[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Behandlung eines Einzeltextils.
[0002] Aus der
EP 3 473 762 A1 ist eine Vorrichtung zur Auffrischung von Einzeltextilien mit Luft und Dampf bekannt.
Dabei wird das Einzeltextil mit Luft durchströmt. Eine Möglichkeit zur Fleckenentfernung
oder Reinigung der Einzeltextilien ist damit nicht gegeben. Die Vorrichtung stellt
einem Nutzer nur ein Airwash-Verfahren bereit, das Gerüche entfernt und die Kleidungsstücke
mit Dampf aufbereitet.
[0003] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, eine Vorrichtung und ein Verfahren bereitzustellen,
mittels denen ein Einzeltextil effektiv gereinigt werden kann.
[0004] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
nachfolgenden Unteransprüchen.
[0005] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen neben einer Reinigung eines
Einzeltextils mittels des Prinzips einer Durchströmung darin, dass eine Durchlässigkeit
des Einzeltextils in Form des Durchfluss- bzw. Durchströmungswiderstands ermittelt
und dadurch eine individuelle Steuerung und/oder Regelung einer Prozesstechnik ermöglicht
wird. Die Messtechnik ist kostengünstig und ermöglicht eine Erkennung von Textileigenschaften.
Eine Erkennung verschiedener Einzeltextilien mit stark unterschiedlichen Durchströmeigenschaften
wie z.B. T-Shirts, Jeans, Arbeitsmäntel, Jacken usw. wird bereitgestellt. Auch kann
das Einzeltextil unterschiedliche Durchströmungsbereiche aufweisen z.B. durch Applikationen
oder Flecken, die schwerer zu reinigende und durchströmbare Bereiche darstellen, wobei
insbesondere bei Flecken eine intensivere Reinigung ermöglich wird. Es wird eine gezielte
und individuelle Behandlung des Einzeltextils bereitgestellt, mit der das Einzeltextil
effizient gereinigt wird. Ferner sind die Vorrichtung und das Verfahren kostengünstig.
[0006] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Behandeln eines Einzeltextils, aufweisend
- eine Behandlungskammer, die ausgebildet ist, das Einzeltextil aufzunehmen;
- eine Stützeinheit, die ausgebildet ist, das Einzeltextil während der Behandlung zu
stützen und zu fixieren;
- eine verfahrbare Behandlungseinheit zum Einbringen eines Behandlungsmittels in die
Behandlungskammer, wobei die verfahrbare Behandlungseinheit ausgebildet ist, das Einzeltextil
mit dem Behandlungsmittel derart zu besprühen, dass es von dem Behandlungsmittel durchströmt
wird;
- eine Messeinheit, die ausgebildet ist, eine Messung eines Durchflusswiderstandes des
Einzeltextils zum Messen eines Ist-Werts auszuführen, nachdem das Einzeltextil mit
dem Behandlungsmittel derart besprüht ist, dass es von dem Behandlungsmittel durchströmt
wird; und
- eine Steuer- und/oder Regeleinheit, die eingerichtet und ausgebildet ist, eine Widerstandskennzahl
des Einzeltextils anhand des Ist-Werts zu ermitteln und die Behandlung des Einzeltextils
mittels der verfahrbaren Behandlungseinheit mit dem Behandlungsmittel in Abhängigkeit
des ermittelten Widerstandskennzahl zu steuern und/oder zu regeln.
[0007] Durch Ermittlung der Widerstandskennzahl des Einzeltextils kann der Durchfluss mit
dem Behandlungsmittel während der Behandlung so angepasst werden, dass das Einzeltextil
optimal für die Reinigung durchströmt wird.
[0008] Die Stützeinheit ist bevorzugt in der Behandlungskammer angeordnet und ausgebildet,
sodass das Einzeltextil der Behandlung liegend oder hängend unterzogen wird, bezogen
auf eine betriebsgemäße Aufstellposition der Vorrichtung. Beispielsweise weist sie
einen Kleiderbügel und/oder eine Platte mit streifen- oder gitterförmig angeordneten
Öffnungen auf.
[0009] Die verfahrbare Behandlungseinheit ist bevorzugt ausgebildet, das Einzeltextil mit
einem oder mehreren gerichteten Strahlen des Behandlungsmittels zu besprühen, so dass
es von dem Behandlungsmittel während der Behandlung lokal durchströmt wird. Die Formulierung
"gerichteter Strahl" bzw. "gerichtete Strahlen" bedeutet, dass das Einzeltextils mittels
eines oder mehrerer Strahlen besprüht wird, die auf eine vorbestimmte Stelle des Einzeltextils
ausgerichtet oder gelenkt sind. Bevorzugter ist die verfahrbare Behandlungseinheit
ausgebildet, das Einzeltextil mit einem oder mehreren gerichteten Strahlen des Behandlungsmittels
zu besprühen, sodass es durchströmt und massiert wird. Der Ausdruck "massieren" bedeutet,
dass das Einzeltextil an einer Stelle, auf der der oder die gerichteten Strahlen auftreffen,
eine mechanische Beeinflussung von Garnen und Fäden des Einzeltextils durch Dehnungs-,
Zug- und Druckkräfte erwirkt. Diese können sich unter der Krafteinwirkung zusammenziehen
bzw. konzentrieren und wieder entspannen. Durch das Durchströmen und Massieren wird
eine Sprühextraktion durchgeführt, die zu einer effizienteren Reinigung des Einzeltextils
als die alleinige Durchströmung führt.
[0010] Bevorzugt ist die Steuer- und/oder Regeleinrichtung eingerichtet und ausgebildet,
die Widerstandskennzahl vor der Behandlung zu ermitteln. Bevorzugt ist die die Steuer-
und/oder Regeleinrichtung eingerichtet und ausgebildet, die verfahrbare Behandlungseinheit
derart zu steuern und/oder zu regeln, dass sie vor der Behandlung das Einzeltextil
mit dem Behandlungsmittel besprüht, wobei das Behandlungsmittel in diesem Fall bevorzugt
Wasser ist. Die verfahrbare Behandlungseinheit ist bevorzugt ausgebildet, während
der anschließenden Behandlung das Einzeltextil zu waschen und bevorzugt anschließend
zu spülen und zu trocken. Das zum Waschen und ggf. Spülen verwendete Behandlungsmittel
ist fluid und enthält bevorzugt Wasser. Das Behandlungsmittel kann eine Wasser-haltige
Lösung sein, so dass es sich bei dem Behandlungsmittel um reines Wasser oder eine
Lösung handeln kann, die neben dem Wasser z.B. Wasch- bzw. Reinigungsmittel enthält.
