[0001] Die Erfindung betrifft eine Rohrkonstruktion, vorzugsweise zur Integration in eine
Abgasanlage eines Fahrzeugs. Die Erfindung betrifft ferner eine Abgasanlage aufweisend
ein Abgasrohr, das fluidisch mit der Rohrkonstruktion in Verbindung steht und ein
Fahrzeug aufweisend die Rohrkonstruktion oder die Abgasanlage.
[0002] Handelsübliche Fluidsensoren (z. B. NOx- oder NH
3-Sensoren), wie sie in Abgasanlagen für z. B. Kraftfahrzeuge Verwendung finden, sind
in der Regel mittels Gewindestutzen in das Abgasrohr eingeschraubt und ragen, je nach
Rohrdurchmesser, nur gering in den Rohrquerschnitt. Daher sind sie nicht in der Lage,
Messwerte, wie z. B. Konzentrationen, im Querschnitt zu erfassen, die außerhalb der
Eindringtiefe des Sensors vorhanden sind.
[0003] Z. B. aufgrund einer ungleich über einen Rohrquerschnitt verteilten Strömung (oder
aufgrund eines inhomogenen Strömungsprofils) oder aufgrund ungleich über den Rohrquerschnitt
verteilter Stoffwerte (z. B. NOx oder NH
3) kann es wünschenswert sein, auch Messwerte, wie z. B. Konzentrationen, zu erfassen,
die außerhalb der Eindringtiefe des Sensors näher an einem Mittelpunkt des Rohrquerschnitts
liegen. Zur Erfassung eines mittleren Messwerts kann zudem eine möglichst gute Homogenisierung
des Fluids und der darin enthaltenen Abgaskomponenten vor seiner Messung wünschenswert
sein.
[0004] Das Dokument
EP 1 624 295 A1 beschreibt eine Einrichtung mit einem Sensor zur Bestimmung von einem oder mehreren
Bestandteilen eines in einem Installationskanal strömenden Mediums. Die Einrichtung
hat ein Gehäuse und einen damit verbundenen Hauptkanal, der an einem dem Gehäuse abgewandten
Ende geschlossen ist und der in den Installationskanal ragt. Der Hauptkanal hat eine
vom Ende entfernte Öffnung, die eine Verbindung zwischen dem Hauptkanal und dem Installationskanal
schafft. Der Hauptkanal hat ferner eine weitere Öffnung, die eine Verbindung zwischen
dem Hauptkanal und dem Installationskanal schafft. Das Medium strömt somit zwischen
den Öffnungen, durch den Hauptkanal am Sensor vorbei.
[0005] In derartigen Anordnungen Lösungen findet eine Mittelung von über den Rohrquerschnitt
vorliegenden Messwert- oder Konzentrationsunterschieden weiterhin nur unvollständig
statt. Ferner findet in bekannten Lösungen meist nur eine unzureichende Homogenisierung
des Fluids vor der Messung statt, wodurch fehlerhafte Messungen begünstigt werden.
[0006] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte und/oder alternative Technik
zur Entnahme von Fluid und Zuführung des entnommenen Fluids an eine Messeinrichtung
bereitzustellen, mittels der vorteilhaft eine bessere Mittelung von über einen Rohrquerschnitt
vorliegenden Messwertunterschieden ermöglicht wird, insbesondere eine im Wesentlichen
Homogenisierung des entnommenen Fluids vor der Messeinrichtung.
[0007] Diese Aufgabe kann mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst werden. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen offenbart oder ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung.
[0008] Die Erfindung betrifft eine Rohrkonstruktion, vorzugsweise zur Integration in eine
Abgasanlage eines Fahrzeugs.
[0009] Die Rohrkonstruktion weist ein Rohr zum Führen eines Fluids (z. B. zum Führen eines
Abgases einer Brennkraftmaschine) und mindestens ein Sammelrohr auf. Die Rohrkonstruktion
kann im Kontext der Erfindung auch mehrere Sammelrohre aufweisen.
[0010] Das Rohr weist einen (z. B. sich verändernden und/oder im Wesentlichen gleichbleibenden)
Rohrquerschnitt auf.
[0011] Das mindestens eine Sammelrohr weist zwei offene Rohrenden und mindestens eine Öffnung
zur Entnahme von Fluid aus dem Rohrquerschnitt auf. Das mindestens eine Sammelrohr
kann z. B. als Mehrlochsonde ausgebildet sein.
[0012] Das mindestens eine Sammelrohr ist in dem Rohrquerschnitt angeordnet. Beispielsweise
kann das mindestens eine Sammelrohr in den Rohrquerschnitt ragen. Optional erstreckt
sich das mindestens eine Sammelrohr über den gesamten Rohrquerschnitt.
[0013] Die Rohrkonstruktion weist ferner einen Sammelraum auf, der fluidisch mit den zwei
offenen Rohrenden verbunden ist. Über den Sammelraum ist entnommenes Fluid einer Messeinrichtung
zuführbar.
[0014] Die Messeinrichtung dient vorzugsweise zur Messung einer im Wesentlichen mittleren
Konzentration von Abgaskomponenten in einer Abgasanlage, insbesondere zur Bestimmung
der Stickstoff- und/oder Ammoniak-Konzentration zweckmäßig mittels zumindest eines
NOx-Sensors.
[0015] Ein Vorteil der Erfindung kann z. B. sein, dass eine Fluidentnahme an einer weiter
innenliegenden Position und/oder über einen größeren Rohrquerschnitt ermöglicht wird.
Ferner kann es zu einer besseren Homogenisierung des Fluids kommen. Insgesamt kann
sich eine bessere Mittelung (z. B. zur Messung der mittleren Konzentration von Abgaskomponenten
in einer Abgasanlage) von im Rohr möglicherweise vorhandenen Unterschieden hinsichtlich
der zu erfassenden Messgröße (z. B. Stickstoff-, Stickoxid- und/oder Ammoniakkonzentration)
ergeben. Die Messgenauigkeit kann dadurch erhöht werden. Damit lässt sich ein Sensorsignal
generieren, welches annähernd die mittlere Konzentration der zu messenden Komponente,
z. B. Abgaskomponente zweckmäßig im Hauptstrom, wieder gibt.
[0016] Das Merkmal Rohrkonstruktion, Rohr, Sammelrohr und/oder Rohrquerschnitt wie hierin
verwendet, ist vorzugsweise nicht auf kreisförmige Querschnitte beschränkt. Vielmehr
sind beliebige Querschnittsformen umfasst, wie beispielsweise eine rechteckförmige,
mehreckförmige, ovale und/oder unsymmetrische Querschnittsform.
