[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dokument, wie beispielsweise eine Banknote,
mit zumindest einer Guilloche und ein Druckverfahren zum Herstellen des Dokuments.
[0002] Beim Bedrucken von Dokumenten wie Banknoten können üblicherweise Guillochen verwendet
werden. Guillochen sind Bereiche oder Embleme bestehend aus einer Vielzahl feinster,
zumeist geschwungener Linien, welche versetzt übereinandergelagert eine Musterung
ergeben. Die Guillochen können Sicherheitsmerkmale sein, um die Echtheit des Dokuments
zu überprüfen oder um eine Manipulation des Dokuments zu verhindern bzw. zu erschweren.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein vorteilhaftes Konzept für
ein Dokument mit einer Guilloche und ein Druckverfahren zum Herstellen des Dokuments
zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind Gegenstand der Figuren, der Beschreibung sowie der abhängigen
Patentansprüche.
[0005] Gemäß einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung ein Dokument mit zumindest einer
Guilloche, mit einem Substrat, welches eine Mehrzahl von mit einer Druckfarbe flächig
bedruckten Flächenabschnitten aufweist, wobei benachbarte Flächenabschnitte durch
linienförmige Farbaussparungen voneinander getrennt sind, wobei die linienförmigen
Farbaussparungen eine negative Guilloche formen, welche frei von der Druckfarbe ist.
[0006] Dadurch kann durch die negative Guilloche auf dem Substrat des Dokuments ein spezifisches
Druckbild erreicht werden, welches durch herkömmliche Druckverfahren schwierig zu
duplizieren ist.
[0007] Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Substrat eines der Folgenden: Papier, zumindest
einen Kunststoff wie beispielsweise Polyethylen und/oder Polypropylen, insbesondere
biaxial orientiertes Polypropylen (BOPP), Naturfasern, insbesondere Baumwolle oder
Holz. Das Substrat kann ferner insbesondere mit zumindest einem Kunststoff, wie insbesondere
Polypropylen und/oder Polyethylen, beschichtet sein. Das Substrat kann insbesondere
ein Faserverbundwerkstoff sein.
[0008] Gemäß einer Ausführungsform ist das Dokument eines der folgenden Dokumente: ein Personalausweis,
ein Reisepass, ein Zugangskontrollausweis, ein Berechtigungsausweis, ein Unternehmensausweis,
ein Steuerzeichen, ein Ticket, eine Geburtsurkunde, ein Führerschein, ein Kraftfahrzeugausweis,
oder ein Zahlungsmittel, beispielsweise eine Banknote oder eine Bankkarte oder eine
Kreditkarte.
[0009] Gemäß einer Ausführungsform formen die linienförmigen Farbaussparungen ein Sicherheitsmerkmal.
[0010] Dadurch kann die negative Guilloche zur Echtheitsüberprüfung des Dokuments manuell,
insbesondere durch einen Empfänger des Dokuments, und/oder automatisch, insbesondere
durch eine Prüfvorrichtung, visuell überprüft werden.
[0011] Gemäß einer Ausführungsform bildet die negative Guilloche einen graphischen Code.
[0012] Dadurch kann die negative Guilloche maschinenlesbare Informationen umfassen. Der
graphische Code kann beispielsweise maschinenauslesbar sein. Der maschinenausgelesene
graphische Code kann beispielsweise einem Hashwert von Sicherheitsmerkmalen des Dokuments
zugeordnet werden, welcher eine Überprüfung der Echtheit des Dokuments ermöglicht.
[0013] Gemäß einer Ausführungsform ist eine Linienbreite jeder linienförmigen Farbaussparung
geringer als eine vorbestimmte Druckauflösung, insbesondere geringer als 450dpi oder
geringer als 300dpi.
[0014] Dadurch kann die negative Guilloche nicht durch einen herkömmlichen Drucker auflösbar
sein, sodass das Dokument nicht mit einem herkömmlichen Drucker dupliziert werden
kann. Die Abkürzung dpi steht hierbei für "dots per inch" und ist gleichbedeutend
für Punkte pro Zoll.
[0015] Gemäß einer Ausführungsform haben zumindest zwei linienförmigen Farbaussparungen
der negativen Guilloche zumindest abschnittsweise voneinander unterschiedliche Linienbreiten.
