[0001] Die Erfindung betrifft eine Pumpenvorrichtung für Fluid, insbesondere für Diesel-Kraftstoff,
mit einem Pumpenkolben, der mittels einer Betätigungseinrichtung längsverfahrbar in
einem Pumpengehäuse geführt ist und der in Abhängigkeit von seiner Verfahrstellung
innerhalb des Pumpengehäuses einzelne Pumpenräume mit unterschiedlichen Volumina zumindest
zeitweise voneinander separiert.
[0002] Durch
EP 3 352 877 B1 ist eine Filtervorrichtung bekannt, insbesondere vorgesehen für den Einsatz bei Diesel-Kraftstoffen,
mit einem in einem Filtergehäuse austauschbar aufnehmbaren Filterelement, wobei eine
Fluid-Pumpeneinrichtung mit zwei Pumpenkammern als Teil der Filtervorrichtung vorhanden
ist, die mittels eines in diesen Kammern längsverfahrbar geführten Pumpenkolbens zumindest
in einer seiner beiden Verfahrrichtungen fluiddicht voneinander separiert sind, wobei
jeder Pumpenkammer zugeordnet ein Ventil vorgesehen ist, das gegenläufig zum jeweils
anderen Ventil bei Betätigen der Pumpeneinrichtung öffnet oder schließt, und wobei
mindestens das eine Ventil Bestandteil des Filterelementes ist und in seiner geöffneten
Stellung Fluid in seine zugeordnete Pumpenkammer weiterleitet und in seiner Schließstellung
diesen Weg sperrt. Bei einem Filterelementwechsel und einem damit ungewollt verbundenen
Eintrag von Luft in das Filtergehäuse wird diese bei Betätigen der Pumpeneinrichtung
von Hand über das geöffnete Ventil in die Pumpenkammer weitergeleitet und dergestalt
aus dem System genommen, sodass eine erneute Inbetriebnahme des Kraftstoffversorgungssystems
ohne weiteres möglich ist.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
die bekannte Vorrichtungslösung betreffend den Pumpenbetrieb weiter zu verbessern.
[0004] Eine dahingehende Aufgabe löst eine Pumpenvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 in seiner Gesamtheit.
[0005] Dadurch, dass gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 der Pumpenkolben
eine Druckbegrenzungseinrichtung aufweist, die bei Überschreiten eines vorgebbaren
Pumpendruckes in einem der Pumpenräume eine Druckentlastung für das Fluid in Richtung
des anderen, zu dem einen Pumpenraum benachbarten Pumpenraum vorsieht, ist ein häufig
auftretendes technisches Problem gelöst, nämlich dass der Druck, der von einer Handpumpe
auf ein Kraftstoffsystem aufgebracht wird, unzulässig hoch werden kann, was gegebenenfalls
zur Folge hat, dass in dem Versorgungssystem vorhandene Dichtungen und sonstige gegen
zu hohen Druck empfindliche Bauteile beschädigt werden können. Dieser Gefahr ist mit
der erfindungsgemäßen Druckbegrenzungseinrichtung wirksam begegnet und unzulässig
hohe Drücke im Pumpenbetrieb sind mit Sicherheit vermieden.
[0006] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Pumpenvorrichtung ist
vorgesehen, dass der Pumpenkolben mittels einer Dichteinrichtung längsverfahrbar im
Pumpengehäuse geführt ist, der mindestens eine Fluidverbindung aufweist, die in einer
Rückhubbewegung des Pumpenkolbens die einander benachbarten Pumpenräume fluidführend
miteinander verbindet, von denen der eine ein zusehends kleineres und der andere ein
zusehends größeres Volumen einnimmt. Dergestalt ist eine Möglichkeit geschaffen durch
Verfahren des Pumpenkolbens in einer Betätigungsrichtung, das Pumpengehäuse für die
spätere Abgabe des Fluids mit Fluid von einer Eingangsseite stammend zu befüllen.
