[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen eines Werkstückes, mit wenigstens
einer Reinigungskammer zur Aufnahme des gegebenenfalls auf einem Werkstückhalter angeordneten
Werkstückes, ferner mit wenigstens einer Druckeinrichtung zur Erzeugung eines durch
Öffnungen der Reinigungskammer hindurchgeführten Reinigungsluftstroms, und mit einer
die Reinigungskammer und/oder den Werkstückhalter und/oder das Werkstück beaufschlagenden
Bewegungseinheit zur Erzeugung einer Relativbewegung des Werkstückes gegenüber den
Öffnungen, wobei die Bewegungseinheit zumindest rotatorisch arbeitet.
[0002] Vorrichtungen zum Reinigen von Werkstücken sind in vielfältiger Art und Weise bekannt.
Dazu sei ganz generell auf die
DE 10 2020 103 090 B3 oder auch die
DE 10 2021 132 066 A1 hingewiesen. Bei den Werkstücken handelt es sich typischerweise und nicht einschränkend
um rotationssymmetrische Werkstücke. Jedenfalls wird mithilfe der Vorrichtungen zum
Reinigen das betreffende Werkstück im Allgemeinen von daran anhaftenden Spänen einer
vorgeschalteten spannenden Bearbeitung sowie gegebenenfalls Spül- und Schmierflüssigkeit
größtenteils befreit. Dadurch kann das betreffende Werkstück anschließend für die
Weiterverarbeitung eingesetzt werden.
[0003] Im gattungsbildenden Stand der Technik nach der
WO 2020/225 407 A1 wird so vorgegangen, dass die Reinigungskammer größtenteils geschlossen ausgebildet
ist. Außerdem ist innerhalb der Reinigungskammer eine Aufnahme für das betreffende
Werkstück vorgesehen. Mithilfe einer Verstelleinrichtung kann das Werkstück in Rotationen
um eine Drehachse versetzt werden, um die Reinigungswirkung zu vergleichmäßigen. Das
hat sich grundsätzlich bewährt. Allerdings setzen die bekannten Vorgehensweisen mehr
oder minder komplizierte Einrichtungen zur Beschickung der betreffenden Reinigungskammer
mit dem Werkstück sowie der Entnahme des Werkstückes aus der Reinigungskammer voraus.
Das führt zu relativ großen Taktzeiten und ist heutigen Anforderungen an eine schnelle
und effektive Reinigung abträglich. Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
[0004] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine derartige Vorrichtung zum
Reinigen eines Werkstückes so weiterzuentwickeln, dass unter möglichst Beibehaltung
der Reinigungswirkung die Entnahme und das Beschicken der Vorrichtung mit dem zu reinigenden
Werkstück vereinfacht sind.
[0005] Zur Lösung dieser technischen Problemstellung schlägt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen
Vorrichtung vor, dass die Bewegungseinheit mehrere Rollenkörper aufweist, auf denen
das Werkstück gegebenenfalls inklusive Werkstückhalter aufgenommen wird.
[0006] Erfindungsgemäß wird also das zu reinigende und im allgemeinen rotationssymmetrisch
ausgebildete Werkstück - wie beim Stand der Technik - nach wie vor und unverändert
in Rotationen versetzt, um die Reinigungswirkung insgesamt zu vergleichmäßigen. Dabei
wird nun jedoch so vorgegangen, dass die Bewegungseinheit mit mehreren Rollenkörpern
ausgerüstet ist, auf die das Werkstück aufgesetzt wird. Da die Rollenkörper im Allgemeinen
und nach vorteilhafter Ausgestaltung gegenüber einer Vertikalen schräggestellt ausgebildet
sind, erfährt das typischerweise rotationssymmetrisch ausgebildete Werkstück hierdurch
gleichzeitig eine Zentrierung, und zwar ohne dass zusätzliche Maßnahmen zur Ausrichtung
des Werkstückes oder auch Halterungen bei der Rotation des Werkstückes erforderlich
sind. Vielmehr ruht das Werkstück aufgrund seines Eigengewichtes auf den gegenüber
der Vertikalen schräggestellten Rollenkörpern.
