GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Spritzgussteil zur einteiligen Ausbildung
eines Isolatorelements und eines Steckverbindergehäuses für einen Steckverbinder mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem einen Steckverbinder mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 4.
[0003] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Leiterplattensteckverbinder-Anordnung
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 14.
[0004] Die vorliegende Erfindung betrifft schließlich ein Verfahren zur Herstellung einer
Leiterplattensteckverbinder-Anordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 15.
TECHNISCHER HINTERGRUND
[0005] Um die Kosten in der Herstellung von Steckverbindern zu senken, bietet es sich an,
mehrere Kunststoffspritzgussteile innerhalb eines Steckverbinders, soweit es möglich
ist, als ein gemeinsames Kunststoffspritzgussteil herzustellen.
[0006] Bei einem koaxialen Steckverbinder können die beiden dielektrischen Komponenten,
d. h. das Isolatorelement und das Steckverbindergehäuse, als ein gemeinsames Spritzgussteil
dadurch hergestellt werden, dass das Isolatorelement und das Steckverbindergehäuse
über wenigstens einen Verbindungssteg miteinander einteilig verbunden sind.
[0007] Aus der
US 8,298,005 B2 geht beispielsweise ein gemeinsames Kunststoffspritzgussteil für einen Leiterplattensteckverbinder
hervor, bei dem ein Isolatorelement und ein Teilbereich eines Steckverbindergehäuses,
nämlich der typischerweise in einem Steckverbindergehäuse integrierte Rasthacken zum
Verrasten des Steckverbinders mit einem Gegensteckverbinder am leiterplattenseitigen
Ende des Leiterplattensteckverbinders über einen Verbindungssteg einteilig miteinander
verbunden sind.
[0008] Ist bei einem als Leiterplattensteckverbinder ausgebildeten Steckverbinder der wenigstens
eine Verbindungssteg jeweils am leiterplattenseitigen Ende des Leiterplattensteckverbinders
angeordnet, so ist eine Unterbrechung des Außenleiterkontaktelements und damit eine
Unterbrechung der Schirmung des Innenleiterkontaktelements durch den wenigstens einen
Verbindungssteg einzig am leiterplattenseitigen Ende des Leiterplattensteckverbinders
beschränkt.
[0009] Um auch den Übergang zwischen dem Leiterplattensteckverbinder und der Leiterplatte
so gut wie möglich zu schirmen, wird üblicherweise das Außenleiterkontaktelement über
das leiterplattenseitige Ende des Leiterplattensteckverbinders bis zur Leiterplatte
verlängert. Aufgrund der nach wie vor vorhandenen Verbindungsstege ist das Außenleiterkontaktelement
im Bereich der axialen Verlängerung des wenigstens einen Verbindungsstegs jeweils
freigelegt. Die Schirmung ist somit auch im Übergang zwischen dem Leiterplattensteckverbinder
und der Leiterplatte nicht optimal verwirklicht.
[0010] Dies ist ein Zustand, den es zu verbessern gilt.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0011] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
bestmögliche Schirmung für einen Steckverbinder, insbesondere für einen Leiterplattensteckverbinder,
anzugeben.
[0012] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Spritzgussteil mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 und durch einen Steckverbinder mit den Merkmalen des Patentanspruchs
4 gelöst.
Demgemäß sind vorgesehen:
[0013] Ein Spritzgussteil zur einteiligen Ausbildung eines Isolatorelements und eines Steckverbindergehäuse
für einen Steckverbinder, aufweisend
- einen ersten Bereich, welcher das Isolatorelement ausbildet,
- einen zweiten Bereich, welcher das Steckverbindergehäuse ausbildet, und
- wenigstens einen Verbindungbereich, welcher jeweils den ersten Bereich und den zweiten
Bereich miteinander verbindet,
- wobei der erste Bereich und der zweite Bereich derart über den wenigstens einen Verbindungsbereich
zueinander angeordnet sind, dass das Isolatorelement in einer Durchführung des Steckverbindergehäuses
angeordnet ist,
- wobei der wenigstens eine Verbindungsbereich jeweils als ein Filmscharnier ausgeformt
ist.
[0014] Ein Steckverbinder, aufweisend
- ein Innenleiterkontaktelement,
- ein Isolatorelement, welches das Innenleiterkontaktelement umhüllt und welches sich
durch ein Vereinzeln des ersten Bereichs des Spritzgussteils ergibt,
- ein Außenleiterkontaktelement, welches das Isolatorelement umhüllt, und
- ein Steckverbindergehäuse, welches das Außenleiterkontaktelement umhüllt und welches
sich durch ein Vereinzeln des zweiten Bereichs des Spritzgussteils ergibt,
- wobei das Außenleiterkontaktelement hülsenförmig ausgeformt ist und
- wenigstens an einem in einer Fügerichtung des Außenleiterkontaktelements vorderen
axialen Ende in Umfangrichtung zumindest im Wesentlichen (insbesondere soweit dies
konstruktiv bzw. herstellungsbedingt möglich ist) geschlossen ausgebildet ist.
[0015] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Erkenntnis/Idee besteht darin, im
Spritzgussteil die üblicherweise starren Verbindungsstege bzw. Verbindungsbereiche
zwischen dem dielektrischen Isolatorelement und dem dielektrischen Steckverbindergehäuse
jeweils durch ein Filmscharnier zu ersetzen. Derartige Filmscharniere lassen sich
üblicherweise ohne großen Kraftaufwand mittels eines Trennkörpers, in diesem Fall
durch das in den Steckverbinder zwischen dem Steckverbindergehäuse und dem Isolatorelement
während des Montagevorgangs eingefügte Außenleiterkontaktelement des Steckverbinders,
trennen. Somit lässt sich im Montagevorgang das Isolatorelement und das Steckverbindergehäuse
vereinzeln.