Dadurch ist es möglich, dass das Einzeltextil erst mit einer Reinigungslösung behandelt
wird und anschließend mit reinem Wasser behandelt wird, um die Reinigungslösung auszuspülen.
Ferner kann es sich bei dem Behandlungsmittel um Wasserdampf, das zum Glätten verwendet
werden kann. Bevorzugt weist die Vorrichtung eine horizontale Verschiebung und eine
vertikale Verschiebung auf, entlang denen die verfahrbare Behandlungseinheit verschiebbar
ist, sodass sie das Einzeltextil zumindest von einer Seite aus mit dem Behandlungsmittel
behandeln kann. Die Vorrichtung kann auch mehrere verfahrbare Behandlungseinheiten
aufweisen, die derart angeordnet und ausgebildet sind, das Einzeltextil von zwei Seiten
aus mit dem Behandlungsmittel zu behandeln.
[0011] Jedes Textil weist bei einem bestimmten Druck einen spezifischen Durchfluss auf.
Dieser Durchfluss mit Wasser erhöht sich proportional zum anliegenden Gesamtdruck.
Die Messeinheit ist bevorzugt ausgebildet, eine Messung in einem einzeltextilfreien
Bereich der Behandlungskammer zum Messen eines Nullpunkt-Werts auszuführen, wobei
die Steuer- und/oder Regeleinheit bevorzugt ausgebildet ist, die Widerstandskennzahl
des Einzeltextils anhand des gemessenen Nullpunkt-Werts und des gemessenen Ist-Werts
zu ermitteln. Aus einer anliegenden Druckdifferenz kann ein definierter Volumenstrom
am Einzeltextil erzeugt werden. Wenn die verfahrbare Behandlungseinheit einen lokalen
Bereich behandelt, können unterschiedliche Bereiche wie z.B. der Kragen oder die Hosentaschen
optimal behandelt werden. Hierzu muss nur der jeweilige Durchfluss- bzw. Durchstromwiderstand
bekannt sein.
[0012] Der Ausdruck "einzeltextilfreier Bereich" bezeichnet eine Stelle, an der sich das
Einzeltextil auch nicht bei gedachter vertikaler oder horizontaler Verschiebung des
Einzeltextils bei seiner Anordnung in der Vorrichtung befindet. Positions- und Richtungsangaben
beziehen sich auf die betriebsgemäße Aufstellposition der Vorrichtung. Bevorzugt ist
die Steuer- und/oder Regeleinheit eingerichtet und ausgebildet, die Messeinheit in
den einzeltextilfreien Bereich zu verfahren. Bevorzugt ist die einzeltextilfreie Stelle
oberhalb oder unterhalb des Einzeltextils. Bevorzugt ist die Messeinheit an Saugdüsen
angeordnet. Bevorzugt ist Messeinheit ausgebildet, eine Leistungsaufnahme eines Gebläses
der Vorrichtung zu ermitteln beispielsweise entsprechend einer in der Steuer- und/oder
Regeleinrichtung hinterlegten Druck- und/oder Volumenstrom-Kennlinie für die Gebläsedrehzahl.
Bevorzugt ist die Steuer- und/oder Regeleinrichtung eingerichtet und ausgebildet,
Kennlinienpunkte als NullpunktDruck- und Nullpunkt-Volumenstrom anhand des gemessenen
Nullpunkt-Werts zu bestimmen. Bevorzugt ist die Steuer- und Regeleinrichtung weiterhin
eingerichtet und ausgebildet, die Messeinheit zu dem Einzeltextil zu verfahren, um
erneut die Leistungsaufnahme des Gebläses zu ermitteln, Ist-Kennlinienpunkte wie Ist-Druck
und Ist-Volumenstrom anhand des gemessenen Ist-Werts zu bestimmen und eine Nullpunkt-Widerstandskennzahl
aus dem Nullpunktdruck und dem Nullpunkt-Volumenstrom zu berechnen und eine Ist-Widerstandskennzahl
aus dem Ist-Druck und dem Ist-Volumenstrom zu berechnen und dann die Widerstandszahl
des Einzeltextils aus den beiden zuvor ermittelten Widerstandskennzahlen zu berechnen.
Bevorzugt ist die Steuer- und/oder Regeleinheit weiterhin eingerichtet und ausgebildet,
den Volumenstrom zur Behandlung des Einzeltextils entsprechend der berechneten Widerstandskennzahl
für das Einzeltextil einzustellen durch Anpassen der Gebläsedrehzahl und ein Trocknungsende
aus zeitlicher Druckänderung zu ermitteln.
[0013] Beispielsweise kann zur Ermittlung der Druckdifferenz folgende Formel verwendet werden:
Δp = ζ • ρ / 2 • w
2 mit Δp = Druckdifferenz, ζ = Widerstandskennzahl, ρ = Dichte Medium, w = mittlere
Strömungsgeschwindigkeit.
[0014] Bevorzugt ist die Steuer- und/oder Regeleinrichtung eingerichtet und ausgebildet,
die Messeinheit derart zu steuern und/oder zu regeln, den Nullpunkt-Wert und mehrere
Ist-Werte bei verschiedenen Unterdrücken zu messen, und aus einer Geradensteigung
einen Widerstandsbeiwert zu berechnen. Beispielsweise wird die Strömungsgeschwindigkeit
in Abhängigkeit des Gesamtdrucks gemessen.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuer- und/oder Regeleinheit eingerichtet
und ausgebildet, das Einzeltextil in ein Raster mit einer Vielzahl von Rastelementen
einzuteilen und für jedes Rastelement eine individuelle Widerstandskennzahl zu ermitteln
und ihm zuzuordnen. Dadurch kann ein Durchströmwiderstand in verschiedenen Bereichen
des Einzeltextils erfasst werden, so dass die Steuer- und/oder Regeleinheit die Behandlung
an jeden der Bereiche anpassen kann, um bei schwer zu durchströmenden Flächen wie
z.B. Applikationen und Flecken die Verfahrenstechnik anzupassen. Dadurch kann in jedem
spezifischen Bereich der Durchfluss so angepasst werden, dass das Einzeltextil optimal
für die Reinigung durchströmt wird. Beispielsweise wird, wenn das Einzeltextil keinerlei
Flecken, Applikationen und Beschädigungen aufweist, eine einzige Widerstandskennzahl
± Messungenauigkeit über das komplette Einzeltextil in jedem Raster ermittelt. Wenn
das Einzeltextil einen Fleck oder Applikation aufweist, wird in den Rasterelementen
mit Fleck oder Applikation eine erhöhte Widerstandskennzahl im Vergleich zu den fleck-
und applikationsfreien Rasterelementen ermittelt, da die Durchlässigkeit in den Rasterelementen
mit Fleck oder Applikation verringert ist. Wenn das Einzeltextil Beschädigungen wie
ein Loch oder Alterung aufweist, wird in den Rasterelementen mit Beschädigung eine
verringerte Widerstandskennzahl im Vergleich zu den beschädigungsfreien Rasterelementen
ermittelt, da die Durchlässigkeit in den Rasterelementen mit Beschädigung erhöht ist.