[0017] Es ist möglich, dass das mindestens eine Sammelrohr mehrere (z. B. zumindest zwei,
drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht oder neun) Sammelrohre umfasst. Optional weisen
die Sammelrohre jeweils zwei offene Rohrenden und mindestens eine Öffnung zur Entnahme
von Fluid aus dem Rohrquerschnitt auf, wobei die mehreren Sammelrohre zweckmäßig in
den Rohrquerschnitt ragen. Optional erstrecken sich die mehreren Sammelrohre jeweils
über den gesamten Rohrquerschnitt.
[0018] Zweckmäßig kann die Rohrkonstruktion die Messeinrichtung auch umfassen. Die Messeinrichtung
ist bevorzugt ein Fluidsensor, wie beispielsweise ein Abgassensor, NH
3-Sensor und/oder NOx-Sensor. Dies bietet insbesondere den Vorteil, dass handelsübliche
NOx-Sensoren zum Einsatz kommen können.
[0019] Das Rohr kann eine Axialrichtung und eine (z. B. orthogonal zur Axialrichtung A orientierte)
Radialrichtung aufweisen. Bevorzugt ist der Rohrquerschnitt orthogonal zu der Axialrichtung
ausgerichtet. Der Rohrquerschnitt kann z. B. die Form einer Kreisscheibe aufweisen.
Der Rohrquerschnitt kann z. B. durch einen Innenumfang des Rohrs begrenzt sein.
[0020] Der Sammelraum kann außerhalb des Rohrs angeordnet sein. Der Sammelraum kann sich
z. B. zumindest abschnittsweise entlang eines Außenumfangs des Rohrs erstrecken. Alternativ
oder zusätzlich kann der Sammelraum innenseitig durch das Rohr begrenzt werden. Alternativ
oder zusätzlich kann der Sammelraum als Ringkammer ausgeführt sein. Alternativ oder
zusätzlich kann der Sammelraum sich (z. B. zumindest abschnittsweise) koaxial zum
Rohr erstrecken.
[0021] Z. B. kann der Sammelraum das Rohr entlang seines Außenumfangs zumindest abschnittsweise,
vorzugsweise vollständig konzentrisch, umgeben. Der Sammelraum ist bspw. ein das Rohr
konzentrisch umgebendes Außenrohr. Das Rohr und der Sammelraum können z. B. als ein
doppelwandiges Rohr ausgeführt sein.
[0022] Der Sammelraum kann einen ersten Bereich aufweisen, in dem mindestens eines der Rohrenden
fluidisch mit dem Sammelraum verbunden ist, und einen zweiten Bereich (z. B. die weiter
unten beschriebene Zusammenführkammer) aufweist, in dem die Messeinrichtung angeordnet
ist. Der erste Bereich und der zweite Bereich können in einer Umfangsrichtung des
Rohrs zueinander versetzt angeordnet sein.
[0023] Die Messeinrichtung kann eine Ausrichtachse (z. B. eine Längs- und/oder Mittelachse)
aufweisen. Das mindestens eine Sammelrohr kann eine Längsachse aufweisen, wobei die
Ausrichtachse der Messeinrichtung z. B. quer und/oder windschief zu der Längsachse
des mindestens einen Sammelrohrs angeordnet ist.
[0024] Die Längsachse des Sammelrohrs kann z. B. eine Achse entlang einer größten räumlichen
Ausdehnung des Sammelrohrs sein. Die Ausrichtachse der Messeinrichtung kann z. B.
eine Achse entlang einer größten räumlichen Ausdehnung der Messeinrichtung sein. Die
Längsachse des Sammelrohrs und die Ausrichtachse der Messeinrichtung sind bevorzugt
in der Axialrichtung des Rohrs versetzt zueinander angeordnet.
[0025] Das mindestens eine Sammelrohr kann mehrere Sammelrohre umfassen, die jeweils eine
Längsachse aufweisen und jeweils z. B. quer und/oder windschief zu der Ausrichtachse
der Messeinrichtung angeordnet sind. Die Ausrichtachse der Messeinrichtung kann auch
z. B. quer und/oder windschief zu dem Rohrquerschnitt angeordnet sein.
[0026] Es ist denkbar, dass ein erstes der zwei Rohrenden an einem ersten Bereich des Rohrquerschnitts
mit dem Sammelraum fluidisch verbunden ist. Alternativ oder zusätzlich kann ein zweites
der zwei Rohrenden an einem dem ersten Bereich gegenüberliegenden zweiten Bereich
des Rohrquerschnitts mit dem Sammelraum fluidisch verbunden sein. Bei dem ersten Bereich
kann es sich z. B. um einen Innenwandungsabschnitt des Rohrs handeln. Bei dem zweiten
Bereich kann es sich bspw. um einen dem Innenwandungsabschnitt gegenüberliegenden
weiteren Innenwandungsabschnitt des Rohrs handeln. Es ist denkbar, dass sich das mindestens
eine Sammelrohr orthogonal zu einer Längsachse (z. B. zu einer Mittelachse) des Rohrs
(12) erstreckt
[0027] Z. B. kann sich das mindestens eine Sammelrohr über eine Gesamtbreite des Rohrquerschnitts
erstrecken. Das mindestens eine Sammelrohr kann beispielsweise auch durch einen Mittelpunkt
des Rohrquerschnitts verlaufen. Es ist aber auch denkbar, dass das mindestens eine
Sammelrohr in Bezug auf den Mittelpunkt des Rohrquerschnitts exzentrisch angeordnet
ist, also nicht durch den Mittelpunkt des Rohrquerschnitts verläuft.
[0028] Die Rohrkonstruktion kann einen Rückführbereich zur Rückführung entnommenen Fluids
aus dem Sammelraum in das Rohr aufweisen. Es ist möglich, dass die Messeinrichtung
in dem Rückführbereich und/oder benachbart zu dem Rückführbereich angeordnet ist.
Alternativ oder zusätzlich ist denkbar, dass die Messeinrichtung sich (z. B. quer)
durch den Sammelraum und den Rückführbereich in das Rohr hinein erstreckt
[0029] Die Messeinrichtung ist vorzugsweise angeordnet, um in dem Rückführbereich, benachbart
zu dem Rückführbereich und/oder im Rohr zu messen.