[0007] Zu diesem Zweck verfügt der betreffende Rollenkörper im Allgemeinen über eine Umfangsnut
für den hierin aufgenommenen Rand des Werkstückes. Durch die Umfangsnut wird der Rand
des Werkstückes einwandfrei gehalten und kann folglich das rotationssymmetrische Werkstück
problemlos und unschwer in die gewünschten Rotationen versetzt werden. Zugleich kommt
es aufgrund der an dieser Stelle realisierten mehreren Rollenkörper zu einer Zentrierung
des Werkstückes beim Aufsetzen auf die Rollenkörper, so dass aufwendige Ausrichtmaßnahmen
nicht erforderlich sind.
[0008] Vielmehr kann die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Reinigen eines Werkstückes vorteilhaft
mit einer Entnahme-/Beschickungseinrichtung für die Werkstücke ausgerüstet werden,
bei welcher es sich im einfachsten Beispiel um einen Roboterarm handelt oder handeln
kann. Mit seiner Hilfe lässt sich das rotationssymmetrische Werkstück typischerweise
axial auf die schräggestellten Rollenkörper aufsetzen und von diesen wieder nach der
Reinigung abheben, so dass hierdurch die angestrebten geringen Taktzeiten bei zugleich
einwandfreier Reinigung beobachtet werden. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu
sehen.
[0009] Nach weiterer vorteilhafter Ausgestaltung beschreiben die Rollenkörper in Aufsicht
im Allgemeinen ein Dreieck. Das heißt, die Erfindung greift typischerweise auf drei
Rollenkörper zurück, die insgesamt das zuvor bereits angesprochene Dreieck definieren
und beschreiben. Bei dem Dreieck kann es sich um ein gleichseitiges Dreieck handeln.
[0010] Der jeweilige Rollenkörper ist dabei insgesamt federnd gelagert, und zwar in seiner
Axialrichtung, so dass hierdurch etwaige Beschädigungen des Rollenkörpers respektive
seiner Lagerung beim Aufsetzen und der Entnahme des rotationssymmetrischen Werkstückes
vermieden werden. Vielmehr sorgt die in Axialrichtung wirkende federnde Lagerung dafür,
dass weder die Rollenkörper noch das Werkstück respektive sein Rand bei der Beschickung
und Entnahme mithilfe der Entnahme-/Beschickungseinrichtung beschädigt werden.
[0011] Dabei ist das Werkstück vorteilhaft jeweils mit seinem Rand auf den Rollenkörper
aufgesetzt. Das Eigengewicht des Werkstückes in Verbindung mit der Reibung zwischen
Rand und Rollenkörper reicht in diesem Zusammenhang aus, um über den einen oder die
mehreren Rollenkörper die erforderliche Rotationsbewegung auf das rotationssymmetrische
Werkstück zu übertragen. Zu diesem Zweck kann der Rollenkörper insgesamt aus Kunststoff
hergestellt sein oder mit einer Kunststoffbeschichtung ausgerüstet werden. Jedenfalls
kommt es bei diesem Vorgang zu einer gegenseitigen Wälzbewegung zwischen dem schräggestellten
Rollenkörper einerseits und dem Rand des rotationssymmetrischen Werkstückes andererseits.
[0012] Für den Antrieb des Werkstückes ist zumindest ein Rollenkörper mit einem Rotationsantrieb
ausgerüstet. Außerdem ist die Auslegung vorteilhaft so getroffen, dass zumindest ein
Rollenkörper radial verfahrbar ausgebildet ist. Dadurch kann die Anordnung der Rollenkörper
und damit die Bewegungseinheit insgesamt an unterschiedliche Durchmesser der rotationssymmetrischen
Werkstücke unschwer angepasst werden. Außerdem eröffnet die Möglichkeit der radialen
Verfahrbarkeit zumindest eines Rollenkörpers die weitergehende Option, die Entnahme
des Werkstückes von den Rollenkörpern respektive die Beschickung der Rollenkörper
mit dem Werkstück besonders einfach realisieren und umsetzen zu können. Dabei wird
oftmals zusätzlich noch so vorgegangen, dass der radial verfahrbare Rollenkörper zusätzlich
den Rotationsantrieb aufweist.
[0013] Dadurch können die beiden übrigen Rollenkörper im Beispielfall ortsfest an ihrem
Platz verbleiben und wird lediglich der mit dem Rotationsantrieb ausgerüstete Rollenkörper
beispielsweise zur Anpassung an unterschiedliche Durchmesser des Werkstückes verfahren.