[0016] Bevorzugt ist die Steuer- und/oder Regeleinheit ausgebildet ist, die Behandlungseinheit
derart zu steuern und/oder zu regeln, dass eine Behandlungsdauer eines Rasterelements
verlängert und/oder eine Behandlungsintensität eines Rasterelements erhöht wird, dem
eine im Vergleich zu weiteren Rasterelementen höhere Widerstandskennzahl zugeordnet
ist. Dadurch wird eine sehr effiziente Reinigung gewährleistet.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Vorrichtung weiterhin eine Kamera
auf, die ausgebildet ist, ein oder mehrere Bilder des Einzeltextils aufzunehmen, wobei
die Steuer- und/oder Regeleinrichtung eingerichtet und ausgebildet ist, anhand des
oder der aufgenommenen Bilder einen Fleck von einer Applikation zu unterscheiden und
die Behandlungseinheit derart zu steuern und/oder zu regeln, dass eine Behandlungsdauer
eines Rasterelements verlängert und/oder eine Behandlungsintensität eines Rasterelements
erhöht wird, wenn die Steuer- und/oder Regeleinrichtung einen Fleck in diesem Rasterelement
ermittelt. Durch ein Abscannen eines sauberen Einzeltextils mittels der Kamera können
dessen Widerstandskennwerte bei der Behandlung abgeglichen werden. Werden Bereiche
ermittelt, bei denen die Durchlässigkeit verringert ist bzw. die Widerstandskennzahl
erhöht ist, können dadurch potenzielle Flecken identifiziert werden. Bereiche mit
verringerter Durchlässigkeit bzw. mit erhöhter Widerstandskennzahl können jedoch auch
Applikationen wie zum Beispiel Aufdrucke, Taschen/oder und Kragen aufweisen, die auf
einem anderen Bereich des Einzeltextils aufliegen. Bei der Unterscheidung von Flecken
und Applikationen wird die Kamera als ein zusätzlicher Sensor eingesetzt, um die beiden
schwer durchströmbaren Bereiche unterscheiden zu können. Wenn ein definierter Bereich
als Fleck bzw. Rasterelemente als fleckenhaltig identifiziert wird bzw. werden, kann
an dieser Stelle die Behandlungsdauer verlängert werden und/oder die Intensität der
Reinigung durch Chemie, Mechanik, Temperatur erhöht werden. Zudem verlieren Textilien
über die Behandlungszyklen Textilfasern und weisen Schäden auf, die optisch erfasst
werden können.
[0018] Bevorzugt weist die Vorrichtung weiterhin eine Speichereinheit auf, die ausgebildet
ist, ermittelte Widerstandskennzahlen und/oder aufgenommene Bilder zu speichern. Die
Steuer- und/oder Regeleinrichtung ist bevorzugt eingerichtet und/oder ausgebildet,
gespeicherte Widerstandskennzahlen und/oder gespeicherte Bilder mit ermittelten Widerstandskennzahlen
und/oder aufgenommenen Bilder zu vergleichen und eine Behandlung des Einzeltextils
mittels der Behandlungseinheit in Abhängigkeit des Vergleichs zu steuern und/oder
zu regeln. Insbesondere wenn ein gespeichertes Einzeltextil über die Kamera erkannt
wird, kann seine Alterung überwacht werden, indem die individuellen Widerstandskennwerte
gespeichert und bei erneuter Behandlung abgeglichen werden. Mit zunehmenden Alter
verschleißen Textilien, sodass sich ihre Durchlässigkeit ändert. Bei einem als gespeichert
erkannten Einzeltextil kann die ermittelte Widerstandskennzahl gleich zu der gespeicherten
Widerstandskennzahl ± Messungenauigkeit sein. Dann weist das Einzeltextil keine Alterungserscheinungen
auf. Ferner kann bei dem als gespeichert erkannten Einzeltextil die ermittelte Widerstandskennzahl
kleiner als die gespeicherte Widerstandskennzahl sein, was bedeutet, dass das Einzeltextil
Alterungserscheinungen aufweist. Weiterhin kann bei dem als gespeichert erkannten
Einzeltextil die ermittelte Widerstandskennzahl größer als die gespeicherte Widerstandskennzahl
sein. Hier kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung unter Verwendung der Kamera
ermitteln, ob ein Fleck oder eine Applikation vorhanden ist und wie vorstehend dazu
beschrieben verfahren.
[0019] Bevorzugt ist die Steuer- und/oder Regeleinrichtung eingerichtet und ausgebildet,
die verfahrbare Behandlungseinheit derart zu steuern und/oder zu regeln, das Einzeltextil
mit Wasser derart zu besprühen, dass es von dem Wasser durchströmt wird, und die Messeinheit
derart zu steuern und/oder zu regeln, dass sie die weitere Messung nach Ablauf einer
vorbestimmten Zeitdauer im Anschluss das Besprühen des Einzeltextils mit dem Wasser
ausführt. Wenn mit dem Besprühen des trockenen Einzeltextils begonnen wird, nimmt
anfänglich die Durchlässigkeit durch eine Quellung der Textilfasern ab, was sich auf
die Aufnahme der Messwerte auswirkt, da zu Beginn ein geringerer Ist-Wert erzeugt
wird. Daher ist die Steuer- und Regeleinrichtung bevorzugt derart eingerichtet und
ausgebildet, die Messeinheit derart zu steuern und/oder zu regeln, dass die Textilfasern
mit Wasser aufquellen gelassen werden, bis der Ist-Wert gemessen wird.
