[0001] Die Anmeldung betrifft eine Gateanordnung, insbesondere für ein Personentransportsystem,
mit zumindest zwei Durchgangssperren. Darüber hinaus betrifft die Anmeldung ein Verfahren
und ein Personentransportsystem.
[0002] Zugangskontrollsysteme bzw. Gateanordnungen zum Kontrollieren eines Zugangs von einem
unkontrollierten Bereich in einen kontrollierten Bereich und/oder in umgekehrter Richtung
werden beispielsweise bei Personentransportsystemen eingesetzt.
[0003] Ein vorliegendes Personentransportsystem, insbesondere ein öffentliches Personentransportsystem,
dient dem Transport von Personen bzw. Nutzern mittels Personentransportfahrzeugen
(nachfolgend als Transportfahrzeuge bezeichnet). Beispielhafte und nicht abschließende
Transportfahrzeuge eines Personentransportsystems sind Schienenfahrzeuge (z.B. S-Bahn,
U-Bahn, Straßenbahn etc.), Kraftfahrzeuge (z.B. Bus), aber auch Wasserfahrzeuge (z.B.
Fähre) und Flugzeuge. Gateanordnungen werden jedoch auch bei anderen Anwendungen verwendet,
bei denen eine Berechtigung von Nutzern für ein Betreten oder Verlassen eines kontrollierten
Bereichs kontrolliert werden soll, wie zum Beispiel bei Sport-, Kultur- oder Freizeitveranstaltungen.
[0004] In der vorliegenden Anmeldung umfasst eine Gateanordnung zumindest zwei Durchgangssperren.
Eine Durchgangssperre (auch als Gate bezeichnet) ist eingerichtet zum selektiven Versperren
und zum selektiven Ermöglichen eines Einlasses (also insbesondere eines Eintretens)
von einem ersten Bereich zu einem zweiten Bereich. Durch eine Durchgangssperre kann
insbesondere sichergestellt werden, dass nur autorisierte bzw. berechtigte Nutzer
die Durchgangssperre passieren können, um beispielsweise in den kontrollierten Bereich
zu gelangen und/oder den kontrollierten Bereich zu verlassen.
[0005] Eine Gateanordnung ist konfiguriert, ein Ticketmedium eines Nutzers bzw. die darauf
vorhandene Zugangsberechtigung des Nutzers vor einer Freigabe eines Passierens einer
Durchgangssperre zu prüfen. Ein Nutzer kann über ein Ticketmedium mit einer von einem
Lesemodul auslesbaren Zugangsberechtigung verfügen (z.B. ein Ticketcode, wie ein Magnetstreifencode,
grafischer Ticketcode, wie ein Barcode oder QR-Code, RFID-Kennung, eine andere auslesbare
Nutzer- oder Mobilgerätkennung etc.). Der Ticketcode kann als Dateninhalt zumindest
die Zugangsberechtigung des Nutzers enthalten und/oder eine Identifikation des Nutzers,
anhand derer die Zugangsberechtigung geprüft werden kann.
[0006] In einem Ausgangszustand ist eine Durchgangssperre in der Regel gesperrt. Das bedeutet,
dass ein Sperrelement der Durchgangssperre einen Nutzer am Durchgehen durch die Durchgangssperre
physisch hindert. In anderen Fällen kann die Durchgangssperre im Ausgangszustand geöffnet
sein und sich nur dann schließen, wenn ein Nutzer ohne eine gültige Zugangsberechtigung
bzw. ein gültiges Ticketmedium versucht, die Durchgangssperre zu passieren.
[0007] Ferner sind Durchgangssperren bekannt, die ohne Sperrelemente auskommen und die das
Durchgehen ausschließlich optisch signalisieren. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit
wird nachfolgend davon ausgegangen, dass eine Durchgangssperre im Ausgangszustand
gesperrt ist und bei einer positiven Validierungsprüfung des Ticketmediums eines Nutzers
für das Durchgehen des Nutzers geöffnet wird.
[0008] Eine Durchgangssperre kann über mindestens ein Lesemodul bzw. eine Ticketerfassungsvorrichtung
verfügen. Bekannte Lesemodule umfassen optische Lesemodule, insbesondere eingerichtet
zum Erfassen von Bildern eines grafischen Ticketcodes (z.B. Barcode oder QR-Code)
eines Ticketmediums in einem Erfassungsbereich des Lesemoduls, wie auch Lesemodule
für Magnetstreifentickets, smart-card-basierte Tickets (NFC), Tickets auf mobilen
Endgeräten etc. Mit anderen Worten ist es allgemein erforderlich, dass ein Nutzer
das Ticketmedium derart in den Erfassungsbereich eines Lesemoduls hält, dass dieses
die Nutzerberechtigung des Ticketmediums auslesen kann.
[0009] Die Figur 1a zeigt eine schematische (Drauf-) Sicht einer beispielhaften Gateanordnung
100 des Stands der Technik in einem fehlerfreien Zuordnungszustand.
[0010] Eine fehlerfreier Zuordnungszustand meint anmeldungsgemäß insbesondere, dass ein
Nutzer 113 sein Ticketmedium 118 an dasjenige Lesemodul 111, 112 hält, das der Durchgangssperre
101, 102 zugeordnet ist, in deren Zugangsbereich 119, 120 sich der Nutzer 113 während
der Präsentation des Ticketmediums 118 an das Lesemodul 111, 112 befindet. Das Halten
des Ticketmediums 118 an das Lesemodul 111, 112 kann insbesondere als Tappen bezeichnet
werden.
[0011] Die dargestellte Gateanordnung 100 umfasst eine erste Durchgangssperre 101 und eine
zweite Durchgangssperre 102, die benachbart zu der ersten Durchgangssperre 101 angeordnet
ist.
[0012] Die erste Durchgangssperre 101 weist einen ersten (länglich ausgebildeten) Gatekörper
103 und einen benachbart (insbesondere parallel) zu dem ersten Gatekörper 103 angeordneten
zweiten (länglich ausgebildeten) Gatekörper 104 auf. Der erste Gatekörper 103 und
der zweite Gatekörper 104 definieren einen ersten Durchgang 107, vorliegend von einem
kontrollierten Bereich 114 zu einem unkontrollierten Bereich 115.
[0013] Ferner weist die erste Durchgangssperre 101 mindestens ein erstes Sperrelement 109
auf. Vorliegend sind zwei erste Sperrelemente 109 vorgesehen. Das mindestens eine
erste Sperrelement 109 ist durch mindestens einen ersten Aktor 116 (vorliegend ebenfalls
zwei erste Aktoren 116) zwischen einer geöffneten Position und einer geschlossenen
Position bewegbar.
[0014] In der geöffneten Position, in der sich beispielhaft das mindestens eine erste Sperrelement
109 in der Figur 1a befindet, ist der Durchgang 107 durch die erste Durchgangssperre
101 freigegeben bzw. möglich.
[0015] Der zweite Gatekörper 104 der ersten Durchgangssperre 101 weist mindestens ein erstes
Lesemodul 111 auf. Das erste Lesemodul 111 ist eingerichtet zum Erfassen eines durch
einen Nutzer 113 in (Lese-)Reichweite des ersten Lesemoduls 111 gehaltenes Ticketmediums
118. Wie bereits beschrieben wurde, ist der mindestens eine erste Aktor 116 eingerichtet
zum Bewegen des ersten Sperrelements 109, zumindest basierend auf einer Validierungsprüfung
des erfassten Ticketmediums 118.
[0016] Insbesondere kann bei einem positiven Validierungsprüfungsergebnis, also wenn festgestellt
wurde, dass das Ticketmedium 118 ein gültiges Ticketmedium ist bzw. eine gültige Zugangsberechtigung
enthält, die erste Durchgangssperre 101 durch Bewegen des mindestens einen Sperrelements
109 in die geöffnete Position freigegeben werden. Bei einem negativen Validierungsprüfungsergebnis,
also wenn festgestellt wurde, dass das Ticketmedium 118 ein ungültiges Ticketmedium
ist bzw. keine gültige Zugangsberechtigung umfasst, kann die erste Durchgangssperre
101 durch Halten des mindestens einen Sperrelements 109 in der geschlossenen bzw.
gesperrten Position gesperrt bleiben.
[0017] Vor der ersten Durchgangssperre 101 ist ein Zugangsbereich 119, der insbesondere
von einem Nutzer 113 passiert werden muss, der durch die erste Durchgangssperre 101
durchgehen möchte bzw. wird.
[0018] Die zweite Durchgangssperre 102 weist einen dritten (länglich ausgebildeten) Gatekörper
105 und einen benachbart (insbesondere parallel) zu dem dritten Gatekörper 105 angeordneten
vierten Gatekörper 106 auf. Der dritte Gatekörper 105 und der vierte Gatekörper 106
definieren einen zweiten Durchgang 108 von dem unkontrollierten Bereich 114 zu dem
kontrollierten Bereich 115.
[0019] Ferner weist die zweite Durchgangssperre 102 mindestens ein zweites Sperrelement
110 auf. Vorliegend sind zwei zweite Sperrelemente 110 vorgesehen. Das mindestens
eine zweite Sperrelement 110 ist durch mindestens einen zweiten Aktor 117 (vorliegend
ebenfalls zwei zweite Aktoren 117) zwischen einer geöffneten Position und einer geschlossenen
Position bewegbar. In der geschlossenen Position, in der sich beispielhaft das mindestens
eine zweite Sperrelement 110 in der Figur 1a befindet, ist der Durchgang 108 durch
die zweite Durchgangssperre 102 gesperrt bzw. nicht möglich.
[0020] Der vierte Gatekörper 106 weist mindestens ein zweites Lesemodul 112 auf, das eingerichtet
ist zum Erfassen eines durch einen Nutzer 113 in (Lese-)Reichweite des zweiten Lesemodul
112 gehaltenes Ticketmediums 118. Der mindestens eine zweite Aktor 117 ist eingerichtet
zum Bewegen des zweiten Sperrelements 110, zumindest basierend auf einer Validierungsprüfung
des erfassten Ticketmediums 118. Insbesondere kann die zweite Durchgangssperre 102
entsprechend der ersten Durchgangssperre 101 freigegeben werden oder gesperrt bleiben.
[0021] Vor der zweiten Durchgangssperre 102 ist ein Zugangsbereich 120, der insbesondere
von einem Nutzer 113 passiert werden muss, der durch die erste Durchgangssperre 102
durchgehen möchte bzw. wird.
[0022] Vorliegend ist zu erkennen, dass der zweite Gatekörper 104 der ersten Durchgangssperre
101 gleichzeitig der dritte Gatekörper 105 der zweiten Durchgangssperre 102 ist bzw.
diesen bildet.
[0023] In dem in der Figur 1a dargestellten fehlerfreien Zuordnungszustand präsentiert der
Nutzer 113 das Ticketmedium 118 demjenigen (Ticket-)Lesemodul 111, das, in Durchgangsrichtung
gesehen, auf der rechten Seite des Durchgangs 107 liegt, den der Nutzer 113 nutzen
möchte. Typischerweise wird der Nutzer 113 das Ticketmedium 118 mit seiner rechten
Hand präsentieren, wie dargestellt ist. Es versteht sich, dass bei anderen Varianten
der Anmeldung das korrekte Lesemodul jeweils auch auf der anderen Seite eines Durchgangs
liegen kann.
[0024] In dem Beispiel nach Figur 1a ist das Ticketmedium 118 ein gültiges Ticketmedium
118, so dass das erste Sperrelement 109 geöffnet wird/ist, wie dargestellt.
[0025] In der Figur 1b ist eine schematische (Drauf-) Sicht der beispielhaften Gateanordnung
100 des Stands der Technik nach Figur 1a in einem Zuordnungsfehlerzustand dargestellt.
[0026] Eine Zuordnungsfehlerzustand meint anmeldungsgemäß insbesondere, dass ein Nutzer
113 sein Ticketmedium 118 an dasjenige Lesemodul 111, 112 hält, das nicht der Durchgangssperre
101, 102 zugeordnet ist, in deren Zugangsbereich 119, 120 sich der Nutzer 113 während
der Präsentation des Ticketmediums 118 an das Lesemodul 111, 112 befindet.
[0027] Wie vorliegend dargestellt ist, präsentiert der Nutzer 113 das Ticketmedium 118 an
dem Lesemodul 111, das der ersten Durchgangssperre 101 zugeordnet ist. Der Nutzer
selbst steht jedoch vor der zweiten Durchgangssperre 102. In dem Beispiel nach Figur
1b ist das Ticketmedium 118 ein gültiges Ticketmedium 118, so dass das erste Sperrelement
109 der ersten Durchgangssperre geöffnet wird/ist, wie dargestellt.
[0028] Insbesondere ist in der Figur 1b eine Situation illustriert, in der ein Nutzer 113
(z. B. ein Linkshänder oder ein Nutzer 113, der in der rechten Hand etwas trägt, wie
z. B. ein Gepäckstück) das Ticketmedium 118 dem Lesemodul 111 bzw. Validierungs-Ziel
111 präsentiert, auf das der Nutzer 113 hinsichtlich des Durchgangs 108 nicht zugerichtet
bzw. zugeordnet ist. Diese Situation bzw. dieser fehlerhafte Betriebsvorgang kann
auch als so genanntes "Left-Hand-Tapping" bezeichnet werden. Die Erwartung des Nutzers
113 ist, dass sich die Sperrelemente 110 der vor ihm liegenden zweiten Durchgangssperre
102 öffnen. Tatsächlich öffnen sich die Sperrelemente 109 der in der Darstellung links
von dem Nutzer 113 liegenden ersten Durchgangssperre 101.
[0029] Es ist erkannt worden, dass ein Zuordnungsfehlerzustand bzw. die beschriebene Situation,
bei dem/der ein Nutzer eine irrtümliche Zuordnung von Lesemodul bzw. Validierungs-Ziel
und Durchgang bzw. Durchgangssperre vornimmt, in der Praxis insbesondere bei folgenden
Rahmenbedingungen auftritt:
Der Nutzer ist insbesondere ein Gelegenheitsnutzer von Gateanordnungen ohne oder mit
geringer Erfahrung. Der Nutzer ist mit der Gateanordnung nicht vertraut. Im Gegensatz
hierzu weiß ein Nutzer, der die Gateanordnung häufig passiert (z. B. ein Berufspendler),
in der Regel, mit welchem Verhalten die Gateanordnung möglichst zügig passiert werden
kann. Insbesondere ist diesem Nutzer klar, welches Lesemodul zu welcher Durchgangssperre
gehört.
[0030] Zusätzlich ist festgestellt worden, dass ein Zuordnungsfehlerzustand häufig dann
auftritt, wenn an der Gateanordnung ein geringes Nutzeraufkommen beobachtet werden
kann. Wenn sich viele andere Nutzer an der Gateanordnung befinden, kann durch Beobachten
gelernt werden, welches Lesemodul welcher Durchgangssperre zugeordnet ist.
[0031] Auch wurde festgestellt, dass ein Zuordnungsfehlerzustand häufig bei Nutzern auftritt,
die Linkshänder sind. Vermutlich ist es für eine signifikante Anzahl von Linkshändern
intuitiv, das Ticketmedium in der linken Hand zu halten und es folglich mit der linken
Hand an das Lesemodul zu führen. Durch den gestreckten linken Arm ist der Aufmerksamkeitsbereich
durch die damit verbunden Körperposition eher nach rechts orientiert, so dass unter
Umständen nicht wahrgenommen wird, dass sich die links befindliche Durchgangssperre
öffnet. Der wahrgenommene Misserfolg führt dazu, dass gegebenenfalls ein neuer Versuch
an einem benachbarten rechtsgelegenen Lesemodul unternommen wird. Dieses Verhalten
konnte an Gateanordnungen in der Praxis beobachtet werden.
[0032] Darüber hinaus wurde erkannt, dass ein Zuordnungsfehlerzustand häufig dann auftritt,
wenn ein Nutzer beide Hände in Verwendung hat. In der Praxis konnte an Gateanordnungen
beobachtet werden, dass Nutzer für den Fall, dass die rechte Hand bereits verwendet
wird (z. B. zum Halten einer Tasche, eines mobilen Endgeräts etc.), das Ticketmedium
in die linke Hand nehmen und teilweise dann entsprechend das falsche Lesemodul ansteuern
mit der Erwartung, dass sich die vor ihnen liegende Durchgangssperre öffnet.
[0033] Aus einem Zuordnungsfehlerzustand bzw. der zuvor beschriebenen Situation können verschiedene
Probleme/Nachteile resultieren.