- Wie zuvor bereits erläutert, ist der jeweilige Rollenkörper mit einer Umfangsnut
für den hierin aufgenommenen Rand des Werkstückes ausgerüstet. Eine solche Auslegungsvariante
lässt sich besonders einfach und dann realisieren und umsetzen, wenn der Rollenkörper
ganz oder teilweise aus Kunststoff hergestellt ist. Denn dann kann der Rollenkörper
mit Umfangsnut unschwer beispielsweise durch Spritzgießen hergestellt werden.
[0014] Die Reinigungskammer ist nun an die spezifische und erfindungsgemäß in Gestalt der
Rollenkörper ausgelegte Bewegungseinheit angepasst. Tatsächlich verfügt die Reinigungskammer
über jeweils Längsöffnungen für das hierdurch rotierte Werkstück. Das heißt, die Reinigungskammer
erstreckt sich typischerweise in einem Teilumfangsabschnitt des Werkstückes und erfasst
auch nur einen solchen Teilumfangsabschnitt des Werkstückes, ist folglich und im Gegensatz
zum gattungsbildenden Stand der Technik nach der
WO 2020/225407 A1 nicht so ausgebildet, dass sie das zu reinigende Werkstück vollständig einhaust.
[0015] Dadurch besteht die Möglichkeit, dass die Reinigungskammer insgesamt zweiteilig mit
einer Zentralkammer und einer Umfangskammer ausgebildet ist. Die Zentralkammer und
die Umfangskammer können dabei gegeneinander verfahren werden und zwar überwiegend
radial. Auf diese Weise definieren die Zentralkammer und die Umfangskammer in auseinandergefahrenem
Zustand einen Ringspalt für das hierdurch axial hindurchführbare Werkstück.
[0016] Dadurch, dass die Reinigungskammer lediglich einen Teilumfangsabschnitt des rotationssymmetrischen
Werkstückes beaufschlagt, lassen sich die beiden Bestandteile der Reinigungskammer
wie beschrieben auseinanderfahren. Der auf diese Weise gebildete Ringspalt ermöglicht
nun die Entnahme ebenso wie das Beschicken der schräggestellten Rollenkörper mit dem
betreffenden Werkstück. Dazu wird das Werkstück axial entlang der Längserstreckung
der Reinigungskammer durch den Ringspalt hindurch auf die schräggestellten Rollenkörper
mithilfe der Entnahme-/Beschickungseinrichtung zugeführt und auf den schräggestellten
Rollenkörper abgesetzt. Jetzt ist das Werkstück für die Reinigung vorbereitet und
können die Zentralkammer und die Umfangskammer gegeneinander verfahren und geschlossen
werden. Anschließend sorgt der Reinigungsluftstrom dafür, dass das Werkstück der gewünschten
Trockenreinigung mithilfe des Luftstromes unterzogen wird. Dabei wird mithilfe der
Reinigungskammer ein größtenteils tangential auf das Werkstück auftreffender Reinigungsluftstrom
erzeugt. Hierbei kann es sich um einen mit Überdruck arbeitenden Reinigungsluftstrom
ebenso wie einen auf Unterdruck basierenden Reinigungsluftstrom handeln. Außerdem
besteht die Möglichkeit, dem Reinigungsluftstrom im Bedarfsfall ein zusätzliches Reinigungsmittel
zuzusetzen.
[0017] Im Ergebnis wird eine Vorrichtung zum Reinigen eines Werkstückes zur Verfügung gestellt
und erfindungsgemäß realisiert, die mit besonders geringen Taktzeiten arbeitet und
im Hinblick auf die Beschickung und Entnahme des Werkstückes optimiert ist. Das lässt
sich im Endeffekt auf die gegenüber der Vertikalen schräggestellten Rollenkörper zurückführen
und ebenso darauf, dass die Reinigungskammer zweiteilig mit Zentralkammer und Umfangskammer
ausgelegt ist. Dadurch erfährt das rotationssymmetrische Werkstück zwar eine Reinigung
lediglich unter Berücksichtigung eines Teilumfangsabschnittes, was jedoch wegen der
rotativen Beaufschlagung des Werkstückes für die Reinigung der gesamten Oberfläche
ausreichend ist. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
[0018] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Figur 1
- die erfindungsgemäße Vorrichtung im Betrieb,
- Figur 2
- den Gegenstand nach Figur 1 zur Beschickung mit dem Werkstück,
- Figur 3
- die Bewegungseinheit mit den schräggestellten Rollenkörpern in einer perspektivischen
Aufsicht und
- Figur 4
- den Gegenstand nach der Figur 3 im Bereich eines schräggestellten Rollenkörpers mit
dem Werkstück in schematischer Seitenansicht.