[0020] Bevorzugt ist die Steuer- und/oder Regeleinrichtung eingerichtet und ausgebildet,
die verfahrbare(n) Behandlungseinheit(en) derart zu steuern und/oder zu regeln, eine
Durchströmungsrichtung zu ändern. Dadurch können während des Waschens starke Verschmutzungen
von dem Einzeltextil entfernt werden, wobei ein Eintragen von Schmutzpartikeln in
das Einzeltextil verhindert wird. D.h., es wird eine Abreinigung der Oberfläche des
Einzeltextils erzielt.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Behandlung ein Waschen des Einzeltextils
mit Wasser und einem Waschmittel als das Behandlungsmittel, ein Spülen des Einzeltextils
mit Wasser als das Behandlungsmittel und ein Trocknen des Einzeltextils mittels Luft
auf. Bevorzugt umfasst das Waschen zuerst eine Abreinigung von oberflächlich grobem
Schmutz, so dass sich der Schmutz nicht in den Textilfasern absetzt und diese mit
der Zeit verschließt, und eine anschließende Reinigung mittels der Durchströmung,
um Fette und wasserlösliche Substanzen von dem Einzeltextil zu lösen. Das Spülen weist
bevorzugt eine Durchströmung nur mittels Wasser auf, wobei optional ein erneuter Reinigungsschritt
erfolgt. Ferner ist beim Spülen eine Durchströmung mit Luft optional, damit ein Teil
des ungebundenen Wassers ausgeblasen wird und deswegen Wasser beim Spülen eingespart
werden kann. Stagniert ein anliegender Gesamtdruck wurde das meiste ungebundene Wasser
verdunstet. Das Trocknen weist bevorzugt eine Durchströmung des Einzeltextils mit
Luft auf, wobei eine Bestimmung der Restfeuchte optional ist. Nach dem Trocknen wird
optional ein Glätten des Einzeltextils durchgeführt, bei dem das Einzeltextil mit
Wasserdampf bedampft wird und/oder das Einzeltextil über weitere Additive entspannt
wird. Optional wird anschließend eine Hygienisierung beispielsweise unter Verwendung
von Ozon durchgeführt, die beispielsweise lokal an Bereich wie den Achseln ausgeführt
werden kann. Anschließend wird optional ein weiteres Trocknen ausgeführt, bei dem
das Einzeltextil mit Luft durchströmt wird, bis eine Endfeuchte erreicht wird.
[0022] Bevorzugt sind in der Vorrichtung mehrere Behandlungsprogramme hinterlegt, die jeweils
auf Eigenschaften der unterschiedlichen Textilien wie Materialeigenschaften wie z.B.
Dicke, Dichte und Imprägnierung abgestimmt sind. Verschiedene Textilien weisen verschiedene
Durchlässigkeiten auf. Die Behandlungsprogramme können beispielsweise entweder für
sehr schwach durchlässige, schwach durchlässige, durchlässige, stark durchlässige
oder sehr stark durchlässige Textilien bestimmt sein. Beispielsweise ist eine Klassenbildung
der Textilien über eine Berechnung des Durchlässigkeitsbeiwerts der DIN 18130-1 möglich.
Gleichzeitig ist eine Berechnung über Darcy (Permeabilität) möglich.
[0023] Bevorzugt weist die Vorrichtung weiterhin eine Absaugeinheit auf, die ausgebildet
ist, bei Aktivierung Luft aus der Behandlungskammer abzusaugen. Die Durchströmung
und Trocknung des Einzeltextils werden durch die Absaugung weiterhin unterstützt.
Die Absaugeinheit sorgt dafür, dass bei Betrieb die Wasch- und Spülflotte mit erhöhter
Geschwindigkeit durch das Einzeltextil geführt wird, wobei das Einzeltextil mittels
der Stützeinheit abgestützt und fixiert wird. Die Absaugeinheit wird weiterhin zur
Trocknung des Einzeltextils verwendet. Die Vorrichtung kann mehrere Absaugeinheiten
aufweisen.
[0024] Grundsätzlich muss die Vorrichtung die Absaugeinheit nicht aufweisen, um ein Trocknen
des Einzeltextils bereitzustellen. Wenn sie keine Absaugeinheit aufweist, was Kosten
bei der Herstellung der Vorrichtung spart, kann die Trocknung des Einzeltextils über
die zirkulierende Luft erfolgen, wenn beispielsweise ein Gebläse in der Behandlungskammer
dafür vorgesehen ist.
[0025] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Behandlung eines Einzeltextils, aufweisend
folgende Schritte
- Besprühen des Einzeltextils mit einem Behandlungsmittel, so dass das Einzeltextil
von ihm durchströmt wird;
- Messen eines Durchflusswiderstands des Einzeltextils, nachdem es mit Wasser durchströmt
ist, um einen Ist-Wert zu messen;
- Ermitteln einer Widerstandskennzahl anhand des gemessenen Ist-Werts; und
- Behandeln des Einzeltextils in Anhängigkeit von der ermittelten Widerstandskennzahl.
[0026] Bevorzugt wird das Einzeltextil durch das Besprühen eingeweicht, sodass Textilfasern
mit Wasser aufquellen, damit die Widerstandskennzahl ermittelt werden kann. Bevorzugt
wird weiterhin Luft aus der Behandlungskammer während des Besprühens mit einem vorbestimmten
Druck abgesaugt. Bei einem ungenügenden Unterdruck fließt das Behandlungsmittel am
Einzeltextil herunter und wird nicht durch das Einzeltextil gesaugt.
[0027] Das Behandeln des Einzeltextils weist bevorzugt ein Waschen des Einzeltextils auf.
Das Waschen weist bevorzugt eine oberflächliche Reinigung von groben Schmutz auf,
sodass sich der Schmutz nicht in den Fasern absetzt und diese mit der Zeit verschließt,
und eine nachfolgende Durchströmung mit dem Behandlungsmittel auf, durch die Fette
und wasserlöslichen Substanzen vom Einzeltextil gelöst werden, wobei das Behandlungsmittel
neben Wasser ein Wasch- bzw. Reinigungsmittel aufweist. Bevorzugt weist das Behandeln
des Einzeltextils weiterhin ein Spülen auf, bei dem das Behandlungsmittel in Form
von Wasser und Reinigungsmittel aus dem Einzeltextil mit Wasser ausgespült wird durch
Durchströmung nur mittels Wasser. Es ist möglich, dass ein erneuter Reinigungsschritt
erfolgt. Optional ist die Durchströmung mit Luft, damit ein Teil des ungebundenen
Wassers ausgeblasen wird und deswegen Wasser beim Spülen eingespart werden kann. Stagniert
der anliegende Gesamtdruck wurde das meiste ungebundene Wasser verdunstet. Ferner
weist das Behandeln des Einzeltextils bevorzugt weiterhin ein Trocknen des Einzeltextils
auf. Dabei wird bevorzugt eine Durchströmung des Einzeltextils mit Luft ausgeführt.