[0034] So kann es zu einem Sicherheitsproblem kommen, da ggf. ein anderer Nutzer unberechtigterweise
die freigegebene Durchgangssperre nutzt. Insbesondere kann die Gateanordnung auf Kosten
des Nutzers passiert werden, der von einer irrtümlichen Zuordnung von Lesemodul zu
Durchgangssperre ausgegangen ist.
[0035] Für den Fall, dass ein Wert auf dem Ticketmedium gespeichert ist (auch als Stored-Value-Ticket
bezeichnet), wird das für die Passage erforderliche Entgelt abgezogen, ohne dass der
Nutzer die Passage tatsächlich genutzt hat. Bei mehreren hintereinander folgenden
fehlerhaften Versuchen kann dies je nach System sogar mehrfach erfolgen.
[0036] In so genannten kennungsbasierten bzw. ID-basierten-Systemen (z. B. bei Ticketmedien
in Form von Monatsfahrkarten) kann eine so genannte Anti-Passback-Funktion in dem
Zugangskontrollsystem implementiert sein. Diese Funktion soll vermeiden, dass ein
Ticketmedium nach einer ersten Passage durch eine Gateanordnung durch einen ersten
Nutzer wieder auf die andere Seite der Gateanordnung an einen weiteren Nutzer gereicht
werden kann, der dann ebenfalls das Ticketmedium zur Passage nutzen kann. Dementsprechend
kann bei einem solchen System eine bestimmte Totzeit (z. B. 10 Minuten) vorgegeben
sein. Diese Totzeit startet nach einer (positiven) Validierungsprüfung des Ticketmediums
bzw. es wird geprüft, ob die erfasste Kennung innerhalb einer bestimmten vorherigen
Zeitdauer, nämlich die Totzeit, bereits genutzt wurde. Erst nach Ablauf dieser Totzeit
kann dieses Ticketmedium erneut verwendet werden. Ein vorheriger Nutzungsversuch führt
zu einem negativen Prüfungsergebnis, so dass eine entsprechende Durchgangssperre bzw.
die gesamte Gateanordnung gesperrt bleibt.
[0037] Dies führt bei dem beschriebenen Zuordnungsfehlerzustand dazu, dass selbst wenn der
Nutzer seine Fehlbedienung erkannt hat, er/sie eine Zeit (nämlich die genannte Totzeit)
bis zur nächsten möglichen Validierung und Passage warten muss. Da die Existenz dieser
Totzeit und die Länge der Totzeit Nutzern in der Regel nicht bekannt ist, kann der
Nutzer die Situation ohne Hilfe häufig nicht lösen. Dies reduziert die Nutzbarkeit
der Gateanordnung signifikant.
[0038] Auch aus Kostensicht führen die beschriebenen Zuordnungsfehlerzustände zu Problemen,
da zur Lösung eines Zuordnungsfehlerzustands im Sinne des Nutzers der Einsatz von
Service-Personal an den Gateanordnungen erforderlich ist. Wenn die aus den Problemen
resultierende Verärgerung eines Nutzers öffentlich wird, z. B. über soziale Medien,
Fahrgastverbände etc., führt dies unter Umständen zu einem Image-Schaden des Betreibers
des Personentransportsystem, der wiederum aufwändige Reaktionen erfordern würde.
[0039] Zudem führt ein Zuordnungsfehlerzustand bzw. das Left-Hand-Tapping zu einem verminderten
Durchsatz an einer Gateanordnung. So kann es insbesondere in Stoßzeiten an einer Gateanordnung
durch einen Zuordnungsfehlerzustand zu Behinderungen des Durchflusses an Nutzern kommen.
[0040] Zur Lösung dieser Probleme sind aus dem Stand der Technik passive Maßnahmen bekannt,
die darauf abzielen, dem Nutzer optisch oder durch geometrische Ausrichtung des Lesemoduls
die korrekte Zuordnung von Lesemodul bzw. Validierungs-Ziel und Durchgangssperre bzw.
Durchgang zu erleichtern. Beispielsweise ist es aus dem Stand der Technik bekannt,
das Lesemodul bzw. eine Oberfläche des Lesemoduls in Richtung der zugeordneten Durchgangssperre
zu neigen. Auch ist die Anordnung von Symbolen und/oder Farben an der Gateanordnung
bekannt, wie grüne Pfeile, die von dem Lesemodul zu der diesem Lesemodul zugeordneten
Durchgangssperre zeigen.
[0041] Die Praxis zeigt jedoch, dass es trotz dieser passiven Maßnahmen regelmäßig zu fehlerhaften
Zuordnungen von Lesemodul und Durchgangssperre durch Nutzer kommt. Daher treten die
genannten Probleme hinsichtlich Sicherheit, Durchsatz, Nutzbarkeit und Kosten im Stand
der Technik weiterhin auf.
[0042] Daher liegt der Anmeldung die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, welche
die vorbeschriebenen Probleme zumindest reduziert und insbesondere die Sicherheit,
den Durchsatz und die Nutzbarkeit eines Zugangskontrollsystems verbessert.
[0043] Die Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der Anmeldung gelöst durch eine Gateanordnung
nach Anspruch 1. Die Gateanordnung dient insbesondere einem Einsatz in einem Personentransportsystem.
Die Gateanordnung umfasst eine erste Durchgangssperre mit einem ersten Gatekörper
und einem benachbart zu dem ersten Gatekörper angeordneten zweiten Gatekörper. Der
erste Gatekörper und der zweite Gatekörper definieren bzw. bilden einen ersten Durchgang
zwischen einem kontrollierten Bereich und einem unkontrollierten Bereich. Die erste
Durchgangssperre umfasst mindestens ein durch mindestens einen ersten Aktor zwischen
einer geöffneten Position und einer geschlossenen Position bewegbares erstes Sperrelement.
Der zweite Gatekörper umfasst mindestens ein erstes Lesemodul. Das erste Lesemodul
ist eingerichtet zum Erfassen eines durch einen Nutzer in Reichweite bzw. den Erfassungsbereich
des ersten Lesemoduls gehaltenes Ticketmediums. Der mindestens eine erste Aktor ist
eingerichtet zum Bewegen des ersten Sperrelements zwischen der geöffneten Position
und der geschlossenen Position, zumindest basierend auf einer Validierungsprüfung
des erfassten Ticketmediums. Die Gateanordnung umfasst mindestens eine zweite Durchgangssperre
mit einem dritten Gatekörper und einem benachbart zu dem dritten Gatekörper angeordneten
vierten Gatekörper. Der dritte Gatekörper und der vierte Gatekörper definieren bzw.
bilden einen zweiten Durchgang zwischen dem kontrollierten Bereich und dem unkontrollierten
Bereich. Die zweite Durchgangssperre umfasst mindestens ein durch mindestens einen
zweiten Aktor zwischen einer geöffneten Position und einer geschlossenen Position
bewegbares zweites Sperrelement. Der vierte Gatekörper umfasst mindestens ein zweites
Lesemodul. Das zweite Lesemodul ist eingerichtet zum Erfassen eines durch einen Nutzer
in Reichweite bzw. den Erfassungsbereich des zweiten Lesemoduls gehaltenes Ticketmediums.
Der mindestens eine zweite Aktor ist eingerichtet zum Bewegen des zweiten Sperrelements
zwischen der geöffneten Position und der geschlossenen Position, zumindest basierend
auf einer Validierungsprüfung des erfassten Ticketmediums. Der zweite Gatekörper der
ersten Durchgangssperre ist der bzw. bildet den dritte/n Gatekörper der zweiten Durchgangssperre.
[0044] Die Gateanordnung umfasst ferner ein Überwachungssystem. Das Überwachungssystem umfasst
mindestens eine erste Sensoreinrichtung. Die erste Sensoreinrichtung ist zumindest
eingerichtet zum Detektieren eines Nutzers in einem ersten Zugangsbereich der ersten
Durchgangssperre und zum Detektieren eines Nutzers in einem zweiten Zugangsbereich
der zweiten Durchgangssperre. Das Überwachungssystem umfasst mindestens eine Detektionsvorrichtung.
Die Detektionsvorrichtung ist eingerichtet zum Detektieren eines Zuordnungsfehlerzustands
zumindest dann, wenn bei einer Erfassung eines Ticketmediums durch das erste Lesemodul
der ersten Durchgangssperre zumindest nahezu gleichzeitig ein Nutzer durch die erste
Sensoreinrichtung nur in dem zweiten Zugangsbereich detektiert wird. Das Überwachungssystem
umfasst mindestens eine Steuervorrichtung. Die Steuervorrichtung ist eingerichtet
zum Initiieren mindestens einer Zuordnungsfehleraktion bei einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands.
[0045] Indem im Gegensatz zum Stand der Technik die anmeldungsgemäße Gateanordnung ein aktives
Überwachungssystem umfasst, das eingerichtet ist zum Detektieren eines Zuordnungsfehlerzustands
und eingerichtet ist, eine Zuordnungsfehleraktion bei einer entsprechenden Detektion
zumindest zu initiieren, werden die vorbeschriebenen Probleme zumindest reduziert
und insbesondere die Sicherheit, der Durchsatz und die Nutzbarkeit einer Gateanordnung,
insbesondere eines Personentransportsystems, verbessert. Die Kosten können reduziert
werden. Insbesondere ist anmeldungsgemäß anstelle von passiven Maßnahmen ein aktives
Überwachungssystem vorgesehen, mit dem ein Zuordnungsfehlerzustand durch mindestens
eine aktive Zuordnungsfehleraktion beseitigt werden kann.
[0046] Die anmeldungsgemäße Gateanordnung dient vorzugsweise der Verwendung in einem Personentransportsystem,
um insbesondere einen kontrollierten Bereich des Personentransportsystems von einem
unkontrollierten Bereich des Personentransportsystems zu trennen. Ein anmeldungsgemäßes
Personentransportsystem ist insbesondere ein öffentliches Personentransportsystem
und dient dem Transport von Personen bzw. Nutzern mittels Personentransportfahrzeugen
(nachfolgend als Transportfahrzeuge bezeichnet). Beispielhafte und nicht abschließende
Transportfahrzeuge sind Schienenfahrzeuge (z.B. Bahn, U-Bahn, Straßenbahn etc.), Kraftfahrzeuge
(z.B. Bus), aber auch Wasserfahrzeuge (z.B. Fähre) und Flugzeuge.
[0047] Die anmeldungsgemäße Gateanordnung umfasst mindestens zwei Durchgangssperren bzw.
Gates, die insbesondere benachbart zueinander angeordnet sind. Es versteht sich, dass
bei Varianten der Anmeldung eine Gateanordnung drei oder mehr (benachbarte) Durchgangssperren
umfassen kann.
[0048] Jede Durchgangssperre umfasst jeweils zwei Gatekörper. Zwei benachbart zueinander
angeordnete Durchgangssperren teilen sich hierbei (stets) einen Gatekörper. Ein Gatekörper
ist insbesondere eine sich in Durchgangsrichtung erstreckende Basis einer Gateanordnung.
Die zwei Gatekörper einer Durchgangssperre sind insbesondere parallel zueinander angeordnet.
Der Bereich zwischen den Gatekörpern, der durch die Gatekörper definiert bzw. gebildet
ist, ist insbesondere ein Durchgang von dem kontrollierten Bereich in den unkontrollierten
Bereich und/oder von dem unkontrollierten Bereich in den kontrollierten Bereich. Die
beiden Gatekörper einer Durchgangssperre bilden insbesondere die Seitenbegrenzung
des Durchgangs dieser Durchgangssperre.
[0049] Eine anmeldungsgemäße Gateanordnung kann insbesondere an einem Eingang und/oder Ausgang
eines kontrollierten Bereichs angeordnet sein. Der kontrollierte Bereich kann insbesondere
eine Zugangsberechtigung bzw. Aufenthaltsberechtigung eines Nutzers zum Zugang bzw.
Aufenthalt erfordern. Insbesondere kann die anmeldungsgemäße Durchgangssperre in einem
ÖPV (Öffentlichen Personenverkehr) Zugangskontrollsystem verwendet werden, aber auch
in anderen Zugangsanwendungen.
[0050] Jede Durchgangssperre umfasst mindestens ein Lesemodul für jede bestimmungsgemäße
Durchgangsrichtung, bei der die Passage eines Nutzers kontrolliert werden soll. Das
mindestens eine Lesemodul ist in bzw. an einem (bestimmten) Gatekörper der (jeweiligen)
Durchgangssperre angeordnet. Beispielsweise kann der jeweilige in Durchgangsrichtung
auf der rechten Seite angeordnete Gatekörper einer jeweiligen Durchgangssperre das
Lesemodul umfassen (insbesondere im Bereich der Stirnseite). Anmeldungsgemäß umfasst
der zweite Gatekörper der ersten Durchgangssperre das mindestens eine erste Lesemodul
der ersten Durchgangssperre und der vierte Gatekörper der zweiten Durchgangssperre
das mindestens eine zweite Lesemodul der zweiten Durchgangssperre. Es versteht sich,
dass jede Durchgangssperre zwei oder mehr (auf unterschiedlichen Technologien basierende)
Lesemodule aufweisen kann, die jeweils in dem gleichen Gatekörper angeordnet sein
können.
[0051] Das mindestens eine Lesemodul einer Durchgangssperre kann mindestens eine Schnittstelleneinrichtung
sein, wie eine Bluetooth-Lesemodul, RFID-Lesemodul, NFC-Lesemodul, WLAN-Lesemodul,
optisches Lesemodul, Magnetstreifenscanner etc. Bevorzugt kann das mindestens eine
Lesemodul einer Durchgangssperre ein NFC-Lesemodul und/oder ein optisches Lesemodul
(z.B. Barcodescanner oder QR-Codescanner) sein, eingerichtet zum Erfassen eines Ticketcodes
eines in den Erfassungsbereich bzw. der Reichweite des Lesemoduls gehaltenen Ticketmediums.
Die Reichweite eines Lesemoduls kann, insbesondere bei einem NFC-Lesemodul und/oder
einem optisches Lesemodul, zwischen nahezu 0 und 20 cm liegen, insbesondere zwischen
nahezu 0 und 10 cm.
[0052] Das Ticketmedium kann ein mobiles Endgerät sein, auf dem ein Ticketcode (enthaltend
als Dateninhalt zumindest eine Zugangsberechtigung) auslesbar gespeichert sein kann.
Beispielsweise kann auf dem Display des mobilen Endgeräts ein Ticketcode angezeigt
werden. Alternativ oder zusätzlich kann ein gespeicherter Ticketcode über eine NFC-Schnittstelle
des mobilen Endgeräts auslesbar sein.
[0053] Beispielhafte und nicht abschließende mobile Endgeräte sind Smartphones, Tablet-Computer,
mobile Spielkonsolen, Laptops, Netbooks, Smart-Watches und ähnliche Wearables.
[0054] Das Ticketmedium ist aber nicht auf ein mobiles Endgerät beschränkt, sondern kann
auch ein anderes Ticketmedium sein, wie ein papier- oder kartenbasiertes Ticketmedium,
beispielsweise mit einem auf einer Außenseite befindlichen, insbesondere aufgedruckten,
grafischen Ticketcode, oder mit einem Magnetstreifen. Beispielhafte weitere Ticketmedien,
die insbesondere durch ein Lesemodul kontaktlos oder kontaktbasiert erfassbar sind,
sind Tokens, Chipkarten (bzw. Smartcards), Kreditkarten, Bankkarten (oder dergleichen),
Mobiltelefone, Personal Digital Assistants (PDAs), Tablet-PCs, integrierte Schaltungschips,
elektronische Pässe, elektronische Ausweisdokumente etc.
[0055] Jede Durchgangssperre umfasst mindestens ein Sperrelement. Insbesondere kann an mindestens
einem Gatekörper einer (jeweiligen) Durchgangssperre mindestens ein Sperrelement befestigt
sein. Insbesondere jede Durchgangssperre kann mindestens einen (ansteuerbaren) Aktor
(z.B. einen Elektromotor) umfassen, eingerichtet zum Bewegen des Sperrelements zwischen
einer geöffneten Position und einer geschlossenen Position der Durchgangssperre. In
der geöffneten Position ist der Durchgang durch die Durchgangssperre freigegeben.
In der geschlossenen Position ist der Durchgang durch die Sperrkörperanordnung der
Durchgangssperre (physisch) gesperrt.