[0007] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Pumpenvorrichtung
ist vorgesehen, dass die jeweilige Fluidverbindung im Pumpenkolben von einem Steuermittel
abdeckbar ist, das als Druckbegrenzungseinrichtung bei einem vorgebbaren Druckschwellenwert
in einen Pumpenraum die jeweilige Fluidverbindung freigibt und den Rückfluss zum anderen
Pumpenraum ermöglicht. Dergestalt lässt sich die im Pumpengehäuse zuvor aufgenommene
Fluidmenge durch Betätigen des Pumpenkolbens von Hand in der entgegengesetzten Richtung
zu einem Ausgang respektive verbraucherseitig ausschieben und kommt es dahingehend
zu einer ungewollten Druckerhöhung auf der dahingehenden Ausgangs- oder Abgabeseite,
wird die Druckbegrenzungseinrichtung im Pumpenkolben aktiviert und Fluid zu hohen
Druckes kann wiederum auf die druckentlastete Ausgangsseite des Pumpengehäuses, die
vom Pumpenkolben freigelassen ist, zurückströmen. Dergestalt ist eine sichere Druckbegrenzung
auf der Abgabeseite erreicht und etwaig im anschließenden Versorgungskreis befindliche,
druckempfindliche Baukomponenten werden vor druckbedingten Beeinträchtigungen oder
gar einer Zerstörung verschont. Dies hat so keine Entsprechung im Stand der Technik.
[0008] Ein besonders einfacher Mechanismus für die Druckbegrenzungsfunktion der Pumpenvorrichtung
ergibt sich, wenn zum Einstellen des Druckschwellenwertes ein Energiespeicher, vorzugsweise
in Form einer Druckfeder, dient und ferner ein Steuermittel zum Einsatz kommt, das
aus einer Steuerscheibe gebildet ist, deren Außendurchmesser derart kleiner ist als
der Außendurchmesser des Pumpenkolbens, dass ein umlaufender Ringspalt zwischen der
Steuerscheibe und der Innenumfangsseite des Pumpengehäuses gebildet ist. Auf diese
Art und Weise kann in der üblichen Pumpenvorwärtsbewegung die federbelastete Steuerscheibe
Fluidverbindungen im Pumpenkolben zunächst zuhalten, sodass wirksam ein druckaufbauendes
Pumpen von Hand in Richtung der Abgabeseite möglich ist und bei etwaigem Ansprechen
der Druckbegrenzungsfunktion wird die Steuerscheibe aufgesteuert und die derart dann
freigegebenen Fluidverbindungen lassen den Rückstrom von Fluid hohen Druckes von der
Abgabeseite auf die Entlastungsseite des Pumpenkolbens innerhalb des Pumpengehäuses
zu.
[0009] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Pumpenvorrichtung
ist vorgesehen, dass nach Abschluss des Pumpvorgangs, der mehrere Pumpstöße mit dem
Pumpenkolben beinhalten kann, dieser in eine Position innerhalb des Pumpengehäuses
verfahren wird, bei der beide Pumpenräume freigegeben sind, sodass dergestalt eine
direkt fluidführende Verbindung zwischen dem Eingang des Pumpengehäuses und seinem
Ausgang hergestellt ist. Hierdurch ist eine Neutralposition durch den Pumpenkolben
im Pumpengehäuse eingenommen und ein Haupt-Fluidvolumenstrom kann ungehindert von
der Eingangsseite zu der Ausgangsseite des Pumpengehäuses strömen.
[0010] Weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Pumpenvorrichtung sind Gegenstand der
sonstigen Unteransprüche.
[0011] Im Folgenden wird die erfindungsgemäße Pumpenvorrichtung anhand eines Ausführungsbeispiels
nach der Zeichnung anhand von Längsschnitten näher erläutert. Dabei zeigen in prinzipieller
und nicht maßstäblicher Darstellung die
- Figur 1
- die Pumpenvorrichtung in einer Sperrstellung des Volumenstroms für einen fälligen
Filterelementwechsel;
- Figuren 2 und 3
- die Pumpenvorrichtung nach der Figur 1, einmal in einer Befüllstellung beziehungsweise
im Pumpenbetrieb;
- Figur 4
- eine den Figuren 1 bis 3 entsprechende Darstellung mit gezeigter Druckbegrenzungsfunktion;
und
- Figur 5
- die Pumpenvorrichtung nach den Figuren 1 bis 4 in einer einen Haupt-Fluid-Volumenstrom
freigebenden Neutralstellung, wobei in den Figuren 2 bis 5 die jeweilige Hauptströmungsrichtung
in Pfeildarstellung wiedergeben ist.
