(19)
(11) EP 4 349 683 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.04.2024  Patentblatt  2024/15

(21) Anmeldenummer: 23198207.5

(22) Anmeldetag:  19.09.2023
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B61C 17/04(2006.01)
H02B 1/01(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B61C 17/04; H02B 1/01
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 19.09.2022 DE 102022123983

(71) Anmelder: Vossloh Rolling Stock GmbH
24107 Kiel (DE)

(72) Erfinder:
  • HILDEBRANDT, Tim
    24244 Felm (DE)
  • KOHLEY, Stephan
    24159 Kiel (DE)

(74) Vertreter: Bittner, Thomas L. 
Boehmert & Boehmert Anwaltspartnerschaft mbB Pettenkoferstrasse 22
80336 München
80336 München (DE)

   


(54) MITTELFÜHRERHAUSLOKOMOTIVE MIT EINEM FÜHRERHAUS UND WENIGSTENS EINEM INNERHALB DES FÜHRERHAUSES ANGEORDNETEN ELEKTRISCHEN SCHALTSCHRANK


(57) Bei einer Mittelführerhauslokomotive (1) mit einem Führerhaus (3) und wenigstens einem innerhalb des Führerhauses (3) angeordneten elektrischen Schaltschrank (7), ist vorgesehen, dass das Führerhaus (3) eine Führerhauslänge (I3) von mindestens 3 m aufweist; und/oder dass in dem Führerhaus (3) zwei in Längsrichtung (L) gegenüberliegende Führerstände (31a, 31b) angeordnet sind, und wobei insbesondere der wenigstens eine elektrische Schaltschrank (7) zwischen den Führerständen (31a, 31b) angeordnet ist, und/oder dass das Führerhaus (3) an wenigstens einer Seitenwand (33) wenigstens zwei in Längsrichtung (L) versetzte Seitenfenster (32a, 32b, 34a, 34b) aufweist. (Fig. 3)




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Mittelführerhauslokomotive mit einem Führerhaus wenigstens einem innerhalb des Führerhauses angeordneten elektrischen Schaltschrank.

Hintergrund



[0002] DE 10 2010 035 903 A1 betrifft eine als Mittelführerhauslokomotive realisierte Rangierlokomotive, bei der in Längsrichtung am Führerhaus angrenzende Bauräume zur Aufnahme von Betriebsmodulen vorgesehen sind. Im schmalen Führerhaus ist der Bewegungsbereich für den Fahrer beengt und seine Sicht eingeschränkt. Baustellenpersonal oder andere Begleitpersonen können nur schlecht vor Witterung und Verkehrsrisiken geschützt mit der Mittelführerhauslokomotive mitgenommen werden. Für Schaltschränke zur Steuerung elektronischer Komponenten der Lokomotive bietet das Führerhaus kaum Raum.

Zusammenfassung



[0003] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden und insbesondere eine Mittelführerhauslokomotive mit einem verbesserten Führerhaus bereitzustellen.

[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche.

[0005] Erfindungsgemäß ist eine Mittelführerhauslokomotive vorgesehen, die ein Führerhaus aufweist und wenigstens einen innerhalb des Führerhauses angeordneten elektrischen Schaltschrank. Dank der erfindungsgemäßen Verlagerung des wenigstens einen Schaltschranks ins Innere des Führerhauses ist der wenigstens eine Schaltschrank besonders gut vor Witterung geschützt.

[0006] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung weist das Führerhaus eine Führerhauslänge von mindestens 3 m auf. Insbesondere beträgt die Führerhauslänge mindestens 3,3 m, vorzugsweise mindestens 3,5 m, besonders bevorzugt mindestens 3,7 m. Es kann bevorzugt sein, dass die Führerhauslänge höchstens 6 m, vorzugsweise höchstens 5 m, besonders bevorzugt höchstens 4 m, beträgt. Insbesondere ist das Führerhaus in Längsrichtung in einem Abstand von wenigstens 0,5 m, insbesondere wenigstens 1 m, vorzugsweise wenigstens 1,5 m, zum nächstgelegenen Längsende der Mittelführerhauslokomotive angeordnet. Die Länge der Mittelführerhauslokomotive ist wesentlich größer als die Führerhauslänge. Die Länge der Mittelführerhauslokomotive kann mehr als 5 m, insbesondere mehr als 10 m, vorzugsweise mehr als 14 m mehr als die Länge des Führerhauses betragen. Vorzugsweise ist die Länge der Mittelführerhauslokomotive kleiner als 25 m, insbesondere 22 m, vorzugweise kleiner als 20 m. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass durch die Verlagerung des wenigstens einen Schaltschranks ins Innere des Führerhauses eine erhebliche Verbesserung einhergehen kann, welche sowohl die Übersichtlichkeit für den Fahrer erhöht als auch den zur Verfügung stehenden Raum für selbigen und dessen eventuelle Begleitpersonen deutlich anwachsen lässt. Durch das damit einhergehende verlängerte Dach kann außerdem die Sicherheit des Lokführers gegenüber Hochspannung an einem eventuellen Stromabnehmer auf dem Führerhaus oder allgemein elektromagnetischen Einflüssen von elektrischen Dachaufbauten erheblich verbessert werden.