[0056] Allgemein ist eine anmeldungsgemäße Durchgangssperre eingerichtet zum Freigeben eines
Passierens der Durchgangssperre, wenn eine durch ein Lesemodul von dieser Durchgangssperre
erfasstes Ticketmedium (bzw. Ticketcodes des Ticketmediums) den Nutzer des Ticketmediums
zum Passieren der Durchgangssperre berechtigt. Beispielsweise kann die Gateanordnung
und/oder eine weitere Vorrichtung (z.B. Hintergrundsystem) des Personentransportsystems
mindestens ein Validierungsmodul umfassen, eingerichtet zum Auswerten des erfassten
Ticketmediums. Insbesondere kann das Validierungsmodul einen Vergleich einer in einem
Ticketcode des erfassten Ticketmediums enthaltenen Zugangsberechtigung mit gespeicherten
zulässigen Zugangsberechtigungen oder nicht zulässigen Zugangsberechtigungen durchführen.
[0057] Ergibt die Auswertung eine Berechtigung des Nutzers zum Passieren der entsprechenden
Durchgangssperre, ist das Validierungsprüfungsergebnis also positiv, kann das Auswertemodul
ein Freigabesignal erzeugen. Bei einem Empfang des Freigabesignals kann der mindestens
eine Aktor der entsprechenden Durchgangssperre ein Bewegen des mindestens einen Sperrelements
der entsprechenden Durchgangssperre in die geöffnete Position bewirken, so dass der
Nutzer die entsprechende Durchgangssperre passieren kann. Ergibt die Auswertung eine
Nicht-Berechtigung des Nutzers zum Passieren der Durchgangssperre, ist das Validierungsprüfungsergebnis
also negativ, kann die Durchgangssperre gesperrt bleiben.
[0058] In einer bekannten Betriebsart kann eine Durchgangssperre nur in einer Durchgangsrichtung
betrieben werden, also in einem bestimmten Durchgangsrichtungszustand. Dies meint
insbesondere, dass Nutzer eine Durchgangsperre nur in eine Richtung (bestimmungsgemäß)
passieren können. Beispielsweise kann die Durchgangssperre in diesem Betriebszustand
nur ein Eintreten in den kontrollierten Bereich ermöglichen oder nur ein Austreten
aus dem kontrollierten Bereich.
[0059] In einer anderen Betriebsart kann die Durchgangsrichtung einer Durchgangssperre bzw.
der Durchgangsrichtungszustand jedoch während des Betriebs geändert werden, um beispielsweise
während einer ersten Zeitdauer ein Passieren der Durchgangssperre in eine erste Durchgangsrichtung
und während einer anderen Zeitdauer ein Passieren der Durchgangssperre in die entgegengesetzte
Durchgangsrichtung bereitzustellen. In diesem Fall umfasst die Durchgangssperre Lesemodule
an beiden Enden des Durchgangs, und zwar so, dass sie in der Durchgangsrichtung des
Nutzers typischerweise rechts vom Durchgang liegen.
[0060] Wie bereits beschrieben wurde, gibt allgemein die erste Durchgangssperre eine Passage
durch die erste Durchgangssperre frei, wenn ein durch das mindestens eine erste Lesemodul
erfasstes Ticketmedium den Nutzer zur Passage berechtigt, und die zweite Durchgangssperre
gibt eine Passage durch die zweite Durchgangssperre frei, wenn ein durch das mindestens
eine zweite Lesemodul erfasstes Ticketmedium den Nutzer zur Passage berechtigt. In
beiden Fällen liegt ein zuvor beschriebener fehlerfreier Zuordnungszustand vor (bzw.
dieser wird angenommen).
[0061] Wie eingangs beschrieben wurde, kann es an einer anmeldungsgemäßen Gateanordnung
zu einem Zuordnungsfehlerzustand bzw. -situation kommen. Ein Zuordnungsfehlerzustand
meint insbesondere, dass ein Nutzer sein Ticketmedium an das Lesemodul hält, das nicht
der Durchgangssperre zugeordnet ist, in deren Zugangsbereich sich der Nutzer während
der Präsentation des Ticketmediums an das Lesemodul befindet.
[0062] Der ersten Durchgangssperre ist ein erster in Durchgangsrichtung vor dem ersten Sperrelement
angeordneter und benachbart zu dem ersten Lesemodul angeordneter erster Zugangsbereich
zugeordnet, der von einem Nutzer passiert werden muss, der durch den ersten Durchgang
der ersten Durchgangssperre passieren möchte bzw. wird. Der zweiten Durchgangssperre
ist ein zweiter in Durchgangsrichtung vor dem zweiten Sperrelement angeordneter und
benachbart zu dem zweiten Lesemodul angeordneter zweiter Zugangsbereich zugeordnet,
der von einem Nutzer passiert werden muss, der durch den zweiten Durchgang die zweite
Durchgangssperre passieren möchte bzw. wird. Insbesondere ist der erste Zugangsbereich
der Bereich, in dem ein Nutzer, der das Ticketmedium in Reichweite des ersten Lesemoduls
hält und der die erste Durchgangssperre passieren möchte, sich befinden muss. Insbesondere
ist der zweite Zugangsbereich der Bereich, in dem ein Nutzer, der das Ticketmedium
in Reichweite des zweiten Lesemoduls hält und der die zweite Durchgangssperre passieren
möchte, sich befinden muss. Jeder weiteren Durchgangssperre kann in entsprechender
Weise ein Zugangsbereich zugeordnet sein.
[0063] Anmeldungsgemäß weist die Gateanordnung, insbesondere das Überwachungssystem, eine
erste Sensoreinrichtung (z.B. mit einem oder mehreren Sensormodulen) auf, zumindest
eingerichtet zum Detektieren eines Nutzers in dem ersten Zugangsbereich der ersten
Durchgangssperre und zum Detektieren eines Nutzers in dem zweiten Zugangsbereich der
zweiten Durchgangssperre. Mit anderen Worten, die erste Sensoreinrichtung kann Erfassen,
ob sich ein oder mehrere Nutzer in dem ersten Zugangsbereich und/oder in dem zweiten
Zugangsbereich befinden.
[0064] Ferner umfasst die Gateanordnung, insbesondere das Überwachungssystem, eine Detektionsvorrichtung,
eingerichtet zum Detektieren eines (beschriebenen) Zuordnungsfehlerzustands. Ein Zuordnungsfehlerzustand
wird zumindest dann (beispielsweise nur dann) detektiert bzw. festgestellt, wenn bei
bzw. unmittelbar nach und/oder vor (zwischen 0 und 5 s, vorzugweise zwischen 0,5 und
2,5 s danach und/oder davor) einer Erfassung des Ticketmediums (bzw. des darauf enthaltenen
Ticketcodes) durch das erste Lesemodul der ersten Durchgangssperre ein Nutzer durch
die erste Sensoreinrichtung nur in dem zweiten Zugangsbereich detektiert wird (und
insbesondere kein Nutzer in dem ersten Zugangsbereich detektiert wird).
[0065] Es hat sich gezeigt, dass ein entsprechendes Erfassungsmuster (praktisch gleichzeitige
Erfassung eines Ticketmediums durch erstes Lesemodul der ersten Durchgangssperre,
eines einzelnen Nutzers, der in dem Zugangsbereich vor der (benachbarten) zweiten
Durchgangssperre steht und eines freien Zugangsbereichs vor der ersten Durchgangssperre)
ein zuverlässiges Kriterium für das Vorliegen eines Zuordnungsfehlerzustands ist.
[0066] Anmeldungsgemäß umfasst die Gateanordnung, insbesondere das Überwachungssystem, eine
Steuervorrichtung, die eingerichtet ist zum Initiieren mindestens einer Zuordnungsfehleraktion
bei einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands. Die Zuordnungsfehleraktion ist insbesondere
eine (aktive) Handlung, die darauf abzielt, den Zuordnungsfehlerzustand (zeitnah)
zu beseitigen.
[0067] Gemäß einer Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Gateanordnung kann die Gateanordnung
mindestens eine (ansteuerbare) optische Anzeige umfassen. Bei einer Detektion des
Zuordnungsfehlerzustands kann die Steuervorrichtung eingerichtet sein zum Ansteuern
der optischen Anzeige, derart, dass eine grafische Fehlzuordnungsinformation auf der
optischen Anzeige angezeigt wird. Insbesondere kann eine Ansteuerung der optischen
Anzeige unmittelbar nach einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands erfolgen.
[0068] Eine Fehlzuordnungsinformation kann insbesondere eine Information über das Vorliegen
eines Zuordnungsfehlerzustands enthalten. Bevorzugt kann die Fehlzuordnungsinformation
(zusätzlich) mindestens eine Handlungsanweisung umfassen, um den Zuordnungsfehlerzustand
zu beseitigen (z.B. ein Pfeil, der auf die geöffnete erste Durchgangssperre zeigt
und/oder einen Text mit der Anweisung, die erste Durchgangssperre zu nutzen und/oder
eine farbliche Kennzeichnung, dass die zweite Durchgangssperre gesperrt ist (z.B.
rot) und die erste Durchgangssperre geöffnet ist (z.B. grün)). Es versteht sich, dass
eine Mehrzahl von optischen Anzeigen vorgesehen sein kann.
[0069] Die mindestens eine durch die Steuereinrichtung angesteuerte optische Anzeige (insbesondere
ein Display) ist insbesondere die optische Anzeige, auf die der Blick des Nutzers
aufgrund seiner detektierten Position (zweiter Zugangsbereich) zugerichtet ist.
[0070] Alternativ oder vorzugsweise zusätzlich kann die Gateanordnung mindestens eine akustische
Schnittstelle (z.B. mindestens einen Lautsprecher) umfassen. Bei einer Detektion des
Zuordnungsfehlerzustands kann die Steuervorrichtung eingerichtet sein zum Ansteuern
der akustische Schnittstelle derart, dass eine akustische Fehlzuordnungsinformation
durch die akustische Schnittstelle ausgeben wird.
[0071] Insbesondere kann eine Ansteuerung der akustischen Schnittstelle unmittelbar nach
einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands erfolgen. Wie bereits beschrieben wurde,
kann eine Fehlzuordnungsinformation insbesondere eine Information über das Vorliegen
eines Zuordnungsfehlerzustands enthalten. Bevorzugt kann die Fehlzuordnungsinformation
(zusätzlich) mindestens eine Handlungsanweisung umfassen, um den Zuordnungsfehlerzustand
zu beseitigen (z.B. ein/e bestimmte/r Ton/Tonfolge und/oder eine Ansage mit der Anweisung,
die erste Durchgangssperre zu nutzen). Es versteht sich, dass eine Mehrzahl von akustischen
Schnittstellen vorgesehen sein kann.
[0072] Die mindestens eine durch die Steuereinrichtung angesteuerte akustische Schnittstelle
ist insbesondere die akustische Schnittstelle, auf die der Nutzer aufgrund seiner
detektierten Position (zweiter Zugangsbereich) zugerichtet ist.
[0073] Darüber hinaus kann alternativ oder zusätzlich die Gateanordnung mindestens ein Vibrationsmodul
umfassen. Bei einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands kann die Steuervorrichtung
eingerichtet sein zum (unmittelbaren) Ansteuern des Vibrationsmoduls, derart, dass
ein haptisches Signal durch das Vibrationsmodul ausgeben wird. Beispielweise kann
ein Lesemodul das Vibrationsmodul umfassen. Beispielsweise kann das Lesemodul (z.B.
ein NFC-Lesemodul oder ein optisches Lesemodul) ein Auflagelesemodul mit einer Auflagefläche
sein, auf die das Ticketmedium gelegt werden muss, um ein Erfassen des Ticketmediums
bzw. des entsprechenden Ticketcodes zu erlauben. Insbesondere kann das Vibrationsmodul
eingerichtet sein, die Auflagefläche in Vibrationen zu setzen. Beispielsweise kann
das Vibrationsmodul abhängig von einem Ansteuerungssignal ein haptisches Signal bzw.
Vibrationssignal ausgeben, insbesondere an die Auflagefläche, um den Nutzer über das
Vorliegen eines Zuordnungsfehlerzustands zu informieren. Über die Auflagefläche kann
das Vibrationssignal insbesondere auf das Ticketmedium und eine Hand des Nutzers übertragen
werden. In einfacher Weise erfährt der Nutzer eine Rückkopplung.
[0074] Insbesondere können die vorgenannten Mittel miteinander kombiniert werden. In einfacher
Weise kann ein Zuordnungsfehlerzustand beseitigt werden.
[0075] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Gateanordnung kann
bei einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands die Steuervorrichtung eingerichtet
sein zum Ansteuern des ersten Aktors, derart, dass ein Bewegen des mindestens einen
ersten Sperrelements in die geöffnete Position verhindert wird (obgleich ein positives
Validierungsergebnis für diese Durchgangssperre vorliegt). Das Ansteuern des ersten
Aktors (dies kann auch ein Unterbleiben eines Ansteuerns des ersten Aktors umfassen)
kann vorzugsweise unmittelbar nach einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands erfolgen.
Hierdurch kann insbesondere die Sicherheit weiter verbessert werden. So kann verhindert
werden, dass ein unberechtigter Nutzer die geöffnete erste Durchgangssperre zum Passieren
der Gateanordnung nutzen kann.
[0076] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Gateanordnung
kann bei einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands die Steuervorrichtung eingerichtet
sein zum Ansteuern des zweiten Aktors, derart, dass ein Bewegen des mindestens einen
zweiten Sperrelements in die geöffnete Position bewirkt wird. Insbesondere ist die
Gateanordnung derart konfiguriert, dass ein durch ein erstes Lesemodul, das der ersten
Durchgangssperre zugeordnet ist, erfasstes Ticketmedium grundsätzlich ein Freigeben
eines Passierens der zweiten (benachbart angeordneten) Durchgangssperre bewirken kann,
nämlich zumindest dann, wenn ein Zuordnungsfehlerzustand detektiert wird.
[0077] Aufgrund des detektierten Zuordnungsfehlerzustands, kann das mindestens eine zweite
Sperrelement geöffnet werden (während insbesondere zusätzlich das mindestens eine
erste Sperrelement gesperrt bleiben kann). In besonders nutzerfreundlicher und sicherer
Weise kann ein Zuordnungsfehlerzustand (aktiv) beseitigt werden.
[0078] Um jedoch zu verhindern, dass ein Zuordnungsfehlerzustand bei einem Nutzer wiederholt
auftritt, weil ein Nutzer nach einem Passieren der zweiten Durchgangssperre denkt,
dass sein Bedienverhalten korrekt war, obwohl der Nutzer das falsche Lesemodul genutzt
hat, wird vorgeschlagen, den Nutzer auf den detektierten Zuordnungsfehlerzustand aufmerksam
zu machen. Gemäß einer Ausführungsform kann die Steuervorrichtung eingerichtet sein
zum Ansteuern des zweiten Aktors, derart, dass ein Bewegen des mindestens einen zweiten
Sperrelements in die geöffnete Position mit einer Fehlergeschwindigkeit bewirkt wird,
wobei die Fehlergeschwindigkeit geringer ist als eine Normalöffnungsgeschwindigkeit.
Mit anderen Worten, das mindestens eine zweite Sperrelement kann bei einer Detektion
des Zuordnungsfehlerzustands langsamer geöffnet werden, als in einem Normalzustand
bzw. fehlerfreien Zuordnungszustand. Beispielsweise kann die Fehlergeschwindigkeit
um mindestens 20 %, vorzugsweise mindestens 50 %, reduziert sein, verglichen mit der
Normalöffnungsgeschwindigkeit.
[0079] Alternativ oder zusätzlich kann die Steuervorrichtung, insbesondere zusätzlich zum
Ansteuern des zweiten Aktors zum Bewirken eines Öffnens des zweiten Sperrelements,
auch zum Ansteuern der optischen Anzeige und/oder der akustischen Schnittstelle und/oder
des Vibrationsmoduls eingerichtet sein. Insbesondere kann ein Anzeigen bzw. Ausgeben
einer Fehlzuordnungsinformation bewirkt werden, um über das Vorliegen eines Zuordnungsfehlerzustands
zu informieren.
[0080] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Gateanordnung kann die
Gateanordnung mindestens ein Anti-Passback-Modul umfassen. Das Anti-Passback-Modul
kann (allgemein) eingerichtet sein zum Nicht-Öffnen der Sperrelemente (insbesondere
sämtlicher Sperrelemente) der Gateanordnung bei Detektion einer vorgegebenen Anti-Passback-Bedingung.
