[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mischvorrichtung, welche dazu eingerichtet
ist, in die Mischvorrichtung eingeführte Einzelkomponenten zu einem Gemisch zu vermischen.
[0002] Ein Problem, das sich bei derartigen Mischvorrichtungen regelmäßig stellt, ist, die
Dauer des Mischvorgangs genau festlegen zu können. Während ein zu kurzer Mischvorgang
dazu führen kann, dass das Gemisch nicht die gewünschten Eigenschaften bzw. eine ausreichend
gute Durchmischung aufweist, kann ein zu langer Mischvorgang zu unnötig gesteigerten
Prozesskosten führen. Auch können Verschleiß und/oder Beschädigungen an der Mischvorrichtung
zu einem ungewünschten Mischergebnis führen.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Mischvorrichtung bereitzustellen,
welche verbesserte Möglichkeiten zur Parametererfassung über den Mischvorgang bzw.
die Mischvorrichtung aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch eine Mischvorrichtung gelöst,
welche dazu eingerichtet ist, in die Mischvorrichtung eingeführte Einzelkomponenten
zu einem Gemisch zu vermischen, wobei die Mischvorrichtung umfasst:
einen Mischtrog, welcher dazu eingerichtet ist, die Einzelkomponenten aufzunehmen,
ein in dem Mischtrog angeordnetes Mischwerkzeug, welches dazu eingerichtet ist, die
Einzelkomponenten zu einem Gemisch zu vermischen,
eine Mischwelle, welche dazu eingerichtet ist, das Mischwerkzeug anzutreiben,
eine Motoreinheit, welche dazu eingerichtet ist, die Mischwelle anzutreiben, wobei
die Motoreinheit relativ zu dem Mischtrog in Bezug auf wenigstens
einen Freiheitsgrad beweglich an der Mischvorrichtung angeordnet ist, und
eine Abstützeinheit, welche dazu eingerichtet ist, die Motoreinheit in Bezug auf den
wenigstens einen Freiheitsgrad relativ zu dem Mischtrog gegenüber der Mischvorrichtung
abzustützen,
wobei die Abstützeinheit eine Krafterfassungseinheit umfasst, welche dazu eingerichtet
ist, eine Kraft zu erfassen, welche zwischen der Motoreinheit und der Abstützeinheit
wirkt.
[0005] Es sei bereits an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass der Ausdruck "in Bezug auf
wenigstens einen Freiheitsgrad beweglich", welcher fachsprachlich auch als "fliegende
Anordnung" bezeichnet wird, bedeuten soll, dass sich die Motoreinheit entlang wenigstens
eines räumlichen Freiheitsgrads relativ zu dem Mischtrog verlagern kann, d.h. nicht
vollständig starr mit dem Mischtrog bzw. mit einem mit dem Mischtrog verbundenen Rahmen
verbunden ist.
[0006] Durch diese fliegende Anordnung und die Anordnung einer Krafterfassungseinheit in
der Abstützeinheit, welche die Motoreinheit in Bezug auf die fliegende Anordnung relativ
zu dem Mischtrog bzw. einem damit verbundenen Rahmen abstützt, kann während des Betriebs
der Mischvorrichtung genau erfasst werden, welche (und in welchem Ausmaß) Kräfte von
der Motoreinheit in die Abstützeinheit eingeleitet werden. Ist die Motoreinheit beispielsweise
in Bezug auf einen rotatorischen Freiheitsgrad relativ zu dem Mischtrog beweglich
angeordnet und verläuft die Rotationsachse dieses rotatorischen Freiheitsgrades im
Wesentlichen parallel oder sogar koaxial zu einer Rotationsachse der Mischwelle, so
entsprechen die in die Abstützeinheit eingeleiteten Kräfte im Wesentlichen dem Drehmoment,
welches von der Motoreinheit zum Antrieb des Mischwerkzeugs aufgebracht wird. Dabei
ist ein Drehmoment, welches in die Abstützeinheit eingeleitet wird, bei einer vollen
Beladung des Mischtrogs mit Einzelkomponenten bzw. mit Gemisch und/oder bei der Verwendung
von höher-viskosen Einzelkomponenten bzw. einem höher-viskosen Gemisch größer als
bei einer geringeren Beladung des Mischtrogs und/oder wenigerviskosen Einzelkomponenten
bzw. einem weniger viskosen Gemisch.