[0016] Um ein sicheres Trennen der einzelnen als Filmscharniere ausgebildeten Verbindungsbereiche
zu verwirklichen, ist das hülsenförmige Außenleiterkontaktelement wenigstens an einem
in einer Fügerichtung des Außenleiterkontaktelements vorderen axialen Ende in Umfangrichtung
zumindest im Wesentlichen geschlossen auszubilden.
[0017] Eine Ausbildung des Außenleiterkontaktelements, bei welcher an einem in einer Fügerichtung
des Außenleiterkontaktelements vorderen axialen Ende das Außenleiterkontaktelement
in Umfangrichtung geschlossen ist, schließt durch eine Fertigungsungenauigkeit und
durch eine Fertigungstechnologie bedingte geringfügige Ausnehmung bzw. einen Spalt
wenigstens am vorderen axialen Ende des Außenleiterkontaktelements, beispielsweise
einen geringfügigen Längsschlitz, welcher bei einem durch Stanz-Biege-Technologie
hergestellten Außenleiterkontaktelements unvermeidbar ist, nicht aus.
[0018] Vorzugsweise kann die Formulierung "im Wesentlichen geschlossen" so verstanden werden,
dass das Außenleiterkontaktelement an seinem vorderen axialen Ende zumindest derart
(ringförmig) geschlossen ist, dass die elektromagnetische Schirmung an dem vorderen
axialen Ende des Außenleiterkontaktelements auch im Falle von eventuell vorhandenen,
kleineren Ausnehmungen (z. B. herstellungsbedingten Schlitzen), in der Praxis - insbesondere
im Hinblick auf die anwendungsbedingt zu übertragenden elektrischen Signale - unbeeinträchtigt
ist.
[0019] Auf diese Weise ist eine bestmögliche Schirmung des Innenleiterkontaktelements durch
das Außenleiterkontaktelement über den gesamten Hochfrequenzsignalpfad, d. h. innerhalb
des Steckverbinders und bei einem als ein Leiterplattensteckverbinder ausgebildeten
Steckverbinder auch im Übergangsbereich zwischen dem Leiterplattensteckverbinder und
der Leiterplatte, verwirklichbar.
[0020] Im Spritzgussteil ist wenigstens ein Verbindungsbereich auszubilden. Im Fall eines
einzigen Verbindungsbereiches erstreckt sich der einzige Verbindungsbereich vorzugsweise
über den gesamten Umfang, also über den gesamten Winkelbereich von 360° relativ zur
Längsachse des Spritzgussteiles, in einem Zwischenbereich zwischen dem ersten und
den zweiten Bereich des Spritzgussteiles. Um eine bessere Ausrichtung des ersten Bereiches
zum zweiten Bereich zu realisieren, sind vorzugsweise zwei, drei oder vier Verbindungsbereiche
auszubilden. Denkbar ist aber auch eine größere Anzahl von Verbindungsbereichen als
vier Verbindungsbereiche, insbesondere wenn die Verbindungsbereiche jeweils schmal
ausgeformt sind.
[0021] Vorzugsweise können der erste Bereich zylindrisch und der zweite Bereich hohlzylindrisch
ausgeformt sein und können somit die Grundausformung eines Isolatorelements und eines
Steckverbindergehäuses verwirklichen. Außerdem kann der wenigstens eine Verbindungsbereich
zwischen dem das Isolatorelement ausbildenden ersten Bereich und dem das Steckverbindergehäuse
ausbildenden zweiten Bereich an einem axialen Ende des ersten und des zweiten Bereiches
ausgebildet sein. Der wenigstens eine Verbindungsbereich kann vorzugsweise an einem
in einer Fügerichtung des Außenleiterkontaktelements vorderen axialen Ende des ersten
Bereiches bzw. des zweiten Bereiches jeweils ausgebildet sein. Das wenigstens eine
Verbindungselement kann somit an dem axialen Ende des ersten und des zweiten Bereiches
ausgebildet sein, an dem das in das Spritzgussteil eingefügte Außenleiterkontaktelement
im Fügeprozess aus dem Spritzgussteil herausstößt.
[0022] Ein derart am Spritzgussteil ausgebildeter Verbindungsbereich ermöglicht eine korrekte
axiale Führung des Außenleiterkontaktelements im Spritzgussteil und somit ein zur
Längserstreckung der Verbindungsbereiche orthogonales Durchtrennen der Verbindungsbereiche
durch das korrekt axial geführte Außenleiterkontaktelement. Ein derartiges Durchtrennen
des wenigstens einen Verbindungsbereichs ermöglicht geringstmögliche Restbestände
am einzelnen getrennten Verbindungsbereich sowohl am Isolatorelement als auch am Steckverbindergehäuse.
Alternativ kann der wenigstens eine Verbindungsbereich jeweils in einem Mittenbereich
des ersten und des zweiten Bereiches des Spritzgussteiles ausgebildet sein.