[0030] Der Rückführbereich kann z. B. eine Durchlassöffnung in dem Rohr aufweisen. Ein erster
(z. B. breiter und/oder außenliegender) Abschnitt der Messeinrichtung kann in dem
Sammelraum angeordnet sein. Optional kann ein zweiter (z. b. schlanker und/oder innenliegender)
Abschnitt der Messeinrichtung durch die Durchlassöffnung in das Rohr ragen.
[0031] Die Messeinrichtung kann zumindest eine Einlassöffnung aufweisen, über die entnommenes
Fluid in einen Messabschnitt (z. B. eine Messkammer) der Messeinrichtung einführbar
ist. Alternativ oder zusätzlich kann die Messeinrichtung zumindest eine Auslassöffnung
aufweisen, über die entnommenes Fluid in das Rohr rückführbar ist, Bevorzugt weist
der erste Abschnitt zumindest die Einlassöffnung auf, über die entnommenes Fluid in
einen Messabschnitt der Messeinrichtung einführbar ist und/oder der zweite Abschnitt
zumindest die Auslassöffnung auf, über die entnommenes Fluid in das Rohr rückführbar
ist.
[0032] Optional kann der Rückführbereich einen Spalt aufweisen. Bei dem Spalt handelt es
sich bevorzugt um einen sich um die Messeinrichtung erstreckenden Umfangsspalt (z.
B. Ringspalt). Über den Spalt kann entnommenes Fluid (z. B. an der Messeinrichtung
seitlich vorbei und/oder unter Umgehung der des Messabschnitts der Messeinrichtung)
aus dem Sammelraum in das Rohr rückführbar sein.
[0033] Bevorzugt ist die Messeinrichtung als Fluidsensor ausgeführt. Der Messbereich (z.
B. die Messkammer) wird bevorzugt durch eine Sensorschutzkappe des Fluidsensors begrenzt.
Der Fluidsensor kann z. B. ein NOx-Sensor oder ein NH
3-Sensor und/oder allgemein ein Abgassensor sein. Der außenliegende Abschnitt ist bspw.
eine außenliegende Hälfte der Messeinrichtung (bevorzugt eine außenliegende Hälfte
der Sensorschutzkappe), der innenliegende Abschnitt ist bspw. eine innenliegende Hälfte
der Messeinrichtung (bevorzugt eine innenliegende Hälfte der Sensorschutzkappe).
[0034] Der Rohrquerschnitt kann einen Rohrdurchmesser aufweisen. Bevorzugt ist der Rohrdurchmesser
entlang der Radialrichtung orientiert. Der Sammelraum kann sich entlang einer Axialrichtung
des Rohres über eine Länge erstrecken, die mindestens 50%, mindestens 75%, mindestens
100%, mindestens 125% oder mindestens 150% des Rohrdurchmessers entspricht.
[0035] Der Sammelraum kann ferner eine Längserstreckung bis zur Messeinrichtung aufweisen.
Die Längserstreckung kann mindestens 50%, mindestens 75%, mindestens 100%, mindestens
125% oder mindestens 150% des Rohrdurchmessers entsprechen. Alternativ oder zusätzlich
kann der Sammelraum ein lichtes Spaltmaß (z. B. in einer Radialrichtung des Rohrs)
aufweisen von höchstens 5%, höchstens 10%, höchstens 15% oder höchstens 20% des Rohrdurchmessers.
Alternativ oder zusätzlich kann der Sammelraum schlitzförmig sein.
[0036] Das mindestens eine Sammelrohr kann einen Rohrdurchmesser aufweisen, der höchstens
5%, höchstens 10%, höchstens 15% oder höchstens 20% des Rohrdurchmessers des Rohrquerschnitts
entspricht.
[0037] Der Sammelraum kann eine Zusammenführkammer aufweisen, um entnommenes Fluid zusammenzuführen
(z. B. zu mischen und/oder zu homogenisieren) und der Messeinrichtung zuzuführen.
[0038] Die Messeinrichtung kann in der Zusammenführkammer angeordnet sein. Alternativ oder
zusätzlich kann der Rückführbereich in der Zusammenführkammer angeordnet sein.
[0039] Die Zusammenführkammer kann vom Sammelraum (z. B. axial) abstehen. Denkbar ist, dass
die Zusammenführkammer axial versetzt zu dem mindestens einen Sammelrohr angeordnet
ist.
[0040] Es ist denkbar, dass die Zusammenführkammer ein kleineres Fluidaufnahmevolumen aufweist
als der Sammelraum. Alternativ oder zusätzlich kann die Zusammenführkammer sich über
maximal 30%, 20% oder 10% des Außenumfangs des Rohrs erstrecken.
[0041] Optional erstreckt sich der Sammelraum über zumindest 70%, 80% oder 90% oder im Wesentlichen
100% des Außenumfangs des Rohrs.
[0042] Bevorzugt ist der Rohrdurchmesser entlang einer Axialrichtung, zumindest über die
Längserstreckung des Sammelraums, im Wesentlichen konstant.
[0043] Die mindestens eine Öffnung kann (z. B. als Bohrung) in einer Mantelfläche des mindestens
einen Sammelrohres ausgeführt sein.
[0044] Optional kann die mindestens eine Öffnung mehrere benachbarte Öffnungen umfassen.
Die mehreren benachbarten Öffnungen können, in einer Längserstreckungsrichtung des
mindestens einen Sammelrohres gesehen, zueinander und (z. B. einzelne der mehreren
benachbarten Öffnungen) zu einer Innenwandung des Rohr äquidistant angeordnet sein.
Beispielsweise kann das mindestens eine Sammelrohr eine Mehrlochsonde sein.
[0045] Das mindestens eine Sammelrohr kann mindestens zwei Sammelrohre aufweisen. Die mindestens
zwei Sammelrohre können im Rohrquerschnitt versetzt zueinander angeordnet sein. Die
mindestens zwei Sammelrohre können einen (z. B. identischen) Rohrdurchmesser aufweisen.
Die zumindest zwei Sammelrohre können (z. B. zwischen ihren Mantelflächen oder zwischen
ihren Mittelpunkten) zueinander einen Abstand in einer Axialrichtung des Rohrs aufweisen,
der mindestens einen Wert von l
a = 1 bis 5 × d (z. B. mindestens 1 bis 3 × d oder mindestens 1 bis 2 × d) aufweist,
wobei l
a den Abstand angibt und d den Durchmesser eines der Sammelrohre (bspw. den Durchmesser
des schmaleren der Sammelrohre). Dies birgt den Vorteil, dass die in Reihen zueinander
versetzt und beabstandet zueinander angeordneten Sammelrohre weiterhin einen Fluidfluss
an den Sammelrohren vorbei zulassen und eine Versperrung des Rohrs verhindert wird.