[0007] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung, der mit dem ersten kombinierbar ist, sind in dem Führerhaus zwei in der Längsrichtung gegenüberliegende Führerstände angeordnet. Der wenigstens eine elektrische Schaltschrank ist zwischen den Führerständen angeordnet. Durch die Verwendung von gegenüberliegenden Führerständen an der Vorder- und Rückseite des Führerhauses kann in beiden Fahrtrichtungen ein eine gute Sicht gewährleistet werden. Die Fahrersicht kann zusätzlich durch die Anordnung des Schaltschranks zwischen den Führerständen, also im Rücken des Fahrers, optimiert werden. Abhängig von der gewünschten Fahrtrichtung kann der Fahrer beispielsweise wahlweise einen ersten, vorderen Führerstand oder einen zweiten, hinteren Führerstand innerhalb des Führerhauses verwenden. Es kann bevorzugt sein, dass die beiden Führerstände im Wesentlichen redundant ausgeführt sind. Das heißt, der erste und der zweite Führerstand weisen im Wesentlichen dieselben Steuer- und/oder Anzeigeelemente auf.

[0008] Zusätzlich oder alternativ ist gemäß einer Weiterbildung der Mittelführerhauslokomotive mit einem zwischen gegenüberliegenden Führerständen angeordneten Schaltschrank vorgesehen, dass die Führerstände in der Querrichtung versetzt, insbesondere diagonal gegenüberliegend, angeordnet sind. Dabei kann es zusätzlich bevorzugt sein, dass wenigstens eine Eingangstür oder Eintrittstür, vorzugsweise zwei in der Längsrichtung gegenüberliegende Eingangstüren, zum Betreten und/oder Verlassen des Führerhauses, insbesondere von einem oder auf einen sich in der Längsrichtung der Mittelführerhauslokomotive erstreckenden Gang oder Steg, in der Querrichtung versetzt an der Vorder- und/oder Rückwand des Führerhauses angeordnet ist. Vorzugsweise kann die wenigstens eine Eintrittstür in Querrichtung neben einem Führerstand angeordnet sein. Besonders bevorzugt ist an der Vorder- oder Rückwand mit Blick in die jeweiligen Fahrtrichtung rechts einer der Führerstände und links eine der Eingangstüren angeordnet, oder umgekehrt.

[0009] Gemäß einer Weiterbildung einer Mittelführerhauslokomotive mit einem zwischen gegenüberliegenden Führerständen angeordneten Schaltschrank weist der Schaltschrank in der Längsrichtung an seiner Vorderseite und/oder an seiner Rückseite (je) eine entfernbare Schaltschrankabdeckung, insbesondere schwenkbare Schaltschranktür, auf. Insbesondere weist der Schaltschrank eine im Wesentlichen rechteckige Grundfläche auf, die in der Längsrichtung und in der Querrichtung aufgespannt ist. Die Vorderseite und die Rückseite sind die in der Längsrichtung ausgerichteten Seitenflächen des Schaltschranks. In der Querrichtung kann der wenigstens eine Schaltschrank vorzugsweise unmittelbar angrenzend an eine innere Seitenwand des Führerhauses angeordnet sein. Der wenigstens eine Schaltschrank kann eine in der Querrichtung ausgerichtete Frontseite aufweisen. Vorzugsweise ist der wenigstens Schaltschrank entsprechend dem ersten oder zweiten Führerstand in der Querrichtung relativ zu Führerhaus-Mitte versetzt angeordnet. Auf diese Weise kann ein besonders einfacher Zugriff auf die innerhalb des Schaltschranks angeordneten Elektronikkomponenten gewährleistet werden.

[0010] Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung, der mit den vorigen und deren Weiterbildungen kombinierbar ist, weist der Schaltschrank an wenigstens einer Frontfläche, die vorzugweise der Querrichtung ausgerichtet ist, eine Versenkung auf, in der wenigstens ein Bedienelement angeordnet ist oder in der mehrere Bedienelemente angeordnet sind. Das wenigstens eine Bedienelemente, insbesondere alle Bedienelemente, sind in der Querrichtung ausgerichtet. Vorzugsweise ist die Versenkung in Bezug auf die äußere Oberfläche des Schaltschranks in der Querrichtung nach hinten zurückversetzt. Dadurch kann bei einem Führertischwechsel oder falls Begleitpersonen sich im Führerhaus befinden ein unbeabsichtigtes Hängenbleiben an den Bedienelementen verhindert werden. Als Bedienelement kann beispielsweise wenigstens ein Schlüsselschalter, ein Drucktaster, ein Drehschalter oder ein Hebelschalter, insbesondere mit Vergreifschutz, oder dergleichen vorgesehen sein.

[0011] Bedienelemente können beispielsweise einen Betätigungsschalter zum Aktivieren (Aufrüsten) und/oder Deaktivieren der Mittelführerhauslokomotive, einen Betätigungsschalter zum Anlegen und/oder Lösen einer Feststellbremse, wie einer Federspeicherbremse, und/oder einen Betätigungsschalter zum Aktivieren und/oder Deaktivieren eines Fernsteuerzustands umfassen. Bedienelemente können Betätigungsschalter für unterschiedliche Steuerzustände für eine sogenannte punktförmige Zugbeeinflussung (PZB) aufweisen, wie ein PZB-Hauptschalter zum Aktivieren und/oder Deaktivieren einer PZB-Steuerung oder einen PZB-Bremsüberbrückungsschalter zum Verhindern einer PZB-bedingten Zwangsbremsung. Zusätzlich oder alternativ können Bedienelemente Betätigungsschalter zum Aktivieren und/oder Deaktivieren eines oder mehrerer Sicherheits-Systeme umfassen, wie ein Tiefenentladungsschutz-Betätigungsschalter, ein ETCS(European Train Control System)-Isolationsschalter, ein ATB (Automatische Zugbeeinflussung)-Isolationsschalter und/oder ein SIFA(Sicherheitsfahrschaltungs)-Isolationsschalter. Betätigungselemente können alternativ oder zusätzlich einen Betätigungsschalter für eine Beleuchtung, etwa eine Außenbeleuchtung, wie eine Haubenbeleuchtung, eine Zugschluss-Signalleuchte oder eine Notbeleuchtung umfassen.

