[0001] Die Erfindung betrifft eine Lafette mit einer Aufnahme für eine selbstangetriebene
Erdbohrvorrichtung zur Anordnung in einer Baugrube, ein System aufweisend eine vorgenannte
Lafette und eine selbstangetriebene Erdbohrvorrichtung sowie ein Verfahren zum Anordnen
einer Lafette in einer Baugrube, wobei die Lafette eine Aufnahme einer Erdbohrvorrichtung
aufweist.
[0002] Es sind Lafetten für Erdbohrvorrichtungen bekannt, die in Baugruben angeordnet werden
und mittels Erdnägeln fixiert werden. Die Fixierung mittels Erdnägeln führt zu einer
stabilen Anordnung der Lafette. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass u.a. beim
Hereintreiben der Erdnägel in das Erdreich eine im Erdreich angeordnete Leitung und/oder
ein im Erdreich angeordneter Kanal in ihrer/seiner Integrität geschädigt werden kann.
Ferner erfordert die Verwendung von Erdnägeln zur Fixierung der Lafette, dass die
Baugrube, in der die Lafette angeordnet wird, eine Mindestgröße aufweist, die ermöglicht,
dass sich ein Anwender in der Baugrube befinden kann.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lafette für eine selbstangetriebene
Erdbohrvorrichtung, ein System aufweisend eine derartige Lafette und ein Verfahren
zum Anordnen einer Lafette in einer Baugrube zu schaffen, bei der bzw. dem insbesondere
eine Fixierung in der Baugrube verbessert, das Gewicht der Lafette verringert, die
benötigte Zeit zur Fixierung der Lafette in der Baugrube verringert, das Volumen der
Baugrube verkleinert, der personelle Aufwand zur Fixierung der Lafette in der Baugrube
reduziert und/oder mögliche Gefahren beim Fixieren der Lafette in der Baugrube minimiert
werden kann.
[0004] Kerngedanke der Erfindung ist es, eine Lafette für eine selbstangetriebene Erdbohrvorrichtung
in einer Baugrube zu fixieren, indem die Lafette in der Baugrube gegen die Wände der
Baugrube verspannt wird. Für die Verspannung wird mindestens ein Fluidzylinder oder
mindestens ein Linearmotor, insbesondere zwei Fluidzylinder bzw. zwei Linearmotoren
oder mindestens ein Fluidzylinder und mindestens ein Linearmotor, verwendet, der bzw.
die zwei stirnseitige, gegenüberliegende Abschnitte der Lafette gegeneinander ausfährt
bzw. ausfahren. Die Lafette kann mittels des mindestens einen Fluidzylinders oder
Linearmotors gegen zwei Wände der Baugrube mittelbar und unmittelbar verspannt werden.
Es kann ein Anpressdruck durch die Abschnitte auf die Wände der Baugrube übertragen
werden. Ein Kontakt der Lafette mit dem Boden der Baugrube ist nicht notwendig, da
die Lafette aufgrund der Verspannung gegen die Wand der Baugrube auf einer gewünschten
Höhe gehalten werden kann. Es ist eine schwebende Anordnung der Lafette in der Baugrube
möglich, so dass Leitungen oder Kanäle im Erdreich, insbesondere Strom- und/oder Gasleitungen,
deren Integrität nicht beeinträchtigt werden soll, unangetastet bleiben können, da
auf den Einsatz von Erdnägeln zur Fixierung der Lafette verzichtet werden kann. Es
ergibt sich ein Mehrwert durch die Verwendung der Lafette, der sich nicht nur auf
einen einzelnen Aspekt zu beziehen braucht, sondern durch die Verspannung der Lafette
in der Baugrube sind synergistische Effekte möglich, die beispielsweise dem Anwender
zum einen eine einfachere oder baulich kleinere Ausgestaltung der Lafette bzw. Baugrube
zur Verfügung stellen, aber auch die Handhabung verbessern können.
[0005] Die Erfindung schafft eine Lafette mit einer Aufnahme für eine selbstangetriebene
Erdbohrvorrichtung zur Anordnung in einer Baugrube. Die Lafette ist ausgestaltet,
in der Baugrube verspannt zu werden. Mindestens zwei stirnseitige, gegenüberliegende
Abschnitte der Lafette sind mittels mindestens einem Fluidzylinder oder Linearmotor
miteinander verbunden. Der bzw. die Fluidzylinder bzw. Linearmotor(en) ist bzw. sind
ausgestaltet, die mindestens zwei Abschnitte relativ zueinander zu bewegen.
[0006] Der Begriff "Lafette" im Sinne der Erfindung umfasst jegliche Art von Rahmen, Gestell
oder Träger, welche geeignet ist, eine selbstangetriebene Erdbohrvorrichtung aufzunehmen.
Die selbstangetriebene Erdbohrvorrichtung kann mittels der Lafette genauer ausgerichtet
und gegebenenfalls ein Rückstoß gemindert werden. Die Lafette weist eine Aufnahme
für die selbstangetriebene Erdbohrvorrichtung auf. Mittels der Lafette ist ein effizienter
Start bzw. eine effiziente Einbringung der Erdbohrvorrichtung in das Erdreich möglich.
[0007] Der Begriff ʺAufnahme" umfasst einen Bereich bzw. Abschnitt der Lafette, in dem die
selbstangetriebene Erdbohrvorrichtung eingelegt, eingesetzt und/oder angeordnet werden
kann, bevor diese in das Erdreich eingetrieben wird. Der Begriff ʺAufnahme" umfasst
ein technisches Element, auf dem bzw. an dem die selbstangetriebene Erdbohrvorrichtung
aufliegen, eingesetzt bzw. angeordnet sein kann, wobei die selbstangetriebene Erdbohrvorrichtung
zumindest teilweise entlang ihres Umfangs von der Aufnahme umgeben sein kann. Die
Erdbohrvorrichtung wird von der Aufnahme unterstützt. Die Ausgestaltung der Aufnahme
kann derart sein, dass für eine Zuführung der Erdbohrvorrichtung, beispielsweise in
Form eines Schlauchs, insbesondere eines Fluidschlauchs, mit dem Fluid zum Betrieb
der Erdbohrvorrichtung zugeführt werden kann, eine Öffnung bzw. Aussparung in der
Aufnahme vorgesehen ist. Die Öffnung bzw. Aussparung kann endseitig vorgesehen sein.
Die Aufnahme kann einen Anschlag, insbesondere für den rückseitigen Bereich des Gehäuses
der Erdbohrvorrichtung aufweisen. Es ist auch möglich, dass ein Anschlag bzw. mehrere
Anschläge für eine außenseitige Struktur am Gehäuse der Erdbohrvorrichtung, insbesondere
am Umfang des Gehäuses, vorhanden sein können. Die Struktur kann eine oder mehrere
Vertiefungen am Gehäuse der Erdbohrvorrichtung aufweisen. Die Vertiefungen können
umfangsseitig entlang eines Querschnitts und/oder entlang der Längsachse verteilt
angeordnet sein. Die Aufnahme kann für einen Reib- und/oder Formschluss mit der Erdbohrvorrichtung
ausgestaltet sein, der ermöglicht, dass die Erdbohrvorrichtung die Aufnahme im Betrieb
der Erdbohrvorrichtung (beim Vortrieb) gerichtet verlassen kann. Es kann insbesondere
vorgesehen sein, dass für die Startphase der Erdbohrvorrichtung ein Formschluss und
nach der Startphase ein Reibschluss in der Aufnahme vorliegen kann. Die Aufnahme kann
an einem Ende eine Öffnung, Aussparung bzw. Durchbrechung aufweisen, die ausgestaltet
ist, den Durchtritt der Erdbohrvorrichtung im bestimmungsgemäßen Gebrauch in Vortriebsrichtung
zu ermöglichen. Es kann vorgesehen sein, dass die Aufnahme in einem der Abschnitte
derart angeordnet ist, dass die in die Aufnahme einzusetzende bzw. anzuordnende Erdbohrvorrichtung
endseitig, insbesondere stirnseitig an der Lafette übersteht. Der Abstand der Aufnahme
von einer Stirnseite kann geringer als die Länge des Gehäuses der Erdbohrvorrichtung
sein.
