[0001] Die vorliegende Anmeldung betrifft eine Rückenlehne für einen Stuhl gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1. Ferner betrifft die vorliegende Anmeldung einen Stuhl gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 14.
[0002] Die Rückenlehne umfasst eine Basis, mittels der die Rückenlehne an den übrigen Stuhl
anschließbar oder angeschlossen ist. Dieser Anschluss kann insbesondere unter Ausbildung
mindestens einer Drehachse erfolgen, sodass die Rückenlehne relativ zu einem Sitzelement,
das eine Sitzfläche für eine Person bereitstellt, um die Schwenkachse verschwenkt
werden kann. Auch ist eine translatorische Bewegung der Rückenlehne relativ zu dem
übrigen Stuhl möglich sein, wobei insbesondere die Basis dazu vorgesehen und eingerichtet
sein kann, in translatorisch bewegbarer Weise mit dem übrigen Stuhl zusammenzuwirken.
Insbesondere kann eine translatorische Bewegung in horizontale Richtung ("vor und
zurück") ermöglicht sein. Die Basis ist im Übrigen in kraftübertragender Weise mit
einem Gegenstück des Stuhls verbindbar oder verbunden, sodass auf die Rückenlehne
wirkende Kräfte in den übrigen Stuhl und schließlich in einen Untergrund abgeleitet
werden können. Die Basis ist bestimmungsgemäß nicht zum Anlehnen einer Person vorgesehen.
Die Basis kann sich beispielsweise abgewinkelt gegenüber einem Rückenelement der Rückenlehne
erstrecken, sodass die Rückenlehne insgesamt in einer Seitenansicht betrachtet J-förmig
ausgebildet ist, wobei ein zumindest im wesentlichen vertikaler Abschnitt der Rückenlehne
von dem Rückenelement und der demgegenüber schräg verlaufende Abschnitt von der Basis
gebildet sind.
[0003] Die Rückenlehne umfasst ferner ein Rückenelement, mittels dessen eine Lehnfläche
für den Rücken einer auf dem Stuhl sitzenden Person bereitgestellt wird. Hierdurch
ist es der Person ermöglicht, sich gegen die Rückenlehne zu lehnen, die den Rücken
der Person stützt.
[0004] Das Rückenelement ist in kraftübertragender Weise mit der Basis verbunden, sodass
auf das Rückenelement wirkende Kräfte zu der Basis und schließlich ausgehend von der
Basis in den übrigen Stuhl und in den Untergrund abgeleitet werden können. Das Rückenelement
umfasst eine Mehrzahl einzelner Stützelemente, die dazu eingerichtet sind, jeweils
unterschiedliche Bereiche des Rückens der auf dem Stuhl sitzenden Person zu stützen.
Die Stützelemente können beispielsweise mit jeweils unterschiedlichen Bereichen des
Rückens der jeweiligen Person zusammenwirken, wobei die Stützelemente jeweils einen
Teil der Lehnfläche des Rückenelements bereitstellen. Hierbei ist es denkbar, dass
in Abhängigkeit einer Sitzposition der Person lediglich ein Teil der Stützelemente
oder alle Stützelemente zur Abtragung von Kräften genutzt wird bzw. werden. Dies hängt
davon ab, wie sich die Person gegen das Rückenelement bzw. dessen einzelne Stützelemente
lehnt. Mithin ist es beispielsweise denkbar, dass die Person sich derart gegen das
Rückenelement lehnt, dass lediglich ein Teil der Lehnfläche, die von einem Teil der
Stützelemente bereitgestellt wird, in Kontakt mit dem Rücken der Person tritt, während
andere Stützelemente "inaktiv" sind, das heißt nicht in Kontakt mit dem Rücken der
Person treten.
[0005] Bei dem Stuhl, an den die Rückenlehne anschließbar oder angeschlossen ist, kann es
sich insbesondere um einen Bürostuhl handeln. Der Stuhl umfasst ein Fußgestell zur
Aufstellung auf einem Untergrund. Ferner umfasst er ein Sitzelement zur Bereitstellung
einer Sitzfläche, auf der eine auf dem Stuhl sitzende Person sitzen kann. Ferner umfasst
der Stuhl eine Rückenlehne, die zur Stützung der auf dem Stuhl sitzenden Person eine
Lehnfläche bereitstellt. Insbesondere für Bürostühle ist es von Bedeutung, dass die
Einnahme einer ergonomischen Sitzhaltung möglich ist, wobei Bürostühle typischerweise
eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten vorsehen, um auf die individuelle Statur einer
jeweiligen Person angepasst werden zu können. Dies kann beispielsweise und insbesondere
eine Einstellbarkeit der Rückenlehne betreffen.
Stand der Technik
[0006] Eine Rückenlehne sowie ein Stuhl der eingangs beschriebenen Art sind im Stand der
Technik bereits bekannt. Hierzu wird beispielhaft auf die deutsche Offenlegungsschrift
DE 10 2018 123 731 A1 verwiesen. Diese befasst sich mit einer Rückenlehne sowie einem Stuhl, der insbesondere
von einem Bürostuhl gebildet sein kann. Ziel des genannten Dokuments ist es, eine
flexibel anpassbare Rückenlehne bereitzustellen. Hierzu wird vorgeschlagen, die Rückenlehne
mit einer rahmenförmigen Tragstruktur auszustatten, die mit einem Rückenlehnenelement
verbunden ist. Letzteres weist mindestens zwei verschiedene Materialien auf, die unterschiedliche
E-Moduln aufweisen.
[0007] Ferner ergibt sich aus der
US 6,409,268 B1 eine Rückenlehne mit einem Rückenelement, das eine Lehnfläche bereitstellt. In einer
oberen, von einer Basis des Rückenelements abgewandten Hälfte des Rückenelements ist
seliges mit einer Mehrzahl von U-förmigen Schlitzen geschlitzt. Hierdurch wird eine
Steifigkeit des Rückenelements reduziert, sodass sich die Rückenlehne bei Einwirkung
einer Kraft infolge Anlehnens einer Person gegen die Rückenlehne besser verformen
und der Form des Rückens der Person anpassen kann.
[0008] Ferner ist es aus der
US 5,997,094 A ein Stuhl bekannt, dessen Rückenlehne zweigeteilt ausgebildet ist. Hierzu ist die
Rückenlehne U-förmig geschlitzt, wobei der Schlitz die beiden Teile der Rückenlehne
logisch voneinander trennt. Hierdurch wird geschaffen, dass die beiden Teile der Rückenlehne
sich unabhängig voneinander verformen können.
[0009] Das Design von Rückenlehnen, insbesondere von solchen, die für Bürostühle vorgesehen
sind, ist äußerst komplex, da eine Vielzahl von Anforderungen berücksichtigt werden
müssen. Dies betrifft insbesondere die Stützeigenschaften der jeweiligen Rückenlehne,
die es der auf dem Stuhl sitzenden Person ermöglichen sollen, den Rücken gleichzeitig
optimal zu stützen und trotzdem eine hohe Bewegungsfreiheit zu erhalten, die die Person
dazu animiert, im Sitzen "aktiv" zu bleiben. Insbesondere ist es unbedingt empfehlenswert,
im Alltag regelmäßig die Sitzposition zu verändern und dadurch den Körper und die
Muskulatur in Bewegung zu halten. Die Rückenlehne eines solchen Stuhls hat mithin
eigentlich einander widerstrebende Aufgaben, nämlich den Rücken zu stabilisieren und
gleichzeitig eine Flexibilität zu erhalten, die eine bequeme Veränderung der Sitzposition
der Person erlaubt. Die Rückenlehne soll dabei als Bauteil idealerweise für die Person
in den Hintergrund treten, sodass die Unterstützung und der Lastabtrag möglichst unterbewusst
erfolgen und die Person automatisch animiert wird, ihre Sitzposition regelmäßig zu
verändern.
