[0001] Die Erfindung betrifft ein Geschoss (bzw. einen Gefechtskopf), das nach dem PELE-Prinzip
(Penetrator mit Erhöhtem Lateralem Effekt) ausgeführt ist bzw. arbeitet.
[0002] Die
DE 197 00 349 C2 offenbart ein solches Geschoss oder einen solchen Gefechtskopf zur Bekämpfung gepanzerter
Ziele, mit einem stabförmigen Aufweitmedium aus einem endballistisch weitgehend unwirksamen
Werkstoff von geringer Kompressibilität; und einem Außenkörper aus einem endballistisch
deutlich wirksameren Penetrationswerkstoff, der das Aufweitmedium radial umhüllt;
wobei die Materialien des Aufweitmediums und des Außenkörpers einen deutlichen Dichteunterschied
aufweisen, wobei das Aufweitmedium ganz oder teilweise aus einem Leichtmetall oder
dessen Legierung, einem faserverstärkten Kunststoff, einem duro- oder thermoplastischen
Kunststoff, einem elastomeren Werkstoff oder einem Gemisch dieser Materialien besteht.
[0003] Auch die
DE 10 2011 011 478 A1, die die PELE-Munition bzw. das entsprechende Konstruktionsprinzip nach
DE 197 00 349 C2 zitiert, offenbart ein nach dem PELE-Prinzip arbeitendes Zerlegegeschoss, das den
Gefahrenbereich um ein Ziel verkleinern, die Anwendung für Übungszwecke gestatten
und eine einfache Herstellung ermöglichen soll. Hierzu dient ein Zerlegegeschoss mit
einem ballistischen Körper aus einem endballistisch hochwirksamen Penetrationswerkstoff,
im ballistischen Körper sind mindestens zwei längliche Aufweitmedien angeordnet, jedes
Aufweitmedium besteht aus einem endballistisch weitgehend unwirksamen Werkstoff von
geringer Kompressibilität, die Werkstoffe des ballistischen Körpers und der Aufweitmedien
weisen einen deutlichen Dichteunterschied auf, wobei der ballistische Körper einstückig
ausgebildet ist, der ballistische Körper Aussparungen aufweist und jede Aussparung
ein längliches Aufweitmedium vollständig aufnimmt.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Verbesserungen in Bezug auf ein nach dem
PELE-Prinzip ausgeführtes bzw. arbeitendes Geschoss vorzuschlagen.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Geschoss gemäß Patentanspruch 1. Bevorzugte oder
vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sowie anderer Erfindungskategorien ergeben
sich aus den weiteren Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten
Figuren.
[0006] Das Geschoss ist ausgeführt bzw. arbeitet nach dem Pele-Prinzip (Penetrator mit Erhöhtem
Lateralem Effekt). Das Geschoss kann auch in Form eines Gefechtskopfes ausgeführt
sein, der der Einfachheit halber hier ebenfalls in diesem Sinne als "Geschoss" bezeichnet
wird. Das Geschoss erstreckt sich entlang einer Längsachse. Diese Längsachse entspricht
der bestimmungsgemäßen Flugrichtung des Geschosses bei dessen Einsatz / Flug / Abschuss
aus einer das Geschoss enthaltenden Munition.
[0007] Das Geschoss enthält einen sich entlang der Längsachse erstreckenden Kern. Zumindest
ein (oder mehrere oder alle) Abschnitte des Kerns ist als ein Passivkern ausgeführt.
Der Passivkern besteht aus einem inkompressiblen passiven Kernmaterial. "Inkompressibel"
ist hier im Rahmen der Erfordernisse der Umsetzung des PELE-Prinzips zu verstehen,
wie es unten erläutert wird. "Passiv" ist hier in dem Sinne zu verstehen, dass das
Material kein Explosivstoff und auch kein Reaktivmaterial ist, wie es weiter unten
erläutert wird. Insbesondere ist es ein Material, welches bei einem bestimmungsgemäßen
Einschlag in einem Ziel ausschließlich ballistische Wirkung zeigt, jedoch keinerlei
Explosion oder sonstige Reaktion innerhalb des Materials oder mit anderen Materialien
aufweist, wie sie unten für das Reaktivmaterial beschrieben werden. "Ziel" ist das
Objekt, welches mit dem Geschoss beschossen wird und bekämpft werden soll. Dabei wird
für die vorliegenden Erläuterungen davon ausgegangen, dass das Ziel tatsächlich bestimmungsgemäß
vom Geschoss getroffen wird.