[0012] Gemäß einer Weiterbildung einer Mittelführerhauslokomotive mit wenigstens einem in einer Vertiefung des Schaltschranks angeordneten Bedienelement weist das wenigstens eine Bedienelemente eine Bedienelemente-Tiefe auf, die geringer ist als eine Tiefe der Versenkung. Die Tiefe der Versenkung bestimmt sich anhand der Distanz zwischen dem Grund der Vertiefung relativ zu der Fläche, gegenüber der die Vertiefung zurückgesetzt ist. Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass das wenigstens eine Bedienelemente insbesondere in der Querrichtung nicht aus der Versenkung herausragt.

[0013] Gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung, der mit den vorigen und deren Weiterbildungen kombinierbar ist, weist das Führerhaus an wenigstens einer Seitenwand wenigstens zwei in der Längsrichtung versetzte Seitenfenster auf. Vorzugsweise weist die Mittelführerhauslokomotive gemäß dem vierten Aspekt der Erfindung zwei in der Längsrichtung, insbesondere diagonal, gegenüberliegende Führerstände auf. Es kann bevorzugt sein, dass die Seitenfenster in der Längsrichtung korrespondierend zu den Führerständen angeordnet sind. Vorzugsweise sind an den beiden in der Querrichtung gegenüberliegenden Seitenwänden des Führerhauses je wenigstens zwei Seitenfenster angeordnet. Insbesondere kann wenigstens eines der Seitenfenster als ein Notausstieg, insbesondere für einen den Führerstand betätigenden Fahrer, konfiguriert sein. Es kann bevorzugt sein, dass ein Seitenfenster einen geschlossenen und einen geöffneten Zustand aufweist. Das Seitenfenster kann beispielsweise als Schiebefenster realisiert sein.

[0014] Vorzugsweise nimmt der wenigstens eine elektrische Schaltschrank wenigstens ein elektrisches Sicherungssystem auf. Das elektrische Sicherungssystem kann ein Kurzschluss- und/oder Überspannungs-Sicherheitssystem umfassen. Das elektrische Sicherheitssystem kann eine Steuerungseinheit für ein Sicherheitssystem, wie eine ITCS-Steuerungseinheit, eine ATB- Steuerungseinheit und/oder eine SIFA- Steuerungseinheit umfassen.

[0015] Gemäß einer Ausführung einer Mittelführerhauslokomotive umfasst das Führerhaus wenigstens eine Windschutzscheibe und wenigstens ein Seitenfenster. Der wenigstens eine Schaltschrank weist eine, insbesondere im Wesentlichen horizontale und/oder ebene, Oberfläche auf. Die Oberfläche ist durch eine Schrankhöhe charakterisiert. Mehrere Schaltschränke können optional die gleiche Schrankhöhe aufweisen. Die Oberfläche ist niedriger angeordnet ist als eine Fenstermitte, vorzugsweise im Wesentlichen auf Höhe der Fensterunterkante, des Seitenfensters und/oder der Windschutzscheibe. Vorzugsweise ist die Schrankhöhe derart auf die Höhe der Fenstermitte, insbesondere der Fensterunterkante, einer Windschutzscheibe abgestimmt, dass der Fahrer vom zu der Windschutzscheibe gegenüberliegenden Führerstand, insbesondere stehend oder im Führersitz sitzend, im Wesentlichen ungehindert durch den Schaltschrank, über den Schaltschrank durch die Windschutzscheibe blicken kann.

[0016] Bei einer Ausführung einer Mittelführerhauslokomotive, bei der im Führerhaus zwei oder mehr elektrische Schaltschränke, insbesondere in Querrichtung gegenüberliegend, angeordnet sind, ist zwischen den elektrischen Schaltschränken ein Durchgang, Sitzplatz und/oder Stehplatz angeordnet. Die in Querrichtung gegenüberliegend angeordneten Schaltschränke sind vorzugsweise in der Längsrichtung, insbesondere in Querrichtung fluchtend, nebeneinander angeordnet. Vorzugsweise ist in der Mittelführerhauslok mit gegenüberliegenden Führerständen das dazwischen liegende Schaltschrank-Paar so angeordnet, dass ein Mittelgang zwischen ihnen vorhanden ist.

[0017] Zusätzlich oder alternativ weist das Führerhaus wenigstens zwei in Längsrichtung gegenüberliegende Einstiegstüren zum Betreten wenigstens eines sich in der Längsrichtung vor und/oder hinter dem Führerhaus erstreckenden Stegs oder Gangs auf. Die Eintrittstür oder Eintrittstüren ist bzw. sind in der vorderen und/oder hinteren Stirnseite des Führerhauses angeordnet. Es kann bevorzugt sein, dass (vorne und/oder hinten) in Querrichtung neben einer Eintrittstür ein Führerstand angeordnet ist.

[0018] Die Mittelführerhauslokomotive ist ein Schienenfahrzeug, insbesondere eine Rangierlokomotive. Mittelführerhauslokomotiven können dazu ausgelegt sein, wahlweise mit oder ohne Oberleitung betrieben zu werden. Insbesondere können Mittelführerhauslokomotiven für einen betriebsgemäßen Einsatz unabhängig oder frei von einer Oberleitung ausgelegt sein, beispielsweise für den Nebenstreckenbetrieb oder für den Bauzugverkehr. Es kann vorgesehen sein, dass Gehäuse, etwa für einen Umrichter und/oder Versorgungsmodule, vor und/oder hinter dem Führerhaus eine maximale Gehäusehöhe haben, die vorzugsweise auf eine untere Fensterhöhe der Unterkante der Fenster des Führerhauses begrenzt ist, um eine freie Rundumsicht für den Fahrer zu erlauben, und so eine gute Übersicht und Sicherheit im Betrieb, zu gewährleisten.