[0007] Ferner verändert sich das für das Mischen aufzubringende Drehmoment an dem Mischwerkzeug
und damit an der Motoreinheit während des Mischens. Üblicherweise wird zu Beginn des
Mischvorgangs ein hohes Drehmoment benötigt, um die Einzelkomponenten miteinander
zu vermischen, wobei das Drehmoment mit fortschreitendem Mischprozess sinkt und insbesondere
ab einem gewissen Durchmischungsgrad im Wesentlichen konstant verbleiben kann.
[0008] Aus den Kräften, welche in die Krafterfassungseinheit eingeleitet werden, kann somit
ermittelt werden, in welchem Mischungsstadium das derzeitige Gemisch vorliegt, und
ob der Mischprozess bei Erreichen der gewünschten Mischungseigenschaften beendet werden
kann. Ferner kann beispielsweise bei einem abrupten Abfall der eingeleiteten Kräfte
darauf rückgeschlossen werden, dass eine Beschädigung an der Mischvorrichtung, insbesondere
an dem Mischwerkzeug, aufgetreten ist. Auch periodische Schwankungen der in die Krafterfassungseinheit
eingeleiteten Kräfte können dazu verwendet werden, Rückschlüsse auf den Zustand der
Mischvorrichtung zu ziehen. So kann beispielsweise ein periodischer Kraftanstieg,
welcher mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit des Mischwerkzeugs korreliert, dazu verwendet
werden, einen Verschleiß oder eine Beschädigung am Mischwerkzeug anzuzeigen, sodass
beispielsweise ein Hinweis ausgegeben werden kann, dass eine Lagerung des Mischwerkzeugs
zu warten ist. In einem anderen Beispiel kann eine sich periodisch ändernde Krafteinleitung
in die Krafterfassungseinheit der Mischvorrichtung, welche im Wesentlichen mit einer
Umdrehungsgeschwindigkeit eines Motors in Verbindung gebracht werden kann, dazu verwendet
werden, einen Hinweis auszugeben, dass der Motor der Mischvorrichtung nicht mehr ordnungsgemäß
funktioniert oder sich zum Beispiel gelockert hat.
[0009] Im Vergleich zu einem Ansatz, bei welchem eine Stromaufnahme der Motoreinheit für
Rückschlüsse auf die Mischvorrichtung verwendet wird, kann die Anordnung gemäß der
vorliegenden Erfindung bereits bei einer sehr geringen Belastung des Mischwerkzeugs
und damit der Motoreinheit auswertbare Signale liefern. Dies liegt daran, dass bereits
bei einem geringfügig größeren Widerstand, welcher gegen das Mischwerkzeug wirkt,
verglichen mit einer leeren Mischvorrichtung, die in die Krafterfassungseinheit eingeleiteten
Kräfte ansteigen. Ferner können sich Temperaturunterschiede an der Mischvorrichtung
auf die Stromaufnahme zum Antrieb des Mischwerkzeugs auswirken, beispielsweise dadurch,
dass sich ein Antriebsriemen zusammenzieht. Die erfindungsgemäße Anordnung kann hingegen
unabhängig der an der Mischvorrichtung herrschenden Umgebungsbedingungen stets im
Wesentlichen gleichbleibende Werte der Krafterfassungseinheit liefern. So kann die
Messung des Drehmomentes an der Drehmomentstütze insbesondere auch bei Betrieb des
Mischers in Teilfüllung und niedrigen Lasten präzisere Aussagen über den Verlauf des
Mischprozesses liefern.
[0010] Die Motoreinheit kann insbesondere auf der Mischwelle gelagert sein, welche durch
die Motoreinheit angetrieben wird. In dieser Anordnung kann die Kombination aus Motoreinheit,
Mischwelle und Mischwerkzeug als "selbsttragend" bezeichnet werden und kann gegenüber
dem Mischtrog in Bezug auf eine Rotation der Motoreinheit um die Mischwelle abgestützt
sein. Insbesondere kann hier ein Abschnitt der Mischwelle aus einer Rückwand des Mischtrogs
herausragen, wobei die Motoreinheit auf einer zwischen der Motoreinheit und der Mischwelle
wirkenden Lagerung angeordnet sein kann.