[0008] Das Geschoss enthält eine sich entlang der Längsachse erstreckende Hülle. Die Hülle
umgibt den Kern radial außen. "Umgibt radial" ist hier in dem Sinne zu verstehen,
dass die Hülle - in Radialrichtung auf die Längsachse bezogen - radial außerhalb des
Kerns angeordnet ist, diesen also insbesondere ring- oder mantelförmig umgibt. Dabei
kann jedoch ein Teil des Kerns auch ohne radial äußere Hülle ausgeführt sein und /
oder ein Teil der Hülle radial einwärts keinen Kern umgeben. Zumindest ein (oder mehrere
oder alle) Abschnitt der Hülle ist als eine Passivhülle ausgeführt. Die Passivhülle
besteht aus einem passiven Hüllmaterial. "Passiv" ist hierbei sinngemäß wie oben in
Bezug auf das Kernmaterial zu verstehen. Das Hüllmaterial ist insbesondere Stahl.
[0009] Das Kernmaterial weist eine - insbesondere wesentlich (Faktor 5, 10, 20, 50, 100
oder mehr) geringere Dichte und Penetrationsfähigkeit und endballistische Wirksamkeit
als das Hüllmaterial auf. Die Unterschiede müssen in dem Maße gewährt werden, dass
sich im Ergebnis im Geschoss das PELE-Prinzip ergibt, daher gilt: "Penetrationsfähigkeit"
ist hier so zu verstehen, dass bei Auftreffen gleicher Körper aus den beiden Materialien
auf ein Ziel der eine aus Hüllmaterial das Ziel besser, weiter, schneller als der
andere Körper aus Kernmaterial penetriert. Im entsprechenden Sinne ist die "endballistische
Wirksamkeit" zu verstehen, nur bezogen auf die ballistische Auswirkung der Körper
auf das Ziel anstelle der Penetration an sich.
[0010] Das Geschoss enthält wenigstens ein Reaktivelement aus Reaktivmaterial. Das Reaktivmaterial
ist kein Explosivstoff. Ausschließlich bei einem bestimmungsgemäßen Auftreffen des
Geschosses auf ein Ziel oder bei Eintritt eines diesbezüglich vergleichbaren Ereignisses
gilt folgendes: Nur unter der Einwirkung einer betreffenden Impaktenergie (erzeugt
durch Aufschlag / Durchschlag des Geschosses am Ziel oder ein vergleichbares Ereignis)
auf das Reaktivmaterial und/oder durch Reaktion des Reaktivmaterials mit einem Bestandteil
einer Impaktumgebung (Umgebung des Materials beim Einschlag im Ziel, ggf. nur unter
den Randbedingungen eines tatsächlichen Einschlags / Impaktenergie) des Reaktivmaterials
reagiert dieses mit einer Freisetzung von Wärme und / oder einer Volumenexpansion.
In anderen Situationen, in denen also insbesondere weniger als eine bestimmungsgemäße
Impaktenergie am Reaktivmaterial erzeugt wird oder das Reaktivmaterial nicht in Kontakt
mit der betreffenden bzw. einer vergleichbaren Impaktumgebung gelangt, reagiert das
Reaktivmaterial nicht, verbleibt in diesem Sinne also "passiv". Nur im oben genannten
Fall (Impaktenergie, Kontakt zur Impaktumgebung, vergleichbare Ereignisse / Energien
/ Umgebungen) setzt das Reaktivmaterial also seine chemisch gespeicherte Energie frei,
ansonsten ist es inert.
[0011] "Reaktivmaterial" sind vorliegend insbesondere Stoffe, die nicht unter den Anwendungsbereich
des § 1 des Gesetzes über explosionsgefährliche Stoffe (Sprengstoffgesetz - SprengG)
der Bundesrepublik Deutschland fallen, insbesondere im Hinblick auf deren Reib- /
Schlagfestigkeit bis 75, insbesondere 80, 90 oder 100 Joule inert sind. Reaktivmaterial
liegt insbesondere als nicht detonativer (Reaktionsgeschwindigkeiten größer Schallgeschwindigkeit,
insbesondere größer 1 km/s im Material) bzw. nicht deflagrierender (kleinere Reaktionsgeschwindigkeiten,
unter Schallgeschwindigkeit im Material, insbesondere im Bereich 1, 10, 100 m/s) Stoff
vor und reagiert nur bei vergleichsweise (Impakt, siehe oben) hoher Energiezufuhr
wie beispielsweise entsprechend starker Beschleunigung an Luft (Aufheizung durch Luftreibung)
oder starker Deformation, wie beim Impakt. Je nach im Detail verwendetem Reaktivmaterial
ist die Reaktivität nur mit den Bestandteilen der Umgebung (Luft, Sauerstoff, Wasser,
Kraftstoff, Materialien des Ziels, ...) gegeben.
[0012] Das Geschoss enthält insbesondere keinen Zünder, ist insofern also mit einem herkömmlichen
PELE-Geschoss vergleichbar.
[0013] Insbesondere ist im Hinblick auf das PELE-Prinzip, nicht jedoch auf das vorliegende
Reaktivmaterial, der vorliegende "Kern" bzw. dessen Material mit dem "Aufweitmedium"
/ "endballistisch weitgehend unwirksamen Werkstoff von geringer Kompressibilität"
der
DE 197 00 349 C2 vergleichbar, die "Hülle" bzw. deren Material mit deren "Außenkörper" / "endballistisch
deutlich wirksameren Penetrationswerkstoff', die die betreffenden Dichteunterschiede
aufweisen. Das grundlegende PELE-Prinzip ist in der
DE 197 00 349 C2, insbesondere anhand der Figuren 1-6 und der zugehörigen Beschreibung erläutert.