[0019] Eine Mittelführerhauslokomotive umfasst im Allgemeinen einen Fahrzeugrahmen und ein in Längsrichtung in etwa mittig auf dem Fahrzeugrahmen angeordnetes Führerhaus (Mittelführerhaus). Die Länge des Fahrzeugrahmens kann vorzugsweise größer als 10 Meter, vorzugsweise größer etwa 12 Meter sein. Vorzugsweise korrespondiert die Längsrichtung zur betriebsgemäßen (geradeaus-) Fahrtrichtung der Mittelführerhauslokomotive. Mit Längsrichtung kann im Allgemeinen als die Haupterstreckungsrichtung der Mittelführerhauslokomotive bezeichnet werden. Mit Längsrichtung kann im Allgemeinen die bei betriebsgemäßem Gebrauch der Mittelführerhauslokomotive auf einer Schienenstrecke parallel zur Schienenstrecke orientierte Richtung bezeichnet sein. Begriffe wie "vorne", "hinten", etc. sind im Rahmen der vorliegenden Offenbarung im Allgemeine in Relation zu dieser Längsrichtung zu verstehen.

[0020] Mit Querrichtung kann im Allgemeinen die bei betriebsgemäßem Gebrauch der Mittelführerhauslokomotive auf einer Schienenstrecke quer zur Schienenstrecke orientierte Richtung bezeichnet sein. Begriffe wie "rechts", "links", etc. sind im Rahmen der vorliegenden Offenbarung im Allgemeinen in Relation zu dieser Querrichtung in Bezug auf eine designierte Vorderseite bzw. Vorwärtsrichtung der Lokomotive zu verstehen.

[0021] Die Vertikalrichtung bezeichnet im Allgemeinen die bei betriebsgemäßem Gebrauch der Mittelführerhauslokomotive auf einer im Wesentlichen flachen Schienenstrecke, insbesondere auf ebener Schienenfläche im Sinne der Schwerkraft, senkrecht auf der Schienenstrecke orientierte Richtung. Begriffe wie "oben", "unten", etc. sind im Rahmen der vorliegenden Offenbarung im Allgemeinen in Relation zu dieser Vertikalrichtung zu verstehen.

[0022] Anders als eine Mittelführerhauslokomotive sind Stirnführerhauslokomotiven, wie in EP 1 926 648 B1 beschrieben, mit zwei an den in Längsrichtung vorderen und hinteren Stirnseite angeordneten Führerräumen ausgestattet, zwischen denen ein Maschinenraum angeordnet ist, der unterschiedliche Aggregate, wie dieselelektrische Generatoren, Transformatoren für Oberleitungsstrom, Schaltschränke und dergleichen aufnimmt und sich eben so hoch wie oder höher als das Dach der Führerräume erstreckt.

[0023] An einem Führerstand sind Anzeige- und Steuerelemente zur Fahrsteuerung der Mittelführerhauslokomotive vorgesehen. Die Anzeigeelemente können wenigstens einen, vorzugweise mehrere, Bildschirme, umfassen, etwa zur Anzeige eines Control Command Display (CCD), Automatic Train Protection Display (ATP Display) und/oder Technical and Diagnostic Display (TDD). Die Anzeigeelemente können wenigstens ein Manometer umfassen, das vorzugsweise an der Säule (A-Säule), insbesondere zwischen Führerstand und Einstiegstür, angeordnet ist. Die Steuerelemente zur Fahrsteuerung umfassen vorzugsweise Geschwindigkeitssteuerung und/oder Tempomat-Betätigungsschalter, Notbremsventilschalter, ETCS/PCB-Steuerschalter, Hauptschalter-Betätigungsschalter, Fahrtrichtungs-Steuerschalter und/oder Kupplungsschalter. Vorzugsweise umfasst jeder Führerstand einen Führersitz. Der Führersitz kann vorzugsweise zwischen einer aufrechten Arbeitsstellung mit einer verkleinerten, beispielsweise eingeklappten und/oder unter den Führertisch bewegten Raststellung verstellbar ausgeführt sein. Der Führersitz kann in der Längsrichtung insbesondere zwischen Arbeitsstellung und Raststellung verfahrbar sein. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Führerstand in der Fahrtrichtung zur Seite, beispielsweise nach rechts, versetzt angeordnet ist.

[0024] Bevorzugte Ausführungen der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben. Weitere Eigenschaften, Vorteile und Merkmale der Erfindung werden durch die folgende Beschreibung von bevorzugten Ausführungen der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen deutlich, in denen zeigen:

Beschreibung von Ausführungsbeispielen



[0025] 
Fig. 1
eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Mittelführerhauslokomotive;
Fig. 2
eine Draufsicht auf die Mittelführerhauslokomotive gemäß Fig. 1;
Fig. 3
einen Horizontalschnitt durch das Führerhaus einer erfindungsgemäßen Mittelführerhauslokomotive;
Fig. 4
einen Vertikalschnitt durch das Führerhaus gemäß Schnittlinie A-A in Fig. 3 mit Blick in Fahrtrichtung;
Fig. 5
eine seitliche Schnittansicht des Führerhauses gemäß Schnittlinie B-B in Fig. 3;
Fig. 6
ein Bedienelement; und
Fig. 7
ein anderes Bedienelement.