Aufgabe
[0010] Der vorliegenden Anmeldung liegt mithin die Aufgabe zugrunde, eine Rückenlehne sowie
einen damit ausgestatteten Stuhl bereitzustellen, die ein gesundes Sitzverhalten einer
jeweiligen Person unterstütz.
Lösung
[0011] Die zugrunde liegende Aufgabe wird erfindungsgemäß mittels einer Rücklehne mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den
zugehörigen Unteransprüchen.
[0012] Die Rückenlehne ist dadurch gekennzeichnet, dass die Stützelemente jeweils einen
von der Basis beabstandeten Steg sowie zwei einander gegenüberliegende, jeweils an
einer Seite des zugehörigen Stegs angeschlossene Flansche aufweisen. Eine Mittelachse
des Stegs eines jeweiligen Stützelements erstreckt sich bei Betrachtung der Rückenlehne
in einer bestimmungsgemäß aufrechten Stellung typischerweise horizontal bzw. in einer
horizontalen Ebene, während sich Mittelachsen der Flansche jeweils zumindest im Wesentlichen
vertikal bzw. in einer vertikalen Ebenen erstrecken. Die Flansche eines jeweiligen
Stützelements sind der Basis zugewandt und mittelbar oder unmittelbar mit der Basis
verbunden. Der Steg eines jeweiligen Stützelements ist an von der Basis beabstandeten
Enden der zugehörigen Flansche angeordnet. Auf diese Weise bilden die Stützelemente
jeweils bezogen auf die Basis die Form eines umgekehrten bzw. auf dem Kopf stehenden
Us aus.
[0013] Bevorzugt ist das Rückenelement mit einer Mehrzahl von U-förmig ausgebildeten Ausnehmungen,
die insbesondere schlitzförmig sein können, ausgebildet. Diese Ausnehmungen unterteilen
das Rückenelement in die Stützelemente bzw. die Stützelemente sind durch die Ausnehmungen
in ihrer Form bestimmt. Mit anderen Worten kann das Rückenelement derart ausgebildet
sein, dass die Stützelemente mittels der Ausnehmungen voneinander getrennt und dadurch
zumindest im Wesentlichen unabhängig voneinander verformbar sind.
[0014] Ferner ist vorgesehen, dass die Stützelemente derart relativ zueinander geschachtelt
angeordnet sind, dass ein jeweils weiter außen liegendes Stützelement ein benachbartes,
weiter innen liegendes Stützelement dreiseitig einrahmt. Bezogen auf eine Mitte der
Lehnfläche, die dreiseitig umlaufend von den Stützelementen eingefasst ist, sind die
Stützelemente mithin geschachtelt angeordnet, wobei ausgehend von der Mitte der Lehnfläche
zuerst ein erstes, kleinstes, am weitesten innenliegendes Stützelement und sodann
sich daran anschließend mindestens ein weiteres, weiter außenliegendes, größeres,
das erste Stützelement einrahmendes zweites Stützelement angeordnet sind. Sofern mehr
als zwei Stützelemente vorgesehen sind, schließt sich an das zweite Stützelement weiter
außenliegend ein weiteres, größeres, das zweite Stützelement einrahmendes drittes
Stützelement an, das gegebenenfalls nach gleicher Art von einem oder mehreren weiteren
Stützelementen eingerahmt ist.
[0015] Bevorzugt erstreckt sich mindestens ein Stützelement, vorzugsweise zumindest das
am weitesten innenliegende Stützelement, mit seinen Flanschen bis in einen unteren
Endabschnitt des Rückenelements. Der "untere Endabschnitt" bezeichnet einen Abschnitt
des Rückenelements, der bei bestimmungsgemäßer Verwendung der Rückenlehne entweder
gar nicht direkt mit dem Rücken der Person in Kontakt tritt oder lediglich mit einem
unteren Lendenwirbelbereich. Sofern die Rückenlehne eine Lordosenstütze aufweist,
kann sich der untere Endabschnitt insbesondere unterhalb der Lordosenstütze befinden.
[0016] Die Flansche weisen bevorzugt eine entlang ihrer jeweiligen Mittelachse gemessene
Länge auf, die mindestens 50%, vorzugsweise mindestens 70%, weiter vorzugsweise mindestens
90%, einer entlang einer jeweiligen Mittelachse gemessenen Länge des den Flanschen
zugeordneten Stegs aufweist. Beispielsweise entsprechen die Längen der Flansche eines
Stützelements, insbesondere des am weitesten innen liegenden Stützelements, zumindest
im Wesentlichen der Länge des Stegs desselben Stützelements.
[0017] Die beschriebene Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Rückenlehne hat viele Vorteile.
Insbesondere weisen die Stützelemente bezogen auf die Basis jeweils unterschiedliche
Steifigkeiten auf, was durch die unterschiedlichen Längen der Flansche bedingt ist.
Somit ergibt sich, dass das erste, am weitesten innenliegende Stützelement die kürzesten
Flansche aufweist, d.h. der Steg dieses ersten Stützelements im Vergleich zu dem oder
den übrigen weiter außenliegenden Stützelementen am nächsten zu der Basis angeordnet
ist. Dies hat zur Folge, dass dieses erste Stützelement in geringerem Maße unter Einwirkung
einer zumindest im Wesentlichen horizontalen Kraft, die auf dessen Steg wirkt, relativ
zur Basis ausgelenkt wird als dies bei einem weiter außenliegenden Stützelement der
Fall wäre. Dies liegt daran bergründet, dass ein weiter außenliegendes Stützelement
grundsätzlich längere Flansche aufweist, wodurch ein Hebelarm einer auf den Steg des
jeweiligen Stützelements einwirkenden Kraft bezogen auf die Basis größer ist als bei
einem weiter innenliegenden Stützelement. Die Steifigkeit des Rückenelements ist demzufolge
mittels der Schachtelung der Stützelemente segmentiert, wobei die Stützelemente zumindest
im Wesentlichen unabhängig voneinander verformbar sind. Eine Verformung, die auf eines
der Stützelemente einwirkt, hat mithin keine oder nur eine sehr beschränkte unmittelbare
Auswirkung auf die Verformung eines benachbarten oder eines sonstigen übrigen Stützelements.
Das Rückenelement kann hierdurch bedarfsgerecht den Rücken einer Person dort und in
der Weise stützen, wie es individuell für die jeweilige Person in einer jeweiligen
Sitzposition erforderlich ist.
[0018] Insbesondere können sich die Flansche aller Stützelemente bis in den unteren Endabschnitt
des Rückenelements erstrecken.
[0019] Gleichzeitig erlauben die Stützelemente - da sie jeweils einzeln zur Abtragung von
Lasten geeignet sind - eine möglichst große Flexibilität bei einer Bewegung der auf
dem Stuhl sitzenden Person. Beispielsweise kann ein außenliegendes Stützelement bei
einer seitlichen Kippbewegung des Rückens stark überproportional mit einer Kraft beaufschlagt
werden, während beispielsweise ein innenliegendes Stützelement kaum in Kontakt mit
dem Rücken der Person tritt. Da die Stützelemente unabhängig voneinander wirken, wird
das besonders stark belastete Stützelement in Gegenwart der einwirkenden Kraft verhältnismäßig
stark verformt und weicht hierdurch der Bewegung der Person aus. Mithin empfindet
die Person das Rückenelement nicht als Hindernis für eine freie Bewegung, sondern
wird im Gegenteil dazu animiert, eine Bewegung auszuführen, ohne dass ein für die
Person unangenehm harter Gegendruck auf den Rücken durch das Rückenelement ausgeübt
wird.