[0081] Insbesondere bei so genannten ID-basierten-Systemen (z. B. Ticketmedien in Form von
Monatsfahrkarten) kann ein Anti-Passback-Modul bzw. eine Anti-Passback-Funktion in
der Gateanordnung implementiert sein. Das Anti-Passback-Modul kann allgemein eingerichtet
sein zum Vermeiden, dass ein Ticketmedium nach einer ersten Passage einer Gateanordnung
durch einen ersten Nutzer wieder auf die andere Seite der Gateanordnung an einen weiteren
Nutzer gereicht werden kann, der dann ebenfalls das Ticketmedium zur Passage nutzen
kann. Dementsprechend kann bei einem solchen System, insbesondere als Anti-Passback-Bedingung,
eine bestimmte Totzeit (z. B. 10 Minuten) vorgegeben sein. Diese Totzeit startet nach
einer (positiven) Validierungsprüfung des Ticketmediums bzw. wird rückwärts angewandt,
um zu prüfen, ob das erfasste Ticketmedium bereits zuvor innerhalb der Totzeit an
der Gateanordnung verwendet wurde. Erst nach Ablauf dieser Totzeit kann dieses Ticketmedium
erneut verwendet werden. Ein vorheriger Nutzungsversuch kann daher allgemein zu einem
negativen Validierungsprüfergebnis führen, so dass eine entsprechende Durchgangssperre
gesperrt bleibt.
[0082] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Gateanordnung kann
bei einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands die Steuervorrichtung eingerichtet
sein zum Ansteuern des Anti-Passback-Modul, derart, dass das Nicht-Öffnen der Sperrelemente
bei Detektion der vorgegebenen Anti-Passback-Bedingung (also beispielweise dann, wenn
die bestimmte Totzeit noch nicht abgelaufen ist) unterdrückt wird. Mit anderen Worten,
bei einem erneuten Versuch, bei dem insbesondere ein fehlerfreier Zuordnungszustand
detektiert wird, kann die Anti-Passback-Funktion ausgesetzt werden, so dass insbesondere
eine Durchgangssperre freigegeben werden kann, auch wenn die bestimmte Totzeit noch
nicht abgelaufen ist. Die Anti-Passback-Funktion bzw. das entsprechende Modul wird
trotz eines Vorliegens einer Anti-Passback-Bedingung ausgesetzt. Hierdurch kann in
einfacher Weise der Nutzerkomfort verbessert werden, ohne die Sicherheit zu verringern.
[0083] Bei einem Stored-Value-System (Wert ist auf dem Ticketmedium gespeichert oder in
einem Hintergrundsystem zu dem Ticketmedium hinterlegt) kann, gemäß einer weiteren
Ausführungsform, vor Abbuchen des Entgelts geprüft werden, ob ein Zuordnungsfehlerzustand
vorgelegen hat. Die Steuereinrichtung kann eingerichtet sein zum Verhindern eines
Abbuchens des Entgelts bei einer Detektion eines Zuordnungsfehlerzustands (und insbesondere
einer Detektion, dass der Nutzer die Gateanordnung nicht passiert hat).
[0084] Wie bereits beschrieben wurde, kann die erste Sensoreinrichtung mindestens ein Sensormodul
umfassen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Gateanordnung
kann die erste Sensoreinrichtung mindestens ein Sensormodul umfassen, ausgewählt aus
der Gruppe, umfassend:
- Infrarotsensormodul,
- Ultraschallsensormodul,
- Radarsensormodul,
- Lidarsensormodul,
- Bildsensormodul.
[0085] Die genannten Sensormodule haben sich als besonders zuverlässig gezeigt, um die Anwesenheit
eines Nutzers in dem ersten oder zweiten Zugangsbereich zu detektieren.
[0086] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Gateanordnung kann in
dem ersten Gatekörper mindestens ein erstes Ultraschallsensormodul integriert sein.
In dem zweiten Gatekörper kann mindestens ein zweites Ultraschallsensormodul integriert
sein. In dem vierten Gatekörper kann mindestens ein drittes Ultraschallsensormodul
integriert sein. Das erste Ultraschallsensormodul und das zweite Ultraschallsensormodul
können eingerichtet sein zum Erfassen eines Nutzers in dem ersten Zugangsbereich.
Das zweite Ultraschallsensormodul (und/oder ein viertes in dem zweiten Gatekörper
integriertes Ultraschallmodul) und das dritte Ultraschallsensormodul können eingerichtet
sein zum Erfassen eines Nutzers in dem zweiten Zugangsbereich. Vorzugsweise kann ein
Ultraschallmodul im Bereich der Gatekörperstirnfläche des Gatekörpers angeordnet sein.
Indem jeweils zwei Ultraschallmodule vorgesehen sind, um einen jeweiligen Zugangsbereich
zu überwachen, kann die Anwesenheit eines Nutzers in einem jeweiligen Zugangsbereich
noch zuverlässiger detektiert werden.
[0087] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Gateanordnung (insbesondere
zusätzlich zu mindestens einem Ultraschallsensormodul, aber auch alternativ hierzu)
kann die erste Sensoreinrichtung mindestens ein Bildsensormodul mit mindestens einer
3D (dreidimensionale)-Kamera umfassen. Die 3D-Kamera kann vorzugsweise oberhalb der
Gateanordnung angeordnet sein und insbesondere auf die zumindest zwei Zugangsbereiche
ausgerichtet sein. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass für jeden Durchgang und
jede Durchgangsrichtung jeweils eine Kamera oberhalb des Durchgangs angeordnet ist.
[0088] Die Detektionsvorrichtung kann mindestens eine 3D-Bildauswertungseinrichtung umfassen.
Die 3D-Bildauswertungseinrichtung kann eingerichtet sein zum Detektieren eines Nutzers
zumindest in dem zweiten Zugangsbereich durch Auswerten der von der 3D-Kamera bereitgestellten
3D-Bilddaten. Die 3D-Bildauswertungseinrichtung kann eingerichtet sein zum Detektieren
eines Nutzers zumindest in dem zweiten Zugangsbereich und in dem ersten Zugangsbereich.
Insbesondere kann durch die 3D-Bildauswertungseinrichtung festgestellt werden, ob
Nutzer in dem ersten Zugangsbereich und/oder dem zweiten Zugangsbereich gleichzeitig
anwesend sind. In zuverlässiger Weise kann die Anwesenheit eines Nutzers nur in dem
zweiten Bereich (und ohne dass sich ein Nutzer in dem ersten Bereich befindet) bestimmt
werden.
[0089] Grundsätzlich kann die 3D-Bildauswertungseinrichtung in verschiedener Weise die Anwesenheit
eines Nutzers nur in dem zweiten Bereich bestimmen, basierend auf den bereitgestellten
3D-Bilddaten. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Gateanordnung
kann die 3D-Bildauswertungseinrichtung ein Lokalisationsmodul umfassen, eingerichtet
zum Lokalisieren eines Nutzers relativ zu der Gateanordnung. Ferner kann die 3D-Bildauswertungseinrichtung
ein Detektionsmodul umfassen, eingerichtet zum Bestimmen, ob sich der lokalisierte
Nutzer in dem ersten Zugangsbereich oder in dem zweiten Zugangsbereich befindet. Beispielsweise
kann an Referenzbilddaten bestimmt werden, in welchem Zugangsbereich sich ein Nutzer
befindet. Das Detektionsmodul kann insbesondere eingerichtet sein zum Detektieren
eines Zuordnungsfehlerzustands, basierend auf dem lokalisierten Nutzer und einem erfassten
Ticketmedium durch ein bestimmtes Lesemodul.
[0090] Besonders bevorzugt kann die 3D-Bildauswertungseinrichtung ein erstes Vorverarbeitungsmodul
umfassen, eingerichtet zum Extrahieren von 2D-Bilddaten aus den bereitgestellten 3D-Bilddaten.
Ferner kann die 3D-Bildauswertungseinrichtung mindestens ein Klassifizierungsmodul
umfassen, eingerichtet zum Klassifizieren eines in den 2D-Bilddaten enthaltenen Objekts
als einen Nutzer. Insbesondere ermöglichen die Extraktion von 2D-Bilddaten und die
anschließende Klassifikation (beispielweise anhand von Referenzbilddaten), Nutzer
von anderen Objekten, wie Gepäckstücke, Tiere etc., zu unterscheiden.
[0091] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Gateanordnung kann die
Gateanordnung ein zweites Vorverarbeitungsmodul umfassen. Das zweite Vorverarbeitungsmodul
kann eingerichtet sein zum Extrahieren von Tiefeninformationsdaten aus den bereitgestellten
3D-Bilddaten. Das Lokalisationsmodul kann eingerichtet sein zum Lokalisieren eines
Nutzers relativ zu der Gateanordnung, basierend auf einem als Nutzer klassifizierten
Objekt und auf mindestens einem Tiefeninformationsdatum des als Nutzer klassifizierten
Objekts. Eine Lokalisation des Nutzers zumindest in Bezug auf die erste Durchgangssperre
und in Bezug auf die zweite Durchgangssperre kann in besonders zuverlässiger Weise
erfolgen.
[0092] Besonders bevorzugt kann das Detektionsmodul und/oder das Klassifizierungsmodul ein
Gestenauswertungsmodul umfassen, eingerichtet zum Bestimmen einer Präsentationsgeste
eines in dem ersten Zugangsbereich oder in dem zweiten Zugangsbereich lokalisierten
Nutzers, wobei die Präsentationsgeste insbesondere ein Halten des Ticketmediums durch
den Nutzer an das erste Lesemodul oder das zweite Lesemodul ist. Insbesondere kann
durch eine Gestenauswertung auch bei einer Mehrzahl von Nutzern vor der Gateanordnung
zuverlässig ein Zuordnungsfehlerzustand detektiert werden.
[0093] Beispielsweise kann ein erster Nutzer in dem ersten Zugangsbereich und gleichzeitig
ein zweiter Nutzer in dem zweiten Zugangsbereich detektiert werden. Bei einer Erfassung
eines Ticketmediums durch das zweite Lesemodul kann durch die Gestenauswertungsmodul
bestimmt werden, ob der erste Nutzer das Ticketmedium an das erste Lesemodul hält
(also kein Zuordnungsfehlerzustand vorliegt) oder der zweite Nutzer das Ticketmedium
an das erste Lesemodul hält (also ein Zuordnungsfehlerzustand vorliegt).
[0094] Eine beispielhafte Variante, die auf einem vorbeschriebenen 3D-Kamera-Überwachungssystem
mit 3D-Kamera und 3D-Bildauswertungseinrichtung basiert, wird nachfolgend beschrieben.
Die Position der mindestens einen 3D-Kamera ist insbesondere oberhalb der Gateanordnung,
und die Kamera erfasst vorzugsweise den gesamten Bereich vor der Gateanordnung. Aus
den Daten der 3D-Kamera werden in einem Vorverarbeitungsschritt durch das erste Vorverarbeitungsmodul
erste 2D-(Echt-)Bilder und durch ein zweites Vorverarbeitungsmodul Tiefeninformationen
extrahiert. In der Objektklassifikation durch das Klassifizierungsmodul wird das 2D-Bild
verarbeitet. Insbesondere werden Objekte in dem 2D-Bild erkannt und klassifiziert.
Die Information, an welcher Stelle sich das identifizierte Objekt befindet, ist eine
wichtige Information für nachgelagerte Prozessschritte. Das Klassifizieren von Objekten
erfolgt mit Hilfe von trainierten Algorithmen, die mit entsprechenden Referenzdaten
angelernt wurden. Darüberhinausgehend ist es insbesondere auf Basis dieser Technologie
möglich, Gesten und/oder Körperstellung von Nutzern zu identifizieren. Mit diesen
Informationen und der Tiefeninformationen ist es möglich, die erkannten Objekte (mit
Gesten und/oder Körperstellung) im Raum vor der Gateanordnung zu lokalisieren. Mit
Hilfe von zeitlich aufeinanderfolgenden Bildern (insbesondere ein bereitgestellter
Videodatenstrom) können die Objekte im Bereich vor der Gateanordnung verfolgt werden.
Im letzten Schritt der Verarbeitungskette werden die extrahierten Informationen durch
das Detektionsmodul bewertet.
[0095] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Gateanordnung kann dem
ersten Lesemodul ein erster Lesemodulzugangsbereich zugeordnet sein. Dem zweiten Lesemodul
kann ein zweiter Lesemodulzugangsbereich zugeordnet sein. Die erste Sensoreinrichtung
kann eingerichtet sein zum Erfassen eines Nutzers in dem ersten Lesemodulzugangsbereich
oder in dem zweiten Lesemodulzugangsbereich. Die Detektionsvorrichtung kann eingerichtet
sein zum Detektieren eines Zuordnungsfehlerzustands zumindest dann, wenn bei einer
Erfassung des Ticketmediums durch das erste Lesemodul der ersten Durchgangssperre
zumindest nahezu gleichzeitig ein Nutzer durch die erste Sensoreinrichtung nur in
dem zweiten Zugangsbereich und nur in dem zweiten Lesemodulzugangsbereich detektiert
wird. Mit anderen Worten: Der Nutzer kann sich im zweiten Zugangsbereich und sein
(linker) Arm im ersten Lesemodulzugangsbereich befinden, da er fälschlicherweise (mit
der linken Hand) am ersten Lesemodul tapt. Der Lesemodulzugangsbereich ist eine Art
sensorisch überwachte "Annäherungszone" für das Lesemodul, um bereits kurz vor dem
eigentlichen Tap schon mit der Auswertung starten zu können.
[0096] Ein Lesemodulzugangsbereich ist der Bereich, in dem ein Nutzer sich befinden muss,
damit ein Erfassen seines Ticketmediums (zumindest unter normalen Umständen (z.B.
keine Nutzung eines Verlängerungselement, wie ein Selfie-Stick, oder dergleichen))
an dem Lesemodul, das diesem Lesemodulzugangsbereich zugeordnet ist, erfolgen kann.
Hierdurch kann die Zuverlässigkeit der Bestimmung eines Zuordnungsfehlerzustands noch
weiter erhöht werden.
[0097] Um zu prüfen, ob insbesondere ein Zuordnungsfehlerzustand korrekt detektiert wird,
wird gemäß einer weiteren Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Gateanordnung vorgeschlagen,
eine Selbstüberprüfungseinrichtung in der Gateanordnung zu implementieren. Die Gateanordnung
kann insbesondere mindestens eine zweite Sensoreinrichtung umfassen, eingerichtet
zum Erfassen einer Passage eines Nutzers durch die erste Durchgangssperre und zum
Detektieren einer Passage eines Nutzers durch die zweite Durchgangssperre. Die zweite
Sensoreinrichtung kann mindestens ein Sensormodul umfassen. Insbesondere kann die
zweite Sensoreinrichtung für jede Durchgangssperre jeweils mindestens ein Sensormodul
umfassen. Bevorzugt kann das mindestens eine Sensormodul eingerichtet sein zum Überwachen
eines Bereichs, der in Durchgangsrichtung gesehen auf Höhe des Sperrelements einer
Durchgangssperre oder hinter dem Sperrelement angeordnet ist. Das mindestens eine
Sensormodul kann in zumindest einem der zwei Gatekörper einer Durchgangssperre integriert
sein. Vorzugsweise kann das mindestens eine Sensormodul ein Infrarotsensormodul sein,
wie eine Lichtschranke oder ein Lichtgitter. Mit einem Infrarotsensormodul kann eine
Passage eines Nutzers durch eine Durchgangssperre mit hoher Zuverlässigkeit bestimmt
werden. Es versteht sich, dass bei anderen Varianten der Anmeldung die zweite Sensoreinrichtung
alternativ oder zusätzlich auch mindestens ein anderes Sensormodul (z.B. Ultraschallsensormodul,
Kamera, Gewichtssensoren etc.) umfassen kann.
[0098] Die Gateanordnung kann mindestens eine Selbstüberprüfungseinrichtung mit einem Prüfmodul
umfassen. Das Prüfmodul kann eingerichtet sein zum Prüfen, ob ein detektierter Zuordnungsfehlerzustand
korrekt detektiert wurde, basierend auf einer durch die zweite Sensoreinrichtung erfassten
Passage eines Nutzers nach der Detektion des Zuordnungsfehlerzustands. Insbesondere
kann geprüft werden, ob bei einem Zuordnungsfehlerzustand und einem Öffnen des zweiten
Sperrelements der Nutzer anschließend tatsächlich die zweite Durchgangssperre passiert
hat. In entsprechender Weise kann durch das Prüfmodul geprüft werden, ob ein detektierter
fehlerfreier Zuordnungszustand korrekt detektiert wurde, basierend auf einer durch
die zweite Sensoreinrichtung erfassten Passage eines Nutzers nach der Detektion des
fehlerfreien Zuordnungszustands.