[0026] In der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungen anhand der Figuren werden zur Vereinfachung der Lesbarkeit dieselben oder ähnliche Komponenten mit denselben oder ähnlichen Bezugszeichen versehen.

[0027] Eine erfindungsgemäße Mittelführerhauslokomotive ist im Allgemeinen mit dem Bezugszeichen 1 versehen. Im Folgenden wird zur Vereinfachung der Lesbarkeit anstelle des Begriffs "Mittelführerhauslokomotive" die Kurzform "Lokomotive" verwendet, wobei klar sei, dass stets eine Mittelführerhauslokomotive gemeint ist. Eine Lokomotive 1 hat ein Führerhaus 3 für den Lokomotivführer (kurz: Fahrer), welches in Längsrichtung L mittig angeordnet ist (Mittelführerhaus). Zwischen dem Führerhaus 3 und dem vorderen Ende der Lokomotive 1 wie auch zwischen dem Führerhaus 3 und dem hinteren Ende der Lokomotive 1 erstreckt sich ein Abstand von der je wenigstens 1 m oder mehr.

[0028] Bei der in Figur 1 abgebildeten exemplarischen Ausführung ist Lokomotivlänge L1 wesentlich größer als die Führerhauslänge L3, beispielsweise mehr als 5 m oder mehr als 10 m länger. Die Lokomotivlänge L1 der Mittelführerhauslokomotive 1 kann 12 m bis 24 m betragen, insbesondere zwischen 15 m und 20 m, vorzugsweise zwischen 18 m und 19 m. Die Führerhauslänge L3 kann zwischen 3,5 m und 6 m, insbesondere zwischen 3,7 m und 4 m betragen. Zwischen dem in der Längsrichtung L ersten Ende, das hier als vorderes Ende 102a bezeichnet wird, und dem Führerhaus 3 erstreckt sich eine Vorderbau-Länge LA von etwa 9-13 m, insbesondere etwa 10-12 m. Zwischen dem in der Längsrichtung L zweiten Ende, das hier als hinteres Ende 102b bezeichnet wird, und dem Führerhaus 3 erstreckt sich eine HinterbauLänge LB von etwa 1 m bis 5 m, insbesondere etwa 1,5 m bis 3 m.

[0029] Die Lokomotive 1 umfasst ein massives Fahrzeuggestell oder Rahmengestell 101, auf dem das Führerhaus 3 angeordnet ist. An dem Rahmengestell 101 sind vorne und hinten Stoßdämpfer 102a, 102b angeordnet. Vorne und hinten weist die Lokomotive 1 je ein um eine vertikale Achse drehbares Fahrgestell 105a, 105b auf. Auf dem Rahmengestell 101 sind mehrere Aufbauten vor und hinter dem Führerhaus 3 angeordnet. Auf dem Rahmengestell 101 ist ein Generatormodul 111 und ein Traktionsbatteriemodul 121 angeordnet, welche Antriebsenergie für in den Fahrgestellen 105a, 105b angeordnet Antriebsmotoren bereitstellen können. Elektrische Antriebsenergie kann vom Generatormodul 111 und/oder dem Traktionsbatteriemodul 121 über einen Umrichter 130 an die Antriebsmotoren bereitgestellt werden.

[0030] Das Generatormodul 111 kann als Versorgungsaggregat beispielsweise einen Dieselmotor oder einen mit Gas betriebenen Motor umfassen. In Vertikalrichtung V unterhalb des Rahmengestells 101 ist ein Kraftstofftank 113, beispielsweise für Dieselkraftstoff, vorgesehen, um das Versorgungsaggregat zu betreiben. Von dem Generatormodul 111 verläuft eine Abgasleitung bis zu dem Abgasschornstein 115, der sich in Vertikalrichtung V bis oberhalb des Führerhauses 3 erstreckt. Die (nicht näher dargestellte) Abgasleitung überbrückt den zwischen Führerhaus 3 und Generatormodul 111 angeordneten Umrichter 130. Es ist denkbar, dass die Lokomotive 1 zwei Generatormodule 111 oder zwei Traktionsbatteriemodule 121 aufweist (nicht abgebildet). Anstelle eines Traktionsbatteriemoduls 121 könnte alternativ beispielsweise ein Wasserstoffspeicher vorgesehen sein.

[0031] Auf dem Dach 43 des Führerhauses 3 sind elektrische Dachaufbauten 5 angeordnet. Zur Versorgung der Lokomotive 1 kann es zweckmäßig sein, einen Stromabnehmer 52 zum Abgreifen elektrischer Energie von der Oberleitung vorzusehen. Der Stromabnehmer 52 kann mittels eines Pantografen oder dergleichen in der Vertikalrichtung V beweglich sein. Eine Lokomotive 1 mit Oberleitungs-Stromabnehmer 52 umfasst ferner einen Transformator 150 zum Bereitstellen von elektrischer Antriebsenergie für die Antriebsmotoren. Der Transformator 150 kann unterhalb des Führerhauses 3 angeordnet sein. Bei der in Figur 1 dargestellten Ausführung einer Mittelführerhauslokomotive 1 ist der Transformator 150 in Längsrichtung L mittig unten an dem Rahmengestell 101 befestigt. Der Transformator 150 befindet sich in der Längsrichtung L zwischen den Fahrgestellen 105a, 105b. Es kann zweckmäßig sein, die elektrische Leitung von dem Stromabnehmer 52 zum Transformator 150 im oder angrenzend an den Abgasschornstein 115 zu führen. Zum wahlweisen Trennen oder Verbinden des Stromabnehmers 52 von der Leitung ist ein Hauptschalter 53 vorgesehen. Der Stromabnehmer 52 und der Hauptschalter 53 sind optional als Dachaufbauten 5 auf dem Führerhaus 3 angeordnet.