[0020] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Rückenlehne umfasst selbige
mindestens drei, vorzugsweise genau drei, Stützelemente. Diese Anzahl hat sich als
besonders vorteilhaft herausgestellt, um den Rücken einer Person bedarfsgerecht in
verschiedenen Bereichen des Rückens individuell mittels der Stützelemente zu stützen.
Die Verwendung von drei Stützelementen gegenüber einer alternativen Ausgestaltung,
die mehr als drei Stützelement umfasst, ist dabei insoweit vorteilhaft, als die Flansche
der einzelnen Stützelemente unter Einhaltung üblicher Abmessungen des Rückenelements
insgesamt derart dimensioniert werden können, dass sie mechanisch zum Abtrag von Kräften
geeignet sind, die infolge eines Anlehnens einer Person an den Stützelementen erfahrungsgemäß
auftreten.
[0021] Weiterhin kann eine solche Ausgestaltung der Rückenlehne von Vorteil sein, bei der
mindestens zwei Flansche benachbarter Stützelemente, die räumlich einander zugeordnet
sind, in Richtung auf die Basis zu zu einem gemeinsamen Hyperflansch zusammengeführt
sind. Bei einer solchen Ausgestaltung sind mit anderen Worten die genannten Flansche
der benachbarten Stützelemente, die jeweils der gleichen Seite des jeweiligen Stegs
zugeordnet sind, zu einem gemeinsamen Flansch "verschmolzen" und mithin nicht als
separate Flansche bis zu der Basis geführt. Der Abschnitt, in dem die Flansche zu
einem gemeinsamen Flansch vereinigt sind, wird in der vorliegenden Anmeldung als "Hyperflansch"
bezeichnet. Vorteilhafterweise ist der Hyperflansch unmittelbar an die Basis angeschlossen.
Gleichwohl ist es ebenso denkbar, dass der Hyperflansch, ebenso wie die Flansche im
Übrigen, nicht unmittelbar an die Basis, sondern beispielsweise an einen Zwischenabschnitt
angeschlossen sind, der beispielsweise sodann seinerseits unmittelbar in die Basis
übergeht. Der Zwischenabschnitt kann sich insbesondere in einem unteren Drittel, vorzugsweise
einem unteren Viertel, der Rückenlehne befinden. Dies führt dazu, dass der Zwischenabschnitt
derart tief an dem Rückenelement ausgebildet ist, dass er bei bestimmungsgemäßem Gebrauch
der Rückenlehne nicht als Teil der Lehnfläche wirkt und als solches nicht unmittelbar
von einem Rücken einer sich anlehnenden Person mit Kräften beaufschlagt wird. Der
Zwischenabschnitt kann demzufolge von dem unteren Endabschnitt gebildet sein.
[0022] Vorteilhaft ist eine Ausgestaltung, bei der die Flansche mindestens eines der Stützelemente,
vorzugsweise mehrerer Stützelemente, weiter vorzugsweise aller Stützelemente, in Abschnitten,
in denen sie einzeln vorliegen (das heißt in Abschnitten, in denen sie nicht einen
Teil eines Hyperflanschs bilden), eine entlang ihrer jeweiligen Mittelachse gemessene
Länge aufweisen, die mindestens 50%, vorzugsweise mindestens 70%, weiter vorzugsweise
90%, einer entlang seiner Mittelachse gemessenen Länge des jeweils zugeordneten Stegs
aufweisen. Die Flansche und Hyperflansche erstrecken sich bevorzugt bis in den unteren
Endabschnitt des Rückenelements.
[0023] Sofern mindestens zwei Flansche benachbarter Stützelemente zu einem gemeinsamen Hyperflansch
zusammengeführt sind, kann es weiterhin vorteilhaft sein, wenn mindestens ein weiterer
Flansch eines weiteren Stützelements in Richtung auf die Basis zu zu dem Hyperflansch
zusammengeführt ist. Die Zusammenführung zu dem Hyperflansch kann bei mindestens drei
beteiligten Flanschen an einer gemeinsamen Stelle oder an verschiedenen Stellen stattfinden,
wobei bei letztgenannter Variante zunächst zwei Flansche zu einem Hyperflansch zusammengeführt
sind und in einem Abstand zu der Stelle, an der dies erfolgt, sodann der dritte Flansch
aufgenommen wird, wodurch typischerweise ein Querschnitt des Hyperflanschs weiter
vergrößern wird. Bevorzugt entspricht ein Querschnitt des Hyperflanschs zumindest
im Wesentlichen einer Summe der Querschnitte der Flansche, die zu dem Hyperflansch
zusammengeführt sind.
[0024] In einer Variante umfasst das Rückenelement insgesamt drei Stützelemente, wobei die
Flansche der beiden außenliegenden Stützelemente ab einer Stelle zu einem gemeinsamen
Hyperflansch zusammengeführt sind und der Hyperflansch sich bis einen unteren Endabschnitt
des Rückenelements erstreckt. Die Flansche des am weitesten innenliegenden Stützelements
erstrecken sich ebenfalls bis in den unteren Endabschnitt des Rückenelements, wobei
die Flansche des am weitesten innenliegenden Stützelements nicht Teil des Hyperflanschs
sind, sondern sich über ihre gesamte Länge einzeln erstrecken. Bevorzugt betragen
die Längen der Flansche aller Stützelemente, in denen sie einzeln vorliegen, mindestens
50% der Länge des jeweils zugehörigen Stegs.
[0025] In einer weiterhin vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Rückenlehne
umfasst selbige mindestens eine Aussteifungsstrebe, mittels der die Flansche mindestens
eines Stützelements zusätzlich zu dem jeweils zugehörigen Steg miteinander gekoppelt
sind. Vorzugsweise ist die Aussteifungsstrebe an der Basis zugewandten Enden der Flansche
angeschlossen. Die Aussteifungsstrebe ist im Sinne der vorliegenden Anmeldung als
solche nicht Teil der Stützelemente, sodass letztere die vorstehend beschriebene U-Form
aufweisen. Bevorzugt ist mindestens eine Aussteifungsstrebe derart ausgebildet, dass
sie die Flansche mehrerer Stützelemente miteinander gekoppelt. Ebenso ist es denkbar,
dass die Rückenlehne eine Mehrzahl von Aussteifungsstreben umfasst. Bevorzugt ist
die mindestens eine Aussteifungsstrebe zumindest im Wesentlichen parallel zu dem Steg
des jeweilig zugehörigen Stützelements orientiert. Hierdurch wird gewissermaßen ein
jeweiliges Stützelement an seinem dem stegabgewandten offenen Ende geschlossen, sodass
sich eine in sich geschlossene Tragstruktur ergibt. Die Aussteifungsstrebe kann insbesondere
in dem unteren Endabschnitt des Rückenelements angeordnet sein.
[0026] Des Weiteren kann es besonders vorteilhaft sein, wenn der Steg des am weitesten innenliegenden
Stützelements derart relativ zu der Basis angeordnet ist, dass ein senkrecht zu einer
Mittelachse des Stegs des Stützelements gemessener Abstand der genannten Mittelachse
von einem unteren Ende der Basis mindestens 50 %, vorzugsweise mindestens 55 %, weiter
vorzugsweise mindestens 60 %, einer Gesamthöhe beträgt, die im Sinne der vorliegenden
Anmeldung von dem unteren Ende der Basis bis zu einem oberen Ende des Stegs des am
weitesten außenliegenden Stützelements gemessen wird. Bei dieser Ausgestaltung ist
vorgesehen, dass die Stützelemente - beginnend mit dem ersten, am weitesten innenliegenden
Stützelements - in ihrer Funktion einem oberen Teil des Rückens einer jeweiligen Person,
insbesondere einer oberen Hälfte des Rückens, zugeordnet sind. In diesem Bereich ist
der Bedarf zur Stützung des Rückens typischerweise am größten.