Das Geschoss kann im Rahmen des PELE-Prinzips noch um Zusatzmerkmale ergänzt werden,
z. B. um einen zentralen Penetrator oder um Splitter, siehe insbesondere die Figuren
18-39B der
DE 197 00 349 C2. Der diesbezügliche Offenbarungsgehalt der
DE 197 00 349 C2 wird daher in die vorliegende Anmeldung aufgenommen, sofern dies nicht im Widerspruch
zu der vorliegenden Ergänzung um Reaktivmaterial steht.
[0014] Entsprechendes gilt sinngemäß für den betreffenden Inhalt der
DE 10 2011 011 478 A1, insbesondere den "ballistischen Körper aus einem endballistisch hochwirksamen Penetrationswerkstoff"
(Hülle, Hüllmaterial) und das "Aufweitmedium / endballistisch weitgehend unwirksamen
Werkstoff von geringer Kompressibilität" (Kern, Kernmaterial) sowie den "Dichteunterschied"
zwischen beiden. Weiterhin für das PELE-Prinzip nach den Figuren 2 und 3 sowie die
Ausführungsformen bezüglich geometrischer Anordnung der Materialien anhand der Figuren
4 bis 10, jeweils mit zugehöriger Beschreibung.
[0015] Kurz zusammengefasst, führt also nach dem PELE-Prinzip beim Aufprall auf ein Ziel
die Inkompressibilität des Kerns zu dessen lateraler Expansion. Grund hierfür ist,
dass dieser - im Gegensatz zur Hülle - ballistisch kaum in das Zielmaterial eindringt
(kaum Penetration). Im Ergebnis wird die Hülle durch diese Expansion lateral aufgeweitet
bzw. zerteilt. Darüber hinaus wird in das Geschoss und damit in das Reaktivmaterial
eine erhebliche Impaktenergie eingebracht und das Reaktivmaterial verteilt / zerkleinert
usw.
[0016] Mit anderen Worten entsteht durch einen Dichteunterschied zwischen Hüllmaterial und
Kernmaterial beim Auftreffen des Geschosses auf ein Ziel im Kern ein Druck, welcher
die den Kern umgebenden Komponenten des Geschosses radial nach außen beschleunigt.
Die Hülle / ein Zwischenelement (siehe unten) kann den entstehenden Tangentialspannungen
nicht standhalten und versagt. Dabei reißt die Hülle / das Zwischenelement auf bzw.
wird zerkleinert / zerstückelt / ...
[0017] Das Kernmaterial ist insbesondere Leichtmetall oder dessen Legierung, ein faserverstärkter
Kunststoff, ein duro- oder thermoplastischer Kunststoff, ein elastomerer Werkstoff
oder einem Gemisch dieser Materialien.
[0018] Dank der Erfindung führt die Reaktion des Reaktivmaterials (Wärme / Expansion) zu
einem zusätzlichen (neben den ballistischen Effekten eines klassischen PELE-Geschosses,
unter anderem Aufweitung / laterale Wirkung) Wärmeeintrag und / oder einer Brand-
/ Druckwirkung im Ziel.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform ist zumindest eines der Reaktivelemente ein
Reaktivkern, der zumindest einen Abschnitt des Kerns bildet. Es können also auch mehrere
Kernabschnitte durch Reaktivelemente gebildet werden. Mit anderen Worten ist ein oder
mehrere Teile des (klassischen, passiven: klassisches Pele-Prinzip) Kerns durch Reaktivmaterial
/ Reaktivelemente ersetzt bzw. als solche ausgeführt. Für derartiges Reaktivmaterial
gelten hinsichtlich des PELE-Prinzips die gleichen Randbedingungen wie für das passive
Kernmaterial (Inkompressibilität, geringere Dichte, Penetrationsfähigkeit, endballistische
Wirksamkeit als passives Hüllmaterial), um das PELE-Prinzip nach wie vor umzusetzen.
So entfalten bereits die Reaktivkerne den oben genannten Wärmeeintrag und / oder die
Brand- / Druckwirkung im Ziel.
[0020] Wie bei klassischer rein passiver PELE-Munition darf die Füllung / Kernanteil aus
Reaktivmaterial also nicht kompressibel sein und muss eine geringere Dichte / Penetrationsfähigkeit
als die Geschosshülle (Hüllmaterial) aufweisen. Der Vorteil ist, dass im Gegensatz
zum klassischen PELE-Geschoss die Füllung (Reaktivkern) selbst durch die Freisetzung
von chemischer Energie zur Wirkung im Ziel beiträgt.