[0032] Das Führerhaus 3 ist bei der hier abgebildeten Lokomotive 1 asymmetrisch vom Mittelpunkt des Rahmengestells 101 in der Längsrichtung L nach hinten versetzt angeordnet. Das Führerhaus 3 erstreckt sich oberhalb eines Teils des hinteren Fahrgestells 105b und eines Teils des Transformators 150.

[0033] Das Führerhaus 3 hat an seiner Vorderseite und seiner Rückseite je eine Einstiegstür, die auf einen Gang 103a, 103b auf dem Rahmengestell 101 führt, welcher sich in der Längsrichtung ausdehnt. Der vordere Gang 103a führt in Querrichtung Q seitlich neben den Versorgungsmodulen 111, 121 entlang. Der hintere Gang 103b führt in Querrichtung Q seitlich neben einem Aufbau, der beispielsweise eine Klimaanlage 107 zum Temperieren des Führerhauses 3 umfassen kann, vorbei. Das Führerhaus 3 hat in der Längsrichtung L in Fahrtrichtung vorwärts wie auch Fahrtrichtung rückwärts ausgerichtete Windschutzscheiben. Das Führerhaus 3 hat mehrere in seiner Seitenwand 33 ausgebildete Seitenfenster 32a, 32b. Die Aufbauten auf dem Rahmengestell 101 erstrecken sich in der Vertikalrichtung in etwa auf Höhe der Fensterunterkante der Seitenfenster 32a, 32b und/oder der Windschutzscheibe, um dem Fahrer eine möglichst ungehinderte Sicht auf die Umgebung zu ermöglichen.

[0034] Wie in Figur 2 zu sehen, sind können die auf dem Führerhaus 3 angeordneten elektrischen Dachaufbauten 5 Antennen 54 umfassen. Die Antennen 54 können auf Antennenträgern 51 angeordnet sein. Als Antenne 54 kann zum Beispiel eine GSMR-Antenne, eine Antenne zur Funkfernsteuerung, eine Antenne zur Diagnose, eine Zugfunkantenne, eine Zugsicherungsantenne und/oder eine Stromverbrauchsmessantenne vorgesehen sein. Um den Fahrer und andere Personen im Führerhaus 3 vor durch die Dachaufbauten 5 erzeugten elektromagnetischen Feldern, Wellen und/oder Strahlen zu schützen, sind Schutzblenden 6 an der Oberseite des Führerhauses 3 angeordnet. Die Dachaufbauten 5 befinden sich in der Querrichtung a zwischen diesen Schutzblenden 6. Die Schutzblenden 6 können sich an der Oberseite in der Längsrichtung L im Wesentlichen vollständig entlang der Längsrandkanten 39 des Führerhauses 3 ausdehnen.

[0035] Die Figuren 3-5 zeigen verschiedene Ansichten eines Führerhauses 3. Fig. 3 zeigt einen Horizontalschnitt durch das Führerhaus 3. Figur 4 zeigt einen Vertikalschnitt durch das Führerhaus 3 entsprechend der Schnittlinie A-A mit Blickrichtung in Fahrtrichtung nach vorne. Figur 5 zeigt einen anderen Vertikalschnitt durch das Führerhaus 3 entsprechend der Schnittlinie B-B mit Blickrichtung in Querrichtung Q.

[0036] Im Führerhaus 3 sind zwei in der Längsrichtung L gegenüberliegende Führerstände 31a, 31b angeordnet, an denen ein Lokführer sitzen oder stehen und die Lokomotive 1 steuern kann. Oberhalb des Führerstands 31a, 31b ist an der Stirnwand 40a, 40b des Führerhauses 3 eine vordere bzw. hintere Windschutzscheibe 30a, 30b angeordnet. Durch die Windschutzscheiben 30a, 30b kann der Lokführer von einem der Führerstände 31a, 31b aus nach vorne oder hinten in der Längsrichtung L aus dem Führerhaus 3 hinaus auf die Gleise und Umgebung schauen.

[0037] In der Querrichtung Q sind die Führerstände 31a, 31b versetzt zu einander angeordnet, sodass der Führerstand 31a oder 31b in der jeweiligen Fahrtrichtung rechts von der Mitte des Führerhauses 3 angeordnet ist. Links neben dem Führerstand 31a, 31b ist eine jeweilige Einstiegstür 38a, 38b angeordnet. Durch die vordere Einstiegstür 38a kann der Fahrer das Führerhaus 3 vom vorderen Steg 103a der Lokomotive 1 betreten. Durch die hintere Einstiegstür 38b kann der Fahrer das Führerhaus 3 zum hinteren Steg 103b der Lokomotive verlassen. In der Längsrichtung L neben der Tür kann ein Stehplatz oder Sitzplatz 36 beispielsweise durch einen Klappsitz bereitgestellt sein. In der Querrichtung Q zwischen der Tür 38a/38b und dem Führersitz des Führerstand 31a/31b kann ein weiterer Stehplatz 37 vorgesehen sein.

