[0001] Die Erfindung betrifft eine Spannkopfanordnung zum Spannen eines Bohrgestängeelementes
mit einer Spannkopfbasis, mindestens einem Spannbacken-Grundkörper, welcher an der
Spannkopfbasis zwischen einer Spannposition und einer Löseposition relativ zu dem
Bohrgestängeelement radial verstellbar ist, und mindestens einem Adapterelement an
dem Spannbacken-Grundkörper, wobei das Adapterelement an eine Form des zu spannenden
Bohrgestängeelementes angepasst und ausgebildet ist, in der Spannposition an dem Bohrgestängeelement
anzuliegen und dieses zu spannen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine bekannte Spannkopfanordnung geht beispielsweise aus der
EP 1 936 109 B1 hervor. Bei dieser bekannten Anordnung kann ein Bohrgestängeelement mit drei um 120°
versetzt zueinander angeordnete Spannbacken festgespannt und gehalten werden. Derartige
Spannkopfanordnungen werden insbesondere an Bohrgeräten eingesetzt, bei welchen das
Bohrgestänge aus mehreren Bohrgestängeelementen zusammengesetzt und insbesondere verschraubt
ist. Insbesondere bei einem Anschrauben eines zusätzlichen Bohrgestängeelementes oder
bei einem Lösen eines Bohrgestängeelementes beim Rückziehen aus der Bohrung können
derartige Spannkopfanordnungen etwa zum Halten des bestehenden Bohrgestänges eingesetzt
werden, so dass dieses etwa bei einem Rückziehen aus dem Bohrloch nicht in dieses
zurückrutscht. Das Lösen und Verschrauben der Schraubverbindung innerhalb des Bohrgestänges
ist hier auch ein wichtiger Aspekt, da die Spannbacken im verspannten Zustand über
Reibkraft hohe Drehmomente übertragen können. Abhängig von der Art des Bohrgerätes
kann eine derartige Spannkopfanordnung auch axial oder radial bewegbar sein.
[0003] Die Spannkopfanordnung weist Spannbacken mit einer Kontaktfläche auf, mit welcher
die Spannbacke einen möglichst großflächigen Kontakt mit dem Außenumfang des Bohrgestänges
hat. Dies erlaubt möglichst hohe Haft- und Reibungskräfte und damit eine möglichst
gute Haltekraft an dem Bohrgestänge.
[0004] Bei einer Änderung des Durchmessers des Bohrgestänges ist es daher üblich, die eigentlichen
Spannbacken, welche auch als Adapterelemente bezeichnet werden können, auszuwechseln
und durch andere Spannbacken zu ersetzen, deren Kontur an den geänderten Außenumfang
des Bohrgestänges angepasst ist.
[0005] Hierzu ist es bekannt, Verbindungseinrichtungen an den Spannbacken zu lösen, die
bestehenden Spannbacken zu entfernen und durch neue Spannbacken zu ersetzen. Anschließend
sind die Verbindungseinrichtungen wieder zu schließen, so dass dann die Spannkopfanordnung
wieder einsatzbereit ist. Diese Wechselarbeiten sind manuell auszuführen und sind
mit einem nicht unerheblichen Zeit- und Arbeitsaufwand verbunden.
[0006] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Spannkopfanordnung anzugeben, mit welcher eine Anpassung an geänderte
Bohrgestängeelemente effizient erfolgen kann.
[0007] Die Aufgabe wird nach der Erfindung durch eine Spannkopfanordnung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0008] Die erfindungsgemäße Spannkopfanordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Adapterelement
lösbar an dem Spannbacken-Grundkörper angeordnet und mittels einer betätigbaren Verriegelungseinrichtung
verriegelbar ist und dass die Verriegelungseinrichtung mindestens ein Riegelelement
aufweist, welches zwischen einer Verriegelungsposition, in welcher das Adapterelement
an dem Spannbacken-Grundkörper verriegelt und festgelegt ist, und einer Freigabeposition
verstellbar ist, in welcher das Adapterelement gelöst und von dem Spannbacken-Grundkörper
entnehmbar ist.