[0019] In den Figuren ist eine Vorrichtung zum Reinigen eines Werkstückes 1 dargestellt.
Bei dem Werkstück 1 handelt es sich im Ausführungsbeispiel um ein rotationssymmetrisches
Werkstück 1, welches im dargestellten Beispielfall als Zylinderbuchse oder vergleichbar
ausgebildet ist. Das Werkstück 1 wird dabei auf einer Bewegungseinheit 2 aufgenommen,
mit deren Hilfe das Werkstück 1 in Rotationen versetzt wird. Die Bewegungseinheit
2 ist nach dem Ausführungsbeispiel und erfindungsgemäß mit mehreren Rollenkörpern
2 ausgerüstet, auf denen das Werkstück 1 aufgenommen wird bzw. ruht. Dabei kann zusätzlich
auch ein Werkstückhalter zwischengeschaltet sein, welcher auf den fraglichen Rollenkörpern
2 ruht und seinerseits das Werkstück 1 trägt. Das ist allerdings nicht dargestellt.
[0020] Für die Reinigung des in Rotationen versetzten Werkstückes 1 sorgt eine Reinigungskammer
3, 4. Die Reinigungskammer 3, 4 ist nach dem Ausführungsbeispiel und nicht einschränkend
zweiteilig ausgebildet, setzt sich nämlich aus einer Zentralkammer 3 und einer Umfangskammer
4 zusammen, wie nachfolgend noch näher erläutert wird. Die Reinigungskammer 3, 4 dient
zur Erzeugung eines durch nicht ausdrücklich dargestellte Öffnungen hindurchgeführten
Reinigungsluftstromes, mit dessen Hilfe nach dem Ausführungsbeispiel das Werkstück
1 beaufschlagt wird.
[0021] Tatsächlich arbeitet das Ausführungsbeispiel insgesamt derart, dass mithilfe der
Reinigungskammer 3, 4 ein größtenteils tangential auf das Werkstück 1 treffender Reinigungsluftstrom
erzeugt wird. Dieser kann das Werkstück 1 mit Überdruck oder Unterdruck beaufschlagen,
sorgt jedenfalls insgesamt dafür, dass etwaige und auf der Oberfläche des Werkstückes
1 haftende Metallspäne, Flüssigkeitsfilme etc. trocken abgelöst werden. Das heißt,
mithilfe der Reinigungskammer 3, 4 wird also eine Trockenreinigung des Werkstückes
1 vorgenommen.
[0022] Die bereits angesprochene Bewegungseinheit 2 bzw. die Rollenkörper 2 sorgen dabei
insgesamt dafür, dass es zu einer Relativbewegung des Werkstückes 1 gegenüber den
Öffnungen zur Abgabe des Reinigungsluftstromes und nach dem Ausführungsbeispiel gegenüber
der ansonsten feststehenden Reinigungskammer 3, 4 kommt. Dadurch wird die gesamte
Oberfläche des Werkstückes 1 mithilfe des tangential verlaufenden Reinigungsluftstrom
beaufschlagt, und zwar nach dem Ausführungsbeispiel sowohl die Innenoberfläche als
auch die Außenoberfläche des zylindrischen Werkstückes 1 bzw. der an dieser Stelle
betrachteten Buchse.
[0023] Die bereits angesprochenen Rollenkörper 2 als Bestandteile der Bewegungseinheit 2
nehmen dabei nicht nur das Werkstück 1 auf, sondern sind im Rahmen des Ausführungsbeispiels
und vorteilhaft gegenüber einer Vertikalen V schräg gestellt, wie man insbesondere
anhand der Seitenansicht in der Figur 4 nachvollziehen kann. Tatsächlich beobachtet
man im Rahmen des Ausführungsbeispiels einen Winkel a, welcher sich zwischen einer
in der Figur 4 angedeuteten Achse des schräggestellten Rollenkörpers 2 einerseits
und der betreffenden Vertikalen V andererseits einstellt. Nach dem Ausführungsbeispiel
beträgt der Winkel α für die Schrägstellung in etwa 30°, kann allerdings selbstverständlich
auch andere Werte einnehmen.