[0023] Denkbar ist auch eine Ausbildung des wenigstens einen Verbindungsbereiches in mehreren
axialen Positionen des Spritzgussteiles. In diesem Fall werden die an verschiedenen
axialen Positionen des Spritzgussteiles jeweils ausgebildeten Verbindungsbereiche
im Fügeprozess des Außenleiterkontaktelements jeweils zeitlich nacheinander durchtrennt.
[0024] Schließlich kann der als Filmscharnier jeweils ausgebildete Verbindungsbereich vorzugsweise
in äquidistanten Winkelsegmenten zueinander angeordnet sein. Somit ist eine bestmögliche
Ausrichtung des ein Isolatorelement ausbildenden ersten Bereichs zum zweiten Bereich,
der ein Steckverbindergehäuse ausbildet, innerhalb des Spritzgussteiles verwirklicht.
Denkbar ist aber auch eine nicht äquidistante Anordnung der einzelnen Verbindungsbereiche.
[0025] Ein Spritzgussteil ist hierbei ein Kunststoffteil, das mittels Spritzgießens - einem
Urformverfahren - in einer Spritzgießmaschine hergestellt wird. In der Spritzgussmaschine
wird das Ausgangsmaterial des Spritzgussteils, vorzugsweise ein thermoplastischer
Kunststoff als ein Granulat verflüssigt (plastifiziert) und in eine Form, dem Spritzgießwerkzeug,
unter Druck eingespritzt. Das verflüssigte Granulat geht im Spritzgusswerkzeug durch
Abkühlung in den festen Zustand über und ergibt ein in der Form des Spritzgusswerkzeuges
geformtes Spritzgussteil, das nach Öffnen des Spritzgusswerkzeuges entnommen werden
kann. Nach heutiger Spritzgusstechnologie sind auch Kunststoffteile mit einer komplizierten
Form und mit einer unterschiedlich dicken Wandstärke herstellbar. Insbesondere sind
Kunststoffteile bzw. Bereiche von Kunststoffen mit sehr dünner Wandstärke wie als
Filmscharniere ausgebildete Bereiche eines Kunststoffteils herstellbar. Somit lässt
sich in einem einzigen Spritzgießvorgang in einer Spritzgießmaschine ein Spritzgussteil
herstellen, das mehrere einzelne Funktionsteile umfasst, welche über als Filmscharniere
ausgebildete Verbindungsbereiche einteilig miteinander verbunden sind. Durch Vereinzeln
der Funktionsteile nach dem Spritzgießen lassen somit aus einem komplexen Spritzgussteil
gleichzeitig und damit sehr effizient mehrere einfachere Spritzgusstele herstellen.
Bei den in einem Spritzgussteil ausgebildeten Funktionsteilen kann es sich um identische
oder um unterschiedliche Funktionsteile handeln.
[0026] Somit ist es auch möglich, das dielektrische Isolatorelement und das dielektrische
Steckverbindergehäuse eines geschirmten Steckverbinders einteilig durch ein gemeinsames
Spritzgussteil herzustellen. Als Werkstoff für das Spritzgussteil kann ein Kunststoff
gewählt werden, der bestmöglich für das Isolatorelement geringe Hochfrequenz-Verluste
und gleichzeitig für das Steckverbindergehäuse eine hohe mechanische Stabilität bei
geringen Werkstoffkosten vereint. Hierzu eignet sich als Kunststoffmaterial vorzugsweise
LCP (Liquid-Crystal-Polymer). Denkbar ist aber auch PA (Polyamid) oder PP (Poly-propylen).
Um eine sichere Verbindung zwischen dem Isolatorelement und dem Steckverbindergehäuse
während des Transports vom Spritzgussprozess zum Montageprozess des Steckverbinders
und gleichzeitig ein sicheres Trennen der als Filmscharniere jeweils ausgebildeten
Verbindungsbereiche im Montageschritt des Steckverbinders zu ermöglichen, ist die
Wandstärke der einzelnen Filmscharniere entsprechend auszulegen.
[0027] Damit das Isolatorelement und das Steckverbindergehäuse nach dem Vereinzelungsprozess
jeweils weitestgehend von Resten der Filmscharniere befreit sind, ist die Länge der
einzelnen Filmscharniere vorzugsweise kürzest möglich auszubilden und/oder ein Außenleiterkontaktelement
mit scharfen Kanten an seinem leiterplattenseitigen Ende, d. h. an der axialen Kante
zur Seite des Isolatorelements und an der axialen Kante zur Seite des Steckverbindergehäuses,
auszubilden.
[0028] Das Spritzgussteil enthält vorzugsweise das Isolatorelement und das Steckverbindergehäuse
eines einzigen Steckverbinders. Denkbar ist es auch, dass in dem Spritzgussteil jeweils
das Isolatorelement und das Steckverbindergehäuse von mehreren vorzugsweise gleichen
Steckverbindern enthalten sind. Die zu den einzelnen Steckverbindern gehörigen Paare
aus Isolatorelement und Steckverbindergehäuse sind im Spritzgussteil benachbart angeordnet
und ebenfalls über als Filmscharniere ausgebildete Verbindungsbereiche jeweils verbunden.
Die Vereinzelung der Paare aus Isolatorelement und Steckverbindergehäuse erfolgt vor
der Montage der einzelnen Steckverbinder durch ein geeignetes Trennwerkzeug oder eine
geeignete Trennmaschine oder eine automatisierte Trennvorrichtung.
