentlichen 2,1 % oder im Wesentlichen 3 %. Der Titer bzw. Gesamttiter berechnet
sich als Masse/Länge und hat die Einheit dtex, wenn die Masse in Gramm und die Länge
in 10.000 Meter verwendet wird. Versuche haben ergeben, dass diese Anteile auch für
Seile mit langen Lebensdauern ausreichen, um eine hervorragende antistatische Wirkung
über die gesamte Lebensdauer zu erzielen. Bei einer Bewehrung kann der Anteil der
antistatischen Multifilamentgarne bzw. der Anteil der antistatischen Monofilamente
am Gesamttiter der Bewehrung auch bis zu 100 % betragen, da die Bewehrung nicht deckend
ausgeführt ist. Bei dem Seilkern kann der Anteil der antistatischen Multifilamentgarne
bzw. der Anteil der antistatischen Monofilamente frei gewählt werden, in Abhängigkeit
von der zu erzielenden antistatischen Wirkung und den gewünschten mechanischen Eigenschaften
des Seilkerns.
[0020] Unabhängig davon, ob die antistatischen Multifilamentgarne bzw. antistatischen Monofilamente
im Seilkern, in der Ummantelung, im Zwischenmantel oder in der Bewehrung vorliegen,
ist bevorzugt, wenn der Anteil der antistatischen Multifilamentgarne oder antistatischen
Monofilamente im Seil derart gewählt ist, dass eine elektrostatische Aufladung des
Seils von 8 kV, bevorzugt 5 kV, besonders bevorzugt 3 kV, besonders bevorzugt 2 kV,
nach einem elektrostatischen Aufladevorgang nicht überschritten wird, gemessen bei
einer Temperatur zwischen 15 °C und 25 °C, bei einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen
30 % und 40 % in einem Abstand von 10 cm zum Seil. Die Messung der elektrostatischen
Aufladung kann beispielsweise 10 Sekunden nach einem elektrostatischen Aufladevorgang
erfolgen. Der elektrostatische Aufladevorgang kann beispielsweise ein oder mehrere
Hebevorgänge oder eine sonstige Reibung am Seil sein. Der elektrostatische Aufladevorgang
kann beispielsweise so lange durchgeführt werden, bis eine maximale elektrostatische
Aufladung erreicht wird. Die genannte elektrostatische Aufladung des Seils soll zumindest
unmittelbar nach der Herstellung des Seils nicht überschritten werden, bevorzugt jedoch
auch nach einem vorbestimmten Verschleiß des Seils, besonders bevorzugt am Ende der
Lebensdauer des Seils gemäß Kap. 6.3.3. (multilayer spooling performance) der ISO
TS 23624:2021.
[0021] Die konkrete Bestimmung des genannten Anteils kann vom Fachmann anhand dieser Daten
leicht durchgeführt werden. Zuerst wird das Seil bereitgestellt und elektrostatisch
aufgeladen, beispielsweise durch eine vorbestimmte Anzahl von Hebe- und Absenkzyklen
ohne Nutzlast, z.B. nach einem oder fünf Hebe- und Absenkzyklen ohne Nutzlast. Sollte
die elektrostatische Aufladung des Seils die genannte elektrostatische Aufladung überschreiten,
wird der Anteil an antistatischen Multifilamentgarnen oder antistatischen Monofilamenten
im Seil erhöht, bis die genannte elektrostatische Aufladung nicht überschritten wird.
Wenn erzielt werden soll, dass die genannte elektrostatische Aufladung des Seils auch
am Ende der Lebensdauer des Seils gemäß Kap. 6.3.3. der ISO TS 23624:2021 bzw. nach
einem vorbestimmten Verschleiß relativ zu dieser Lebensdauer (z.B. bei 75% der Lebensdauer)
nicht überschritten werden soll, wird zuerst der vorbestimmte Verschleiß herbeigeführt
und danach die elektrostatische Aufladung nach einem elektrostatischen Aufladevorgang
bestimmt. Hierbei bietet sich an, das Seil mit demselben Verfahren elektrostatisch
aufzuladen, mit dem auch der Verschleiß herbeigeführt wird, z.B. gemäß der genannten
Norm, wobei jedoch bevorzugt zur Herbeiführung der elektrostatischen Aufladung keine
Nutzlast eingesetzt wird.
[0022] Alternativ oder zusätzlich zu antistatischen Multifilamentgarnen oder antistatischen
Monofilamenten in der Ummantelung können diese auch im Seilkern selbst vorliegen.
Wenn dieser mehrere Kernlagen umfasst, was insbesondere bei mehrlagig gedrehten Kernen
der Fall sein kann, wird das zumindest eine antistatische Multifilamentgarn bzw. das
zumindest eine antistatische Monofilament bevorzugt nur in der äußersten Kernlage
angeordnet, da diese am nächsten zur Seiloberfläche angeordnet ist, wo die elektrostatische
Aufladung bei Oberflächentrennung entsteht. In anderen Fällen könnte der Seilkern
jedoch auch geflochten sein.
[0023] Wenn das zumindest eine antistatische Multifilamentgarn bzw. das zumindest eine antistatische
Monofilament in der Bewehrung angeordnet werden soll, kann vorgesehen werden, dass
die Bewehrung ausschließlich aus antistatischen Multifilamentgarnen oder antistatischen
Monofilamenten gefertigt ist. Die Bewehrung kann als Stehfäden ausgeführt sein oder
alternativ als nicht-deckendes Geflecht, um ein gitterförmiges Netz zu bilden.
[0024] Um eine möglichst gleichmäßige Verteilung von antistatischen Multifilamentgarnen
bzw. antistatischen Monofilamenten an oder unter der Seiloberfläche zu erzielen, bilden
die antistatischen Multifilamentgarne oder antistatischen Monofilamente bevorzugt
ein gleichmäßiges zylindrisches Gitter, dessen Maschenweite bevorzugt zwischen 5 mm
und 20 mm, besonders bevorzugt im Wesentlichen 10 mm, beträgt. In anderen Fällen könnte
auch ein ungleichmäßiges zylindrisches Gitter vorgesehen werden, z.B. wenn antistatische
Multifilamentgarne oder antistatische Monofilamente mit unterschiedlichen Abständen
in S-Richtung und in Z-Richtung angeordnet werden. Wenn antistatische Multifilamentgarne
oder antistatische Monofilamente nur in Flechten in S-Richtung oder in Z-Richtung
vorliegen, wird üblicherweise kein Gitter vorliegen, sondern eine spiralförmige Abdeckung.
[0025] In der Regel umfasst das zumindest eine antistatische Multifilamentgarn zumindest
sechs Einzelfilamente, bevorzugt genau vierundzwanzig Einzelfilamente. Derartige Multifilamentgarne
sind am Markt bereits erhältlich, sodass keine weiteren Modifikationen vorgenommen
werden müssen.
[0026] Da die antistatischen Multifilamentgarne bzw. die antistatischen Monofilamente oft
zu dünn sind, um als gesondertes Garn auf einem Klöppel einer Rundflechtmaschine eingesetzt
zu werden, können die antistatischen Multifilamentgarne und/oder die antistatischen
Monofilamente mit einem Zwirn oder Garn aus einem anderen Material verzwirnt werden,
wobei das genannte andere Material bevorzugt UHMWPE oder PES ist. Dies ist besonders
vorteilhaft, da die antistatischen Multifilamentgarne bzw. die antistatischen Monofilamente
unmittelbar mit dem "eigentlichen" Material der Ummantelung bzw. des Seilkerns verzwirnt
werden können, ohne dass weitere Maßnahmen zur Verarbeitung der antistatischen Multifilamentgarne
bzw. der antistatischen Monofilamente getroffen werden müssen.