[0038] Im Inneren des Führerhauses 3 sind in der Längsrichtung L mittig ein Paar Schaltschränke 7 angeordnet. Die Schaltschränke 7 liegen einander in Querrichtung Q gegenüber. Die Schaltschränke 7 grenzen innenseitig an die Seitenwände 33 des Führerhauses 3. Die Schaltschränke 7 sind im Wesentlichen gleich groß und haben eine näherungsweise rechteckige Grundfläche. Am jeweiligen Schaltschrank 7 ist in Fahrtrichtung nach vorne ist eine Vorderseite 71 ausgebildet und in Fahrtrichtung nach hinten eine Rückseite 73. An der Vorderseite 71 und/oder an der Rückseite 73 kann eine schwenkbare Schranktür oder andere entfernbare Schrankabdeckung angeordnet sein, um den Zugriff auf das Innere des Schaltschranks 7 zu gestatten.

[0039] In Vertikalrichtung V oben ist der Schaltschrank 7 durch eine Oberseite 74 begrenzt. Die Oberseite 74 kann eben und horizontal ausgerichtet sein. Vorzugsweise befindet sich die Oberseite 74 in einer Schrankhöhe h7 zwischen 1,0 m und 1,6 m befinden, vorzugsweise zwischen 1,2 m und 1,4 m. Die Oberseite 74 ist zweckmäßigerweise niedriger als die Fensterhöhe angeordnet. In Figur 5 ist die Fensterhöhe h3 an der Fensterunterkante eines Seitenfensters 32a dargestellt. Figur 4 zeigt eine Fensterhöhe h4 an der Fensterunterkante der Windschutzscheibe 31a. Es kann bevorzugt sein, dass die Fensterhöhe h3, h4 Fensterunterkante der Windschutzscheiben 31a, 31b und/oder der Seitenfenster 32a, 32b, 34a, 34b einander im Wesentlichen entsprechen. Durch die Abstimmung der Schrankhöhe h8 auf die Fensterhöhe h3, h4 wird eine gute Rundumsicht aus dem Führerhaus 3 unabhängig von der aktuellen Position des Fahrers gewährleistet. Es kann hinreichend sein, wenn die Schrankhöhe h7 auf eine mittlere Fensterhöhe abgestimmt ist (nicht dargestellt).

[0040] Die Schaltschränke 7 haben in der Querrichtung Q ausgerichtete Frontfläche 70, die einander vorzugsweise gegenüberliegen. An den Frontseiten 70 können Luft-Ein- oder -Auslässe 72 angeordnet sein, die mit der Klimaanlage 107 in Verbindung stehen. Zwischen den Schaltschränken 7 ist ein Durchgang 35 angeordnet, durch den der Fahrer vom vorderen Führerstand 31a zum hinteren Führerstand 31b gehen kann.

[0041] Am oberen Ende der Frontfläche 70 ist eine Vertiefung oder Versenkung 8 angeordnet, deren Tiefe t8 sich ausgehend von der Frontseite 70 in Querrichtung Q in den Schaltschrank 7 hinein ausdehnt. Innerhalb der Versenkung 8 sind mehrere Bedienelemente 81 oder 82 angeordnet, die nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren 6 und 7 im Detail beschrieben werden. Die Bedienelemente 81, 82 sind in der Versenkung 8 untergebracht. Die Tiefe t1 der Bedienelemente 81, 82 ist geringer als die Tiefe t8 der Versenkung 8. Die Bedienelemente 81, 82 ragen in der Querrichtung 9 nicht aus der Vertiefung 80 hinaus. Die durch die Frontseite 70 aufgespannte Ebene befindet sich in Querrichtung 9 zwischen den Bedienelementen 81/82 und dem Durchgang 35. Die Bedienelemente 81, 82 können zweckmäßigerweise in einer Höhe h8 zwischen 1 m und 1,5 m, insbesondere im Bereich zwischen 1,10 m und 1,30 m, angeordnet sein. Die Höhe h8, auf der die Bedienelemente 81, 82 angeordnet sind, ist vorzugsweise niedriger als die Schrankhöhe h7.

[0042] Es sei klar, dass die die Fensterhöhe h3, h4, die Schrankhöhe h7 und die Höhe h8 der Bedienelemente 81/82 in Vertikalrichtung V in Relation zu dem Fußboden 41 des Führerhauses 3 bestimmt sein können.

[0043] Figur 6 zeigt ein erstes Bedienfeld mit einer ersten Gruppe Bedienelemente 81. Die ersten Bedienelemente 81 umfassen Schlüsselschalter 83, Drucktaster 84, einen Hebelschalter 85 und einen Drehschalter 86. Beispielsweise kann ein Schlüsselschalter 83 zum Aktivieren der Lokomotive 1 vorgesehen sein. Alternativ oder Zusätzlich ist ein Schlüsselschalter zum 83 Aktivieren und/oder Deaktivieren der Lokfunkfernsteuerung vorgesehen. Ein Drucktaster 84 kann zum Aktivieren und/oder Deaktivieren einer Haltebremse bereitgestellt sein.

[0044] Figur 7 zeigt ein zweites Bedienfeld mit einer zweiten Gruppe Bedienelemente 82. Die zweiten Bedienelemente 82 sind alle als Hebelschalter 85 mit Vergreifschutz ausgeführt. Hebelschalter 85 können beispielsweise zum Aktivieren und/oder Deaktivieren von Sicherheitssystemen bereitstehen.