[0009] Eine Grundidee der Erfindung liegt darin, dass Adapterelement, welches die eigentliche
Spannbacke darstellt, lösbar an einem Spannbacken-Grundkörper zu lagern und mittels
einer betätigbaren Verriegelungseinrichtung zu verriegeln. Aufwendige Verbindungseinrichtungen,
welche insbesondere Schrauben umfassen, können dabei entfallen. Vielmehr ist eine
einfach zu bedienende und vorzugsweise automatisch oder teilautomatisch betätigbare
Verriegelungseinrichtung mit einem Riegelelement vorgesehen. Das Riegelelement ist
durch eine einfache Riegelbewegung, insbesondere eine lineare oder bogenförmige Bewegung,
zwischen einer Verriegelungsposition und einer Freigabeposition verstellbar. Mit der
Verriegelungseinrichtung an dem Spannbacken-Grundkörper kann so ein schnelles Lösen
und Verriegeln und damit ein effizienter Wechsel der Adapterelemente vorgenommen werden.
[0010] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die Spannkopfbasis
im Wesentlich zylindrisch oder rohrförmig ausgebildet ist. Die Spannkopfbasis stellt
einen Grundkörper oder einen Rahmen dar, an welchem die Spannbacken-Grundkörper gelagert
sind. Die Spannkopfbasis kann ringförmig oder hülsenförmig ausgebildet sein und das
Bohrgestängeelement an seiner Außenseite umfassen. Alternativ oder ergänzend kann
die Spannkopfbasis auch stangenförmig oder in ähnlicher Weise ausgebildet sein, so
dass diese innerhalb eines rohrförmigen Gestängeelementes angeordnet werden kann.
Abhängig von der Gestaltung der Spannkopfbasis kann so ein Spannen an der Außenseite
des Bohrgestängeelementes und/oder an der Innenseite des Bohrgestängeelementes erfolgen.
[0011] In einer einfachen Ausführung kann es ausreichend sein, dass ein einzelner Spannbacken-Grundkörper
angeordnet ist, welcher auf das Bohrgestängeelement mit dem Spannbacken oder Adapterelement
zugestellt werden kann. Besonders vorteilhaft ist es nach einer Weiterbildung der
Erfindung, dass mehrere Spannbacken-Grundkörper über einen Umfang des zu spannenden
Bohrgestängeelementes verteilt angeordnet sind. Insbesondere können zwei, drei oder
vier oder eine sonstige geeignete Anzahl von Spannbacken-Grundkörpern mit entsprechenden
Adapterelementen über den Umfang des Bohrgestängeelementes verteilt in einer Ebene
angeordnet sein. Insbesondere sind dabei die Adapterelemente in radialer Richtung
gegenüberliegend zueinander angeordnet, so dass sich Widerlagerkräfte gegeneinander
aufheben können.
[0012] Nach einer weiteren Ausführung der Erfindung ist es vorteilhaft, dass mindestens
ein Riegelelement durch eine Vorspanneinrichtung vorgespannt und in der Verriegelungsposition
gehalten ist. Vorzugsweise sind alle Riegelelemente der Spannkopfanordnung in der
Verriegelungsposition vorgespannt gehalten. Dies sichert einen Fail-Safe-Betrieb.
Die Vorspanneinrichtung kann dabei insbesondere eine Spannfeder sein, mit welcher
das Riegelelement in der Verriegelungsposition mit Federkraft gehalten wird. Somit
muss zum Lösen des Adapterelementes das Verriegelungselement mit Kraft gegen die Vorspanneinrichtung
aktiv in die Löseposition bewegt werden. Nach Entfall der Kraft nimmt das Riegelelement
wieder die Verriegelungsposition ein.