[0029] Im Spritzgussteil sind vorzugsweise mehrere Verbindungsbereiche zwischen dem ersten
Bereich, der das Isolatorelement des Steckverbinders ausbildet, und dem zweiten Bereich,
der das Steckverbindergehäuse ausbildet, jeweils erfindungsgemäß als ein Filmscharnier
ausgebildet. Unter einem Filmscharnier oder einem lebenden Scharnier oder einem integrierten
Scharnier ist hierbei und im Folgenden ein dünnes flexibles Scharnier zu verstehen,
das aus demselben Material wie die beiden starren Bereiche - der erste Bereich und
der zweite Bereich des Spritzgussteiles - ausgebildet ist, die es verbindet. Gegenüber
dem ersten und dem zweiten Bereich weist das einzelnen Filmscharnier eine dünnere
Wandstärke auf, damit der starre erste Bereich und der starre zweite Bereich um eine
Biegeachse, welche quer zur Längsachse des Filmscharniers orientiert ist, zueinander
biegbar sind. Diese Biegbarkeit der einzelnen Filmscharniere ermöglicht vorteilhaft
eine exakte Ausrichtung des ein Isolatorelement ausbildenden ersten Bereichs an den
ein Steckverbindergehäuse ausbildenden zweiten Bereich im Montageprozess. Somit kann
bei der Montage des geschirmten Steckverbinders die Längsachse des Isolatorelements
koaxial an die Längsachse des Steckverbindergehäuse als wesentliche Voraussetzung
für eine korrekte Zentrierung der Komponenten Innenleiterkontaktelement, Isolatorelement,
Außenleiterkontaktelement und Steckverbindergehäuses ausgerichtet werden. Dies kann
vorteilhaft sein, da die im Spritzgussteil realisierbare Zentrierung zwischen dem
ein Isolatorelement ausbildenden ersten Bereich und dem ein Steckverbindergehäuse
ausbildenden zweiten Bereich die bei einem geschirmten Steckverbinder erforderliche
Güte der Zentrierung typischerweise nicht erfüllen kann. Neben der leichten Biegbarkeit
der einzelnen Filmscharniere ist vor allem die leichte Trennbarkeit der Filmscharniere
im Hinblick auf eine Vereinzelung des Isolatorelements und des Steckverbindergehäuses
hervorzuheben.
[0030] Bei dem geschirmten Steckverbinder kann es sich vorzugsweise um einen koaxialen Steckverbinder
handeln, bei dem insbesondere die Längsachse des einzigen Innenleiterkontaktelements
koaxial zur Längsachse des Außenleiterkontaktelements ausgerichtet ist. Von der Erfindung
sind aber auch andere geschirmte Steckverbinder, wie differentielle geschirmte Steckverbinder
oder geschirmte Steckverbinder mit mehreren Paaren von Innenleiterkontaktelementen,
mit abgedeckt. Bei allen derartigen geschirmten Steckverbindern ist die Längsachse
durch den gemeinsamen Mittelpunkt aller Innenleiterkontaktelemente koaxial zur Längsachse
des Außenleiterkontaktelements ausgerichtet.
[0031] Damit durch die Vereinzelung des Spritzgussteiles im Montageprozess ein Isolatorelement
und ein Steckverbindergehäuse für einen Steckverbinder in einer korrekten Position
zueinander entstehen, kann der erste Bereich des Spritzgussteiles in einer Durchführung
des zweiten Bereiches über die einzelnen Verbindungsbereiche angeordnet sein.
[0032] Im Hinblick auf eine korrekte Orientierung des Isolatorelements zum Steckverbindergehäuse
innerhalb des Steckverbinders kann das steckseitige Ende des ersten Bereichs innerhalb
des Spritzgussteiles benachbart zum steckseitigen Ende des zweiten Bereichs angeordnet
sein. Äquivalent kann das kabelseitige Ende des ersten Bereichs benachbart zum kabelseitigen
Ende des zweiten Bereichs bzw. das leiterplattenseitige Ende des ersten Bereichs benachbart
zum leiterplattenseitigen Ende des zweiten Bereichs innerhalb des Spritzgussteiles
angeordnet sein.
[0033] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung.
[0034] Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0035] In einer vorzugsweisen Ausprägung des Spritzgussteiles sind an einer außenseitigen
Mantelfläche des ersten Bereiches, der das Isolatorelement ausbildet, und/oder an
einer innenseitigen Mantelfläche des zweiten Bereiches, der das Steckverbindergehäuse
ausbildet, jeweils mehrere rippenförmige Vorsprünge ausgebildet. Die rippenförmigen
Vorsprünge verlaufen jeweils in Längsachsachse des ersten und des zweiten Bereiches,
d. h. in Längsachsrichtung des Steckverbinders. Sie dienen jeweils zur Führung des
Außenleiterkontaktelements des Steckverbinders im Montageprozess. Ergänzend können
sie auch zur Fixierung des Außenleiterkontaktelements zwischen dem Isolatorelement
und dem Steckverbindergehäuse im montierten Zustand des Steckverbinders dienen. Die
Fixierung mittels der rippenförmigen Vorsprünge erfolgt vorzugsweise kraftschlüssig
(so genannte "Quetschrippen").
[0036] Bevorzugt sind die mehreren rippenförmigen Vorsprünge jeweils in äquidistanten Winkelsegmenten
zueinander jeweils an der außenseitigen Mantelfläche des ersten Bereiches und an der
innenseitigen Mantelfläche des zweiten Bereiches ausgebildet, um eine möglichst zentrische
Führung des Außenleiterkontaktelements zu erzielen.