[0024] Anhand der Figur 4 wird auch deutlich, dass der jeweilige Rollenkörper 2 federnd
gelagert ist, wobei an dieser Stelle eine vorgesehene Feder 5 den Rollenkörper 2 axial
in Richtung seiner Achse beaufschlagt, wie dies ein Pfeil in der Figur 4 andeutet.
Dadurch wirkt die fragliche Feder 5 mit ihrer in Axialrichtung wirkenden Federkraft
der vom Werkstück 1 auf den schräggestellten Rollenkörper 2 ausgeübten Gewichtskraft
entgegen. Außerdem erkennt man anhand der Seitenansicht in der Figur 4, dass der jeweilige
Rollenkörper 2 mit einer Umfangsnut 6 für den hierin aufgenommenen und zu erkennenden
Rand des Werkstückes 1 ausgerüstet ist. Die Umfangsnut 6 ist dabei im Querschnitt
größtenteils rechtwinklig ausgebildet, sodass hierdurch das Werkstück 1 mit seinem
Rand im Innern der Umfangsnut 6 zentriert wird.
[0025] Die Zentrierwirkung des Werkstückes 1 gegenüber den Rollenkörpern 2 wird zusätzlich
noch dadurch unterstützt und intensiviert, dass die Rollenkörper 2 nach dem Ausführungsbeispiel
und in Aufsicht ein Dreieck beschreiben. Hier erkennt man auch besonders deutlich,
dass zumindest ein Rollenkörper 2 mit einem Rotationsantrieb 7 ausgerüstet ist. Außerdem
lässt sich wenigstens einer der Rollenkörper 2 radial verfahren, wie ein von der Achse
des Rollenkörpers 2 ausgehender Doppelpfeil hin zum Mittelpunkt M des von den Rollenkörpern
2 gebildeten Dreieckes in der Figur 3 deutlich macht. Diese Verfahrbarkeit erkennt
man auch bei einem Vergleich der Figuren 1 und 2.
[0026] Bei dem radial verfahrbaren Rollenkörper 2 handelt es sich im Ausführungsbeispiel
und nicht einschränkend um denjenigen, der mit dem Rotationsantrieb 7 ausgerüstet
ist. Dadurch kann die Größe des von den nach dem Ausführungsbeispiel drei Rollenkörpern
2 aufgespannten Dreieckes mit dem Mittelpunkt M variiert und an den jeweiligen Durchmesser
des Werkstückes 1 angepasst werden. Außerdem besteht hierdurch die Möglichkeit, die
Beschickung der Rollenkörper 2 mit dem Werkstück 1 und seine Entnahme gegenüber den
Rollenkörper 2 zu vereinfachen, wie insbesondere eine in der Figur 2 dargestellte
Beschickungsposition deutlich macht, die nachfolgend noch näher erläutert werden wird.
[0027] Die Reinigungskammer 3, 4 verfügt insgesamt über jeweils Längsöffnungen 8 für das
hierdurch rotierte Werkstück 1. Das heißt, die Längsöffnungen 8 der Reinigungskammer
3, 4 sind in Axialrichtung des rotationssymmetrischen Werkstückes 1 angeordnet und
orientiert. Dadurch kann das Werkstück 1 jeweils mit seinem Umfang durch die betreffenden
Längsöffnungen 8 hindurch rotieren.
[0028] Wie bereits einleitend ausgeführt, ist die Reinigungskammer 3, 4 zweiteilig mit der
Zentralkammer 3 und der Umfangskammer 4 ausgerüstet. Die Zentralkammer 3 befindet
sich dabei im Zentrum des Werkstückes 1 bzw. im Bereich des Mittelpunktes M des von
den schräggestellten Rollenkörpern 2 beschriebenen Dreieckes. Demgegenüber ist die
Umfangskammer 4 ortsfest sowie radial außenseitig des Werkstückes 1 und folglich auch
des fraglichen Dreieckes aus den Rollenkörpern 2 angeordnet.