[0013] Weiter ist es bevorzugt, dass das mindestens eine Riegelelement einen Betätigungsabschnitt
zum Verstellen des Riegelelementes aus der Verriegelungsposition in die Freigabeposition
aufweist. Insbesondere kann der Betätigungsabschnitt ein Zapfen oder ein Bolzen sein,
welcher vorzugsweise gegenüber dem Spannbacken-Grundkörper vorsteht. Durch Betätigen
des Betätigungsabschnitts, insbesondere durch Aufbringen einer Druckkraft auf den
Betätigungsabschnitt, kann das Riegelelement aus der Verriegelungsposition in die
Freigabeposition verstellt werden.
[0014] Insbesondere ist es nach einer Ausführungsform der Erfindung vorteilhaft, dass mindestens
ein Riegelelement verschiebbar an oder in einem Spannbacken-Grundkörper gelagert ist
und dass ein Betätigungsabschnitt des Riegelelementes in der Verriegelungsposition
gegenüber dem Spannbacken-Grundkörper vorsteht. Das Riegelelement kann vorzugsweise
an oder in dem Spannbacken-Grundkörper in einer entsprechenden Aufnahme verstellbar
gelagert sein. Der Betätigungsabschnitt des Riegelelementes kann dabei vorzugsweise
aus der Aufnahme heraus vorragen, so dass der Betätigungsabschnitt einfach betätigt
werden kann.
[0015] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es bevorzugt, dass der mindestens
eine Spannbacken-Grundkörper axial verschiebbar gelagert ist und dass an der Spannkopfbasis
ein Keilschiebermechanismus ausgebildet ist, durch welchen eine Axialbewegung des
mindestens Spannbacken-Grundkörpers in eine radiale Spannbewegung umsetzbar ist. An
der Spannkopfbasis können insbesondere schräg zur Längsachse des Bohrgestänges gerichtete
Führungsleisten angeordnet oder die Spannkopfbasis insgesamt konisch ausgebildet sein,
so dass eine Axialverschiebung des Spannbacken-Grundkörpers in Längsrichtung auch
zu einer radialen Stell- und Spannbewegung des Spannbacken-Grundkörpers führt.
[0016] Nach einer Weiterbildung ist es dabei insbesondere vorteilhaft, dass an der Spannkopfbasis
mindestens ein Anschlag angeordnet ist, gegen welchen ein Betätigungsabschnitt des
Riegelelementes bewegbar ist, wobei das Riegelelement aus seiner Verriegelungsposition
in die Freigabeposition verstellbar ist. Insbesondere kann bei einer Axialbewegung
das Betätigungselement in Bewegungsrichtung nach vorne vorragen, so dass das Betätigungselement
nach einer gewissen Verstellbewegung des Spannbacken-Grundkörpers axial gegen einen
Anschlag gedrückt wird. Der Anschlag ist dabei derart angeordnet, dass der Betätigungsabschnitt
bei einer normalen axialen Spannbewegung zum Spannen eines Bohrgestänges nicht in
Kontakt mit dem Anschlag gelangt. Vielmehr ist dies nur möglich, wenn kein Spannen
eines Bohrgestängeelementes vorgesehen ist und entsprechend kein Bohrgestänge in der
Spannkopfanordnung angeordnet ist. Durch den Anschlag kann so über das Betätigungselement
das Riegelelement aus der Verriegelungsposition in die Freigabeposition verstellt
werden. In dieser kann dann das entriegelte Adapterelement von dem Spannbacken-Grundkörper
entnommen und ein neues angepasstes Adapterelement eingesetzt werden. Über diese Ausführung
kann zum Entriegeln beziehungsweise Verriegeln der Stellantrieb verwendet werden,
welcher bei einem Bohrbetrieb auch zum Ausführen der Spannbewegung vorgesehen ist.