[0046] Das mindestens eine Sammelrohr kann z. B. mehrere Sammelrohre umfassen. Die mehreren
Sammelrohre könne z. B. senkrecht zu einer Hauptstromachse des Fluids angeordnet sein.
[0047] Die mehreren Sammelrohre können z. B. in einer Axialrichtung und/oder Radialrichtung
des Rohrs versetzt zueinander angeordnet sein.
[0048] Die mehreren Sammelrohre erstrecken sich vorzugsweise im Wesentlichen parallel zueinander.
[0049] Bevorzugt sind die mehreren Sammelrohre z. B. parallel zueinander versetzt und/oder
äquidistant zueinander beabstandet. Z. B. einzelne der mehreren Sammelrohre können
äquidistant zu einer Innenwandung des Rohrs angeordnet sein.
[0050] Die mehreren Sammelrohre können z. B. in einer Axialrichtung des Rohrs zueinander
versetzt (z. B. stufenartig zueinander versetzt) angeordnet sein.
[0051] Alternativ oder zusätzlich können die mehreren Sammelrohre, in einer Axialrichtung
des Rohrs gesehen, im Wesentlichen V-förmig angeordnet sein, z. B. so, dass der Rohrquerschnitt
durch die Sammelrohre zweckmäßig nicht wesentlich versperrt wird und/oder ein durch
die Sammelrohre erzeugter Druckverlust vorteilhaft gesenkt werden kann.
[0052] Die mehreren Sammelrohre können sich im Wesentlichen parallel zueinander erstrecken.
[0053] Es ist denkbar, dass die Öffnungen zueinander und die Sammelrohre zueinander derart
beabstandet sind, dass sich ein im Wesentlichen gleichmäßige Verteilung von Öffnungen
über den Rohrquerschnitt ergibt.
[0054] Ferner ist denkbar, dass die Sammelrohre einen im Wesentlichen gleichen und/oder
identischen Durchmesser aufweisen.
[0055] Die Erfindung betrifft ferner eine Abgasanlage, aufweisend ein Abgasrohr zum Führen
von Abgas einer Brennkraftmaschine. Das Abgasrohr ist fluidisch mit einer Rohrkonstruktion
wie hierin offenbart verbunden. Es ist aber auch denkbar, dass das Rohr abschnittsweise
einen Teil dieser Abgasanlage bildet.
[0056] Die Erfindung betrifft ferner ein Fahrzeug aufweisend eine Rohrkonstruktion oder
eine Abgasanlage wie hierin offenbart. Das Fahrzeug kann z. B. ein Wasserfahrzeug
(z. B. ein Schiff oder ein Boot), ein Kraftfahrzeug (z. B. ein Personenkraftwagen),
ein Nutzfahrzeug (z. B. ein Lastkraftwagen, eine Pistenraupe oder ein Schlepper) oder
ein Schienenfahrzeug (z. B. ein Bahnfahrzeug, vorzugsweise Triebfahrzeug) sein.
[0057] Bei dem Nutzfahrzeug kann es sich um ein Kraftfahrzeug handeln, das durch seine Bauart
und Einrichtung zur Beförderung von Personen, zum Transport von Gütern oder zum Ziehen
von Anhängerfahrzeugen ausgelegt ist. Beispielsweise kann es sich bei dem Nutzfahrzeug
auch um einen Omnibus und/oder eine Sattelzugmaschine handeln.
[0058] Die Erfindung betrifft ferner ein stationäres Aggregat (z. B. einen Generator) aufweisend
eine Rohrkonstruktion oder eine Abgasanlage wie hierin offenbart.
[0059] Die zuvor beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele und Merkmale der Erfindung
können zweckmäßig miteinander kombiniert werden. Andere vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart oder ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung in Verbindung mit den
beigefügten Figuren.
- Figur 1
- zeigt eine Rohrkonstruktion gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung (Schnittdarstellung),
- Figur 2
- zeigt eine Rohrkonstruktion gemäß dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 (perspektivische
Darstellung),
- Figur 3
- zeigt eine Rohrkonstruktion gemäß dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 (Schnittdarstellung),
- Figur 4
- zeigt eine ergänzende perspektivische Darstellung einer Rohrkonstruktion gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Figur 5
- zeigt eine ergänzende perspektivische Darstellung einer Rohrkonstruktion gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Figur 6
- zeigt eine vergrößerte Darstellung insbesondere eines Sammelraums und einer Messeinrichtung
einer Rohrkonstruktion gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung (Detaildarstellung,
Schnittdarstellung), und
- Figur 7
- zeigt eine Rohrkonstruktion gemäß dem Ausführungsbeispiel der Figur 6, insbesondere
zur Verdeutlichung eines möglichen Strömungsverlaufs (Schnittdarstellung).
[0060] Die in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele stimmen teilweise überein, wobei
ähnliche oder identische Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind, und zu
deren Erläuterung auch auf die Beschreibung anderer Ausführungsbeispiele verwiesen
werden kann, um Wiederholungen zu vermeiden.
[0061] Figur 1 zeigt eine Rohrkonstruktion 10 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Bevorzugt handelt es sich dabei um eine Rohrkonstruktion 10 zur Integration in eine
Abgasanlage eines Fahrzeugs (nicht dargestellt). Zur besseren Sichtbarkeit der im
Rohr 12 angeordneten Komponenten ist das Rohr 12 geschnitten dargestellt.
[0062] Die Rohrkonstruktion 10 umfasst ein Rohr 12 zum Führen eines Fluids. Z. B. ist das
Rohr zum Führen eines Abgases einer Brennkraftmaschine des Fahrzeugs ausgebildet.
Es ist also denkbar, dass das Rohr 12 der Rohrkonstruktion fluidisch mit einer Abgasanlage
(nicht dargestellt) des Fahrzeugs in Verbindung steht oder abschnittsweise einen Teil
dieser Abgasanlage bildet.
[0063] Das Rohr 12 kann eine Axialrichtung A, eine (z. B. orthogonal zur Axialrichtung A
orientierte) Radialrichtung R und eine Umfangsrichtung U aufweisen. Das Rohr kann
eine Längsachse L aufweisen.