[0012] Die Figur 1 zeigt die wesentlichen Komponenten der Pumpenvorrichtung in einer Art
Längsschnittdarstellung. Dabei weist die Pumpenvorrichtung ein Pumpengehäuse 10 auf
mit einem teilweise topfartig ausgebildeten Grundgehäuse 12, das nach außen hin von
einem Deckelteil 14 fluiddicht verschlossen ist. In dem Pumpengehäuse 10 ist längsverfahrbar
ein Pumpenkolben 16 geführt, der mittels einer als Ganzes mit 18 bezeichneten Betätigungseinrichtung
betätigbar ist. Hierfür weist das Grundgehäuse 12 einen zylindrischen Hohlraum 20
auf, der in Blickrichtung auf die Figur 1 gesehen nach links sich entlang eines konischen
Abschnitts 22 in einen Fluidraum 24 erweitert, dessen Durchmesser größer ist als der
Durchmesser des zylindrisch ausgeführten Hohlraums 20. Dergestalt unterteilt der Pumpenkolben
16 die gezeigten Räume 20, 22 und 24 in zwei Pumpenräume, nämlich den einen Pumpenraum
26 und den anderen Pumpenraum 28. Je nachdem, welche Verfahrstellung der Pumpenkolben
16 im Grundgehäuse 12 einnimmt, ist der eine 26 oder der andere Pumpenraum 28 im Volumen
vergrößert oder entsprechend im selben Maße verringert.
[0013] Wie die Figur 1 weiter zeigt, mündet in den einen Hohlraum 20 ein Eingang 30 ein,
in Form eines fluidführenden Kanals, der an seinem freien oberen Ende von einem Rückschlagventil
32 üblicher Bauart versehen ist. Demgegenüber mündet in den erweiterten Fluidraum
24 wiederum in Form eines Fluidkanals ein Ausgang 34 ein, der zu einem nicht näher
dargestellten Abnehmer führt, der insoweit an die Pumpenvorrichtung angeschlossen
ist und der beispielsweise Teil eines üblichen (Diesel-) Kraftstoffversorgungssystems
sein kann.
[0014] Die Betätigungseinrichtung 18 weist eine Betätigungsstange 36 auf, die an ihrem einen
freien Ende mit einer Handhabe 38 versehen ist, beispielsweise in Form eines Betätigungsknaufes
oder eines Betätigungsknopfes. An ihrem anderen gegenüberliegenden Ende ist die Betätigungsstange
36 im Durchmesser verjüngt und geht insoweit in eine zylindrische Stiftführung 40
für den Pumpenkolben 16 über. Die an ihrem freien Ende spitz zulaufende Stiftführung
40 weist eine ringförmige Anschlagscheibe 42 auf, die gegenüber dem freien Durchmesser
der Stiftführung 40 verbreitert ist und insoweit eine Anschlagmöglichkeit für den
Pumpenkolben 16 in seiner, in Blickrichtung auf die Figur 1 gesehen, ganz linken Anschlagstellung
bildet. In der in Figur 1 gezeigten Mittelstellung ist jedoch der Pumpenkolben 16
in seiner ganz rechten Position gezeigt und der Abstand zwischen der Vorderseite des
Pumpenkolbens 16 und der benachbart gegenüberliegenden Rückseite der Anschlagscheibe
42 bildet eine Art Schleppspiel 44 für die Bewegung des Pumpenkolbens 16 aus, dessen
Funktion im Folgenden noch näher erläutert werden wird.
[0015] Der Pumpenkolben 16 ist aus einer scheibenförmigen, zylindrischen Platte gebildet,
die außenumfangsseitig eine Dichteinrichtung 46 trägt in Form von zwei beabstandet
zueinander angeordneten üblichen Dichtringen, die in Radialnuten des Pumpenkolbens
16 aufgenommen sind. Der Pumpenkolben 16 weist ferner mindestens eine durchgehend
verlaufende Axialbohrung 48 auf, wobei vorzugsweise mehrere solcher Axialbohrungen
48 sich konzentrisch um eine Längsachse 50 der Pumpenvorrichtung herum gruppieren,
die auch gleichzeitig die Betätigungsachse für die Betätigungseinrichtung 18 ist.