[0017] Dabei besteht eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung insbesondere darin, dass
eine Stelleinrichtung, insbesondere mit mindestens einem Stellzylinder, angeordnet
ist, mit welcher der mindestens eine Spannbacken-Grundkörper verstellbar ist. Die
Stelleinrichtung kann insbesondere einen oder mehrere Hydraulikzylinder aufweisen,
welche vorzugsweise parallel zur Längsachse des zu spannenden Bohrgestängeelementes
ausgerichtet ist.
[0018] Eine weitere zweckmäßige Ausführungsvariante der Erfindung besteht darin, dass das
Adapterelement mindestens einen Halteabschnitt aufweist, welcher in eine Ausnehmung
in dem Spannbacken-Grundkörper hineinragt, und dass der mindestens eine Halteabschnitt
ausgebildet ist, mit dem mindestens einem Riegelelement des Spannbacken-Grundkörpers
zum mindestens formschlüssigen Festlegen des Adapterelementes an dem Spannbacken-Grundkörper
zusammenzuwirken. Das Festlegen kann vorzugsweise nicht nur formschlüssig, sondern
auch kraftschlüssig erfolgen.
[0019] Insbesondere ist es dabei vorteilhaft, dass der Halteabschnitt einen Haltezapfen
aufweist, an welchem eine Verriegelungsausnehmung ausgebildet ist, in welcher das
Riegelelement mit einem Riegelabschnitt zum formschlüssigen Verriegeln in die Riegelposition
eingreift. An dem Halteabschnitt kann insbesondere ein Durchgangsloch oder vorzugsweise
eine äußere Ausnehmung, insbesondere auch eine ringförmige Ausnehmung angeordnet sein,
in welche das Riegelelement mit mindestens einem Riegelabschnitt formschlüssig eingreift.
Dies sichert ein zuverlässiges Halten des Adapterelementes an dem Spannbacken-Grundkörper.
[0020] Weiterhin kann es nach einer Ausführungsvariante der Erfindung dabei vorgesehen sein,
dass das Riegelelement einen Freigabeabschnitt aufweist, welcher in der Freigabeposition
derart an der Verriegelungsausnehmung angeordnet ist, dass das Adapterelement mit
dem Halteabschnitt aus dem Spannbacken-Grundkörper entnehmbar ist. Das Riegelelement
kann insbesondere ein stift- oder bolzenförmiges Riegelelement sein, bei welchem der
Freigabeabschnitt durch eine Ausnehmung gebildet ist. Wird diese Ausnehmung des Freigabeabschnitts
in den Bereich der Verriegelungsausnehmung des Halteabschnitts des Adapterelementes
bewegt, kann so die formschlüssige Verriegelung aufgehoben werden. In dieser Freigabeposition
kann das Adapterelement mit dem Halteabschnitt von dem Spannbacken-Grundkörper gelöst
und entfernt werden.
[0021] Die Erfindung umfasst weiter ein Bohrgerät zum Erstellen einer Bohrung, insbesondere
in einem Boden, mit mindestens einem Bohrgestängeelement, wobei die zuvor beschriebene
erfindungsgemäße Spannkopfanordnung gegeben ist. Mit einem derartigen Bohrgerät können
die zuvor beschriebenen Vorteile erzielt werden, insbesondere wenn ein Wechsel des
Bohrgestänges mit einem anderen Außendurchmesser ansteht.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen weiter
beschrieben, welche schematisch in den Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen
zeigen:
- Fig. 1
- eine Querschnittsansicht durch eine erfindungsgemäße Spannkopfanordnung;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht zu einem Spannbacken-Grundkörper mit eingesetzten Adapterelement
in Verriegelungsposition;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des Adapterelementes mit dem zughörigen Riegelelement
in der Verriegelungsposition ohne den Spannbacken-Grundkörper;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht von Adapterelement und Riegelelement entsprechend Figur
3, jedoch in einer Freigabeposition des Riegelelementes; und
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht des Spannbacken-Grundkörpers entsprechend Figur 2 bei
Entnehmen des Adapterelementes in der Freigabeposition.