[0027] In einer weiterhin vorteilhaften Ausgestaltung ist der Steg mindestens eines Stützelements
nach Art eines hyperbolischen Paraboloids doppelt gekrümmt ausgebildet. Bevorzugt
trifft dies auf die Stege sämtlicher Stützelemente der Rückenlehne zu. Die beschriebene
Form hat den Vorteil, dass der jeweilige Steg an seiner dem Rücken zugewandten Oberfläche,
die einen Teil der Lehnfläche des Rückenelements bildet, eine an die Rückenform angepasste
Form aufweist, die als besonders bequem empfunden wird. Hierfür ist es besonders vorteilhaft,
wenn der Steg des mindestens eine Stützelements entlang einer sich von Flansch zu
Flansch erstreckenden Mittelachse konkav und entlang einer senkrecht zu der Mittelachse
orientierten Hochachse konvex gekrümmt ist.
[0028] Das Rückenelement kann in eine mittige, vorzugsweise flächige, Ausnehmung aufweisen,
die von den Stützelementen dreiseitig umlaufend eingerahmt ist. Die Ausnehmung bildet
einen Freiraum, der das am weitesten innenliegenden Stützelement in seiner Form bestimmt.
Bevorzugt ist das am weitesten innenliegende Stützelement zur Mitte des Rückenelements
hin durch die Ausnehmung und zum nächstgelegenen, weiter außenliegenden Stützelement
hin durch eine U-förmige Ausnehmung in seiner Form bestimmt. Dies ist auch in dem
untenstehenden Ausführungsbeispiel ausgeführt.
[0029] Die erfindungsgemäße Rückenlehne weiter ausgestaltend umfasst das Rückenelement eine
Lordosenstütze, die vorzugsweise in einem unteren Bereich der Lehnfläche des Rückenelements
angeordnet ist. Dieser "untere Bereich" ist dadurch gekennzeichnet, dass er von allen
Stützelementen eingerahmt ist. Mithin ist es besonders vorteilhaft, wenn die Lordosenstütze
zentral bzw. mittig an dem Rückenelement ausgebildet ist, sodass die U-förmige ausgebildeten
Stützelemente die Lordosenstütze dreiseitig einrahmen. Bei dieser Ausgestaltung wirken
die Stützelemente hauptsächlich gemäß vorstehender Erläuterung mit einem oberen Bereich
eines jeweiligen Rückens zusammen, während die Lordosenstütze dazu vorgesehen und
eingerichtet ist, einen unteren Bereich des Rückens, insbesondere im Bereich zwischen
dem ersten und fünften Lendenwirbel, zu stützen. Die Lordosenstütze ist besonders
gut geeignet, die Sitzposition einer auf dem zugehörigen Stuhl sitzenden Person zu
korrigieren und hierdurch Beschwerden im Lendenwirbelbereich vorzubeugen. Die Lordosenstütze
kann insbesondere in eine vorstehend beschriebene, flächige Ausnehmung eingesetzt
sein, die in dem unteren Beich des Rückenelements angeordnet ist.
[0030] Sofern die Rückenlehne eine Lordosenstütze umfasst, ist es besonders vorteilhaft,
wenn diese zerstörungsfrei lösbar an der übrigen Rückenlehne, vorzugsweise an der
Basis und/oder einem nächstgelegene Stützelement, montierbar oder montiert ist. Auf
diese Weise kann die Lordosenstütze bei Bedarf montiert oder demontiert werden, wobei
insbesondere eine Nachrüstung einer Lordosenstütze im Bedarfsfall möglich ist.
[0031] Zudem ist eine solche Lordosenstütze von besonderem Vorteil, die mittels eines Stellelements
in ihrer Stellung senkrecht zu der Lehnfläche veränderbar ist, sodass sie bedarfsgerecht
eingestellt werden kann. Somit kann in Abhängigkeit davon, wie der Rücken einer jeweiligen
Person geformt ist, die Lordosenstütze in unterstützenden Eingriff mit dem Rücken
gebracht werden, wenn die Person sich mit selbigem an der Rückenlehne anlehnt. Hierbei
ist es besonders vorteilhaft, wenn die Lordosenstütze in zwei Richtungen verstellbar
ist, wobei vorzugsweise mittels Verstellung in die erste Richtung eine Stützfläche
der Lordosenstütze zumindest im Wesentlichen senkrecht zur Lehnfläche vor und zurück
und mittels Verstellung in die zweite Richtung die Stützfläche der Lordosenstütze
zumindest im Wesentlichen parallel zur Lehnfläche nach oben und unten verstellbar
ist. Die Richtungen, in denen die Lordosenstütze verstellt werden kann, sind bevorzugt
senkrecht zueinander orientiert.
[0032] In einer weiterhin vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Rückenlehne
ist zumindest das Rückenelement einstückig ausgebildet. Bevorzugt ist die Rückenlehne
als Ganze einstückig ausgebildet, wobei das Rückenelement und die Basis als ein einheitliches
Teil ausgebildet sind. Insbesondere kann die Rückenlehne mittels eines Spritzgussverfahrens
hergestellt werden, wodurch sie eine einstückige Form erhält. Diese Art der Ausgestaltung
ist besonders vorteilhaft, da in Ermangelung von Übergängen von einem Bauteil zu einem
anderen Bauteil damit einhergehende Schwachstellen vermieden werden, die in der Praxis
beispielsweise zu Geräuschen infolge von Relativbewegungen benachbarter Bauteile zueinander
führen können. Ferner hat die einstückige Ausgestaltung den Vorteil, dass die einzelnen
Elemente der Rückenlehne in definierter Weise zusammenwirken, während bei zusammengebauten
Rückenlehnen die Qualität der Verbindungen der Bauteile untereinander einen Einfluss
auf die Zusammenwirkung haben kann. Bei der einstückigen Ausgestaltung sind derartige
Fehlerquellen ausgeschlossen.
[0033] Besonders bevorzugt ist zumindest das Rückenelement, vorzugsweise die Rückenlehne
als Ganze, von einem glasfaserverstärkten Kunststoff gebildet. Hierbei kann es sich
beispielsweise um Polyamid mit einem Glasfaseranteil von 30 % handeln. Eine solche
Ausgestaltung ist besonders vorteilhaft, um die Masse der Rückenlehne insgesamt gering
zu halten, wobei das Material eine hohe Elastizität mit geringer Bruchneigung aufweist.
Dies hat zur Folge, dass die Rückenlehne, insbesondere dessen Rückenelement, besonders
stark verformbar ist, ohne dass es zu einer Beschädigung und/oder plastischen Verformung
kommt.
[0034] In einer weiterhin vorteilhaften Ausgestaltung verjüngt sich das Rückenelement zur
Basis hin. Die Basis ist bevorzugt kompakt gestaltet, sodass sie besonders einfach
an den übrigen Stuhl angeschlossen werden kann. Entsprechend ist es von Vorteil, wenn
das Rückenelement in Richtung eines auf die Basis zugewandten Endes eine Verjüngung
aufweist, sodass das Rückenelement an seinem der Basis zugewandten Ende zumindest
im Wesentlichen auf ein Maß der Basis zusammengeführt ist.
[0035] Die erfindungsgemäße Rückenlehne weiter ausgestaltend umfasst selbige einen Lehnenbezug,
der derart über das Rückenelement gezogen ist, dass er zumindest einen Teil der Stützelemente
einhüllt. Hierbei ist es denkbar, dass der Lehnenbezug sämtliche Stützelemente des
Rückenelements oder nur einen Teil der Stützelemente einhüllt.