[0011] In einer möglichen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die Mischvorrichtung
eine Steuerungseinheit umfassen, welche dazu eingerichtet ist, einen Betrieb der Mischvorrichtung,
insbesondere eine Mischzeit und/oder eine Rotationsgeschwindigkeit des Mischwerkzeugs,
zu steuern. In diesem Fall kann die Mischvorrichtung als selbst-regelnde Mischvorrichtung
ausgelegt sein, welche Parameter des Mischvorgangs basierend auf den durch die Krafterfassungseinheit
erfassten Daten steuern kann. Alternativ oder zusätzlich kann die Mischvorrichtung
auch mit einer Steuerungseinheit einer übergeordneten Anlage verbunden sein, welche
beispielsweise, neben der erfindungsgemäßen Mischvorrichtung, Warenwirtschaftseinrichtungen
umfasst, wie Speicher zur Lagerung von Einzelkomponenten, Waagen, gesteuerte Klappen,
welche im geöffneten Zustand einen Materialfluss erlauben oder im geschlossenen Zustand
diesen unterbinden.
[0012] Ferner können mit dem Mischtrog Speicher der Einzelkomponenten verbunden sein, um
dem Mischtrog jeweilige Einzelkomponenten zuzuführen. Auf diese Weise können die Einzelkomponenten
voneinander getrennt gelagert werden und können erst im Mischtrog miteinander in Kontakt
kommen. Insbesondere bei miteinander reagierenden oder sich verbindenden Einzelkomponenten
kann so ein Mischprozess besser gesteuert werden.
[0013] Dabei kann die Steuerungseinheit dazu eingerichtet sein, die Zuführung der Einzelkomponenten
in den Mischtrog in einer automatisierten Weise durchzuführen. Diese automatisierte
Steuerung der Zuführung der Einzelkomponenten in den Mischtrog kann beispielsweise
basierend auf den Daten durchgeführt werden, welche aus der Krafterfassungseinheit
ausgewertet werden. So können durch die Steuerungseinheit gesteuert die Einzelkomponenten
in einer gewünschten Menge dem Mischtrog zugeführt werden. Dabei ist es auch denkbar,
dass in einer Speichereinheit, welche mit der Steuerungseinheit verbunden ist, Mischungsverhältnisse
der Einzelkomponente für vorbestimmte Gemische hinterlegt sind und/oder Werte bzw.
Bereiche für die zu erwartenden Kräfte hinterlegt sind, welche in die Krafterfassungseinheit
eingeleitet werden, wobei ferner in der Speichereinheit hinterlegt sein kann, welche
Einzelkomponente in welcher Menge dem Gemisch zuzuführen ist, falls die erwarteten
eingeleiteten Kräfte von den tatsächlichen Kräften, die in die Krafterfassungseinheit
eingeleitet werden, abweichen. Als Beispiel kann es vorgegeben sein, einen Wasser-zu-Zement-Wert
von zwischen 0,4 - 0,45 einzuhalten. Dieser Wert kann basierend auf einem Vergleich
der erwarteten Kräften zu den über die Krafterfassungseinheit erfassten tatsächlichen
Kräften überwacht werden. Falls nötig kann durch Zuführung von Einzelkomponenten in
den Mischtrog in einer automatisierten Weise das Gemisch angepasst werden, um den
Wasser-zu-Zement-Wert in einer gewünschten Weise zu verändern.
[0014] Beispielsweise ist es auch denkbar, dass an der Mischwelle zwei diametral gegenüberliegende
Arme mit jeweiligen Mischschaufeln angebracht sind, um eine auf die Mischwelle wirkende
Unwucht ausgleichen zu können.
[0015] Das Mischwerkzeug kann wenigstens ein Arm mit wenigstens einer daran angebrachten
Mischschaufel sein.