[0023] Eine erfindungsgemäße Spannkopfanordnung 10 mit einer hülsenförmigen Spannkopfbasis
12 ist schematisch in Figur 1 gezeigt. Die Spannkopfanordnung 10 kann dabei an einem
teilweise angedeuteten Drehantrieb 80 und insbesondere an einem drehend angetriebenen
Abtriebselement 82 mit einem Stutzen mit Außengewinde 84 fest angebracht sein. Die
Spannkopfbasis 12 kann somit mit dem Abtriebselement 82 des Drehantriebes 80 drehen.
Über das Außengewinde 84 des Abtriebselementes 82 kann ein Bohrgestänge mit einem
korrespondierenden Innengewinde aufgeschraubt werden. Das Bohrgestänge ist dabei innerhalb
der hülsenförmigen Spannkopfbasis 12 angeordnet und in Figur 1 nicht dargestellt.
[0024] An der Außenseite der hülsenförmigen Spannkopfbasis 12 ist ein Spannkopfschlitten
14 axial verschiebbar gelagert. Zum axialen Verschieben kann eine Stelleinrichtung
70 mit einem oder mehreren Stellzylindern 72 angeordnet sein, wie schematisch ebenfalls
in Figur 1 dargestellt ist. Die Stelleinrichtung 70 kann dabei fest an einem nicht
dargestellten Grundkörper, etwa eines Bohrgerätes, angebracht sein und kann relativ
zu dem drehenden Antriebselement 82 feststehend sein. Mittels des mindestens einen
Stellzylinders 72 kann ein Stellglied 74 verschoben werden, welches über Drehlager
76 mit dem axial verfahrbaren Spannschlitten 14 verbunden ist. Auf diese Weise kann
eine axiale Stellbewegung von der relativ feststehenden Stelleinrichtung 70 auf den
um eine Längs- und/oder Drehachse drehenden Spannschlitten 14 an der Spannkopfbasis
12 übertragen werden.
[0025] An einer Vorderseite des Spannschlittens 14 können ein oder mehrere Spannbacken-Grundkörper
20 mittels einer ringförmigen Halterung 22 mit dem Spannschlitten 14 verbunden sein.
Die Halterung 22 kann dabei so ausgebildet sein, dass diese eine axial feste Verbindung
mit dem mindestens einen Spannbacken-Grundkörper 20 schafft, jedoch eine in Bezug
auf die Längs- oder Drehachse radial Bewegung des Spannbacken-Grundkörpers 20 in Bezug
auf die Spannkopfbasis 12 zulässt.
[0026] Eine Außenseitenfläche des Spannbacken-Grundkörpers 20 ist geneigt oder konisch ausgebildet,
so dass diese mit einem korrespondierenden geneigten oder konischen Führungselement
17, welches fest an der Außenseite der Spannkopfbasis 12 angebracht ist, einen Keilschiebermechanismus
18 bildet. Der Keilschiebermechanismus 18 ist derart ausgebildet, dass bei einer axialen
Vorschubbewegung des Spannschlittens 14 der Spannbacken-Grundkörper 20 nicht nur axial
sondern auch definiert in einer radialen Richtung, insbesondere radial nach innen,
verstellt wird.
[0027] An dem Spannbacken-Grundkörper 20 sind dabei an der radialen Innenseite plattenartige,
an ihrer Innenseite vorzugsweise bogenförmige und an das zu spannende Bohrgestängeelement
angepasste Adapterelemente 30 angeordnet. Die Adapterelemente 30 erstrecken sich dabei
durch fensterartige Durchgänge 16 in der Spannkopfbasis 12 von dem an der radialen
Außenseite angebrachten Spannbacken-Grundkörper 20 in den Innenraum der hülsenförmigen
Spannkopfbasis 12. Durch die bewirkte Radialbewegung der Spannbacken-Grundkörper 20
mit den daran angebrachten Adapterelementen 30 kann ein radiales kraftschlüssiges
Spannen eines in der Spannkopfbasis 12 angeordneten zylindrischen Bohrgestängeelementes
erfolgen. Durch Rückstellen des Spannschlittens 14 mittels der Stelleinrichtung 70
wird der Spannbacken-Grundkörper 20 mit dem Adapterelement 30 wieder radial rückgestellt,
wobei die Spannung eines Bohrgestängeelementes aufgehoben wird.