[0099] Die Selbstüberprüfungseinrichtung kann insbesondere mindestens ein Deaktivierungsmodul
umfassen, eingerichtet zum Deaktivieren des Überwachungssystems, basierend auf dem
Prüfergebnis des Prüfmoduls. Insbesondere dann, wenn aufgrund des Prüfergebnisses
des Prüfmoduls festgestellt wird, dass die Detektion eines Zuordnungsfehlerzustands
und/oder eines fehlerfreien Zuordnungszustands aufgrund der ausgewerteten Passagen
nicht korrekt ist, kann das Überwachungssystem deaktiviert werden. Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass eine bestimmte Mindestanzahl (z.B. zwischen 1 und 5 in
einem bestimmten Zeitraum) an nicht korrekten Detektionen vorliegen muss. Insbesondere
kann hierdurch verhindert werden, dass es durch einen Sensormoduldefekt und/oder durch
eine Sensormanipulation (z.B. aufgrund von Vandalismus etc.) zu falsch detektierten
Zuordnungsfehlerzuständen und/oder fehlerfreien Zuordnungszuständen kommt.
[0100] Ein weiterer Aspekt der Anmeldung ist ein Verfahren zum Betreiben einer Gateanordnung,
insbesondere einer zuvor beschriebenen Gateanordnung, wobei die Gateanordnung eine
erste Durchgangssperre mit einem ersten Gatekörper und einem benachbart zu dem ersten
Gatekörper angeordneten zweiten Gatekörper umfasst, wobei der erste Gatekörper und
der zweite Gatekörper einen ersten Durchgang zwischen einem kontrollierten Bereich
und einem unkontrollierten Bereich definieren, und mit mindestens einem durch mindestens
einen ersten Aktor zwischen einer geöffneten Position und einer geschlossenen Position
bewegbaren ersten Sperrelement, wobei der zweite Gatekörper mindestens ein erstes
Lesemodul umfasst, eingerichtet zum Erfassen eines durch einen Nutzer in Reichweite
des ersten Lesemoduls gehaltenes Ticketmediums, wobei der mindestens eine erste Aktor
eingerichtet ist zum Bewegen des ersten Sperrelements, zumindest basierend auf einer
Validierungsprüfung des erfassten Ticketmediums, wobei die Gateanordnung mindestens
eine zweite Durchgangssperre mit einem dritten Gatekörper und einem benachbart zu
dem dritten Gatekörper angeordneten vierten Gatekörper umfasst, wobei der dritte Gatekörper
und der vierte Gatekörper einen zweiten Durchgang zwischen dem kontrollierten Bereich
und dem unkontrollierten Bereich definieren, und mit mindestens einem durch mindestens
einen zweiten Aktor zwischen einer geöffneten Position und einer geschlossenen Position
bewegbaren zweiten Sperrelement, wobei der vierte Gatekörper mindestens ein zweites
Lesemodul umfasst, eingerichtet zum Erfassen eines durch einen Nutzer in Reichweite
des zweiten Lesemoduls gehaltenes Ticketmediums, wobei der mindestens eine zweite
Aktor eingerichtet ist zum Bewegen des zweiten Sperrelements, zumindest basierend
auf einer Validierungsprüfung des erfassten Ticketmediums, wobei der zweite Gatekörper
der ersten Durchgangssperre der dritte Gatekörper der zweiten Durchgangssperre ist,
das Verfahren umfassend:
- Detektieren eines Nutzers in einem zweiten Zugangsbereich der zweiten Durchgangssperre
und (nahezu gleichzeitiges) Detektieren eines Erfassens eines Ticketmediums durch
das erste Lesemodul, und
- Detektieren eines Zuordnungsfehlerzustands zumindest dann, wenn bei dem detektierten
Erfassen des Ticketmediums durch das erste Lesemodul der ersten Durchgangssperre zumindest
nahezu gleichzeitig ein Nutzer nur in dem zweiten Zugangsbereich detektiert wird,
und
- Initiieren mindestens einer Zuordnungsfehleraktion bei einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands.
[0101] Das Verfahren dient insbesondere zum Überwachen einer Gateanordnung und zum Detektieren
eines Zuordnungsfehlerzustands (insbesondere eines "Left-Hand-Tappings").
[0102] Ein weiterer Aspekt der Anmeldung ist ein Computerprogramm umfassend Befehle, die
bewirken, dass ein Prozessor eines Überwachungssystems einer Gateanordnung, insbesondere
einer zuvor beschriebenen Gateanordnung, die Verfahrensschritte des vorbeschriebenen
Verfahrens ausführt.
[0103] Das Computerprogramm ist insbesondere ein Überwachungscomputerprogramm und kann in
einer Recheneinrichtung einer Gateanordnung installierbar sein. Es dient insbesondere
der Steuerung einer (vorbeschrieben) ersten Sensoreinrichtung, Detektionsvorrichtung
und Steuervorrichtung. Das Computerprogramm ist eine von einem Prozessor oder mehreren
Prozessoren der Gateanordnung ausführbare Softwareanwendung.
[0104] Das Computerprogramm, insbesondere die Instruktionen bzw. Programmanweisungen, können
in einem Computerprogrammprodukt gespeichert sein, insbesondere einem Programmspeicher.
Zum Beispiel ist ein Programmspeicher ein nicht-flüchtiger Speicher wie ein Flash-Speicher,
ein Magnetspeicher, ein EEPROM-Speicher (elektrisch löschbarer programmierbarer Nur-Lese-Speicher)
und/oder ein optischer Speicher.
[0105] Zusätzlich kann eine Recheneinrichtung der Gateanordnung einen Hauptspeicher aufweisen,
zum Beispiel einen flüchtigen oder nicht-flüchtigen Speicher, insbesondere einen Speicher
mit wahlfreiem-Zugriff (RAM), wie ein statischer RAM-Speicher (SRAM), ein dynamischer
RAM-Speicher (DRAM), ein ferroelektrischer RAM-Speicher (FeRAM) und/oder ein magnetischer
RAM-Speicher (MRAM). Der Prozessor der Gateanordnung kann beispielsweise Zwischenergebnisse
oder Ähnliches in dem Hauptspeicher speichern.
[0106] Ein noch weiterer Aspekt ist ein Personentransportsystem, umfassend mindestens ein
Transportfahrzeug und mindestens eine zuvor beschriebene Gateanordnung, wobei die
Gateanordnung eingerichtet ist zum Kontrollieren eines Zugangs zu dem Transportfahrzeug.
[0107] Vorzugsweise kann das Personentransportsystem ein Hintergrundsystem umfassen. Ein
Hintergrundsystem, auch Backendsystem genannt, kann eine oder mehrere (verteilt angeordnete)
Rechenvorrichtung/en umfassen und insbesondere als Serveranordnung dienen. Auf dem
Hintergrundsystem können von einem Prozessor ausführbare (Software-) Module/Einrichtungen
installiert sein. Das Hintergrundsystem kann über ein (drahtloses und/oder drahtgebundenes)
Kommunikationsnetz mit der mindestens einen Gateanordnung kommunikativ verbunden sein,
um insbesondere Daten auszutauschen.
[0108] Bei Varianten der Anmeldung kann eine Einrichtung/Vorrichtung bzw. ein Modul der
Gateanordnung zumindest teilweise auch in dem Hintergrundsystem implementiert sein.
Beispielsweise kann eine 3D-Bildauswertungseinrichtung (bzw. die beschriebenen Module)
und/oder eine Selbstüberprüfungseinrichtung (bzw. die beschriebenen Module) und/oder
ein Validierungsmodul zumindest teilweise in dem Hintergrundsystem implementiert sein.
[0109] Ferner kann das Personentransportsystem mindestens ein vorbeschriebenes Ticketmedium
umfassen.
[0110] Darüber hinaus ist angemerkt, dass eine anmeldungsgemäße Gateanordnung insbesondere
keine "Hands-free" Gateanordnung ist.
[0111] Ein zuvor beschriebenes Modul, eine Einrichtung, eine Vorrichtung etc. kann zumindest
teilweise Hardwareelemente (z.B. Prozessor, Speichermittel etc.) und/oder zumindest
teilweise Softwareelemente (z.B. ausführbaren Code) umfassen. Es sei ferner angemerkt,
dass Begriffe, wie "erste"; "zweite", "weitere" etc. nicht eine Reihenfolge angeben,
sondern insbesondere zur Unterscheidung zweier Elemente (z.B. Zugangsbereich, Gatekörper,
Durchgangssperre, Sensoreinrichtung etc.) dienen.
[0112] Die Merkmale der Gateanordnungen, Verfahren, Computerprogramme und Personentransportsysteme
sind frei miteinander kombinierbar. Insbesondere können Merkmale der Beschreibung
und/oder der abhängigen Ansprüche, auch unter vollständiger oder teilweiser Umgehung
von Merkmalen der unabhängigen Ansprüche, in Alleinstellung oder frei miteinander
kombiniert eigenständig erfinderisch sein.
[0113] Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die anmeldungsgemäße Gateanordnung,
das anmeldungsgemäße Personentransportsystem, das anmeldungsgemäße Verfahren und das
anmeldungsgemäße Computerprogramm auszugestalten und weiterzuentwickeln. Hierzu sei
einerseits verwiesen auf die den unabhängigen Patentansprüchen nachgeordneten Patentansprüche,
andererseits auf die Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der
Zeichnung. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1a
- eine schematische Ansicht eines Beispiels einer Gateanordnung gemäß dem Stand der
Technik in einem fehlerfreien Zuordnungszustand,
- Fig. 1b
- eine schematische Ansicht des Beispiels der Gateanordnung nach Figur 1a in einem Zuordnungsfehlerzustand,
- Fig. 2a
- eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Personentransportsystems
mit einem Ausführungsbeispiel einer Gateanordnung gemäß der vorliegenden Anmeldung
in einem fehlerfreien Zuordnungszustand,
- Fig. 2b
- eine schematische Ansicht des Ausführungsbeispiels des Personentransportsystems nach
Figur 2a mit der Gateanordnung in einem Zuordnungsfehlerzustand,
- Fig. 3
- eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Gateanordnung
gemäß der vorliegenden Anmeldung in einem Zuordnungsfehlerzustand,
- Fig. 4
- eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Überwachungssystems gemäß
der vorliegenden Anmeldung, und
- Fig. 5
- ein Diagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahren gemäß der vorliegenden Anmeldung.
[0114] Ähnliche Elemente werden nachfolgend mit ähnlichen Bezugszeichen bezeichnet. Nachfolgend
wird beispielhaft ein Personentransportsystem gezeigt, in dem eine anmeldungsgemäße
Gateanordnung verwendet werden kann. Es versteht sich, dass die nachfolgenden Ausführungen
auch auf andere Anwendungssysteme bzw. -bereiche übertragen kann, in denen eine anmeldungsgemäße
Gateanordnung verwendet werden kann, bei denen eine Berechtigung von Nutzern für ein
Betreten oder Verlassen eines kontrollierten Bereichs kontrolliert werden soll, wie
zum Beispiel bei Sport-, Kultur- oder Freizeitveranstaltungen.
[0115] Die Figur 2a zeigt eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Personentransportsystems
222 mit einem Ausführungsbeispiel einer Gateanordnung 200 gemäß der vorliegenden Anmeldung
in einem fehlerfreien Zuordnungszustand.
[0116] Das (öffentliche) Personentransportsystem 222 umfasst mindestens eine Gateanordnung
200, insbesondere eine Mehrzahl von Gateanordnungen 200. Darüber hinaus kann das Personentransportsystem
222 mindestens ein Transportfahrzeug 223 umfassen, vorzugsweise eine Vielzahl von
Transportfahrzeugen 223. Beispielhaft ist als Transportfahrzeug 223 ein Schienenfahrzeug
223 dargestellt. Das Transportfahrzeug 223 ist in einem kontrollierten Bereich 215
des Personentransportsystems 222 angeordnet. Eine Nutzung des Transportfahrzeugs 223
bzw. ein Betreten des kontrollierten Bereichs 215 durch einen Nutzer 213 erfordert
eine gültige Nutzerberechtigung bzw. ein gültiges Ticketmedium 218.
[0117] Die mindestens eine Gateanordnung 200 ist eingerichtet zum Trennen eines unkontrollierten
Bereichs 214 von dem kontrollierten Bereichs 215. Dies meint insbesondere, dass ein
Betreten und/oder Verlassen des kontrollierten Bereichs 215 durch die mindestens eine
Gateanordnung 200 kontrolliert wird.
[0118] Die dargestellte Gateanordnung 200 umfasst eine erste Durchgangssperre 201 und eine
zweite Durchgangssperre 202, die benachbart zu der ersten Durchgangssperre 201 angeordnet
ist. Es versteht sich, dass drei oder mehr benachbarte Durchgangssperren vorgesehen
sein können.
[0119] Die erste Durchgangssperre 201 weist einen ersten, insbesondere länglich ausgebildeten,
Gatekörper 203 und einen benachbart (insbesondere parallel) zu dem ersten Gatekörper
203 angeordneten zweiten, insbesondere länglich ausgebildeten, Gatekörper 204 auf.
Der erste Gatekörper 203 und der zweite Gatekörper 204 definieren einen ersten Durchgang
207 von dem kontrollierten Bereich 214 zu dem unkontrollierten Bereich 215.
[0120] Ferner weist die erste Durchgangssperre 201 mindestens ein erstes Sperrelement 209
auf. Vorliegend sind zwei erste Sperrelemente 209 jeweils in Form einer verschwenkbaren
Tür 209 vorgesehen. Das mindestens eine erste Sperrelement 209 ist durch mindestens
einen ersten Aktor 216 zwischen einer geöffneten Position und einer geschlossenen
Position bewegbar. Insbesondere kann für jedes erste Sperrelement 209 ein Aktor 216
vorgesehen sein, insbesondere in Form eines Elektromotors 216.
[0121] In der geöffneten Position, in der sich beispielhaft das mindestens eine erste Sperrelement
209 in der Figur 2a befindet, ist der Durchgang 207 durch die erste Durchgangssperre
201 freigegeben bzw. ein Passieren ist möglich.
[0122] Der zweite Gatekörper 204 der ersten Durchgangssperre 201 weist mindestens ein erstes
Lesemodul 211 auf. Das erste Lesemodul 211 ist eingerichtet zum Erfassen eines durch
einen Nutzer 213 in (Lese-)Reichweite des ersten Lesemoduls 211 gehaltenes Ticketmediums
218. Vorzugsweise kann das erste Lesemodul 211 ein NFC-Lesemodul 211 oder ein optisches
Lesemodul 211 (z.B. Barcode-Scanner oder QR-Code Scanner) sein.
[0123] Wie bereits beschrieben wurde, ist der mindestens eine erste Aktor 216 eingerichtet
zum Bewegen des ersten Sperrelements 209, zumindest basierend auf einer Validierungsprüfung
des erfassten Ticketmediums 218. Beispielsweise kann die Gateanordnung 200 ein Validierungsmodul
230 umfassen. Bei anderen Varianten kann ein (nicht gezeigtes) Hintergrundsystem des
Personentransportsystems 222 das Validierungsmodul umfassen.
[0124] Das Validierungsmodul 230 kann eingerichtet sein zum Durchführen einer Validierungsprüfung.
Insbesondere kann durch Auswerten eines aus dem Ticketmedium ausgelesenen Ticketcodes,
enthaltend eine Nutzerberechtigung, bestimmt werden, ob das Ticketmedium ein gültiges
Ticketmedium ist oder nicht.
[0125] Bei einem positiven Validierungsprüfungsergebnis, also wenn festgestellt wurde, dass
das Ticketmedium 218 ein gültiges Ticketmedium ist bzw. eine gültige Zugangsberechtigung
umfasst, kann die erste Durchgangssperre 201 durch Bewegen des mindestens einen ersten
Sperrelements 209 in die geöffnete Position freigegeben werden, wie es in der Figur
2a dargestellt ist. Bei einem negativen Prüfungsergebnis, also wenn festgestellt wurde,
dass das Ticketmedium 218 ein ungültiges Ticketmedium ist bzw. keine gültige Zugangsberechtigung
umfasst, kann die erste Durchgangssperre 201 durch Halten des mindestens einen ersten
Sperrelements 209 in der gesperrten Position gesperrt bleiben (diese Situation ist
nicht dargestellt).