[0016] Dadurch können die Farbaussparungen auf dem Dokument unterschiedliche Formen aufweisen,
und somit besonders schwierig zu duplizieren.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform verlaufen zumindest zwei linienförmigen Farbaussparungen
der negativen Guilloche mit einem abnehmenden Abstand zueinander, ohne einander zu
schneiden.
[0018] Dadurch können die Farbaussparungen abschnittsweise zu besonders kleinen Flächenabschnitten
führen, welche schwierig zu duplizieren sind. Diese Abschnitte können besonders geeignet
sein, um eine Überprüfung einer Echtheit des Dokuments durchzuführen.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform ist die Druckfarbe vollständig deckend.
[0020] Dadurch können die Farbaussparungen und die bedruckten Flächenabschnitte kontrastreich
und scharf erfasst werden.
[0021] Gemäß einer Ausführungsform weist die Druckfarbe lichtreflektierende Pigmente auf,
insbesondere UV-Licht-reflektive Pigmente oder IR-Licht-reflektive Pigmente.
[0022] Dadurch kann die Druckfarbe besonders schwierig zu duplizieren sein.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform sind die lichtreflektierenden Pigmente in einem Muster
angeordnet, das bei Bestrahlung mit Licht, insbesondere UV-Licht oder IR-Licht sichtbar
ist.
[0024] Dadurch können die lichtreflektieren Elemente bei Bestrahlung manuell und/oder automatisch
visuell erfasst werden.
[0025] Gemäß einer Ausführungsform bildet das Muster der lichtreflektierenden Pigmente einen
Verlauf zumindest einer linienförmigen Farbaussparung der negativen Guilloche nach.
Dadurch können durch das Muster der lichtreflektieren Elemente zusätzliche Sicherheitsmerkmale
des Dokuments realisiert werden.
[0026] Gemäß einer Ausführungsform ist die Druckfarbe auf einer Substratschicht des Substrats
aufgetragen, und wobei die negative Guilloche die Substratschicht freilegt.
[0027] Dadurch kann die negative Guilloche durch Erfassung der freigelegten Substratschicht
erfasst werden. Vorzugsweise weist hierzu die Substratschicht einen unterschiedlichen
Farbton zu dem Farbton der Druckfarbe auf, beispielsweise einen komplementären Farbton.
[0028] Gemäß einer Ausführungsform sind die linienförmigen Farbaussparungen zumindest abschnittsweise
ellipsenförmig ausgebildet.
[0029] Dadurch kann die negative Guilloche hochauflösende Kurven aufweisen, welche schwieriger
zu duplizieren sind als beispielsweise gerade Linienzüge.
[0030] Gemäß einer Ausführungsform umfasst die linienförmigen Farbaussparungen eine erste
Vielzahl sich nicht schneidender linienförmiger Farbaussparungen und eine zweite Vielzahl
sich nicht schneidender linienförmiger Farbaussparungen, wobei jede der linienförmigen
Farbaussparungen der ersten Vielzahl jede der linienförmigen Farbaussparungen der
zweiten Vielzahl schneidet.
[0031] Dadurch kann die Guilloche unterschiedliche Bereiche mit charakteristischen Anforderungen
für ein Druckbild umfassen.
[0032] Gemäß einer Ausführungsform weisen in einem Schnittpunkt zweier linienförmiger Farbaussparungen
die entsprechenden linienförmigen Farbaussparungen unterschiedliche Linienbreiten
auf.
[0033] Dadurch kann ein Schnittpunkt zweier linienförmiger Farbaussparungen ungleichmäßig
geformt sein.
[0034] Gemäß einer Ausführungsform ist jedes Paar von Werten der Linienbreiten eines Schnittpunkts
zweier linienförmiger Farbaussparungen in dem Dokument einzigartig.
[0035] Dadurch ist jeder Schnittpunkt von linienförmigen Farbaussparungen eindeutig identifizierbar,
womit eine Manipulation an dem Dokument erschwert bzw. verhindert wird.