[0028] Gemäß der Erfindung sind die Adapterelemente 30 jeweils mittels einer Verriegelungseinrichtung
40 lösbar und auswechselbar an dem Spannbacken-Grundkörper 20 gehaltert, wobei die
Verriegelungseinrichtung 40 ein parallel zur Längs- oder Drehachse angeordnetes bolzenartiges
Riegelelement 42 mit einem zapfenartigen Betätigungsabschnitt 44 aufweist, welcher
gegenüber einer Stirnseite des zugehörigen Spannbacken-Grundkörpers 20 axial vorsteht.
[0029] Zum Lösen der Verriegelungseinrichtung 40 kann der Spannbacken-Grundkörper 20 bis
zu einer vorderen Endposition verfahren werden, bei welcher der Betätigungsabschnitt
44 des Riegelelementes 42 gegen einen axialen Anschlag 60 gedrückt wird. Die Funktionsweise
der Verriegelungseinrichtung 40 wird nachfolgend näher im Zusammenhang mit den weiteren
Figuren beschrieben.
[0030] In Figur 2 ist ein Spannbacken-Grundkörper 20 in vergrößerter Darstellung gezeigt.
Der Spannbacken-Grundkörper 20 weist eine Ausnehmung 26 auf, in welche das Adapterelement
30 mit einem Halteabschnitt 36 passend eingesetzt ist. Weiter ist aus Figur 2 zu ersehen,
dass das Adapterelement 30 an seiner Oberseite eine bogenförmige Spannfläche 32 aufweist,
deren Kontur an eine Außenkontur eines zu spannenden zylindrischen Bohrgestängeelementes
angepasst ist.
[0031] Innerhalb des Spannbacken-Grundkörpers 20 ist die Verriegelungseinrichtung 40 mit
einem bolzenförmigen Riegelelement 42 angeordnet. Das Riegelelement 42 ist über eine
verschraubte Befestigungsplatte 24 in einer Aufnahmebohrung in dem Spanbacken-Grundköper
20 verschiebbar gelagert und gehalten, wobei von dem Riegelelement 42 eine zapfenförmiger
Betätigungsabschnitt 44 mit einem kalottenförmigen Kopf aus dem Spannbacken-Grundkörper
20 definiert vorragt.
[0032] Ausbildung und Funktionsweise der Verriegelungseinrichtung 40 werden im Zusammenhang
mit den schematischen Darstellungen der Figuren 3 und 4 näher erläutert. Aus Gründen
der Übersichtlichkeit sind dabei lediglich das Adapterelement 30 und die Verriegelungseinrichtung
40 dargestellt, jedoch nicht der umgebende Spannbacken-Grundkörper 20.
[0033] Dabei zeigt die Figur 3 die Verriegelungseinrichtung 40 in ihrer Verriegelungsposition.
Dabei ist das bolzenförmige Riegelelement 42 über eine Vorspanneinrichtung 50, welche
gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel als eine Schraubenfeder 52 ausgebildet
sein kann, in der Verriegelungsposition gehalten. Dabei greift ein Riegelabschnitt
46 des Riegelelementes 42 in ein ringnutförmige Verriegelungsausnehmung 38 eines Haltezapfens
37 ein, welcher an einer Unterseite des Halteabschnitts 36 des Adapterelementes 30
ausgebildet ist. Der Haltezapfen 37 ist dabei in einer entsprechende Aufnahmebohrung
innerhalb des Spannbacken-Grundkörpers 20 aufgenommen. In dieser Anordnung ist somit
der Haltezapfen 37 durch den in die Verriegelungsausnehmung 38 eingreifenden Riegelabschnitt
46 formschlüssig gehalten. In dieser Verriegelungsposition ragt der vordere Betätigungsabschnitt
44 des Riegelelementes 42 gegenüber der am Spannbacken-Grundkörper 20 angebrachten
Befestigungsplatte 24 definiert axial vor.