[0016] Insbesondere im Bereich der Krafterfassungseinheit, kann die Abstützeinheit eine
Einrichtung umfassen, welche dazu eingerichtet ist, in ihrer Länge veränderbar zu
sein, um eine Position und/oder Orientierung der Motoreinheit relativ zu dem Mischtrog
zu verändern. Eine derartige Einrichtung kann im einfachsten Fall durch ein Zwischenstück
der Abstützeinheit realisiert sein, welches sowohl ein Linksgewinde als auch ein Rechtsgewinde
aufweist, mit welchen jeweilige angrenzende Abschnitte der Abstützeinheit in Gewindeeingriff
stehen. Je nachdem, ob dieses Zwischenstück nun im oder gegen den Uhrzeigersinn rotiert
wird, kann die Länge der Abstützeinheit variiert werden. Auf diese Weise können Fertigungstoleranzen
ausgeglichen werden oder eine Position und/oder Orientierung der Motoreinheit relativ
zu dem Mischtrog in einer gewünschten Weise eingestellt werden.
[0017] Des Weiteren kann die Abstützeinheit wenigstens ein Gelenk umfassen, welches dazu
eingerichtet ist, eine Veränderung der Position und/oder der Orientierung der Motoreinheit
relativ zu dem Mischtrog auszugleichen. In einer grundsätzlich analogen Weise zu der
voranstehend erwähnten Einrichtung zur Längenänderung der Abstützeinheit, kann auch
das wenigstens eine Gelenk der Abstützeinheit dazu vorgesehen sein, Fertigungstoleranzen
auszugleichen und so ungewünschte Spannungen oder sogar Beschädigungen an der Mischvorrichtung
zu verhindern.
[0018] Vorteilhafterweise kann die Mischvorrichtung als Doppelwellenmischer ausgebildet
sein, wobei die Mischvorrichtung hierbei eine weitere Mischwelle umfasst, welche dazu
eingerichtet ist, ein weiteres daran angeordnetes Mischwerkzeug anzutreiben. Ein solcher
Doppelwellenmischer kann es insbesondere ermöglichen, dass die Mischwerkzeuge der
Mischwelle relativ zu den weiteren Mischwerkzeugen der weiteren Mischwelle gegenläufig
rotieren, um so einen verbesserten Mischprozess zu erreichen.
[0019] Hierfür kann der Doppelwellenmischer ferner eine weitere Motoreinheit umfassen, welche
dazu eingerichtet ist, die weitere Mischwelle anzutreiben, wobei die weitere Motoreinheit
relativ zu dem Mischtrog in Bezug auf wenigstens einen Freiheitsgrad beweglich an
der Mischvorrichtung angeordnet ist. Diesbezüglich sei an dieser Stelle erwähnt, dass
die Beschreibung, welche bislang in Bezug auf die eine Motoreinheit bzw. die eine
Mischwelle gegeben worden ist, auch in einer analogen Weise für die weitere Motoreinheit
bzw. für die weitere Mischwelle gültig sein kann. Insbesondere kann ein derartiger
Doppelwellenmischer grundlegend symmetrisch zu einer Mittelebene zwischen den beiden
Mischwellen und den beiden Motoreinheiten aufgebaut sein.
[0020] Dabei kann die Abstützeinheit derart ausgebildet sein, dass beide Motoreinheiten
auf die Krafterfassungseinheit einwirken, oder dass jeder Motoreinheit eine separate
Krafterfassungseinheit zugeordnet ist, welche dazu eingerichtet ist, eine Kraft zu
erfassen, welche zwischen der jeweiligen Motoreinheit und der Abstützeinheit wirkt.
Demgemäß können die beiden Motoreinheiten über eine gemeinsame Abstützeinheit relativ
zu dem Mischtrog abgestützt sein oder jede Motoreinheit kann über eine eigens dafür
vorgesehene Abstützeinheit relativ zu dem Mischtrog abgestützt sein. Die Anordnung
einer separaten Krafterfassungseinheit für jede Motoreinheit kann es ermöglichen,
zwischen Kräften zu differenzieren, welche von der einen Motoreinheit und welche von
der weiteren Motoreinheit eingeleitet werden. So kann beispielsweise noch genauer
darauf rückgeschlossen werden, an welcher Seite bzw. an welcher Komponente der Mischvorrichtung
eine Beschädigung oder ein Wartungsbedarf vorliegt.