In der in der Figur 1 gezeigten Mittelstellung ist die jeweilige Axialbohrung 48 von
einem Steuermittel 52 abgedeckt in Form einer Steuerscheibe 54. Der Außendurchmesser
der Steuerscheibe 54 ist dabei geringer als der Außendurchmesser des Pumpenkolbens
16, sodass ein umlaufender Ringspalt 56 gebildet ist zwischen dem Außenumfang der
Steuerscheibe 54 und dem zylindrischen Innenumfang des Grundgehäuses 12, das den Hohlraum
20 im Pumpengehäuse 10 umfasst. Der Ringspalt 56 dient dazu Fluid von dem einen Pumpenraum
26 im Bedarfsfall, was anhand der Figur 4 noch näher erläutert werden wird, in Richtung
des anderen Pumpenraumes 28 zu bringen, und zwar über die jeweilige Axialbohrung 48,
die insoweit für einen Fluiddurchlass von der Steuerscheibe 54 aufgesteuert ist.
[0016] Die Steuerscheibe 54 stützt sich mit ihrer einen Plattenseite an der zugehörigen
Kolbenseite des Pumpenkolbens 16 und mit ihrer anderen Seite an einem Energiespeicher
ab in Form einer Druckfeder 58. Für die dahingehende Abstützung mit der Druckfeder
58 ist diese an ihrem anderen freien Ende an einer weiteren Anschlagscheibe 60 gehalten,
die mittels der Druckfeder 58 an einen Sprengring 62, der in die Betätigungsstange
36 eingreift, zu jeder Zeit angelegt ist. Des Weiteren ist die Steuerscheibe 54 in
einem Mittenbereich an einer radialen Verbreiterung 64 in abstützender Weise angelegt,
die sich zwischen der Stiftführung 40 und den sonstigen Teilen der Betätigungsstange
36 in Richtung der Handhabe 38 erstreckt, wobei zur Führung der Verbreiterung 64 eine
zugehörige Radialausnehmung 66 im Pumpenkolben 16 vorhanden ist. In der gezeigten
Stellung nach der Figur 1 schließt die benachbarte Kolbenseite des Pumpenkolbens 16
bündig mit der Anlagefläche der Verbreiterung 64 ab, an die die Steuerscheibe 54 unter
der Kraft der Druckfeder 58 in einer Vertikalebene verlaufend angelegt ist.
[0017] Die Betätigungsstange 36 kann mittels der Handhabe 38 in eine vollständige Einfahrstellung,
gemäß der Darstellung nach der Figur 5, gebracht werden, wobei dann die Handhabe 38
auf dem Deckelteil 14 aufliegt und ein zylindrischer Vorsprung 68 des Deckelteils
14 mit einem Innengewinde 70 erlaubt ein Verschrauben über nicht näher dargestellte
Gewindeteile der Handhabe 38 respektive der Betätigungsstange 36 in diesem Bereich.
Dergestalt ist eine verriegelte Position der Handhabe 38 nebst Betätigungsstange 36
am Pumpengehäuse 10 erreicht und dabei tritt der Pumpenkolben 16 aus dem Hohlraum
20 in den verbreiterten Fluidraum 24 vollständig über. Auch dies wird später noch
näher erläutert werden. Ferner ist die Betätigungsstange 36 im Deckelteil 14 entlang
einer nicht dargestellten Dichtung geführt, wovon in den Figuren nur die zugehörige
Ringnut 71 gezeigt ist. Darüber hinaus ist mit der gezeigten Pumpenvorrichtung mit
ihren wesentlichen Komponenten eine als Ganzes mit 72 bezeichnete Druckbegrenzungseinrichtung
realisiert.