[0008] Der Begriff "selbstangetriebene Erdbohrvorrichtung" umfasst im Sinne der Erfindung
eine als Rammbohrvorrichtung oder Erdrakete bezeichnete Erdbohrvorrichtung. Derartige
Erdbohrvorrichtungen arbeiten erdreichverdrängend und können insbesondere eine Leitung
oder ein Rohr schlagend in das Erdreich einbringen. Die selbstangetriebenen Erdbohrvorrichtungen
weisen üblicherweise eine als Meißel ausgestaltete Bohrkopfspitze auf, die in einem
Gehäuse angeordnet und von einem Schlagkolben endseitig beaufschlagt wird, wobei die
Bohrkopfspitze längsbeweglich oder fest in dem Gehäuse angeordnet sein kann. Beispielsweise
ist aus
DE 101 12 985 A1 ein Schlagkopf bekannt, der einen Meißel mit einer Schlagspitze zum Kontaktieren
des Erdreichs an einem Ende und einem Amboss für die Beaufschlagung mittels eines
Schlagkolbens an dem anderen Ende besitzt. Der Meißel ist in einer Bohrung einer Basis
angeordnet, die gleichzeitig als Adapter zum Einschrauben in einen Schlaggerätekorpus
dient. Zum Betrieb des Schlagkolbens, der sich in dem Gehäuse hin und herbewegt, wird
dem Gehäuse meist Druckluft mittels eines am Ende des Gehäuses angeordneten Druckluftschlauchs
zugeführt.
[0009] Der Begriff "Baugrube", die insbesondere als Startbaugrube ausgestaltet sein kann,
umfasst im Sinne der Erfindung jede Art von Raum unterhalb der Erdoberfläche einschließlich
ausgehobener und bestehender Gruben. Die Baugrube kann nach oben offen ausgestaltet
sein. Eine "Baugrube" kann eine rechteckförmige Grundfläche aufweisen, wobei aufgrund
dessen, dass die Baugrube insbesondere mittels eines Aushubs im "weichen" Erdreich
erstellt werden kann, die Baugrube keine exakt geradlinigen Ränder aufweisen muss,
die allerdings auch nicht ausgeschlossen werden. Die Lafette mit der Erdbohrvorrichtung
kann ermöglichen, in einer rechteckförmigen Baugrube angeordnet zu werden, deren Seitenverhältnis
von großer zu kleinerer Seite größer als 2 ist, insbesondere größer als 3, insbesondere
größer als 4, insbesondere größer als 5, insbesondere größer als 6, insbesondere größer
als 6,5. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die größere der beiden
Seiten der rechteckförmigen Baugrube eine Länge von 100 cm bis 160 cm, insbesondere
von 110 cm bis 150 cm, insbesondere 120 cm bis 140 cm, insbesondere 130 cm bis 140
cm, auf. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die kleiner der beiden
Seiten der rechteckförmigen Baugrube eine Länge von 15 cm bis 60 cm, insbesondere
von 15 cm bis 50 cm, insbesondere von 15 cm bis 40 cm, insbesondere von 15 cm bis
30 cm, insbesondere 15 cm bis 25 cm, auf.
[0010] Der Begriff "verspannt" umfasst im Sinne der Beschreibung eine Anordnung der Abschnitte
der Lafette, bei der eine Kraft zwischen den Abschnitten ausgeübt wird, so dass ein
Anpressdruck der Abschnitte gegen die Wände der Baugrube ausgeübt werden kann. Es
kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Abschnitte unmittelbar oder mittelbar
in Kontakt mit den Wänden der Baugrube gelangen. Es kann vorgesehen sein, dass sich
der unmittelbare bzw. mittelbare Kontakt während des Einbringens der Erdbohrung durch
die Erdbohrvorrichtung verändert. Ein dauerhafter unmittelbarer Kontakt eines der
mindestens zwei Abschnitte kann für die Verspannung bevorzugt vorgesehen sein.
[0011] Es kann vorgesehen sein, dass die selbstangetriebene Erdbohrvorrichtung im in bzw.
an der Aufnahme eingesetzten Zustand endseitig an einer Stirnseite der Lafette, insbesondere
in Längsrichtung der Lafette bzw. in Vortriebsrichtung der Erdbohrvorrichtung, übersteht.
Es kann vorgesehen sein, dass die Verspannung über einen Kontakt eines der mindestens
zwei Abschnitte der Lafette, der insbesondere zu dem Abschnitt mit der Aufnahme beabstandet
ist, und einer Wand der Baugrube sowie einem Kontakt der (überstehenden) Erdbohrvorrichtung
mit einer Wand der Baugrube erfolgen kann. Mittels der in der Aufnahme eingesetzten
bzw. eingelegten Erdbohrvorrichtung ist ein zumindest mittelbarer Kontakt vorhanden,
der die Übertragung des Anpressdrucks ermöglichen kann.
[0012] Es kann vorgesehen sein, dass mittels einer über der Lafette überstehenden, in der
Aufnahme angeordneten Erdbohrrichtung eine Wirkverbindung auf eine Wand der Baugrube
hergestellt werden kann. Mittels eines Reib- und/oder Formschlusses in bzw. an der
Aufnahme kann eine Anpresskraft auf die Wand übertragen werden. Der Begriff "Wirkverbindung"
umfasst im Sinne der Beschreibung einen Kraftfluss, der ausgehend von dem Fluidzylinder
und/oder Linearmotor auf die Wand der Baugrube gegeben sein kann. Der Fluidzylinder
bzw. Linearmotor kann auf den Abschnitt mit der Aufnahme wirken und die Aufnahme auf
die Erdbohrvorrichtung.
[0013] Beim Einbringen der Erdbohrvorrichtung in das Erdreich kann es vorgesehen sein, dass
die Lafette zur Unterstützung der Erdbohrvorrichtung nicht statisch in der Baugrube
angeordnet ist, sondern dem Bohrfortschritt bzw. Einbringen der Erdbohrung mittels
der Erdbohrvorrichtung folgt. Die Aufnahme kann gegenüber einem der Abschnitte während
des Einbringens der Erdbohrvorrichtung in das Erdreich mittels des Fluidzylinders
bzw. Linearmotors für ein Aufrechterhalten der Verspannung verfahren bzw. bewegt werden.
Die Abschnitte der Lafette können beim Einfahren der Erdbohrvorrichtung in das Erdreich
weiter auseinandergefahren werden, um den Anpressdruck und/oder die Wirkverbindung
aufrechtzuerhalten. Es kann eine Steuerung und/oder Regelung vorgehen sein, die den
Anpressdruck auf einen Wert steuert und/oder regelt und so den Fluidzylinder und/oder
Linearmotor entsprechend beaufschlagt.
[0014] Es kann vorgesehen sein, dass keine oder nur eine geringfügige Belastung der Fläche
der Baugrube mittels der Lafette vorliegt. Die Lafette kann durch das "Auseinanderfahren"
des mindestens einen Fluidzylinders bzw. Linearmotors an den Wänden der Baugrube fixiert
bzw. verspannt werden, wodurch ein ungewolltes Lösen durch Kraftschluss verhindert
werden kann. Ein Aufliegen der Lafette auf der Grundfläche der Baugrube ist nicht
notwendig. Eine Kontaktierung der Grundfläche durch die Lafette ist allerdings nicht
ausgeschlossen. Es kann eine kraftschlüssige Verbindung erreicht werden, bei der die
Lafette mit der Erdbohrvorrichtung an die Baugrube, insbesondere Wände der Baugrube,
gepresst wird.
[0015] Sofern beschrieben ist, dass zwei stirnseitige, gegenüberliegende Abschnitte der
Lafette vorgesehen sind, so gelangen die mindestens zwei Abschnitte mittelbar über
eine gegebenenfalls überstehende Erdbohrvorrichtung und/oder einen unmittelbaren oder
direkten Kontakt der Abschnitte in Wirkverbindung mit je einer Wand der Baugrube.
In diesem Zusammenhang bedeutet ʺstirnseitig", dass die Abschnitte an den Seiten der
Lafette vorgesehen sein können, deren Flächennormale im Wesentlichen parallel oder
unter einem Winkel von kleiner als 10°, insbesondere kleiner als 5°, zur Längsachse
der Lafette angeordnet ist. Die Lafette kann in Richtung zur Einbringung der Erdbohrvorrichtung
verspannt werden. Insbesondere kann die Richtung, in der die Erdbohrvorrichtung in
das Erdreich eingebracht werden kann, mit der Längsachse der Lafette im Wesentlichen
übereinstimmen bzw. im Wesentlich parallel oder unter einem Winkel von kleiner als
10°, insbesondere kleiner als 5°, zu dieser verlaufen. Für eine Verspannung sind die
beiden Abschnitte einander gegenüberliegend, d.h. ein Abschnitt kann in Wirkverbindung
mit je einem der Wände der Baugrube in Anlage gelangen, die insbesondere einander
gegenüberliegen.
