[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Arbeitsgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie Verfahren zum Durchführen eines Arbeitsschritts mittels eines solchen Arbeitsgeräts.
[0002] Schlitzwände werden im Tiefbau u.a. zur Sicherung von Baugruben verwendet. Für die
Erstellung einer solchen Schlitzwand wird in der Regel zunächst ein vertikaler Schlitz
entlang von Leitwänden aus dem Boden ausgehoben, welcher anschließend mit Stahlbeton
betoniert wird. Die dadurch entstehende Schlitzwand stützt die weitere Gründung der
baulichen Anlage.
[0003] Für das Ausheben derartiger Schlitzwände werden typischerweise Seilbagger mit Schlitzwandfräsen
oder alternativ mit speziellen Zwei-Schalen-Greifern, sogenannten Schlitzwandgreifern,
verwendet. Beim Schlitzwandgreifer werden im Wesentlichen zwei Ausführungen unterschieden:
mechanische Schlitzwandgreifer und hydraulische Schlitzwandgreifer. Beim hydraulischen
Schlitzwandgreifer werden die Greiferschaufeln hydraulisch betätigt, während beim
mechanischen Schlitzwandgreifer die Öffnung und Schließung der Greiferschaufeln über
ein Seilzugsystem mittels eines hierfür vorgesehenen Schließseils erfolgt.
[0004] Hydraulische Schlitzwandgreifer erfreuen sich aufgrund ihrer einfachen Bedienbarkeit,
z.B. durch einen hydraulischen Drehzylinder am Greiferkopf, zunehmender Beliebtheit
und Verbreitung. Neben der einfachen Bedienbarkeit weisen hydraulische Schlitzwandgreifer
jedoch gegenüber mechanischen Schlitzwandgreifern auch einige Nachteile auf. So muss
für den Betrieb des hydraulischen Greifers beispielsweise an einer Schottplatte des
Seilbaggers die Hydraulikversorgung für den Greifer zur Verfügung gestellt werden,
welche anschließend zusätzlich zu den Stahlseilen über Schlauchtrommeln in bis zu
50m Tiefe zum Greiferkopf geführt werden muss. Die dazu notwendigen Schlauchtrommeln
sind kostenintensiv und wartungsanfällig.
[0005] Ein mechanischer Schlitzwandgreifer ist typischerweise nur über zwei Stahlseile (Hubseil
und Schließseil) am Trägergerät aufgehängt. Der mechanische Schlitzwandgreifer ist
damit im Gegensatz zum hydraulischen Schlitzwandgreifer unteraktuiert, da mit lediglich
zwei Winden (Hubseilwinde und Schließseilwinde) die Bewegung von drei Freiheitsgraden
(Heben / Senken des Schlitzwandgreifers, Drehen des Schlitzwandgreifers und Öffnen
/ Schließen der Greiferschaufeln) aktuiert wird.
[0006] Das Ausheben eines Schlitzes mit einem mechanischen Schlitzwandgreifers erfolgt in
zyklischen Grabvorgängen. Dafür wird das abzutragende Erdreich zuerst gelöst und anschließend
zu einem Materialabwurfpunkt transportiert. Um die gewünschte Grabtiefe in minimaler
Zyklenanzahl zu erreichen, muss der Schlitzwandgreifer bei jedem Zyklus maximal gefüllt
werden. Das Einfädeln des Greifers in den Schlitz stellt dabei üblicherweise die längste
Arbeitsphase dar.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Bedienung eines gattungsgemäßen
mechanischen Schlitzwandgreifers zu erleichtern. Insbesondere soll der Bediener bei
der Durchführung der Arbeitsschritte unterstützt und dadurch der Bedienkomfort sowie
die Effizienz des Arbeitsvorgangs erhöht werden.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Arbeitsgerät mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
[0009] Demnach wird einerseits ein Arbeitsgerät, insbesondere ein Seilbagger, vorgeschlagen,
welcher einen mechanischen Schlitzwandgreifer mit zwei Greiferschaufeln umfasst, der
über ein Hubseil und ein Schließseil am Arbeitsgerät aufgehängt ist. Das Hubseil dient
dem Verstellen des Schlitzwandgreifers, insbesondere in einer im Wesentlichen vertikalen
Richtung, während das Schließseil dem Betätigen, d.h. dem Öffnen bzw. Schließen der
Greiferschaufeln dient.
[0010] Dabei können zum Verstellen des Schlitzwandgreifers und/oder zum Öffnen bzw. Schließen
der Greiferschaufeln auch beide Seile verwendet werden. So werden zum Verstellen des
Schlitzwandgreifers insbesondere beide Seile gemeinsam auf- bzw. abgewickelt. Darüber
hinaus kann ein Öffnen der Greiferschaufeln entweder durch Abwickeln des Schließseils
oder durch Aufwickeln des Hubseils oder eine Kombination davon erfolgen. Ebenso kann
ein Schließen der Greiferschaufeln entweder durch Aufwickeln des Schließseils oder
durch Abwickeln des Hubseils oder eine Kombination davon erfolgen. Vorzugsweise wird
zum Betätigen der Greiferschaufeln das Schließseil verwendet, welches insbesondere
über einen Seilzugmechanismus des Schlitzwandgreifers geführt ist, um eine hohe Schließkraft
zu ermöglichen.
[0011] Das erfindungsgemäße Arbeitsgerät umfasst weiterhin eine Hubseilwinde, auf der das
Hubseil auf- und abwickelbar gelagert ist, sowie eine Schließseilwinde, auf der das
Schließseil auf- und abwickelbar gelagert ist. Die Seilwinden werden insbesondere
über entsprechende Aktuatoren bzw. Motoren betätigt.
[0012] Darüber hinaus umfasst das erfindungsgemäße Arbeitsgerät eine Messeinrichtung mit
mindestens einem Sensor zur Erfassung einer aktuellen Position, Geschwindigkeit und/oder
Beschleunigung mindestens einer Komponente des Arbeitsgeräts. Dies kann den Schlitzwandgreifers
als Ganzes und/oder eines der Seile oder beide Seile (bzw. die entsprechenden Winden
oder Aktuatoren) betreffen.
[0013] Schließlich umfasst das erfindungsgemäße Arbeitsgerät eine mit der Messeinrichtung
verbundene Steuereinheit, über welche die Hub- und Schließseilwinden ansteuerbar sind,
sowie mindestens ein mit der Steuereinheit verbundenes Eingabemittel zur Steuerung
des Schlitzwandgreifers. Bei dem Eingabemittel kann es sich beispielsweise um einen
oder mehrere Joysticks und/oder Schalter in einer Fahrerkabine des Arbeitsgeräts handeln.