[0029] Die Zentralkammer 3 und die Umfangskammer 4 können dabei gegeneinander radial verfahren
werden. Nach dem Ausführungsbeispiel und bei einem Vergleich der Figuren 1 und 2 wird
deutlich, dass zu diesem Zweck die Zentralkammer 3 gegenüber der demgegenüber feststehend
ausgelegten Umfangskammer 4 verfahren wird. Das kann entlang einer in den Figuren
1 und 2 zu erkennenden Schienenführung 9 erfolgen. Entlang der Schienenführung 9 lässt
sich nach dem Ausführungsbeispiel auch der Rollenkörper 2 mit dem Rotationsantrieb
7 radial Verfahren, wie dies mit Bezug zur Figur 3 zuvor bereits erläutert wurde.
Jedenfalls sorgt die Verfahrbarkeit zwischen der Zentralkammer 3 und der Umfangskammer
4 als beide Bestandteile der Reinigungskammer 3, 4 insgesamt dafür, dass die beiden
Bestandteile 3, 4 der Reinigungskammer 3, 4 in auseinandergefahrenem Zustand einen
Ringspalt 10 definieren, den man in der Figur 2 erkennen kann. Dieser Ringspalt 10
eröffnet die Möglichkeit, dass in dem auseinandergefahrenen Zustand der Reinigungskammer
3, 4 in der Figur 2 das Werkstück 1 in seiner Axialrichtung von den Rollenkörpern
2 abgehoben bzw. auf die Rollenkörper 2 aufgesetzt werden kann. Hierfür mag eine nicht
ausdrücklich dargestellte Entnahme-/Beschickungseinrichtung sorgen, bei der es sich
nicht einschränkend um einen Roboterarm handelt oder handeln kann.
[0030] Im Innern der Reinigungskammer 3, 4 wird ein größtenteils tangential auf das Werkstück
1 auftreffender Reinigungsluftstrom erzeugt. Das ist im Detail ebenso wenig dargestellt
wie eine hierfür erforderliche Druckeinrichtung, bei der es sich um eine Überdruckeinrichtung
handeln kann. Der Reinigungsluftstrom mag dabei sowohl auf den Außenumfang des rotationssymmetrischen
Werkstückes 1 als auch auf seinen Innenumfang treffen. Das ist dann der Fall, wenn
nach dem Ausführungsbeispiel die Zentralkammer 3 und die Umfangskammer 4 miteinander
gekoppelt sind. Denn dann kann der seitens der nicht dargestellten Druckeinrichtung
erzeugte Luftstrom beispielsweise ausgehend von der Umfangskammer 4 nicht nur das
Werkstück 1 außenseitig tangential beaufschlagen, sondern strömt dann auch über die
geschlossene Verbindung zur Zentralkammer 3 von dort aus innenseitig gegen den Innenumfang
des betreffenden Werkstückes 1, so dass dieses über seinen gesamten Umfang gesehen
wie geplant mithilfe des Reinigungsluftstromes trocken gereinigt wird.
[0031] Die Reinigungskammer 3, 4 sorgt in diesem Zusammenhang insgesamt dafür, dass das
Werkstück 1 über einen Teilumfangsabschnitt mit der Reinigungsluft beaufschlagt wird.
Das heißt, das Werkstück 1 wird ausdrücklich und erfindungsgemäß nicht vollständig
eingehaust, so dass die Zentralkammer 3 und die Umfangskammer 4 unter Definition des
Ringspaltes 10 unschwer geöffnet werden können. Dadurch lässt sich das Werkstück 1
in einer Beschickungsposition entsprechend der Darstellung in der Figur 2 unschwer
auf die schräggestellten Rollenkörper 2 aufsetzen und hiervon mithilfe der Entnahme-/Beschickeinrichtung
abheben. Dabei reicht es insgesamt aus, wenn das Werkstück 1 mit seinem Eigengewicht
in die betreffende Umfangsnut 6 des jeweiligen Rollenkörpers 2 eingesetzt wird. Dadurch
kommt es unmittelbar zu einer Zentrierung des Werkstückes 1 und lassen sich die erforderlichen
Kräfte zum Rotieren des Werkstückes 1 unschwer über die schräggestellten Rollenkörper
6 übertragen.