[0016] Der Begriff ʺgegenüberliegend" umfasst im Sinne der Beschreibung zwei Abschnitte,
die eine (insbesondere Außen-)Kontur aufweisen, deren Flächennormalen einen Winkel
miteinander einschließen, der kleiner als 80°, insbesondere kleiner als 70°, insbesondere
kleiner als 60°, insbesondere kleiner als 50°, insbesondere kleiner als 40°, insbesondere
kleiner als 30°, insbesondere kleiner als 20°, insbesondere kleiner als 10° sein kann.
Ein Winkel von kleiner als 10°, insbesondere kleiner als 5°, kann besonders bevorzug
sein, um definierte Bedingungen zu schaffen.
[0017] Um die Bedingungen für eine Fixierung der Lafette zu definieren, kann vorgesehen
sein, dass die (Außen-) Kontur der beiden Abschnitte, die eine Wand der Baugrube kontaktieren
bzw. in Wirkverbindung mit dieser gelangen, im Wesentlichen geradlinig verläuft. Es
kann aber auch vorgesehen sein, dass eine geringe Krümmung oder ein sonstiger Verlauf,
der beispielsweise polygonförmig sein kann, vorhanden ist. Es kann auch vorgesehen
sein, dass an einem oder mehreren Abschnitten eine strukturierte Kontaktierungsfläche
bzw. ein Kontaktmechanismus vorgesehen ist.
[0018] In bzw. an den Abschnitten kann jeweils für die Anbindung bzw. Aufhängung des mindestens
einen Fluidzylinders bzw. Linearmotors ein mechanisches Anbindungselement vorgesehen
sein. Es kann vorgesehen sein, dass die Abschnitte jeweils eine Öffnung zur Anbindung
bzw. Aufhängung jedes Fluidzylinders und/oder Linearmotors aufweisen. Die Öffnung
kann insbesondere als Durchgangsöffnung ausgestaltet sein, durch die insbesondere
ein stirnseitiges Ende des Fluidzylinders und/oder Linearmotors zumindest teilweise
durchgeführt werden kann.
[0019] Die endseitige Geometrie der Abschnitte, welche mit der Wand der Baugrube in Anlage
bzw. Wirkverbindung gelangen kann bzw. benachbart zu dieser im bestimmungsgemäßen
Gebrauch in der Baugrube vorliegt, kann derart gewählt sein, dass ein möglichst hohes
Widerstandsmoment gegen (Ver-)Biegung vorliegt. Es kann vorgesehen sein, dass mindestens
einer der mindestens zwei Abschnitte ein U-Profil aufweist, welches derart ausgerichtet
ist, dass die Schenkel im Wesentlichen parallel oder unter einem Winkel von kleiner
als 10°, insbesondere kleiner als 5°, zur Längsachse des mindestens einen Fluidzylinders
und/oder Linearmotors verlaufen.
[0020] Die Abschnitte können mit dem Fluidzylinder bzw. Linearmotor verschraubt werden.
Es kann insbesondere vorgesehen sein, dass es bei dem zylinderseitigen Ende des Fluidzylinders
bzw. Linearmotors ausreicht, diesen mit dem Abschnitt (einfach) zu verschrauben.
[0021] Beim kolbenstangenseitigen Ende des Fluidzylinders kann es vorgesehen sein, dieses
mittels zweier gekonterter Muttern mit dem Abschnitt zu fixieren. Zudem kann vorgesehen
sein, dass die Muttern verklebt werden. Insbesondere bei starken Vibrationen kann
dies vorteilhaft sein, um ein Lösen der Kolbenstange von dem Abschnitt zu verhindern.
[0022] Der Begriff "Fluidzylinder" umfasst im Sinne der Beschreibung einen mit einem Fluid
betreibbaren bzw. betriebenen Arbeitszylinder, der einen Zylinder und eine zum Zylinder,
insbesondere linear, bewegliche Kolbenstange umfassen kann. Der Fluidzylinder kann
als einfach wirkender Zylinder, oder als doppelt wirkender Zylinder ausgeführt sein.
Bei dem Fluid kann es sich um eine Flüssigkeit oder ein Gas handeln, sodass der Begriff
"Fluidzylinder" sowohl Pneumatikzylinder als auch Hydraulikzylinder umfasst. Sofern
mehr als ein Fluidzylinder vorgesehen ist, können die Fluidzylinder unterschiedlich
oder von gleicher Art sein.
[0023] Sofern beschrieben ist, dass der mindestens eine Fluidzylinder bzw. Linearmotor ausgestaltet
ist, die mindestens zwei Abschnitte relativ zueinander zu bewegen, so wird hierrunter
verstanden, dass die mindestens zwei Abschnitte derart zueinander bewegt werden, dass
der Abstand zwischen den beiden Abschnitten vergrößert werden kann, um die Lafette
durch ein Anpressen eines Abschnitts an eine Wand der Baugrube zu verspannen.
[0024] Eine Ausgestaltung des mindestens einen Fluidzylinders als doppelt wirkender Fluidzylinder
ermöglicht eine Einstellung von Kräften, eine gesteuerte Bewegung der Kolbenstange
zum Zylinder und/oder eine Regelung der Bewegung der Kolbenstange zum Zylinder, indem
zwei aktive Bewegungsrichtungen der Kolbenstange möglich sind.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der mindestens eine Fluidzylinder ein Pneumatikzylinder,
wodurch die für den Betrieb der Erdbohrvorrichtung üblicherweise vorhandene Druckluftquelle
auch für den mindestens einen Fluidzylinder verwendet werden kann, um die Lafette
zu verspannen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind zwei Fluidzylinder
vorgesehen, die insbesondere im Wesentlichen symmetrisch zueinander angeordnet sein
können, um die mindestens zwei Abschnitte im Wesentlichen symmetrisch zueinander ausfahren
zu können, wobei je nach Ausgestaltung der Abschnitte bzw. der (Außen-)Kontur der
mindestens zwei Abschnitte und/oder der Formgebung der Wand der Baugrube, mit der
einer der Abschnitte in Anlage gelangt, im verspannten Zustand ein nicht unbedingt
symmetrisches Ausfahren möglich sein kann.
[0026] Der Fluidzylinder als Pneumatikzylinder kann ausgestaltet sein, bis zu einem Druck
von bis zu 15 bar beaufschlagt zu werden. Bei einer Ausgestaltung als Hydraulikzylinder
sind bis zu 700 bar möglich. Die Anpresskraft der Abschnitte an die Wand der Baugrube
kann über eine Einstellung bzw. Regelung von Druckstufen variiert werden. Der Fluidzylinder
kann derart ausgelegt sein, dass er bei 6 bar Betriebsdruck eine Anpresskraft im Bereich
von 270 bis 320 N, insbesondere 280 bis 310 N, insbesondere 290 bis 300 N erzeugt.
[0027] Der Fluidzylinder kann ausgestaltet sein, einen Hub von 100 mm bis 1000 mm, insbesondere
200 mm bis 900 mm, insbesondere 300 mm bis 800 mm, insbesondere 400 mm bis 700 mm,
insbesondere 400 mm bis 600 mm, zu ermöglichen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ermöglicht der Fluidzylinder einen Hub von ungefähr 500 mm.
[0028] Für ein Ausrichten der Lafette und das nachfolgende Verspannen der Lafette in der
Baugrube kann vorgesehen sein, einen Kontaktierungsmechanismus bereitzustellen, der
a) eine Teleskopierbarkeit und/oder b) unterschiedliche Druckstufen der Verspannung
ermöglicht.
[0029] Für das Ausrichten der Lafette und das nachfolgende Verspannen der Lafette in der
Baugrube kann bevorzugt vorgesehen sein, unterschiedliche "Druckstufen" des mindestens
einen Fluidzylinders einzustellen. Beispielsweise kann bei einer der Druckstufen ein
Ausrichten der Lafette noch möglich sein. Es kann möglich sein, eine so geringe Druckstufe
zu wählen, dass zwar schon eine "geringe" Verspannung gegeben ist, aber die Kontaktierungspunkte
bzw. -flächen der Abschnitte und/oder der Erdbohrvorrichtung, die in Anlage mit einer
Wand der Baugrube gelangen, gegen die Wand lateral bzw. seitlich verschoben werden
können, um beispielsweise die Höhe und/oder den Winkel der Aufnahme für die Erdbohrvorrichtung
für die Erdbohrung einzustellen. In einer vom Ausmaß bzw. der Stärke höheren Druckstufe
kann dann die ausgerichtete Lafette in der Baugrube "endgültig" verspannt werden,
so dass eine mögliche Verschiebung der Lafette gegenüber der Wand der Baugrube weitestgehend
oder vollständig verhindert werden kann.