[0021] In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsform bilden die Reaktivkerne und
der Passivkern (auch dieser kann mehrere Teile / Abschnitte aufweisen) zusammen den
gesamten Kern. Alternativ ist der gesamte Kern ein vollständiger Passivkern oder ein
vollständiger Reaktivkern. So können besonders variantenreiche Geschosse gebildet
werden.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform ist zumindest eines der Reaktivelemente eine
Reaktivhülle, die zumindest einen Abschnitt der Hülle bildet. Es können also auch
mehrere Hüllenabschnitte durch Reaktivelemente gebildet werden. Mit anderen Worten
ist ein oder mehrere Teile der (klassischen, passiven: klassisches Pele-Prinzip) Hülle
durch Reaktivmaterial / Reaktivelemente ersetzt bzw. als solches ausgeführt. Für derartiges
Reaktivmaterial gelten hinsichtlich des PELE-Prinzips die gleichen Randbedingungen
wie für das passive Hüllmaterial (höhere Dichte, Penetrationsfähigkeit, endballistische
Wirksamkeit als passives Kernmaterial), um das PELE-Prinzip nach wie vor umzusetzen.
So entfaltet bereits die Hülle den oben genannten Wärmeeintrag und / oder die Brand-
/ Druckwirkung im Ziel.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform bilden die Reaktivhüllen und die Passivhülle
(auch diese kann mehrere Teile / Abschnitte aufweisen) zusammen die gesamte Hülle.
Alternativ ist die gesamte Hülle eine vollständige Passivhülle oder ein vollständige
Reaktivhülle. So können besonders variantenreiche Geschosse gebildet werden.
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform ist zumindest ein (oder mehrere) Splitterabschnitt
der Hülle in Form von Konstruktionssplittern ausgeführt. Alternativ oder zusätzlich
weist einer der Splitterabschnitte ein Sollbruchmittel auf, das den Abschnitt in (beim
Einschlag im Ziel erst zu bildende) Splitter aufteilt. Diese Ausführungsform gilt
wohl für Hüllenabschnitte in Form von Passivhüllen als auch alternativ oder zusätzlich
- falls eine solche vorhanden ist - für Abschnitte in Form von Reaktivhüllen. Mit
anderen Worten entstehen so passive und/oder reaktive (Konstruktions)Splitter. Die
reaktiven (Konstruktions)Splitter (enthaltend oder bestehend aus Reaktivmaterial)
sorgen dann ebenfalls für den oben genannten zusätzlichen Wärmeeintrag und / oder
die Brand- / Druckwirkung im Ziel.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Geschoss mindestens ein radial zwischen
dem Kern und der Hülle einliegendes Zwischenelement. Das Zwischenelement ist insbesondere
als Hülse / Hülle ausgeführt, die sich nahtlos zwischen Kern und Hülle einfügt, um
das PELE-Prinzip nicht nachteilig zu beeinflussen. Das Zwischenelement kann insbesondere
als ein zusätzliches Wirkmittel, zum Beispiel als eine Splitterbelegung, ausgeführt
sein, was die Wirksamkeit des Geschosses im Ziel weiter erhöht.
[0026] In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsform ist wenigstens eines (oder mehrere)
der Reaktivelemente ein Reaktivzwischenelement, das oder die zumindest einen oder
mehrere Abschnitte des Zwischenelements bilden. Somit kann auch das Zwischenelement
bzw. dessen reaktiver Anteil / Abschnitt den oben genannten zusätzlichen Wärmeeintrag
und / oder die Brand- / Druckwirkung im Ziel entfalten.
[0027] Bei einem Einsatz des Reaktivmaterials als Splitterbelegung des Geschosses (Hülle
oder Zwischenelement) gelten die Anforderungen hinsichtlich Dichte und Kompressibilität
(Pele-Prinzip / an den Kern) nicht. Zudem kann die Wirkung auf das Ziel durch Anpassung
von Splittergrößen bzw. Sollbruchmitteln (-stellen) in der (reaktiven) Geschosshülle
optimiert werden. Je nach Ziel könnte die Wirksamkeit des Geschosses auch durch eine
Mischung von konventionellen (passives Material) und reaktiven Splittern (Reaktivmaterial)
erhöht werden. Die Dichte des Splittermaterials ist hierbei ein weiterer Designparameter.
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Reaktivmaterial ein Auermetall und/oder
Zirkon und/oder eine gepresste Mischung aus Polytetrafluorethylen (PTFE, Handelsname
"Teflon") und Metall oder eine gepresste oder gesinterte oder additiv gefertigte Mischung
von Metallen und/oder Metallverbindungen. Je nach oben gewählter Option hängt die
zusätzliche Energiefreisetzung nach Impakt von der umgebenden Atmosphäre (Sauerstoff)
ab; die intermetallische Reaktion (z. B. in Nickel-Aluminium) ist unabhängig von der
Fragmentierung. Die Freisetzung der zusätzlichen chemischen Energie bei der Verbrennung
mit Sauerstoff erfolgt i.d.R. umso schneller und vollständiger je feiner das reaktive
Material nach Impakt fragmentiert ist. Somit ergeben sich mannigfaltige Möglichkeiten,
um einen bestimmte zusätzlichen Wärmeeintrag und / oder eine bestimmte Brand- / Druckwirkung
im Ziel zu erreichen.
[0029] Die Aufgabe der Erfindung wird auch gelöst durch eine Munition gemäß Patentanspruch
10. Die Munition enthält das erfindungsgemäße Geschoss sowie eine Ladung zum Antrieb
des Geschosses.
[0030] Die Munition und zumindest ein Teil dessen möglicher Ausführungsformen sowie die
jeweiligen Vorteile wurden sinngemäß bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Geschoss erläutert.
[0031] Die Erfindung beruht auf folgenden Erkenntnissen, Beobachtungen bzw. Überlegungen
und weist noch die nachfolgenden Ausführungsformen auf. Die Ausführungsformen werden
dabei teils vereinfachend auch "die Erfindung" genannt. Die Ausführungsformen können
hierbei auch Teile oder Kombinationen der oben genannten Ausführungsformen enthalten
oder diesen entsprechen und/oder gegebenenfalls auch bisher nicht erwähnte Ausführungsformen
einschließen.
[0032] Gemäß der Erfindung ergibt sich eine PELE-Munition / -Geschoss mit reaktivem Füllmaterial
bzw. mit reaktiven Komponenten (Reaktivmaterial), also eine Munition / Geschoss nach
dem PELE-Prinzip mit Reaktivmaterial, unter anderem als Füllmaterial. Dadurch kann
eine zusätzliche Wirkung im oder am Ziel durch Wärmeeintrag, Brand- / Druckwirkung
erzielt werden.
[0033] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass PELE-Munition / -Geschosse hauptsächlich
zur Bekämpfung von Flugzielen genutzt wird. Eine zusätzliche Brand- / Druckwirkung
im Ziel würde dessen Ausfallwahrscheinlichkeit (also den Bekämpfungserfolg) erhöhen,
z. B. durch Entzünden von Tank oder Kraftstoffleitungen, sowie durch Strukturschädigungen
aufgrund des Druckaufbaus.
[0034] Die Erfindung eignet sich zum Beispiel zur Realisierung in einer Munition 35mm x
228, DM31 oder 27mm x 145 PELE.
[0035] Die Erfindung beruht auf den folgenden Beobachtungen und Ideen:
Vorgeschlagen wird die Verwendung von Reaktivmaterial als Ersatz für verschiedene,
derzeit inerte Komponenten (bzw. Teile / Abschnitte davon) in einem klassischen, mit
rein passiven bzw. ballistischen Materialien ausgeführten PELE-Geschoss. Das Reaktivmaterial
bringt zusätzliche chemisch gespeicherte Energie in das Ziel.
[0036] Eine klassische rein passive PELE-Munition / -Geschoss besitzt keine Explosivstoffe
(weder Sprengstoff noch Pyrotechnik) und ist daher sehr handhabungssicher. Durch das
Einbringen von Reaktivmaterial, das kein Explosivstoff ist, kann eine zusätzliche
Brand- / Druckwirkung erzielt werden ohne dass das Geschoss an Handhabungssicherheit
verliert.
[0037] Die Erfindung beruht auf der Grundidee der Einbringung von Reaktivmaterial als Komponente
(Ersatz für bisheriges Material) in klassische PELE-Munition, die nur inertes Material
verwendet, welches neben kinetischer Wirkung keine eigenen Wirkeffekte erzeugt. Zusätzlich
zum PELE-Effekt / PELE-Prinzip wird die Füllung / Belegung / Hülle aus Reaktivmaterial
infolge der starken Verformung beim Zielauf- / - durchschlag fragmentiert, die Bruchstücke
reagieren z. B. pyrophor (durch Selbstentzündung an der Luft / Feuchtigkeit hervorgerufene
starke Reaktion, wie Abbrand mit verbundener Brand- und Druckwirkung) bzw. werden
z. B. durch den Impact-Schock zur Reaktion gebracht. Weiterhin können die in der Hülle
/ dem Geschoss enthaltenen Splitter durch reaktives Material ersetzt / ergänzt werden,
welche beim Aufschlag innerhalb des Ziels zur Umsetzung kommen. Ebenfalls ist eine
Kombination dieser Varianten möglich.
[0038] Weitere Merkmale, Wirkungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung sowie der beigefügten
Figuren. Dabei zeigt in einer schematischen Prinzipskizze:
- Figur 1
- ein Geschoss nach dem PELE-Prinzip mit Reaktivmaterial.
[0039] Figur 1 zeigt eine Munition 2 in Form einer PELE-Munition. Diese enthält ein Geschoss
4 in Form eines PELE-Geschosses. Die Munition 2 enthält auch - hier nur stark schematisch
gestrichelt angedeutet - eine Ladung 6 zum Antrieb des Geschosses 4 sowie eine Hülse
12, in der das Geschoss 4 zusammen mit der Ladung 6 bis zum Abfeuern gehalten ist.
[0040] Tatsächlich dargestellt ist das Geschoss 4 nach dem Abschuss aus der Munition 2,
d. h. nach Verlassen der Hülse 12. Das Geschoss 4 befindet sich im Flug entlang einer
Flugrichtung 8 (angedeutet durch einen Pfeil) in Richtung auf ein zu bekämpfen des
Ziel 10 hin. Das Ziel 10 ist lediglich als Einschlagfläche symbolisch dargestellt.
Figur 1 zeigt bereits den Einschlag (Impakt) des Geschosses 4 im Ziel 10, wobei zur
Verdeutlichung noch ein Abstand / Spalt zwischen Geschoss 4 und Ziel 10 dargestellt
ist.
[0041] Das Geschoss 4 weist eine ballistische Haube 14 auf, die den Flug des Geschosses
4 aerodynamisch begünstigt / ermöglicht, und inzwischen durch Aufschlag auf dem Ziel
10 zerstört ist, weshalb sie nur gestrichelt angedeutet ist.
[0042] Das Geschoss 4 ist nach dem PELE-Prinzip geschaffen bzw. arbeitet im Einsatzfall
nach diesem und erstreckt sich entlang einer Längsachse 16, hier einer Mittenachse,
die mit der Flugrichtung 8 zusammenfällt. Das Geschoss 4 enthält einen Kern 18, der
sich entlang der Längsachse 16 erstreckt und hier in Form einer sogenannten Bodenschraube
rotationssymmetrisch in Form von zwei längs aneinandergereihten geraden Kreiszylindern
unterschiedlicher Durchmesser ausgeführt ist. Ein hier schraffiert dargestellter Abschnitt
20a des Kerns 18 ist als Passivkern 22 ausgeführt. Der Passivkern 22 besteht aus einem
inkompressiblen passiven Kernmaterial, hier einem faserverstärkten Kunststoff.
[0043] Das Geschoss 4 enthält außerdem eine Hülle 24, die sich ebenfalls entlang der Längsachse
16 erstreckt und hier in Form eines geraden Kreiszylindermantels ausgeführt ist. Bezogen
auf die Längsachse 16 umgibt die Hülle 24 den Kern 18 radial außen. Mehrere, hier
ebenfalls schraffiert dargestellte Abschnitte 26a der Hülle 24 sind als Passivhülle
28 aus einem passiven Hüllmaterial, hier Stahl, ausgeführt.
[0044] Das Kernmaterial weist damit eine geringere Dichte und Penetrationsfähigkeit und
endballistische Wirksamkeit im Ziel 10 als das Hüllmaterial auf.
[0045] Das Geschoss enthält mehrere Reaktivelemente 30 aus einem Reaktivmaterial, hier Auermetall.
Das Reaktivmaterial ist daher kein Explosivstoff. Ausschließlich beim bestimmungsgemäßen
Auftreffen des Geschosses 4 auf das Ziel 10 erfährt das Reaktivmaterial eine Impaktenergie
36, hier angedeutet durch vier, einen gestrichelten Kreis komprimierende Pfeile; außerdem
reagiert es - wie weiter unten erläutert wird - mit Bestandteilen 38 der Impaktumgebung
50, also der Umgebung des Geschosses 4 beim Einschlag im Ziel 10. Das Reaktivmaterial
reagiert hierauf mit einer Freisetzung von Wärme 32 sowie einer durch eine hier gestrichelte
Linie angedeutete Volumenexpansion 34.
[0046] Im Beispiel ist eines der Reaktivelemente 30 ein Reaktivkern 40, der hier einen Abschnitt
20b des Kerns 18 bildet. Reaktivkern 40 und Passivkern 22 zusammen bilden den gesamten
Kern 18.
[0047] Das Geschoss 4 arbeitet nach dem PELE-Prinzip: bei Auftreffen auf das Ziel 10 dringt
die ballistisch wirksame Hülle 24 allmählich in das Ziel 10 ein; der inkompressible
und ballistisch vergleichsweise unwirksame Kern 18 dagegen nicht bzw. kaum. Der Kern
18 wird daher - angedeutet durch einen Pfeil 48 - in Richtung der Längsachse 16 komprimiert
und reagiert dadurch mit einer lateralen bzw. Querausdehnung quer zur Längsachse 16
(weitere Pfeile 48). Dadurch wird die Hülle 24 radial aufgeweitet und gegebenenfalls
auch zerteilt, dies ist der namensgebende erhöhte laterale Effekt.
[0048] Der Reaktivkern 40 erfährt die Impaktenergie 36 und reagiert darauf mit einer Freisetzung
von Wärme 32, die zusätzlich in das Ziel 10 sowie dessen Impaktumgebung 50 eingebracht
wird und dort gegen das Ziel 10 wirken kann.
[0049] Weitere Reaktivelemente 30 sind jeweils als eine Reaktivhülle 42 ausgeführt bzw.
als entsprechende Hüllenteile, die einen jeweiligen Abschnitt 26b der Hülle 24 bilden.
Auch hier bilden wieder die Reaktivhüllen 42 (Abschnitte 26b) und die Passivhüllen
28 (Abschnitte 26a) zusammen die gesamte Hülle 24.
[0050] Ein axialer Splitterabschnitt 44 der Hülle 24 ist in einer ersten Ausführungsform
(hier unten in Fig. 1 exemplarisch nur für eine Hälfte des Geschosses 4 dargestellt)
in Form von Konstruktionssplittern 46 ausgeführt, von denen in Figur 1 exemplarisch
fünf Stück dargestellt sind. Drei der Konstruktionssplitter 46 sind Reaktivelemente
30 bzw. Reaktivhüllen 42, also aus Reaktivmaterial ausgeführt. Zwei der Konstruktionssplitter
46 sind Abschnitte 26a der Hülle 24 aus passivem Hüllmaterial.
[0051] Infolge der oben genannten lateralen Ausdehnung des Kerns 18 nach dem PELE-Prinzip
werden vorliegend die Konstruktionssplitter 46 in Radialrichtung zur Längsachse 16
abgesprengt. Die Konstruktionssplitter 46 als Teile der Passivhülle 28 wirken dabei
in herkömmlicher Weise als rein ballistische Splitter. Diejenigen in Form der Reaktivhüllen
42 dagegen reagieren mit Bestandteilen 38 der Impaktumgebung 50 (Umgebung des Geschosses
4 im Moment des Einschlags im Ziel 10). Hierauf reagiert das Reaktivmaterial mit einer
Volumenexpansion 34. Diese wiederum führt zu einer verstärkten Wirkung des Geschosses
4 am Ziel 10 im Gegensatz zu einem rein passiven bzw. klassischen PELE-Geschoss 4
bzw. dessen passiven rein ballistischen Splittern.
[0052] In einer zweiten, alternativen Ausführungsform, die exemplarisch für das gesamte
Geschoss 4 in Figur 1 oben dargestellt ist, ist der Splitterabschnitt 44 mit Sollbruchmitteln
52, hier Sollbruchstellen in Form von Einkerbungen, von denen vier Stück dargestellt
sind, ausgeführt. Erst durch die Aufweitung der Hülle 24 (PELE-Prinzip) erfolgt dabei
das Zerbrechen des Splitterabschnitts 44 in einzelne Splitter 47, in Figur 1 durch
Strichelungen angedeutet. Auch hier entstehen sowohl Splitter47 aus Reaktivmaterial
als auch Splitter aus Passivmaterial. Die Wirkungen ergeben sich wie oben für die
Konstruktionssplitter 46 beschrieben.
[0053] Das Geschoss 4 enthält weiterhin ein radial zwischen Hülle 24 und Kern 18 einliegendes
Zwischenelement 54. Diese ist hier in Form einer Belegung von weiteren Konstruktionssplittern
46 ausgeführt. Die Konstruktionssplitter 46 sind einerseits Formkörper (z.B. Zylinder,
Würfel, Kugeln) aus Reaktivmaterial (in der Figur durch Kreuze symbolisiert) sowie
andererseits rein ballistische Kugeln aus Wolfram, also Passivmaterial, in der Figur
wieder schraffiert. Die Kugeln sind in einem nicht näher erläuterten Schaum des Zwischenelements
54 eingeschäumt bzw. gehalten. Die Kugeln aus Reaktivmaterial stellen damit Reaktivelemente
30 dar, die hier als Reaktivzwischenelemente 56 ausgeführt sind und damit jeweils
einen Abschnitt 57 des Zwischenelements 54 bilden.
[0054] Beim Auftreffen auf das Ziel 10 gilt für die Konstruktionssplitter 46 des Zwischenelements
54 sinngemäß das gleiche wie oben in Bezug auf die Hülle 24 ausgeführt. Die Konstruktionssplitter
54 werden aufgrund des PELE-Prinzips in Radialrichtung zur Längsachse 16 beschleunigt;
diejenigen aus Passivmaterial, hier Wolfram, wirken als rein klassisch ballistische
Konstruktionssplitter. Die Konstruktionssplitter 46 aus Reaktivmaterial dagegen reagieren
mit einem Bestandteil 38 der Impaktumgebung 50. Die Bestandteile 38 sind vorliegend
Luft bzw. deren Sauerstoff und/oder Wasser bzw. Luftfeuchtigkeit. Hierauf reagiert
das Reaktivmaterial mit der Freisetzung von Wärme 32. Die Wärme 32 stellt einen zusätzlichen
Wirkeffekt gegenüber einem klassischen rein passiven PELE-Geschoss am Ziel 10 dar.
[0055] Das Geschoss 4 kann wie folgt durch Umkonstruktion eines nicht dargestellten, vergleichbaren
klassischen PELE-Geschosses geschaffen werden: Der gesamte Kern 18, der im klassischen
Geschoss "Bodenschraube" genannt wird und vollständig aus Passivmaterial besteht,
wird durch eine verkürzte Bodenschraube in Form des Passivkerns 22 in Kombination
mit dem Reaktivkern 40 in Form eines Zylinders aus Reaktivmaterial ersetzt.
[0056] Das Zwischenelement 54, im klassischen Geschoss ein WSM-Kugelkörper (Wolfram-SchwerMetall)
wird durch das dargestellte Zwischenelement 54 ersetzt, in dem Teile der Wolframkugeln
durch Konstruktionssplitter 46 in Form von Formkörpern aus Reaktivmaterial ersetzt
werden. Weiterhin werden Teile der im klassischen Geschoss vollständig aus Passivmaterial
bestehenden Hülle 24 durch Reaktivelemente 30, wie oben beschrieben, ersetzt.
Bezugszeichenliste
[0057]
- 2
- Munition
- 4
- Geschoss
- 6
- Ladung
- 8
- Flugrichtung
- 10
- Ziel
- 12
- Hülse
- 14
- ballistische Haube
- 16
- Längsachse
- 18
- Kern
- 20a,b
- Abschnitt (Kern)
- 22
- Passivkern
- 24
- Hülle
- 26a,b
- Abschnitt (Hülle)
- 28
- Passivhülle
- 30
- Reaktivelement
- 32
- Wärme
- 34
- Volumenexpansion
- 36
- Impaktenergie
- 38
- Bestandteil (Impaktumgebung)
- 40
- Reaktivkern
- 42
- Reaktivhülle
- 44
- Splitterabschnitt (Hülle)
- 46
- Konstruktionssplitter
- 47
- Splitter
- 48
- Pfeil
- 50
- Impaktumgebung
- 52
- Sollbruchmittel
- 54
- Zwischenelement
- 56
- Reaktivzwischenelement
- 57
- Abschnitt (Zwischenelement)
1. Geschoss (4) nach dem Pele-Prinzip, das sich entlang einer Längsachse (16) erstreckt,
- mit einem sich entlang der Längsachse (16) erstreckenden Kern (18), wobei zumindest
ein Abschnitt (20a) dessen als ein Passivkern (22) aus einem inkompressiblen passiven
Kernmaterial ausgeführt ist,
- mit einer sich entlang der Längsachse (16) erstreckenden Hülle (24), die den Kern
(18) radial außen umgibt, wobei zumindest ein Abschnitt (26a) der Hülle (24) als eine
Passivhülle (28) aus einem passiven Hüllmaterial ausgeführt ist,
- wobei das Kernmaterial eine geringere Dichte und Penetrationsfähigkeit und endballistische
Wirksamkeit als das Hüllmaterial aufweist,
- wobei das Geschoss (4) wenigstens ein Reaktivelement (30) aus Reaktivmaterial enthält,
das kein Explosivstoff ist und das ausschließlich bei einem bestimmungsgemäßen Auftreffen
des Geschosses (4) auf ein Ziel (10) unter Einwirkung einer Impaktenergie (36) und/oder
durch Reaktion mit einem Bestandteil (38) seiner Impaktumgebung (50) mit einer Freisetzung
von Wärme (32) und / oder einer Volumenexpansion (34) reagiert.
2. Geschoss (4) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eines der Reaktivelemente (30) ein Reaktivkern (40) ist, der zumindest einen
Abschnitt (20b) des Kerns (18) bildet.
3. Geschoss (4) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Reaktivkern (40) und der Passivkern (22) zusammen den gesamten Kern (18) bilden.
4. Geschoss (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eines der Reaktivelemente (30) eine Reaktivhülle (42) ist, die zumindest
einen Abschnitt (26b) der Hülle (24) bildet.
5. Geschoss (4) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Reaktivhülle (42) und die Passivhülle (28) zusammen die gesamte Hülle (24) bilden.
6. Geschoss (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Splitterabschnitt (44) der Hülle (24) in Form von Konstruktionssplittern
(46) ausgeführt ist und/oder ein Sollbruchmittel (52) aufweist, das den Splitterabschnitt
(44) in Splitter (47) aufteilt.
7. Geschoss (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Geschoss (4) mindestens ein radial zwischen dem Kern (18) und der Hülle (24) einliegendes
Zwischenelement (54) enthält.
8. Geschoss (4) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eines der Reaktivelemente (30) ein Reaktivzwischenelement (56) ist, das
zumindest einen Abschnitt (57) des Zwischenelements (54) bildet.
9. Geschoss (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Reaktivmaterial ein Auermetall und/oder Zirkon und/oder eine gepresste Mischung
aus Polytetrafluorethylen und Metall oder eine gepresste oder gesinterte oder additiv
gefertigte Mischung von Metallen und/oder Metallverbindungen ist.
10. Munition (2), mit einem Geschoss (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und einer
Ladung (6) zum Antrieb des Geschosses (4).