[0018] Zunächst wird das Befüllen des Pumpengehäuses 10 anhand der Kolbenstellung nach der
Figur 2 näher beschrieben. Dabei wird zum dahingehenden Befüllen die Kolben- oder
Betätigungsstange 36 mittels der Handhabe 38 aus ihrer Stellung nach der Figur 1 nach
rechts bewegt und über das Rückschlagventil 32 wird Fluid von Seiten des Einganges
30 in den anderen Pumpenraum 28 gebracht. Da sich die Betätigungsstange 36 nach rechts
bewegt, nimmt ihre Verbreiterung 64 die Steuerscheibe 54 gleichfalls nach rechts mit,
sodass über den permanent vorhandenen Ringspalt 56 Fluid in den geschaffenen Zwischenraum
zwischen Steuerscheibe 54 und freigegebener Kolbenseite des Pumpenkolbens 16 gelangt
und von dort aus über die einzelnen Axialbohrungen 58 im Pumpenkolben 16 in den einen
Pumpenraum 26. Dergestalt wird der eine Pumpenraum 26 mit Fluid in Richtung des Ausganges
34 vollständig befüllt. Die entsprechende Fluidströmungsrichtung ist in der Figur
2 mit Pfeilen wiedergegeben und ein Rückfließen des Fluidvolumens von Seiten des anderen
Pumpenraumes 28 in Richtung des Einganges 30 wird durch das bereits genannte Rückschlagventil
32 wirksam verhindert. Bei der dahingehenden Rückhubbewegung kommt die Verbreiterung
64 außer Eingriff mit der zugehörigen Ausnehmung 66 im Pumpenkolben 16 und die Anschlagscheibe
42 kommt in Anlage mit der einen freien Stirnseite des Pumpenkolbens 16. Ferner wird
die zylindrische Stiftführung 40 in Richtung des Pumpenkolbens 16 eingefahren. Des
Weiteren spannt die Steuerscheibe 54 des Steuermittels 52 die Druckfeder 58 vor, die
sich mit ihrem anderen freien Ende über die weitere Anschlagscheibe 60 an der Betätigungsstange
36 abstützt.
[0019] Das im Raum 28 vorher über den Eingang 30 zugeführte Fluid wird mittels der Rückhubbewegung
des Pumpenkolbens 16 über die Axialbohrungen 48 in Richtung des einen Raumes 26 verdrängt,
wobei das Rückschlagventil 32 geschlossen ist. Wird nun anschließend gemäß der Darstellung
nach der Figur 3 die Kolben- oder Betätigungsstange 36 mittels der Handhabe 38 wiederum
von ihrer rechten Position nach der Figur 2 nach links gemäß der Darstellung nach
der Figur 3 gedrückt, wird das im einen Pumpenraum 26 befindliche Fluid gemäß der
Pfeildarstellung über den Ausgang 34 im Pumpengehäuse 10 in Richtung eines hydraulischen
Verbrauchers respektive einer fluidischen Arbeitsmaschine (Dieselmotor) ausgeschoben.
Dabei sind die Axialbohrungen 48 im Pumpenkolben 16 durch den Steuerschieber 54 wiederum
verschlossen und die zylindrische Stiftführung 40 ist gemäß der Darstellung nach der
Figur 1 wieder in ihrer vordersten linken Position; wie in der Darstellung nach der
Fig. 1. Ferner wird der Steuerschieber 54 unter der Kraft der sich entspannenden Druckfeder
58 in der die Axialbohrungen 48 schließenden Position gehalten.
[0020] Bei der dahingehenden Verfahrbewegung des Pumpenkolbens 16 von rechts nach links
entsteht ein Unterdruck im rückwärtigen Bereich des Pumpenvolumens, sprich also im
anderen Pumpenraum 28, wodurch sich das Rückschlagventil 32 öffnet, sodass dergestalt
Fluid, wie Kraftstoff, in den anderen Pumpenraum 28 nachlaufen kann, wobei gleichzeitig,
wie bereits dargelegt, das vordere Fluidvolumen im einen Pumpenraum 26 sich verringert
und über den Ausgang 34 weiter befördert wird, indem die dahingehende Fluidmenge vom
Pumpenkolben 16 aus dem Pumpengehäuse 10 ausgeschoben wird.
[0021] Die Betätigungsabfolge nach den Figuren 2 und 3 wird abwechselnd wiederholt bis das
gewünschte Abgabe-Füllvolumen auf Seiten des Ausganges 34 erreicht ist oder bis die
Druckbegrenzungseinrichtung 72 anspricht, was anhand der Figur 4 im Folgenden näher
erläutert wird. Dabei wird der Pumpenraum 28 abwechselnd entleert und eingangsseitig
mit Fluid wieder befüllt.