[0037] In einer weiteren vorzugsweisen Ausprägung der rippenförmigen Vorsprünge kann jeder
einzelne rippenförmige Vorsprung am ersten Bereich jeweils vorzugsweise um einen Versatzwinkel
relativ zur Längsachse des Spritzgussteiles zum nächstbenachbarten rippenförmigen
Vorsprung am zweiten Bereich versetzt ausgebildet sein. Alternativ kann jeder einzelne
rippenförmige Vorsprung am ersten Bereich radial gegenüber liegend zu einem rippenförmigen
Vorsprung am zweiten Bereich positioniert sein.
[0038] Neben der bereits beschriebenen kraftschlüssigen Fixierung des Außenleiterkontaktelements
über die an der innenwandigen Mantelfläche des Steckverbindergehäuses und die an der
außenseitigen Mantelfläche des Isolatorelements jeweils ausgebildeten rippenförmigen
Vorsprünge (so genannte Quetschrippen) können vorzugsweise am Außenleiterkontaktelement
auch mehrere Befestigungsmittel ausgebildet sein, mit denen jeweils eine Fixierung
des Außenleiterkontaktelements am Isolatorelement oder am Steckverbindergehäuse verwirklichbar
ist. Die Fixierung erfolgt hierbei vorzugsweise formschlüssig mit in Stanz-Biege-Technik
realisierten Fixierkrallen, die sich formschlüssig in das dielektrische Material des
Isolatorelements oder des Steckverbindergehäuses einkrallen. Eine alternative formschlüssige
Fixierung ist auch über am Außenleiterkontaktelement ausgebildete Rasthacken oder
Rastnasen möglich, die sich in zugehörige Rastausnehmungen am Isolatorelement oder
am Steckverbindergehäuse einrasten lassen.
[0039] Zur axialen Fixierung des Außenleiterkontaktelements im Steckverbinder ist in einer
weiteren vorzugsweisen Ausprägung der Erfindung im Steckverbinder eine Stopp-Funktionalität
ausgebildet. Hierzu ist im Außenleiterkontaktelement vorzugsweise eine Durchmesserverjüngung
ausgebildet, die zu einer Durchmesserverjüngung im Isolatorelement oder im Steckverbindergehäuse
korrespondiert. Die Durchmesserverjüngung kann vorzugsweise konisch bei beiden Komponenten
(Außenleiterkontaktelement und Isolatorelement bzw. Steckverbindergehäuse) ausgebildet
sein. Alternativ ist auch eine gewölbte Durchmesserverjüngung als Kombination von
konkav gewölbter und konvex gewölbter Durchmesserverjüngung bei den beiden zu stoppenden
Komponenten denkbar. Die Durchmesserverjüngung kann zusätzlich als Fangtrichter-Funktionalität
beim Einfügen des Außenleiterkontaktelements in den Zwischenraum zwischen dem ersten
und dem zweiten Bereich des Spritzgussteiles vorteilhaft genutzt werden.
[0040] Der Steckverbinder ist vorzugsweise als ein gerader Steckverbinder ausgebildet. Da
bei einem geraden Steckverbinder alle Komponenten zueinander zentriert angeordnet
sind und jeweils eine lineare Längsachse aufweisen, ist ein einfaches Einfügen und
Durchführen des Außenleiterkontaktelements durch das Spritzgussteil, d. h. durch den
Zwischenraum zwischen dem Isolatorelement und dem Steckverbindergehäuse, realisierbar.
Die Realisierung eines Steckverbinders mittels des erfindungsgemäßen Durchtrennens
der Filmscharniere des Spritzgussteiles lässt sich aber auch auf einen gewinkelten
Steckverbinder übertragen.
[0041] Das Außenleiterkontaktelement, das zwischen dem ersten und dem zweiten Bereich des
Spritzgussteiles, d. h. zwischen dem Isolatorelement und dem Steckverbindergehäuse
des Steckverbinders, eingefügt wird und eingefügt bleibt, ist vorzugsweise einteilig
ausgebildet. Die Einteiligkeit des Außenleiterkontaktelements ermöglicht gegenüber
einer Mehrteiligkeit eine höhere mechanische Stabilität des Außenleiterkontaktelements,
die eine leichtere und sichere Trennung aller Filmscharniere des Spritzgussteiles
begünstigt. Die Einteiligkeit des Außenleiterkontaktelements ermöglicht außerdem die
Herstellkosten zu reduzieren.
[0042] Das Steckverbindergehäuse ergibt sich vorzugsweise unmittelbar aus dem zweiten Bereich
des Spritzgussteiles. Es ist somit aus einem rein dielektrischen Material und ist
vorzugsweise unbeschichtet ausgebildet. Aufgrund der Schirmung durch das Außenleiterkontaktelement
ist eine metallische Beschichtung des Steckverbindergehäuses nicht erforderlich.
[0043] Der Steckverbinder ist in einer bevorzugten Ausprägung der Erfindung als ein Leiterplattensteckverbinder,
insbesondere als ein geschirmter Leiterplattensteckverbinder, ausgebildet. Somit ragt
an einem leiterplattenseitigen Ende des Leiterplattensteckverbinders das Außenleiterkontaktelement
und jedes Innenleiterkontaktelement jeweils aus dem Steckverbindergehäuse derart heraus,
dass das Außenleiterkontaktelement mit einem Außenleiterkontaktbereich einer Leiterplatte
und jedes Innenleiterkontaktelement mit einem zugehörigen Innenleiterkontaktbereich
der Leiterplatte elektrisch und mechanisch verbindbar ist.