[0036] Der Lehnenbezug kann insbesondere von einem Strickgewebe gebildet sein. Weiterhin
ist der Lehnenbezug bevorzugt einstückig ausgebildet. Beispielsweise kann der Lehnenbezug
die Form einer einseitig offenen Hülle aufweisen, sodass der Lehnenbezug besonders
einfach von einem oberen, der Basis abgewandten Ende des Rückenelements her über das
Rückenelement gezogen werden kann.
[0037] Der Lehnenbezug kann zur Veränderung einer optischen Erscheinung des Rückenelements
beitragen; technisch von Bedeutung kann überdies eine stützende Wirkung des Lehnenbezug
sein, die dieser auf den Rücken einer auf dem zugehörigen Stuhl sitzenden Person ausüben
kann. Hierzu kann es besonders vorteilhaft sein, wenn das Rückenelement an seinen
einander gegenüberliegenden seitlichen Rändern jeweils eine senkrecht zur übrigen
Lehnfläche vorstehende Wange aufweist, wobei die Wangen gemeinsam dem Rückenelement
eine Schalenform verleihen. Bei dieser Ausgestaltung kann der Lehnenbezug über das
Rückenelement übergezogen werden bzw. sein, wobei sich der Lehnenbezug zwischen den
seitlichen, einander gegenüberliegenden Wangen des Rückenelements spannt und dadurch
dazu geeignet ist, senkrecht zu einer Oberfläche des Lehnenbezugs wirkende Kräfte
aufzunehmen. Hierdurch kann der Lehnenbezug die stützende Wirkung der Stützelemente
zusätzlich unterstützen und für die auf dem jeweiligen Stuhl sitzende Person ein bequemeres
Sitzen ermöglichen. Insbesondere führt die vorstehende Ausformung der Wangen dazu,
dass über die Wangen gezogene Lehnenbezug mit dem Rücken einer sich an dem Rückenelement
anlehnenden Person zuerst in Kontakt mit dem Lehnenbezug kommt, bevor ein Kontakt
des Rückens mit einem oder mehreren Stützelementen, das heißt mit der eigentlich Lehnfläche,
zustande kommt. Dies ist für den Sitzkomfort besonders vorteilhaft, da im Moment des
Anlehnens der Rücken initial von dem Lehnenbezug zunächst "weich" aufgefangen wird,
bevor die Stützelemente aktiviert werden.
[0038] Sofern das Rückenelement in der vorstehend beschriebenen Weise mit Hyperflanschen
ausgebildet ist, die beispielsweise die Flansche von zwei außenliegenden Stützelementen
umfassen, kann es vorteilhaft sein, wenn die Wangen im Bereich der Hyperflansche ausgebildet
sind bzw. die Hyperflansche zur Ausbildung der genannten Wangen an den seitlichen
Rändern des Rückenelements aufgewölbt sind. Insbesondere kann das Rückenelement insgesamt
drei Stützelemente umfassen, wobei die einander zugeordneten Flansche der beiden außenliegenden
Stützelemente jeweils zu einem Hyperflansch zusammengefasst sind und wobei die Hyperflansche
aufgewölbt sind und die Wangen ausbilden. Bevorzugt sind die Flansche des am weitesten
innenliegenden Stützelements bei dieser Ausgestaltung nicht Teil des Hyperflanschs
und erstrecken sich einzeln.
[0039] Die zugrunde liegende Aufgabe wird erfindungsgemäß außerdem mittels eines Stuhls
mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst.
[0040] Der Stuhl ist dadurch gekennzeichnet, dass in dessen Rückenlehne gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 13 ausgebildet ist. Die sich hierdurch ergebenden Vorteile sind vorstehend
bereits dargelegt. Insbesondere wird mittels der Rückenlehne eine Unterstützung des
Rückens einer auf dem Stuhl sitzenden Person bewirkt, ohne die Bewegungsfreiheit der
Personen einzuschränken.
[0041] Bei dem Stuhl kann es sich beispielsweise um einen Bürostuhl handeln, wobei bevorzugt
das Fußgestell mit Rollen ausgestattet ist, sodass der Stuhl besonders einfach auf
einem Untergrund bewegt werden kann. Ferner kann es von Vorteil sein, wenn der Stuhl
Armlehnen umfasst, auf denen die auf dem Stuhl sitzende Person ihrer Arme, beispielsweise
ihre Unterarme, ablegen kann. Gemäß allgemeinen Vorschriften für die Ausgestaltung
von Bürostühlen kann der Stuhl eine Vielzahl von Verstellmöglichkeiten vorsehen, um
ihn an individuelle Anforderungen einer jeweiligen Person anzupassen. Insbesondere
ist es denkbar, dass die Rückenlehne verstellbar ist. Beispielsweise kann die Rückenlehne
zwischen einem starren und einem pendelnden Zustand verstellbar sein. Ferner kann
der Stuhl über eine Kopplung des Sitzelements und der Rückenlehne verfügen, die eine
Neigung der Sitzfläche des Sitzelements in Abhängigkeit einer Neigung der Rückenlehne
bewirkt. Somit ist es beispielsweise denkbar, dass das Sitzelement mit einer zunehmenden
Neigung der Rückenlehne nach hinten ebenfalls zunehmend nach hinten geneigt wird.
Die Neigung des Sitzelements fällt jedoch bevorzugt betragsmäßig deutlich geringer
aus als die Neigung der Rückenlehne. Beispielsweise kann der Betrag der Neigung der
Rückenlehne zu einem Drittel oder einem Viertel auf das Sitzelement übertragen werden,
sodass sich die Neigung des letzteren - und mithin der Sitzfläche - entsprechend gegenüber
der Horizontalen neigt.
Ausführungsbeispiele
[0042] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels, das in den Figuren
dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1:
- Eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Stuhls von hinten,
- Fig. 2:
- Eine Ansicht des Stuhls gemäß Figur 1 von der Seite,
- Fig. 3:
- Eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Rückenlehne von vorne, wobei die Rückenlehne
mit einer Lordosenstütze ausgestattet ist,
- Fig. 4:
- Eine perspektivische Ansicht der Rückenlehne gemäß Figur 3, jedoch ohne Lordosenstütze,
- Fig. 5:
- Eine Ansicht der Rückenlehne gemäß Figur 4 von vorne,
- Fig. 6:
- Eine Ansicht der Rückenlehne gemäß Figur 4 von der Seite,
- Fig. 7:
- Eine perspektivische Ansicht der Rückenlehne gemäß Figur 4 von schräg hinten.
[0043] Ein Ausführungsbeispiel, das in den
Figuren 1 bis 7 gezeigt ist, umfasst einen Stuhl
2, der hier von einem Bürostuhl gebildet ist. Der Stuhl
2 umfasst ein Sitzelement
18, das eine Sitzfläche
19 für eine auf dem Stuhl
2 sitzende Person bereitstellt. Ferner umfasst der Stuhl
2 zwei einander gegenüberliegende, seitlich des Sitzelements
18 angeordnete Armlehnen
23, die sich besonders gut anhand der
Figuren 1 und 2 ergeben. Des Weiteren umfasst der Stuhl
2 ein Fußgestell
22, das in dem gezeigten Beispiel insgesamt fünf schräg abspreizenden Beine mit jeweils
einer Laufrolle
30 umfasst. Mittels des Fußgestells
22 ist der Stuhl
2 insgesamt auf einem Untergrund verfahrbar. Die restlichen Elemente des Stuhls
2 sind unter Ausbildung einer vertikalen Drehachse
24 mit dem Fußgestell
22 verbunden, sodass eine Drehfunktion bereitgestellt ist. Mithin handelt es sich bei
dem gezeigten Stuhl
2 um einen Drehstuhl.