[0022] Sofern der Pumpendruck auf Seiten des Ausganges 34 ausgehend von der Position nach
der Figur 3 einen unzulässig hohen Wert erreicht, wirkt dieser gemäß der Pfeildarstellung
nach der Figur 4 über die Axialbohrungen 48 auf den Steuerschieber 54 des Steuermittels
52, das insoweit entgegen der Wirkung der Druckfeder 58 nach rechts sich bewegt und
über die Axialbohrungen 48 sowie den freigelegten Zwischenraum zwischen Pumpenkolben
16 und Steuerschieber 54 gelangt das Fluid über den permanenten Ringspalt 56 auf die
Seite mit dem anderen Pumpenraum 28. Dergestalt erfolgt also eine Druckentlastung
von dem einen Pumpenraum 26 in Richtung des anderen Pumpenraumes 28 und ein unzulässig
hoher Druck auf Seiten des Ausganges 34 wird dergestalt abgebaut. Je nach Auswahl
der Federkennlinie für die Druckfeder 58 lässt sich derart der Druckschwellenwert
für ein Aufsteuern der Druckbegrenzungseinrichtung 72 vorgeben. Wie ferner die Figur
4 zeigt, bleibt dabei die Betätigungsstange 36 mit ihrer zylindrischen Stiftführung
40 in einer Verschiebestellung gemäß den Figuren 1 und/ oder 3. Die Druckbegrenzungseinrichtung
72 besteht gemäß ihrer aufgezeigten Funktion im Wesentlichen aus dem federbelasteten
Steuermittel 52, das in Abhängigkeit von der Drucksituation im Pumpengehäuse die Fluidverbindung
im Pumpenkolben in Form der jeweiligen Axialbohrung 48 öffnet oder verschließt.
[0023] Nach dem beschriebenen Befüllvorgang und dem möglichen Abbau von unzulässigen Druckspitzen
mittels Einsatzes der Druckbegrenzungseinrichtung 72 lässt sich die Betätigungsstange
oder Kolbenstange 36 gemäß der Darstellung nach der Figur 5 nunmehr ganz nach links
verschieben und wird dabei unter Einsatz der Handhabe 38 mit dem Innengewinde 70 im
Vorsprung 68 des Deckelteils 14 verschraubt. Dergestalt gelangt nach der Darstellung
nach der Figur 5 der Pumpenkolben 16 mit der Druckbegrenzungseinrichtung 72 vollständig
in den sich eingangsseitig konisch erweiternden Fluidraum 24 und ist insoweit dort
in eine neutrale Position gebracht, bei der ein Haupt-Fluid-Volumenstrom ungehindert
von Seiten des Einganges 30 in Richtung des Ausganges 34 strömen kann, was wiederum
mit Pfeildarstellung wiedergegeben ist. Dabei werden beide Pumpenräume 26 und 28 gleichermaßen
durchströmt sowie außenumfangsseitig der Pumpenkolben 16 mit der zugehörigen Druckbegrenzungseinrichtung
72.
[0024] Abschließend sei noch erwähnt, dass bei der Kolbendarstellung gemäß der Figur 1 der
Volumenstrom zwischen Eingang 30 und Ausgang 34 gesperrt ist, um dergestalt einen
Filterelementwechsel (nicht dargestellt) störungsfrei vornehmen zu können. Nach dem
Elementwechsel lässt sich dann wie anhand der Figuren 2 bis 5 beschrieben, Fluid,
wie Kraftstoff, wieder in das KraftstoffVersorgungssystem (common-rail) bringen, das
dabei gleichzeitig "entlüftet" wird.
[0025] Durch die vorliegende erfindungsgemäße Lösung, bei der eine Druckbegrenzungseinrichtung
72 in einem Pumpenkolben 16 einer Pumpenvorrichtung integriert ist, lässt sich die
beschriebene Druckbegrenzung auf einfache Weise platzsparend realisieren und auf zusätzliche
kostenintensive Druckbegrenzungsventile kann verzichtet werden. Ferner besteht bei
einer nicht dargestellten Ausführungsform auch die Möglichkeit die Handhabe 38 und/oder
die Betätigungsstange 36 mittels eines motorisierten Antriebes hin- und herzubewegen,
sodass eine Pumpbetätigung von Hand nicht zwingend notwendig ist.
1. Pumpenvorrichtung für Fluid, insbesondere für Diesel-Kraftstoff, mit einem Pumpenkolben
(16), der mittels einer Betätigungseinrichtung (18) längsverfahrbar in einem Pumpengehäuse
(10) geführt ist und der in Abhängigkeit von seiner Verfahrstellung innerhalb des
Pumpengehäuses (10) einzelne Pumpenräume (26, 28) mit unterschiedlichen Volumina zumindest
zeitweise voneinander separiert, dadurch gekennzeichnet, dass der Pumpenkolben (16) eine Druckbegrenzungseinrichtung (72) aufweist, die bei Überschreiten
eines vorgebbaren Pumpendruckes in einem der Pumpenräume (26) eine Druckentlastung
für das Fluid in Richtung des anderen, zu dem einen Pumpenraum (26) benachbarten Pumpenraum
(28) vorsieht.
2. Pumpenvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Pumpenkolben (16) mittels einer Dichteinrichtung (46) längsverfahrbar im Pumpengehäuse
(10) geführt ist, der mindestens eine Fluidverbindung aufweist, die in einer Rückhubbewegung
des Pumpenkolbens (16) die einander benachbarten Pumpenräume (26, 28) fluidführend
miteinander verbindet, von denen der eine (28) ein zusehends kleineres und der andere
(26) ein zusehends größeres Volumen einnimmt.
3. Pumpenvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Fluidverbindung im Pumpenkolben (16) von einem Steuermittel (52) abdeckbar
ist, das als Teil der Druckbegrenzungseinrichtung (72) bei einem vorgebbaren Druckschwellenwert
in einen Pumpenraum (26) die jeweilige Fluidverbindung (48) freigibt und den Rückfluss
zum anderen Pumpenraum (28) ermöglicht.
4. Pumpenvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Einstellen des vorgebbaren Druckschwellenwertes ein Energiespeicher, vorzugsweise
in Form einer Druckfeder (58), dient.
5. Pumpenvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Pumpendruck unterhalb des Druckschwellenwertes das Steuermittel (52) die
jeweilige Fluidverbindung (48) zuhält, und mittels der Betätigungseinrichtung (18)
das in dem einen Pumpenraum (26) befindliche Fluid in Richtung des Ausgangs (34) des
Pumpengehäuses (10) aus diesem ausschiebt.
6. Pumpenvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach Abschluss des Pumpvorgangs, insbesondere im Rahmen eines Befüllvorganges, der
Pumpenkolben (16) mittels der Betätigungseinrichtung (18) beide Pumpenräume (26, 28)
freigibt und eine direkt fluidführende Verbindung zwischen einem Eingang (30) des
Pumpengehäuses (10) und seinem Ausgang (34) hergestellt ist.
7. Pumpenvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den Eingang (30) des Pumpengehäuses (10) ein Rückschlagventil (32) eingesetzt
ist, das bei einem Förderhub mit dem Pumpenkolben (16) öffnet und den Fluidweg vom
Eingang (30) in den anderen Pumpenraum (28) freigibt und bei einem Rückhub schließt.
8. Pumpenvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermittel (52) aus einer Steuerscheibe (54) gebildet ist, deren Außendurchmesser
derart kleiner ist als der Außendurchmesser des Pumpenkolbens (16), dass ein umlaufender
Ringspalt (56) zwischen der Steuerscheibe (54) und der Innenumfangsseite des Pumpengehäuses
(10) gebildet ist.
9. Pumpenvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (18) eine Betätigungsstange (36) mit einem Bedienteil
(38) außerhalb des Pumpengehäuses (10) aufweist, die an ihrem einen freien Ende derart
mit einem Schleppspiel (44) im Pumpenkolben (16) geführt ist, dass bei einem Rückhub
die Steuerscheibe (54) unter Freigabe der jeweiligen Fluidverbindung (48) entgegen
der Wirkung des Energiespeichers (58) vom Pumpenkolben (16) abhebt und bei einem Förderhub
unter der Wirkung des Energiespeichers (58) und bei Spiel "Null" die jeweilige Fluidverbindung (48) schließt.
10. Pumpenvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass für den Erhalt des Schleppspiels (44) die Betätigungsstange (36) mit einem vorgebbaren
Überstand den Pumpenkolben (16) in Richtung des einen Pumpenraumes (26) durchgreift
und im Rahmen des Rückhubs der dahingehende Überstand bis zum Anschlag des vorderen
Endbereiches (40, 42) der Betätigungsstange (32) am Pumpenkolben (16) zu Null wird.