[0001] Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung mit Riegelstange nach den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Justage einer Verriegelungsvorrichtung
mit Riegelstange nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 14.
[0002] Um eine Tür sicher zu verriegeln, werden in der Praxis Schlösser eingesetzt. Um eine
erhöhte Sicherheit zu gewährleisten, können Schlösser zusätzliche Verriegelungspunkte
aufweisen. Diese zusätzlichen Verriegelungspunkte werden ausgehend von dem zentralen
Schlosskasten über Riegelstangen angesteuert, wie beispielsweise in der
DE 101 62 793 A1 oder der
EP 3 045 624 A1 beschrieben.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte und universell
einsetzbarere Verriegelungsvorrichtung mit Riegelstange und ein Verfahren zur Justage
einer derartigen Verriegelungsvorrichtung bereitzustellen.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Verriegelungsvorrichtung mit Riegelstange
nach den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß wird eine Verriegelungsvorrichtung für einen schwenkbar gelagerten
Flügel einer Tür oder eines Fensters, insbesondere Treibriegelschloss, vorgeschlagen,
wobei die Verriegelungsvorrichtung ein in oder aufliegend an dem Flügel montierbares
Schloss aufweist, und das Schloss ein Schlossgehäuse und eine darin angeordnete Schlossmechanik
aufweist, und das Schloss ein durch die Schossmechanik betätigbares Riegelelement
aufweist, und das Riegelelement durch eine Schieberplatte der Schlossmechanik zwischen
einer vorgeschlossenen Verriegelungsstellung und einer in das Schlossgehäuse eingezogenen
Entriegelungsstellung betätigbar ist, und
wobei die Verriegelungsvorrichtung weiter wenigstens eine in oder aufliegend an dem
Flügel montierbare und durch die Schlossmechanik betätigbare Riegelstange aufweist,
und die Riegelstange durch die Schieberplatte der Schlossmechanik entlang eines Betätigungswegs
zwischen einer vorgeschlossenen Verriegelungsstellung und einer in oder an den Flügel
eingezogenen Entriegelungsstellung betätigbar ist.
Wesentlich dabei ist, dass zwischen der Schieberplatte und der Riegelstange ein Getriebe
ausgebildet ist zur Übersetzung eines Bewegungswegs der Schieberplatte in den Betätigungsweg
der Riegelstange, und
dass die Länge des Betätigungswegs der Riegelstange durch das Getriebe einstellbar
ausgebildet ist.
[0006] Weiter wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Justage einer Verriegelungsvorrichtung
mit Riegelstange nach den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Justage einer Verriegelungsvorrichtung für
einen schwenkbar gelagerten Flügel einer Tür oder eines Fensters, insbesondere Treibriegelschloss,
vorgeschlagen, wobei die Verriegelungsvorrichtung ein in oder aufliegend an dem Flügel
montierbares Schloss aufweist, und das Schloss ein Schlossgehäuse und eine darin angeordnete
Schlossmechanik aufweist, und das Schloss ein durch die Schlossmechanik betätigbares
Riegelelement aufweist, und das Riegelelement durch eine Schieberplatte der Schlossmechanik
zwischen einer vorgeschlossenen Verriegelungsstellung und einer in das Schlossgehäuse
eingezogenen Entriegelungsstellung betätigbar ist, und
wobei die Verriegelungsvorrichtung weiter wenigstens eine in oder aufliegend an dem
Flügel montierbare und durch die Schlossmechanik betätigbare Riegelstange aufweist,
und die Riegelstange durch die Schieberplatte der Schlossmechanik entlang eines Betätigungswegs
zwischen einer vorgeschlossenen Verriegelungsstellung und einer in oder an den Flügel
eingezogenen Entriegelungsstellung betätigbar ist,
wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
- i) Montage des Schlosses in oder an einem schwenkbar gelagerten Flügel einer Tür oder
eines Fensters;
- ii) Montage der Riegelstange in oder an dem schwenkbar gelagerten Flügel der Tür oder
des Fensters;
- iii) Verbindung der Riegelstange mit der Schieberplatte über ein Getriebe zur Übersetzung
eines Bewegungswegs der Schieberplatte in den Betätigungsweg der Riegelstange.
[0008] Wesentlich dabei ist, dass das Getriebe zur Übersetzung eines Bewegungswegs der Schieberplatte
in den Betätigungsweg der Riegelstange ausgebildet ist, und dass in Schritt iii) durch
die Verbindung der Riegelstange mit der Schieberplatte über das Getriebe das Übersetzungsverhältnis
des Bewegungswegs der Schieberplatte zum Betätigungsweg der Riegelstange wählbar ist.
[0009] Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt darin, dass die eine Verriegelungseinrichtung für verschiedene Betätigungswege
der Riegelstange verwendet werden kann, ohne eine andere Schlossmechanik dafür zu
verwenden. Durch die Riegelstange, auch Treibriegelstange genannt, können verschiedene
Zusatzkomponenten betätigt werden, beispielsweise ein Verschluss, oder ein Schaltschloss
usw. Solche Zusatzkomponenten weisen herstellerspezifisch einen unterschiedlichen
Betätigungshub auf. Durch das Einstellen der Übersetzung des Getriebes kann der Hub
der Riegelstange eingestellt werden, insbesondere an ein bestimmtes Zubehör angepasst
werden. So wird ermöglicht, an einem Treibriegelschloss unterschiedlichste Zusatzkomponenten
zu verwenden. Im Falle, dass die Riegelstange zur Verriegelung eingesetzt wird, kann
durch das Umstellen des Getriebes der Hub der Riegelstange und damit die Eingrifftiefe
in eine Türrahmenseitige Aufnahme eingestellt werden.
[0010] Ein Vorteil ist, dass der Hub des Riegels auch beim Umstellen des Getriebes unverändert
bleibt.
[0011] Es kann vorgesehen sein, dass das Getriebe mindestens zwei feste Übersetzungsverhältnisse
zur Übersetzung des Bewegungswegs der Schieberplatte in den Betätigungsweg der Riegelstange
aufweist. Unter Übersetzung ist hier die Größe oder das Verhältnis der mechanischen
Bewegungsübertragung zu verstehen.
[0012] Es kann vorgesehen sein, dass das Getriebe zwischen den mindestens zwei festen Übersetzungsverhältnissen
schaltbar ausgebildet ist.
[0013] Es kann vorgesehen sein, dass durch die Verbindung in Schritt iii) ein festes Übersetzungsverhältnis
zur Übersetzung des Bewegungswegs der Schieberplatte in den Betätigungsweg der Riegelstange
aus zwei oder mehr Übersetzungsverhältnissen zur Übersetzung des Bewegungswegs der
Schieberplatte in den Betätigungsweg der Riegelstange gewählt wird.
[0014] Es kann vorgesehen sein, dass ein erstes Übersetzungsverhältnis einen Betätigungsweg
der Riegelstange von 12 mm ermöglicht, und dass ein zweites Übersetzungsverhältnis
einen Betätigungsweg der Riegelstange von 20 mm ermöglicht. Diese Maßangaben sind
als Beispiele zu verstehen und können in der Praxis variiert werden. Zum Beispiel
kann der erste Hub im Bereich von 8 mm bis 15 mm liegen und der zweite Hub kann im
Bereich von 16 mm bis 25 mm liegen.
[0015] Es kann vorgesehen sein, dass die Schieberplatte einen festen Bewegungsweg aufweist,
vorzugsweise eine Bewegungsweg mit fester Länge. Fester Bewegungsweg bedeutet hier,
dass die Schieberplatte beispielsweise zur Betätigung der Riegelstange von der Verriegelungsstellung
in die Entriegelungsstellung und zurück immer um den gleich langen Bewegungsweg verschoben
wird, unabhängig vom Betätigungsweg der Riegelstange. Es kann vorgesehen sein, dass
das Riegelelement einen festen Hubweg mit fester Länge aufweist, vorzugsweise einen
festen Hubweg mit fester Länge auch beim Umstellen des Getriebes.
[0016] Es kann vorgesehen sein, dass der Weg der Riegelstange zwischen der vorgeschlossenen
Verriegelungsstellung und der eingezogenen Entriegelungsstellung dem Betätigungsweg
der Riegelstange entspricht.
[0017] Es kann vorgesehen sein, dass der Weg der Schieberplatte zur Betätigung des Riegelelements
zwischen der vorgeschlossenen Verriegelungsstellung und der eingezogenen Entriegelungsstellung
dem Bewegungsweg der Schieberplatte entspricht. Der Weg der Schieberplatte zur Betätigung
des Riegelelements entspricht auch dem Weg zur Betätigung der Riegelstange, unabhängig
von der Länge des Betätigungswegs der Riegelstange.
[0018] Es kann vorgesehen sein, dass das Getriebe als ein oder mehrere Zahnräder oder ein
oder mehrere Reibräder ausgebildet ist.
[0019] Es kann vorgesehen sein, dass das Getriebe als Kurbelgetriebe ausgebildet ist.
[0020] Es kann vorgesehen sein, dass das Getriebe als ein oder mehrere Hebel ausgebildet
ist.
[0021] Es kann vorgesehen sein, dass der Hebel als drehbar gelagerter zweiarmiger Hebel
ausgebildet ist, vorzugsweise mit einem ersten Hebelarm und einem zweiten Hebelarm.
[0022] Es kann vorgesehen sein, dass der Hebel mit seinem ersten Hebelarm mit der Schieberplatte
zusammenwirkt. Es kann vorgesehen sein, dass der Hebel mit seinem zweiten Hebelarm
mit der Riegelstange zusammenwirkt.
[0023] Es kann vorgesehen sein, dass der Hebel drehbar im Schossgehäuse gelagert ist, insbesondere
über einen im Schlossgehäuse angeordneten Zapfen oder eine im Schlossgehäuse angeordnete
Drehachse.
[0024] Es kann vorgesehen sein, dass zur Übersetzung des Bewegungswegs der Schieberplatte
in den Betätigungsweg der Riegelstange, vorzugsweise in Schritt iii), an der Schieberplatte
und/oder am Hebel und/oder an der Riegelstange ein oder mehrere Übertragungselemente
ausgebildet sind, vorzugsweise zur Übertragung der Bewegung der Schieberplatte über
das Getriebe auf die Riegelstange.
[0025] Es kann vorgesehen sein, dass zur Übersetzung des Bewegungswegs der Schieberplatte
in den Betätigungsweg der Riegelstange an der Schieberplatte und/oder am Kurbelgetriebe
und/oder an der Riegelstange ein oder mehrere Übertragungselemente ausgebildet sind.
[0026] Es kann vorgesehen sein, dass zur Übertragung der Bewegung der Schieberplatte auf
die Riegelstange ein Schieber-Übertragungselement ausgebildet ist, welches die Bewegung
der Schieberplatte auf den Hebel überträgt und/oder ein Riegelstangen-Übertragungselement
ausgebildet ist, welches die Bewegung des Hebels auf die Riegelstange überträgt.
[0027] Es kann vorgesehen sein, dass zur Befestigung des Schieber-Übertragungselements zwei
oder mehrere Positionen an der Schieberplatte und/oder am Hebel, vorzugweise am ersten
Hebelarm, ausgebildet sind. Durch die unterschiedlichen Positionen kann der Übertragungspunkt
der Bewegung der Schieberplatte auf den Hebel gewählt werden, wodurch sich durch den
zweiarmigen Hebel eine unterschiedliche Übersetzung des Bewegungswegs zum Betätigungsweg
ergibt.
[0028] Es kann vorgesehen sein, dass sich die zwei oder mehreren Positionen an der Schieberplatte
oder am Hebel für das Schieber-Übertragungselement derart unterscheiden, dass diese
bei der Übertragung der Bewegung der Schieberplatte auf den Hebel unterschiedliche
Längen des Hebelarms, vorzugsweise des ersten Hebelarms, ausbilden.
[0029] Es kann vorgesehen sein, dass zur Befestigung des Riegelstangen-Übertragungselements
zwei oder mehrere Positionen an der Riegelstange oder am Hebel, vorzugsweise am zweiten
Hebelarm, ausgebildet sind. Durch die unterschiedlichen Positionen kann der Übertragungspunkt
der Bewegung des Hebels auf die Riegelstange gewählt werden, wodurch sich durch den
zweiarmigen Hebel eine unterschiedliche Übersetzung des Bewegungswegs zum Betätigungsweg
ergibt.
[0030] Es kann vorgesehen sein, dass sich die zwei oder mehreren Positionen an dem Hebel
oder an der Riegelstange für das Riegelstangen-Übertragungselement derart unterscheiden,
dass diese bei der Übertragung der Bewegung des Hebels auf die Riegelstange unterschiedliche
Längen des Hebelarms, vorzugweise des zweiten Hebelarms, ausbilden.
[0031] Es kann vorgesehen sein, dass das Schieber-Übertragungselement an der Schieberplatte
oder am Hebel angeordnet ist, vorzugsweise eingesteckt und/oder verschraubt und/oder
in einer Nut oder einem Langloch geführt.
[0032] Es kann vorgesehen sein, dass das Riegelstangen-Übertragungselement am Hebel oder
an der Riegelstange angeordnet ist, vorzugsweise eingesteckt und/oder verschraubt
und/oder in einer Nut oder einem Langloch geführt.
[0033] Es kann vorgesehen sein, dass zur Befestigung des Schieber-Übertragungselements und/oder
des Riegelstangen-Übertragungselements eine oder mehrere Zugangsöffnungen in dem Schlossgehäuse
ausgebildet sind.
[0034] Es kann vorgesehen sein, dass das Schieber-Übertragungselement und/oder das Riegelstangen-Übertragungselement
als Stift oder als Welle oder als Vorsprung oder als verstellbarer Anschlag ausgebildet
sind.
[0035] Es kann vorgesehen sein, dass der verstellbare Anschlag drehbar an der Schieberplatte
oder am Hebel oder an der Riegelstange gelagert ist. Durch Drehung können die verschiedenen
Positionen zur Übertragung der Bewegung des Hebels auf die Riegelstange eingestellt
werden.
[0036] Weitere Ausführungen der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und nachfolgend
beschrieben. In den Figuren ist beispielhaft eine mögliche Ausgestaltung der Erfindung
gezeigt. Diese Ausgestaltung dient der Erläuterung einer möglichen Umsetzung der Erfindung
und soll nicht eingrenzend verstanden werden. Dabei zeigen:
- Fig. 1:
- Eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung 1 in
einer Tür 2;
- Fig. 2:
- Erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 1 in einer Verriegelungsstellung;
- Fig. 3:
- Erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 1 in einer ersten Entriegelungsstellung
mit kleinem Betätigungsweg x1;
- Fig. 4:
- Erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 1 in einer ersten Entriegelungsstellung
mit großem Betätigungsweg x2.
[0037] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 1 in einer Tür 2. Die
Tür 2 ist in einem Türrahmen 3 an Scharnieren 4 angeordnet. Die Verriegelungsvorrichtung
1 weist ein in der Tür 2 montiertes Schloss 10 auf umfassend eine Riegelelement 13,
welches in einem Schlossgehäuse 11 angeordnet ist und eine Riegelstange 20.
[0038] Wie in den Fig. 2 bis 4 dargestellt, ist in dem Schlossgehäuse 11 eine Schlossmechanik
12 mit einer Schieberplatte 14 angeordnet. Durch Betätigung der Verriegelungsvorrichtung
1, beispielsweise durch einen Drücker (nicht dargestellt in den Figuren), verlagert
sich die Schieberplatte 14 um einen Bewegungsweg s der Schieberplatte 14.
[0039] Die Schieberplatte 14 betätigt sowohl das Riegelelement 13 als auch die Riegelstange
20 zwischen jeweils einer vorgeschlossenen Verriegelungsstellung, wie in Fig. 2 dargestellt,
und jeweils einer in den Flügel eingezogenen Entriegelungsstellung, wie in den Fig.
3 oder 4 dargestellt ist. Die Schieberplatte 14 wirkt im Ausführungsbeispiel der Fig.
2 bis 4 zur Betätigung des Riegelelements 13 über ein Langloch auf einen Stift des
Riegelelements 13 ein. Die Schieberplatte 14 wirkt im Ausführungsbeispiel der Fig.
2 bis 4 über ein Getriebe 30 auf die Riegelstange 20 zur Betätigung der Riegelstange
20 ein.
[0040] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 bis 4 ist das Getriebe 30 als ein zweiarmiger Hebel
31 ausgebildet, welcher über eine Lagerung 32 des Hebels 31 ortsfest und drehbar im
Schlossgehäuse 11 angeordnet ist.
[0041] Der Hebel 31 weist einen ersten Hebelarm 33 auf, welcher über ein Schieber-Übertragungselement
35 mit der Schieberplatte 14 zusammenwirkt. Der Hebel 31 weist weiter einen zweiten
Hebelarm 34 auf, welcher über ein Riegelstangen-Übertragungselement 36 mit der Riegelstange
20 zusammenwirkt.
[0042] Das Getriebe weist im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 bis 4 zwei feste Übersetzungsverhältnisse
zur Übersetzung des Bewegungswegs s der Schieberplatte 14 in den Betätigungsweg x
der Riegelstange 20 auf. Dafür sind in der Schieberplatte 14 im Ausführungsbeispiel
der Fig. 2 bis 4 zwei mögliche Befestigungspositionen 37 des Schieber-Übertragungselements
35 in der Schieberplatte 14 ausgebildet. In diese zwei möglichen Befestigungspositionen
37 des Schieber-Übertragungselements 35 kann das Schieber-Übertragungselement 35 angeordnet
werden, um jeweils eines der zwei festen Übersetzungsverhältnisse zur Übersetzung
des Bewegungswegs s der Schieberplatte 14 in den Betätigungsweg x der Riegelstange
20 auszubilden.
[0043] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 bis 4 ist das Schieber-Übertragungselement 35 als
Stift ausgebildet. Das Schlossgehäuse 11 weist eine Öffnung 15 auf, durch die das
Schieber-Übertragungselement 35 in eine der beiden möglichen Befestigungspositionen
37 des Schieber-Übertragungselements 35 in der Schieberplatte 14 angeordnet werden
kann. Das Riegelstangen-Übertragungselement 36 ist als Stift fest in der Riegelstange
20 angeordnet und wirkt über ein Langloch im zweiten Hebelarm 34 mit dem Hebel 31
zusammen.
[0044] Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 1 mit dem Riegelelement
13 und der Riegelstange 20 jeweils in der vorgeschlossenen Verriegelungsstellung.
Fig. 3 und 4 zeigen die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 1 mit dem Riegelelement
13 und der Riegelstange 20 jeweils in einer eingezogenen Entriegelungsstellung.
[0045] Je nach Anordnung des Schieber-Übertragungselements 35 in eine der beiden möglichen
Befestigungspositionen 37 des Schieber-Übertragungselements 35 bewirkt der konstante
Bewegungsweg s der Schieberplatte 14 einen unterschiedlichen Betätigungsweg x der
Riegelstange 30, wie dies in den Fig. 3 und 4 dargestellt ist. Zu beachten ist dabei,
dass der Bewegungsweg s der Schieberplatte 14 sowohl in Fig. 3 als auch in Fig. 4
die gleiche Strecke beträgt, und durch das Getriebe 30 die Riegelstange 20 um zwei
unterschiedlich große Betätigungswege x
1 und x
2 betätigt wird.
[0046] In Fig. 3 ist das Schieber-Übertragungselement 35 in der rechten Befestigungsposition
37 des Schieber-Übertragungselements 35 angeordnet. Dadurch wird der Bewegungsweg
s der Schieberplatte 14 in den ersten Betätigungsweg x
1 der Riegelstange 20 übersetzt. Dies stellt das erste Übersetzungsverhältnis zur Übersetzung
des Bewegungswegs s der Schieberplatte 14 in den Betätigungsweg x
1 der Riegelstange 20 dar.
[0047] In Fig. 4 ist das Schieber-Übertragungselement 35 in der linken Befestigungsposition
37 des Schieber-Übertragungselements 35 angeordnet. Dadurch wird der Bewegungsweg
s der Schieberplatte 14 in den Betätigungsweg x
2 der Riegelstange 20 übersetzt.
[0048] Die unterschiedlichen Betätigungswege x
1 und x
2 werden durch die unterschiedlichen Übertragungspunkte durch das Schieber-Übertragungselement
35 von der Schieberplatte 14 auf den Hebel 33 erzeugt.
[0049] Die Rückführung der Riegelstange aus der Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellungen
kann beispielsweise durch Verschiebung der Schieberplatte 14 und einer zusätzlichen
Kraftbeaufschlagung auf den Hebel 31 oder die Riegelstange 20 erfolgen, beispielsweise
durch eine Feder, oder beispielsweise durch Führung des Schieber-Übertragungselements
35 in einem Langloch des Hebels 31 und durch Betätigung der Schieberplatte 14.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1
- Verriegelungsvorrichtung
- 2
- Tür
- 3
- Türrahmen
- 4
- Scharnier
- 10
- Schloss
- 11
- Schlossgehäuse
- 12
- Schlossmechanik
- 13
- Riegelelement
- 14
- Schieberplatte
- 15
- Öffnung im Schlossgehäuse
- 20
- Riegelstange
- 30
- Getriebe
- 31
- Hebel
- 32
- Lagerung des Hebels
- 33
- erster Hebelarm
- 34
- zweiter Hebelarm
- 35
- Schieber-Übertragungselement
- 36
- Riegelstangen-Übertragungselement
- 37
- Befestigungspositionen des Schieber-Übertragungselements
- s
- Bewegungsweg der Schieberplatte
- x
- Betätigungsweg der Riegelstange
1. Verriegelungsvorrichtung (1) für einen schwenkbar gelagerten Flügel einer Tür (2)
oder eines Fensters, insbesondere Treibriegelschloss,
wobei die Verriegelungsvorrichtung (1) ein in oder aufliegend an dem Flügel montierbares
Schloss (10) aufweist, und das Schloss (10) ein Schlossgehäuse (11) und eine darin
angeordnete Schlossmechanik (12) aufweist, und das Schloss (10) ein durch die Schossmechanik
betätigbares Riegelelement (13) aufweist, und das Riegelelement (13) durch eine Schieberplatte
(14) der Schlossmechanik (12) zwischen einer vorgeschlossenen Verriegelungsstellung
und einer in das Schlossgehäuse (11) eingezogenen Entriegelungsstellung betätigbar
ist, und
wobei die Verriegelungsvorrichtung (1) weiter wenigstens eine in oder aufliegend an
dem Flügel montierbare und durch die Schlossmechanik (12) betätigbare Riegelstange
(20) aufweist, und die Riegelstange (20) durch die Schieberplatte (14) der Schlossmechanik
(12) entlang eines Betätigungswegs (x) zwischen einer vorgeschlossenen Verriegelungsstellung
und einer in oder an den Flügel eingezogenen Entriegelungsstellung betätigbar ist,
dadurch gekennzeichnet
dass zwischen der Schieberplatte (14) und der Riegelstange (20) ein Getriebe (30) ausgebildet
ist zur Übersetzung eines Bewegungswegs (s) der Schieberplatte (14) in den Betätigungsweg
(x) der Riegelstange (20), und
dass die Länge des Betätigungswegs (x) der Riegelstange (20) durch das Getriebe (30) einstellbar
ausgebildet ist.
2. Verriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Getriebe (30) mindestens zwei feste Übersetzungsverhältnisse zur Übersetzung
des Bewegungswegs (s) der Schieberplatte (14) in den Betätigungsweg (x) der Riegelstange
(20) aufweist.
3. Verriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Getriebe (30) zwischen den mindestens zwei festen Übersetzungsverhältnissen schaltbar
ausgebildet ist.
4. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einen der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein erstes Übersetzungsverhältnis einen Betätigungsweg (x) der Riegelstange (20)
von 12 mm ermöglicht, und dass ein zweites Übersetzungsverhältnis einen Betätigungsweg
(x) der Riegelstange (20) von 20 mm ermöglicht.
5. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einen der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schieberplatte (14) einen festen Bewegungsweg (s) aufweist, vorzugsweise eine
Bewegungsweg (s) mit fester Länge.
6. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einen der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Getriebe (30) als ein oder mehrere Zahnräder oder ein oder mehrere Reibräder
ausgebildet ist, und/oder
dass das Getriebe (30) als Kurbelgetriebe ausgebildet ist, und/oder dass das Getriebe
(30) als ein oder mehrere Hebel (31) ausgebildet ist.
7. Verriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hebel (31) als, insbesondere im Schlossgehäuse (11), drehbar gelagerter zweiarmiger
Hebel (31) ausgebildet ist, vorzugsweise mit einem ersten Hebelarm (33) und einem
zweiten Hebelarm (34), vorzugsweise, dass der Hebel (31) mit seinem ersten Hebelarm
(33) mit der Schieberplatte (14) zusammenwirkt und/oder dass der Hebel (31) mit seinem
zweiten Hebelarm (34) mit der Riegelstange (20) zusammenwirkt.
8. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einen der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Übersetzung des Bewegungswegs (s) der Schieberplatte (14) in den Betätigungsweg
(x) der Riegelstange (20) an der Schieberplatte (14) und/oder am Hebel (31) und/oder
an der Riegelstange (20) ein oder mehrere Übertragungselemente ausgebildet sind, vorzugsweise
ein oder mehrere Schieber-Übertragungselemente (35) und/oder ein oder mehrere Riegelstangen-Übertragungselemente
(36).
9. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einen der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Übertragung der Bewegung der Schieberplatte (14) auf die Riegelstange (20) ein
Schieber-Übertragungselement (35) ausgebildet ist, welches die Bewegung der Schieberplatte
(14) auf den Hebel (31) überträgt und/oder ein Riegelstangen-Übertragungselement (36)
ausgebildet ist, welches die Bewegung des Hebels (31) auf die Riegelstange (20) überträgt.
10. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einen der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Befestigung des Schieber-Übertragungselements (36) zwei oder mehrere Positionen
an der Schieberplatte (14) und/oder am Hebel (31), vorzugweise am ersten Hebelarm
(33), ausgebildet sind, und/oder dass zur Befestigung des Riegelstangen-Übertragungselements
(36) zwei oder mehrere Positionen an der Riegelstange (20) oder am Hebel (31), vorzugsweise
am zweiten Hebelarm (34), ausgebildet sind.
11. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einen Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die zwei oder mehreren Positionen an der Schieberplatte (14) oder am Hebel (31)
für das Schieber-Übertragungselement (35) derart unterscheiden, dass diese bei der
Übertragung der Bewegung der Schieberplatte (14) auf den Hebel (31) unterschiedliche
Längen des Hebelarms, vorzugsweise des ersten Hebelarms (33), ausbilden, und/oder
dass sich die zwei oder mehreren Positionen an dem Hebel (31) oder an der Riegelstange
(20) für das Riegelstangen-Übertragungselement (36) derart unterscheiden, dass diese
bei der Übertragung der Bewegung des Hebels (31) auf die Riegelstange (20) unterschiedliche
Längen des Hebelarms, vorzugweise des zweiten Hebelarms (34), ausbilden.
12. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einen der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schieber-Übertragungselement (35) an der Schieberplatte (14) oder am Hebel (31)
angeordnet ist, vorzugsweise eingesteckt und/oder verschraubt und/oder in einer Nut
oder einem Langloch geführt, und/oder
dass das Riegelstangen-Übertragungselement (36) am Hebel (31) oder an der Riegelstange
(20) angeordnet ist, vorzugsweise eingesteckt und/oder verschraubt und/oder in einer
Nut oder einem Langloch geführt.
13. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einen der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schieber-Übertragungselement (35) und/oder das Riegelstangen-Übertragungselement
(36) als Stift oder als Welle oder als Vorsprung ausgebildet sind.
14. Verfahren zur Justage einer Verriegelungsvorrichtung (1) für einen schwenkbar gelagerten
Flügel einer Tür (2) oder eines Fensters, insbesondere Treibriegelschloss, wobei die
Verriegelungsvorrichtung (1) ein in oder aufliegend an dem Flügel montierbares Schloss
(10) aufweist, und das Schloss (10) ein Schlossgehäuse (11) und eine darin angeordnete
Schlossmechanik (12) aufweist, und das Schloss (10) ein durch die Schlossmechanik
(12) betätigbares Riegelelement (13) aufweist, und das Riegelelement (13) durch eine
Schieberplatte (14) der Schlossmechanik (12) zwischen einer vorgeschlossenen Verriegelungsstellung
und einer in das Schlossgehäuse (11) eingezogenen Entriegelungsstellung betätigbar
ist, und
wobei die Verriegelungsvorrichtung (1) weiter wenigstens eine in oder aufliegend an
dem Flügel montierbare und durch die Schlossmechanik (12) betätigbare Riegelstange
(20) aufweist, und die Riegelstange (20) durch die Schieberplatte (14) der Schlossmechanik
(12) entlang eines Betätigungswegs (x) zwischen einer vorgeschlossenen Verriegelungsstellung
und einer in oder an den Flügel eingezogenen Entriegelungsstellung betätigbar ist,
wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
i) Montage des Schlosses (10) in oder an einem schwenkbar gelagerten Flügel einer
Tür oder eines Fensters;
ii) Montage der Riegelstange (20) in oder an dem schwenkbar gelagerten Flügel der
Tür oder des Fensters;
iii) Verbindung der Riegelstange (20) mit der Schieberplatte (14) über ein Getriebe
(30) zur Übersetzung eines Bewegungswegs (s) der Schieberplatte (14) in den Betätigungsweg
(x) der Riegelstange (20),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Getriebe (30) zur Übersetzung eines Bewegungswegs (s) der Schieberplatte (14)
in den Betätigungsweg (x) der Riegelstange (20) ausgebildet ist, und
dass in Schritt iii) durch die Verbindung der Riegelstange (20) mit der Schieberplatte
(14) über das Getriebe (30) das Übersetzungsverhältnis des Bewegungswegs (s) der Schieberplatte
(14) zum Betätigungsweg (x) der Riegelstange (20) wählbar ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die Verbindung in Schritt iii) ein festes Übersetzungsverhältnis zur Übersetzung
des Bewegungswegs (s) der Schieberplatte (14) in den Betätigungsweg (x) der Riegelstange
(20) aus zwei oder mehr Übersetzungsverhältnissen zur Übersetzung des Bewegungswegs
(s) der Schieberplatte (14) in den Betätigungsweg (x) der Riegelstange (20) gewählt
wird.