[0045] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Realisierung der Erfindung in den verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein

Bezugszeichen



[0046] 
1
Mittelführerhauslokomotive
3
Führerhaus
5
elektrische Dachaufbauten
6
Schutzblende
7
elektrischer Schaltschrank
8
Versenkung
9
Montagestruktur
30a, 30b
Windschutzscheibe
31a, 31b
Führerstand
32a, 32b
Seitenfenster (rechts)
33
Seitenwand
34a, 34b
Seitenfenster (links)
35
Durchgang
36
Sitzplatz
37
Stehplatz
38a, 38b
Einstiegstür
40a, 40b
Stirnwand
41
Fußboden
51
Antennenträger
52
Stromabnehmer
53
Hauptschalter
54
Antenne
70
Frontfläche
71
Vorderseite
72
Lufteinlass
73
Rückseite
74
Oberseite
81,83
Bedienelement
101
Rahmengestell
102a, 102b
Stoßdämpfer
103a
Gang (vorne)
103b
Gang (hinten)
105a, 105b
Fahrgestell
107
Klimaanlage
111
Generatormodul
113
Kraftstofftank
115
Abgasschornstein
121
Traktionsbatteriemodul
130
Umrichter
150
Transformator
h3, h4
Fensterhöhe
h7
Schrankhöhe
h8
Höhe
L
Längsrichtung
L1
Lokomotivlänge
L3
Führerhauslänge
LA
Vorderbaulänge
LB
Hinterbaulänge
Q
Querrichtung
V
Vertikalrichtung
t1
Bedienelement-Tiefe
t8
Tiefe der Versenkung



Ansprüche

1. Mittelführerhauslokomotive (1) mit einem Führerhaus (3) und wenigstens einem innerhalb des Führerhauses (3) angeordneten elektrischen Schaltschrank (7), wobei das Führerhaus (3) eine Führerhauslänge (I3) von mindestens 3 m aufweist.
 
2. Mittelführerhauslokomotive (1) nach Anspruch 1, wobei die Führerhauslänge (L3) mindestens 3,3 m, vorzugsweise mindestens 3,5 m, besonders bevorzugt mindestens 3,7 m, beträgt und/oder höchstens 6 m, vorzugsweise höchstens 5 m, besonders bevorzugt höchstens 4 m, beträgt.
 
3. Mittelführerhauslokomotive (1), insbesondere nach Anspruch 1 oder 2, mit einem Führerhaus (3) und wenigstens einem innerhalb des Führerhauses (3) angeordneten elektrischen Schaltschrank (7), wobei in dem Führerhaus (3) zwei in Längsrichtung (L) gegenüberliegende Führerstände (31a, 31b) angeordnet sind, und wobei insbesondere der wenigstens eine elektrische Schaltschrank (7) zwischen den Führerständen (31a, 31b) angeordnet ist.
 
4. Mittelführerhauslokomotive (1) nach Anspruch 3, wobei die Führerstände (31a, 31b) ferner in Querrichtung (Q) versetzt, insbesondere diagonal gegenüberliegend, angeordnet sind.
 
5. Mittelführerhauslokomotive (1) nach Anspruch 3 oder 4, wobei der Schaltschrank (7) in der Längsrichtung (L) an seiner Vorderseite (71) und an seiner Rückseite (73) je eine entfernbare Schaltschrankabdeckung, insbesondere schwenkbare Schaltschranktür, aufweist.
 
6. Mittelführerhauslokomotive (1), insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit einem Führerhaus (3) und wenigstens einem innerhalb des Führerhauses (3) angeordneten elektrischen Schaltschrank (7), wobei der Schaltschrank (7) an wenigstens einer Frontfläche (70) eine Versenkung (8) aufweist, in der wenigstens ein Bedienelement (81, 83) angeordnet ist.
 
7. Mittelführerhauslokomotive (1) nach Anspruch 6, wobei das wenigstens eine Bedienelement (81, 83) eine geringere Bedienelement-Tiefe (t1) aufweist als die Tiefe (t8) der Versenkung (8) und/oder nicht in Querrichtung (Q) aus der Versenkung (8) heraus ragt.
 
8. Mittelführerhauslokomotive (1), insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit einem Führerhaus (3) und wenigstens einem innerhalb des Führerhauses (3) angeordneten elektrischen Schaltschrank (7), wobei das Führerhaus (3) an wenigstens einer Seitenwand (33) wenigstens zwei in Längsrichtung (L) versetzte Seitenfenster (32a, 32b, 34a, 34b) aufweist.
 
9. Mittelführerhauslokomotive (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der wenigstens eine elektrische Schaltschrank (7) wenigstens ein elektrisches Sicherungssystem aufnimmt.
 
10. Mittelführerhauslokomotive (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Führerhaus (3) wenigstens eine Windschutzscheibe (30a, 30b) und wenigstens ein Seitenfenster (32a, 32b, 34a, 34b) hat, und wobei der Schaltschrank (7) eine, insbesondere im Wesentlichen horizontale und/oder ebene, Oberfläche (74) aufweist, wobei die Oberfläche (74) niedriger angeordnet ist als die Fenstermitte, vorzugsweise im Wesentlichen auf Höhe (h3) der Fensterunterkante, des Seitenfensters (32a, 32b, 34a, 34b) und/oder Windschutzscheibe (30a, 30b).
 
11. Mittelführerhauslokomotive (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei im Führerhaus (3) zwei oder mehr elektrische Schaltschränke (7), insbesondere in Querrichtung (Q) gegenüberliegend, angeordnet sind, wobei insbesondere zwischen den gegenüberliegenden elektrischen Schaltschränken (7) ein Durchgang (35), Sitzplatz (36) und/oder Stehplatz (37) angeordnet ist.
 
12. Mittelführerhauslokomotive (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Führerhaus (3) wenigstens zwei in Längsrichtung (L) gegenüberliegende Einstiegstüren (38a, 38b) zum Betreten wenigstens eines sich in der Längsrichtung (L) vor und/oder hinter dem Führerhaus (3) erstreckenden Stegs oder Gangs aufweist.
 




Zeichnung




















Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente