[0001] Die Erfindung betrifft die Inneneinheiten von Wärmepumpen, insbesondere Split-Wärmepumpen
und Split-Klimaanlagen, die ein brennbares Kältemittel nutzen, wie beispielsweise
R290, R32, R1270, R600a oder R454C. Split-Anlagen bestehen dabei immer aus einer Außeneinheit
und einer Inneneinheit, die Inneneinheit ist im Innenraum eines Wohn- oder Geschäftsgebäudes
aufgestellt. In solchen Anlagen ist sicherzustellen, dass kein brennbares Kältemittel
in den Aufstellungsraum austreten kann.
[0002] Um das zu erreichen, können derartige Split-Geräte entweder so konstruiert werden,
dass sämtliche Kältemittel führenden Leitungen und Apparate in der Außeneinheit angeordnet
werden und nur ein Wärmeträger zwischen Außeneinheit und Inneneinheit zirkuliert.
Solche Lösungen werden bevorzugt, wenn mehrere Inneneinheiten an eine Außeneinheit
angeschlossen werden sollen. Oder man zirkuliert das Kältemittel selbst zwischen Außeneinheit
und Inneneinheit, was dann vorteilhaft sein kann, wenn die Leitungslängen kurzgehalten
werden können und Kältemittelmenge wie auch die Geräteleistung niedrig sind. In solchen
Fällen werden die Apparate bis auf den Wärmetauscher der Inneneinheit alle in der
Außeneinheit platziert, um das Risiko zu minimieren.
[0003] Dieser Wärmetauscher der Inneneinheit ist als kritisches Teil anzusehen. Je nach
Betriebsart handelt es sich dabei um einen Kondensator oder um einen Verdampfer, häufig
sind umschaltbare Wärmetauscher, die im Winter als Kondensator einen Heizkreis versorgen
und im Sommer nach Umschaltung als Verdampfer eine kühlende Klimatisierung bewirken.
Weitere Funktionen sind die Warmwassererzeugung und die Entfeuchtung der Raumluft.
Das führt dazu, dass solche Wärmetauscher durch ein großes Spektrum an Temperaturdifferenzen
und Durchströmungen belastet werden, die auch häufig wechseln. Diese Wechselbelastung
führt sowohl innerhalb der Wärmetauscher als auch an den verbindenden Anschlüssen
zu Verschleiß und, in seltenen Fällen, zum Versagen.
[0004] Es kommt dann zu Leckagen unterschiedlicher Größe, die meisten sind klein und unmerklich.
Bei den früher verwendeten Sicherheitskältemitteln mussten dann gelegentlich Nachfüllungen
vorgenommen werden, was aufgrund der Klimaschädlichkeit solcher Sicherheitskältemittel
nicht mehr zulässig ist. Zu diesem Zweck verfügten diese Kältekreise über Serviceanschlüsse,
in die mittels einer Kartusche durch einen Wartungstechniker Sicherheitskältemittel
nachgefüllt werden konnte. Bis zu 70 Prozent des Kältemittelbedarfs an Sicherheitskältemitteln
entfiel auf derartige Nachfüllvorgänge.
[0005] Bei brennbaren Kältemitteln ist sowohl bei der Erstfüllung, die am Aufstellungsort
erst nach der Montage erfolgt, als auch beim Ablassen und Nachfüllen anlässlich von
Reparaturen erheblich größerer Aufwand zu treiben, um jederzeit die Bildung entzündlicher
Gemische zu unterbinden. Beispielhaft sei hier auf die
EP 3 026 374 B1, die
EP 3 062 044 B1 und die
EP 2 985 550 A1 verwiesen.
[0006] Für die Zeiten während des Betriebs, aber auch während den Stillstandszeiten, sind
zahlreiche technische Vorstöße unternommen worden, um entweder die Kältemittelleitungen
oder den Wärmetauscher der Inneneinheit zu kapseln und dafür zu sorgen, dass durch
Leckagen entwichenes Kältemittel aufgefangen und sicher aus dem Aufstellungsgebäude
abgeführt wird. Gebräuchlich ist bei entzündlichen Kältemitteln, deren Klimaschädlichkeit
gering ist, die Ableitung aus dem Aufstellungsgebäude ins Freie. Dort findet dann
eine starke Verdünnung statt und das Gemisch kann sich nach Unterschreitung der Zündgrenzen
nicht mehr entzünden.
[0007] Danach möchte man den Defekt reparieren oder die defekten Teile demontieren und austauschen.
Das ist problematisch, denn beim Öffnen der Gehäuse oder Kapselungen könnte sich noch
entzündliches Gas innerhalb des zu öffnenden Bereichs befinden oder durch die noch
vorhandene Leckage unkontrolliert nachströmen. Vor dem Öffnen ist also sicherzustellen,
dass kein entzündliches Gasgemisch ausströmen kann.
[0008] Die
FR 3 070 755 A1 und die
WO 03/010473 A1 beschreiben je eine Inneneinheit und/oder eine Außeneinheit, wobei Entlüftungen entflammbarer
Kältemittel durch die Hauswand vorgesehen sind, beispielsweise mittels eines doppelwandigen
Rohres, damit frische Luft beim Spülen des Innengehäuses eintreten kann.
[0009] Die
EP 3358272 B1 beschreibt ein Gehäuse für einen Wasserwärmetauscher, durch den ein entflammbares
Kältemittel strömt. Besonderes Kennzeichen ist ein inneres Abdeckelement, das im Gehäuse
angeordnet ist, um mindestens einen Kältemittelleitungsabschnitt eines Kältemittekreislaufs
abzudecken und ein austretendes Kältemittel zu einer Außenseite des Kapselgehäuses
zu leiten, wobei dieses Abdeckelement einen Führungsabschnitt einschließt, der mit
einer Verbindungsöffnung verbunden ist, zu der das ausgetretene Kältemittel geleitet
wird. Die Abdeckung ist jedoch keine Kapselung des gesamten Wasserwärmetauschers,
sondern lediglich eine Abdeckung der Kältemittelanschlüsse. Somit findet der Abzug
des Kältemittels aus der Abdeckung statt, die lediglich die Kältemittelanschlüsse
abdeckt, und nicht aus einem Kapselgehäuse des Kondensators. Die Abdeckung kapselt
den Kondensator nicht komplett ein.
[0010] Die Aufgabe ist daher, ein sicheres und günstiges Verfahren bereitzustellen, um gekapselte
Gehäuse von Installationen, die entzündliches Kältemittel führen, sicher zu belüften
und zu spülen. Vor allem können dies Gehäuse von Wärmepumpen sein, oder auch gekapselte
Teile von Wärmepumpen wie Verdampfer, Kondensatoren, Drosselventile, Verdichter und
verbindende Leitungen. Das Verfahren soll sowohl für innen aufgestellte Wärmepumpen
als auch für die Innenteile von Split-Wärmepumpen geeignet sein.
[0011] Als Wärmepumpengehäuse sind dabei alle Gehäuseteile anzusehen, in denen Vorrichtungen
angeordnet sind, die Kältemittel führen oder im Leckagefall führen könnten. Dies trägt
dem Umstand Rechnung, dass eine Vielzahl von Kapselungen üblich ist. So können die
Wärmeübertrager separate Gehäuse haben, ebenso die Steuerungselektronik mit ihrer
Kühlung, ebenso kann sich der gesamte Kältekreis in einem Gehäuse befinden, es können
Gehäuse getrennt von Belüftungsvorrichtungen oder auch Gehäuse, die mit Außeneinheiten
verbunden sind, oder Gehäuse, die ineinander verschachtelt sind, Wärmepumpengehäuse
im Sinne dieser Erfindung sein.
[0012] Im Servicefall oder im Reparaturfall muss der Kältekreis allseitig zugänglich sein.
Dies gilt für alle Gehäuse oder Kapselungen, die mit dem Kältekreis in Verbindung
stehen, damit im Zweifelsfall alle möglicherweise von Leckagen betroffenen Teile zugänglich
sind. Hierdurch ergibt sich ein Dilemma. Wenn eine Leckage vorliegt, könnte sich im
Inneren des jeweiligen Gehäuses bereits eine entzündliche Mischung aus Kältemittel
und Luft eingestellt haben. Methoden zur Öffnung des Gehäuses, die das Risiko von
Funkenbildung tragen, können dann nicht angewendet werden.
[0013] Die daraus entstehenden Probleme sind seit langem bekannt. So lehrt die
WO 2015/032905 A1, dass ein Generator für elektrischen Strom in die Öffnung bzw. deren Verriegelung
dieses Raums integriert wird und bei deren Betätigung in einem ersten Schritt die
elektrische Energie erzeugt und bereitstellt, mit der ein Sensor aktiviert wird, und
der im Alarmfall die Verriegelung dann nicht freigibt, sondern eine Lüftung des abgeschlossenen
Raums veranlasst, und erst in einem zweiten Schritt eine Entriegelung und Öffnung
zulässt.
[0014] Die
EP 3 705 823 B1 beschreibt eine Vorrichtung für einen sicheren Serviceeingriff für ein Gehäuse und
ein Verfahren zur Öffnung eines Gehäuses für eine Wärmepumpe. Bei der Wärmepumpe handelt
es sich dabei um eine innen aufgestellte Wärmepumpe, die über einen Aktivkohlefilter
zum Gebäude hin offen ist. Hierbei ist am Gehäuse, in dem sich ein entzündliches Arbeitsfluid
eines linksdrehenden Kreisprozesses befindet, vorgesehen, dass
- das Gehäuse einen, durch ein Adsorbens für Arbeitsfluid geschützten, offenen Gasweg
zur Umgebung aufweist,
- das Gehäuse eine Serviceöffnung besitzt, die durch eine Entriegelungsvorrichtung gegen
Öffnen geschützt ist,
- die Serviceöffnung einen Serviceanschluss für eine Servicepatrone aufweist,
- die Servicepatrone ein unter Druck stehendes Inertgas in einer Menge enthält, welches
im entspannten Zustand mindestens dem Volumen des Behälters entspricht,
- die Servicepatrone einen Patronenhals mit einer Verbindungsleitung im Patronenhals
und einem Außengewinde auf dem Patronenhals aufweist,
- der Serviceanschluss ein Innengewinde besitzt, welches zu dem Außengewinde des Patronenhalses
passt,
- der Serviceanschluss eine Verschlusskappe aufweist, wobei
- die Verschlusskappe ein zur Außenseite des Gehäuses gerichtetes Dichtsiegel umfasst,
- ferner eine zur Innenseite des Gehäuses gerichtete Dichtmembran, auf der ein Dorn
in Richtung zur Außenseite des Gehäuses angeordnet ist,
- ferner eine Dichtfläche auf dem Innengewinde.
[0015] Falls es jedoch weder möglich noch sinnvoll ist, einen Adsorber für einen geschützten,
offenen Gasweg in einen Innenraum einzusetzen, wird eine andere Art eines Eingriffs
benötigt, wobei Anteile der technischen Lehre der
EP 3 705 823 B1 Verwendung finden können. Dies betrifft gekapselte Gehäuse von Einrichtungen, in
die im Falle von Leckagen Kältemittel eintreten kann und vor allem gekapselte Innengehäuse
von Splitgeräten, die von außen schlecht zugänglich sind. Für dieses leckagebedingt
austretende Kältemittel wird dann ein Ausgang benötigt, was das entsprechende Verfahren
für den Serviceeingriff entsprechend ändert.
[0016] Solange die Leckage besteht und weiter Kältemittel austreten kann, ist es nicht möglich,
die Rohrleitung abzusperren und das Innengehäuse von allen anderen Installationen
abzuklemmen und zur Reparatur zu entfernen und dann mitzunehmen. Dann würde sich weiter
Druck aufbauen, bis sich der Innendruck des Kältemittelkreislaufs und der Druck innerhalb
des gekapselten Innengehäuses angeglichen haben. Je nach Inventar an verbliebenem
Kältemittel und Luft innerhalb des gekapselten Innengehäuses würde sich schnell zuerst
ein zündfähiges Gemisch und dann ein Gemisch oberhalb der Zündgrenze bilden. Beim
Öffnen der Kapsel würde sich dann durch Zutritt von Luft augenblicklich ein zündfähiges
Gemisch bilden können und es könnte zu einer Verpuffung kommen.
[0017] Die Aufgabe der Erfindung ist daher, ein wirtschaftliches Verfahren zur Verfügung
zu stellen, die die beschriebenen Nachteile nicht mehr aufweist. Diese Aufgabe wird
gelöst mittels eines Serviceanschlusses für ein gekapseltes Innengehäuse in einem
Wärmepumpengehäuse, wobei das gekapselte Innengehäuse im Folgenden als Kapsel bezeichnet
wird.
[0018] Speziell wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Inertisierung einer Kapsel
innerhalb eines Wärmepumpengehäuses, wobei die Wärmepumpe mit einem entzündlichen
Kältemittel betrieben wird, und
- die Kapsel mindestens ein Teil des Kältemittelumlaufs umfasst und
- die Kapsel einen Anschluss für eine Leitung aufweist, welche von der Kapsel ins Freie
führt, aufweisend
- einen Serviceanschluss, der über eine Rückflusssperre verfügt,
- der Serviceanschluss das Innere der Kapsel mit ihrem Außenraum verbindet, wobei
- im Falle einer Leckage ein Inertgas oder eine inerte Flüssigkeit durch den Serviceanschluss
in das Innere der Kapsel geleitet wird,
- und das Inertgas oder die inerte Flüssigkeit das entzündliche Luft-Gasgemisch des
Inneren der Kapsel verdrängt und durch die Leitung, die ins Freie führt, wegleitet.
[0019] Die Kapsel im Wärmepumpengehäuse betrifft alle Kapselungen von Einrichtungen, welche
Kältemittel führen und mit denen verhindert wird, dass entzündliches Kältemittel,
welches leckagebedingt austritt, in den Aufstellungsraum gelangen kann. Die Kapsel
umfasst auch Sicherheitsventile im Arbeitsfluidumlauf und ihrer Abführleitungen. Im
Unterschied zur Lehre der
EP 3 705 823 B1 kann die Kapsel auch mit Flüssigkeit geflutet werden, die nicht in einen Adsorber
geleitet werden könnte. Inwieweit eine solche Flüssigkeitsgefüllte Kapsel demontiert
und abtransportiert werden kann, hängt von Größe und Gewicht ab, im Falle eines Splitgeräts
kann vorgesehen werden, dass nur der Wärmetauscher, der als Kondensator oder Verdampfer
im Gebäudeinneren betroffen sein kann, entsprechend zu füllen ist, sofern er gekapselt
ausgeführt ist.
[0020] In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass zunächst Inertfluid, also entweder Inertgas
oder Inertflüssigkeit oder eine Mischung davon, in die Kapsel durch den Serviceanschluss
eingeleitet wird, und dabei kontinuierlich die Konzentration des Kältemittels gemessen
wird, Die Messung kann innerhalb der Kapselung erfolgen oder am Anschluss der Leitung,
die ins Freie führt oder in der Leitung selbst oder am Auslass der Leitung ins Freie.
Solche Messungen sind bekannter Stand der Technik, sie können automatisiert oder im
Einzelfall manuell erfolgen.
[0021] Selbstverständlich ist es sinnvoll, wenn der Zufluss an Kältemittel an die betreffende
Leckagestelle unterbrochen wird. Entweder erfolgt dies mittels Absperrventilen im
Kältekreis oder das Kältemittel wird separat mit bekannten Mitteln aus dem Kältekreis
abgesaugt. Sobald die Kapsel inertisiert ist und kein weiteres Kältemittel nachströmt,
ist in einer Ausgestaltung vorgesehen, dass die Leitung nach außen verschlossen und
die Kapsel entfernt wird. Sie kann dann auch gefahrlos geöffnet werden.
[0022] In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Kapsel über den Serviceanschluss
mit Wasser befüllt und nachgespült wird. Das ist dann vorteilhaft, wenn nur wenig
Inertgas, dafür aber genug Wasser zur Verfügung steht, und dieses Wasser auch über
die Leitung ins Freie ablaufen kann. Um das Wasser zu entfernen, kann nachfolgend
auch Druckluft über den Serviceanschluss eingesetzt werden.
[0023] Die Erfindung löst das Problem auch mittels eines angepassten Serviceanschlusses
für ein gekapseltes Wärmepumpengehäuse, wobei
- die Kapsel mindestens ein Teil des Kältemittelumlaufs umfasst und
- die Kapsel einen Anschluss für eine Leitung aufweist, welche von der Kapsel ins Freie
führt, und
- der Serviceanschluss das Innere der Kapsel mit ihrem Außenraum verbindet und über
eine Rückflusssperre verfügt.
[0024] In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Serviceanschluss der Kapsel über
eine Verlängerungsleitung mit dem Außenraum verbunden ist. Dies ist besonders dann
vorteilhaft, wenn sich die Kapsel im Inneren eines Wärmepumpengehäuses befindet. Dann
kann der Serviceanschluss durch die Außenwandung des Wärmepumpengehäuses gelegt und
von außen betätigt werden. Das Wärmepumpengehäuse muss dann nicht erst geöffnet werden,
um die darin befindliche Kapsel zu inertisieren und zu spülen.
[0025] In weiteren Ausgestaltungen ist vorgesehen, mehrere Serviceanschlüsse vorzusehen.
Diese können auf unterschiedliche Inertisierungs- und Spülmedien abgestimmt sein,
beispielsweise auf Stickstoff, Kohlendioxid und Wasser. Im Fall von Stickstoff kann
eine Vorrichtung zur Erwärmung vorgesehen werden, um einem Einfrieren aufgrund des
Joule-Thomson-Effekts bei Druckreduzierung des Stickstoffs entgegenzuwirken.
[0026] In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Kapsel alle Installationen
des Kältekreises umfasst, welche Kältemittel führen, bei Splitgeräten alle Installationen,
die sich innerhalb eines Gebäudes befinden. Im Falle einer Leckage kann auch Kältemittel
in des Heizkreiswasser gelangen. In einer weiteren Ausgestaltung ist daher vorgesehen,
dass der Heizkreis mit einem Sicherheitsventil ausgestattet ist, welches über eine
Leitung in die Kapsel ausbläst, wenn der Druck im Heizkreis unzulässig ansteigt und
zu befürchten ist, dass dieser Druckanstieg die Folge einer Leckage eines unter höherem
Druck stehenden Kältemittels ist.
[0027] Ferner ist in einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass der Heizkreis mit einem
automatischen Entlüfter ausgestattet ist, welcher über eine Leitung in die Kapsel
entlüftet. Somit werden sowohl kleine als auch größere Mengen an leckagebedingt in
das Heizkreiswasser ausgetretene Kältemittelmengen in die Kapsel zurückgeführt und
von dort aus der Kapsel ins Freie abgeführt.
[0028] Die Erfindung wird anhand von Fig. 1 bis Fig. 4 näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Kapsel mit einem WärmepumpenKondensator,
- Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Kapsel in einer Innenbox,
- Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Kapsel in einer Kompaktwärmepumpe,
- Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Kapsel in einer Innenbox mit Sicherheitsventil
und automatischem Entlüfter.
[0029] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Kapsel 1 mit einem Wärmepumpen-Kondensator
2. In die Kapsel 1 führen die Kältemittelzuleitung 3, die Kältemittelrückleitung 4,
die Heizkreiszuleitung 5, die Heizkreisrückleitung 6 und die Entlüftungsleitung 7.
Die Kapsel ist mit einem Serviceanschluss 8 ausgestattet, wobei dieser über eine Rückflusssperre
und eine Aufnahme für eine Gaskartusche verfügt. An diesen Serviceanschluss 8 kann
die Kartusche 9 mit einem Verbindungsstück 10 direkt angeschlossen werden. Mit dem
Gas aus der Kartusche 9, beispielsweise Kohlendioxid oder Stickstoff, kann die Kapsel
1 dann gespült werden, bis das Messgerät 11 an der Entlüftungsleitung 7 anzeigt, dass
kein Kältemittel mehr in die Kapsel 1 einströmt.
[0030] Fig. 2 zeigt die Kapsel 1 aus Fig. 1, eingebaut in eine Inneneinheit 12 einer Split-Wärmepumpe
13, in der das Kältemittel sowohl durch die Inneneinheit als auch durch die Außeneinheit
geführt wird. Letztere besitzt eine Außenbox 14, welche den Verdampfer 15, den Verdichter
16 und das Drosselventil 17 beinhaltet, ferner als Wärmequelle den Luftkanal 18 und
den Lüfter 19. Die Kältemittelzuleitung 3 und die Kältemittelrückleitung 4 sind mit
dem Kältekreislauf der Außenbox 14 verbunden, die Entlüftungsleitung 7 jedoch nicht.
Die Entlüftungsleitung führt durch die Außenwand 20 ins Freie, vorzugsweise ist die
Öffnung knapp oberhalb der Oberseite der Kapsel 1. Dies erleichtert ein Spülen mit
Wasser, falls erforderlich.
[0031] Fig. 3 zeigt den Fall, dass der gesamte Kältekreis einer innen aufgestellten Kompaktwärmepumpe
21 innerhalb einer Kapsel 1 angeordnet ist. Über die in den Fig. 1 und Fig. 2 beschriebenen
Punkte ist ein weiterer Serviceanschluss 22 mit einer Verlängerung 23, die durch die
Gehäusewand 24 geführt ist, vorgesehen. Damit kann die Inertisierung und die anschließende
Spülung mit Wasser oder Druckluft ohne Öffnen des Wärmepumpengehäuses der Wärmepumpe
21 erfolgen.
[0032] Fig. 4 zeigt zusätzlich zu der in Fig. 2 dargestellten Anordnung die Einbindung eines Sicherheitsventils
25 und eines Entlüfters 26, die beide in der Heizkreisleitung 6 für den Fall vorgesehen
sind, dass leckagebedingt Kältemittel in das Heizkreiswasser gelangt ist. Falls sich
durch die Leckage Druck im Heizkreis aufbaut, öffnet das Sicherheitsventil 25 und
bläst in die Kapsel 1 ab. Restliche Gasblasen werden vom Entlüfter 26 abgeschieden,
auch für den Fall, dass das Sicherheitsventil 25 nicht ausgelöst hat, weil nur wenig
Kältemittel ausgetreten ist. Auch das abgeschiedene Gas wird in die Kapsel 1 entlüftet.
Das Heizkreiswasser wird nachfolgend durch den elektrischen Zusatzheizer 27 weiter
aufgeheizt.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Kapsel
- 2
- Wärmepumpenkondensator
- 3
- Kältemittelzuleitung
- 4
- Kältemittelrückleitung
- 5
- Heizkreiszuleitung
- 6
- Heizkreisrückleitung
- 7
- Entlüftungsleitung
- 8
- Serviceanschluss
- 9
- Kartusche
- 10
- Verbindungsstück
- 11
- Messgerät
- 12
- Inneneinheit
- 13
- Split-Wärmepumpe
- 14
- Außenbox
- 15
- Verdampfer
- 16
- Verdichter
- 17
- Drosselventil
- 18
- Luftkanal
- 19
- Lüfter
- 20
- Außenwand
- 21
- Kompaktwärmepumpe
- 22
- weiterer Serviceanschluss
- 23
- Verlängerungsleitung
- 24
- Gehäusewand
- 25
- Sicherheitsventil
- 26
- Entlüfter
- 27
- Elektrischer Zusatzheizer
1. Verfahren zur Inertisierung eines gekapselten Wärmepumpengehäuses mittels eines Serviceanschlusses,
wobei die Wärmepumpe mit einem entzündlichen Kältemittel betrieben wird, und
- die Kapsel (1) mindestens ein Teil des Kältemittelumlaufs (2, 15,16,17) umfasst
und
- die Kapsel (1) einen Anschluss für eine Leitung (7) aufweist, welche von der Kapsel
ins Freie führt, aufweisend
- einen Serviceanschluss (8), der über eine Rückflusssperre verfügt, und
- der Serviceanschluss (8) das Innere der Kapsel (1) mit ihrem Außenraum verbindet,
dadurch gekennzeichnet, dass
- im Falle einer Leckage ein Inertgas oder eine inerte Flüssigkeit durch den Serviceanschluss
(8) in das Innere der Kapsel (1) geleitet wird,
- und das Inertgas oder die inerte Flüssigkeit das entzündliche Luft-Gasgemisch des
Inneren der Kapsel (1) verdrängt und durch die Leitung (7), die ins Freie führt, wegleitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst Inertfluid in die Kapsel (1) durch den Serviceanschluss (8) eingeleitet
wird, und dabei kontinuierlich die Konzentration des Kältemittels gemessen wird, wobei
die Messung (11) innerhalb der Kapsel (1) oder am Anschluss der Leitung (7), die ins
Freie führt oder in der Leitung (7) selbst oder am Auslass der Leitung (7) ins Freie
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (7) nach au-ßen verschlossen und die Kapsel (1) entfernt wird, sobald
die Kapsel (1) inertisiert ist und kein weiteres Kältemittel nachströmt,
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapsel (1) nach dem Inertisieren mit Wasser oder Druckluft gefüllt und nachgespült
wird.
5. Serviceanschluss (8) für ein gekapseltes Wärmepumpengehäuse,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Kapsel (1) mindestens ein Teil des Kältemittelumlaufs umfasst und
- die Kapsel (1) einen Anschluss für eine Leitung (7) aufweist, welche von der Kapsel
(1) ins Freie führt, und
- der Serviceanschluss (8) das Innere der Kapsel (1) mit ihrem Außenraum verbindet
und über eine Rückflusssperre verfügt.
6. Serviceanschluss (8) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Serviceanschluss (8) der Kapsel (1) über eine Verlängerungsleitung (23) mit dem
Außenraum verbunden ist.
7. Serviceanschluss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlängerungsleitung (23) des Serviceanschlusses (8) der Kapsel (1) durch die
Außenwandung (24) des Wärmepumpengehäuses gelegt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere unterschiedliche Serviceanschlüsse (8) vorgesehen werden.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapsel (1) alle Kältemittel führenden Installationen umschließt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapsel (1) mit Heizkreisleitungen verbunden ist und eine Abblasleitung eines
Sicherheitsventils (25) einer Heizkreisleitung und/oder die Entlüftungsleitung eines
Entlüfters (26) einer Heizkreisleitung in die Kapsel (1) geführt werden.