[0044] Als bevorzugte Verbindungstechnologie kann eine Lötverbindung zum Einsatz kommen.
Denkbar ist aber auch Pressverbindung mittels Pressstiften, die am axialen Ende des
Innenleiter- bzw. des Außenleiterkontaktelements ausgebildet sind, und jeweils in
zugehörige metallisch beschichtete Bohrungen in der Leiterplatte einpressbar sind.
Als Leiterplatte ist hierbei jede technische Ausprägung einer Leiterplatte abgedeckt,
beispielsweise eine konventionelle Leiterplatte aus glasfaserverstärkten Epoxyd-Harz,
eine im Gehäuse einer integrierten Schaltung eingefasste Leiterplatte oder das Substrat
einer integrierten Schaltung mit zugehörigen Kontaktierungsflächen.
[0045] Da die jeweils als ein Filmscharnier ausgebildeten Verbindungsbereiche des Spritzgussteils
nach dem Einfügen des Außenleiterkontaktelements in den Leiterplattensteckverbinder
durchgetrennt sind, kann vorzugsweise ein hülsenförmiges Außenleiterkontaktelement
mit einem axialen Abschnitt verwendet werden, das außerhalb des Steckverbindergehäuses
in Umfangrichtung geschlossen ausgebildet ist. Somit ist vorteilhaft gegenüber dem
Stand der Technik eine vollständige Schirmung jedes Innenleiterkontaktelements im
Übergangsbereich zwischen dem Leiterplattensteckverbinder und der zu kontaktierenden
Leiterplatte verwirklichbar. Ist das hülsenförmige Außenleiterkontaktelement auch
über die gesamte Längserstreckung des Steckverbindergehäuses vollständig in Umfangrichtung
geschlossen, so ist eine vollständige Schirmung über den gesamten Hochfrequenzsignalpfad,
d. h. innerhalb des Leiterplattensteckverbinders und im Übergangsbereich zwischen
dem Leiterplattensteckverbinder und der Leiterplatte, möglich.
[0046] Um die elektrische Verbindung und insbesondere die mechanische Verbindung zwischen
dem Leiterplattensteckverbinder und der Leiterplatte zu optimieren, sind am leiterplattenseitigen
Ende des vorzugsweise hülsenförmigen Außenleiterkontaktelements mehrere stiftförmige
Verlängerungen ausgebildet, die in zugehörige vorzugsweise metallisch beschichte Bohrungen
im Bereich des Außenleiterkontaktbereiches der Leiterplatte einfügbar sind. Diese
stiftförmigen Verlängerungen und deren zugehörige Bohrungen sind vorzugsweise in äquidistanten
Winkelabständen zueinander beabstandet angeordnet.
[0047] Die stiftförmigen Verlängerungen sind vorzugsweise über eine Lötverbindung mit den
metallisch beschichteten Bohrungen elektrisch und mechanisch verbunden. Alternativ
können die stiftförmigen Verlängerungen auch über eine Einpresstechnik kraftschlüssig
in der zugehörigen metallisch beschichteten Bohrung einfügt sein und eine elektrische
und mechanische Verbindung realisieren.
[0048] Das leiterplattenseitige Ende des vorzugsweise hülsenförmigen Außenleiterkontaktelements
des Leiterplattensteckverbinders kann in einer weiteren vorzugsweisen Ausprägung der
Erfindung eine Stirnfläche aufweisen, die orthogonal zu einer Längsachse des Leiterplattensteckverbinders
orientiert ist. Bei einem typischerweise planaren Außenleiterkontaktbereich auf der
Leiterplatte und einem zur Leiterplatte korrekt ausgerichteten Leiterplattensteckverbinder
lässt sich somit idealerweise eine vollständige Kontaktierung bzw. im realen Umfeld
eine fast vollständige Kontaktierung des Außenleiterkontaktelements mit dem Außenleiterkontaktbereich
der Leiterplatte verwirklichen.
[0049] Von der Erfindung ist auch eine Leiterplattensteckverbinder-Anordnung mit abgedeckt,
welche einen Leiterplattensteckverbinder und eine Leiterplatte aufweist. In der Leiterplattensteckverbinder-Anordnung
ist das Außenleiterkontaktelement des Leiterplattensteckverbinders mit einem Außenleiterkontaktbereich
der Leiterplatte und jedes Innenleiterkontaktelement des Leiterplattensteckverbinders
mit jeweils einem zugehörigen Innenleiterkontaktbereich der Leiterplatte jeweils elektrisch
und mechanisch verbunden. Somit ist sowohl die Durchsteck-Technologie (Through Hole
Technology, THT) als auch die oberflächenmonierte Bauteil-Technologie (Surface Mounted
Device, SMD) bei der elektrischen und mechanischen Kontaktierung zwischen den Kontaktelementen
des Leiterplattensteckverbinders und den Kontaktbereichen der Leiterplatte von der
Erfindung mit abgedeckt. Die bisher und im Folgenden für das erfindungsgemäße Spritzgussteil
und den erfindungsgemäßen Steckverbinder jeweils beschriebenen technischen Merkmale
gelten äquivalent auch für die erfindungsgemäße Leiterplattensteckverbinder-Anordnung
und umgekehrt.