[0064] Das Rohr 12 weist ferner einen Rohrquerschnitt 13 auf. Bevorzugt ist der Rohrquerschnitt
13 normal zu der Axialrichtung A orientiert. Der Rohrquerschnitt kann z. B. die Form
einer Kreisscheibe aufweisen. Der Rohrquerschnitt kann z. B. durch einen Innenumfang
des Rohrs 12 begrenzt sein.
[0065] Die Rohrkonstruktion 10 weist mindestens ein Sammelrohr 14 auf. Es ist möglich, dass
die Rohrkonstruktion mehrere, insbesondere zumindest zwei oder drei oder vier oder
fünf oder sechs oder sieben oder acht oder neun, Sammelrohre 14 umfasst. In Figur
1 ist ein mögliches Ausführungsbeispiel mit mehreren Sammelrohren 14a-e, nämlich mit
fünf Sammelrohren 14a-e, gezeigt.
[0066] Die Sammelrohre 14a-e umfassen jeweils zwei (z. B. jeweils an den Enden ihrer jeweiligen
Längsachse 15 angeordnete) offene Rohrenden und jeweils mindestens eine Öffnung 16
(z. B. Bohrung) zur Entnahme von Fluid aus dem Rohrquerschnitt 13 (z. B. in einer
Mantelfläche des mindestens einen Sammelrohres 14).
[0067] Es ist möglich, dass einzelne oder jedes der Sammelrohre 14a-e jeweils mehrere Öffnungen
umfassen. In Figur 1 ist ein mögliches Ausführungsbeispiel gezeigt, in dem jedes der
Sammelrohre 14a-e jeweils mehrere Öffnungen aufweist, die in Figur 2 beispielhaft
für das Sammelrohr 14b mit den Bezugszeichen 16a-f bezeichnet sind. Es ist denkbar,
dass auf dem gegenüberliegenden Abschnitt der Mantelfläche des jeweiligen Sammelrohres
14a-e dagegen keine Öffnung angeordnet ist (siehe Figur 4).
[0068] Die mehreren benachbarten Öffnungen 16a-f können, in einer Längserstreckungsrichtung
des Sammelrohres 14 gesehen, zueinander und (z. B. die erste Öffnung 16a und die letzte
Öffnung 16f) zu den Innenwandungen des Rohr 12 äquidistant angeordnet sein.
[0069] Die Öffnungen 16a-f können z. B. einen gleichen oder unterschiedlichen Querschnitt
auf einem Sammelrohr 14 aufweisen und/oder zweckmäßig gleiche oder unterschiedliche
Querschnitte auf jedem Sammelrohr 14 aufweisen.
[0070] Die Öffnungen 16a-f können z. B. rund ausgeführt sein, insbesondere als jeweils im
Wesentlichen runde, insbesondere kreisförmige, Bohrung. Es ist jedoch auch jede weitere,
zweckmäßig geeignete Form denkbar, bspw. eine Schlitzform oder eine ovale Form.
[0071] Die Sammelrohre 14a-e sind in dem Rohrquerschnitt 13 angeordnet (siehe Figur 2).
Beispielsweise ragen die Sammelrohre 14a-e in den Rohrquerschnitt 13. Optional erstrecken
sich die Sammelrohre 14a-e über den gesamten Rohrquerschnitt 13.
[0072] Die Rohrkonstruktion 10 umfasst ferner einen Sammelraum 18. Der Sammelraum 18 steht
fluidisch mit den zwei offenen Rohrenden in Verbindung. Über den Sammelraum 18 ist
(z. B. mittels den Sammelrohren 14a-e über die Mehrzahl an Öffnungen 16a-f aus dem
Rohrquerschnitt 13) entnommenes Fluid einer Messeinrichtung 20 zuführbar.
[0073] Der Sammelraum 18 kann außerhalb des Rohrs 12 angeordnet sein und sich vorzugsweise
zumindest abschnittsweise entlang eines Außenumfangs des Rohrs 12 erstrecken. Optional
kann der Sammelraum 18 als Ringkammer ausgeführt sein. Ferner kann der Sammelraum
18 innenseitig durch das Rohr 12 begrenzt sein. Ferner kann sich der Sammelraum 18
(z. B. zumindest abschnittsweise) koaxial zum Rohr 12 erstrecken.
[0074] Der Sammelraum 18 ist optional eingerichtet, das durch das mindestens eine Sammelrohr
14 entnommene Fluid zu mischen (z. B. zu homogenisieren) und in vermischter Form der
Messeinrichtung 20 zuzuführen.
[0075] Der Sammelraum 18 kann eine Zusammenführkammer 18.1 aufweisen, um entnommenes Fluid
zusammenzuführen (z. B. zu mischen und/oder zu homogenisieren) und der Messeinrichtung
20 zuzuführen.
[0076] Die Messeinrichtung 20 kann in der Zusammenführkammer 18.1 angeordnet sein. Alternativ
oder zusätzlich kann der Rückführbereich 22 in der Zusammenführkammer 18. 1 angeordnet
sein.
[0077] Die Zusammenführkammer 18. 1 kann vom Sammelraum 18 (z. B. axial) abstehen. Denkbar
ist, dass die Zusammenführkammer 18.1 axial versetzt zu den Sammelrohren 14a-e angeordnet
ist.
[0078] Es ist denkbar, dass die Zusammenführkammer 18. 1 ein kleineres Fluidaufnahmevolumen
aufweist als der Sammelraum 18. Alternativ oder zusätzlich kann die Zusammenführkammer
18.1 sich über maximal 30%, 20% oder 10% des Außenumfangs des Rohrs 12 erstrecken.
[0079] Optional erstreckt sich der Sammelraum 18 über zumindest 70%, 80% oder 90% oder im
Wesentlichen 100% des Außenumfangs des Rohrs 12.
[0080] Beispielsweise kann der Sammelraum 18 einen ersten Bereich aufweist, in dem eines
der Rohrenden fluidisch mit dem Sammelraum 18 verbunden ist. Ferner kann der Sammelraum
18 einen zweiten Bereich (z. B. die Zusammenführkammer 18.1) aufweisen, in dem die
Messeinrichtung 20 angeordnet ist. Der erste Bereich und der zweite Bereich können
in der Umfangsrichtung U des Rohrs 12 zueinander versetzt angeordnet sein.
[0081] Insbesondere kann die Messeinrichtung 20 eine Ausrichtachse 21 (z. B. eine Längsachse)
umfassen. Bevorzugt können die Sammelrohre 14a-e jeweils eine Längsachse aufweisen,
von denen in Figur 1 exemplarisch nur eine Längsachse 15 des Sammelrohrs 14b gezeigt
und mit einem Bezugszeichen versehen ist. Die Ausrichtachse 21 der Messeinrichtung
20 kann quer und/oder windschief zu der Längsachse 15 des Sammelrohrs 14b (und z.
B. auch quer und/oder windschief zu jeder weiteren der Längsachsen der weiteren Sammelrohre
14a, 14c-e) angeordnet sein.
[0082] Es ist denkbar, dass die Längsachse 15 des Sammelrohrs 14c (oder die Längsachse 21
der Messeinrichtung 20) die Achse entlang der größten räumlichen Ausdehnung des Sammelrohrs
14c (oder der Messeinrichtung 20) ist (siehe z. B. Figuren 1 oder 2).
[0083] Ein erstes der zwei Rohrenden jedes der Sammelrohre 14a-e kann an einem ersten Bereich
des Rohrquerschnitts 13 (z. B. an dem im Figur 1 gezeigten Innenwandungsabschnitt
des Rohrs 12) mit dem Sammelraum 18 fluidisch verbunden sein. Alternativ oder zusätzlich
kann ein zweites der zwei Rohrenden jedes der Sammelrohre 14a-e an einem dem ersten
Bereich gegenüberliegenden zweiten Bereich des Rohrquerschnitts 13 mit dem Sammelraum
18 fluidisch verbunden sein.
[0084] Beispielsweise kann sich das mindestens eine Sammelrohr 14 orthogonal zu der Längsachse
L des Rohrs 12 erstrecken.
[0085] Z. B. können sich die Sammelrohre 14a-e über eine Gesamtbreite des Rohrquerschnitts
erstrecken. Einzelne Sammelrohre (wie in Figur 1 exemplarisch das Sammelrohr 14c)
können durch einen Mittelpunkt des Rohrquerschnitts13 verlaufen, während andere Sammelrohre
(wie in Figur 1 exemplarisch die Sammelrohre 14a, 14b, 14d und 14e) in Bezug auf den
Mittelpunkt des Rohrquerschnitts 13 exzentrisch angeordnet sein können, also nicht
durch den Mittelpunkt des Rohrquerschnitts 13 verlaufen können.
[0086] Bevorzugt weist die Rohrkonstruktion 10 einen Rückführbereich 22 zur Rückführung
entnommenen Fluids aus dem Sammelraum 18 in das Rohr 12 auf. Optional ist die Messeinrichtung
20 in dem und/oder benachbart zu dem Rückführbereich 22 angeordnet. Denkbar ist auch,
dass sich die Messeinrichtung 20 (z. B. quer) durch den Sammelraum 18 und den Rückführbereich
22 in das Rohr 12 hinein erstreckt.
[0087] Der Rückführbereich 22 kann eine Durchlassöffnung 24 in dem Rohr 12 aufweisen. Ein
erster (z. B. breiterer außenliegender) Abschnitt 26 der Messeinrichtung 20 kann in
dem Sammelraum 18 angeordnet sein. Optional kann ein zweiter (z. B schlankerer, innenliegender)
Abschnitt 28 der Messeinrichtung 20 durch die Durchlassöffnung 24 in das Rohr 12 ragen.
[0088] Die Messeinrichtung 20 kann zumindest eine Einlassöffnung aufweisen, über die entnommenes
Fluid in einen Messabschnitt 30 (z. B. eine Messkammer) der Messeinrichtung 20 einführbar
ist. Ferner kann die Messeinrichtung optional zumindest eine Auslassöffnung aufweisen,
über die entnommenes Fluid in das Rohr 12 rückführbar ist. Bevorzugt weist der erste
Abschnitt 26 zumindest die Einlassöffnung auf, über die entnommenes Fluid in einen
Messabschnitt der Messeinrichtung 20 einführbar ist, und/oder der zweite Abschnitt
28 zumindest die Auslassöffnung auf, über die entnommenes Fluid in das Rohr 12 rückführbar
ist.
[0089] Wie in Figur 7 ersichtlich, kann im Rohrquerschnitt 13 strömendes Fluid, über die
Öffnungen der Sammelrohre 14a-e und die jeweils offenen Enden der Sammelrohre 14a-e
in den Sammelraum 18 übertreten. Im (z. B. schlitzförmigen) Sammelraum 18 kann es
entlang des Außenumfangs des Rohrs 12 zu der Messeinrichtung 20 geführt werden. Durch
die Einlassöffnungen des außenliegenden Abschnitts 26 kann das Fluid in den als Messkammer
ausgeführten Messabschnitt 30 (siehe Figur 6) übertreten, wo eine Fluidmessung erfolgen
kann. Durch die Auslassöffnungen des innenliegenden Abschnitts 28 kann das Fluid anschließend
in das Rohr 12 rückgeführt werden.
[0090] Der Rückführbereich 22 kann einen Spalt 23 aufweisen (z. B. einen sich um die Messeinrichtung
20 erstreckenden Umfangsspalt). Optional über den Spalt 23 entnommenes Fluid (z. B.
an der Messeinrichtung 20 seitlich vorbei und/oder unter Umgehung des Messabschnitts
30 der Messeinrichtung 20) aus dem Sammelraum 18 in das Rohr 12 rückführbar sein.
Die Messeinrichtung 20 liegt bevorzugt nicht an Wandabschnitten der Durchlassöffnung
24 an.
[0091] Beispielsweise kann der Spalt 23 zwischen dem zweiten Abschnitt 28 und einem Wandabschnitt
des Rohrs 12 angeordnet sein, der die Durchlassöffnung 24 aufweist (siehe Fig. 6).
[0092] Bevorzugt ist der außenliegende Abschnitt 26 ein außenliegender Abschnitt 26 einer
Sensorschutzkappe. Bevorzugt ist der innenliegende Abschnitt 28 ein innenliegender
Abschnitt 28 der Sensorschutzkappe.
[0093] Wie Figur 3 zeigt, kann der Rohrquerschnitt 13 einen Rohrdurchmesser D aufweisen.
Der Sammelraum 18 kann sich entlang einer Axialrichtung A des Rohres 12 über eine
Länge erstrecken, die mindestens 50%, mindestens 75%, mindestens 100%, mindestens
125% oder mindestens 150% des Rohrdurchmessers D entspricht.
[0094] Optional kann der Sammelraum 18 eine Längserstreckung bis zur Messeinrichtung 20
aufweisen, die mindestens 50%, mindestens 75%, mindestens 100%, mindestens 125% oder
mindestens 150% des Rohrdurchmessers D entspricht. Vorzugsweise weist der Sammelraum
18 ein lichtes Spaltmaß 25 (z. B. in einer Radialrichtung des Rohrs 12) von höchstens
5%, höchstens 10%, höchstens 15% oder höchstens 20% des Rohrdurchmessers D auf.
[0095] Optional können die Sammelrohr 14a-e jeweils einen Rohrdurchmesser d aufweisen, von
denen in Figur 3 exemplarisch der Rohrdurchmesser d des mittleren Sammelrohrs 14c
gezeigt ist. Bevorzugt weisen alle Sammelrohre 14a-e den gleichen Rohrdurchmesser
d auf. Der Rohrdurchmesser d der Sammelrohre 14a-e kann höchstens 5%, höchstens 10%,
höchstens 15% oder höchstens 20% des Rohrdurchmessers D des Rohrquerschnitts 13 entsprechen.
[0096] Die Sammelrohre 14a-e können in einer Radialrichtung R des Rohrs 12 versetzt zueinander
angeordnet sein. Bevorzugt erstrecken sich die Sammelrohre 14a-e parallel zueinander.
Optional sind die Sammelrohre 14a-e äquidistant zueinander und zu einer Innenwandung
des Rohrs 12 beabstandet angeordnet. Optional können die mehreren Sammelrohre 14a-e
in einer Axialrichtung A des Rohrs 12 zueinander versetzt (z. B. stufenartig zueinander
versetzt) angeordnet sein (siehe z. B. Figur 4). Es ist denkbar, dass die Sammelrohre
14a-e in Axialrichtung A gesehen, eine Gitterstruktur ausbilden (siehe Figur 5).
[0097] Denkbar ist, dass die Sammelrohre 14a-e einen (z. B. identischen) Rohrdurchmesser
d aufweisen und zueinander einen Abstand l
a in der Axialrichtung A des Rohrs 12 aufweisen, der mindestens einen Wert von l
a = 1 bis 5 × d (z. B. l
a = 1 bis 3 × d oder l
a = 1 bis 2 × d) aufweist.
[0098] Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die
ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich
fallen. Darüber hinaus beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und
die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den in Bezug genommenen Merkmalen und
Ansprüchen.
Bezugszeichenliste
[0099]
- 10
- Rohrkonstruktion
- 12
- Rohr
- 13
- Rohrquerschnitt
- 14
- Sammelrohr
- 14a-e
- Sammelrohre
- 15
- Längsachse des Sammelrohrs
- 16
- Öffnung
- 16a-f
- Öffnungen
- 18
- Sammelraum
- 18.1
- Zusammenführkammer
- 20
- Messeinrichtung
- 21
- Ausrichtachse der Messeinrichtung
- 22
- Rückführbereich
- 23
- Spalt
- 24
- Durchlassöffnung
- 25
- lichtes Spaltmaß
- 26
- radial außenliegender Abschnitt
- 28
- radial innenliegender Abschnitt
- 30
- Messkammer
- A
- Axialrichtung des Rohrs
- L
- Längsachse des Rohrs
- la
- Abstand in Axialrichtung
- R
- Radialrichtung des Rohrs
- U
- Umfangsrichtung des Rohrs
1. Rohrkonstruktion (10), vorzugsweise zur Integration in eine Abgasanlage eines Fahrzeugs,
aufweisend:
ein Rohr (12) zum Führen eines Fluids, vorzugsweise zum Führen eines Abgases einer
Brennkraftmaschine, wobei das Rohr (12) einen Rohrquerschnitt (13) aufweist; und
mindestens ein Sammelrohr (14), wobei das mindestens eine Sammelrohr (14) in dem Rohrquerschnitt
(13) angeordnet ist und zwei offene Rohrenden und mindestens eine Öffnung (16) zur
Entnahme von Fluid aus dem Rohrquerschnitt (13) aufweist und vorzugsweise sich über
den gesamten Rohrquerschnitt (13) erstreckt,
gekennzeichnet durch
einen Sammelraum (18), der fluidisch mit den zwei offenen Rohrenden verbunden ist
und über den entnommenes Fluid einer Messeinrichtung (20) zuführbar ist.
2. Rohrkonstruktion (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sammelraum (18)
außerhalb des Rohrs (12) angeordnet ist und sich zumindest abschnittsweise entlang
eines Außenumfangs des Rohrs (12) erstreckt;
innenseitig durch das Rohr (12) begrenzt wird;
als Ringkammer ausgeführt ist; und/oder
sich zumindest abschnittsweise koaxial zum Rohr (12) erstreckt.
3. Rohrkonstruktion (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sammelraum (18) eingerichtet ist, um entnommenes Fluid zu mischen und/oder zu
homogenisieren und der Messeinrichtung (20) zuzuführen.
4. Rohrkonstruktion (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sammelraum (18) einen ersten Bereich aufweist, in dem mindestens eines der Rohrenden
fluidisch mit dem Sammelraum (18) verbunden ist, und einen zweiten Bereich aufweist,
in dem die Messeinrichtung (20) angeordnet ist, wobei der erste Bereich und der zweite
Bereich in einer Umfangsrichtung (U) des Rohrs (12) zueinander versetzt angeordnet
sind.
5. Rohrkonstruktion (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (20) eine Ausrichtachse (21), vorzugsweise eine Längsachse, aufweist
und das mindestens eine Sammelrohr (14) eine Längsachse (15) aufweist, wobei die Ausrichtachse
(21) der Messeinrichtung (20) quer und/oder windschief zu der Längsachse (15) des
mindestens einen Sammelrohrs (14) angeordnet ist.
6. Rohrkonstruktion (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein erstes der zwei Rohrenden an einem ersten Bereich des Rohrquerschnitts (13) mit
dem Sammelraum (18) fluidisch verbunden ist und ein zweites der zwei Rohrenden an
einem dem ersten Bereich gegenüberliegenden zweiten Bereich des Rohrquerschnitts (13)
mit dem Sammelraum (18) fluidisch verbunden ist; und/oder
sich das mindestens eine Sammelrohr (14) orthogonal zu einer Längsachse (L) des Rohrs
(12) erstreckt.
7. Rohrkonstruktion (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Rückführbereich (22) zur Rückführung entnommenen Fluids aus dem Sammelraum
(18) in das Rohr (12).
8. Rohrkonstruktion (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (20)
in dem und/oder benachbart zu dem Rückführbereich (22) angeordnet ist; und/oder sich
durch den Sammelraum (18) und den Rückführbereich (22) in das Rohr (12) hinein erstreckt.
9. Rohrkonstruktion (10) nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückführbereich (22) eine Durchlassöffnung (24) in dem Rohr (12) aufweist, wobei
ein erster, vorzugsweise außenliegender, Abschnitt (26) der Messeinrichtung (20) in
dem Sammelraum (18) angeordnet ist und ein zweiter, vorzugsweise innenliegender, Abschnitt
(28) der Messeinrichtung (20) durch die Durchlassöffnung (24) in das Rohr (12) ragt.
10. Rohrkonstruktion (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (20) zumindest eine Einlassöffnung aufweist, über die entnommenes
Fluid in einen Messabschnitt der Messeinrichtung (20) einführbar ist und/oder zumindest
eine Auslassöffnung aufweist, über die entnommenes Fluid in das Rohr (12) rückführbar
ist.
11. Rohrkonstruktion (10) nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückführbereich (22) einen Spalt (23), vorzugsweise einen sich um die Messeinrichtung
(20) erstreckenden Umfangsspalt, aufweist, über den entnommenes Fluid, vorzugsweise
an der Messeinrichtung (20) seitlich vorbei und/oder unter Umgehung des Messabschnitts
der Messeinrichtung (20), aus dem Sammelraum (18) in das Rohr (12) rückführbar ist.
12. Rohrkonstruktion (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohrquerschnitt (13) einen Rohrdurchmesser (D) aufweist, wobei sich der Sammelraum
(18) entlang einer Axialrichtung (A) des Rohres (12) über eine Länge erstreckt, die
mindestens 50%, mindestens 75%, mindestens 100%, mindestens 125% oder mindestens 150%
des Rohrdurchmessers (D) entspricht.
13. Rohrkonstruktion (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Rohrquerschnitt (13) einen Rohrdurchmesser (D) aufweist und der Sammelraum (18)
eine Längserstreckung bis zur Messeinrichtung (20) aufweist, die mindestens 50%, mindestens
75%, mindestens 100%, mindestens 125% oder mindestens 150% des Rohrdurchmessers (D)
entspricht; und/oder
ein lichtes Spaltmaß (25), vorzugsweise in einer Radialrichtung (R) des Rohrs (12),
von höchstens 5%, höchstens 10%, höchstens 15% oder höchstens 20% des Rohrdurchmessers
(D) aufweist.
14. Rohrkonstruktion (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sammelraum (18) eine Zusammenführkammer (18.1) aufweist, um entnommenes Fluid
zusammenzuführen und der Messeinrichtung (20) zuzuführen.
15. Rohrkonstruktion (10) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (20) und/oder der Rückführbereich (22) in der Zusammenführkammer
(18.1) angeordnet ist.
16. Rohrkonstruktion (10) nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammenführkammer (18.1)
vom Sammelraum (18) absteht;
ein kleineres Fluidaufnahmevolumen aufweist als der Sammelraum (18); und/oder
sich über maximal 30%, 20% oder 10% des Außenumfangs des Rohrs (12) erstreckt.
17. Rohrkonstruktion (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sammelraum (18) sich über zumindest 70%, 80% oder 90% oder im Wesentlichen 100%
des Außenumfangs des Rohrs (12) erstreckt.
18. Rohrkonstruktion (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Sammelrohr (14) einen Rohrdurchmesser (d) aufweist und der Rohrquerschnitt
(13) einen Rohrdurchmesser (D) aufweist, wobei der Rohrdurchmesser (d) des mindestens
einen Sammelrohrs (14) höchstens 5%, höchstens 10%, höchstens 15% oder höchstens 20%
des Rohrdurchmessers (D) des Rohrquerschnitts (13) entspricht.
19. Rohrkonstruktion (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Öffnung (16)
in einer Mantelfläche des mindestens einen Sammelrohres (14) ausgeführt ist, vorzugsweise
als Bohrung in der Mantelfläche; und/oder
mehrere benachbarte Öffnungen (16a-f) umfasst, wobei die mehreren benachbarten Öffnungen,
in einer Längserstreckungsrichtung des mindestens einen Sammelrohres (14) gesehen,
zueinander und zu einer Innenwandung des Rohr (12) äquidistant angeordnet sind.
20. Rohrkonstruktion (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Sammelrohr (14) mindestens zwei Sammelrohre (14a-e) aufweist,
wobei die mindestens zwei Sammelrohre (14a-e) im Rohrquerschnitt (12) versetzt zueinander
angeordnet sind, einen Rohrdurchmesser (d) aufweisen und zueinander einen Abstand
(la) in einer Axialrichtung (A) des Rohrs (12) aufweisen, der mindestens einen Wert von
la = 1 bis 5 x d, vorzugsweise mindestens einen Wert von la = 1 bis 3 x d oder mindestens einen Wert von la = 1 bis 2 x d, aufweist.
21. Rohrkonstruktion (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Sammelrohr (14) mehrere Sammelrohre (14a-e) umfasst, wobei die
mehreren Sammelrohre (14a-e)
in einer Radialrichtung (R) des Rohrs (12) versetzt zueinander angeordnet sind, vorzugsweise
parallel zueinander versetzt und/oder äquidistant zueinander und zu einer Innenwandung
des Rohrs (12) beabstandet angeordnet sind;
in einer Axialrichtung (A) des Rohrs (12) versetzt zueinander angeordnet sind, vorzugsweise
stufenartig zueinander versetzt angeordnet sind;
in einer Axialrichtung (A) des Rohrs (12) gesehen, V-förmig angeordnet sind, und/oder
die mehreren Sammelrohre (14a-e) sich parallel zueinander erstrecken.
22. Abgasanlage, aufweisend ein Abgasrohr zum Führen von Abgas einer Brennkraftmaschine,
wobei das Abgasrohr fluidisch mit einer Rohrkonstruktion (10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche verbunden ist.
23. Fahrzeug oder stationäres Aggregat, aufweisend eine Rohrkonstruktion (10) nach einem
der Ansprüche 1 bis 21 oder eine Abgasanlage nach Anspruch 22.
24. Fahrzeug oder stationäres Aggregat nach Anspruch 23, wobei das Fahrzeug ein Wasserfahrzeug,
Kraftfahrzeug, Nutzfahrzeug oder Schienenfahrzeug ist oder das stationäre Aggregat
ein Generator ist.