[0036] Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Druckverfahren zum Herstellen
eines Dokuments, das ein Substrat aufweist, mit: Bereitstellen einer Druckvorlage,
welche eine Mehrzahl von mit einer Druckfarbe flächig bedeckten Flächenabschnitten
aufweist, wobei benachbarte Flächenabschnitte durch linienförmige Farbaussparrungen,
insbesondere Rillen, voneinander getrennt sind, wobei durch jede linienförmige Farbaussparung
eine negative Guilloche geformt ist, welche frei von der Druckfarbe ist; und Bedrucken
des Substrats mit der Druckfarbe unter Verwendung der bereitgestellten Druckvorlage,
um das Dokument herzustellen.
[0037] Dadurch kann durch die negative Guilloche auf dem Substrat des Dokuments ein spezifisches
Druckbild erreicht werden, welches durch herkömmliche Druckverfahren schwierig zu
duplizieren ist.
[0038] Gemäß einer Ausführungsform ist das Druckverfahren ein Offset-Druckverfahren, insbesondere
ein Simultan-Offsetdruckverfahren oder ein Intaglio-Stichtiefdruckverfahren.
[0039] Dadurch kann die Druckfarbe auf das Substrat präzise übertragen werden.
[0040] Gemäß einer Ausführungsform ist eine Linienbreite jeder linienförmigen Farbaussparung
der negativen Guilloche geringer als eine vorbestimmte Druckauflösung, insbesondere
geringer als 450dpi oder geringer als 300dpi.
[0041] Dadurch kann die negative Guilloche nicht durch einen herkömmlichen Drucker auflösbar
sein, sodass das Dokument nicht mit einem herkömmlichen Drucker dupliziert werden
kann.
[0042] Gemäß einer Ausführungsform wird das Druckverfahren zum Herstellen des Dokuments
gemäß dem ersten Aspekt ausgeführt.
[0043] Die für den Gegenstand des ersten Aspekts genannten Ausführungsformen sind ebenfalls
Ausführungsformen für den Gegenstand des zweiten Aspekts.
[0044] Die für den Gegenstand des zweiten Aspekts genannten Ausführungsformen sind ebenfalls
Ausführungsformen für den Gegenstand des ersten Aspekts.
[0045] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden beispielhaft anhand der in
den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Hierbei
zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Dokuments gemäß einer Ausführungsform mit einer
Guilloche;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Verlaufs einer linienförmigen Farbaussparung auf
einem Substrat eines Dokuments gemäß einer Ausführungsform;
- Fig. 3
- eine weitere schematische Darstellung eines Verlaufs einer linienförmigen Farbaussparung
auf einem Substrat eines Dokuments gemäß einer Ausführungsform;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines Verlaufs zweier sich schneidender linienförmiger
Farbaussparungen auf einem Substrat eines Dokuments gemäß einer Ausführungsform; und
- Fig. 5
- ein Flussdiagramm, welches Schritte eines Druckverfahrens zum Herstellen eines Dokuments
gemäß einer Ausführungsform mit einem Substrat illustriert.
[0046] In der folgenden Beschreibung wird auf die beiliegenden Figuren Bezug genommen, die
einen Teil hiervon bilden und in denen als Veranschaulichung spezifische Ausführungsformen
gezeigt sind, in denen die Erfindung ausgeführt werden kann. Es versteht sich, dass
auch andere Ausführungsformen genutzt und strukturelle oder logische Änderungen vorgenommen
werden können, ohne von dem Konzept der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Die folgende
ausführliche Beschreibung ist deshalb nicht in einem beschränkenden Sinne zu verstehen.
Ferner versteht es sich, dass die Merkmale der verschiedenen hierin beschriebenen
Ausführungsbeispiele miteinander kombiniert werden können, sofern nicht spezifisch
etwas anderes angegeben ist.
[0047] Die Aspekte und Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden unter Bezugnahme
auf die Figuren beschrieben, wobei gleiche Bezugszeichen sich im Allgemeinen auf gleiche
Elemente beziehen. In der folgenden Beschreibung werden zu Erläuterungszwecken zahlreiche
spezifische Details dargelegt, um ein eingehendes Verständnis von einem oder mehreren
Aspekten der vorliegenden Erfindung zu vermitteln.
[0048] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Dokuments 100 gemäß einer Ausführungsform
mit zumindest einer Guilloche. Das Dokument 100 umfasst ein Substrat 101, welches
eine Mehrzahl von mit einer Druckfarbe flächig bedruckten Flächenabschnitten 103a-d
aufweist. Einige der Flächenabschnitte 103a-d sind in der Figur 1 beispielhaft dargestellt.
Benachbarte Flächenabschnitte 103a-d sind durch in der Figur 1 beispielhaft dargestellte
linienförmige Farbaussparungen 105a-i voneinander getrennt. Die linienförmigen Farbaussparungen
105a-i formen eine negative Guilloche, welche frei von der Druckfarbe ist. Die Druckfarbe
kann vollständig deckend sein. Die Druckfarbe kann auf einer Substratschicht des Substrats
101 aufgetragen sein, wobei die negative Guilloche die Substratschicht freilegt.
[0049] Wie in der Figur 1 dargestellt, können die linienförmigen Farbaussparungen 105a-i
zumindest abschnittsweise ellipsenförmig ausgebildet sein. Die linienförmigen Farbaussparungen
105a-i können eine Vielzahl von Schnittpunkten 107 aufweisen. Durch die Vielzahl von
Schnittpunkten 107 können die Flächenabschnitte 103a-d eine unterschiedliche Anzahl
von linienförmigen Aussparungen 105a-i begrenzen. Beispielsweise begrenzt der Flächenabschnitt
103a drei linienförmige Farbaussparungen 105a-i, begrenzt der Flächenabschnitt 103b
vier linienförmige Farbaussparungen 105a-i und begrenzen die Flächenabschnitte 103c-d
jeweils sechs linienförmige Farbaussparungen 105a-i.
[0050] Wie in der Figur 1 ferner dargestellt, können zumindest zwei linienförmigen Farbaussparungen
105a-i der negativen Guilloche, beispielsweise die linienförmigen Farbaussparungen
105a-b, auf dem Substrat 101 mit einem abnehmenden Abstand zueinander verlaufen, ohne
einander zu schneiden. Dabei können besonders feine Flächenabschnitte 103a-d realisiert
sein, wie durch die Flächenabschnitte 103a-b in der Figur 1 illustriert, welche hohe
Anforderungen an ein Druckbild stellen und somit schwierig zu duplizieren sind.
[0051] Die linienförmigen Farbaussparungen 105a-i können eine erste Vielzahl 111 sich auf
dem Substrat 101 nicht schneidender linienförmiger Farbaussparungen 105a-i umfassen,
welche in der Figur 1 beispielhaft durch die linienförmigen Farbaussparungen 105a-b
dargestellt ist, und eine zweite Vielzahl 113 sich auf dem Substrat 101 nicht schneidender
linienförmiger Farbaussparungen 105a-i umfassen, welche in der Figur 1 beispielhaft
durch die linienförmigen Farbaussparungen 105c-d dargestellt ist. Jede der linienförmigen
Farbaussparungen 105a-i der ersten Vielzahl 111 kann beispielsweise ausgebildet sein,
jede der linienförmigen Farbaussparungen 105a-i der zweiten Vielzahl 113 zu schneiden.
[0052] Die erste Vielzahl 111 der linienförmigen und ellipsenförmig ausgebildeten Farbaussparungen
105a-i kann beispielsweise jeweils einen auf einer Hilfsgeraden 109 angeordneten und
in der Figur 1 nicht dargestellten ersten Mittelpunkt sowie eine auf der Hilfsgeraden
109 angeordnete, in der Figur 1 nicht dargestellte, große Halbachse und eine sich
orthogonal dazu erstreckende kleine Halbachse aufweisen. Ferner kann die zweite Vielzahl
113 der linienförmigen und ellipsenförmig ausgebildeten Farbaussparungen 105a-i beispielsweise
jeweils einen auf der Hilfsgeraden 109 angeordneten und in der Figur 1 schematisch
dargestellten zweiten Mittelpunkt 115 sowie eine auf der Hilfsgeraden 109 angeordnete
große Halbachse 117 und eine sich orthogonal dazu erstreckende kleine Halbachse 119
aufweisen. In der Figur 1 ist die große Halbachse 117 und die kleine Halbachse 119
lediglich beispielhaft für eine der linienförmigen Farbaussparungen 105a-i der zweiten
Vielzahl 113 dargestellt. Der erste und der zweite Mittelpunkt 115 können beispielsweise
außerhalb des Substrats 101 auf der Hilfsgeraden 109 angeordnet sein.
[0053] Die linienförmigen Farbaussparungen 105a-i können ferner eine dritte Vielzahl 121
sich auf dem Substrat 101 nicht schneidender linienförmiger Farbaussparungen 105a-i
umfassen, welche in der Figur 1 beispielhaft durch die linienförmigen Farbaussparungen
105e-f dargestellt ist, und eine vierte Vielzahl 123 sich auf dem Substrat 101 nicht
schneidender linienförmiger Farbaussparungen 105a-i umfassen, welche in der Figur
1 beispielhaft durch die linienförmigen Farbaussparungen 105g-h dargestellt ist. Jede
der linienförmigen Farbaussparungen 105a-i der dritten Vielzahl 121 kann beispielsweise
ausgebildet sein, jede der linienförmigen Farbaussparungen 105a-i der vierten Vielzahl
123 zu schneiden.
[0054] Die dritte Vielzahl 121 der linienförmigen Farbaussparungen 105a-i kann beispielsweise
eine auf der Hilfsgeraden 109 angeordnete große Halbachse und eine sich orthogonal
dazu erstreckende kleine Halbachse aufweisen. Ferner kann die vierte Vielzahl 123
der linienförmigen Farbaussparungen 105a-i beispielsweise eine auf der Hilfsgeraden
109 angeordnete große Halbachse und eine sich orthogonal dazu erstreckende kleine
Halbachse aufweisen.
[0055] Wie in der Figur 1 ferner dargestellt, schneiden sich beispielsweise die erste Vielzahl
111 der linienförmigen Farbaussparungen 105a-i und die vierte Vielzahl 123 der linienförmigen
Farbaussparungen 105a-i auf dem Substrat 101 nicht. Beispielsweise können die in der
Figur 1 nicht dargestellten kleinen Halbachsen der ersten Vielzahl 111 und der dritten
Vielzahl 121 die gleiche Länge oder geringfügig abweichende Längen aufweisen.
[0056] Wie in der Figur 1 ferner dargestellt, schneiden sich beispielsweise die zweite Vielzahl
113 der linienförmigen Farbaussparungen 105a-i und die dritte Vielzahl 121 der linienförmigen
Farbaussparungen 105a-i auf dem Substrat 101 nicht. Beispielsweise können die kleinen
Halbachsen 119 der zweiten Vielzahl 113 und die in der Figur 1 nicht dargestellten
kleinen Halbachsen der vierten Vielzahl 123 die gleiche Länge oder geringfügig abweichende
Längen aufweisen. Die kleinen Halbachsen 119 der zweiten Vielzahl 113 sind in der
Figur 1 lediglich beispielhaft für eine der linienförmigen Farbaussparungen 105a-i
der zweiten Vielzahl 113 dargestellt.
[0057] Beispielsweise können die Längen die kleinen Halbachsen der ersten Vielzahl 111 und
der dritten Vielzahl 121 deutlich größer, insbesondere um ein Vielfaches, als die
Längen der kleinen Halbachsen der zweiten Vielzahl 113 und der vierten Vielzahl 123
sein. Die großen Halbachsen der ersten Vielzahl 111 und der vierten Vielzahl 123 von
linienförmigen Farbaussparungen 105a-i können beispielsweise jeweils sukzessive aufsteigend
angeordnet sein. Die großen Halbachsen 117 der zweiten Vielzahl 113 und der dritten
Vielzahl 121 von linienförmigen Farbaussparungen 105a-i können beispielsweise jeweils
sukzessive aufsteigend angeordnet sein.
[0058] Beispielsweise durch die Vielzahl an Schnittpunkten 107 von sich schneidenden linienförmigen
Farbaussparungen 105a-i und durch die sich nicht schneidenden linienförmigen Farbaussparungen
105a-i können die linienförmigen Farbaussparungen 105a-i ein spezifisches Sicherheitsmerkmal
formen, welches schwierig zu fälschen ist, beispielsweise bei einer vorbestimmten
Druckauflösung der linienförmigen Farbaussparungen 105a-i die geringer als 450dpi
oder geringer als 300dpi ist.
[0059] Auch wenn dies in der Figur 1 nicht dargestellt ist, kann die Druckfarbe lichtreflektierende
Pigmente, insbesondere UV-Licht-reflektive Pigmente oder IR-Licht-reflektive Pigmente
aufweisen. Die lichtreflektierenden Pigmente können in einem Muster angeordnet sein,
das bei Bestrahlung mit Licht, insbesondere UV-Licht oder IR-Licht sichtbar ist. Das
Muster der lichtreflektierenden Pigmente kann beispielsweise einen Verlauf zumindest
einer linienförmigen Farbaussparung 105a-i der negativen Guilloche nachbilden.
[0060] Ferner kann die durch die linienförmigen Farbaussparungen 105a-i geformte negative
Guilloche einen graphischen Code bilden. Durch ein automatisches Auslesen des graphischen
Codes und/oder des Musters der lichtreflektierenden Pigmente kann beispielsweise durch
ein Dokumentenprüfgerät die Echtheit des Dokuments 100 überprüft werden. Ebenso ist
es möglich durch eine manuelle visuelle und/oder automatische Erfassung des durch
die linienförmigen Farbaussparungen 105a-i geformten spezifischen Sicherheitsmerkmals
eine Manipulation des Dokuments 100 zu erkennen und eine Echtheit des Dokuments 100
zu überprüfen.
[0061] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Verlaufs einer linienförmigen Farbaussparung
105a der linienförmigen Farbaussparungen 105a-i auf dem Substrat 101 des Dokuments
100 gemäß einer Ausführungsform. Wie in der Figur 2 beispielhaft dargestellt, kann
die linienförmige Farbaussparung 105a durch eine erste Grenzlinie 201 eines Flächenabschnitts
103a der Flächenabschnitte 103a-d und eine zweite Grenzlinie 203 eines weiteren Flächenabschnitts
103b der Flächenabschnitte 103a-d geformt werden. Die Grenzlinien 201 und 203 können
beispielsweise aufeinander zulaufen, so dass eine in einem ersten Bereich 205 dargestellte
Linienbreite 207 der linienförmigen Farbaussparung 105a auf dem Substrat 101 stetig
kleiner wird.
[0062] Die Linienbreite 207 jeder linienförmigen Farbaussparung 105a-i kann geringer als
eine vorbestimmte Druckauflösung sein, insbesondere geringer als 450dpi oder geringer
als 300dpi. Beispielsweise kann die Linienbreite 207 außerhalb des ersten Bereichs
205 zumindest unter 450 dpi liegen und in dem ersten Bereich 205 unter 300 dpi fallen.
[0063] Zumindest zwei linienförmigen Farbaussparungen 105a-i der negativen Guilloche können
zumindest abschnittsweise voneinander unterschiedliche Linienbreiten 207 haben. Beispielsweise
können die in der Figur 1 dargestellten zwei linienförmigen Farbaussparungen 105a-b
entlang ihrer Ellipsensegmente zueinander unterschiedliche Linienbreiten 207 aufweisen.
[0064] Figur 3 zeigt eine weitere schematische Darstellung eines Verlaufs einer linienförmigen
Farbaussparung 105a der linienförmigen Farbaussparungen 105a-i auf dem Substrat 101
des Dokuments 100 gemäß einer Ausführungsform. Wie in der Figur 3 beispielhaft dargestellt,
können die Grenzlinien 201 und 203 beispielsweise bis zu einem zweiten Bereich 209
aufeinander zulaufen und nach dem zweiten Bereich 209 sich wieder voneinander entfernen,
so dass die in einem zweiten Bereich 209 dargestellte Linienbreite 207 der linienförmigen
Farbaussparung 105a auf dem Substrat 101 minimal wird. Beispielsweise kann die Linienbreite
207 außerhalb des zweiten Bereichs 209 zwischen 450 dpi und 300 dpi liegen und in
dem zweiten Bereich 209 unter 300 dpi liegen.
[0065] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Verlaufs zweier sich schneidender
linienförmiger Farbaussparungen 105a,i der linienförmigen Farbaussparungen 105a-i
auf dem Substrat 101 des Dokuments 100 gemäß einer Ausführungsform. Wie in der Figur
4 dargestellt, kann eine linienförmige Farbaussparung 105a der zwei linienförmigen
Farbaussparungen 105a,i eine erste Linienbreite 211 aufweisen und kann die andere
linienförmige Farbaussparung 105i der zwei linienförmigen Farbaussparungen 105a,i
eine zweite Linienbreite 213 aufweisen. In dem Schnittpunkt 107 der zwei linienförmigen
Farbaussparungen 105a,i können die entsprechenden linienförmigen Farbaussparungen
105a,i unterschiedliche Linienbreiten 211, 213 aufweisen.
[0066] Ferner kann jedes Paar von Werten der Linienbreiten 211, 213 eines Schnittpunkts
107 zweier linienförmiger Farbaussparungen 105a-i in dem Dokument 100 einzigartig
sein. Dazu können beispielsweise den linienförmigen Farbaussparungen 105a-i jeweils
sich nicht überlappende Wertebereiche von zulaufenden Linienbreiten 207 zugeordnet
sein. Damit ist ein hochauflösendes Druckbild notwendig, welches besonders schwierig
zu fälschen ist.
[0067] Figur 5 zeigt ein Flussdiagramm, welches Schritte eines Druckverfahrens 500 zum Herstellen
des Dokuments 100 gemäß einer Ausführungsform mit dem Substrat 101 illustriert.
[0068] Das Druckverfahren 500 umfasst einen ersten Schritt 501 eines Bereitstellens einer
Druckvorlage, welche eine Mehrzahl von mit einer Druckfarbe flächig bedeckten Flächenabschnitten
103a-d aufweist, wobei benachbarte Flächenabschnitte 103a-d durch linienförmige Farbaussparungen
105a-i, insbesondere Rillen, voneinander getrennt sind, wobei durch jede linienförmige
Farbaussparung 105a-i eine negative Guilloche geformt ist, welche frei von der Druckfarbe
ist.
[0069] Das Druckverfahren 500 umfasst einen zweiten Schritt 503 eines Bedruckens des Substrats
101 mit der Druckfarbe unter Verwendung der bereitgestellten Druckvorlage, um das
Dokument 100 herzustellen.
[0070] Das Druckverfahren kann ein Offset-Druckverfahren, insbesondere ein Simultan-Offsetdruckverfahren
oder ein Intaglio-Stichtiefdruckverfahren sein. Die Linienbreite 207 jeder linienförmigen
Farbaussparung 105a-i der negativen Guilloche kann geringer als eine vorbestimmte
Druckauflösung, insbesondere geringer als 450dpi oder geringer als 300dpi sein.
Bezugszeichenliste
[0071]
- 100
- Dokument
- 101
- Substrat
- 103a-d
- Flächenabschnitte
- 105a-i
- Linienförmige Farbaussparungen
- 107
- Schnittpunkt zweier linienförmiger Farbaussparungen
- 109
- Hilfsgerade
- 111
- Erste Vielzahl
- 113
- Zweite Vielzahl
- 115
- Zweiter Mittelpunkt
- 117
- Große Halbachse der zweiten Vielzahl
- 119
- Kleine Halbachse der zweiten Vielzahl
- 121
- Dritte Vielzahl
- 123
- Vierte Vielzahl
- 201
- Erste Grenzlinie eines Flächenabschnitts
- 203
- Zweite Grenzlinie eines weiteren Flächenabschnitts
- 205
- Erster Bereich mit zulaufender Linienbreite
- 207
- Linienbreite
- 209
- Zweiter Bereich mit minimaler Linienbreite
- 211
- Erste Linienbreite in einem Schnittpunkt
- 213
- Zweite Linienbreite in einem Schnittpunkt
- 500
- Druckverfahren zum Herstellen eines Dokuments
- 501
- Erster Verfahrensschritt: Bereitstellen einer Druckvorlage
- 503
- Zweiter Verfahrensschritt: Bedrucken des Substrats mit der Druckfarbe
1. Dokument (100) mit zumindest einer Guilloche, mit:
einem Substrat (101), welches eine Mehrzahl von mit einer Druckfarbe flächig bedruckten
Flächenabschnitten (103a-d) aufweist, wobei benachbarte Flächenabschnitte (103a-d)
durch linienförmige Farbaussparungen (105a-i) voneinander getrennt sind, wobei die
linienförmigen Farbaussparungen (105a-i) eine negative Guilloche formen, welche frei
von der Druckfarbe ist.
2. Dokument (100) nach Anspruch 1, wobei die linienförmigen Farbaussparungen (105a-i)
ein Sicherheitsmerkmal formen.
3. Dokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die negative Guilloche
einen graphischen Code bildet.
4. Dokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei eine Linienbreite (207)
jeder linienförmigen Farbaussparung (105a-i) geringer als eine vorbestimmte Druckauflösung,
insbesondere geringer als 450dpi oder geringer als 300dpi ist.
5. Dokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei zumindest zwei linienförmigen
Farbaussparungen (105a-i) der negativen Guilloche zumindest abschnittsweise voneinander
unterschiedliche Linienbreiten (207) haben.
6. Dokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei zumindest zwei linienförmigen
Farbaussparungen (105a-i) der negativen Guilloche mit einem abnehmenden Abstand zueinander
verlaufen, ohne einander zu schneiden.
7. Dokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Druckfarbe vollständig
deckend ist.
8. Dokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Druckfarbe lichtreflektierende
Pigmente, insbesondere UV-Licht-reflektive Pigmente oder IR-Licht-reflektive Pigmente
aufweist.
9. Dokument (100) nach Anspruch 8, wobei die lichtreflektierenden Pigmente in einem Muster
angeordnet sind, das bei Bestrahlung mit Licht, insbesondere UV-Licht oder IR-Licht
sichtbar ist.
10. Dokument (100) nach Anspruch 9, wobei das Muster der lichtreflektierenden Pigmente
einen Verlauf zumindest einer linienförmigen Farbaussparung (105a-i) der negativen
Guilloche nachbildet.
11. Dokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Druckfarbe auf einer
Substratschicht des Substrats (101) aufgetragen ist, und wobei die negative Guilloche
die Substratschicht freilegt.
12. Dokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die linienförmigen Farbaussparungen
(105a-i) zumindest abschnittsweise ellipsenförmig ausgebildet sind.
13. Dokument (100) nach Anspruch 12, wobei die linienförmigen Farbaussparungen (105a-i)
eine erste Vielzahl (111) sich nicht schneidender linienförmiger Farbaussparungen
(105a-i) und eine zweite Vielzahl (113) sich nicht schneidender linienförmiger Farbaussparungen
(105a-i) umfasst, wobei jede der linienförmigen Farbaussparungen (105a-i) der ersten
Vielzahl (111) jede der linienförmigen Farbaussparungen (105a-i) der zweiten Vielzahl
(113) schneidet.
14. Dokument (100) nach Anspruch 12 oder 13, wobei in einem Schnittpunkt (107) zweier
linienförmiger Farbaussparungen (105a-i) die entsprechenden linienförmigen Farbaussparungen
(105a-i) unterschiedliche Linienbreiten (211, 213) aufweisen.
15. Dokument (100) nach Anspruch 14, wobei jedes Paar von Werten der Linienbreiten (211,
213) eines Schnittpunkts (107) zweier linienförmiger Farbaussparungen (105a-i) in
dem Dokument (100) einzigartig ist.
16. Druckverfahren (500) zum Herstellen eines Dokuments (100), das ein Substrat (101)
aufweist, mit:
Bereitstellen (501) einer Druckvorlage, welche eine Mehrzahl von mit einer Druckfarbe
flächig bedeckten Flächenabschnitten (103a-d) aufweist, wobei benachbarte Flächenabschnitte
(103a-d) durch linienförmige Farbaussparungen (105a-i), insbesondere Rillen, voneinander
getrennt sind, wobei durch jede linienförmige Farbaussparung (105a-i) eine negative
Guilloche geformt ist, welche frei von der Druckfarbe ist; und
Bedrucken (503) des Substrats (101) mit der Druckfarbe unter Verwendung der bereitgestellten
Druckvorlage, um das Dokument (100) herzustellen.
17. Druckverfahren (500) nach Anspruch 16, das ein Offset-Druckverfahren, insbesondere
ein Simultan-Offsetdruckverfahren oder ein Intaglio-Stichtiefdruckverfahren ist.
18. Druckverfahren (500) nach Anspruch 16 oder 17, wobei eine Linienbreite (207) jeder
linienförmigen Farbaussparung (105a-i) der negativen Guilloche geringer als eine vorbestimmte
Druckauflösung, insbesondere geringer als 450dpi oder geringer als 300dpi ist.
19. Druckverfahren (500) nach Anspruch 16, 17 oder 18, das zum Herstellen des Dokuments
(100) nach einem der Ansprüche 1 bis 15 ausgeführt wird.