[0030] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Aufnahme für die selbstangetriebene
Erdbohrvorrichtung an einem der Abschnitte ausgebildet. Einer der Abschnitte kann
die Aufnahme vollständig aufweisen, sodass die Aufnahme nur an einem der Abschnitte
ausgebildet zu sein braucht. Es kann eine "Aufgabenteilung" erreicht werden, indem
einer der Abschnitte der Lafette die Aufnahme in Gänze aufweist bzw. diese vollständig
beinhaltet. Hierdurch kann die Handhabung, der Transport, die Konstruktion und/oder
die Herstellung vereinfacht werden.
[0031] Die Aufnahme kann derart ausgerichtet sein, dass die Längsachse der Aufnahme mit
der Längsachse des mindestens einen Fluidzylinders oder Linearmotors im Wesentlichen
parallel oder unter einem Winkel von kleiner als 10°, insbesondere kleiner als 5°,
verläuft, hierdurch kann die Längsachse der in die Aufnahme einzulegenden bzw. anzuordnenden
Erdbohrvorrichtung im Wesentlichen in Übereinstimmung mit der Längsachse des mindestens
einen Fluidzylinders oder Linearmotors sein. Insbesondere kann sich die Aufnahme bei
Vorhandensein zweier Fluidzylinder bzw. Linearmotoren zwischen den Fluidzylindern
und/oder Linearmotoren befinden, so dass die Längsachse der beiden Fluidzylinder und/oder
Linearmotoren und die Längsachse der Aufnahme im Wesentlichen parallel zueinander
sind bzw. in einem Winkel von kleiner als 10°, insbesondere kleiner als 5°, zueinander
verlaufen.
[0032] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Lafette aus einem Blech gefertigt, so
dass das Gewicht der Lafette geringgehalten werden kann. Zudem ist eine einfache Fertigung
möglich.
[0033] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die mindestens eine Aufnahme
mindestens zwei miteinander verbundene Bleche auf. Hierdurch kann eine einfache Ausgestaltung
der Aufnahme bzw. des Abschnitts, der die Aufnahme beinhalten kann, erreicht werden.
Eine simple Konstruktion und Planung bei guter Stabilität kann erreicht werden.
[0034] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann zumindest einer der mindestens
zwei Abschnitte der Lafette aus einem Blech gefertigt sein oder ein Blech aufweisen,
wodurch eine simple Konstruktion und Planung bei guter Stabilität realisierbar ist.
[0035] Unter dem Begriff "Blech" wird im Sinne der Erfindung ein, insbesondere aus Metall
bestehender, Körper verstanden, dessen Breite und Länge sehr viel größer als seine
Dicke sind. Bei dem Metall kann sich insbesondere um Stahl, ganz bevorzugt Baustahl
oder Edelstahl, handeln. Derartige Körper können mit einfachen Mitteln geformt und
gefügt werden. Durch die Verwendung von Blech bzw. Blechen ist eine Herstellung der
Lafette durch eine einfach zu handhabende bzw. zu erstellende Konstruktion möglich.
Die Konstruktion mittels Blech kann ein Bindeglied zwischen der Verspannung und der
Aufnahme der Erdrakete herstellen.
[0036] Es wurde erkannt, dass eine Blechkonstruktion möglich ist, obwohl auf die Lafette
relativ hohe Kräfte wirken. Es wurde festgestellt, dass aufgrund der möglichen hohen
Länge der Lafette bzw. insbesondere des Abschnitts, der die Aufnahme beinhaltet, eine
Untergliederung bzw. Zerteilung in mindestens zwei Blechteile des Abschnitts mit der
Aufnahme vorteilhaft ist. Die mindestens zwei Blechteile können miteinander gefügt
werden. Insbesondere können die mindestens zwei Blechteile miteinander verschraubt
werden. Die Bleche, insbesondere bei einer Verwendung von Baustahl, können eine Dicke
von 3 mm aufweisen. Es ist auch möglich, dass die Bleche, insbesondere bei einer Verwendung
von Edelstahl, eine Dicke von 2 mm aufweisen. Bei hochfesteren Stählen oder Metallen
kann auch eine Dicke von kleiner als 2 mm ausreichend sein.
[0037] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weisen die miteinander verbundenen
Bleche einen Überlappungsbereich auf, der eine Stirnseite der Aufnahme umfasst. Hierdurch
kann eine gute Stabilität in einem Bereich geschaffen werden, der einer erhöhten Belastung
ausgesetzt ist. Insbesondere kann der Überlappungsbereich derart angeordnet sein,
dass der rückseitige Bereich der selbstangetriebenen Erdbohrvorrichtung dem Überlappungsbereich
zugewandt ist bzw. in der Ausgangsposition bzw. Startposition der selbstangetriebenen
Erdbohrvorrichtung an dem hinteren Bereich des Gehäuses der selbstangetriebenen Erdbohrvorrichtung
anliegt. Durch die Bildung eines Überlappungsbereichs kann eine gute Stabilität erreicht
werden. Der Überlappungsbereich kann an einer Stirnseite der Aufnahme vorgesehen,
die von der Stirnseite des Abschnitts, der die Aufnahme umfasst, beabstandet ist.
[0038] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform definieren die Bleche die Aufnahme
randseitig und die Aufnahme weist eine Öffnung auf. Die Bleche können in der bevorzugten
Ausführungsform mittels einer quer zur Längsrichtung und beabstandet zur Öffnung angeordneten
Bodenplatte verbunden sein. Die Bodenplatte kann dazu verwendet werden, um einem "Abwandern"
der Bleche bzw. Blechteile entgegenzuwirken, welches insbesondere bei unter Volllast
beanspruchten Fluidzylindern bzw. Linearmotoren auftreten könnte. Es kann eine Aufnahme
geschaffen werden, in der die selbstangetriebene Erdbohrvorrichtung in einer Startposition
bzw. vor dem Einbringen der Erdbohrung in das Erdreich eingelegt werden kann und auch
nach dem Durchführen der Erdbohrung wieder einfach entnommen werden kann. Insbesondere
kann es möglich sein, dass die Aufnahme aus einem Blech gebildet bzw. Bleche aufweist.
Die Bodenplatte kann insbesondere auch aus einem Blech bestehen bzw. ein Blech aufweisen.
Es kann eine stabile Aufnahme gebildet werden, die eine nach oben gerichtete Öffnung
aufweist, die ermöglicht, dass die selbstangetriebene Erdbohrvorrichtung einfach in
die Aufnahme eingebracht werden kann und/oder entnommen werden kann.
[0039] In einer bevorzugten Ausführungsform ist mindestens ein Aufnehmer in der Aufnahme
angeordnet ist, der die Erdbohrvorrichtung kontaktiert. Der Aufnehmer bietet eine
Möglichkeit einer zumindest mechanischen Entkopplung zwischen Aufnahme und Erdbohrvorrichtung.
Beispielsweise kann die Aufnahme mittels des mindestens einen Aufnehmers an unterschiedliche
Erdbohrvorrichtungen angepasst werden, ohne dass die Aufnahme verändert werden muss.
[0040] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der mindestens eine Aufnehmer für einen
Reib- und/oder Formschluss, insbesondere mit einem Ende, der Erdbohrvorrichtung ausgestaltet.
Hierdurch kann erreicht werden, dass die Lafette mit der in der Aufnahme aufgenommenen
selbstangetriebenen Erdbohrvorrichtung verfahren und/oder gekippt oder in anderen
Winkelstellungen als einer horizontalen Ausrichtung angeordnet werden kann, ohne dass
die selbstangetriebene Erdbohrvorrichtung in ihrer relativen Lage zur Lafette verändert
wird. Zudem bietet ein Reib- und/oder Formschluss die Möglichkeit einer effizienten
Kraftwirkung für das Verspannen und/oder beim Start der Erdbohrvorrichtung.
[0041] Der mindestens eine Aufnehmer kann insbesondere der Formkontur des endseitigen Bereichs
der Erdbohrvorrichtung entsprechen, die die Zuführung mittels des Fluidschlauchs aufweist,
um über einen Formschluss eine Kraft zu übertragen. Dabei kann die Lafette die Kraft
der Verspannung über den mindestens einen Aufnehmer an die Erdbohrvorrichtung weiterleiten.
Der mindestens eine Aufnehmer kann insbesondere ausreichend Platz für die Entnahme
des Schlauches aufweisen.