[0014] Der Begriff "Steuereinheit" ist dabei nicht so auszulegen, dass es sich dabei um
eine einzige Einheit bzw. Komponente handeln muss, sondern kann auch ein System aus
mehreren einzelnen, miteinander kommunikativ verbundenen Steuereinheiten bzw. Rechnern
bezeichnen. Die im Folgenden diskutierten Funktionen, die durch die Steuereinheit
ausgeführt werden, können daher von einer einzelnen Einheit ausgeführt werden oder
auf mehrere Einheiten verteilt sein. Im Folgenden wird der Einfachheit halber jedoch
nur von einer Steuereinheit gesprochen.
[0015] Im Folgenden werden die Begriffe "Schlitzwandgreifer" und "Greifer" synonym verwendet.
[0016] Erfindungsgemäß ist die Steuereinheit eingerichtet, zur Durchführung eines den Schlitzwandgreifer
involvierenden Arbeitsschritts (z.B. ein Heben / Senken des Schlitzwandgreifers, ein
Drehen des Schlitzwandgreifers, ein Öffnen / Schließen der Greiferschaufeln oder eine
beliebige Kombination davon) in Abhängigkeit von Messdaten der Messeinrichtung und
von Soll-Vorgaben des Eingabemittels die Hubseilwinde und/oder die Schließseilwinde
über eine Kaskadenregelung zu regeln.
[0017] Unter einer Kaskadenregelung ist vorliegend eine Regelung mit Hilfe mehrerer, d.h.
mindestens zweier, ineinander verschachtelter Regelkreise zu verstehen. Insbesondere
dient dabei eine Ausgangsgröße eines äußeren bzw. überlagerten Reglers bzw. Regelkreises
als Führungsgröße, d.h. als Soll-Wert eines inneren bzw. unterlagerten Reglers bzw.
Regelkreises. Die inneren Regelkreise sind dabei insbesondere schneller als die jeweils
äußeren Regelkreise.
[0018] Die Kaskadenregelung der Seilwinden ermöglicht eine schnelle, genaue und stabile
Regelung des Bewegungsvorgangs. Aufgrund dieser Regelungsstruktur kann beispielsweise
durch Einbindung einer automatischen Planung, welche ggf. auch physikalische Beschränkungen
des Arbeitsgeräts bzw. Greifers berücksichtigt, ein Assistenzsystem bereitgestellt
werden, das den Benutzer bei der Bedienung des Arbeitsgeräts unterstützt und den Bedienkomfort
wesentlich erhöht.
[0019] In einer möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Kaskadenregelung einen
unterlagerten Regelkreis zur Regelung eines Drehwinkels, einer Drehwinkelgeschwindigkeit
und/oder einer Drehwinkelbeschleunigung der Hub- und/oder der Schließseilwinde sowie
einen überlagerten Regelkreis zur Regelung einer Position, Geschwindigkeit und/oder
Beschleunigung des Schlitzwandgreifers umfasst. Vorzugsweise umfasst die Kaskadenregelung
eine unterlagerte Regelung der Drehwinkelgeschwindigkeiten der Hub- und Schließseilwinden
sowie eine überlagerte Regelung der Schlitzwandgreiferposition, d.h. eine überlagerte
Positionsregelung.
[0020] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass für die Kaskadenregelung
als Stellglieder nur Antriebe bzw. Motoren der Hub- und Schließseilwinden verwendet
werden. Insbesondere werden sowohl für die unterlagerten als auch für die überlagerten
Regelkreise die besagten Antriebe der Hub- und Schließseilwinden als Stellglieder
verwendet. Andere Aktuatoren bzw. Stellglieder kommen insbesondere nicht zum Einsatz,
was die Regelung vereinfacht.
[0021] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist die Steuereinheit eingerichtet, eine
Positionsregelung des Schlitzwandgreifers über mehrere Teilregelungen anhand von jeweils
nur zwei Freiheitsgraden des Schlitzwandgreifers durchzuführen. Mit anderen Worten
ist die Positionsregelung aufgeteilt in zwei reduzierte Teilsysteme bzw. Teilregelungen
mit je nur zwei Bewegungsfreiheitsgraden. Damit kann die unteraktuierte Regelungsaufgabe
zur Bewegung des Schlitzwandgreifers in zwei exakte, d.h. nicht unteraktuierte Teilprobleme
aufgeteilt werden.
[0022] Vorzugsweise betrifft eine der Teilregelungen eine Position der Greiferschaufeln
und eine Position, insbesondere Vertikalposition, des Schlitzwandgreifers. Alternativ
oder zusätzlich betrifft eine der Teilregelungen eine Orientierung, insbesondere einen
Drehwinkel, und eine Position, insbesondere Vertikalposition, des Schlitzwandgreifers.
[0023] Insbesondere wird die Positionsregelung in die beiden vorgenannten Teilregelungen
aufgeteilt, da diese Bewegungsvorgänge (insbesondere die Betätigung der Greiferschaufeln
und das Drehen des Schlitzwandgreifers) üblicherweise nicht gleichzeitig, sondern
nacheinander durchgeführt werden. Beispielsweise wird der Schlitzwandgreifer zum Einfädeln
in die Leitwände in einem ersten Modus der Positionsregelung um dessen Hochachse gedreht.
Anschließend wird der Schlitzwandgreifer in den Schlitz abgesenkt und dort dann in
einem zweiten Modus der Positionsregelung die Greiferschaufeln geöffnet bzw. geschlossen.
Hierbei wird die Verdrehung des Schlitzwandgreifers während des Öffnens und Schließens
insbesondere vernachlässigt. Dies ist bei Öffnen gerechtfertigt, da die Drehung des
Greifers ohnehin durch den Schlitz blockiert ist. Ebenso beim Entleeren des Greifers,
bei dem die Verdrehung des Greifers den Prozess kaum beeinflusst. Somit ist eine exakte
Regelung der Bewegungsvorgänge nur mit den beiden Seilwinden ohne Beeinträchtigung
möglich.
[0024] Der erste Modus kann also das Heben bzw. Senken sowie das Drehen des geschlossenen
Greifers ermöglichen und als "Drehen" bezeichnet werden. Der zweite Modus kann das
Heben bzw. Senken sowie das Öffnen bzw. Schließen des Greifers ermöglichen und als
"Greifen" bezeichnet werden.
[0025] Durch diese Aufteilung kann die Positionsregelung als schaltende Trajektorienfolgeregelung
ausgeführt werden. Die jeweilige Trajektorienfolgeregelung kann beispielsweise anhand
einer Umschaltlogik je nach Anforderung der Greiferöffnung und der aktuellen Greiferöffnung
ausgewählt werden. Die Positionsregelung kann sich bevorzugt standardmäßig im ersten
Modus (Drehen) befinden und den entsprechenden Sollvorgaben des geschlossenen Greifers
folgen. Es kann vorgesehen sein, dass, sobald durch den Bediener das Öffnen des Greifers
angefordert wird, die Positionsregelung automatisch in den zweiten Modus ("Greifen")
wechselt und dann den nun geltenden Sollvorgaben folgt. Hierbei wird vorzugsweise
die Rotation des geöffneten Greifers ignoriert. Es kann vorgesehen sein, dass wieder
automatisch zurück in den ersten Modus (Drehen) geschaltet wird, sobald der Greifer
wieder vollständig geschlossen ist.
[0026] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist die Steuereinheit eingerichtet, über
die Kaskadenregelung eine Position des Schlitzwandgreifers zu regeln, wobei die Hub-
und/oder Schließseilwinden über ein Vorsteuermittel vorsteuerbar sind, welches eingerichtet
ist, anhand von Soll-Vorgaben des Eingabemittels und eines mathematischen Modells
eine Position, insbesondere eine Trajektorie, des Schlitzwandgreifers vorzugeben und/oder
zu verändern. Vorzugsweise umfasst das Vorsteuermittel einen Trajektoriengenerator
und/oder Trajektorienfilter oder stellt einen solchen dar. Das Vorsteuermittel kann
eingerichtet sein, die Eingabe des Bedieners über das Eingabemittel zu verarbeiten
und eine Solltrajektorie für die Kaskadenregelung, insbesondere für eine überlagerte
Positionsregelung, zu generieren.
[0027] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass für die Kaskadenregelung
mittels der Messeinrichtung lediglich Drehwinkel der Hub- und Schließseilwinden sowie
eine Drehwinkelgeschwindigkeit und/oder Orientierung (insbesondere ein Drehwinkel)
des Schlitzwandgreifers gemessen werden. Eine Erfassung weiterer Messgrößen ist für
die erfindungsgemäße Regelung insbesondere nicht nötig.
[0028] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass zumindest ein Regelkreis
der Kaskadenregelung, vorzugsweise alle Regelkreise, einen PI-Regler umfasst. Alternativ
oder zusätzlich kann mindestens ein Regler als Vorsteuerung mit zusätzlichem PD-Regler
ausgebildet sein, beispielsweise für eine überlagerte Positionsregelung.
[0029] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist ein mit der Messeinrichtung verbundenes
Schätzmittel vorgesehen, welches eingerichtet ist, anhand von Messdaten der Messeinrichtung
eine momentane Position, Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung des Schlitzwandgreifers
zu ermitteln. Bei den in das Schätzmittel eingehenden Messdaten kann es sich um Drehwinkel
der Seilwinden und/oder eine Drehgeschwindigkeit des Schlitzwandgreifers handeln.
Vorzugsweise umfasst das Schätzmittel ein Kalman-Filter, insbesondere ein erweitertes
Kalman-Filter mit Zustandsbeschränkung. Das Schätzmittel stellt insbesondere einen
Zustandsbeobachter bzw. virtuellen Sensor zur Schätzung der genauen Position bzw.
Orientierung des Schlitzwandgreifers aus den erfassten Messdaten dar. Mit anderen
Worten wird durch das Schätzmittel vorzugsweise ein aktueller Zustand des Schlitzwandgreifers
aus den Messdaten rekonstruiert, da dieser Zustand insbesondere nicht direkt gemessen
werden kann. Das Schätzmittel kann eine mit der Steuereinheit verbundene, separate
Einheit darstellen oder aber Teil der Steuereinheit sein (z.B. als Softwarebaustein).
[0030] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Schlitzwandgreifer
nicht an einem Mäkler geführt, sondern über die Hub- und Schließseile an einem Ausleger
des Arbeitsgeräts aufgehängt, insbesondere frei aufgehängt, ist. Die Bewegung des
Schlitzwandgreifers erfolgt dabei über die Aktuierung der Hub- und Schließseilwinden.
[0031] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein Heben, Senken,
Öffnen, Schließen und/oder Drehen des Schlitzwandgreifers ausschließlich über eine
Betätigung der Hub- und/oder Schließseilwinden erfolgt.
[0032] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Hubseil und
das Schließseil jeweils als nicht-verdrehungsfreie Seile, insbesondere als Litzenseile
aus Stahl, ausgebildet sind. Die Seile weisen vorzugsweise entgegengesetzte Schlagrichtungen
auf. Dabei erzeugt jedes Seil in Abhängigkeit seiner Seilzugspannung ein Torsionsdrehmoment.
Die beiden Seile tordieren durch ihre entgegengesetzte Schlagrichtung und Befestigung
am Schlitzwandgreifer in entgegengesetzte Richtungen. Damit kann, je nach Kraftverteilung
zwischen den Seilen, der Schlitzwandgreifer vorzugsweise im Bereich von ±180° gedreht
werden.
[0033] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Durchführen eines Arbeitsschritts
mittels eines erfindungsgemäßen Arbeitsgeräts. Das Verfahren umfasst dabei die folgenden
Schritte (welche nicht zwangsläufig in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt werden
müssen):
- Erzeugung von mindestens einer Soll-Vorgabe zur Durchführung des Arbeitsschritts,
insbesondere durch Betätigung des Eingabemittels,
- Erfassung mindestens einer aktuellen Position, Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung
der Hubseilwinde und/oder der Schließseilwinde, insbesondere mittels eines oder mehrerer
Sensoren der Messeinrichtung, und
- Regelung und vorzugsweise Steuerung (insbesondere Vorsteuerung) der Hubseilwinde und/oder
der Schließseilwinde durch die Steuereinheit anhand von Messdaten der Messeinrichtung
und der mindestens einen Soll-Vorgabe derart, dass sich der Schlitzwandgreifer entsprechend
der mindestens einen Soll-Vorgabe bewegt.
[0034] Hinsichtlich der Eigenschaften, Vorteile und möglichen Ausführungsformen des Arbeitsgeräts
gelten die vorherigen Ausführungen analog, sodass auf eine wiederholende Beschreibung
weitgehend verzichtet wird.
[0035] In einer möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass im Rahmen einer unterlagerten
Regelung ein Drehwinkel, eine Drehwinkelgeschwindigkeit und/oder eine Drehwinkelbeschleunigung
der Hubseilwinde und/oder der Schließseilwinde und im Rahmen einer überlagerten Regelung
eine Position, Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung des Schlitzwandgreifers (direkt
oder aber indirekt über die Position, Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung der
Seilwinde(n)) geregelt wird, wobei die Hubseilwinde und/oder die Schließseilwinde
vorzugsweise zusätzlich zur Regelung über eine modellbasierte Vorsteuerung gesteuert
wird / werden. Vorzugsweise erfolgt eine unterlagerte Regelung der Drehwinkelgeschwindigkeiten
der Hub- und Schließseilwinden sowie eine überlagerte Regelung der Schlitzwandgreiferposition,
d.h. eine überlagerte Positionsregelung.
[0036] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine Positionsregelung
des Schlitzwandgreifers auf der Grundlage von lediglich zwei Freiheitsgraden erfolgt,
welche sich vorzugsweise für mindestens zwei unterschiedliche den Schlitzwandgreifer
involvierende Arbeitsschritte voneinander unterscheiden. Vorzugsweise betrifft eine
Teilregelung eine Position der Greiferschaufeln und eine Position, insbesondere Vertikalposition,
des Schlitzwandgreifers. Alternativ oder zusätzlich betrifft eine Teilregelung eine
Orientierung, insbesondere einen Drehwinkel, und eine Position, insbesondere Vertikalposition,
des Schlitzwandgreifers.
[0037] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine momentane Position
des Schlitzwandgreifers durch ein Schätzmittel ermittelt bzw. geschätzt und der Steuereinheit
für eine Positionsregelung des Schlitzwandgreifers bereitgestellt wird, insbesondere
als Ist-Wert.
[0038] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend
anhand der Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
- Figur 1:
- ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Arbeitsgeräts in einer Seitenansicht;
- Figur 2:
- eine schematische Darstellung der für die Kaskadenregelung relevanten Komponenten
und Größen des erfindungsgemäßen Arbeitsgeräts gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
- Figur 3:
- ein Blockschaltbild der Kaskadenregelung gemäß einem Ausführungsbeispiel.
[0039] In der Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Arbeitsgeräts 10
in einer Seitenansicht dargestellt, wobei der Untergrund sowie ein im Untergrund erstellter,
mit einer Stützflüssigkeit gefüllter Bodenschlitz in einer schematischen Schnittansicht
zu sehen sind. Bei dem Arbeitsgerät 10 handelt es sich in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
um einen Seilbagger 10 mit einem ein Raupenfahrwerk umfassenden Unterwagen, einen
darauf um eine vertikale Drehachse gelagerten Oberwagen 18 und einen schwenkbar am
Oberwagen 18 befestigten Gittermastausleger 19.
[0040] Am Ausleger 19 ist ein mechanischer Schlitzwandgreifer 20 über zwei Stahlseile aufgehängt,
welche über entsprechende Rollen an einem Auslegerkopf zum Oberwagen 18 geführt sind:
ein Hubseil 13, welches auf einer am Oberwagen 18 befestigten Hubseilwinde 11 auf-
und abwickelbar gelagert ist und ein Schließseil 14, welches auf einer ebenfalls am
Oberwagen 18 befestigten Schließseilwinde 12 auf- und abwickelbar gelagert ist.
[0041] Der Schlitzwandgreifer 20 weist am unteren Ende zwei schwenkbar an einem Greiferrahmen
gelagerte Greiferschaufeln 22 auf, welche durch Betätigung des Schließseils 14 (bzw.
der Schließseilwinde 12) geöffnet und geschlossen werden können. Die Greiferschaufeln
22 sind an einem Korpus 26 angelenkt über nicht dargestellte Stangen gelenkig mit
einem Greiferschlitten 27 verbunden. Das Schließseil 14 wird über einen Flaschenzug
bzw. ein Seilzugsystem 24 (vgl. Fig. 2) im Greifer untersetzt, um eine höhere Schließkraft
zu erreichen, und ist an einem Ende an einem Greiferschlitten 27 des Schlitzwandgreifers
20 befestigt. Das Hubseil 13 ist direkt (d.h. ohne Seilzugsystem) am Greiferschlitten
27 befestigt. Die Umlenkrollen des Seilzugsystems 24 sind bevorzugt teils mit dem
Greiferschlitten 27, teils mit dem Korpus 26 verbunden.
[0042] Der Schlitzwandgreifer 20 hängt frei am Ausleger 19, sodass sämtliche Bewegungen
(Heben, Senken, Drehen um eine vertikale Achse sowie Öffnen / Schließen der Greiferschaufeln
22) nur durch Aktivierung der Hub- und Schließseilwinden 11, 12 erfolgen. Die Hub-
und Schließwinden 11, 12 sind insbesondere baugleich.
[0043] Für die beiden Seile 13, 14 werden nicht-verdrehungsfreie Stahllitzenseile verwendet,
welche entgegengesetzte Schlagrichtung aufweisen. Auf den Schlitzwandgreifer 20 wirken
außerhalb des Bodenschlitzes keine externen Kräfte. Sobald der Schlitzwandgreifer
20 jedoch in die Stützflüssigkeit eintaucht, welche in den Bodenschlitz eingebracht
ist, wird die Drehung des Schlitzwandgreifers 20 durch die Leitwände gesperrt. Zusätzlich
wirkt durch die Stützflüssigkeit eine Auftriebskraft und sobald die Greiferschalen
22 den Erdboden erreichen, werden die gesamten Potentialkräfte kompensiert.
[0044] Die Auslegerposition des Seilbaggers 10 wird für die folgende Diskussion als fixiert
angenommen.
[0045] Die Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung der für die Kaskadenregelung relevanten
Komponenten und Größen des erfindungsgemäßen Arbeitsgeräts, wobei insbesondere die
generalisierten Koordinaten und Abmessungen für den Greifer 20 zu erkennen sind. Zur
Modellbildung ist das Gesamtsystem in die drei Teilsysteme Antriebsstrang, Seilsystem
und mechanischer Greifer 20 (im Folgenden werden die Begriffe "Schlitzwandgreifer"
und "Greifer" synonym verwendet) aufgeteilt.
[0046] Das erste Teilsystem umfasst die beiden Antriebsstränge der Arbeitswinden 11, 12
des Seilbaggers 10. Für jeden Antriebsstrang wird ein lineares Ersatzmodell umfassend
einen Motor, ein Getriebe sowie die jeweilige Windentrommel 11, 12 verwendet.
[0047] Im Greiferbetrieb des mechanischen Schlitzwandgreifers 20 werden als Hub- und Schließseile
13, 14 zwei nicht-drehungsfreie Litzenseile aus Stahl mit entgegengesetzter Schlagrichtung
eingesetzt. Für die Modellbildung ist die Elastizität sowie die Torsion der Hub- und
Schließseile 13, 14 vorzugsweise berücksichtigt. Die Verwendung von nicht-drehungsfreien
Seilen 13, 14 ermöglicht es, den mechanischen Schlitzwandgreifer 20 um die vertikale
Achse drehen zu können. Dabei erzeugt jedes Seil 13, 14 in Abhängigkeit seiner Seilzugspannung
ein Torsionsdrehmoment. Die beiden Seile 13, 14 tordieren durch ihre entgegengesetzte
Schlagrichtung und Befestigung am Greifer 20 in entgegengesetzte Richtungen. Damit
kann, je nach Kraftverteilung zwischen den Seilen 13, 14, der Greifer 20 im Bereich
von ±180° gedreht werden.
[0048] Das dritte Teilsystem beschreibt den mechanischen Schlitzwandgreifer 20 selbst, welcher
über die Hub- und Schließseile 13, 14 aktuiert wird. Die Bedienung des Schlitzwandgreifers
20 erfolgt durch Ansteuerung der beiden Winden 11, 12. Um den Greifer 20 bzw. die
Greiferschaufeln 22 zu schließen, wird das Schließseil 14 eingezogen. Wenn der Greifer
20 komplett geschlossen ist (hierfür ist vorzugsweise ein unterer Anschlag vorgesehen)
führt ein weiteres Einziehen des Schließseils 14 dazu, dass sich der gesamte Greifer
20 im geschlossenen Zustand anhebt, wobei die ganze Last auf der Schließseilwinde
12 liegt. Wenn der Greifer 20 bzw. die Greiferschaufeln 22 maximal geöffnet ist, stehen
die Greiferschaufeln 22 an einem Endanschlag an und ein weiteres Abwickeln des Schließseils
14 führt zu keiner weiteren Bewegung des Greifers 20, sondern lediglich zu einer Lockerung
des Schließseils 14. Für das Heben im geschlossenen Zustand ohne unerwünschtes Öffnen
der Greiferschaufeln 22 darf daher der untere Anschlag nie verlassen werden. Gleiches
gilt sinngemäß für das Senken des Greifers 20 im geöffneten Zustand.
[0049] Neben der Greiferhöhe und dem Öffnungswinkel der Greiferschaufeln 22 kann über das
zuvor beschriebene Torsionsmoment der Seile 13, 14 der Greifer 20 um eine vertikale
Achse rotiert werden. Beim Öffnen bzw. Schließen des Greifers 20 folgt daraus auch
eine unweigerliche Verdrehung des Greifers 20.
[0050] Die Koordinaten des Greifers 20 ergeben sich über die Seillängen der Hub- und Schließseile
13, 14 sowie dem Drehwinkel
ϕS des Greifers 20 um die vertikale Achse. Um die Bewegungsgleichungen herzuleiten,
werden zusätzlich die generalisierten Koordinaten gemäß Fig. 2 eingeführt. Für das
unterlagerte Regelungskonzept können die Bewegungsgleichungen des Gesamtsystems vorteilhaft
in aktuierte Koordinaten

und unaktuierte Koordinaten

partitioniert werden. Damit können die Bewegungsgleichungen anhand der Energien und
durch Anwendung des Lagrange-Formalismus hergeleitet werden.
[0051] Die Figur 3 zeigt ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Kaskadenregelung. Anhand
der Figur 3 wird im Folgenden nun die erfindungsgemäße Regelung im Rahmen eines konkreten
Ausführungsbeispiels erläutert.
I. Überblick
[0052] Durch Betätigung eines Joysticks 30 (= Eingabemittel) in der Fahrerkabine des Seilbaggers
10 zur Durchführung einer Arbeitsbewegung des Schlitzwandgreifers 20 werden Soll-Vorgaben
żH,soll, żS,soll, ϕ̇Z,soll generiert. Diese Werte werden einem Trajektoriengenerator bzw. -planer 32 zur Verfügung
gestellt, welcher die für die Regelung tatsächlich verwendeten Soll-Werte
zH,d,
zS,d, ϕZ,d anhand eines mathematischen Modells berechnet und dabei die physikalischen Beschränkungen
des Greifersystems berücksichtigt. Die Ist-Werte für die Regelung werden durch Sensoren
eines Messystems erfasst und einem als Zustandsbeobachter fungierenden Schätzmittel
50 bereitgestellt, welches daraus die aktuelle Position und/oder Orientierung des
Schlitzwandgreifers als in die Regelung tatsächlich eingehende Ist-Werte abschätzt.
[0053] Bei der Kaskadenregelung erfolgt eine unterlagerte Drehwinkelgeschwindigkeitsregelung
über einen unterlagerten Regelkreis 42, wobei als Stellglieder die Motoren bzw. Antriebe
15 und 16 der Hub- und Schließseilwinden 11, 12 dienen. Als Regler dienen zwei PI-Regler
34, 36. Die Drehwinkelgeschwindigkeiten
ϕ̇H und
ϕ̇s werden anhand der Motordrehmomente
τM,H und
τM,s von den unterlagerten Motoren 15, 16 geregelt.
[0054] Über einen überlagerten Regelkreis 40 erfolgt eine Positionsregelung des Schlitzwandgreifers
20. Eine Aufteilung des unteraktuierten Systems in zwei reduzierte Teilsysteme ermöglicht
dabei eine überlagerte (Zwei-Freiheits-Grade-) Positionsregelung. Auch hier dienen
als Stellglieder die Motoren bzw. Antriebe 15 und 16 der Hub- und Schließseilwinden
11, 12. Der überlagerte Regelkreis 40 kann eine Vorsteuerung mit mindestens einem
zusätzlichem PD-Regler umfassen.
[0055] Die überlagerte Positionsregelung ist in diesem Ausführungsbeispiel als eine schaltende
Positionsregelung für das unaktuierte Teilsystem konzipiert. Der Trajektorienplaner
32 verarbeitet die Eingabe des Bedieners und generiert die Solltrajektorie
zH,d,
zS,d,
ϕZ,d. Der Zustandsbeobachter 50 wird verwendet, um den Zustand aus den Messgrößen
yT zu rekonstruieren. Die Messgrößen
yT des Systems sind die Drehwinkel
ϕH, ϕS der Seilwinden 11, 12 sowie die Drehgeschwindigkeit
ϕ̇Z des Greifers. Mithilfe der Schätzung und der Solltrajektorie wird in der Positionsregelung
die Sollgeschwindigkeit
ϕH,˙
ϕ̇s für die unterlagerte Geschwindigkeitsregelung vorgegeben.
[0056] Das Heben und Senken des Schlitzwandgreifers 20 und das Drehen um dessen (in der
Figur 1 vertikale) Hochachse werden typischerweise bei gänzlich geschlossenen (bzw.
vielleicht auch bei geöffneten) Greiferschaufeln 22 durchgeführt. Dadurch kann die
Positionsregelung der drei Freiheitsgrade des Greifers 20 in zwei getrennte Regelungen
mit je nur zwei Freiheitsgraden aufgeteilt werden. Damit kann die (unteraktuierte)
Regelungsaufgabe in Form von zwei exakten Teilproblemen aufgeteilt werden:
Teilproblem 1: Öffnen/Schließen des Greifers 20 und dessen Vertikalbewegung: In diesem
Modus wird für die Positionsregelung ein virtueller Ausgang [zH, zs] verwendet. Zusammen mit einem mathematischen Modell kann eine modellbasierte Vorsteuerung
berechnet werden.
Teilproblem 2: Greiferdrehung im Anschlag und Vertikalbewegung: Die gezielte Greiferdrehung
ist vor allem beim Einfädeln des Greifers 20 in den Bodenschlitz gefordert. Diese
Manöver erfolgen mit geschlossenen (bzw. geöffneten) Greiferschaufeln 22. In diesem
Modus wird für die Positionsregelung ein virtueller Ausgang [zH, ϕz] vorgegeben. Wiederum kann eine modellbasierte Vorsteuerung anhand des genannten
mathematischen Modells bestimmt werden.
[0057] Um auch im Falle von Modell- bzw. Parameterabweichungen der vorgegebenen Trajektorie
folgen zu können, werden vorzugsweise beide Vorsteuerungen um PD-Regler erweitert.
[0058] Für die Stabilisierung der Trajektorie, welche in den unaktuierten Koordinaten
qU,d geplant wird, werden die unaktuierten Koordinaten
qU und deren zeitliche Ableitungen benötigt. Um diese Systemgrößen aus dem messbaren
Ausgang zu schätzen, kann das genannte Schätzmittel 50 in Form eines erweiterten Kalman-Filters
mit Zustandsbeschränkung eingesetzt werden.
[0059] Die beiden Vorsteuerungen benötigen für die Bestimmung der Stellgrößen (Motordrehzahlen)
zweifach stetig differenzierbare Trajektorien. Zusätzlich sollen diese Trajektorien
in ihren Ableitungen beschränkt sein, damit die zur Verfügung stehenden Stellgrößen
optimal genutzt werden können. Diese Planung erfolgt anhand von Zustandsvariablen-Filtern.
[0060] II. Im Folgenden werden die einzelnen Komponenten der erfindungsgemäßen Kaskadenregelung
genauer erläutert.
1. Reglermodell
[0061] Für die Regelung werden insbesondere die Reibungen in den Seilkräften vernachlässigt.
Zusätzlich wird die Wirkung des Schlitzes auf den Greifer 20 vernachlässigt und somit
angenommen, dass sich der Schlitzwandgreifer 20 im freien Raum bewegt.
2. Unterlagerte Geschwindigkeitsregelung
[0062] Für die Trajektorienfolgeregelung ist erfindungsgemäß eine kaskadierte Reglerstruktur
gewählt. Dafür wird für beide Motoren eine unterlagerte Geschwindigkeitsregelung entworfen,
welche die angeforderte Geschwindigkeit einregelt. Der überlagerte Regelkreis erhält
damit näherungsweise die Geschwindigkeiten
ϕ̇H, ϕ̇s als neue Eingangsgrößen. Für den Entwurf der Geschwindigkeitsregelungen werden die
Seilkräfte insbesondere als Störung betrachtet. Damit erhält man für den Antriebsstrang
eine lineare Systemdynamik und es wird insbesondere ein PI-Regler mit Hilfe des Frequenzkennlinienverfahrens
dimensioniert.
3. Positionsregelung
[0063] Im Rahmen der Positionsregelung wird zwischen zwei Modi unterschieden:
- i) Bedienung des geschlossenen Greifers 20 - erster Modus. Das Einfädeln in den Schlitz
erfordert eine Kontrolle über die Drehung des geschlossenen Greifers 20 sowie das
Heben / Senken. Ferner ist für das Herausheben des abgetragenen Materials wichtig,
dass der Greifer 20 bis zum Erreichen des Materialabwurfpunkts geschlossen bleibt.
Dieser erste Modus, welcher das Heben bzw. Senken sowie das Drehen des geschlossenen
Greifers 20 ermöglicht, wird im Weiteren als Modus "Drehen" bezeichnet.
- ii) Bedienung des Greifermechanismus - zweiter Modus. Dabei wird die Verdrehung ϕZ des Greifers 20 während des Öffnens bzw. Schließens vernachlässigt. Diese Funktionalität
wird beim Graben innerhalb des Schlitzes benötigt. Dabei ist die Drehung des Greifers
20 ohnehin durch den Schlitz blockiert. Ebenso beim Entleeren des Greifers, bei dem
die Verdrehung des Greifers 20 den Prozess kaum beeinflusst. Dieser zweite Modus,
welcher das Heben bzw. Senken sowie das Öffnen bzw. Schließen des Greifers 20 ermöglicht,
wird im Weiteren als Modus "Greifen" bezeichnet.
[0064] Durch diese Aufteilung kann die Positionsregelung als schaltende Trajektorienfolgeregelung
(TFR) ausgeführt werden. Basis für den Entwurf sind die unaktuierten Teilsysteme der
Modelle. Anhand einer Umschaltlogik wird je nach Anforderung der Greiferöffnung und
der aktuellen Greiferöffnung die jeweilige Trajektorienfolgeregelung ausgewählt.
[0065] Vorzugsweise befindet sich die Positionsregelung standardmäßig im ersten Modus und
folgt damit den beiden Sollvorgaben des geschlossenen Greifers 20. Sobald durch den
Bediener das Öffnen des Greifers 20 angefordert wird, wechselt die Positionsregelung
insbesondere automatisch in den Modus "Greifen" und folgt damit den nun geltenden
Sollvorgaben. Die Vorgabe der Rotation des geöffneten Greifers wird dabei ignoriert
und die Rotation des Greifers 20 folgt der Systemdynamik. Sobald der Schlitzwandgreifer
wieder vollständig geschlossen ist, wird bevorzugt automatisch zurück in den Modus
Drehen geschaltet.
4. Implementierung und Robustheit der TFR
[0066] Zur Erhöhung der Robustheit wird für die Auswertung der Zustandsrückführungen die
Solltrajektorie und deren zeitlichen Ableitungen anstelle der tatsächlichen Größen
bzw. deren Schätzung verwendet. Für die Trajektorienfehler in den Zustandsregelgesetzen
werden die Abweichungen der Solltrajektorien mit den nicht messbaren Zustandsgrößen
sowie deren zeitlichen Ableitungen benötigt. Da diese Größen keiner Messung zugänglich
sind, wird der bereits erwähnte Zustandsbeobachter 50 verwendet und für die Stabilisierung
werden die geschätzten Zustände herangezogen. Durch die Auswertung an den Solltrajektorien
entsprechen die Zustandsrückführungen (flachheitsbasierten) Vorsteuerungen und durch
die Hinzunahme der Zustandsregelgesetze ergibt sich eine Zwei-Freiheitsgrade-Regelung.
[0067] Im Rahmen der Regelung wird vorzugsweise die Wirkung des Schlitzes auf den Greifer
20 vernachlässigt. Durch die Blockierung der Drehung im Schlitz kann allerdings eine
bleibende Regelabweichung entstehen, welche sich negativ auf die Regelung auswirkt.
Geiches gilt für die Vernachlässigung der Auftriebskräfte und das Erreichen des Schlitzbodens.
Um das Assistenzsystem in diesen Fällen robuster zu machen, können die Zustandsrückführungen
durch Nullsetzen der Parameter deaktiviert werden, solange sich der Schlitzwandgreifer
20 innerhalb des Schlitzes befindet. Die Zwei-Freiheitsgrade-Reglung vereinfacht sich
damit zu einer reinen (flachheitsbasierten) Vorsteuerung.
5. Zustandsbeobachter
[0068] Um die zuvor genannte schaltende Trajektorienfolgeregelung zu implementieren, müssen
die nicht messbaren Zustände und deren Zeitableitungen geschätzt werden. Dazu wird
ein Zustandsbeobachter 50 verwendet. Dieser kann beispielsweise als zeitdiskretes
und zustandsbeschränktes erweitertes Kalman-Filter (EKF) für das vollständige und
das Ersatzmodell ausgeführt sein. Das Umschalten zwischen den EKFs erfolgt insbesondere
anhand der geschätzten Zustände. Dem EKF kann ein zeitdiskreter, zustandsbeschränkter
Algorithmus zugrunde liegen, welcher vorzugsweise einen Prädiktions- und einem Korrekturschritt
umfasst.
[0069] Für die Implementierung des Beobachters werden vorzugsweise zwei EKFs verwendet,
welche je nach geschätztem Modellzustand umgeschaltet werden. Zusätzlich wird beim
Eintauchen in den Schlitz die Rotation des Greifers 20 über eine Zustandsbeschränkung
im Beobachter vorzugsweise blockiert. Das Umschalten erfolgt insbesondere anhand der
geschätzten Position bzw. der geschätzten Seilkraft des Schließseils 14. Als Startwert
des einschaltenden EKFs kann der letzte geschätzte Zustand des auszuschaltenden EKFs
verwendet werden.
6. Trajektorienplanung
[0070] Die Positionsregelung benötigt insbesondere dreifach stetig differenzierbare Solltrajektorien
der Greiferkoordinaten. Im Folgenden wird die Vorgabe der Sollpositionen durch den
Bediener und die anschließende Trajektorienplanung mit trapezförmigen Beschleunigungsprofilen
beschrieben.
[0071] Die Vorgabe der Sollposition für die Trajektorienplanung erfolgt insbesondere durch
drei Steuersignale des Bedieners. Mit einem ersten Steuersignal gibt der Bediener
vorzugsweise die Sollposition vor. Dadurch wird die Höhe der Greiferschaufeln bzw.
des Greiferkorpus mit diesem Steuersignal vorgegeben, welche für den Bediener vorteilhafter
als die Vorgabe der Höhe des Greiferschlittens 27 ist. Ein zweites Steuersignal gibt
bevorzugt das Greifen direkt über eine entsprechende Koordinate vor. Mit einem dritten
Steuersignal gibt der Bediener insbesondere den Sollwinkel für die Greiferrotation
vor. Die drei Trajektoriengeneratoren (TG) unterscheiden sich vorzugsweise nur in
ihren Beschränkungen und liefern die dreifach stetigen Solltrajektorien.
[0072] Die Solltrajektorien müssen in ihren Ableitungen beschränkt werden, damit einerseits
die Stellgrößenbeschränkungen der Motoren eingehalten werden und sich andererseits
der geschlossene Greifer 20 bei Drehbewegungen nicht unbeabsichtigt öffnet. Dafür
werden die Bedingungen für das Umschalten der Modellstruktur anhand der Seilkräfte
im stationären Fall betrachtet. Im stationären Fall kompensieren die Seilkräfte die
Potentialkräfte. Damit liegen die möglichen Kräfteverteilungen der Seile auf der Gerade
zwischen zwei Extrempunkten. In einem ersten Extrempunkt hängt das ganze Gewicht des
Greifers 20 am Schließseil 14 und dieser befindet sich daher im geschlossenen Anschlag
mit maximalem Torsionsmoment. Umgekehrt hängt in einem zweiten Extrempunkt das ganze
Gewicht des Greifers 20 am Hubseilseil 13 und dieser befindet sich daher im geöffneten
Anschlag. In einem zwischen den beiden genannten Extrempunkt auf der genannten Geraden
liegenden Zwischenpunkt verlässt der Greifer 20 den Anschlag und es findet ein Schalten
von den Ersatzmodellen auf das vollständige Modell statt. Durch eine Bestimmung der
kritischen Seilkraft und damit der Lage des Zwischenpunkts kann eine untere Schranke
der Schließseilkraft angegeben werden, welche im Betrieb des geschlossenen Greifers
20 nicht unterschritten werden darf.
[0073] Ferner können die Beschränkungen der Seilkräfte auf Beschränkungen der Drehbeschleunigung
umgerechnet werden. Damit kann durch eine Fallunterscheidung der beiden genannten
Extrempunkte eine minimale (negative) Drehbeschleunigung sowie eine maximale (positive)
Drehbeschleunigung für die Trajektorienplanung des geschlossenen Greifers bestimmt
werden. Die Umrechnung hängt aufgrund der Torsionsmomente und des Rückstellmoments
vom aktuellen Drehwinkel ab und müsste abhängig vom geplanten Sollverlauf bestimmt
werden. Für die Implementierung wird vorzugsweise näherungsweise der mittlere Drehwinkel
zwischen Start- und Endpunkt verwendet.
[0074] Zusammengefasst bildet das in diesem Ausführungsbeispiel gezeigte System ein Assistenzsystem,
welches die Bedienbarkeit des mechanischen Schlitzwandgreifers 20 für den Baggerfahrer
vereinfacht. Das Assistenzsystem unterstützt den Baggerfahrer bei der Bedienung des
Seilbaggers 10, in dem es, basierend auf einer modellbasierten Regelung, die beiden
Seilwinden 11, 12 je nach Arbeitsschritt steuert. Durch einen Trajektoriengenerator
32 werden dabei physikalische Beschränkungen berücksichtigt und die jeweiligen Arbeitsschritte
(Heben / Senken, Drehen, Öffnen / Schließen) realisiert. Die nicht messbaren Zustandsgrößen
werden über einen Beobachter (virtuellen Sensor) 50 bestimmt.
Bezugszeichenliste:
[0075]
- 10
- Arbeitsgerät (Seilbagger)
- 11
- Hubseilwinde
- 12
- Schließseilwinde
- 13
- Hubseil
- 14
- Schließseil
- 15
- Aktuator / Motor
- 16
- Aktuator / Motor
- 18
- Oberwagen
- 19
- Ausleger
- 20
- Schlitzwandgreifer22 Greiferschaufel
- 24
- Seilzugsystem
- 26
- Korpus
- 27
- Greiferschlitten
- 30
- Eingabemittel
- 32
- Trajektoriengenerator
- 34
- PI-Regler
- 36
- PI-Regler
- 40
- Überlagerter Regelkreis
- 42
- Unterlagerter Regelkreis
- 50
- Schätzmittel (erweitertes Kalman-Filter)
1. Arbeitsgerät (10), insbesondere Seilbagger, umfassend einen mechanischen Schlitzwandgreifer
(20) mit zwei Greiferschaufeln (22), welcher über ein Hubseil (13) und ein Schließseil
(14) am Arbeitsgerät (10) aufgehängt ist, eine Hubseilwinde (11), auf der das Hubseil
(13) zum insbesondere im Wesentlichen vertikalen Verstellen des Schlitzwandgreifers
(20) auf- und abwickelbar gelagert ist, eine Schließseilwinde (12), auf der das Schließseil
(14) zum Betätigen der Greiferschaufeln (22) auf- und abwickelbar gelagert ist, eine
Messeinrichtung mit mindestens einem Sensor zur Erfassung einer aktuellen Position,
Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung, eine mit der Messeinrichtung verbundene Steuereinheit,
über welche die Hub- und Schließseilwinden (11, 12) betätigbar sind, sowie ein mit
der Steuereinheit verbundenes Eingabemittel (30) zur Steuerung des Schlitzwandgreifers
(20),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinheit eingerichtet ist, zur Durchführung eines den Schlitzwandgreifer
(20) involvierenden Arbeitsschritts in Abhängigkeit von Messdaten der Messeinrichtung
und von Soll-Vorgaben des Eingabemittels (30) die Hubseilwinde (11) und/oder die Schließseilwinde
(12) über eine Kaskadenregelung zu regeln.
2. Arbeitsgerät (10) nach Anspruch 1, wobei die Kaskadenregelung einen unterlagerten
Regelkreis (42) zur Regelung eines Drehwinkels, einer Drehwinkelgeschwindigkeit und/oder
einer Drehwinkelbeschleunigung der Hub- und/oder der Schließseilwinde sowie einen
überlagerten Regelkreis (40) zur Regelung einer Position, Geschwindigkeit und/oder
Beschleunigung des Schlitzwandgreifers (20) umfasst.
3. Arbeitsgerät (10) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei für die Kaskadenregelung
als Stellglieder nur Antriebe (15, 16) der Hub- und Schließseilwinden (11, 12) verwendet
werden.
4. Arbeitsgerät (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuereinheit
eingerichtet ist, eine Positionsregelung des Schlitzwandgreifers (20) über mehrere
Teilregelungen anhand von jeweils nur zwei Freiheitsgraden des Schlitzwandgreifers
(20) durchzuführen, wobei vorzugsweise eine Teilregelung eine Position der Greiferschaufeln
(22) und eine Position, insbesondere Vertikalposition, des Schlitzwandgreifers (20)
und/oder eine Teilregelung eine Orientierung, insbesondere Drehwinkel, und eine Position,
insbesondere Vertikalposition, des Schlitzwandgreifers (20) betrifft.
5. Arbeitsgerät (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuereinheit
eingerichtet ist, über die Kaskadenregelung eine Position des Schlitzwandgreifers
(20) zu regeln, wobei die Hub- und/oder Schließseilwinden (11, 12) über ein Vorsteuermittel
vorsteuerbar sind, welches eingerichtet ist, anhand von Soll-Vorgaben des Eingabemittels
(30) und eines mathematischen Modells eine Position des Schlitzwandgreifers (20) vorzugeben
und/oder zu verändern, wobei das Vorsteuermittel vorzugsweise einen Trajektoriengenerator
(32) und/oder -filter darstellt oder umfasst.
6. Arbeitsgerät (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei für die Kaskadenregelung
mittels der Messeinrichtung lediglich Drehwinkel der Hub- und Schließseilwinden (11,
12) sowie eine Drehwinkelgeschwindigkeit und/oder Orientierung des Schlitzwandgreifers
(20) gemessen werden.
7. Arbeitsgerät (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest ein Regelkreis
(40, 42) der Kaskadenregelung einen PI-Regler (34, 36) umfasst.
8. Arbeitsgerät (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend ein mit
der Messeinrichtung verbundenes Schätzmittel (50), welches eingerichtet ist, anhand
von Messdaten der Messeinrichtung eine momentane Position, Geschwindigkeit und/oder
Beschleunigung des Schlitzwandgreifers (20) zu ermitteln, wobei das Schätzmittel (50)
vorzugsweise ein Kalman-Filter, insbesondere ein erweitertes Kalman-Filter mit Zustandsbeschränkung,
umfasst.
9. Arbeitsgerät (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schlitzwandgreifer
(20) nicht an einem Mäkler geführt, sondern über die Hub- und Schließseile (13, 14)
an einem Ausleger (19) des Arbeitsgeräts (10) aufgehängt, insbesondere frei aufgehängt,
ist.
10. Arbeitsgerät (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Heben, Senken,
Öffnen, Schließen und/oder Drehen des Schlitzwandgreifers (20) nur über eine Betätigung
von Hubseilwinde (11), Schließseilwinde (12) oder beiden erfolgt.
11. Arbeitsgerät (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Hubseil (13)
und das Schließseil (14) jeweils als nicht-verdrehungsfreie Seile, insbesondere Litzenseile
aus Stahl, ausgebildet sind, welche vorzugsweise entgegengesetzte Schlagrichtungen
aufweisen.
12. Verfahren zum Durchführen eines Arbeitsschritts mittels eines Arbeitsgeräts (10) nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend die Schritte:
- Erzeugung von mindestens einer Soll-Vorgabe zur Durchführung des Arbeitsschritts,
- Erfassung mindestens einer aktuellen Position, Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung
der Hubseilwinde (11) und/oder der Schließseilwinde (12),
- Regelung und vorzugsweise Steuerung der Hubseilwinde (11) und/oder der Schließseilwinde
(12) durch die Steuereinheit anhand von Messdaten und der mindestens einen Soll-Vorgabe
derart, dass sich der Schlitzwandgreifer (20) entsprechend der mindestens einen Soll-Vorgabe
bewegt.
13. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei im Rahmen einer unterlagerten Regelung
ein Drehwinkel, eine Drehwinkelgeschwindigkeit und/oder eine Drehwinkelbeschleunigung
der Hubseilwinde (11) und/oder der Schließseilwinde (12) und im Rahmen einer überlagerten
Regelung eine Position, Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung des Schlitzwandgreifers
(20) geregelt wird, wobei die Hubseilwinde (11) und/oder die Schließseilwinde (12)
vorzugsweise über eine modellbasierte Vorsteuerung gesteuert wird.
14. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Positionsregelung
des Schlitzwandgreifers (20) auf der Grundlage von lediglich zwei Freiheitsgraden
erfolgt, welche sich vorzugsweise für mindestens zwei unterschiedliche den Schlitzwandgreifer
(20) involvierende Arbeitsschritte voneinander unterscheiden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei eine momentane Position des Schlitzwandgreifers
(20) durch ein Schätzmittel (50) aus Messdaten ermittelt und der Steuereinheit für
eine Positionsregelung des Schlitzwandgreifers (20) bereitgestellt wird.