[0044] Außerdem umfasst der Stuhl
2 eine erfindungsgemäße Rückenlehne
1, die ein Rückenelement
4 sowie eine Basis
3 umfasst. Mittels der Basis
3 ist die Rückenlehne
1 an den übrigen Stuhl
2 angeschlossen, wie sich besonders gut anhand von
Figur 2 ergibt. Der Anschluss der Rückenlehne
1 an den übrigen Stuhl
2 ist hier derart realisiert, dass die Rückenlehne
1 insgesamt um eine quer orientierte Schwenkachse
31 relativ zu dem Fahrgestell
22 verschwenkbar ist. In den
Figuren 1 und 2 ist die Rückenlehne
1 jeweils in einem nicht-verschwenkten Zustand dargestellt.
[0045] Das Rückenelement
4 umfasst in dem gezeigten Beispiel insgesamt drei Stützelemente
6, 7, 8 die sich besonders gut anhand der
Figuren 3 bis 7 ergeben. Mittels der Stützelemente
6, 7, 8 bildet das Rückenelement
4 eine Lehnfläche
5 aus, die einer auf dem Stuhl
2 sitzenden Person zum Anlehnen mit ihrem Rücken gegen die Rückenlehne
1 zur Verfügung steht. In der in den
Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsform umfasst die Rückenlehne
1 zusätzlich zu den Stützelementen
6, 7, 8 eine Lordosenstütze
15, mittels der der Rücken einer jeweiligen Person im Lendenwirbelbereich gestützt werden
kann. Die Lordosenstütze
15 ist in einer Mitte
11 der Lehnfläche
5 angeordnet, wobei in dem gezeigten Beispiel die Lordosenstütze
15 in eine mittige Ausnehmung
28 eingesetzt ist, die dreiseitig umlaufend von den Stützelementen
6, 7, 8 eingerahmt ist. Dies ist nachstehend im Zusammenhang mit den Stützelementen
6, 7, 8 gesondert erläutert.
[0046] Die Lordosenstütze
15 umfasst ein Stellelement
25, mittels dessen eine Stellung einer Stützfläche der Lordosenstütze
15 relativ zu den Stützelementen
6, 7, 8 einstellbar ist, sodass die Lordosenstütze
15 auf individuelle Bedürfnisse einer jeweiligen Person abgestimmt werden kann. Hierbei
ist die Lordosenstütze
15 in zwei separate Richtungen verstellbar, die in dem gezeigten Beispiel senkrecht
zueinander orientiert sind. Mittels einer Verstellung in die erste Richtung kann die
Stützfläche der Lordosenstütze
15 in eine zumindest im Wesentlichen senkrecht zu der Lehnfläche
5 orientierte Richtung vor und zurück und mittels einer Verstellung in die zweite Richtung
zumindest im Wesentlichen parallel zu der Lehnfläche
5 orientierte Richtung auf und ab bewegt werden. Zur Befestigung der Lordosenstütze
15 ist selbige mittels Befestigungsmitteln
35 an dem Rückenelement
4 befestigt. Dies ergibt sich besonders gut anhand von
Figur 3.
[0047] Die bereits genannten Stützelemente
6, 7, 8 umfassen jeweils einen Steg
9 sowie jeweils zwei Flansche
10. Die Flansche
10 sind an einander gegenüberliegenden Enden des jeweils zugehörigen Stegs
9 angeschlossen, sodass die Stützelemente
6, 7, 8 jeweils eine U-Form aufweisen. Da die Stege
9 jeweils an der Basis
3 abgewandten Enden der Flansche
10 angeordnet sind, ist die U-Form eines jeden Stützelements
6, 7, 9 "umgedreht". Die Stützelemente
6, 7, 8 sind derart geschachtelt relativ zueinander angeordnet, dass ein jeweils weiter außenliegendes
Stützelement
7, 8 ein demgegenüber weiter innenliegendes Stützelement
6, 7 dreiseitig einrahmt. Dies ergibt sich besonders gut anhand der
Figuren 3 und 5.
[0048] Die Stützelemente
6, 7, 8 bilden gemeinsam die Lehnfläche
5 aus, die einer Person zum Anlehnen zur Verfügung steht. Dabei sind die Stützelemente
6, 7, 8 in dem gezeigten Beispiel derart relativ zu der Basis
3 angeordnet, dass ein Abstand
33 zwischen einem unteren Ende
34 der Basis
3 und einer Mittelachse
13 des Stegs
9 des am weitesten innenliegenden Stützelements
6 hier ca. 65 % einer Gesamthöhe
32 beträgt, die sich von dem unteren Ende
34 der Basis
3 bis zu einem oberen Ende
29 des Rückenelements
4 erstreckt. Dies ergibt sich besonders gut anhand von
Figur 3. Die beschriebene Anordnung führt dazu, dass zwischen der Basis
3 und dem Steg
9 des am weitesten innenliegenden Stützelements
6 ein vergleichsweise großer Freiraum vorliegt, in dem hier die Ausnehmung
28 vorliegt, in die wiederum die Lordosenstütze
15 einsetzbar oder eingesetzt ist. Die Ausgestaltung der Stützelemente
6, 7, 8 in der beschriebenen Weise führt dazu, dass die an den Stegen
9 bereitgestellten Teilabschnitte der Lehnfläche
5 zur Stützung des Rückens im oberen Rückenbereich geeignet sind. Die Lordosenstütze
15, die höhenmäßig bezogen auf die Basis 3 unterhalb der Stege
9 der Stützelemente
6, 7, 8 angeordnet ist, ist entsprechend besonders gut zur Stützung des unteren Rückenbereichs,
insbesondere des Lendenwirbelbereichs, geeignet.
[0049] Die geschachtelte Anordnung der Stützelemente
6, 7, 8, bei der ein jeweils weiter außenliegendes Stützelement
7, 8 ein jeweils weiter innenliegendes Stützelement
6, 7 dreiseitig einrahmt, führt dazu, dass die Stützelemente
6, 7, 8 unterschiedlich steif sind. Dies liegt in der Länge der jeweiligen Flansche
10 und die dadurch bedingten Hebelarme begründet, die die Stege
9 der Stützelemente
6, 7, 8 bezogen auf die Basis
3 aufweisen. Mithin weist das am weitesten außenliegende Stützelement
8 die geringste Steifigkeit der drei Stützelemente
6, 7, 8 auf, was dazu führt, dass das Stützelement
8 bei Beaufschlagung mit einer Kraft auf dessen Steg
9, die zumindest im Wesentlichen senkrecht zu der Lehnfläche
5 orientiert ist, stärker relativ zu der Basis
3 ausgelenkt wird, als dies bei einer gleichartigen Belastung des Stegs
9 des am weitesten innenliegenden Stützelements
6 der Fall wäre. Die Stützelemente
6, 7, 8 verhalten sich demzufolge bei einer Belastung infolge der Anlehnung eines Rückens
an dem Rückenelement
4 insoweit unterschiedlich, als ein weiter außenliegendes Stützelement
7, 8 sich bei gleicher Belastung stärker verformt als ein weiter innenliegendes Stützelement
6, 7. Dies ist für den Sitzkomfort besonders vorteilhaft, da typischerweise mit größerem
Abstand von der Basis
3 eine größere Verformung im Bereich der Lehnfläche
5 gewünscht ist, um dem sich anlehnenden Rücken teilweise auszuweichen und mithin keinen
"harten" Anschlag gegen den Rücken zu bilden. Hierdurch wird die Bewegungsfreiheit
der Person erhalten, da der Rücken nicht in seiner Bewegungsfreiheit behindert wird.
[0050] Für die beschriebene Segmentierung der Lehnfläche
5 sind die Flansche
10 bedeutsam, da diese jeweils separat den zugehörigen Stegen
9 des jeweiligen Stützelements
6, 7, 8 zugeordnet sind. Die Stützelemente
6, 7, 8 bzw. insbesondere deren Stege
9 sind hierdurch im Wesentlichen unabhängig voneinander verformbar, sodass eine Belastung
eines der Stege
9 nicht unmittelbar zu einer Verformung eines anderen Stegs
9 führt. Das Rückenelement
4 kann auf diese Weise segmentiert den Rücken einer jeweiligen Person in verschiedenen
Bereichen individuell stützen.