[0027] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Seilkern hochfeste Fasern, bevorzugt
p-Aramidfasern, m-Aramidfasern, LCP-Fasern, UHMWPE-Fasern oder PBO-Fasern. Seile mit
derartigen Seilkernen können insbesondere für Seilkräne eingesetzt werden.
[0028] Weiters bevorzugt umfasst die Ummantelung und/oder der Zwischenmantel und/oder die
Bewehrung sowohl hochfeste Fasern, bevorzugt p-Aramidfasern, m-Aramidfasern, LCP-Fasern,
UHMWPE-Fasern oder PBO-Fasern, als auch nicht-hochfeste Fasern, bevorzugt PA-Fasern,
PES-Fasern oder PP-Fasern, wobei bevorzugt zumindest ein erstes antistatisches Multifilamentgarn
oder ein erstes antistatisches Monofilament mit den hochfesten Fasern zu einem ersten
Zwirn verzwirnt ist und zumindest ein zweites antistatisches Multifilamentgarn oder
ein zweites antistatisches Monofilament mit den nicht-hochfesten Fasern zu einem zweiten
Zwirn verzwirnt ist. Eine derartige Ummantelung eignet sich besonders für die Anwendung
in Seilkranen.
[0029] Das oben beschriebene Seil eignet sich insbesondere für die Verwendung als Kranseil,
wobei das Kranseil bevorzugt eine Unterflasche mit Lasthaken zum Transportieren, Heben
und Senken von Lasten trägt. Wie bereits eingangs erläutert neigen derartige Konstruktionen
besonders zur elektrostatischen Aufladung, da die Unterflasche nicht ohne weitere
Maßnahmen geerdet werden kann. Die erfindungsgemäße Verwendung ermöglicht jedoch,
dass die elektrostatische Aufladung auf ein ungefährliches Maß, bevorzugt unter die
menschliche Wahrnehmungsgrenze von 3 kV reduziert wird.
[0030] Vorteilhafte und nicht einschränkende Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Figur 1 zeigt eine Unterflasche eines Krans mit Lasthaken, bei dem ein erfindungsgemäßes
antistatisches Seil zum Einsatz kommt.
Figur 2 zeigt einen schematischen Querschnitt des erfindungsgemäßen Seils.
Figur 3 zeigt eine schematische Seitenansicht des Mantels des erfindungsgemäßen Seils.
[0031] Figur 1 zeigt eine Unterflasche 1 mit Lasthaken 2 eines nicht weiter dargestellten
Krans. In der dargestellten Ausführungsform wird die Unterflasche 1 von einem 5-fach
eingescherten Seil 3 (10-strängige Einscherung) getragen, das jeweils um eine Seilscheibe
4 der Unterflasche 1 umgelenkt ist. In anderen Ausführungsformen könnte die Unterflasche
1 jedoch auch von einem 1-fach eingescherten Seil 3 (2-strängige Einscherung) getragen
werden, in welchem Fall die Unterflasche 1 auch nur eine Seilscheibe 4 umfassen wird.
[0032] Das erfindungsgemäße Seil 3 ist ein Faserseil, d.h. ein Seil 3 aus textilem Fasermaterial
mit einer üblicherweise im Wesentlichen nicht leitenden Seiloberfläche. Unter "nicht
leitend" wird hierin ein Ohm'scher Widerstand von > 10
6 Ohm verstanden. Jener Abschnitt des Seils 3, der mit der jeweiligen Seilscheibe 4
in Kontakt kommt, ist daher effektiv nicht geerdet. Aus Figur 1 ist ersichtlich, dass
auch die Seilscheibe 4 bzw. die Unterflasche 2 nicht geerdet ist, da diese frei in
der Luft hängt. Würde das Seil gemäß dem Stand der Technik als reines Faserseil ohne
weitere Vorkehrungen zur Reduktion der antistatischen Wirkung eingesetzt werden, würde
es im Betrieb des Seilkrans durch das Auf- und Abbewegen der Unterflasche 1 auf dem
Seil 3 zu einer elektrostatischen Aufladung des Seils 3 und der Unterflasche 1 kommen.
Um eine elektrostatische Aufladung zu verhindern, weist das Seil 3 wie unten im Detail
erläutert zumindest ein antistatisches Multifilamentgarn 5 oder ein antistatisches
Monofilament auf.
[0033] An dieser Stelle sei jedoch hervorgehoben, dass das hierin beschriebene Seil 3 nicht
auf Anwendungszwecke wie in Figur 1 dargestellt beschränkt ist und auch kein Kranseil
sein muss. Im Allgemeinen kann das Seil 3 für alle Anwendungszwecke zum Einsatz kommen,
bei denen eine elektrostatische Aufladung reduziert werden soll. Üblicherweise haben
die erfindungsgemäßen Seile 3 einen Außendurchmesser von 5 mm bis 60 mm.
[0034] Der Aufbau des erfindungsgemäßen Seil 3 ist in einer Variante in Figur 2 dargestellt,
die einen Querschnitt eines Seils 3 darstellt. Das Seil 3 umfasst einen Seilkern 6
und eine den Seilkern 6 umgebende Ummantelung 7. Das Seil 3 ist aus einem textilen
Fasermaterial gefertigt, d.h. sowohl der Seilkern 6 als auch die Ummantelung 7 sind
aus textilem Fasermaterial gefertigt. Bevorzugt ist das Seil 3 metallfrei gefertigt,
gegebenenfalls abgesehen von optionalen Verbindungselementen oder Klemmen, die an
den Enden des Seils 3 oder an einer anderen Stelle am Seil 3 angebracht sind, oder
gegebenenfalls im Seil 3 geführten funktionalen, elektrisch leitfähigen Drähten, die
beispielswiese als Stromleiter, Informationsleiter oder Sensor dienen.
[0035] Optional kann das Seil 3 einen Zwischenmantel 8 aufweisen, der zwischen dem Seilkern
6 und der Ummantelung 7 vorgesehen ist. Je nach Ausführungsform kann auch dieser Zwischenmantel
8 aus textilem Fasermaterial gefertigt sein und bevorzugt metallfrei ausgebildet sein.
Alternativ oder zusätzlich zum Zwischenmantel 8 kann auch eine textile, bevorzugt
metallfreie Bewehrung (nicht dargestellt) zum Einsatz kommen, worunter hierin eine
nicht-deckende Komponente wie ein Netz oder Stehfäden verstanden wird. Wenn die Bewehrung
in Kombination mit einem deckenden Zwischenmantel 8 eingesetzt wird, kann sich die
Bewehrung entweder zwischen Seilkern 6 und Zwischenmantel 8 oder zwischen dem Zwischenmantel
8 und der Ummantelung 7 befinden.
[0036] Wie aus Figur 2 weiters ersichtlich ist, weist der Seilkern 6 mehrere Kernlagen 9,
10, 11 auf, wobei jene Kernlage, die am nächsten zur Ummantelung 7 angeordnet ist,
als äußerste Kernlage 11 bezeichnet wird. In der Praxis kann ein mehrlagiger Seilkern
6 beispielsweise hergestellt werden, wenn der Seilkern 6 durch mehrlagige Verseilung
von Litzen hergestellt wird. In der dargestellten Ausführungsform umfasst der Seilkern
6 drei Kernlagen 9, 10 11, wobei auch nur zwei oder mehr als drei Kernlagen eingesetzt
werden und die einzelnen Litzenlagen unterschiedliche Schlagrichtungen um die Längsachse
aufweisen können. In anderen Varianten könnte der Seilkern 6 jedoch auch ohne Kernlagen
ausgeführt sein oder durch mehrere Litzen gebildet sein, die keine Lagen bilden, oder
geflochten ausgeführt sein.