[0021] Beispielsweise kann die Krafterfassungseinheit als ein Messbolzen oder eine Messdose
ausgeführt sein. In diesem Zusammenhang kann ein Messbolzen als die Einheit zur Kraftaufnahme
verstanden werden, welche mit einer externen Auswertungseinheit verbunden ist, welche
die mechanische Beeinflussung der Einheit zur Kraftaufnahme als Werte ausgibt. Eine
Messdose hingegen kann insbesondere eine baulich integrale Kombination eines Messbolzens
mit einer Auswertungseinheit sein.
[0022] In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann die Steuereinheit dazu eingerichtet
sein, basierend auf durch eine Krafterfassungseinheit erfassten Kräften, während eines
laufenden Mischvorgangs selektiv eine vorbestimmte Menge wenigstens einer Einzelkomponente
zuzuführen. Wie bereits weiter oben mit Bezug auf die Mischvorrichtung beschrieben,
kann durch die selektive Zugabe von Einzelkomponenten das Endergebnis des Mischprozesses
in einer gewünschten Weise gesteuert werden.
[0023] In einer vorteilhaften Ausführungsform, kann die Motoreinheit einen Elektromotor
umfassen.
[0024] Ferner kann die Steuereinheit dazu eingerichtet sein, basierend auf durch eine Krafterfassungseinheit
erfassten Kräften, einen Verschleißzustand der Mischvorrichtung und/oder eine Beschädigung
der Mischvorrichtung, insbesondere des Mischwerkzeugs, und/oder eine Beschädigung
der Motoreinheit zu detektieren. Auch hierzu sei auf die eingangs beschriebenen Vorteile
und Effekte mit Bezug auf die erfindungsgemäße Mischvorrichtung verwiesen.
[0025] Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels mit
Bezug auf die begleitenden Zeichnungen in größerem Detail beschrieben werden. Es stellt
dar:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Mischvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung;
und
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht einer Abstützeinheit der Mischvorrichtung aus Figur 1.
[0026] In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Mischvorrichtung allgemein mit dem Bezugszeichen
10 bezeichnet. Die Mischvorrichtung 10 umfasst einen Mischtrog 12, in welchen Einzelkomponenten
eingeführt werden können und über Mischwerkzeuge (nicht dargestellt) zu einem Gemisch
vermischt werden können.
[0027] In dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Mischvorrichtung 10 als
ein sogenannter "Doppelwellenmischer" ausgebildet. Das heißt, die Mischvorrichtung
10 ist hier mit zwei im Wesentlichen zueinander parallel verlaufenden Mischwellen
ausgebildet, wobei in Figur 1 lediglich die rechte Mischwelle 16 zu erkennen ist,
da an der in Figur 1 linken Seite die entsprechende Mischwelle von einer Motoreinheit
18 verdeckt ist. Für einen Betrieb der Mischvorrichtung 10 ist natürlich auch an der
rechten Seite von Figur 1 eine entsprechende Motoreinheit vorgesehen, welche hier
lediglich zur Vereinfachung der Beschreibung der vorliegenden Erfindung ausgeblendet
worden ist.
[0028] Die Motoreinheit 18 umfasst hier einen Elektromotor 20, welcher über einen von einem
Gehäuse 22 umgebenden Riemenantrieb ein Getriebe 24 und über dieses die darin angeordnete
Mischwelle antreibt. An einem in den Mischtrog 12 hineinragenden Abschnitt der Mischwelle
16 ist an jeder Mischwelle ein Mischwerkzeug angeordnet, welches dazu eingerichtet
ist, die in den Mischtrog 12 eingeführten Einzelkomponenten zu einem Gemisch zu verm
ischen.
[0029] Die Motoreinheit 18, insbesondere der Elektromotor 20, sind hier in einer fliegenden
Anordnung an dem Mischtrog 12 befestigt. Das heißt, in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel,
ist die gesamte Motoreinheit 18 auf der zugehörigen Mischwelle in Bezug auf fünf der
sechs möglichen räumlichen Freiheitsgrade befestigt. Lediglich in Bezug auf einen
rotatorischen Freiheitsgrad um die Mischwelle herum ist die Motoreinheit 18 relativ
zu dem Mischtrog 12 verlagerbar angeordnet. Dies ist auch beispielsweise durch Langlöcher
26 einer Motoraufnahme 28 veranschaulicht, welche an der in Figur 1 rechten Seite
gezeigt ist. Um auch diesen voranstehend erwähnten rotatorischen Freiheitsgrad um
die Mischwelle 16 herum abzustützen, umfasst die Mischvorrichtung 10 eine Abstützeinheit
30, welche die Motoreinheit 18 mit dem Mischtrog 12 (bzw. hier die Motoraufnahme 28
mit einem Rahmen des Mischtrogs 32) verbindet.
[0030] Die Abstützeinheit 30 ist in Figur 2 in größerem Detail dargestellt. Dabei ist zu
erkennen, dass die in Figur 1 links dargestellte Motoreinheit 18 und die in Figur
1 nicht dargestellte rechte Motoreinheit über eine gemeinsame Abstützeinheit 30 relativ
zu dem Mischtrog 12 abgestützt sind. Zu diesem Zweck weist die Abstützeinheit 30 ein
Verbindungselement 34 für die Motoreinheit 18, ein Verbindungselement 36 für die in
Figur 1 nicht dargestellte (rechte) Motoreinheit und ein Verbindungselement 38 zur
Anbringung der Abstützeinheit 30 an dem Mischtrog 12 auf.
[0031] Jeweils zwischen dem Verbindungselement 34 für die Motoreinheit 18 und dem Verbindungselement
38 mit dem Mischtrog 12 und zwischen dem Verbindungselement 38 und dem Verbindungselement
36 ist eine Krafterfassungseinheit 40 angeordnet, welche dazu eingerichtet ist, Kräfte
zu erfassen, welche zwischen den Verbindungselementen 34 und 38 bzw. 36 und 38 wirken.
[0032] Diese in die jeweiligen Krafterfassungseinheit 40 eingeleiteten Kräfte können einen
direkten Rückschluss darauf geben, welches Drehmoment eine jeweilige Motoreinheit
an der zugeordneten Mischwelle 16 aufzubringen hat, um das Mischwerkzeug anzutreiben.
Aus diesem erfassten Drehmoment kann wiederum erkannt werden, ob ein Mischprozess
abgeschlossen ist, ob ein Gemisch vorbestimmte Eigenschaften aufweist, wie zum Beispiel
eine vorbestimmte Viskosität, und/oder ob an der Mischvorrichtung eine Beschädigung
oder Verschleiß aufgetreten ist.
[0033] Die Krafterfassungseinheit 40 dient hier zugleich als ein Zwischenstück 42, welches
an seinem einen Längsende ein Rechtsgewinde und an seinem entgegengesetzten Längsende
ein Linksgewinde aufweist, um so einen Abstand zwischen den Verbindungselementen 34
und 38 bzw. 36 und 38 verändern zu können. Ferner ist ein jeweiliges Zwischenstück
42 an seinen beiden Längsenden mit Gelenken 44 versehen, um auch einen Winkelversatz
zwischen den Verbindungselementen 34 und 38 bzw. 36 und 38 ausgleichen zu können.
[0034] Alternativ oder zusätzlich zu der in Figur 2 gezeigten Anordnung der Krafterfassungseinheit
40 in dem Zwischenstück 42 könnte die Krafterfassungseinheit 40 auch in wenigstens
einem der Gelenke 44 angeordnet sein.
1. Mischvorrichtung (10), welche dazu eingerichtet ist, in die Mischvorrichtung (10)
eingeführte Einzelkomponenten zu einem Gemisch zu vermischen, wobei die Mischvorrichtung
(10) umfasst:
einen Mischtrog (12), welcher dazu eingerichtet ist, die Einzelkomponenten aufzunehmen,
ein in dem Mischtrog (12) angeordnetes Mischwerkzeug, welches dazu eingerichtet ist,
die Einzelkomponenten zu einem Gemisch zu vermischen,
eine Mischwelle (16), welche dazu eingerichtet ist, das Mischwerkzeug anzutreiben,
eine Motoreinheit (18), welche dazu eingerichtet ist, die Mischwelle (16) anzutreiben,
wobei die Motoreinheit (18) relativ zu dem Mischtrog (12) in Bezug auf wenigstens
einen Freiheitsgrad beweglich an der Mischvorrichtung (10) angeordnet ist, und
eine Abstützeinheit (30), welche dazu eingerichtet ist, die Motoreinheit (18) in Bezug
auf den wenigstens einen Freiheitsgrad relativ zu dem Mischtrog (12) gegenüber der
Mischvorrichtung (10) abzustützen,
wobei die Abstützeinheit (30) eine Krafterfassungseinheit (40) umfasst, welche dazu
eingerichtet ist, eine Kraft zu erfassen, welche zwischen der Motoreinheit (18) und
der Abstützeinheit (30) wirkt.
2. Mischvorrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Motoreinheit (18) auf der Mischwelle (16) gelagert ist, welche durch die Motoreinheit
(18) angetrieben wird.
3. Mischvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mischvorrichtung (10) eine Steuerungseinheit umfasst, welche dazu eingerichtet
ist, einen Betrieb der Mischvorrichtung (10), insbesondere eine Mischzeit und/oder
eine Rotationsgeschwindigkeit des Mischwerkzeugs, zu steuern.
4. Mischvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Mischtrog (12) Speicher der Einzelkomponenten verbunden sind, um dem Mischtrog
(12) jeweilige Einzelkomponenten zuzuführen.
5. Mischvorrichtung (10) nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit dazu eingerichtet ist, die Zuführung der Einzelkomponenten
in den Mischtrog (12) in einer automatisierten Weise durchzuführen.
6. Mischvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischwerkzeug wenigstens ein Arm mit wenigstens einer daran angebrachten Mischschaufel
ist.
7. Mischvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützeinheit (30), insbesondere im Bereich der Krafterfassungseinheit (40),
eine Einrichtung (42) umfasst, welche dazu eingerichtet ist, in ihrer Länge veränderbar
zu sein, um eine Position und/oder Orientierung der Motoreinheit (18) relativ zu dem
Mischtrog (12) zu verändern.
8. Mischvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützeinheit (30) wenigstens ein Gelenk (44) umfasst, welches dazu eingerichtet
ist, eine Veränderung der Position und/oder der Orientierung der Motoreinheit (18)
relativ zu dem Mischtrog (12) auszugleichen.
9. Mischvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischvorrichtung (10) als Doppelwellenmischer ausgebildet ist, wobei die Mischvorrichtung
(10) hierbei eine weitere Mischwelle (16) umfasst, welche dazu eingerichtet ist, ein
weiteres daran angeordnetes Mischwerkzeug anzutreiben.
10. Mischvorrichtung (10) nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass der Doppelwellenmischer ferner eine weitere Motoreinheit umfasst, welche dazu eingerichtet
ist, die weitere Mischwelle (16) anzutreiben, wobei die weitere Motoreinheit relativ
zu dem Mischtrog (12) in Bezug auf wenigstens einen Freiheitsgrad beweglich an der
Mischvorrichtung (10) angeordnet ist.
11. Mischvorrichtung (10) nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützeinheit (30) derart ausgebildet ist, dass beide Motoreinheiten (18) auf
die Krafterfassungseinheit (40) einwirken, oder
dass jeder Motoreinheit (18) eine separate Krafterfassungseinheit (40) zugeordnet
ist, welche dazu eingerichtet ist, eine Kraft zu erfassen, welche zwischen der jeweiligen
Motoreinheit (18) und der Abstützeinheit (30) wirkt.
12. Mischvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Krafterfassungseinheit (40) als ein Messbolzen oder eine Messdose ausgeführt
ist.
13. Mischvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit dazu eingerichtet ist, basierend auf durch eine Krafterfassungseinheit
(40) erfassten Kräften, während eines laufenden Mischvorgangs selektiv eine vorbestimmte
Menge wenigstens einer Einzelkomponente zuzuführen.
14. Mischvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Motoreinheit (18) einen Elektromotor (20) umfasst.
15. Mischvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit dazu eingerichtet ist, basierend auf durch eine Krafterfassungseinheit
(40) erfassten Kräften, einen Verschleißzustand der Mischvorrichtung (10) und/oder
eine Beschädigung der Mischvorrichtung (10), insbesondere des Mischwerkzeugs, und/oder
eine Beschädigung der Motoreinheit (18) zu detektieren.