[0050] Schließlich ist von der Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung einer Leiterplattensteckverbinder-Anordnung
mit abgedeckt. Das erfindungsgemäße Verfahren weist zumindest folgende Verfahrensschritte
auf:
- Bereitstellen des Spritzgussteiles,
- Einfügen eines Außenleiterkontaktelements zwischen dem ersten Bereich und dem zweiten
Bereich,
- Vereinzeln des Isolatorelements und des Steckverbindergehäuse mittels eines Durchtrennens
des wenigstens einen Verbindungsbereichs durch das eingefügte Außenleiterkontaktelement,
- Durchführen des Innenleiterkontakts durch eine im Isolatorelement ausgebildete Durchführung
und
- Verbinden des Außenleiterkontaktelements mit dem Außenleiterkontaktbereich der Leiterplatte
und des Innenleiterkontaktelements mit dem Innenleiterkontaktbereich der Leiterplatte.
[0051] Auch für das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Leiterplattensteckverbinder-Anordnung
gelten die bisher und im Folgenden für das erfindungsgemäße Spritzgussteil, den erfindungsgemäßen
Steckverbinder und die erfindungsgemäße Leiterplattensteckverbinder-Anordnung beschriebenen
Ausführungen äquivalent und umgekehrt.
[0052] Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig
miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen
der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im
Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung.
Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen
zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
INHALTSANGABE DER ZEICHNUNG
[0053] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren
der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
- Fig. 1A
- eine Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen Leiterplattensteckverbinder-Anordnung
in einem ersten Zwischenmontage-Zustand,
- Fig. 1B
- eine Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen Leiterplattensteckverbinder-Anordnung
in einem zweiten Zwischenmontage-Zustand,
- Fig. 1C
- eine erste Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen Leiterplattensteckverbinder-Anordnung
im fertig montierten Zustand,
- Fig. 1D
- eine zweite Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen Leiterplattensteckverbinder-Anordnung
im fertig montierten Zustand,
- Fig. 1E
- eine leiterplattenseitige Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Leiterplattensteckverbinder-Anordnung,
- Fig. 1F
- eine steckseitige Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Leiterplattensteckverbinder-Anordnung,
- Fig. 2A
- eine Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Leiterplattensteckverbinder-Anordnung
und
- Fig. 2B
- eine isometrische Darstellung einer erfindungsgemä-ßen Leiterplattensteckverbinder-Anordnung.
[0054] Die beiliegenden Figuren der Zeichnung sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen
der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang
mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere
Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die
Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu
zueinander gezeigt.
[0055] In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente,
Merkmale und Komponenten - sofern nichts anderes ausgeführt ist - jeweils mit denselben
Bezugszeichen versehen.
[0056] Im Folgenden werden die Figuren zusammenhängend und übergreifend beschrieben.
BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0057] Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Spritzgussteil, der erfindungsgemäße Leiterplattensteckverbinder,
die erfindungsgemäße Leiterplattensteckverbinder-Anordnung und das erfindungsgemäße
Verfahren zur Herstellung der Leiterplattensteckverbinder-Anordnung anhand der Figuren
beschrieben:
Die Fig. 1A zeigt einen als einen geraden Leiterplattensteckverbinder 1 ausgebildeten
Steckverbinder 100 in einem Zwischenmontageschritt, in dem die einzelnen Komponenten
noch nicht positionsgerecht miteinander verbunden sind. Zu erkennen ist das dielektrische
Spritzgussteil 2 mit einem ersten Bereich 3, einem zweiten Bereich 4 und mehreren
Verbindungsbereichen 5, die den ersten Bereich 3 und den zweiten Bereich 4 miteinander
verbinden und jeweils als ein Filmscharnier ausgebildet sind. Der erste Bereich 3
des Spritzgussteils 2 bildet das Isolatorelement 6 des Leiterplattensteckverbinders
1 und der zweite Bereich 4 bildet das Steckverbindergehäuse 7 des Leiterplattensteckverbinders
1 aus.
[0058] Der zylindrisch geformte erste Bereich 3 ist über die Verbindungsbereiche 5 mit dem
hohlzylindrisch geformten zweiten Bereich 4 derart verbunden, dass der erste Bereich
3 in einer Durchführung 8 des zweiten Bereiches 4 angeordnet ist. Außerdem ist der
erste Bereich 3 über die Verbindungsbereiche 5 mit dem zweiten Bereich 4 derart verbunden,
dass eine Längsachse L
I des ersten Bereichs 3 und damit des Isolatorelements 6 auf einer Längsachse L
G des zweiten Bereiches 4 und damit des Steckverbindergehäuses 7 idealerweise zu liegen
kommt. Somit ist der erste Bereich 3 und damit das Isolatorelement 6 koaxial zum zweiten
Bereich 4 und damit zum Steckverbindergehäuse 7 angeordnet.
[0059] Der erste Bereich 3 und damit das Isolatorelement 6 weist zwei in der Längsachsrichtung
L
I verlaufende Durchführungen 9 auf, in welche jeweils ein Innenleiterkontaktelement
10 aufnehmbar ist. Der Leiterplattensteckverbinder 1 ist somit als differenzieller
Steckverbinder ausgebildet. Dies ist aber nicht einschränkend auszulegen, da der Leiterplattensteckverbinder
1 auch nur ein Innenleiterkontaktelement 10 oder eine größere Anzahl von Innenleiterkontaktelementen,
beispielsweise drei Innenleiterkontaktelemente, vier Innenleiterkontaktelemente, fünf
Innenleiterkontaktelemente usw., enthalten kann.