[0037] Um im Betrieb des Seils 3 eine elektrostatische Aufladung des Seils 3 zu reduzieren,
umfasst das Seil 3 zumindest ein antistatisches Multifilamentgarn 5 oder zumindest
ein antistatisches Monofilament. Das antistatische Multifilamentgarn 5 oder das antistatische
Monofilament bzw. die antistatischen Multifilamentgarne 5 oder die antistatischen
Monofilamente liegt bzw. liegen als Endlosfasern über im Wesentlichen die gesamte
Länge des Seils 3 vor. Unter Filament oder Endlosfaser werden in der Fachsprache Fasern
mit einer Länge von > 1000 mm bezeichnet. Gegebenenfalls können nach einer Benutzung
Bruchstellen in einem oder mehreren antistatischen Filamenten vorliegen, wobei diese
beschädigten antistatischen Filamente weiterhin als Endlosfasern bezeichnet werden
können. Multifilamentgarne bestehen aus einer definierten Zahl von Einzelfilamenten
und sind nur in dieser Form und nicht separiert in die einzelnen Filamente erhältlich.
Monofilamente sind einzelne Filamente von in der Regel größerer Dicke, die in dieser
vereinzelten Form erhältlich sind.
[0038] Das antistatische Multifilamentgarn 5 besteht aus mehreren Einzelfilamenten 12, die
im Wesentlichen parallel und unmittelbar nebeneinander verlaufen, um das jeweilige
antistatische Multifilamentgarn 5 zu bilden. Die Einzelfilamente 12 liegen üblicherweise
lose und nicht in einer Matrix dispergiert nebeneinander vor. Die antistatische Wirkung
des antistatischen Multifilamentgarns 5 ist durch den besonderen Aufbau der Einzelfilamente
12 bedingt, die jeweils einen leitenden Faserkern 13 umfassen, der von einer nichtleitenden
Kunststoffhülle 14 ummantelt ist. Gleichfalls ist die antistatische Wirkung des antistatischen
Monofilaments durch dessen besonderen Aufbau bedingt, das wiederum einen leitenden
Faserkern umfasst, der von einer nichtleitenden Kunststoffhülle ummantelt ist. Der
im Folgenden beschriebene Aufbau mit Faserkern und Kunststoffhülle ist sowohl für
die Einzelfilamente 12 des antistatischen Multifilamentgarns 5 als auch für das antistatische
Monofilament anwendbar.
[0039] Der bevorzugte Aufbau der Einzelfilamente 12 bzw. des Monofilaments ist in der
US 5,202,185 beschrieben, deren Inhalt hiermit in diese Anmeldung aufgenommen wird. Die Einzelfilamente
12 bzw. das Monofilament könnten jedoch auch wie in der
US 3,803,453 A beschrieben aufgebaut sein, deren Inhalt hiermit ebenfalls in diese Anmeldung aufgenommen
wird.
[0040] Die nichtleitende Kunststoffhülle 14 der Einzelfilamente 12 bzw. des Monofilaments
ist bevorzugt ein extrudierbares, synthetisches, thermoplastisches, faserbildendes
Polymer oder Copolymer. Hierzu gehören u.a. Polyolefine wie Polyethylen und Polypropylen,
Polyacryle, Polyamide und Polyester mit faserbildendem Molekulargewicht. Besonders
geeignete Hüllpolymere sind Polyhexamethylenadipamid, Polycaprolactam und Polyethylenterephthalat.
Im Allgemeinen könnten aber auch andere Materialien eingesetzt werden.
[0041] Der Faserkern 13 der Einzelfilamente 12 bzw. des Monofilaments umfasst elektrisch
leitfähiges Material (d.h. mit einem Ohm'schen Widerstand < 10
6 Ohm), bevorzugt nichtmetallisches Material. Besonders bevorzugt umfasst der Faserkern
13 elektrisch leitfähigen Ruß (Carbon Black), auch Leitfähigkeitsruß genannt, um die
antistatische Wirkung zu erzielen. Im Allgemeinen könnte der Faserkern 13 jedoch auch
anderes Material umfassen, das dem Faserkern seine elektrisch leitfähige Eigenschaft
verleiht. Das elektrisch leitfähige Material ist üblicherweise in einer polymeren,
thermoplastischen Matrix dispergiert. Dadurch können besonders dünne Durchmesser der
Einzelfilamente 12 bzw. der Monofilamente erzielt werden, deren Handhabbarkeit (z.B.
Flexibilität) mit klassischen textilen Fasern vergleichbar ist, was beispielsweise
nicht möglich wäre, wenn der Faserkern 13 ein solider Metallkern sein würde.
[0042] Wenn Carbon Black als elektrisch leitfähiges Material eingesetzt wird, können Carbon
Black-Konzentrationen im Faserkern 13 von 15 bis 50 Prozent verwendet werden. Bevorzugt
wird eine Konzentration von 20 bis 35 Prozent, da hierdurch eine hohe Leitfähigkeit
erzielt wird, während ein angemessener Grad an Verarbeitbarkeit beibehalten wird.
Das Polymer im Faserkern 13 kann auch aus der gleichen Gruppe wie das für den Mantel
ausgewählt werden, oder es kann nicht faserbildend sein, da es durch den Mantel geschützt
ist. Im Allgemeinen könnten auch andere Materialien eingesetzt werden.
[0043] Die Querschnittsfläche des Faserkerns 13 in den Einzelfilamenten 12 bzw. im Monofilament
soll ausreichend sein, um die gewünschte antistatische Wirkung zu erzielen. Der Anteil
des Faserkerns 13 an der Einzelfilamentfaser 12 bzw. am Monofilament kann beispielsweise
mindestens 0,3 Vol.-%, bevorzugt mindestens 0,5 Vol.-% und bis zu 35 Vol.-% betragen.
[0044] Der leitende Faserkern 13 hat im Querschnitt bevorzugt eine multilobale Form mit
üblicherweise mindestens 3, bevorzugt 3 bis 6 Lappen (Lobi). Jeder Lappen hat bevorzugt
ein L/D-Verhältnis von 1 bis 20, wobei L die Länge einer Linie ist, die vom Mittelpunkt
der Verbindung zwischen den zwei niedrigsten Punkten von benachbarten Tälern auf beiden
Seiten des Lappens bis zum weitest entfernten Punkt dieses Lappen verläuft. D ist
die größte Breite des Lappen, gemessen normal zu L. Alternativ könnte der leitende
Faserkern 13 im Querschnitt aber auch eine andere Form wie eine kreisrunde oder ovale
Form haben. In anderen Varianten könnte der Querschnitt auch I-förmig, dreiecksförmig
oder quadratisch sein.
[0045] Die Einzelfilamentfasern 12, die für die vorliegende Erfindung eingesetzt werden
können, haben beispielsweise einen Titer von 6,5 dtex, sodass ein antistatisches Multifilamentgarn
5 mit 24 Einzelfilamentfasern 12 einen Titer von 156 dtex aufweist. Die Monofilamente
könnten gleichfalls einen Titer von 156 dtex aufweisen, wobei der Titer jedoch auch
wesentlich kleiner oder größer gewählt werden könnte.