[0126] Der ersten Durchgangssperre 201 ist ein erster Zugangsbereich 219 vor dem Durchgang
207 zugeordnet, der insbesondere von einem Nutzer 213 passiert werden muss, der durch
die erste Durchgangssperre 201 durchgehen möchte bzw. wird.
[0127] Insbesondere ist der erste Zugangsbereich 219 ein Bereich, in dem sich der Nutzer
213 befinden muss, um sein Ticketmedium 218 in den Erfassungsbereich des ersten Lesemoduls
211 halten zu können, mit dem Ziel, die erste Durchgangssperre 201 zu passieren.
[0128] Anmeldungsgemäß ist vorgesehen, dass mindestens ein Überwachungssystem 231 in der
Gateanordnung 200 implementiert ist. Das Überwachungssystem 231 weist eine erste Sensoreinrichtung
224 (lediglich beispielhaft in dem zweiten Gatekörper 204 angeordnet) auf, insbesondere
mit mindestens einem (nicht gezeigten) Sensormodul. Die erste Sensoreinrichtung 224
ist eingerichtet zum Detektieren eines Nutzers 213 in dem ersten Zugangsbereich 219,
also die Anwesenheit des Nutzers 213 in diesem Zugangsbereich 219.
[0129] Die zweite Durchgangssperre 202 kann insbesondere ähnlich wie die erste Durchgangssperre
201 gebildet sein. Die zweite Durchgangssperre weist einen dritten Gatekörper 205
und einen benachbart zu dem dritten Gatekörper 205 angeordneten vierten Gatekörper
206 auf. Der dritte Gatekörper 205 und der vierte Gatekörper 206 definieren einen
zweiten Durchgang 208 von dem unkontrollierten Bereich 214 zu dem kontrollierten Bereich
215.
[0130] Ferner weist die zweite Durchgangssperre 202 mindestens ein zweites Sperrelement
210 auf. Vorliegend sind zwei zweite Sperrelemente 210 insbesondere in Form von verschwenkbaren
Türen vorgesehen. Das mindestens eine zweite Sperrelement 210 ist durch mindestens
einen zweiten Aktor 217 (vorliegend ebenfalls zwei zweite Aktoren 217) zwischen einer
geöffneten Position und einer geschlossenen Position bewegbar.
[0131] In der geschlossenen Position, in der sich beispielhaft das mindestens eine zweite
Sperrelement 210 in der Figur 2a befindet, ist der Durchgang 208 durch die zweite
Durchgangssperre 202 gesperrt bzw. nicht möglich.
[0132] Der vierte Gatekörper 206 weist mindestens ein zweites Lesemodul 212 auf, das eingerichtet
ist zum Erfassen eines durch einen Nutzer in (Lese-)Reichweite des zweiten Lesemodul
212 gehaltenes Ticketmediums 218. Vorzugsweise kann das zweite Lesemodul 212 ein NFC-Lesemodul
212 oder ein optisches Lesemodul 212 (z.B. Barcode-Scanner oder QR-Code Scanner) sein.
[0133] Der mindestens eine zweite Aktor 217 ist eingerichtet zum Bewegen des zweiten Sperrelements
210, zumindest basierend auf einer durch z.B. das Validierungsmodul 230 durchgeführte
Validierungsprüfung des erfassten Ticketmediums 218. Insbesondere kann die zweite
Durchgangssperre 202 entsprechend der ersten Durchgangssperre freigegeben werden oder
gesperrt bleiben.
[0134] Der zweiten Durchgangssperre 202 ist ein zweiter Zugangsbereich 220 vor dem zweiten
Durchgang 208 zugeordnet, der insbesondere von einem Nutzer passiert werden muss,
der durch die zweite Durchgangssperre 202 durchgehen möchte bzw. wird. Insbesondere
ist der zweite Zugangsbereich 220 ein Bereich, in dem sich der Nutzer befinden muss,
um sein Ticketmedium 218 in den Erfassungsbereich des zweiten Lesemoduls 212 halten
zu können, mit dem Ziel, die zweite Durchgangssperre 202 zu passieren.
[0135] Die erste Sensoreinrichtung 224 ist eingerichtet zum Detektieren eines Nutzers in
dem zweiten Zugangsbereich 220, also die Anwesenheit des Nutzers 213 in diesem Zugangsbereich
220. Mit anderen Worten, die erste Sensoreinrichtung 224 kann erfassen, ob sich nur
ein Nutzer 213 in dem ersten Zugangsbereich 219 oder nur ein Nutzer in dem zweiten
Zugangsbereich 220 oder mindestens ein Nutzer 213 in dem ersten Zugangsbereich 219
und mindestens ein weiterer Nutzer in dem zweiten Zugangsbereich 220 befindet.
[0136] Vorliegend ist zu erkennen, dass der zweite Gatekörper 204 der ersten Durchgangssperre
201 gleichzeitig der dritte Gatekörper 205 der zweiten Durchgangssperre 202 ist bzw.
bildet. Mit anderen Worten, zwei benachbarte Durchgangssperren 201, 202 können sich
insbesondere einen Gatekörper teilen.
[0137] In dem in der Figur 2a dargestellten fehlerfreien Zuordnungszustand präsentiert der
Nutzer 213 das Ticketmedium 218 demjenigen (Ticket-)Lesemodul 211, das, in Durchgangsrichtung
gesehen, auf der rechten Seite des Durchgangs 207 liegt, den der Nutzer 213 nutzen
möchte. Typischerweise wird der Nutzer 213 das Ticketmedium 218 mit seiner rechten
Hand präsentieren, wie dargestellt ist. Es versteht sich, dass bei anderen Varianten
das korrekte Lesemodul jeweils auch auf der anderen Seite eines Durchgangs liegen
kann. In dem Beispiel nach Figur 2a ist das Ticketmedium 218 ein gültiges Ticketmedium
218, so dass das mindestens eine erste Sperrelement 209 geöffnet wird/ist, wie dargestellt.
[0138] Ein fehlerfreier Zuordnungszustand liegt insbesondere dann vor, wenn das erste Lesemodul
211 ein Ticketmedium 218 erfasst und insbesondere nahezu gleichzeitig eine Anwesenheit
des Nutzers 213 (nur) in dem ersten Zugangsbereich 219 durch erste Sensoreinrichtung
224 detektiert wird. Ein fehlerfreier Zuordnungszustand liegt insbesondere (auch)
dann vor, wenn das zweite Lesemodul 212 ein Ticketmedium 218 erfasst und insbesondere
nahezu gleichzeitig eine Anwesenheit des Nutzers (nur) in dem zweiten Zugangsbereich
220 durch die erste Sensoreinrichtung 224 detektiert wird. Ein fehlerfreier Zuordnungszustand
kann optional durch eine Detektionsvorrichtung 225 (beispielhaft in dem zweiten Gatekörper
204 angeordnet) des Überwachungssystems 231 detektiert werden.
[0139] In der Figur 2b ist eine schematische (Drauf-) Sicht des Personentransportsystem
222 nach Figur 2a mit der Gateanordnung 200 in einem Zuordnungsfehlerzustand dargestellt.
[0140] Eine Zuordnungsfehlerzustand meint insbesondere, dass ein Nutzer 213 sein Ticketmedium
218 an das Lesemodul 211, 212 hält, das nicht der Durchgangssperre 201, 202 zugeordnet
ist, in deren Zugangsbereich 219, 220 sich der Nutzer 213 während der Präsentation
des Ticketmediums 218 an dem Lesemodul 211, 212 befindet.
[0141] Wie vorliegend dargestellt ist, präsentiert der Nutzer 213 das Ticketmedium 218 an
dem Lesemodul 211, das der ersten Durchgangssperre 201 zugeordnet ist. Der Nutzer
213 selbst steht jedoch vor der zweiten Durchgangssperre 202. In dem Beispiel nach
Figur 2b ist das Ticketmedium 218 ein gültiges Ticketmedium 218, so dass das erste
Sperrelement 209 der ersten Durchgangssperre 201 geöffnet wird/ist, wie dargestellt.
[0142] Insbesondere ist in der Figur 2b eine Situation illustriert, in der ein Nutzer 213
(z. B. ein Linkshänder oder ein Nutzer 213, der in der rechten Hand etwas trägt, wie
z.B. ein Gepäckstück) das Ticketmedium 218 dem Lesemodul 211 bzw. Validierungs-Ziel
211 präsentiert, auf das der Nutzer 213 hinsichtlich des Durchgangs 208 nicht zugerichtet
bzw. zugeordnet ist. Diese Situation bzw. dieser fehlerhafte Betriebsvorgang kann
auch als so genanntes "Left-Hand-Tapping" bezeichnet werden. Die Erwartung des Nutzers
213 ist, dass sich die Sperrelemente 210 der vor ihm liegenden zweiten Durchgangssperre
202 öffnen. Tatsächlich öffnen sich die Sperrelemente 209 der in der Darstellung links
von dem Nutzer 213 liegenden ersten Durchgangssperre 201.
[0143] Anmeldungsgemäß ist die Detektionsvorrichtung 225 eingerichtet zum Detektieren des
Zuordnungsfehlerzustands. So ist die Detektionsvorrichtung 225 eingerichtet zum Detektieren
eines Zuordnungsfehlerzustands zumindest dann (beispielsweise nur dann), wenn bei
einer Erfassung des Ticketmediums 218 durch das erste Lesemodul 211 der ersten Durchgangssperre
201 zumindest nahezu gleichzeitig ein Nutzer 213 durch die erste Sensoreinrichtung
224 nur in dem zweiten Zugangsbereich 220 detektiert wird, wie es in der Figur 2b
dargestellt ist.
[0144] Das Überwachungssystem 231 umfasst eine Steuervorrichtung 226 (beispielhaft in dem
zweiten Gatekörper 203 angeordnet), eingerichtet zum Initiieren mindestens einer Zuordnungsfehleraktion
bei einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands.
[0145] Optional kann die Gateanordnung 200 über mindestens eine optische Anzeige 232, 233
verfügen, insbesondere mindestens ein Display 232, 233. Vorzugsweise kann jeder Durchgangssperre
201, 202 jeweils mindestens eine optische Anzeige 232, 233 zugeordnet sein. Vorliegend
weist die erste Durchgangssperre 201 an dem zweiten Gatekörper 204 eine erste optische
Anzeige 232 und die zweite Durchgangssperre 202 an dem vierten Gatekörper 206 eine
zweite optische Anzeige 233 auf.
[0146] In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel umfasst das Initiieren der Zuordnungsfehleraktion
durch die Steuervorrichtung 226 ein Ansteuern mindestens einer der optischen Anzeigen
232, 233, derart, dass eine grafische Fehlzuordnungsinformation auf der angesteuerten
optischen Anzeige 232, 233 angezeigt wird. Insbesondere kann die Steuervorrichtung
226 eingerichtet sein zum Bestimmen der anzusteuernden Anzeige 232, 233, basierend
auf der detektierten Anwesenheit des Nutzers 213 in einem der Zugangsbereiche 219,
220. Wird ein Nutzer 213, wie in Figur 2b dargestellt, in dem zweiten Zugangsbereich
220 detektiert, kann (nur) die zweite optische Anzeige 233 durch die Steuervorrichtung
226 angesteuert werden, um ein Anzeigen der Fehlzuordnungsinformation zu bewirken.
Beispielsweise kann als Fehlzuordnungsinformation eine Information über das Vorliegen
eines Zuordnungsfehlerzustands und eine Handlungsanweisung für den Nutzer 213 angezeigt
werden, um den Zuordnungsfehlerzustand zu beseitigen. Beispielsweise kann ein Pfeil
angezeigt werden, der auf die geöffnete erste Durchgangssperre 201 zeigt und/oder
insbesondere ein Text mit der Anweisung, die erste Durchgangssperre 201 zu nutzen.
[0147] Wie bereits beschrieben wurde, kann bei weiteren Varianten der Anmeldung die Gateanordnung
alternativ oder zusätzlich mindestens eine (nicht gezeigte) akustische Schnittstelle
und/oder mindestens ein (nicht gezeigtes) Vibrationsmodul umfassen. Bei einer Detektion
des Zuordnungsfehlerzustands kann die Steuervorrichtung 226 eingerichtet sein zum
Ansteuern der akustischen Schnittstelle und/oder des Vibrationsmodul, wie beschrieben
wurde.
[0148] Optional kann die Gateanordnung 200 mindestens ein Anti-Passback-Modul 234 (lediglich
beispielhaft in dem zweiten Gatekörper 204 angeordnet) umfassen, eingerichtet zum
Nicht-Öffnen der Sperrelemente 209, 210 der Gateanordnung 200 bei Detektion einer
vorgegebenen Anti-Passback-Bedingung. Insbesondere kann das Anti-Passback-Modul 234
detektieren, ob eine erfasste Nutzerberechtigung in Form einer (eineindeutigen) Nutzerkennung
(z.B. eine Nutzerkennung eines Ticketmediums in Form einer Zeitkarte, wie einer Monatskarte)
innerhalb einer bestimmten vorherigen Totzeit (z.B. zwischen 5 min und 20 min ab Erfassung
der Kennung) genutzt worden ist. Wenn durch das Anti-Passback-Modul 234 detektiert
wird, dass die Anti-Passback-Bedingung erfüllt ist, also eine aus einem Ticketmedium
218 ausgelesene Nutzerkennung innerhalb der bestimmten Totzeit bereits genutzt worden
ist, kann allgemein das Anti-Passback-Modul 234 die Gateanordnung 200 sperren, also
insbesondere ein Durchgehen verhindern, indem sämtliche Sperrelemente 209, 211 in
der geschlossenen Position verbleiben.
[0149] Bei einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands kann die Steuervorrichtung 226 eingerichtet
sein zum Ansteuern des Anti-Passback-Modul 234, derart, dass das Nicht-Öffnen der
Sperrelemente 209, 210 bei Detektion der vorgegebenen Anti-Passback-Bedingung (ausnahmsweise)
unterdrückt wird.
[0150] Die Figur 3 zeigt eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer
Gateanordnung 300 gemäß der vorliegenden Anmeldung in einem Zuordnungsfehlerzustand.
Zur Vermeidung von Wiederholungen werden nachfolgend im Wesentlichen nur die Unterschiede
zu dem vorherigen Ausführungsbeispiel beschrieben und ansonsten auf die vorherigen
Ausführungen verwiesen.
[0151] Die Gateanordnung 300 umfasst zwei Durchgangssperren 301, 302, jeweils mit zwei Gatekörpern
303, 304, 305, 306, und ein anmeldungsgemäßes Überwachungssystem 331. Das Überwachungssystem
331 umfasst eine erste Sensoreinrichtung 324, eine Detektionsvorrichtung 325 und eine
Steuervorrichtung 326. Vorliegend umfasst die erste Sensoreinrichtung 324 eine Mehrzahl
von Sensormodulen 340 bis 345. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel kann ein Sensormodul
340 bis 345 ein Ultraschallsensormodul 340 bis 345 sein. Bei anderen Varianten der
Anmeldung können alternativ oder zusätzlich andere Sensormodule verwendet werden,
wie beschrieben wurde.
[0152] Vorzugsweise kann ein erstes in dem ersten Gatekörper 303 integriertes Sensormodul
340 und ein zweites in dem zweiten Gatekörper 304 integriertes Sensormodul 341 eingerichtet
sein zum Überwachen des ersten Zugangsbereichs 319. Insbesondere können die Sensormodule
340, 341 eingerichtet sein zum Detektieren eines Nutzers in dem ersten Zugangsbereich
319.
[0153] Vorzugsweise kann ein viertes in dem dritten Gatekörper 305 integriertes Sensormodul
342 und ein drittes in dem vierten Gatekörper 306 integriertes Sensormodul 343 eingerichtet
sein zum Überwachen des zweiten Zugangsbereichs 320. Insbesondere können die Sensormodule
342, 343 eingerichtet sein zum Detektieren eines Nutzers 313 in dem zweiten Zugangsbereich
320.
[0154] Optional kann dem ersten Lesemodul 311 ein erster Lesemodulzugangsbereich 347 zugeordnet
sein und dem zweiten Lesemodul 312 ein zweiter Lesemodulzugangsbereich 348 zugeordnet
sein. Ein fünftes Sensormodul 344 der ersten Sensoreinrichtung 324 kann eingerichtet
sein zum Erfassen bzw. Detektieren eines Nutzers 313 in dem ersten Lesemodulzugangsbereich
347 und ein sechstes Sensormodul 345 kann eingerichtet sein zum Erfassen bzw. Detektieren
eines Nutzers in dem zweiten Lesemodulzugangsbereich 348.