[0051] Die Stege
9 des Rückenelements
4 sind hier jeweils nach Art eines hyperbolischen Paraboloids geformt, wie sich besonders
gut anhand von
Figur 6 ergibt. Mithin sind die Stege
9 jeweils doppelt gekrümmt ausgebildet. Diese doppelte Krümmung ist in dem gezeigten
Beispiel derart ausgebildet, dass - mit Blick auf eine Frontseite des Rückenelements
4 betrachtet - die Stege
9 jeweils entlang ihrer Mittelachse
13, die sich von Flansch
10 zu Flansch
10 des jeweiligen Stützelements
6, 7, 8 erstreckt, konkav und entlang ihrer senkrecht zu der Mittelachse
13 orientierten Hochachse
14 konvex gekrümmt sind. Diese Ausgestaltung ist für den Sitzkomfort, den das Rückenelement
4 bietet, besonders vorteilhaft.
[0052] In dem gezeigten Beispiel sind einander zugeordnete Flansche
10 der beiden äußeren Stützelemente
7, 8 in einem Bereich auf die Basis
3 zu zu einem Hyperflansch
12 verbunden. Mithin ist eine Ausnehmung, die die Flansche
10 der Stützelemente
7, 8 in deren oberen Bereichen voneinander trennt, im Bereich des Hyperflanschs
12 nicht vorhanden, sodass letzterer gewissermaßen beide Flansche
10 beinhaltet.
[0053] Ferner sind in dem gezeigten Beispiel die einander gegenüberliegenden Hyperflansche
12 und die Flansche
10 des am weitesten innenliegenden Stützelements
6 an der Basis
3 zugewandte Enden
21 der Flansche
10 mittels einer Aussteifungsstrebe
20 miteinander verbunden. Ausgehend von der Aussteifungsstrebe
20 sind die Stützelemente
6, 7, 8 mittelbar mittels eines Zwischenabschnitts mit der Basis
3 verbunden, wobei der Zwischenabschnitt derart tief an dem Rückenelement
4 ausgebildet ist, dass er bei bestimmungsgemäßem Gebrauch der Rückenlehne
1 nicht als Teil der Lehnfläche
5 wirkt und als solches nicht unmittelbar von dem Rücken einer sich anlehnenden Person
mit Kräften beaufschlagt wird bzw. in Kontakt tritt. Mithin erstrecken sich die Flansch
10 bis in einen unteren Endabschnitt des Rückenelements
4. In dem gezeigten Beispiel erfolgt dies derart, dass die Flansche
10 des am weitesten innenliegenden Stützelements
6 sich einzeln (das heißt nicht als Teil eines Hyperflanschs
12) bis in den unteren Endabschnitt des Rückenelements
4 erstrecken und die Flansche der beiden anderen Stützelemente
7, 8 oberhalb des unteren Endabschnitts zu Hyperflanschen
12 zusammengeführt sind und sich als Teile des Hyperflanschs
12 bis in den unteren Endabschnitt erstrecken.
[0054] Die einzelnen Flansche
10 des am weitesten innenliegenden Stützelements 6 weisen eine entlang ihrer Mittelachse
gemessene Länge auf, die in etwa einer entlang seiner Mittelachse gemessene Länge
des zugehörigen Stegs
9 entspricht. Die einzelnen Flansche
10 des mittleren Stützelements
7 weisen eine entlang ihrer Mittelachse gemessene Länge auf, die in etwa 50% einer
entlang seiner Mittelachse gemessene Länge des zugehörigen Stegs
9 entspricht. Die einzelnen Flansche
10 des am weitesten außenliegenden Stützelements
8 weisen eine entlang ihrer Mittelachse gemessene Länge auf, die in etwa 70% einer
entlang seiner Mittelachse gemessene Länge des zugehörigen Stegs
9 entspricht.
[0055] Die Rückenlehne
1 ist in dem gezeigten Beispiel als Ganzes einstückig ausgebildet, wobei sie mit Mitteln
eines Spritzgussverfahrens hergestellt ist. Auf diese Weise gehen die Stützelemente
6, 7, 8, der Zwischenabschnitt und die Basis
3 unmittelbar ineinander über. Die Rückenlehne 1 ist hier von einem glasfaserverstärkten
Kunststoff gebildet.
[0056] Die Stützelemente
6, 7, 8 sind durch Ausnehmungen definiert, die in das Rückenelement
4 eingebracht sind. Hierbei ist das am weitesten innenliegende Stützelement
6 zur Mitte
11 der Lehnfläche
5 hin durch die mittige Ausnehmung
28 und zum mittleren Stützelement
7 hin durch eine U-förmige Ausnehmung begrenzt bzw. definiert. Die U-förmige Ausnehmung
ist schlitzförmig ausgebildet. Das mittlere Stützelement
7 ist zu dem am weitesten außenliegenden Stützelement
8 hin ebenfalls durch eine U-förmige Ausnehmung definiert, die hier ebenfalls schlitzförmig
ausgebildet ist. Das am weitesten außenliegende Stützelement
8 bildet einen äußeren Rand des Rückenelements
4.
[0057] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung verfügt die Rückenlehne
1 über einen Lehnenbezug
16, der hier beispielhaft anhand der
Figuren 1 und 2 erkennbar ist. Der Lehnenbezug
16 ist hiervon einem Strickgewebe gebildet, das nahtfrei ausgebildet ist. Beim Lehnenbezug
16 handelt es sich hier um eine zu einer Seite hin offenen Hülle, die von dem oberen
Ende
29 des Rückenelements
4 hierher über selbiges gezogen ist. In dem gezeigten Beispiel erfolgt dies derart,
dass die beiden äußeren Stützelemente
7, 8 von dem Lehnenbezug
16 eingehüllt sind, während das am weitesten innenliegende Stützelement
6 außerhalb des Lehnenbezug
16 verbleibt.
[0058] Der Lehnenbezug
16 führt zum einen dazu, dass eine Optik des Rückenelements
4 vereinheitlicht wird, da die segmentierte Ausgestaltung des Rückenelements
4, die sich infolge der einzelnen Stützelemente
6, 7, 8 ergibt, optisch zu einer kohärenten Lehnfläche
5 zusammengeführt wird. Abgesehen davon erfüllt der Lehnenbezug
16 in dem gezeigten Beispiel zum anderen auch eine technische Funktion. Diese ist dadurch
bedingt, dass das Rückenelement
4 im Bereich der Hyperflansche
12 mit über die übrige Lehnfläche
5 vorstehenden Wangen
36 ausgebildet ist bzw. die Hyperflansche
12 zur Ausbildung der genannten Wangen
36 an den seitlichen Rändern des Rückenelements
4 aufgewölbt sind. Dies ergibt sich besonders gut anhand der
Figuren 4 und 6. Infolge dieser Ausgestaltung erhält das Rückenelement
4 eine Schalenform, wie sie von typischen Schalensitzen bekannt ist. Dies wiederum
führt dazu, dass sich der Lehnenbezug
16 bei seiner Anordnung an dem Rückenelement
4 über die Wangen
36 spannt. Hierdurch ist der Lehnenbezug
16 dazu geeignet, senkrecht auf seine Fläche wirkende Kräfte unter Ausbildung einer
elastischen Verformung aufzunehmen und auf diese Weise den Rücken einer sich anlehnenden
Person zu stützen. Da die Wangen
36 ein Stück weit über die übrige Lehnfläche
5 vorstehen, kommt der Rücken der sich anlehnenden Person im Zuge des Anlehnens zuerst
in Kontakt mit dem Lehnenbezug
16, bevor schließlich die Stützelemente
6, 7, 8 aktiviert werden.
[0059] Zur Befestigung des Lehnenbezugs
16 an dem Rückenelement
4 umfasst das Rückenelement
4 in dem gezeigten Beispiel zwei Nuten
26, 27, die dazu geeignet sind, mit korrespondierend ausgestalteten Kedern des Lehnenbezugs
16 formschlüssig zusammenzuwirken und hierdurch eine kraftübertragende Verbindung des
Lehnenbezugs
16 mit dem Rückenelement
4 herzustellen.
Bezugszeichenliste
[0060]
- 1
- Rückenlehne
- 2
- Stuhl
- 3
- Basis
- 4
- Rückenelement
- 5
- Lehnfläche
- 6
- Stützelement
- 7
- Stützelement
- 8
- Stützelement
- 9
- Steg
- 10
- Flansch
- 11
- Mitte
- 12
- Hyperflansch
- 13
- Mittelachse
- 14
- Hochachse
- 15
- Lordosenstütze
- 16
- Lehnenbezug
- 17
- Fußgestell
- 18
- Sitzelement
- 19
- Sitzfläche
- 20
- Aussteifungsstrebe
- 21
- Ende
- 22
- Fußgestell
- 23
- Armlehne
- 24
- Drehachse
- 25
- Stellelement
- 26
- Nut
- 27
- Nut
- 28
- Ausnehmung
- 29
- Ende
- 30
- Rolle
- 31
- Schwenkachse
- 32
- Gesamthöhe
- 33
- Abstand
- 34
- Ende
- 35
- Befestigungsmittel
- 36
- Wange
1. Rückenlehne (1) für einen Stuhl (2), insbesondere einen Bürostuhl, umfassend
- eine Basis (3), mittels der die Rückenlehne (1) an den Stuhl (2) anschließbar oder
angeschlossen ist,
- ein Rückenelement (4) zur Bereitstellung einer Lehnfläche (5) für den Rücken einer
auf dem Stuhl (2) sitzenden Person,
wobei das Rückenelement (4) in Kraft übertragender Weise mit der Basis (3) verbunden
ist,
wobei das Rückenelement (4) eine Mehrzahl von Stützelementen (6, 7, 8) umfasst,
wobei die Stützelemente (6, 7, 8) dazu eingerichtet sind, jeweils unterschiedliche
Bereiche des Rückens zu stützen,
wobei die Stützelemente (6, 7, 8) jeweils einen von der Basis (3) beabstandeten Steg
(9) sowie zwei einander gegenüberliegende, jeweils an einer Seite des zugehörigen
Stegs (9) angeschlossene Flansche (10) aufweisen,
wobei die Flansche (10) eines jeweiligen Stützelements (6, 7, 8) jeweils der Basis
(3) zugewandt und mittelbar oder unmittelbar mit der Basis (3) verbunden sind,
wobei der Steg (9) eines jeweiligen Stützelements (6, 7, 8) an von der Basis (3) beabstandeten
Enden der zugehörigen Flansche (10) angeordnet ist, sodass die Stützelemente (6, 7,
8) jeweils bezogen auf die Basis (3) umgekehrt U-förmig ausgebildet sind,
wobei die Stützelemente (6, 7, 8) derart relativ zueinander geschachtelt angeordnet
sind, dass - bezogen auf eine Mitte (11) der Lehnfläche (5) - ein jeweils weiter außenliegendes
Stützelement (7, 8) ein benachbartes, weiter innenliegendes Stützelement (6, 7) dreiseitig
einrahmt,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Steifigkeit des Rückenelements (4) mittels der Schachtelung der Stützelemente
(6, 7, 8) segmentiert ist und die Stützelemente (6, 7, 8) zumindest im Wesentlichen
unabhängig voneinander verformbar sind,
wobei die Stützelemente (6, 7, 8) bezogen auf die Basis infolge unterschiedlicher
Längen der Flansche (10) jeweils unterschiedliche Steifigkeiten aufweisen,
sodass die Stützelemente (6, 7, 8) sich bei einer Belastung infolge der Anlehnung
eines Rückens an dem Rückenelement (4) derart unterschiedlich verhalten, dass ein
weiter außenliegendes Stützelement (7, 8) sich bei gleicher Belastung stärker verformt
als ein weiter innenliegendes Stützelement (6, 7).
2. Rückenlehne (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückenelement (4) mindestens drei, vorzugsweise genau drei, Stützelemente (6,
7, 8) umfasst.
3. Rückenlehne (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Flansche (10) benachbarter Stützelemente (7, 8) in Richtung auf die
Basis (3) zu zu einem gemeinsamen Hyperflansch (12) zusammengeführt sind, wobei vorzugsweise
der Hyperflansch (12) unmittelbar an die Basis (3) angeschlossen ist.
4. Rückenlehne (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein weiterer Flansch (10) eines Stützelements (6) in Richtung auf die
Basis (3) zu mit dem Hyperflansch (12) zusammengeführt ist.
5. Rückenlehne (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flansche (10) eines ersten, weiter innenliegenden Stützelements (6, 7) kürzer
sind als die Flansche (10) eines zweiten, relativ zu dem ersten Stützelement (6, 7)
weiter außenliegenden Stützelements (7, 8).
6. Rückenlehne (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (9) mindestens eines Stützelements (6, 7, 8), vorzugsweise die Stege (9)
aller Stützelemente (6, 7, 8), nach Art eines hyperbolischen Paraboloids doppelt gekrümmt
ausgebildet ist, wobei vorzugsweise - mit Blick auf eine Frontseite des Rückenelements
(4) betrachtet - der Steg (9) entlang einer sich von Flansch (10) zu Flansch (10)
erstreckenden Mittelachse (13) konkav und entlang einer senkrecht zu der Mittelachse
(13) orientierten Hochachse (14) konvex gekrümmt ist.
7. Rückenlehne (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Lordosenstütze (15) umfasst, wobei vorzugsweise die Lordosenstütze (15) in einem
unteren Bereich des Rückenelements (4) angeordnet ist, der von allen Stützelementen
(6, 7, 8) eingerahmt ist.
8. Rückenlehne (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lordosenstütze (15) zerstörungsfrei lösbar an der übrigen Rückenlehne (1), vorzugsweise
an der Basis (3) und/oder an dem Rückenelement (4) montierbar oder montiert ist.
9. Rückenlehne (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das Rückenelement (4), vorzugsweise die Rückenlehne (1) als Ganze, einstückig
ausgebildet ist.
10. Rückenlehne (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das Rückenelement (4), vorzugsweise die Rückenlehne (1) als Ganze, von
einem glasfaserverstärkten Kunststoff gebildet ist.
11. Rückenlehne (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Rückenelement (4) zur Basis hin verjüngt.
12. Rückenlehne (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Lehnenbezug (16), der derart über das Rückenelement (4) gezogen ist, dass er
zumindest einen Teil der Stützelemente (6, 7, 8), vorzugsweise sämtliche Stützelemente
(6, 7, 8), einhüllt.
13. Rückenlehne (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Lehnenbezug (16) von einem dehnbaren Strickgewebe gebildet ist.
14. Stuhl (2), insbesondere Bürostuhl, umfassend
- ein Fußgestell (17) zur Aufstellung des Stuhls (2) auf einem Untergrund,
- ein Sitzelement (18) zur Bereitstellung einer Sitzfläche (19),
- eine Rückenlehne (1) zur Bereitstellung einer Lehnfläche (5) für den Rücken einer
auf dem Stuhl (2) sitzenden Person,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rückenlehne (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 ausgebildet ist.