[0046] Da das hierin beschriebene Seil 3 ein Kern-Mantelseil ist, wird ermöglicht, das antistatische
Multifilamentgarn 5 oder das antistatische Monofilament gezielt als textiles Unterelement,
d.h. als Garn und insbesondere als Teil eines Zwirns, in einer oder mehrerer der Komponenten
des Kern-Mantelseils einzuarbeiten, d.h. im Seilkern 6, in der Ummantelung 7, im Zwischenmantel
8 und/oder in der Bewehrung. An dieser Stelle sei hervorgehoben, dass es möglich ist,
dass im Seil 3 sowohl zumindest ein antistatisches Multifilamentgarn 5 als auch zumindest
ein antistatisches Monofilament vorliegen kann. Beispielsweise könnten in der Ummantelung
7 nur antistatische Multifilamentgarne 5 vorliegen und im Zwischenmantel 8 könnten
antistatische Monofilamente vorliegen. Alternativ könnten z.B. in der Ummantelung
7 sowohl antistatische Multifilamentgarne 5 als auch antistatische Monofilamente vorliegen.
In einer weiteren alternativen Variante kann vorgesehen werden, dass keine Mischung
erfolgt und im Seil 3 zur Herbeiführung der antistatischen Wirkung entweder nur antistatische
Multifilamentgarne 5 oder nur antistatische Monofilamente vorliegen.
[0047] Weiters kann das antistatische Multifilamentgarn 5 und/oder das antistatische Monofilament
auch nur im Seilkern 6, nur in der Ummantelung 7, nur im Zwischenmantel 8 und/oder
nur in der Bewehrung eingearbeitet sein, ohne dass in den anderen Komponenten antistatische
Multifilamentgarne 5 oder antistatische Monofilamente vorliegen. In weiteren Varianten
liegen in nur einer, in nur zwei oder in drei der genannten Komponenten keine antistatischen
Multifilamentgarne 5 oder antistatische Monofilamente vor.
[0048] Dies hat den Vorteil, dass auf überschüssiges antistatisches Multifilamentgarn 5
bzw. auf überschüssiges antistatisches Monofilament verzichtet werden kann. Wenn beispielsweise
bereits im Zwischenmantel 8 eine ausreichende Menge an antistatischem Multifilamentgarn
5 vorliegt, um die gewünschte antistatische Wirkung zu erzielen, kann auf eine Beimengung
von antistatischem Multifilamentgarn 5 in den Seilkern 6 verzichtet werden, sodass
in diesem bei gleichem Gewicht beispielsweise mehr hochfeste Fasern vorhanden sein
können. Weiters versteht sich, dass die antistatischen Multifilamentgarne 5 teurer
sind als z.B. PES-Fasern, sodass die Reduktion von antistatischen Multifilamentgarnen
5 bei gleichbleibender Wirkung jedenfalls einen Kostenvorteil darstellt.
[0049] Die Wahl der Menge an antistatischen Multifilamentgarnen 5 bzw. antistatischen Monofilamenten
im Seil 3 ist von verschiedenen Faktoren abhängig, auf die unten näher eingegangen
wird. Im einfachsten Fall liegt jedoch nur ein einziges antistatisches Multifilamentgarn
5 oder ein einziges antistatisches Monofilament im Seil 3 vor, das als Endlosfaser
über die gesamte Länge des Seils 3 vorliegt. Dies kann insbesondere bei Seilen 3 vorgesehen
werden, die keiner starken Abnutzung unterliegen.
[0050] Üblicherweise wird die Menge der antistatischen Multifilamentgarne 5 bzw. der antistatischen
Monofilamente im Seil 3 jedoch derart gewählt, dass entweder zum Herstellungszeitpunkt
oder nach einem vorbestimmten Verschleiß des Seils 3, z.B. bei Erreichen der Lebensdauer
(d.h. Ablegereife) des Seils 3 nach Kapitel 6.3.3. der ISO TS 23624:2021, eine bestimmte
elektrostatische Aufladung nach einem elektrostatischen Aufladevorgang (z.B. zur Erzielung
einer maximalen elektrostatischen Aufladung des Seils) nicht überschritten wird. Diese
elektrostatische Aufladung liegt bevorzugt unter der menschlich wahrnehmbaren Grenze.
Weiters kann diese elektrostatische Aufladung unter 8 kV, bevorzugt unter 5 kV oder
besonders bevorzugt unter der menschlich wahrnehmbaren Grenze von 3 kV oder unter
2 kV liegen, gemessen bei einer Temperatur zwischen 15 °C und 25 °C, bei einer relativen
Luftfeuchtigkeit zwischen 30 % und 40 % in einem Abstand von 10 cm zum Seil 3.
[0051] Zur näheren Bestimmung der Menge der antistatischen Multifilamentgarne 5 bzw. antistatischen
Monofilamente im Seil 3 wird im Folgenden auf die Überlegungen und Vorteile bei der
Anordnung von antistatischen Multifilamentgarnen 5 bzw. antistatischen Monofilamenten
in den jeweiligen Komponenten eingegangen.
[0052] Wenn antistatische Multifilamentgarne 5 bzw. antistatische Monofilamente in der Ummantelung
7 vorgesehen werden, ist deren antistatische Wirkung am besten, da diese zumindest
teilweise an der Außenfläche des Seils 3 vorliegen werden. Dadurch müssen sich die
antistatischen Multifilamentgarne 5 bzw. die antistatischen Monofilamente nicht durch
anderes Fasermaterial hindurch entladen.
[0053] Da es bei der Benutzung des Seils 3 im Betrieb jedoch zu Beschädigungen der Ummantelung
7 und damit auch der antistatischen Multifilamentgarne 5 bzw. der antistatischen Monofilamente
kommt, kann der Anteil an antistatischen Multifilamentgarnen bzw. antistatischen Monofilamenten
5 an der Ummantelung 7 auch erhöht werden, um eine bestimmte elektrostatische Aufladung
auch nach einer vorbestimmten Benutzung nicht zu überschreiten.
[0054] Um den Anteil der antistatischen Multifilamentgarne 5 bzw. der antistatischen Monofilamente
in der Ummantelung 7 zu wählen, können folgende Maßnahmen eingesetzt werden. Im Folgenden
werden Ausführungsformen mit antistatischen Multifilamentgarnen 5 erläutert, wobei
diese jedoch genauso mit antistatischen Monofilamenten anstatt der antistatischen
Multifilamentgarne 5 umgesetzt werden können. Es versteht sich für die untenstehenden
Erläuterungen, dass in den Flechten, Zwirnen oder Garnen, in denen keine antistatischen
Multifilamentgarne 5 vorliegen, bevorzugt auch keine antistatischen Monofilamente
vorliegen.
[0055] Wie in Figur 3 gezeigt ist, ist die Ummantelung 7 üblicherweise ein Geflecht, sodass
die Ummantelung 7 mehrere Flechten 15a, 15b umfasst, von denen eine Hälfte der Flechten
15a in die sogenannte S-Richtung der Ummantelung 7 verläuft und die andere Hälfte
der Flechten 15b in die sogenannte Z-Richtung der Ummantelung 7. Erfindungsgemäß kann
vorgesehen werden, dass ein oder mehrere antistatische Multifilamentgarne 5 nur in
den Flechten 15a der S-Richtung vorliegen, nur in den Flechten 15b der Z-Richtung
oder sowohl in Flechten 15a der S-Richtung als auch in Flechten 15b der Z-Richtung.
[0056] Wenn ein oder mehrere antistatische Multifilamentgarne 5 sowohl in Flechten 15a der
S-Richtung als auch in Flechten 15b der Z-Richtung vorliegen, werden die antistatischen
Multifilamentgarne 5 ein zylindrisches Gitter bilden. Wenn es sich um ein gleichmäßiges
zylindrisches Gitter handelt, kann die Maschenweite M des Gitters bevorzugt zwischen
5 mm und 20 mm, besonders bevorzugt im Wesentlichen 10 mm, betragen. Diese Lösung
mit gleichmäßigem zylindrischem Gitter kann nicht nur für die Ummantelung 7 gewählt
werden, sondern auch für den Zwischenmantel 8 und/oder die Bewehrung, wenn diese als
Geflecht ausgebildet sind, oder auch den Seilkern 6, wenn dieser als geflochtener
Seilkern 6 ausgeführt ist.
[0057] Weiters ist aus Figur 3 ersichtlich, dass nicht alle Flechten 15a, 15b antistatische
Multifilamentgarne 5 aufweisen, sondern nur jede zweite Flechte 15a in S-Richtung
und nur jede zweite Flechte 15b in Z-Richtung weist ein oder mehrere antistatische
Multifilamentgarne 5 auf. Es könnte aber auch vorgesehen werden, dass alle Flechten
15a, 15b in S-Richtung bzw. Z-Richtung ein oder mehrere antistatische Multifilamentgarne
5 aufweisen. Alternativ könnte vorgesehen werden, dass nur jede dritte, jede vierte
oder jede fünfte Flechte 15a, 15b in S-Richtung bzw. Z-Richtung ein oder mehrere antistatische
Multifilamentgarne 5 aufweist. Es sind auch asymmetrische Anordnungen möglich, sodass
beispielsweise jede zweite Flechte 15a in S-Richtung und jede dritte Flechte 15b in
Z-Richtung ein oder mehrere antistatische Multifilamentgarne 5 aufweist. Im Allgemeinen
könnte vorgesehen sein, dass die antistatischen Multifilamentgarne 5 nur in manchen
der in S-Richtung bzw. Z-Richtung verlaufenden Flechten 15a, 15b vorgesehen sind.
So könnten beispielsweise auch alle Flechten 15a, 15b bis auf eine Flechte antistatische
Multifilamentgarne 5 umfassen.
[0058] Aus Figur 3 ist weiters ersichtlich, dass die Flechten 15a, 15b mehrere Zwirne 16
aufweisen, in diesem Fall drei verschiedene Zwirne 16 pro Flechte 15a, 15b. In der
Praxis wird eine derartige Ummantelung 7 mit mehreren Zwirnen 16 pro Flechte 15a,
15b hergestellt, indem mehrere Zwirne 16 auf den Klöppeln einer Rundflechtmaschine
vorgesehen werden. Je nach gewünschtem Aufbau der Ummantelung 7 kann jedoch vorgesehen
werden, dass die Flechten 15a, 15b jeweils auch nur einen Zwirn 16, nur zwei Zwirne
16 oder mehr als zwei Zwirne 16 umfassen können. Alternativ zu Zwirnen 16 könnten
auch gefachte Garne vorgesehen werden. Zwar werden die untenstehenden Ausführungsbeispiele
alle mit Zwirnen erläutert, jedoch versteht sich, dass alternativ dazu auch gefachte
Garne eingesetzt werden können.
[0059] Zurückkommend auf Figur 3 ist ersichtlich, dass nicht jeder Zwirn 16 einer Flechte
15a, 15b ein antistatisches Multifilamentgarn 5 umfasst. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
umfassen die Flechten 15a, 15b jeweils drei Zwirne 16, von denen nur einer antistatische
Multifilamentgarne 5 umfasst. Im Allgemeinen könnten aber auch kein oder alle Zwirne
16 einer Flechte 15a, 15b ein antistatisches Multifilamentgarn 5 umfassen, oder auch
alle bis auf einen oder alle bis auf zwei bzw. nur einer, nur zwei oder nur drei der
Zwirne einer Flechte 15a, 15b könnte(n) ein antistatisches Multifilamentgarn 5 umfassen,
je nach Anzahl von Zwirnen pro Flechte 15a, 15b. Es kann frei gewählt werden, ob der
Zwirn 16 mit antistatischem Multifilamentgarn 5 in der Mitte der Zwirne 16 oder am
Rand der Flechte angeordnet wird.
[0060] Der Anteil an antistatischen Multifilamentgarnen 5 in der Ummantelung 7 kann weiter
beeinflusst werden, wenn der Anteil an antistatischem Multifilamentgarn 5 im jeweiligen
Zwirn 16 gewählt wird. Im einfachsten Fall besteht ein Zwirn 16 einer Flechte 15a,
15b nur aus einem oder mehreren antistatischen gefachten oder miteinander verzwirnten
Multifilamentgarnen 5. Aus der dargestellten Ausführungsform von Figur 3 ist jedoch
ersichtlich, dass das antistatische Multifilamentgarn 5 auch mit einem anderen Garn
oder Zwirn verzwirnt werden kann, um den Anteil an antistatischem Multifilamentgarn
5 gezielt zu wählen. Insbesondere können eine, zwei, drei oder mehr als drei antistatische
Multifilamentgarne 5 mit einem oder mehreren Zwirnen aus hochfesten Materialien wie
p-Aramidfasern, m-Aramidfasern, LCP-Fasern, UHMWPE-Fasern oder PBO-Fasern oder einem
oder mehrerer Zwirnen aus nicht-hochfesten Materialien wie PA-Fasern, PES-Fasern oder
PP-Fasern verzwirnt sein. In praktischen Versuchen, die unten näher erläutert werden,
wurden beispielsweise zwei antistatische Multifilamentgarne 5, umfassend jeweils vierundzwanzig
Einzelfilamente, mit einem Zwirn aus UHMWPE verzwirnt, wobei der Titer der UHMWPE-Zwirne
mehr als zehnmal größer war als der Titer der beiden antistatischen Multifilamentgarne
5.
[0061] Aus Figur 3 ist weiters ersichtlich, dass einige Zwirne 16 mit Schraffur und einige
der Zwirne 16 ohne Schraffur dargestellt sind. Jene Zwirne 16, die mit Schraffur dargestellt
sind, sind beispielsweise aus nicht-hochfesten PES-Fasern gefertigt und jene Zwirne
16, die ohne Schraffur dargestellt sind, sind beispielsweise aus hochfesten UHMWPE-Fasern
gefertigt. Ein derartiger Aufbau ist insbesondere bei Kranseilen üblich. Es ist weiters
ersichtlich, dass antistatische Multifilamentgarne 5 in einer der Flechten 15a, 15b
mit PES-Zwirnen verzwirnt sind und in einer der anderen Flechten 15a, 15b mit UHMWPE-Zwirnen
verzwirnt sind.
[0062] Im Allgemeinen kann daher vorgesehen werden, dass die Ummantelung 7 sowohl hochfeste
Fasern, bevorzugt p-Aramidfasern, m-Aramidfasern, LCP-Fasern, UHMWPE-Fasern oder PBO-Fasern,
als auch nicht-hochfeste Fasern, bevorzugt PA-Fasern, PES-Fasern oder PP-Fasern, umfassen
kann, wobei bevorzugt zumindest ein erstes antistatisches Multifilamentgarn 5 mit
den hochfesten Fasern zu einem ersten Zwirn verzwirnt ist und zumindest ein zweites
antistatisches Multifilamentgarn 5 mit den nicht-hochfesten Fasern zu einem zweiten
Zwirn verzwirnt ist. Der erste und der zweite Zwirn liegen bevorzugt in unterschiedlichen
Flechten 15a, 15b vor. Selbst wenn die Ummantelung 7 Flechten 15a, 15b aus unterschiedlichem
Material umfasst, wie dies in Figur 3 der Fall ist, könnte jedoch vorgesehen werden,
dass die antistatischen Multifilamentgarne 5 nur mit Zwirnen des gleichen Materials
verzwirnt sind. Beispielsweise könnten die antistatischen Multifilamentgarne 5 in
der Ausführungsform von Figur 3 auch nur mit PES-Zwirnen verzwirnt sein. Weiters versteht
sich, dass die Ummantelung 7 auch nur aus Zwirnen aus einem einzigen Material bestehen
kann, von denen einer, einige oder alle mit antistatischen Multifilamentgarnen 5 verzwirnt
sind. Beispielsweise kann die Ummantelung 7 auch nur PES-Fasern und die antistatischen
Multifilamentgarne 5 umfassen.
[0063] Im Folgenden wird der Aufbau von einem ersten Versuchsseil V1 ohne antistatische
Multifilamentgarne 5, einem zweiten Versuchsseil V2 mit einer ersten Menge an antistatischen
Multifilamentgarnen 5 und einem dritten Versuchsseil V3 mit einer zweiten Menge an
antistatischen Multifilamentgarnen 5 erläutert. Bei dem zweiten Versuchsseil V2 betrug
der Anteil der antistatischen Multifilamentgarne 5 am Gesamttiter der Ummantelung
7 1,4 %. Bei dem dritten Versuchsseil V2 betrug der Anteil der antistatischen Multifilamentgarne
5 am Gesamttiter der Ummantelung 7 2,1 %.
[0064] Alle drei Versuchsseile V1, V2, V3 hatten einen dreilagig gedrehten Seilkern 6 mit
35 Litzen mit einem Außendurchmesser von 18 mm. Der Seilkern 6 umfasste keine antistatischen
Multifilamentgarne 5. Alle drei Versuchsseile V1, V2, V3 hatten weiters eine Ummantelung
7 mit einem Außendurchmesser von 21 mm, wobei jeweils sechzehn Flechten 15a in S-Richtung
angeordnet waren und sechzehn Flechten 15b in Z-Richtung. Bei den jeweils sechzehn
Flechten 15a, 15b waren jeweils drei PES-Zwirne mit je 1100 dtex / 4-fach / 150T/m
gefertigt und ein UHMWPE-Zwirn mit 3300 dtex / 1-fach / 150 T/m, wobei diese Anordnung
viermal wiederholt wurde.
[0065] Bei dem ersten Versuchsseil V1 wurden keine antistatischen Multifilamentgarne 5 mitverzwirnt.
Bei dem zweiten Versuchsseil V2 wurden antistatische Multifilamentgarne 5 zweifach
mitverzwirnt, d.h. bei einem der Zwirne 16 jeder zweiten Flechte (abwechselnd bei
einem PES-Zwirn und bei einem UHMWPE-Zwirn) wurden zwei antistatische Multifilamentgarne
5 mit je 156 dtex mitverzwirnt. Bei dem dritten Versuchsseil V3 wurden antistatische
Multifilamentgarne 5 dreifach mitverzwirnt, d.h. bei einem der Zwirne 16 jeder zweiten
Flechte (abwechselnd bei einem PES-Zwirn und bei einem UHMWPE-Zwirn) wurden drei antistatische
Multifilamentgarne 5 mit je 156 dtex mitverzwirnt.
[0066] Zur einfacheren Übersichtlichkeit ist an dieser Stelle eine Tabelle über den oben
beschriebenen Aufbau der drei Versuchsseile V1, V2, V3 wiedergegeben.
|
V1 |
V2 |
V3 |
Antistatische Multifilamentgarne |
---- |
2-fach mitverzwirnt |
3-fach mitverzwirnt |
Zahl der Flechten |
32 |
32 |
32 |
16 Flechten in S-Richtung |
Keine Flechte mit antistatischem Multifilamentgarn |
Jede zweite Flechte (d.h. 8 Flechten) mit antistatischem Multifilamentgarn |
Jede zweite Flechte (d.h. 8 Flechten) mit antistatischem Multifilamentgarn |
3 Flechten mit PES-Zwirnen; 1 Flechte mit UHMWPE-Zwirnen (4 mal wiederholt) |
3 Flechten mit PES-Zwirnen; 1 Flechte mit UHMWPE-Zwirnen (4 mal wiederholt) |
16 Flechten in Z-Richtung |
Keine Flechte mit antistatischem Multifilamentgarn |
Jede zweite Flechte (d.h. 8 Flechten) mit antistatischem Multifilamentgarn |
Jede zweite Flechte (d.h. 8 Flechten) mit antistatischem Multifilamentgarn |
3 Flechten mit PES-Zwirnen; 1 Flechte mit UHMWPE-Zwirnen (4 mal wiederholt) |
3 Flechten mit PES-Zwirnen; 1 Flechte mit UHMWPE-Zwirnen (4 mal wiederholt) |
Zwirne ohne antistatische |
UHMWPE: 3300 dtex / 1fach / 150T/m |
UHMWPE: 3300 dtex / 1fach / 150T/m |
UHMWPE: 3300 dtex / 1fach / 150T/m |
Multifilamentgarne |
PES: 1100 dtex / 4-fach / 150 T/m |
PES: 1100 dtex / 4-fach / 150 T/m |
PES: 1100 dtex / 4-fach / 150 T/m |
Zwirne mit antistatischem |
--- |
UHMWPE 3300 dtex / 1fach + ESD |
UHMWPE 3300 dtex / 1fach + ESD 156 dtex / 3-fach / 150 T/m bzw. |
Multifilamentgarn |
156 dtex / 2-fach / |
150 T/m bzw. |
PES 1100 dtex / 4-fach + ESD 156 dtex / 3-fach / 150 T/m |
PES 1100 dtex / 4-fach + ESD 156 dtex / 2-fach / 150 T/m |
Verteilung |
3 Zwirne pro |
3 Zwirne pro |
3 Zwirne pro Flechte: |
Flechte, immer ohne antistatisches |
Flechte: |
3 Zwirne ohne antistatisches |
3 Zwirne ohne antistatisches |
Multifilamentgarn |
Multifilamentgarn oder |
Multifilamentgarn oder |
2 Zwirne ohne antistatisches |
2 Zwirne ohne antistatisches |
Multifilamentgarn + 1 |
Zwirn mit antistatischem |
Multifilamentgarn |
+ 1 Zwirn mit antistatischem Multifilamentgarn |
Multifilamentgarn |
[0067] Alle drei Versuchsseile V1, V2, V3 wurden getestet, um deren antistatische Wirkung
nach unterschiedlichen Verschleißzeiten zu bestimmen. Da insbesondere relevant ist,
ob die Versuchsseile V1, V2, V3 auch am Ende ihrer Lebensdauer eine ausreichende antistatische
Wirkung aufweisen, wurde die antistatische Wirkung nach 800 Volllastzyklen, 1200 Volllastzyklen
und 1600 Volllastzyklen bestimmt, entsprechend einem äquivalenten Kraneinsatz von
4 Jahren, 6 Jahren bzw. 8 Jahren, wobei die Lebensdauer der Versuchsseile V1, V2,
V3 8 Jahre beträgt, bestimmt nach Kapitel 6.3.3. der ISO TS 23624:2021. Die Messergebnisse
waren wie folgt:
|
% der Lebensdauer |
V1 |
V2 |
V3 |
Nach 800 Volllastzyklen |
50% |
> 20 kV |
20-70 V |
45 V |
Nach 1200 Volllastzyklen |
75% |
> 20 kV |
1,1 kV |
15-100 V |
Nach 1600 Volllastzyklen |
100% |
> 20 kV |
1,3 kV |
1,8 kV |
[0068] Die antistatische Wirkung, bestimmt über die Potentialdifferenz gemessen in V, wurde
bei einer Temperatur zwischen 15 °C und 25 °C, bei einer relativen Luftfeuchtigkeit
zwischen 30 % und 40 % in einem Abstand von 10 cm zum Seil 3 gemessen. Das Messgerät
hatte einen Messbereich, der bei 20 kV endet. Zur elektrostatischen Aufladung des
Seils wurden fünf Zyklen ohne Nutzlast an der nicht geerdeten Unterflasche mit Lasthaken
durchgeführt, wobei diese Zyklen gleich wie die genannten Volllastzyklen zur Bestimmung
der Lebensdauer nach Kapitel 6.3.3. der ISO TS 23624:2021 durchgeführt wurden, d.h.
es wurde dieselbe bzw. eine baugleiche Unterflasche zur Bestimmung der Lebensdauer
und zur elektrostatischen Aufladung eingesetzt. Dieses Verfahren zur Herbeiführung
und Bestimmung der elektrostatischen Aufladung kann für alle hierin beschriebenen
Ausführungsformen eingesetzt werden.
[0069] Aus den Ergebnissen ist ersichtlich, dass beide Versuchsseile V2, V3 eine wesentlich
bessere antistatische Wirkung gegenüber dem Versuchsseil V1 aufweisen, bei dem keine
antistatischen Multifilamentgarne 5 eingearbeitet waren. Aus dem Vergleich der Ergebnisse
der Versuchsseile V2, V3 ist weiters ersichtlich, dass das dritte Versuchsseil V3
bei 1200 Volllastzyklen eine wesentlich bessere antistatische Wirkung aufweist. Es
ist daher besonders bevorzugt, wenn der Anteil der antistatischen Multifilamentgarne
5 oder der Anteil der antistatischen Monofilamente am Gesamttiter der Ummantelung
7 mindestens 2,1 % oder im Wesentlichen 2,1 % beträgt, um bei einem Seil 3 bis zu
einem Zeitpunkt kurz vor Erreichen der Lebensdauer noch eine hervorragende antistatische
Wirkung zu erzielen. Wenn man diese Ergebnisse extrapoliert, ist weiters bevorzugt,
wenn der Anteil der antistatischen Multifilamentgarne 5 oder der Anteil der antistatischen
Monofilamente am Gesamttiter der Ummantelung 7 mindestens 3 % oder im Wesentlichen
3 % beträgt, um bei einem Seil 3 mit einer Lebensdauer von 8 Jahren auch bei Erreichen
der Lebensdauer noch eine hervorragende antistatische Wirkung zu erzielen.
[0070] Es versteht sich jedoch, dass die Erfindung auch für Seile 3 eingesetzt werden kann,
die wesentlich kürzere Standzeiten haben bzw. in anderen Anwendungsgebieten weniger
Belastungen ausgesetzt sind. In diesen Fällen kann der Anteil der antistatischen Multifilamentgarne
5 oder der Anteil der antistatischen Monofilamente am Gesamttiter der Ummantelung
7 auch wesentlich geringer gewählt werden als oben angegeben wurde. Im Allgemeinen
ist daher bevorzugt, wenn der Anteil der antistatischen Multifilamentgarne 5 oder
der Anteil der antistatischen Monofilamente am Gesamttiter der Ummantelung 7 zwischen
0,1% und 25%, bevorzugt zwischen 0,2 % und 10 %, besonders bevorzugt zwischen 0,5
% und 5 % beträgt. In einem Beispiel kann auch vorgesehen werden, dass nur ein einziges
antistatisches Multifilamentgarn 5 oder ein einziges antistatisches Monofilament mit
einem einzigen Zwirn 16 einer einzigen Flechte 15a, 15b verzwirnt bzw. statt diesem
Zwirn 16 vorgesehen wird, unabhängig vom konkreten Aufbau der Ummantelung 7.
[0071] Üblicherweise ist auch der zwischen dem Seilkern 6 und der Ummantelung 7 optional
vorgesehene Zwischenmantel 8 ein Geflecht und kann somit eine Flechtstruktur aufweisen,
wie sie oben für die Ummantelung 7 beschrieben wurde. Es kann daher vorgesehen werden,
dass - anstelle oder zusätzlich zum antistatischen Multifilamentgarn 5 in der Ummantelung
- zumindest ein antistatisches Multifilamentgarn 5 oder zumindest ein antistatisches
Monofilament in dem oben für die Ummantelung 7 beschriebenen Aufbau (d.h. der Aufbau
des Geflechts mit Flechten, Zwirnen und mit diesen verzwirnten antistatischen Multifilamentgarnen
5) im Zwischenmantel 8 vorgesehen wird. Bei der Wahl des Anteils des antistatischen
Multifilamentgarns 5 oder des Anteils der antistatischen Monofilamente am Gesamttiter
des Zwischenmantels 8 ist einerseits zu beachten, dass die antistatischen Multifilamentgarne
5 bzw. die antistatischen Monofilamente ihre antistatische Wirkung durch die Ummantelung
7 hindurch erzielen müssen, wobei gleichzeitig die Abnutzung des Zwischenmantels 8
durch den Schutzeffekt der Ummantelung 7 eine geringere Rolle spielt. Im Allgemeinen
ist aber bevorzugt, wenn der Anteil der antistatischen Multifilamentgarne 5 oder der
Anteil der antistatischen Monofilamente am Gesamttiter des Zwischenmantels 8 zwischen
0,1% und 25%, bevorzugt zwischen 0,2 % und 10 %, besonders bevorzugt zwischen 0,5
% und 5 % beträgt. In einem Beispiel kann auch vorgesehen werden, dass nur ein einziges
antistatisches Multifilamentgarn 5 oder ein einziges antistatisches Monofilament mit
einem einzigen Zwirn einer einzigen Flechte des Zwischenmantels 8 verzwirnt bzw. statt
diesem Zwirn vorgesehen sein kann, unabhängig vom konkreten Aufbau des Zwischenmantels
8.
[0072] Wenn ein oder mehrere antistatische Multifilamentgarne 5 bzw. antistatische Monofilamente
in der Bewehrung vorliegen sollen, kann der Anteil der antistatischen Multifilamentgarne
5 bzw. der Anteil der antistatischen Monofilamente am Gesamttiter der Bewehrung auch
höher gewählt werden als oben für die Ummantelung 7 bzw. den Zwischenmantel 8 beschrieben
wurde, da die Bewehrung nicht-deckend ausgebildet ist. Im einfachsten Fall beträgt
der Anteil der antistatischen Multifilamentgarne 5 bzw. der antistatischen Monofilamente
am Gesamttiter der Bewehrung 100 %, d.h. die Bewehrung besteht nur aus den antistatischen
Multifilamentgarnen 5 oder antistatischen Monofilamenten. Es könnte auch vorgesehen
werden, dass die Bewehrung nur aus hochfesten oder nicht-hochfesten Zwirnen besteht,
die mit den antistatischen Multifilamentgarnen 5 verzwirnt wurden. Die Bewehrung kann
als Gitter ausgeführt werden, das beispielsweise eine Maschenweite von zwischen 5
mm und 20 mm, besonders bevorzugt im Wesentlichen 10 mm, aufweist. Die Bewehrung könnte
jedoch auch durch Stehfäden gebildet sein, die im Wesentlichen parallel zur Seilrichtung
liegen.
[0073] Wie oben erwähnt könnten ein oder mehrere antistatische Multifilamentgarne 5 bzw.
antistatische Monofilamente jedoch auch im Seilkern 6 vorliegen. Wenn der Seilkern
6 mehrlagig ausgeführt ist, wie beispielsweise in Figur 2 dargestellt, ist bevorzugt,
wenn das zumindest eine antistatische Multifilamentgarn 5 oder das zumindest eine
antistatische Monofilament nur in der äußersten Kernlage 11 vorliegt. Dadurch liegt
das antistatische Multifilamentgarn 5 bzw. das antistatische Monofilament möglichst
nahe an der Seiloberfläche. Dieser Effekt kann weiter verstärkt werden, wenn die Ummantelung
7 dünn gewählt ist. Im Anwendungsgebiet der Seilkräne ist der Seilkern 6 üblicherweise
hochfest ausgebildet und besteht somit bevorzugt aus p-Aramidfasern, m-Aramidfasern,
LCP-Fasern, UHMWPE-Fasern oder PBO-Fasern, gegebenenfalls unter Beimengung der antistatischen
Multifilamentgarne 5 bzw. antistatischen Monofilamente. Der Seilkern könnte jedoch
auch aus nicht-hochfesten Fasern bestehen oder diese umfassen.
1. Seil (3) aus textilem Fasermaterial, umfassend einen Seilkern (6) sowie eine den Seilkern
(6) umgebende Ummantelung (7),
dadurch gekennzeichnet, dass
das Seil (3) zumindest ein antistatisches Multifilamentgarn (5) oder ein antistatisches
Monofilament umfasst, welches im Seilkern (6), in der Ummantelung (7), in einem zwischen
dem Seilkern (6) und der Ummantelung (7) befindlichen Zwischenmantel (8) und/oder
in einer zwischen dem Seilkern (6) und der Ummantelung (7) befindlichen Bewehrung
vorgesehen ist,
wobei das antistatische Monofilament oder Einzelfilamente (12) des antistatischen
Multifilamentgarns (5) jeweils einen leitenden Faserkern (13) umfassen, der von einer
nichtleitenden Kunststoffhülle (14) ummantelt ist.
2. Seil (3) nach Anspruch 1, wobei der Faserkern des antistatischen Monofilaments oder
der Faserkern (13) der Einzelfilamente (12) des antistatischen Multifilamentgarns
(5) im Querschnitt eine multilobale Form hat.
3. Seil (3) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Ummantelung (7) und/oder der Zwischenmantel
(8) und/oder die Bewehrung ein Geflecht mit in S-Richtung und in Z-Richtung verlaufenden
Flechten (15a, 15b) ist, wobei mindestens eine in S-Richtung verlaufende Flechte (15a)
zumindest ein erstes antistatisches Multifilamentgarn (5) oder zumindest ein erstes
antistatisches Monofilament und mindestens eine in Z-Richtung verlaufende Flechte
(15b) zumindest ein zweites antistatisches Multifilamentgarn (5) oder ein zweites
antistatisches Monofilament umfasst.
4. Seil (3) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Ummantelung (7) und/oder der Zwischenmantel
(8) und/oder die Bewehrung ein Geflecht mit in S-Richtung und in Z-Richtung verlaufenden
Flechten (15a, 15b) ist, wobei ein oder mehrere antistatische Multifilamentgarne (5)
oder antistatische Monofilamente entweder nur in einer oder mehreren in S-Richtung
verlaufenden Flechten (15a) oder nur in einer oder mehreren in Z-Richtung verlaufenden
Flechten (15b) vorliegen.
5. Seil (3) nach Anspruch 3 oder 4, wobei antistatische Multifilamentgarne (5) oder antistatische
Monofilamente nur in manchen der in S-Richtung und/oder Z-Richtung verlaufenden Flechten
(15a, 15b) vorgesehen sind, bevorzugt nur in jeder zweiten, jeder dritten oder jeder
vierten in S-Richtung und/oder Z-Richtung verlaufenden Flechte (15a, 15b).
6. Seil (3) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei jene Flechten (15a, 15b), die zumindest
ein antistatisches Multifilamentgarn (5) oder zumindest ein antistatisches Monofilament
umfassen, zumindest zwei Zwirne (16) oder gefachte Garne umfassen, von denen nur manche,
bevorzugt nur einer bzw. eines, zumindest ein antistatisches Multifilamentgarn (5)
oder zumindest ein antistatisches Monofilament umfasst.
7. Seil (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Anteil der antistatischen Multifilamentgarne
(5) oder der Anteil der antistatischen Monofilamente am Gesamttiter der Ummantelung
(7) oder des Zwischenmantels (8) maximal 25%, maximal 10% oder maximal 5% beträgt.
8. Seil (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Anteil der antistatischen Multifilamentgarne
(5) oder der Anteil der antistatischen Monofilamente am Gesamttiter der Ummantelung
(7) oder des Zwischenmantels (8) zumindest 0,5%, zumindest 1%, zumindest 1,4%, zumindest
2,1% oder zumindest 3% beträgt.
9. Seil (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Anteil der antistatischen Multifilamentgarne
(5) oder antistatischen Monofilamente im Seil (3) derart gewählt ist, dass eine elektrostatische
Aufladung des Seiles (3) von 8 kV, bevorzugt 5 kV, besonders bevorzugt 3 kV, besonders
bevorzugt 2 kV, nach einem elektrostatischen Aufladevorgang nicht überschritten wird,
gemessen bei einer Temperatur zwischen 15 °C und 25 °C, bei einer relativen Luftfeuchtigkeit
zwischen 30 % und 40 % in einem Abstand von 10 cm zum Seil (3).
10. Seil (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Seilkern (6) mehrere Kernlagen
(9, 10, 11) umfasst und das zumindest eine antistatische Multifilamentgarn (5) oder
antistatische Monofilament im Seilkern (6) nur in der äußersten Kernlage (11) angeordnet
ist.
11. Seil (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Bewehrung ausschließlich aus
antistatischen Multifilamentgarnen (5) oder antistatischen Monofilamenten gefertigt
ist, und die antistatischen Multifilamentgarne (5) oder antistatischen Monofilamente
bevorzugt Stehfäden sind.
12. Seil (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die antistatischen Multifilamentgarne
(5) oder antistatischen Monofilamente ein gleichmäßiges zylindrisches Gitter bilden,
dessen Maschenweite (M) bevorzugt zwischen 5 mm und 20 mm, besonders bevorzugt im
Wesentlichen 10 mm, beträgt.
13. Seil (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei das zumindest eine antistatische
Multifilamentgarn (5) oder antistatische Monofilament mit einem Zwirn (16) oder Garn
aus einem anderen Material verzwirnt ist, wobei das genannte andere Material bevorzugt
UHMWPE oder PES ist.
14. Seil (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei der Seilkern (6) hochfeste Fasern
umfasst, bevorzugt p-Aramidfasern, m-Aramidfasern, LCP-Fasern, UHMWPE-Fasern oder
PBO-Fasern.
15. Seil (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei die Ummantelung (7) und/oder der
Zwischenmantel (8) sowohl hochfeste Fasern, bevorzugt p-Aramidfasern, m-Aramidfasern,
LCP-Fasern, UHMWPE-Fasern oder PBO-Fasern, als auch nicht-hochfeste Fasern, bevorzugt
PA-Fasern, PES-Fasern oder PP-Fasern, umfasst, wobei bevorzugt zumindest ein erstes
antistatisches Multifilamentgarn (5) oder antistatisches Monofilament mit den hochfesten
Fasern zu einem ersten Zwirn verzwirnt ist und zumindest ein zweites antistatisches
Multifilamentgarn (5) oder antistatisches Monofilament mit den nicht-hochfesten Fasern
zu einem zweiten Zwirn verzwirnt ist.