[0155] Insbesondere können die Sensormodule 340 bis 345 an der jeweiligen Stirnseite 346
(in Durchgangsrichtung gesehen) des jeweiligen Gatekörpers 303, 304, 305, 306 angeordnet
sein. Dies kann die Zuverlässigkeit der Detektion verbessern.
[0156] Die Detektionsvorrichtung 325 ist insbesondere eingerichtet zum Detektieren eines
Zuordnungsfehlerzustands zumindest dann (beispielsweise nur dann), wenn bei einer
Erfassung des Ticketmediums 318 durch das erste Lesemodul 311 der ersten Durchgangssperre
301 zumindest nahezu gleichzeitig ein Nutzer 313 durch die erste Sensoreinrichtung
324 nur in dem zweiten Zugangsbereich 320 und/oder nur in dem ersten Lesemodulzugangsbereich
347 detektiert wird, wie es in der Figur 3 beispielhaft dargestellt ist.
[0157] Insbesondere können die in der nachfolgenden beispielhaften Tabelle 1 genannte Zustände/Situationen/Fälle
bei der Gateanordnung 300 auftreten.
Tabelle 1
|
1. Durchgangssperre |
2. Durchgangssperre |
|
Fall |
1. Zugangsb. |
1. Lesemodulzugangsb. |
2. Zugangsb. |
2. Lesemodulzugangsb. |
Detektionsergebnis |
A |
Belegt |
Belegt/Tap |
Frei |
(Frei oder Belegt/Tap) |
Fehlerfr. Zuordnungsz. |
B |
Frei |
Belegt/Tap |
Belegt |
Frei |
Zuordnungsfehlerz. |
C |
Frei |
Belegt/Tap |
Belegt |
Belegt/Tap |
Unklar -> Fehlerfr. Zuordnungsz. |
D |
Belegt |
Belegt/Tap |
Belegt |
(Frei oder Belegt/Tap) |
Unklar -> Fehlerfr. Zuordnungsz. |
E |
Frei |
Belegt/Tap |
Frei |
(Frei oder Belegt/Tap) |
Unklar -> Fehlerfr. Zuordnungsz. |
[0158] Es sei angemerkt, dass mit Tap eine Erfassung eines Ticketmediums durch ein Lesemodul
gemeint ist. Im Fall A kann in eindeutiger Weise ein fehlerfreier Zuordnungszustand
und im Fall B in eindeutiger Weise ein Zuordnungsfehlerzustand bestimmt werden. In
den Fällen C bis E ist die Situation bzw. der Zustand nicht eindeutig. Bei einer unklaren
Situation kann die Detektionsvorrichtung einen fehlerfreien Zuordnungszustand detektieren.
Es sei angemerkt, dass die Informationen des 2. Lesemodulzugangsbereichs in den Fällen
A, D und E an der Bewertung der Situation an den Durchgangssperren 1 und 2 nichts
mehr ändern können (das 2. Lesemodul kann auch in den Betrachtungsbereich für eine
3. Durchgangssperre fallen).
[0159] Wie bereits beschrieben wurde, ist die Steuervorrichtung 326 eingerichtet zum Initiieren
einer Zuordnungsfehleraktion bei einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands. In
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel kann die Steuervorrichtung 326 bei der Detektion
des Zuordnungsfehlerzustands durch die Detektionsvorrichtung 325 den mindestens einen
ersten Aktor 316 derart Ansteuern, dass ein Bewegen des mindestens einen ersten Sperrelements
309 in die geöffnete Position verhindert wird, wie in Figur 3 dargestellt. Insbesondere
zusätzlich, aber auch alternativ kann bei einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands
die Steuervorrichtung 326 den mindestens einen zweiten Aktor 317 derart ansteuern,
dass ein Bewegen des mindestens einen zweiten Sperrelements 310 in die geöffnete Position
bewirkt wird, wie in der Figur 3 dargestellt ist. Bevorzugt kann die Steuervorrichtung
326 veranlassen, dass das mindestens eine zweite Sperrelement 310 langsamer geöffnet
wird, verglichen mit einer Normalöffnungsgeschwindigkeit.
[0160] Optional kann die Gateanordnung 300 eine zweite Sensoreinrichtung 349 und eine Selbstüberprüfungseinrichtung
350 umfassen. Die zweite Sensoreinrichtung 349 ist insbesondere eingerichtet zum Erfassen
einer Passage eines Nutzers durch die erste Durchgangssperre 301 und zum Detektieren
einer Passage eines Nutzers 313 durch die zweite Durchgangssperre 302. Die zweite
Sensoreinrichtung 349 kann eine Mehrzahl von Sensormodulen 351, 352, 354 umfassen,
insbesondere Infrarotsensormodule wie Lichtschranken oder Lichtgitter.
[0161] Vorzugsweise kann ein erstes in dem ersten Gatekörper 303 integriertes Sensormodul
351 und ein zweites (beispielsweise gegenüber dem ersten Sensormodul 351 angeordnetes
und) in dem zweiten Gatekörper 304 integriertes Sensormodul 352 eine Passage eines
Nutzers durch den Bereich 355 detektieren, der hinter dem mindestens einen ersten
Sperrelement 309 (in Durchgangsrichtung gesehen) angeordnet ist. Ferner kann ein drittes
in dem dritten Gatekörper 305 integriertes Sensormodul 353 und ein viertes (beispielsweise
gegenüber dem dritten Sensormodul 353 angeordnetes und) in dem vierten Gatekörper
306 integriertes Sensormodul 354 eine Passage eines Nutzers 313 durch den Bereich
356 detektieren, der hinter dem mindestens einen zweiten Sperrelement 310 (in Durchgangsrichtung
gesehen) angeordnet ist.
[0162] Die Selbstüberprüfungseinrichtung 350 (lediglich beispielhaft in dem zweiten Gatekörper
304 angeordnet) umfasst ein Prüfmodul 357 und ein Deaktivierungsmodul 358. Das Prüfmodul
357 ist eingerichtet zum Prüfen, ob ein detektierter Zuordnungsfehlerzustand korrekt
detektiert wurde, basierend auf einer durch die zweite Sensoreinrichtung 349 erfassten
Passage eines Nutzers nach der Detektion des Zuordnungsfehlerzustands. In dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel kann beispielsweise geprüft werden, ob der Nutzer 313 tatsächlich
den Bereich 356 passiert hat. Das Deaktivierungsmodul 358 ist eingerichtet zum Deaktivieren
des Überwachungssystems 331, basierend auf dem Prüfergebnis des Prüfmoduls 357. Wenn
beispielsweise in dem vorliegenden Fall keine Passage eines Nutzers 313 durch den
Bereich 356 festgestellt wird, kann das Prüfmodul 357 eine fehlerhafte Detektion eines
Zuordnungsfehlerzustands detektieren. Dann kann das Überwachungssystem 331 deaktiviert
werden. Bei Varianten der Anmeldung kann vorgesehen sein, dass eine bestimmte Anzahl
an fehlerhaft detektierten Zuordnungsfehlerzuständen festgestellt werden muss, damit
eine Deaktivierung des Überwachungssystems 331 veranlasst wird.
[0163] Bei anderen Varianten von Gateanordnungen gemäß der Anmeldung kann die erste Sensoreinrichtung
alternativ oder zusätzlich zu den Sensormodulen der ersten Sensoreinrichtung, beispielsweise
der Figur 3, mindestens ein kamerabasiertes Sensormodul umfassen, insbesondere eine
oberhalb der Gateanordnung angeordnete 3D Kamera.
[0164] Die Figur 4 zeigt eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Überwachungssystems
gemäß der vorliegenden Anmeldung, insbesondere mit einer ersten Sensoreinrichtung
424, die mindestens eine 3D-Kamera 460 umfasst. Auf die Darstellung einer Gateanordnung
wurde aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit verzichtet. Das Überwachungssystem
431 kann beispielsweise in der Gateanordnung nach Figur 2 und/oder 3 eingesetzt werden.
[0165] Das Überwachungssystem umfasst neben der ersten Sensoreinrichtung 424 eine Detektionsvorrichtung
425 und eine (vorbeschriebene) Steuervorrichtung 426. Die Detektionsvorrichtung 425
umfasst eine 3D-Bildauswertungseinrichtung 461 bzw. wird durch die 3D-Bildauswertungseinrichtung
461 gebildet, die insbesondere eingerichtet ist zum Detektieren der Anwesenheit eines
Nutzers zumindest in dem zweiten Zugangsbereich durch Auswerten der von der 3D-Kamera
460 bereitgestellten 3D-Bilddaten.
[0166] Die von der 3D-Kamera 460 generierten 3D-Bilddaten (insbesondere 3D-Videodaten) werden
vorliegend einem ersten Vorverarbeitungsmodul 463 und einem zweiten Vorverarbeitungsmodul
462 bereitgestellt. Das zweite Vorverarbeitungsmodul 462 kann eingerichtet zum Extrahieren
von Tiefeninformationsdaten aus den bereitgestellten 3D-Bilddaten. Diese Tiefeninformationsdaten
können einem Lokalisationsmodul 465 bereitgestellt werden, das eingerichtet sein kann
zum Lokalisieren eines Nutzers relativ zu der Gateanordnung.
[0167] Das erste Vorverarbeitungsmodul 463 kann eingerichtet sein zum Extrahieren von 2D-Bilddaten
aus den bereitgestellten 3D-Bilddaten. Die extrahierten 2D-(Echt-) Bilddaten können
einem Klassifizierungsmodul 464 bereitgestellt werden. Das Klassifizierungsmodul 464
(beispielsweise gebildet durch einen trainierten Algorithmus, wie beschrieben wurde)
kann eingerichtet sein zum Klassifizieren eines in den 2D-Bilddaten enthaltenes Objekts
als einen Nutzer. Vorzugsweise kann das Klassifizierungsmodul 464 (insbesondere ein
nicht gezeigtes Gestenauswertungsmodul des Klassifizierungsmoduls 464) eingerichtet
sein zum Klassifizieren einer Geste des Nutzers als Tap-Geste bzw. Präsentationsgeste.
Eine solche Geste ist insbesondere ein Halten des Ticketmediums durch den Nutzer an
ein Lesemodul.
[0168] Die Klassifizierungsinformationsdaten können von dem Klassifizierungsmodul 464 an
das Lokalisationsmodul 465 weitergeleitet werden. Das Lokalisationsmodul 465 kann
eingerichtet sein zum Lokalisieren eines Nutzers relativ zu der Gateanordnung, basierend
auf einem als Nutzer (insbesondere ein Nutzer mit einer Präsentationsgeste) klassifizierten
Objekt und mindestens eines Tiefeninformationsdatums des als Nutzer klassifizierten
Objekts.
[0169] Das Detektionsmodul 466 kann insbesondere eingerichtet sein zum Detektieren eines
Zuordnungsfehlerzustands, wenn bei einer Erfassung des Ticketmediums durch das erste
Lesemodul (diese Information kann durch das Lesemodul über den Eingang 467 dem Detektionsmodul
466 bereitgestellt werden) zumindest nahezu gleichzeitig ein Nutzer in dem zweiten
Zugangsbereich durch das Lokalisationsmodul 465 detektiert wird. Vorzugsweise basiert
die Detektion des Zuordnungsfehlerzustands nicht nur auf einem in dem zweiten Zugangsbereich
detektierten Nutzer, sondern auch auf einer Auswertung der Geste von diesem lokalisierten
Nutzer. Insbesondere kann bestimmt werden, ob bei diesem Nutzer eine beschriebene
Präsentationsgeste vorliegt. In diesem Fall kann auch dann ein Zuordnungsfehlerzustand
bestimmt werden, wenn gleichzeitig ein weiterer Nutzer in dem ersten Zugangsbereich
detektiert bzw. lokalisiert wird.
[0170] Ein detektierter Zuordnungsfehlerzustand kann der Steuervorrichtung 426 weitergeleitet
werden, die dann, beispielsweise entsprechend Figur 2 und/oder 3, mindestens eine
Zuordnungsfehleraktion initiiert.
[0171] Die Figur 5 zeigt ein Diagramm eines Verfahrens zum Betreiben einer Gateanordnung,
wie sie beispielsweise in den vorherigen Ausführungsbeispielen beschrieben wurde.
[0172] In einem ersten Schritt 501 erfolgen ein Detektieren eines Nutzers in einem zweiten
Zugangsbereich der zweiten Durchgangssperre und ein (nahezu gleichzeitiges) Detektieren
eines Erfassens eines Ticketmediums durch das erste Lesemodul, wie beschrieben wurde.
[0173] In einem Schritt 502 erfolgt ein Detektieren eines Zuordnungsfehlerzustands zumindest
dann (beispielsweise nur dann), wenn bei dem detektierten Erfassen des Ticketmediums
durch das erste Lesemodul der ersten Durchgangssperre zumindest nahezu gleichzeitig
ein Nutzer nur in dem zweiten Zugangsbereich detektiert wird, wie beschrieben wurde.
[0174] In einem Schritt 503 erfolgt ein Initiieren mindestens einer Zuordnungsfehleraktion
bei einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands, wie beschrieben wurde.