[0042] Es kann vorgesehen sein, dass mehr als ein Aufnehmer für eine Erdbohrvorrichtung
in der Aufnahme vorgesehen ist. Beispielsweise ist es möglich, einen Aufnehmer für
das rückseitige Ende (das Ende mit dem Fluidschlauch) vorzusehen und einen weiteren
Aufnehmer für die Mitte bzw. das andere Ende der Erdbohrvorrichtung vorzusehen, um
eine einseitige Lagerung der Erdbohrvorrichtung zu entlasten. Der weitere Aufnehmer
kann insbesondere an den Außendurchmesser der Erdbohrvorrichtung angepasst sein.
[0043] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der mindestens eine Aufnehmer einen Kunststoff
auf, wodurch eine elektrische Entkopplung der Erdbohrvorrichtung von der Aufnahme
erfolgen kann. Es kann beispielsweise erreicht werden, dass, auch wenn Spannung oder
Strom an der Erdbohrvorrichtung abfällt oder anliegt, diese nicht auf die Aufnahme
bzw. die Lafette übertragen wird.
[0044] Durch die Verwendung mindestens eines Aufnehmers in der Aufnahme, der die Erdbohrvorrichtung
zumindest elektrisch von der Aufnahme bzw. der Lafette entkoppeln kann, wird verhindert,
dass elektrischer Strom an den Anwender geleitet wird, insbesondere wenn die Erdbohrvorrichtung
auf eine stromführende Leitung trifft. Als Werkstoff für den Aufnehmer kann der der
Kunststoff Polyoxymethylen (POM) verwendet werden.
[0045] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Aufnahme und/oder der mindestens eine
Aufnehmer mindestens ein Fixierungsorgan auf, mittels dessen die Lage des mindestens
einen Aufnehmers in der Aufnahme fixiert werden kann. Hierdurch kann sichergestellt
werden, dass der Aufnehmer in Bezug auf die Aufnahme auch bei einem Anfahren der Erdbohrvorrichtung
fixiert verbleibt. Der Aufnehmer kann beispielsweise mit der Aufnahme verschraubt
sein. Es kann auch vorgesehen sein, dass der Aufnehmer Durchgangslöcher aufweist,
durch die fixierbare Sicherungsstifte durchgeführt werden können, die an der Aufnahme
ihrerseits in der Lage und Position fixiert werden können. Zudem oder alternativ kann
die Aufnahme mindestens eine mit der Aufnahme verschraubbare Laschen aufweisen, die
insbesondere einen Abschnitt aufweisen können, der die Aufnahme im bestimmungsgemäßen
Gebrauch nach oben bzw. in Richtung der Entnahmemöglichkeit der Erdbohrvorrichtung
zumindest teilweise überdecken bzw. verschließen.
[0046] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann ein wahlweises Lösen mittels
des Fixierungsorgans möglich sein, wodurch ein Aufnehmer gewechselt werden kann. Eine
Fixierung des Aufnehmers mit den Abschnitten bzw. dem Abschnitt kann beispielsweise
mittels einer Verschraubung erreicht werden. Es kann neben einer Wartung zusätzlich
oder alternativ zu dieser eine Anpassung der Lafette an die selbstangetriebene Erdbohrvorrichtung
erfolgen, indem unterschiedliche Aufnehmer vorgesehen sein können, die in der Aufnahme
fixiert werden können und an unterschiedliche Erdbohrvorrichtungen angepasst sind.
[0047] Eine Anpassung des Aufnehmers an die Erdbohrvorrichtung bedeutet im Sinne der Beschreibung
das Bereitstellen einer Form des Aufnehmers für die Erdbohrvorrichtung, die an die
äußere Form der Erdbohrvorrichtung angepasst ist, um einen Formschluss zu ermöglichen.
Es kann eine "universelle" Aufnahme geschaffen werden, die mittels unterschiedlicher
bzw. verschiedener Aufnehmer an unterschiedliche Erdbohrvorrichtungen, die sich insbesondere
in ihren äußeren Abmessungen unterscheiden, angepasst sind.
[0048] Es können mehrere, d.h. unterschiedliche Aufnehmer, vorgesehen sein, die die gleichen
Außenmaße aufweisen und in der gleichen Aufnahme angeordnet werden können. Durch die
Verwendung unterschiedlicher Aufnehmer, die jeweils an eine unterschiedliche selbstangetriebene
Erdbohrvorrichtung angepasst sind, können unterschiedliche selbstangetriebene Erdbohrvorrichtungen
in der gleichen Lafette verwendet werden.
[0049] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der mindestens eine Fluidzylinder oder Linearmotor
zumindest teilweise in einem Stabilisierungsrohr angeordnet, welches ein Langloch
zur Durchführung mindestens eines Anschlusses für das Fluid aufweist. Das Langloch
ist mit einer Aufweitung in Form einer Montageöffnung für den Fluidanschluss ausgestaltet.
Hierdurch kann sichergestellt werden, dass den hohen Kräften, die für eine Verspannung
der Lafette in der Baugrube notwendig sind, Rechnung getragen wird. Der Fluidzylinder
bzw. Linearmotor als solcher erfährt eine "Verstärkung" in Form des Stabilisierungsrohrs.
Das Stabilisierungsrohr kann auftretende Querkräfte aufnehmen. Mittels der Montageöffnung
kann der Einsatz eines Werkzeugs beispielsweise in Form einer Stecknuss ermöglicht
werden, um den Fluidanschluss bzw. die Fluidanschlüsse mittels eines eventuell vorhandenen
Außensechskants zu fixieren. Zur Montage des Fluidanschlusses bzw. der Fluidanschlüsse
kann der Fluidzylinder in dem Stabilisierungsrohr angeordnet werden und die Anschlussöffnungen
in den Bereich der Montageöffnung verschoben werden. Die Montageöffnung bietet in
Form der Aufweitung eine Möglichkeit des Zugriffs, mit einem Werkzeug auf die Öffnung
zuzugreifen bzw. ein Werkzeug anzusetzen.
[0050] Das Material des Stabilisierungsrohrs kann eine Abmessung und/oder Material aufweisen,
welches für die Aufnahme der Querkräfte geeignet ist. Als Material für das Stabilisierungsrohr
kann Aluminium, Stahl, Edelstahl oder ähnliches verwendet werden.
[0051] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Langloch des Stabilisierungsrohrs
bei einem montierten Stabilisierungsrohr der Grundfläche der Baugrube zugewandt bzw.
weist von der Entnahmeöffnung der Aufnahme weg. Die Flächennormale des Langlochs verläuft
insbesondere quer zur Längserstreckung des Stabilisierungsrohres bzw. des im Stabilisierungsrohr
angeordneten Fluidzylinders.
[0052] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist für jeden Fluidzylinder bzw. Linearmotor
ein Stabilisierungsrohr vorgesehen und der Fluidzylinder bzw. Linearmotor in je einem
Stabilisierungsrohr angeordnet.
[0053] In einer bevorzugten Ausführungsform ist zwischen dem Stabilisierungsrohr und dem
mindestens einen Fluidzylinder bzw. Linearmotor ein Gleitlager angeordnet. Der Innendurchmesser
des Gleitlagers kann im Wesentlichen dem Außendurchmesser eines Abschnitts des Fluidzylinders,
insbesondere dem Außendurchmesser des Zylinder(rohr)s des Fluidzylinders, und dessen
Außendurchmesser im Wesentlichen dem Innendurchmesser des Stabilisierungsrohrs entspricht.
Hierdurch kann einem Verschleiß entgegengewirkt werden. Trotz der Schutzfunktion des
Stabilisierungsrohrs, das den Fluidzylinder umgibt, kann der Zylinder mit der Kolbenstange
geführt und damit stabilisiert werden. Auf den Fluidzylinder einwirkende Biegekräfte
können durch das Gleitlager umgelenkt werden.
[0054] Das Gleitlager kann aus für Gleitlager bekannte Materialien gefertigt sein und einen
Kunststoff, Messing oder ähnliches aufweisen.
[0055] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Geleitlager mittels einer Schraubverbindung
zwischen dem Stabilisierungsrohr und einem offenen Deckel des Stabilisierungsrohrs
gehalten. Hierdurch kann eine einfache Montage, einfache Konstruktion und/oder einfache
Handhabung erreicht werden. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein einfacher Austausch
des Gleitlagers erfolgen.
[0056] Das Gleitlager, welches im Stabilisierungsrohr angeordnet sein kann, kann ein geschlitztes
Zylinderprofil sein, welches zueinander versetzte Abstufungen aufweisen kann. Die
zueinander versetzten Abstufungen können ein Aufstecken des Gleitlagers auf die Kolbenstange
bzw. den Zylinderkolben ermöglichen und können für ein gutes Ablaufverhalten sorgen.
Die verringerte Kontaktfläche kann aufkommende Reibung reduzieren und den Verschleiß
vermindern. Das Gleitlager kann über die Zylindermantelfläche in den Absatz des Stabilisierungsrohres
gesteckt und mit Hilfe eines Deckels verschraubt werden. Das Ende des Stabilisierungsrohrs
wird über eine Aluminiumplatte verschweißt und mit dem aus Stahl bestehenden Abschnitt
verschraubt.
[0057] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Stabilisierungsrohr von einem (weiteren)
Gleitlager umgeben, das mit der Aufnahme verbunden ist, um die Aufnahme zu stabilisieren.
Hierdurch kann sowohl das Stabilisierungsrohr als auch die Aufnahme stabilisiert werden,
indem sich Stabilisierungsrohr und Aufnahme gegenseitig stützen. Da auf das Stabilisierungsrohr
als solchem weniger Querkräfte einwirken, erlaubt eine Verbindung mit der Aufnahme,
dass auf die Aufnahme wirkende Querkräfte auf das Stabilisierungsrohr abgeleitet werden
können. Das Vorsehen des Stabilisierungsrohrs dient damit nicht nur einer Stabilisierung
des Fluidzylinders bzw. Linearmotors, sondern durch die Verbindung mit der Aufnahme
auch einer Stabilisierung der Aufnahme. Es kann sich ein synergistischer Effekt durch
das Stabilisierungsrohr ergeben.
[0058] Auch das weitere Gleitlager kann aus einem für Gleitlager bekannten Material gefertigt
sein.
[0059] Biegungsmomente können mittels des weiteren Gleitlagers kompensiert bzw. aufgenommen
werden. Es kann vorgesehen sein, für jeden Fluidzylinder/Linearmotor bzw. jedes Stabilisierungsrohr
ein weiteres Gleitlager vorhanden ist. Das (weitere) Gleitlager ist um das Stabilisierungsrohr
herum angeordnet und mit zumindest einem der mindestens zwei Abschnitte verbunden,
wobei das (weitere) Gleitlager insbesondere mit dem Abschnitt verbunden ist, welcher
die Aufnahme beinhaltet. Insbesondere kann das (weitere) Gleitlager mit der Aufnahme
verbunden sein. Für die Verbindung des (weiteren) Gleitlagers mit der Aufnahme kann
ein Blech bzw. Blechelement vorgesehen sein. Das das Stabilisierungsrohr umfassende
Gleitlager kann Bewegungen zwischen den Abschnitten und den Zylindern verhindern.
[0060] Das (weitere) Gleitlager, welches das Stabilisierungsrohr umfassen bzw. umgreifen
kann, kann insbesondere eine Öffnung aufweisen, so dass das Gleitlager das Stabilisierungsrohr
nicht vollständig umschließt. Insbesondere kann eine Öffnung vorgesehen sein, die
zur Seite gerichtet ist, das heißt die Flächennormale der Öffnung ist quer zur Längsachse
des Stabilisierungsrohrs gerichtet. Eine derartige Öffnung kann einer Verschmutzung
des Gleitlagers entgegenwirken; Verschmutzungen können über die Öffnung entweichen.
[0061] In einer bevorzugten Ausführungsform ist stirnseitig an einem der Abschnitte ein
Kontaktmechanismus vorgesehen, der mindestens zwei unterschiedliche Kontaktbereiche
aufweist, mit denen der Kontaktmechanismus die Baugrube kontaktieren kann. Der Kontaktmechanismus
kann einen "sauberen Abschluss" zur Wand der Baugrube bilden, die mittels des Kontaktmechanismus
kontaktiert wird. Mittels verschiedener Druckstufen kann zwischen dem Ausrichten und
dem Verspannen differenziert werden. Dabei kann zur Anlage mit einer Wand beispielsweise
mittels eines Federmechanismus automatisch zwischen zwei unterschiedlichen Kontaktflächen
variiert werden. Es kann vorgesehen sein, dass eine Rotation der beiden Kontaktflächen
zueinander mittels eines Langlochs und eines mit dem Langloch zusammenwirkenden Stifts
unterbunden werden kann, sodass die beiden Kontaktflächen sich ausschließlich in axialer
Richtung bewegen können.
[0062] Es ist beispielsweise möglich, dass mittels des Kontaktmechanismus zwei unterschiedliche
Kräfte auf die Baugrube bzw. die Wand der Baugrube ausgeübt werden. Während einer
der Kontaktbereiche eine Verschiebung bzw. Verlagerung oder Veränderung der Position
der Lafette, insbesondere lateral zur Wand, die kontaktiert wird, innerhalb der Baugrube
ermöglicht, wird mit dem anderen der Kontaktbereiche eine stärkere Fixierung erreicht,
die ermöglicht, dass das Einwirken eines Anwenders bzw. von außen auf die Lafette
eine Verlagerung bzw. eine Veränderung der Lage und/oder Position der Lafette nicht
mehr wesentlich beeinflusst.
[0063] Es kann vorgesehen sein, dass der erste Kontaktbereich eine glatte Oberfläche aufweist,
während der zweite Kontaktbereich eine strukturierte Oberfläche aufweist, die in die
Wand der Baugrube bzw. in das Erdreich zumindest teilweise eindringt. Beispielsweise
können Rillen, Spitzen, Zacken oder ähnliche Strukturierungen am zweiten Kontaktbereich
ausgestaltet sein, die zumindest teilweise in das Erdreich eingedrückt werden, um
zu verhindern, dass der Kontaktbereich gegenüber der Wand verschoben werden kann.
[0064] In einer bevorzugten Ausführungsform wirkt zwischen den Kontaktbereichen eine Kraft
(Federkraft), deren Richtung einen Anteil aufweist, der in einer Richtung im Wesentlichen
parallel oder einem Winkel kleiner als 10° zur Längsachse des mindestens einen Fluidzylinders/Linearmotors
wirkt. Hierdurch kann erreicht werden, dass zwischen den beiden Kontaktbereichen eine
Kraft wirkt, die überwunden werden muss, dass zunächst der erste Kontaktbereich die
Wand der Baugrube kontaktieren kann, mittels dessen eine Veränderung der Position
an der Wand der Baugrube möglich ist, und nach Überschreiten der Kraft der zweite
Kontaktbereich die Wand kontaktiert, und die Verlagerung erschwert wird, da nun der
zweite Kontaktbereich die Wand kontaktiert, wobei der zweite Kontaktbereich die Strukturierung
aufweisen kann und mit größerer Anpresskraft an die Wand gedrückt wird.
[0065] In einer bevorzugten Ausführungsform ist an mindestens einem der Abschnitte ein stabförmiges
Element einer Zielvorrichtung zum Ausrichten der Lafette fest angeordnet. Hierdurch
kann eine Zielvorrichtung direkt mit der Lafette verbunden sein; auf eine separate
komplette Zielvorrichtung kann verzichtet werden. Zusätzlich oder alternativ kann
vorgesehen sein, das stabförmige Element als Handhabungselement zu verwenden, mit
dem beispielsweise die Lafette in die Baugrube abgelassen oder anderweitig gehandhabt
werden kann. Das stabförmige Element kann bevorzugt quer zur Aufnahme ausgerichtet
sein. An dem stabförmigen Element kann insbesondere fest ein Zielfernrohr oder ähnliches
angeordnet sein, um das Ausrichten zu ermöglichen.
[0066] Die Erfindung schafft auch ein System aufweisend eine beschriebene Lafette und eine
selbstangetriebene Erdbohrvorrichtung.
[0067] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann das System auch mehr als eine
selbstangetriebene Erdbohrvorrichtung aufweisen, wobei sich die Erdbohrvorrichtungen
hinsichtlich ihrer äußeren Abmessungen unterscheiden. Durch die Lafette und den Aufnehmer
ist es möglich, die Lafette an die unterschiedlichen Erdbohrvorrichtungen anzupassen.
[0068] Die Erfindung schafft auch ein Verfahren zum Anordnen einer Lafette in einer Baugrube,
wobei die Lafette eine Aufnahme einer Erdbohrvorrichtung aufweist, und die Lafette
ausgestaltet ist, in der Baugrube verspannt zu werden. Es sind mindestens zwei gegenüberliegende
Abschnitte der Lafette vorhanden, die mittels mindestens eines Fluidzylinders/Linearmotors
miteinander verbunden sind, und der mindestens eine Fluidzylinder/Linearmotor bewegt
die mindestens zwei Abschnitte relativ zueinander, sodass die Lafette in der Baugrube
verspannt wird.
[0069] Die Lafette mit der Erdbohrvorrichtung kann derart verwendet werden, dass die Lafette
mit der in bzw. an der Aufnahme angeordneten Erdbohrvorrichtung in die Baugrube eingebracht
und zunächst auf einer gewünschten Höhe verspannt wird. Nach einem teilweisen Einbringen
des Gehäuses der Erdbohrvorrichtung in das Erdreich kann die Verspannung der Lafette
gelöst und die Erdbohrvorrichtung ausgerichtet werden. Nach dem Ausrichten kann die
Lafette wieder verspannt und die Erdbohrvorrichtung weiter in das Erdreich eingebracht
werden.
[0070] Die Erfindung wird hinsichtlich mehrerer Aspekte beschrieben, die eine Lafette, ein
System und ein Verfahren betreffen. Die Ausführungen zu den einzelnen Aspekten ergänzen
einander, sodass die Ausführungen für die Lafette auch als Ausführungen der Beschreibung
für das System zu verstehen sind. Mit der Beschreibung der Lafette und des Systems
sind auch Handlungen im Sinne des Verfahrens bzw. Verfahrensschritte betreffend das
Verfahren zum Anordnen einer Lafette in einer Baugrube zu verstehen bzw. offenbart.
Analoges gilt auch für die Beschreibung des Verfahrens, welches auch vorrichtungsseitige
Merkmale bzw. systemseitige Merkmale beschreibt bzw. offenbart.
[0071] Im Sinne der Beschreibung umfasst die Nennung eines Zahlenwertes nicht nur den eigentlichen
Zahlenwert, sondern auch - um insbesondere fertigungstechnische Toleranzen zu berücksichtigen
- einen Bereich um den konkreten Zahlenwert, der +/-15%, bevorzugt +/-10%, vom angegebenen
Zahlenwert sein kann.
[0072] Der Begriff "aufweisen" umfasst im Sinne der Beschreibung sowohl den dem Begriff
innewohnenden Bedeutungsinhalt, dass weitere Elemente neben den genannten Elementen
vorgesehen sein können (nicht abschließende Aufzählung), aber auch den Bedeutungsinhalt,
dass der Begriff "aufweisen" synonym für "bestehen aus" bzw. "gebildet aus" verwendet
wird.
[0073] Die vorstehenden Ausführungen stellen ebenso wie die nachfolgende Beschreibung beispielhafte
Ausführungsformen keinen Verzicht auf bestimmte Ausführungsformen oder Merkmale dar.
[0074] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von einem in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiel näher erläutert.
[0075] In den Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- in einer isometrischen Ansicht eine Baugrube mit einer Lafette und einer Erdbohrvorrichtung;
- Fig. 2
- die Darstellung von Figur 1 in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht;
- Fig. 3
- in einer Draufsicht die Baugrube mit der Lafette und der Erdbohrvorrichtung gemäß
Fig. 1 und 2, wobei die Erdbohrvorrichtung teilweise in das Erdreich eingefahren ist;
- Fig. 4
- die Darstellung der Figur 3 in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht;
- Fig. 5
- eine isometrische Ansicht der Baugrube mit der Lafette mit der Erdbohrvorrichtung
im verspannten Zustand;
- Fig. 6
- eine isometrische Ansicht mit einer in einer Baugrube verspannten Lafette, bei der
die Lafette gegenüber der Fig. 5 um 90° um ihre Längsachse gedreht ist;
- Fig. 7
- eine isometrische Ansicht einer Lafette aus den Fig. 1 bis 6;
- Fig. 8
- einen Teil einer Aufnahme für die Erdbohrvorrichtung in einer isometrischen Ansicht;
- Fig. 9
- einen Teil der Lafette in isometrischer Ansicht;
- Fig. 10
- einen Aufnehmer für einen einseitigen Bereich einer Erdbohrvorrichtung in teilweise
geschnittener isometrischer Darstellung;
- Fig. 11
- eine Schnittdarstellung verschiedener Aufnehmer;
- Fig. 12
- eine Darstellung eines Stabilisierungsrohrs von unten;
- Fig. 13
- eine Explosionsdarstellung einer Gleitlagerverschraubung einer Kolbenstange im Stabilisierungsrohr;
- Fig. 14
- eine isometrische Darstellung eines weiteren Geleitslagers für ein Stabilisierungsrohr;
und
- Fig. 15
- einen Kontaktmechanismus einer Lafette der Figuren 1 bis 7 in isometrischer Darstellung.
[0076] Fig. 1 zeigt in einer teilweise geschnittenen isometrischen Ansicht einer Lafette
1 für eine selbstangetriebene Erdbohrvorrichtung 2 in einer Baugrube 3 in Erdreich.
Die Lafette 1 weist eine Aufnahme 4 für die selbstangetriebene Erdbohrvorrichtung
2 auf (Fig. 7). Wie insbesondere den Figuren 1 bis 6 zu entnehmen ist, die die Lafette
1 ausgestaltet, in der Baugrube 3 verspannt zu werden.
[0077] Die Lafette 1 weist zwei stirnseitige, gegenüberliegende Abschnitte 5, 6 auf, die
mittels zweier Fluidzylinder 7, 8 miteinander verbunden sind. Die Fluidzylinder 7,
8 sind ausgestaltet, die zwei Abschnitte 5, 6 relativ zueinander zu bewegen.
[0078] Die Aufnahme 4 ist an dem Abschnitt 6 ausgebildet. Zur Bildung der Aufnahme 4 im
Abschnitt 6 bzw. am Abschnitt 6 sind zwei miteinander verbundene Bleche 9a, 9b vorhanden,
die die Seitenflächen der Aufnahme 4 zumindest teilweise bilden. Es ist ein Überlappungsbereich
10 der beiden Bleche 9a, 9b vorhanden, der eine Stirnseite der Aufnahme 4 umfasst.
[0079] Die beiden Bleche 9a, 9b definieren die Aufnahme 4 randseitig zu den beiden Seiten.
Die Aufnahme 4 weist eine nach oben gerichtete Öffnung 11 auf. Zudem ist eine Bodenplatte
12 vorgesehen, die quer zur Längsrichtung und beabstandet zur Öffnung 11 die beiden
Bleche 9a, 9b verbindet.
[0080] Die Fig. 1 und 2 zeigen schematisch einen Beginn des Einbringens einer Erdbohrung
in das Erdreich. Die Lafette 1 ist zusammen mit der Erdbohrvorrichtung 2 in der Baugrube
3 verspannt. Die Fluidzylinder 7, 8 drücken den Abschnitt 5 und die Erdbohrvorrichtung
2 in Richtung je einer Wand der Baugrube 3.
[0081] In den Fig. 3 und 4 ist die Erdbohrvorrichtung 2 schon teilweise in das Erdreich
eingefahren und die Fluidzylinder 7, 8 haben die Abschnitte 5, 6 weiter auseinandergefahren.
Die Verspannung der Lafette wird über den Kontakt des Abschnitts 5 mit der Wand und
den Kontakt der Erdbohrvorrichtung 2 mit der Wand aufrechterhalten. Die Aufnahme 4
unterstützt weiter die Erdbohrvorrichtung 2. Die Fig. 5 zeigt einen weiteren Fortschritt
beim Einbringen der Erdbohrung.
[0082] In der Fig. 10 ist ein Aufnehmer 13 dargestellt, der in der Aufnahme 4 angeordnet
ist, um die in die Aufnahme 4 eingelegte bzw. angeordnete Erdbohrvorrichtung 2 zu
kontaktieren. Der Aufnehmer 13 ist für einen Formschluss mit dem rückseitigen Ende
der Erdbohrvorrichtung 2 ausgestaltet.
[0083] Fig. 11 zeigt einen weiteren Aufnehmer 14, der für die Kontaktierung der Mitte bzw.
des anderen Endes der Erdbohrvorrichtung 2 vorgesehen ist. Die Fig. 11 zeigt zwei
unterschiedliche Aufnehmer 14 zum Vergleich. Die Aufnehmer 14 unterscheiden sich in
dem Durchmesser der aufzunehmenden Erdbohrvorrichtung 2.
[0084] Die Aufnehmer 13, 14 weisen einen Kunststoff auf.
[0085] In den Fig. 7, 9 und 10 sind Fixierungsorgane 14 gezeigt, mittels derer die Lage
der Aufnehmer 13, 14 in der Aufnahme 4 fixiert werden kann.
[0086] Fig. 12 zeigt ein Stabilisierungsrohr 15, in dem der Fluidzylinder 7, 8 zumindest
teilweise angeordnet ist. Das Stabilisierungsrohr 15 weist ein Langloch 16 zur Durchführung
mindestens eines Anschlusses für das Fluid aufweist, wobei das Langloch 16 mit einer
Aufweitung in Form einer Montageöffnung 17 für einen Fluidanschluss ausgestaltet ist.
[0087] Zwischen dem Stabilisierungsrohr 15 und dem mindestens einen Fluidzylinder 7, 8 ist
ein Gleitlager 18 angeordnet (Fig. 13). Der Innendurchmesser des Gleitlagers 18 entspricht
im Wesentlichen dem Außendurchmesser eines Abschnitts des Fluidzylinders 7, 8, insbesondere
dem Außendurchmesser der Kolbenstange 19 des Fluidzylinders 7, 8. Der Außendurchmesser
des Gleitlagers 18 entspricht im Wesentlichen dem Innendurchmesser des Stabilisierungsrohrs
15. Das Gleitlager 18 ist mittels einer Schraubverbindung zwischen dem Stabilisierungsrohr
15, welches ein Augengewinde 20 endseitig aufweist, und einem offenen Deckel 21, welcher
ein an das Außengewinde 20 angepasstes Innengewinde aufweist, gehalten.
[0088] Die Fig. 14 zeigt ein weiteres Gleitlager 22, das das Stabilisierungsrohr 15 gleitverschieblich
umgibt und mittels eines Blechelements 23 mit der Aufnahme 4 verbunden ist. Das Blechelement
23 kontaktiert das weitere Gleitlager 22 seitlich und die Aufnahme 4 stirnseitig.
[0089] An dem Abschnitt 5 ist stirnseitig ein Kontaktmechanismus 24 vorgesehen, der mindestens
zwei unterschiedliche Kontaktbereiche 25, 26 aufweist, mit denen der Kontaktmechanismus
24 eine Wand der Baugrube 3 kontaktieren kann. Zwischen den Kontaktbereichen 25, 26
wirkt die Kraft einer zwischen den Kontaktbereichen 25, 26 angeordneten Feder 27.
Die Richtung der Federkraft der Feder 27 weist einen Anteil auf, der in einer Richtung
im Wesentlichen parallel der Längsachse des mindestens einen Fluidzylinders 7, 8 ist
oder in einem Winkel kleiner als 10° zu der Längsachse des mindestens einen Fluidzylinders
7, 8 verläuft. Der Kontaktbereiche 25 ist an einer Fläche 28 und der Kontaktbereich
26 ist an einer Fläche 29 ausgebildet. Der Abstand der Flächen 28, 29 ist veränderbar.
[0090] Die Winkelausrichtung der Flächen 28, 29 bzw. der Kontaktbereiche 25, 26 ist mittels
eines Antirotationsmechanismus 30 vorgegeben.
[0091] Die Fig. 1 bis 6 zeigen einen Start einer Erdbohrung mittels einer in der Lafette
1 angeordneten Erdbohrvorrichtung 2. Zunächst ist die Erdbohrvorrichtung 2 in der
Aufnahme 4 angeordnet und eine Verspannung erfolgt mittels der Anlage des Kontaktmechanismus
24 und der Bohrkopfspitze der Erdbohrvorrichtung 2. Die Erdbohrvorrichtung 2 wird
gestartet und tritt in das Erdreich ein. Nach und nach fahren die Fluidzylinder 7,
8 aus und der Abschnitt 6 gelangt in Anlage zur Wand der Baugrube 3.
1. Lafette (1) mit einer Aufnahme (4) für eine selbstangetriebene Erdbohrvorrichtung
(2) zur Anordnung in einer Baugrube (3), wobei die Lafette (1) ausgestaltet ist, in
der Baugrube (3) verspannt zu werden, und mindestens zwei stirnseitige, gegenüberliegende
Abschnitte (5, 6) der Lafette (1) mittels mindestens einem Fluidzylinder (7, 8) oder
mindestens einem Linearmotor miteinander verbunden sind, wobei der mindestens eine
Fluidzylinder (7, 8) oder der mindestens eine Linearmotor ausgestaltet ist, die mindestens
zwei Abschnitte (5, 6) relativ zueinander zu bewegen.
2. Lafette (1) nach Anspruch 1, wobei der mindestens eine Fluidzylinder (7, 8) ein doppelt
wirkender Fluidzylinder ist.
3. Lafette (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Aufnahme (4) an einem der Abschnitte
(7, 8) ausgebildet ist.
4. Lafette (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Abschnitte (5, 6) aus mindestens
einem Blech gefertigt sind.
5. Lafette (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei mindestens ein Aufnehmer (13,
15) in der Aufnahme (4) angeordnet ist, der zur Kontaktierung der Erdbohrvorrichtung
(2) ausgestaltet ist.
6. Lafette (1) nach Anspruch 5, wobei der mindestens eine Aufnehmer (13, 15) für einen
Formschluss oder Reibschluss mit einem Ende der Erdbohrvorrichtung (2) ausgestaltet
ist.
7. Lafette (1) nach Anspruch 5 oder 6, wobei der mindestens eine Aufnehmer (13, 15) einen
Kunststoff aufweist.
8. Lafette (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei die Aufnahme (4) und/oder der
mindestens eine Aufnehmer (13, 15) mindestens ein Fixierungsorgan (14) aufweist, mittels
dessen die Lage des mindestens einen Aufnehmers (13, 15) in der Aufnahme (4) fixiert
werden kann.
9. Lafette (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei der mindestens eine Fluidzylinder
(7, 8) zumindest teilweise in einem Stabilisierungsrohr (15) angeordnet ist, welches
ein Langloch (16) zur Durchführung mindestens eines Anschlusses für das Fluid aufweist,
wobei das Langloch (16) mit einer Aufweitung (17) in Form einer Montageöffnung für
einen Fluidanschluss ausgestaltet ist.
10. Lafette (1) nach Anspruch 9, wobei zwischen dem Stabilisierungsrohr (15) und dem mindestens
einen Fluidzylinder (7, 8) ein Gleitlager (18) angeordnet ist, dessen Innendurchmesser
im Wesentlichen dem Außendurchmesser eines Abschnitts des Fluidzylinders (7, 8), insbesondere
dem Außendurchmesser des Zylinderrohrs (19) des Fluidzylinders (7, 8), und dessen
Außendurchmesser im Wesentlichen dem Innendurchmesser des Stabilisierungsrohrs (15)
entspricht.
11. Lafette (1) nach Anspruch 10, wobei das Gleitlager (18) mittels einer Schraubverbindung
zwischen dem Stabilisierungsrohr (15) und einem offenen Deckel (21) gehalten ist.
12. Lafette (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei das Stabilisierungsrohr (15)
von einem Gleitlager (22) umgeben ist, das mit der Aufnahme (4) verbunden ist, um
die Aufnahme (4) zu stabilisieren.
13. Lafette (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei stirnseitig an einem der Abschnitte
(5, 6) ein Kontaktmechanismus (24) vorgesehen ist, der a) mindestens zwei unterschiedliche
Kontaktbereiche (25, 26) aufweist, mit denen der Kontaktmechanismus (24) die Baugrube
(3) kontaktieren kann und/oder b) telekopierbar ausgestaltet ist.
14. Lafette (1) nach Anspruch 13, wobei zwischen den Kontaktbereichen (25, 26) eine Kraft
wirkt, deren Richtung einen Anteil aufweist, der in einer Richtung im Wesentlichen
parallel der Längsachse oder in einem Winkel kleiner als 10°, insbesondere kleiner
als 5° zur Längsachse des mindestens einen Fluidzylinders (7, 8) wirkt.
15. Lafette (1) nach Anspruch 13 oder 14, wobei die Kontaktbereiche (25, 26) jeweils an
einer Fläche (28, 29) ausgebildet sind, deren Abstand zueinander veränderbar ist.
16. Lafette (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei an mindestens einem der Abschnitte
(5, 6) ein stabförmiges Element einer Zielvorrichtung zum Ausrichten der Lafette (1)
fest angeordnet ist.
17. System aufweisend eine Lafette (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 16 und eine selbstangetriebene
Erdbohrvorrichtung (2).
18. Verfahren zum Anordnen einer Lafette (1) in einer Baugrube (3), wobei die Lafette
(1) eine Aufnahme (4) einer Erdbohrvorrichtung (2) aufweist, und die Lafette (1) ausgestaltet
ist, in der Baugrube (3) verspannt zu werden, und mindestens zwei gegenüberliegende
Abschnitte (5, 6) der Lafette (1) vorhanden sind, die mittels mindestens eines Fluidzylinders
(7, 8) oder mindestens eines Linearmotors miteinander verbunden sind, und der mindestens
eine Fluidzylinder (7, 8) oder mindestens eine Linearmotor die mindestens zwei Abschnitte
(5, 6) relativ zueinander bewegt, so dass die Lafette (1) in der Baugrube (3) verspannt
wird.