[0034] Wird nunmehr der Spannbacken-Grundkörper 20 entsprechend der Figur 1 axial gegen
den Anschlag 60 gefahren, wird der Betätigungsabschnitt 44 und damit das Riegelelement
42 nach innen in eine Freigabeposition gedrückt, welche schematisch in Figur 4 dargestellt
ist. Bei dieser Stellbewegung gelangt der durchmessergrößere Riegelabschnitt 46 außer
Eingriff von der Verriegelungsausnehmung 38. Weiter wird durch das Verschieben des
Riegelelementes 42 in den Bereich der Verriegelungsausnehmung 38 am Haltezapfen 37
ein Freigabeabschnitt 48 des Riegelelementes 42 geschoben. Der Freigabeabschnitt 48
ist durchmesserkeiner als der sich angrenzende Riegelabschnitt 46. Der Freigabeabschnitt
48 ist dabei so ausgebildet, dass nunmehr der Haltezapfen 37 nicht mehr formschlüssig
blockiert ist und somit das Adapterelement 30 nach oben aus der Ausnehmung 26 am Spannbacken-Grundkörper
20 herausgezogen werden kann ,wie etwa in Figur 5 gezeigt ist. In dieser Freigabeposition
kann dann ein neues Adapterelement 30 in den Spannbacken-Grundkörper 20 eingesetzt
werden, welches vorzugsweise etwa eine andere bogenförmige Kontur der Spannfläche
32 aufweist.
[0035] Nach dem Einsetzen des neuen Adapterelementes 30 kann der Spannbacken-Grundkörper
20 entsprechend der Figur 1 mit der Stelleinrichtung 70 wieder von dem Anschlag 60
weggeschoben werden. Wobei das bolzenförmige Riegelelement 42 verstellt wird. Dabei
wird das Riegelelement 42 durch die in der Freigabeposition zusammengedrückte Vorspanneinrichtung
50 mit der Schraubenfeder 52 wieder in die Verriegelungsposition rückgestellt. Das
Riegelelement 42 nimmt wieder die Position entsprechend Figur 3 ein.
[0036] In Figur 5 ist schematisch das Entnehmen des Adapterelementes 30 aus der etwa rechteckigen
Ausnehmung 26 am Spannbacken-Grundkörper 20 dargestellt. Weiter ist aus Figur 5 ersichtlich,
dass in dieser Freigabeposition entsprechend Figur 4 das Riegelelement 42 mit dem
Betätigungsabschnitt 44 in die Aufnahmebohrung in dem Spannbacken-Grundkörper 20 eingedrückt
ist, wobei der Betätigungsabschnitt 44 nicht gegenüber der Stirnseite des Spannbacken-Grundkörpers
20 mit der Befestigungsplatte 24 vorsteht.
1. Spannkopfanordnung zum Spannen eines Bohrgestängeelementes mit
- einer Spannkopfbasis (12),
- mindestens einem Spannbacken-Grundkörper (20), welcher an der Spannkopfbasis (12)
zwischen einer Spannposition und einer Löseposition relativ zu dem Bohrgestängeelement
radial verstellbar ist, und
- mindestens einem Adapterelement (30) an dem Spannbacken-Grundkörper (20), wobei
das Adapterelement (30) an eine Form des zu spannenden Bohrgestängeelementes angepasst
und ausgebildet ist, in der Spannposition an dem Bohrgestängeelement anzuliegen und
zu spannen,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Adapterelement (30) lösbar an dem Spannbacken-Grundkörper (20) angeordnet und
mittels einer betätigbaren Verriegelungseinrichtung (40) verriegelbar ist und
- dass die Verriegelungseinrichtung (40) mindestens ein Riegelelement (42) aufweist, welches
zwischen einer Verriegelungsposition, in welcher das Adapterelement (32) an dem Spannbacken-Grundkörper
(20) verriegelt und festgelegt ist, und einer Freigabeposition verstellbar ist, in
welcher das Adapterelement (30) gelöst und von dem Spannbacken-Grundkörper (20) entnehmbar
ist.
2. Spankopfanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannkopfbasis (12) im Wesentlichen zylindrisch oder rohrförmig ausgebildet ist.
3. Spannkopfanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Spannbacken-Grundkörper (20) über einen Umfang des zu spannenden Bohrgestängeelementes
verteilt angeordnet sind.
4. Spannkopfanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Riegelelement (42) durch eine Vorspanneinrichtung (50) vorgespannt
und in der Verriegelungsposition gehalten ist.
5. Spannkopfanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Riegelelement (42) einen Betätigungsabschnitt (44) zum Verstellen
des Riegelementes (42) aus der Verriegelungsposition in die Freigabeposition aufweist.
6. Spannkopfanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Riegelelement (42) verschiebbar an oder in einem Spannbacken-Grundkörper
(20) gelagert ist und
dass ein Betätigungsabschnitt (44) des Riegelelementes (42) in der Verriegelungsposition
gegenüber dem Spannbacken-Grundkörper (20) vorsteht.
7. Spannkopfanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mindestens eine Spannbacken-Grundkörper (20) axial verschiebbar gelagert ist
und
dass an der Spannkopfbasis (12) ein Keilschiebermechanismus (18) ausgebildet ist, durch
welchen eine Axialbewegung des mindestens einen Spannbacken-Grundkörpers (20) in eine
radiale Spannbewegung umsetzbar ist.
8. Spannkopfanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennnzeichnet,
dass an der Spannkopfbasis (12) mindestens ein Anschlag (60) angeordnet ist, gegen
welchen ein Betätigungsabschnitt (42) des Riegelelementes (42) bewegbar ist, wobei
das Riegelelement (42) aus seiner Verriegelungsposition in die Freigabeposition verstellbar
ist.
9. Spannkopfanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Adapterelement (30) mindestens einen Halteabschnitt (36) aufweist, welcher in
eine Ausnehmung (26) in dem Spannbacken-Grundkörper (20) hineinragt, und
dass der mindestens eine Halteabschnitt (36) ausgebildet ist, mit dem mindestens einen
Riegelelement (42) des Spannbacken-Grundkörpers (20) zum zumindest formschlüssigen
Festlegen des Adapterelementes (30) an dem Spannbacken-Grundkörper (20) zusammenzuwirken.
10. Spannkopfanordnung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Halteabschnitt (36) einen Haltezapfen (37) aufweist, an welchem eine Verriegelungsausnehmung
(38) ausgebildet ist, in welche das Riegelelement (42) mit einem Riegelabschnitt (46)
zum formschlüssigen Verriegeln in der Riegelposition eingreift.
11. Spannkopfanordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Riegelelement (42) einen Freigabeabschnitt (48) aufweist, welcher in der Freigabeposition
derart an der Verriegelungsausnehmung (38) angeordnet ist, dass das Adapterelement
(30) mit dem Halteabschnitt (36) aus dem Spannbacken-Grundkörper (20) entnehmbar ist.
12. Spannkopfanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Stelleinrichtung (70), insbesondere mit mindestens einem Stellzylinder (77),
angeordnet ist, mit welcher der mindestens eine Spannbacken-Grundkörper (20) verstellbar
ist.
13. Bohrgerät zum Erstellen einer Bohrung, insbesondere in einem Boden, mit mindestens
einem Bohrgestängeelement,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Spannkopfanordnung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 gegeben ist.