Bezugszeichenliste
[0175]
- 100
- Gateanordnung
- 101
- erste Durchgangssperre
- 102
- zweite Durchgangssperre
- 103
- erster Gatekörper
- 104
- zweiter Gatekörper
- 105
- dritter Gatekörper
- 106
- vierter Gatekörper
- 107
- erster Durchgang
- 108
- zweiter Durchgang
- 109
- erstes Sperrelement
- 110
- zweites Sperrelement
- 111
- erstes Lesemodul
- 112
- zweites Lesemodul
- 113
- Nutzer
- 114
- unkontrollierter Bereich
- 115
- kontrollierter Bereich
- 116
- erster Aktor
- 117
- zweiter Aktor
- 118
- Ticketmedium
- 119
- erster Zugangsbereich
- 120
- zweiter Zugangsbereich
- 200
- Gateanordnung
- 201
- erste Durchgangssperre
- 202
- zweite Durchgangssperre
- 203
- erster Gatekörper
- 204
- zweiter Gatekörper
- 205
- dritter Gatekörper
- 206
- vierter Gatekörper
- 207
- erster Durchgang
- 208
- zweiter Durchgang
- 209
- erstes Sperrelement
- 210
- zweites Sperrelement
- 211
- erstes Lesemodul
- 212
- zweites Lesemodul
- 213
- Nutzer
- 214
- unkontrollierter Bereich
- 215
- kontrollierter Bereich
- 216
- erster Aktor
- 217
- zweiter Aktor
- 218
- Ticketmedium
- 219
- erster Zugangsbereich
- 220
- zweiter Zugangsbereich
- 222
- Personentransportsystem
- 223
- Transportfahrzeug
- 224
- erste Sensoreinrichtung
- 225
- Detektionsvorrichtung
- 226
- Steuervorrichtung
- 230
- Validierungsmodul
- 231
- Überwachungssystem
- 232
- erste Anzeige
- 233
- zweite Anzeige
- 234
- Anti-Passback-Modul
- 300
- Gateanordnung
- 301
- erste Durchgangssperre
- 302
- zweite Durchgangssperre
- 303
- erster Gatekörper
- 304
- zweiter Gatekörper
- 305
- dritter Gatekörper
- 306
- vierter Gatekörper
- 309
- erstes Sperrelement
- 310
- zweites Sperrelement
- 311
- erstes Lesemodul
- 312
- zweites Lesemodul
- 313
- Nutzer
- 316
- erster Aktor
- 317
- zweiter Aktor
- 318
- Ticketmedium
- 319
- erster Zugangsbereichs
- 320
- zweiter Zugangsbereich
- 324
- erste Sensoreinrichtung
- 325
- Detektionsvorrichtung
- 326
- Steuervorrichtung
- 331
- Überwachungssystem
- 340
- erstes Sensormodul
- 341
- zweites Sensormodul
- 342
- drittes Sensormodul
- 343
- viertes Sensormodul
- 344
- fünftes Sensormodul
- 345
- sechstes Sensormodul
- 346
- Stirnseite
- 347
- erster Lesemodulzugangsbereich
- 348
- zweiter Lesemodulzugangsbereich
- 349
- zweite Sensoreinrichtung
- 350
- Selbstüberprüfungseinrichtung
- 351
- erstes Sensormodul
- 352
- zweites Sensormodul
- 353
- drittes Sensormodul
- 354
- viertes Sensormodul
- 355
- erster Bereich
- 356
- zweiter Bereich
- 357
- Prüfmodul
- 358
- Deaktivierungsmodul
- 424
- Sensoreinrichtung
- 425
- Detektionsvorrichtung
- 426
- Steuervorrichtung
- 431
- Überwachungssystem
- 460
- 3D-Kamera
- 461
- Bildauswertungseinrichtung
- 462
- zweites Vorverarbeitungsmodul
- 463
- erstes Vorverarbeitungsmodul
- 464
- Klassifizierungsmodul
- 465
- Lokalisationsmodul
- 466
- Detektionsmodul
- 467
- Eingang
1. Gateanordnung (200, 300, 400), insbesondere für ein Personentransportsystem (222),
umfassend:
- eine erste Durchgangssperre (201, 301) mit einem ersten Gatekörper (203, 303) und
einem benachbart zu dem ersten Gatekörper (203, 303) angeordneten zweiten Gatekörper
(204, 304), wobei der erste Gatekörper (203, 303) und der zweite Gatekörper (204,
304) einen ersten Durchgang (207, 307) zwischen einem kontrollierten Bereich (215)
und einem unkontrollierten Bereich (214) definieren, und mit mindestens einem durch
mindestens einen ersten Aktor (216, 316) zwischen einer geöffneten Position und einer
geschlossenen Position bewegbaren ersten Sperrelement (209, 309),
- wobei der zweite Gatekörper (204, 304) mindestens ein erstes Lesemodul (211, 311)
umfasst, eingerichtet zum Erfassen eines durch einen Nutzer in Reichweite des ersten
Lesemoduls (211, 311) gehaltenes Ticketmediums (218, 318), wobei der mindestens eine
erste Aktor (216, 316) eingerichtet ist zum Bewegen des ersten Sperrelements (209,
309) zwischen der geöffneten Position und der geschlossenen Position, zumindest basierend
auf einer Validierungsprüfung des erfassten Ticketmediums (218, 318),
- mindestens eine zweite Durchgangssperre (202, 302) mit einem dritten Gatekörper
(205, 305) und einem benachbart zu dem dritten Gatekörper (205, 305) angeordneten
vierten Gatekörper (206, 306), wobei der dritte Gatekörper (205, 305) und der vierte
Gatekörper (206, 306) einen zweiten Durchgang (208, 308) zwischen dem kontrollierten
Bereich (215) und dem unkontrollierten Bereich (214) definieren, und mit mindestens
einem durch mindestens einen zweiten Aktor (217, 317) zwischen einer geöffneten Position
und einer geschlossenen Position bewegbaren zweiten Sperrelement (210, 310),
- wobei der vierte Gatekörper (206, 306) mindestens ein zweites Lesemodul (212, 312)
umfasst, eingerichtet zum Erfassen eines durch einen Nutzer in Reichweite des zweiten
Lesemoduls (212, 312) gehaltenes Ticketmediums (218, 318), wobei der mindestens eine
zweite Aktor (217, 317) eingerichtet ist zum Bewegen des zweiten Sperrelements (210,
310) zwischen der geöffneten Position und der geschlossenen Position, zumindest basierend
auf einer Validierungsprüfung des erfassten Ticketmediums (218, 318),
- wobei der zweite Gatekörper (204, 304) der ersten Durchgangssperre (202, 302) der
dritte Gatekörper (205, 305) der zweiten Durchgangssperre (202, 302) ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Gateanordnung (200, 300, 400) ferner ein Überwachungssystem (231, 331) umfasst
mit
- mindestens einer ersten Sensoreinrichtung (224, 324, 424), zumindest eingerichtet
zum Detektieren eines Nutzers in einem ersten Zugangsbereich (219, 319) der ersten
Durchgangssperre (202, 302) und zum Detektieren eines Nutzers in einem zweiten Zugangsbereich
(220, 320) der zweiten Durchgangssperre (202, 302),
- mindestens einer Detektionsvorrichtung (225, 325, 425), eingerichtet zum Detektieren
eines Zuordnungsfehlerzustands zumindest dann, wenn bei einer Erfassung des Ticketmediums
(218, 318) durch das erste Lesemodul (211, 311) der ersten Durchgangssperre zumindest
nahezu gleichzeitig ein Nutzer durch die erste Sensoreinrichtung (224, 324, 424) nur
in dem zweiten Zugangsbereich (220, 320) detektiert wird, und
- mindestens einer Steuervorrichtung (226, 326, 426), eingerichtet zum Initiieren
mindestens einer Zuordnungsfehleraktion bei einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands.
2. Gateanordnung (200, 300, 400) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Gateanordnung (200, 300, 400) mindestens eine optische Anzeige (232) umfasst,
und
- bei einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands die Steuervorrichtung (226, 326,
426) eingerichtet ist zum Ansteuern der optischen Anzeige (232), derart, dass eine
grafische Fehlzuordnungsinformation auf der optischen Anzeige (232) angezeigt wird,
und/oder
- die Gateanordnung (200, 300, 400) mindestens eine akustische Schnittstelle umfasst,
und
- bei einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands die Steuervorrichtung (226, 326,
426) eingerichtet ist zum Ansteuern der akustische Schnittstelle, derart, dass eine
akustische Fehlzuordnungsinformation durch die akustische Schnittstelle ausgeben wird,
und/oder
- die Gateanordnung (200, 300, 400) mindestens ein Vibrationsmodul umfasst, und
- bei einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands die Steuervorrichtung (226, 326,
426) eingerichtet ist zum Ansteuern des Vibrationsmoduls, derart, dass ein haptisches
Signal durch das Vibrationsmodul ausgeben wird.
3. Gateanordnung (200, 300, 400) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- bei einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands die Steuervorrichtung (226, 326,
426) eingerichtet ist zum Ansteuern des ersten Aktors (216, 316), derart, dass ein
Bewegen des mindestens einen ersten Sperrelements (209, 309) in die geöffnete Position
verhindert wird.
4. Gateanordnung (200, 300, 400) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- bei einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands die Steuervorrichtung (226, 326,
426) eingerichtet ist zum Ansteuern des zweiten Aktors (217, 317), derart, dass ein
Bewegen des mindestens einen zweiten Sperrelements (210, 310) in die geöffnete Position
bewirkt wird.
5. Gateanordnung (200, 300, 400) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Gateanordnung mindestens ein Anti-Passback-Modul (234) umfasst, eingerichtet
zum Nicht-Öffnen der Sperrelemente (209, 210, 309, 310) der Gateanordnung (200, 300,
400) bei Detektion einer vorgegebenen Anti-Passback-Bedingung,
- wobei bei einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands die Steuervorrichtung (226,
326, 426) eingerichtet ist zum Ansteuern des Anti-Passback-Modul (234), derart, dass
das Nicht-Öffnen der Sperrelemente bei Detektion der vorgegebenen Anti-Passback-Bedingung
unterdrückt wird.
6. Gateanordnung (200, 300, 400) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die erste Sensoreinrichtung (224, 324, 424) mindestens ein Sensormodul (340, 341,
342, 343, 344, 345) umfasst, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend:
- Infrarotsensormodul,
- Ultraschallsensormodul,
- Radarsensormodul,
- Lidarsensormodul,
- Bildsensormodul.
7. Gateanordnung (200, 300, 400) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
- in dem ersten Gatekörper (203, 303) mindestens ein erstes Ultraschallsensormodul
(340) integriert ist,
- in dem zweiten Gatekörper (204, 304) mindestens ein zweites Ultraschallsensormodul
(341, 343) integriert ist, und
- in dem vierten Gatekörper (206, 306) mindestens ein drittes Ultraschallsensormodul
(342) integriert ist,
- wobei das erste Ultraschallsensormodul (340) und das zweite Ultraschallsensormodul
(341) eingerichtet sind zum Erfassen eines Nutzers in dem ersten Zugangsbereich (219,
319), und
- wobei das zweite Ultraschallsensormodul (342) und das dritte Ultraschallsensormodul
(343) eingerichtet sind zum Erfassen eines Nutzers in dem zweiten Zugangsbereich (220,
320).
8. Gateanordnung (200, 300, 400) nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die erste Sensoreinrichtung (224, 324, 424) mindestens ein Bildsensormodul in Form
mindestens einer 3D-Kamera (460) umfasst, und
- die Detektionsvorrichtung (225, 325, 425) mindestens eine 3D-Bildauswertungseinrichtung
(461) umfasst, eingerichtet zum Detektieren eines Nutzers zumindest in dem zweiten
Zugangsbereich (220, 320) durch Auswerten der von der 3D-Kamera (460) bereitgestellten
3D-Bilddaten.
9. Gateanordnung (200, 300, 400) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die 3D-Bildauswertungseinrichtung (461) ferner umfasst:
- ein Lokalisationsmodul (465), eingerichtet zum Lokalisieren eines Nutzers relativ
zu der Gateanordnung (200, 300, 400), und
- ein Detektionsmodul (466), eingerichtet zum Bestimmen, ob sich der lokalisierte
Nutzer in dem ersten Zugangsbereich (219, 319) oder in dem zweiten Zugangsbereich
(220, 320) befindet
- ein erstes Vorverarbeitungsmodul (462), eingerichtet zum Extrahieren von 2D-Bilddaten
aus den bereitgestellten 3D-Bilddaten, und
- mindestens ein Klassifizierungsmodul (464), eingerichtet zum Klassifizieren eines
in den 2D-Bilddaten enthaltenes Objekts als einen Nutzer.
10. Gateanordnung (200, 300, 400) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die 3D-Bildauswertungseinrichtung (461) ferner umfasst
- ein zweites Vorverarbeitungsmodul (462), eingerichtet zum Extrahieren von Tiefeninformationsdaten
aus den bereitgestellten 3D-Bilddaten, und
- das Lokalisationsmodul (465) eingerichtet ist zum Lokalisieren eines Nutzers relativ
zu der Gateanordnung (200, 300, 400), basierend auf einem als Nutzer klassifizierten
Objekt und mindestens eines Tiefeninformationsdatums des als Nutzer klassifizierten
Objekts.
11. Gateanordnung (200, 300, 400) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- dem ersten Lesemodul (211, 311) ein erster Lesemodulzugangsbereich (347) zugeordnet
ist,
- dem zweiten Lesemodul (212, 312) ein zweiter Lesemodulzugangsbereich (348) zugeordnet
ist,
- die erste Sensoreinrichtung (224, 324, 424) eingerichtet ist zum Erfassen eines
Nutzers in dem ersten Lesemodulzugangsbereich (347) oder in dem zweiten Lesemodulzugangsbereich
(348), und
- die Detektionsvorrichtung (225, 325, 425) eingerichtet ist zum Detektieren eines
Zuordnungsfehlerzustands zumindest dann, wenn bei einer Erfassung des Ticketmediums
(218, 318) durch das erste Lesemodul (211, 311) der ersten Durchgangssperre (201,
301) zumindest nahezu gleichzeitig ein Nutzer durch die erste Sensoreinrichtung (224,
324, 424) nur in dem zweiten Zugangsbereich (220, 320) und/oder nur in dem ersten
Lesemodulzugangsbereich (347) detektiert wird.
12. Gateanordnung (200, 300, 400) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gateanordnung (200, 300, 400) ferner umfasst
- mindestens eine zweite Sensoreinrichtung (349), eingerichtet zum Erfassen einer
Passage eines Nutzers durch die erste Durchgangssperre (201, 301) und zum Detektieren
einer Passage eines Nutzers durch die zweite Durchgangssperre (202, 302), und
- mindestens eine Selbstüberprüfungseinrichtung (350) mit einem Prüfmodul (357), eingerichtet
zum Prüfen, ob ein detektierter Zuordnungsfehlerzustand korrekt detektiert wurde,
basierend auf einer durch die zweite Sensoreinrichtung (349) erfassten Passage eines
Nutzers nach der Detektion des Zuordnungsfehlerzustands, und
- wobei die Selbstüberprüfungseinrichtung (350) insbesondere mindestens ein Deaktivierungsmodul
(358) umfasst, eingerichtet zum Deaktivieren des Überwachungssystems (231, 331), basierend
auf dem Prüfergebnis des Prüfmoduls (357).
13. Verfahren zum Betreiben einer Gateanordnung (200, 300, 400), insbesondere einer Gateanordnung
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Gateanordnung (200, 300, 400) eine
erste Durchgangssperre (201, 301) mit einem ersten Gatekörper (203, 303) und einem
benachbart zu dem ersten Gatekörper (203, 303) angeordneten zweiten Gatekörper (204,
304) umfasst, wobei der erste Gatekörper (203, 303) und der zweite Gatekörper (204,
304) einen ersten Durchgang (207, 307) zwischen einem kontrollierten Bereich (215)
und einem unkontrollierten Bereich (214) definieren, und mit mindestens einem durch
mindestens einen ersten Aktor (216, 316) zwischen einer geöffneten Position und einer
geschlossenen Position bewegbaren ersten Sperrelement (209, 309), wobei der zweite
Gatekörper (204, 304) mindestens ein erstes Lesemodul (211, 311) umfasst, eingerichtet
zum Erfassen eines durch einen Nutzer in Reichweite des ersten Lesemoduls (211, 311)
gehaltenes Ticketmediums (218, 318), wobei der mindestens eine erste Aktor (216, 316)
eingerichtet ist zum Bewegen des ersten Sperrelements (209, 309) zwischen der geöffneten
Position und der geschlossenen Position, zumindest basierend auf einer Validierungsprüfung
des erfassten Ticketmediums (218, 318), wobei die Gateanordnung (200, 300, 400) mindestens
eine zweite Durchgangssperre (202, 302) mit einem dritten Gatekörper (205, 305) und
einem benachbart zu dem dritten Gatekörper (205, 305) angeordneten vierten Gatekörper
(206, 306) umfasst, wobei der dritte Gatekörper (205, 305) und der vierte Gatekörper
(206, 306) einen zweiten Durchgang (208, 308) zwischen dem kontrollierten Bereich
(215) und dem unkontrollierten Bereich (214) definieren, und mit mindestens einem
durch mindestens einen zweiten Aktor (217, 317) zwischen einer geöffneten Position
und einer geschlossenen Position bewegbaren zweiten Sperrelement (210, 310), wobei
der vierte Gatekörper (206, 306) mindestens ein zweites Lesemodul (212, 312) umfasst,
eingerichtet zum Erfassen eines durch einen Nutzer in Reichweite des zweiten Lesemoduls
(212, 312) gehaltenes Ticketmediums (218, 318), wobei der mindestens eine zweite Aktor
(217, 317) eingerichtet ist zum Bewegen des zweiten Sperrelements (210, 310) zwischen
der geöffneten Position und der geschlossenen Position, zumindest basierend auf einer
Validierungsprüfung des erfassten Ticketmediums (218, 318), wobei der zweite Gatekörper
(204, 304) der ersten Durchgangssperre (202, 302) der dritte Gatekörper (205, 305)
der zweiten Durchgangssperre (202, 302) ist, das Verfahren umfassend:
- Detektieren eines Nutzers in einem zweiten Zugangsbereich (220, 320) der zweiten
Durchgangssperre (202, 302) und ein Detektieren eines Erfassens eines Ticketmediums
(218, 318) durch das erste Lesemodul (211, 311), und
- Detektieren eines Zuordnungsfehlerzustands zumindest dann, wenn bei dem detektierten
Erfassen des Ticketmediums (218, 318) durch das erste Lesemodul (211, 311) der ersten
Durchgangssperre zumindest nahezu gleichzeitig ein Nutzer nur in dem zweiten Zugangsbereich
(220, 320) detektiert wird, und
- Initiieren mindestens einer Zuordnungsfehleraktion bei einer Detektion des Zuordnungsfehlerzustands.
14. Computerprogramm umfassend Befehle, die bewirken, dass ein Prozessor eines Überwachungssystems
(231, 331) einer Gateanordnung (200, 300, 400), insbesondere einer Gateanordnung (200,
300, 400) nach einem der vorherigen Ansprüche, die Verfahrensschritte nach Anspruch
13 ausführt.
15. Personentransportsystem (222), umfassend
- mindestens ein Transportfahrzeug (223), und
- mindestens eine Gateanordnung (200, 300, 400) nach einem der vorherigen Ansprüche,
- wobei die Gateanordnung (200, 300, 400) eingerichtet ist zum Kontrollieren eines
Zugangs zu dem Transportfahrzeug (223).