1. Vorrichtung zum Reinigen eines Werkstückes (1), mit wenigstens einer Reinigungskammer
(3, 4) zur Aufnahme des gegebenenfalls auf einem Werkstückhalter angeordneten Werkstückes
(1), ferner mit wenigstens einer Druckeinrichtung zur Erzeugung eines durch Öffnungen
der Reinigungskammer (3, 4) hindurchgeführten Reinigungsluftstroms, und mit einer
die Reinigungskammer (3, 4) und/oder den Werkstückhalter und/oder das Werkstück (1)
beaufschlagenden Bewegungseinheit (2) zur Erzeugung einer Relativbewegung des Werkstückes
(1) gegenüber den Öffnungen, wobei die Bewegungseinheit (2) zumindest rotatorisch
arbeitet,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bewegungseinheit (2) mehrere Rollenkörper (2) aufweist, auf denen das Werkstück
(1) gegebenenfalls inklusive Werkstückhalter aufgenommen wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollenkörper (2) gegenüber einer Vertikalen (V) schräggestellt ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet, dass die Rollenkörper (2) in
Aufsicht ein Dreieck beschreiben.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Rollenkörper (2) federnd gelagert ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück (1) jeweils mit seinem Rand auf den Rollenkörper (2) aufgesetzt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Rollenkörper (2) einen Rotationsantrieb (7) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Rollenkörper (2) radial verfahrbar ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der radial verfahrbare Rollenkörper (2) den Rotationsantrieb (7) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Rollenkörper (2) mit einer Umfangsnut (6) für den hierin aufgenommenen
Rand des Werkstückes (1) ausgerüstet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungskammer (3, 4) mit jeweils Längsöffnungen (8) für das hierdurch rotierte
Werkstück (1) ausgerüstet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungskammer (3, 4) zweiteilig mit einer Zentralkammer (3) und einer Umfangskammer
(4) ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentralkammer (3) und die Umfangskammer (4) gegeneinander verfahren werden können.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangskammer (4) und die Zentralkammer (3) in auseinandergefahrenem Zustand
einen Ringspalt (10) für das hierdurch axial hindurchführbare Werkstück (1) beschreiben.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungskammer (3, 4) einen größtenteils tangential auf das Werkstück (1) auftreffenden
Reinigungsluftstrom erzeugt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Entnahme-/Beschickungseinrichtung für das Werkstück (1) vorgesehen ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Vorrichtung zum Reinigen eines Werkstückes (1), mit wenigstens einer Reinigungskammer
(3, 4) zur Aufnahme des gegebenenfalls auf einem Werkstückhalter angeordneten Werkstückes
(1), ferner mit wenigstens einer Druckeinrichtung zur Erzeugung eines durch Öffnungen
der Reinigungskammer (3, 4) hindurchgeführten Reinigungsluftstroms, und mit einer
die Reinigungskammer (3, 4) und/oder den Werkstückhalter und/oder das Werkstück (1)
beaufschlagenden Bewegungseinheit (2) zur Erzeugung einer Relativbewegung des Werkstückes
(1) gegenüber den Öffnungen, wobei die Bewegungseinheit (2) zumindest rotatorisch
arbeitet,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bewegungseinheit (2) mehrere Rollenkörper (2) aufweist, auf denen das Werkstück
(1) gegebenenfalls inklusive Werkstückhalter aufgenommen wird, wobei
die Rollenkörper (2) gegenüber einer Vertikalen (V) schräggestellt ausgebildet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollenkörper (2) in Aufsicht ein Dreieck beschreiben.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Rollenkörper (2) federnd gelagert ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Rollenkörper (2) einen Rotationsantrieb (7) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Rollenkörper (2) radial verfahrbar ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der radial verfahrbare Rollenkörper (2) den Rotationsantrieb (7) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Rollenkörper (2) mit einer Umfangsnut (6) für den hierin aufgenommenen
Rand des Werkstückes (1) ausgerüstet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungskammer (3, 4) mit jeweils Längsöffnungen (8) für das hierdurch rotierte
Werkstück (1) ausgerüstet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungskammer (3, 4) zweiteilig mit einer Zentralkammer (3) und einer Umfangskammer
(4) ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentralkammer (3) und die Umfangskammer (4) gegeneinander verfahren werden können.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10 , dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangskammer (4) und die Zentralkammer (3) in auseinandergefahrenem Zustand
einen Ringspalt (10) für das hierdurch axial hindurchführbare Werkstück (1) beschreiben.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Entnahme-/Beschickungseinrichtung für das Werkstück (1) vorgesehen ist.