[0028] Bevorzugt weist das Verfahren ein Durchführen einer Messung in einem einzeltextilfreien
Bereich zum Messen eines Nullpunkt-Werts auf, wobei das Ermitteln einer Widerstandskennzahl
ein Vergleichen des gemessenen Ist-Werts und des gemessenen Nullpunkt-Werts aufweist.
[0029] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Behandeln des Einzeltextils in Abhängigkeit
von der ermittelten Widerstandskennzahl ein Behandeln des Einzeltextils mit dem Behandlungsmittel
auf, so dass eine Soll-Widerstandskennzahl erreicht wird. Dadurch wird sichergestellt,
dass die Behandlung des Einzeltextils eine effiziente Reinigung umfasst.
[0030] Bevorzugt wird das Einzeltextil in ein Raster mit einer Vielzahl von Rasterelementen
aufgeteilt, indem die Messeinheit entlang des Einzeltextils verfahren wird und zu
jedem Rastelement einen individuellen Ist-Wert misst, während die Behandlungseinheit
das Einzeltextil mit Wasser besprüht, so dass es von ihm durchströmt wird. Bevorzugt
wird für jedes Rasterelement eine individuelle Widerstandskennzahl ermittelt und wird
jedes Rasterelement mit einen Volumenstrom an Behandlungsmittel behandelt, der von
einer Differenz zwischen der ihm zugeordneten ermittelten Widerstandskennzahl und
einer ihm zugeordneten Soll-Widerstandskennzahl abhängt. Die Soll-Widerstandszahl
ist beispielsweise eine Widerstandskennzahl, die bei dem sauberen Einzeltextil bereits
ermittelt und gespeichert worden ist.
[0031] Wenn ein Nutzer ein Einzeltextil in die Vorrichtung eingebracht hat und die Vorrichtung
gestartet hat, wird bevorzugt ein Scanvorgang bzw. eine Vermessung gestartet, der
bzw. die die Ermittlung des Nullpunkt-Werts und Ist-Werts vorteilhaft für jedes Rasterelement
und Berechnung der Widerstandskennzahl(en) aufweist, wobei optional eine Erkennung
von Flecken und Applikationen mittels der Kamera realisiert wird. Anschließend werden
die Ist-Daten als Soll-Daten abgespeichert, wenn es sich bei dem Einzeltextil um ein
sauberes Einzeltextil handelt. Weiterhin kann eine Erkennung des Einzeltextils durch
Erfassen seines QR-Codes oder NFT-Tags, wenn vorhanden, erfolgen.
[0032] Wenn nach der Vermessung erkannt wird, dass das Einzeltextil bereits gespeichert
ist, werden bevorzugt folgende Schritte ausgeführt: Bevorzugt werden die Ist-Werte
mit bereits gespeicherten Soll-Werten verglichen, wobei Flecken, Applikationen mittels
Durchflusswiderstände der Rasterelemente erkannt werden. Bevorzugt wird automatisch
ein Behandlungsprogramm auf Basis der identifizierten Textilart ausgeführt. Während
des Waschens mit einem Reinigungsmittel wird bevorzugt eine intensivere Behandlung
von Rasterelementen ausgeführt wird, in denen Flecken erkannt worden sind. An das
Waschen schließt bevorzugt ein Spülen mit reinem Wasser an, wobei bevorzugt der Durchströmungswiderstand
zur Reduzierung des Wassergehalts genutzt wird. Bevorzugt wird nach dem Spülen ein
Trocknen ausgeführt, bei dem das Einzeltextil mit Luft durchströmt wird, bis eine
Endfeuchte erreicht wird. Anschließend wird bevorzugt zur Kontrolle der Reinigung
das Einzeltextil erneut mittels des Scanvorgangs vermessen. Anschließend wird bevorzugt
eine Visualisierung durchgeführt, in der die Textildaten wie Textilart, Alter usw.
erfasst und wiedergegeben werden.
[0033] Wenn nach der Vermessung erkannt wird, das Einzeltextil nicht gespeichert ist, werden
bevorzugt folgende Schritte ausgeführt: Bevorzugt werden die Rasterelemente in Durchströmungscluster
eingeteilt, wobei bevorzugt eine Identifizierung von Flecken ggf. mit Visualisierung
an der Vorrichtung oder in einer App durchgeführt wird. Charakteristika wie Dicke,
Dichte, Imprägnierung beeinflussen den Durchflusswiderstand, sodass eine Einteilung
in Cluster vorteilhaft ist, um mögliche Standardbehandlungsprogramme für die jeweiligen
Cluster anwenden zu können. Bevorzugt wird automatisch ein Behandlungsprogramm auf
Basis der Durchströmungscluster ausgeführt. Während des Waschens mit einem Reinigungsmittel
wird bevorzugt eine Reinigung mit Wiederholungsmessungen der Durchströmungswiderstande
durchgeführt, wobei ein Fleck vorhanden ist, wenn sich die Widerstandskennzahl ändert.
An das Waschen schließt bevorzugt ein Spülen mit reinem Wasser an, wobei bevorzugt
der Durchströmungswiderstand zur Reduzierung des Wassergehalts genutzt wird. Bevorzugt
wird nach dem Spülen ein Trocknen ausgeführt, bei dem das Einzeltextil mit Luft durchströmt
wird, bis eine Endfeuchte erreicht wird. Anschließend wird bevorzugt zur Kontrolle
der Reinigung das Einzeltextil erneut mittels des Scanvorgangs vermessen wird.
[0034] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt schematisch und nicht maßstabsgerecht
- Fig. 1
- eine skizzierte Vorderseitenansicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung;
- Fig. 2
- eine skizzierte Rückseitenansicht der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung;
- Fig. 3
- eine skizzierte Seitenansicht der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung;
- Fig. 4
- eine skizzierte Darstellung eines Einzeltextils;
- Fig. 5
- eine skizzierte Darstellung eines weiteren Einzeltextils;
- Fig. 6
- eine skizzierte Darstellung eines noch weiteren Einzeltextils;
- Fig. 7
- ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Fig. 8
- eine skizzierte Darstellung einer weiteren Variante der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung;
und
- Fig. 9
- eine skizzierte Darstellung einer noch weiteren Variante der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung.
[0035] Fig. 1 zeigt eine skizzierte Vorderseitenansicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung.
Die Vorrichtung zur Behandlung eines Einzeltextils 6 ausgelegt. Sie weist eine Behandlungskammer
3 auf, die ausgebildet ist, das Einzeltextil 6 aufzunehmen, wobei die Frontseite der
Behandlungskammer 3 weggelassen wurde, damit ihr Inneres ersichtlich ist. Die Vorrichtung
weist eine Stützeinheit 5 auf, die ausgebildet ist, das Einzeltextil 6 während der
Behandlung zu stützen und zu fixieren. Sie ist als Platte mit gitterförmig angeordneten
Öffnungen (nicht gezeigt) ausgebildet und weist ferner eine Aufhängeeinheit 28 in
Form eines Kleiderbügels auf. Dadurch kann Einzeltextil 6 in der Behandlungskammer
3 hängend gestützt und fixiert werden. Ferner weist die Vorrichtung eine verfahrbare
Behandlungseinheit 8 zum Einbringen eines Behandlungsmittels (nicht gezeigt) in die
Behandlungskammer 3 auf, die ausgebildet ist, das Einzeltextil 6 mit dem Behandlungsmittel
derart zu besprühen, dass es von dem Behandlungsmittel durchströmt wird. Die verfahrbare
Behandlungseinheit 8 weist eine horizontale Verschiebung 26 und eine vertikale Verschiebung
27 auf, so dass sie wie durch die Pfeile angedeutet, verfahrbar ist.
[0036] Fig. 2 zeigt eine skizzierte Rückseitenansicht der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung,
wobei die Rückseite der Behandlungskammer 3 weggelassen wurde, damit ihr Inneres ersichtlich
ist. In der Rückseitenansicht ist das Einzeltextil 6 nicht sichtbar.
[0037] Fig. 3 zeigt eine skizzierte Seitenansicht der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung. Die
Vorrichtung weist einen Zustandsgrößensensor 1 auf, der ausgebildet ist, eine Zustandsgröße
zu messen, wobei die Zustandsgröße eine Temperatur, eine Feuchte oder ein Druck ist.
Ferner weist die Vorrichtung einen weiteren Zustandsgrößensensor 2 auf, der ausgebildet
ist, die Zustandsgröße zu messen. Das Einzeltextil 6 ist in die Behandlungskammer
3 über eine Tür 7 einbringbar. Die Vorrichtung weist ferner eine Steuer- und/oder
Regeleinheit (nicht gezeigt) auf, die eingerichtet und ausgebildet ist, die eine Behandlung
des Einzeltextils 6 zu steuern und/oder zu regeln. Die Vorrichtung weist weiterhin
eine in Fig. 2 nicht dargestellte Absaugeinheit 4 auf, die ausgebildet ist, Luft aus
der Behandlungskammer 3 abzusaugen. Die Stützeinheit 5 ist zwischen der verfahrbaren
Behandlungseinheit 8 und der Absaugeinheit 4 angeordnet. Ferner weist die Behandlungskammer
3 einen Luftaustritt 22 auf.
[0038] Bei Betrieb wird das Einzeltextil 6 vor einer Behandlung vermessen. Dazu werden folgende
Schritte ausgeführt: Das Einzeltextil 6 mit einem Behandlungsmittel besprüht, sodass
das Einzeltextil 6 von ihm durchströmt wird. Zudem wird bevorzugt ein Durchführen
einer Messung in einem einzeltextilfreien Bereich zum Messen eines Nullpunkt-Werts
ausgeführt. Ferner wird ein Messen eines Durchflusswiderstands des Einzeltextils 6,
nachdem es mit Wasser durchströmt ist, um einen Ist-Wert zu messen ausgeführt. In
Abhängigkeit des optional gemessenen Nullpunkt-Werts und des gemessenen Ist-Werts
wird eine Widerstandskennzahl ermittelt. Im Anschluss an die Vermessung erfolgt das
Behandeln des Einzeltextils 6 in Anhängigkeit von der ermittelten Widerstandskennzahl.
[0039] Fig. 4 zeigt eine skizzierte Darstellung eines Einzeltextils. Das Einzeltextil 6
ist einer Vermessung unterzogen worden, die für jedes Rasterelement 29 eine individuelle
Widerstandskennzahl ergeben hat, wobei eine Erkennung von Flecken und Applikationen
weiterhin mittels der Kamera realisiert worden ist. Alle Rasterelemente 29 weisen
die Widerstandskennzahl 1 auf. Es sind keine Flecken, Applikationen oder Beschädigungen
in der Vermessung erkannt worden.
[0040] Fig. 5 zeigt eine skizzierte Darstellung eines weiteren Einzeltextils. Das weitere
Einzeltextil 6 entspricht dem in Fig. 4 gezeigten Einzeltextil mit dem Unterschied,
dass Rasterelemente 29 im Bereich einer Applikation 30 erhöhte Widerstandskennzahlen
und verringerte Durchlässigkeiten aufweisen.
[0041] Fig. 6 zeigt eine skizzierte Darstellung eines noch weiteren Einzeltextils. Das weitere
Einzeltextil 6 entspricht dem in Fig. 4 gezeigten Einzeltextil mit dem Unterschied,
dass Rasterelemente 29 im Bereich eines Fleck 31 verringerte Durchlässigkeiten und
erhöhte Widerstandskennzahlen aufweisen.
[0042] Fig. 7 zeigt ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Das Verfahren
weist einen Schritt 50 Starten einer Vermessung bzw. eines Scanvorgangs auf. Es weist
weiterhin einen Schritt 51 Durchführen einer Nullpunktmessung in einem einzeltextilfreien
Bereich zur Ermittlung eines Nullpunkt-Werts und einen Schritt 52 Messen eines Durchflusswiderstands
des Einzeltextils auf, nachdem es mit von dem Behandlungsmittel durchströmt wird,
um einen Ist-Wert zu ermitteln. In einem Schritt 53 erfolgt ein Ermitteln einer Widerstandskennzahl
durch Vergleichen des gemessenen Nullpunkt-Werts und des gemessenen Ist-Werts. In
einem Schritt 54 wird ein Waschen des Einzeltextils in Anhängigkeit von der ermittelten
Widerstandskennzahl unter Verwendung eines Reinigungsmittels aus Wasser und Waschmittel
ausgeführt. In einem Schritt 55 wird ein Spülen des gewaschenen Einzeltextils mit
reinem Wasser ausgeführt. In einem Schritt 56 wird ein Trocknen des gespülten Einzeltextils
ausgeführt, bei dem das Einzeltextil mit Luft durchströmt wird, bis eine Endfeuchte
erreicht wird. Nach dem Trocknen wird optional ein Schritt 57 Glätten des Einzeltextils
durchgeführt, bei dem das Einzeltextil mit Wasserdampf bedampft wird und/oder das
Einzeltextil über weitere Additive entspannt wird. Optional wird anschließend ein
Schritt 58 Hygienisierung beispielsweise unter Verwendung von Ozon durchgeführt. Anschließend
wird optional ein Schritt 59 weiteres Trocknen ausgeführt, bei dem das Einzeltextil
mit Luft durchströmt wird, bis eine Endfeuchte erreicht wird. Anschließend kann ein
Schritt 60 Visualisierung durchgeführt werden, in dem Textildaten des Einzeltextils
wie Textilart, Alter usw. erfasst und wiedergegeben werden.
[0043] Fig. 8 zeigt eine skizzierte Darstellung einer weiteren Variante der in Fig. 1 gezeigten
Vorrichtung. Die Vorrichtung ist zur Behandlung eines Einzeltextils 6 ausgebildet.
Sie weist eine Behandlungskammer 3, die ausgebildet ist, das Einzeltextil 6 aufzunehmen,
und eine Tür 7 auf, durch die das Einzeltextil 6 in die Behandlungskammer 3 einführbar
ist. Ferner weist sie eine Stützeinheit 5 auf, die ausgebildet ist, das Einzeltextil
6 während der Behandlung abzustützen und zu fixieren und die in der Behandlungskammer
3 angeordnet ist. Ferner weist die Vorrichtung eine verfahrbare Behandlungseinheit
8 zum Einbringen eines Behandlungsmittels in die Behandlungskammer 3 auf, die ausgebildet
ist, das Einzeltextil 6 mit dem Behandlungsmittel mittels eines oder mehrerer gerichteter
Strahlen derart zu besprühen, dass es von dem Behandlungsmittel durchströmt und optional
massiert wird. Die Behandlungseinheit 8 weist einen Wasserbehälter 11, eine diesem
zugeordnete Pumpe 10 und eine diesem zugeordnete Heizung 9 auf, die ausgebildet ist,
aus dem Wasser Dampf zu erzeugen. Dadurch kann mittels der Behandlungseinheit 8 der
Behandlungskammer 3 Wasserdampf zugeführt werden. Ferner weist die Behandlungseinheit
8 einen Reinigungsmittel-Behälter 12, eine diesem zugeordnete Dosierpumpe 13, eine
Frischwasserzufuhrleitung mit Absperrventil 14, einen Mischbehälter 15 mit integrierter
Heizung zum Mischen und optional Erwärmen von in dem Reinigungsmittel-Behälter 12
gelagerten Reinigungsmittels mit über die Frischwasserzufuhrleitung 14 zugeführten
Frischwassers und eine Pumpe 16 zum Pumpen des Gemischs aus dem Mischbehälter 15 zum
Zuführen in die Behandlungskammer 3 auf. Der Wasserdampf und das Gemisch sind in der
Behandlungskammer 3 und/oder der Behandlungseinheit 8 kombinier- bzw. mischbar. Die
Vorrichtung weist weiterhin einen Zustandsgrößensensor 1, der ausgebildet ist, eine
Temperatur, Feuchte und/oder Druck zu messen, sowie einen weiteren Zustandsgrößensensor
2 auf, der ausgebildet ist, einen Umgebungsdruck in der Abluft zu der Behandlungskammer
3 zu messen, die durch einen Luftaustritt 22 austritt. Ferner weist die Vorrichtung
eine Absaugeinheit 4 auf, die in der Behandlungskammer 3 angeordnet ist, sodass die
Stützeinheit 5 zwischen der Absaugeinheit 4 und der Behandlungseinheit 8 angeordnet
ist. Die Absaugeinheit 4 ist ausgebildet, Luft aus der Behandlungskammer 3 abzusaugen.
Weiterhin weist die Vorrichtung einen Abschneider 19 z.B. Zyklon, einen optionalen
zusätzlichen Abscheider 23, eine Turbine 18, einen Filter 17, ein Umschaltventil 20
zum Abfluss und ein Umschaltventil 21 zum Einbringen von Raumluft im Mischbetrieb
auf.
[0044] Fig. 9 zeigt eine skizzierte Darstellung einer weiteren Variante der in Fig. 1 gezeigten
Vorrichtung. Die in Fig. 9 gezeigte Vorrichtung entspricht der in Fig. 8 gezeigten
Vorrichtung mit dem Unterschied, dass sie weiterhin eine Wärmepumpe aufweist, die
ein Drosselorgan 38, einen Verdampfer 39, einen Verflüssiger 40, ein Kühlluftgebläse
41 und einen Kompressor 42 aufweist, aber kein in Fig. 8 gezeigtes Umschaltventil
zum Einbringen von Raumluft im Mischbetrieb aufweist.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 1
- Zustandsgrößensensor
- 2
- weiterer Zustandsgrößensensor
- 3
- Behandlungskammer
- 4
- Absaugeinheit
- 5
- Stützeinheit
- 6
- Einzeltextil
- 7
- Tür
- 8
- Behandlungseinheit
- 9
- Heizung
- 10
- Pumpe
- 11
- Wasserbehälter
- 12
- Reinigungsmittel-Behälter
- 13
- Dosierpumpe
- 14
- Absperrventil für Frischwasserzufuhr
- 15
- Mischbehälter mit Heizung
- 16
- Pumpe
- 17
- Filter
- 18
- Turbine
- 19
- Abscheider
- 20
- Umschaltventil zum Abfluss
- 21
- Umschaltventil
- 22
- Luftaustritt
- 23
- zusätzlicher Abscheider
- 26
- horizontale Verschiebung
- 27
- vertikale Verschiebung
- 28
- Aufhängeeinheit
- 29
- Rasterelement
- 30
- Applikation
- 31
- Fleck
- 38
- Drosselorgan
- 39
- Verdampfer
- 40
- Verflüssiger
- 41
- Kühlluftgebläse
- 42
- Kompressor
1. Vorrichtung zum Behandeln eines Einzeltextils (6), aufweisend
- eine Behandlungskammer (3), die ausgebildet ist, das Einzeltextil (6) aufzunehmen;
- eine Stützeinheit (5), die ausgebildet ist, das Einzeltextil (6) während der Behandlung
zu stützen und zu fixieren;
- eine verfahrbare Behandlungseinheit (8) zum Einbringen eines Behandlungsmittels
in die Behandlungskammer (3), wobei die verfahrbare Behandlungseinheit (8) ausgebildet
ist, das Einzeltextil (6) mit dem Behandlungsmittel derart zu besprühen, dass es von
dem Behandlungsmittel durchströmt wird;
- eine Messeinheit, die ausgebildet ist, eine Messung eines Durchflusswiderstands
des Einzeltextils (6) zum Messen eines Ist-Werts auszuführen, nachdem das Einzeltextil
(6) mit dem Behandlungsmittel derart besprüht ist, dass es von dem Behandlungsmittel
durchströmt wird; und
- eine Steuer- und/oder Regeleinheit, die eingerichtet und ausgebildet ist, eine Widerstandskennzahl
des Einzeltextils (6) anhand des gemessenen Ist-Werts zu ermitteln und die Behandlung
des Einzeltextils (6) mittels der verfahrbaren Behandlungseinheit (3) mit dem Behandlungsmittel
in Abhängigkeit der ermittelten Widerstandskennzahl zu steuern und/oder zu regeln.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit ausgebildet ist, eine Messung in einem einzeltextilfreien Bereich
der Behandlungskammer (3) zum Messen eines Nullpunkt-Werts auszuführen, und die Steuer-
und/oder Regeleinheit ausgebildet ist, die Widerstandskennzahl des Einzeltextils (6)
anhand des gemessenen Nullpunkt-Werts und des gemessenen Ist-Werts zu ermitteln.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- und/oder Regeleinheit eingerichtet und ausgebildet ist, das Einzeltextil
(6) in ein Raster mit einer Vielzahl von Rastelementen (29) einzuteilen und für jedes
Rastelement (29) eine individuelle Widerstandskennzahl zu ermitteln und dem jeweiligen
Rasterelement (29) zuzuordnen, und die verfahrbare Behandlungseinheit (8) derart zu
steuern und/oder zu regeln, dass eine Behandlungsdauer eines Rasterelements (29) verlängert
und/oder eine Behandlungsintensität eines Rasterelements (29) erhöht wird, wenn diesem
Rasterelement (29) eine im Vergleich zu weiteren Rasterelementen (29) höhere Widerstandskennzahl
zugeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüchen, gekennzeichnet durch eine Kamera, die ausgebildet ist, ein oder mehrere Bilder des Einzeltextils (6) aufzunehmen,
wobei die Steuer- und/oder Regeleinrichtung eingerichtet und ausgebildet ist, anhand
des oder der aufgenommenen Bilder einen Fleck (31) von einer Applikation (30) zu unterscheiden
und die verfahrbare Behandlungseinheit (8) derart zu steuern und/oder zu regeln, dass
eine Behandlungsdauer eines Rasterelements (29) verlängert und/oder eine Behandlungsintensität
eines Rasterelements (29) erhöht wird, wenn die Steuer- und/oder Regeleinrichtung
einen Fleck (31) in diesem Rasterelement (29) ermittelt.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Speichereinheit, die ausgebildet ist, ermittelte Widerstandskennzahlen und/oder
aufgenommene Bilder zu speichern, wobei die Steuer- und/oder Regeleinrichtung eingerichtet
und/oder ausgebildet ist, gespeicherte Widerstandskennzahlen und/oder gespeicherte
Bilder mit ermittelten Widerstandskennzahlen bzw. aufgenommenen Bildern zu vergleichen
und eine Behandlung des Einzeltextils (6) mittels der verfahrbaren Behandlungseinheit
(8) in Abhängigkeit des Vergleichs zu steuern und/oder zu regeln.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung eingerichtet und ausgebildet ist, die verfahrbare
Behandlungseinheit (8) derart zu steuern und/oder zu regeln, dass sie das Einzeltextil
(6) mit Wasser derart besprüht, dass es von dem Wasser durchströmt wird, und die Messeinheit
derart zu steuern und/oder zu regeln, dass sie die weitere Messung nach Ablauf einer
vorbestimmten Zeitdauer im Anschluss an das Besprühen des Einzeltextils (6) mit dem
Wasser ausführt.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung ein Waschen des Einzeltextils (6) mit Wasser und einem Waschmittel
als das Behandlungsmittel, ein Spülen des Einzeltextils (6) mit Wasser als das Behandlungsmittel
und ein Trocknen des Einzeltextils mittels Luft als das Behandlungsmittel aufweist.
8. Verfahren zur Behandlung eines Einzeltextils (6), aufweisend folgende Schritte
- Besprühen des Einzeltextils (6) mit einem Behandlungsmittel, so dass das Einzeltextil
(6) von ihm durchströmt wird;
- Messen eines Ist-Werts in Form eines Durchflusswiderstands des Einzeltextils (6),
nachdem es mit Wasser durchströmt ist, um einen Ist-Wert zu messen;
- Ermitteln einer Widerstandskennzahl aus dem gemessenen Ist-Wert; und
- Behandeln des Einzeltextils (6) in Anhängigkeit von der ermittelten Widerstandskennzahl.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Behandeln des Einzeltextils (6) in Anhängigkeit von der ermittelten Widerstandskennzahl
ein Behandeln des Einzeltextils (6) mit dem Behandlungsmittel aufweist, sodass eine
Soll-Widerstandskennzahl erreicht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Einzeltextil (6) in ein Raster mit einer Vielzahl von Rasterelementen (29) aufgeteilt
wird, für jedes Rasterelement (29) eine individuelle Widerstandskennzahl ermittelt
wird und jedes Rasterelement (29) mit einen Volumenstrom des Behandlungsmittels behandelt
wird, der von einer Differenz zwischen der ihm zugeordneten ermittelten Widerstandskennzahl
und einer ihm zugeordneten Soll-Widerstandskennzahl abhängt.