[0060] Die Verbindungsbereiche 5 sind jeweils an einem axialen Ende E des ersten Bereiches
3 und des zweiten Bereiches 4 des Spritzgussteiles 2 ausgebildet. Das axiale Ende
E ist das in einer Fügerichtung des Außenleiterkontaktelements 11 des Steckverbinders
100 vordere axiale Ende des ersten Bereiches 3 und des zweiten Bereiches 4 des Spritzgussteiles
2. Dies ist bei einem Leiterplattensteckverbinder 1 das leiterplattenseitige axiale
Ende des Leiterplattensteckverbinders 1. Bei einem als ein Kabelsteckverbinder, als
ein Gehäusesteckverbinder oder als ein Einbausteckverbinder ausgebildeten Steckverbinder
100 das steckseitige axiale Ende.
[0061] In dem in Fig. 1A dargestellten Zwischenmontageschritt ist das Außenleiterkontaktelement
11 in einer ringförmigen Durchführung 12 zwischen dem ersten Bereich 3, d. h. dem
Isolatorelement 6, und dem zweiten Bereich 4, d. h. dem Steckverbindergehäuse 7, derart
eingeführt, dass das Außenleiterkontaktelement 11 sich von den als Filmscharniere
jeweils ausgebildeten Verbindungsbereiche 5 noch entfernt befindet und somit die Verbindungsbereichen
5 vom Außenleiterkontaktelement 11 noch nicht getrennt sind.
[0062] In einem finalen Montageschritt des Leiterplattensteckverbinders 1, der einem Zwischenmontageschritt
der Leiterplattensteckverbinder-Anordnung 13 entspricht und in Figur 1B dargestellt
ist, ist das Außenleiterkontaktelement 11 in seiner endgültigen Position innerhalb
des Leiterplattensteckverbinders 1 positioniert. Die als Filmscharniere jeweils ausgebildeten
Verbindungsbereiche 5 sind vom Außenleiterkontaktelement 11 durchtrennt. Die getrennten
Verbindungsbereiche 5, die im Ausführungsbeispielen der Fig. 1B beispielsweise noch
an den zweiten Bereich 4 angebunden sind, sind vom Außenleiterkontaktelement 11 aus
der ringförmigen Durchführung 12 verdrängt und befinden sich in einer sich an die
ringförmige Durchführung 12 radial anschließenden Ausnehmung 13 des Steckverbindergehäuses
7.
[0063] Am leiterplattenseitigen Ende 14 des Außenleiterkontaktelements 11 sind stiftförmige
Verlängerungen bzw. Kontaktstifte 15 ausgebildet, die zur mechanischen Stabilisierung
der Leiterplattensteckverbinder-Anordnung 16, wie aus den Figuren 1C und 1D hervorgeht,
in zugehörige Bohrungen 17a der Leiterplatte 18 eingefügt sind.
[0064] Ein axialer Mittenabschnitt des Außenleiterkontaktelements 11 weist eine konisch
geformten Durchmesserverjüngung 19 auf, die sich zur axialen Fixierung des Außenleiterkontaktelements
11 im Leiterplattensteckverbinder 1 auf eine ebenfalls konisch geformte Durchmesserverjüngung
20 des Isolatorelements 6 abstützt.
[0065] Im finalen Montageschritt des Leiterplattensteckverbinders 1 gemäß Fig. 1B sind die
beiden Innenleiterkontaktelemente 10 in den zugehörigen Durchführungen 9 des Isolatorelements
6 positionskorrekt eingefügt.
[0066] In der Leiterplattensteckverbinder-Anordnung 16 gemäß der Figuren 1C und 1D ist der
Leiterplattensteckverbinder 1 elektrisch und mechanisch mit der Leiterplatte 18 verbunden.
Die Innenleiterkontaktelemente 10 sind in zugehörigen Bohrungen 17b der Leiterplatte
18 eingefügt. Die Innenleiterkontaktelemente 10 können entweder mittels einer Lötverbindung
oder mittels einer Einpressverbindung die metallisch beschichtete Innenwand der zugehörigen
Bohrung 17b, die den Innenleiterkontaktbereich 21 der Leiterplatte 18 darstellt, elektrisch
kontaktieren.
[0067] Das Außenleiterkontaktelement 11 kontaktiert einen Außenleiterkontaktbereich 22,
d. h. eine vorzugsweise ringförmig ausgeformte Außenleiterkontaktfläche, und ist typischerweise
über eine Lötverbindung mit dem Außenleiterkontaktbereich 22 elektrisch und mechanisch
verbunden. In einem Übergangsbereich 23 zwischen dem Leiterplattensteckverbinder 1
und der Leiterplatte 18 sind die beiden Innenleiterkontaktelemente 10 vollständig
vom hülsenförmigen Außenleiterkontaktelement 1 umschlossen und somit geschirmt.
[0068] Am leiterplattenseitigen Ende des Steckverbindergehäuses 7 des Leiterplattensteckverbinders
1 ist ein Abstützbereich 24 ausgebildet, der sich an der Leiterplatte 18 abstützt
und zur mechanischen Stabilisierung der gesamten Leiterplattensteckverbinder-Anordnung
16 und zur korrekten Ausrichtung des Leiterplattensteckverbinders 1 zur Leiterplatte
18 dient.
[0069] In der steckseitigen und der leiterplattenseitigen Draufsicht des Spritzgussteiles
2 der Figuren 1E und 1F sind die rippenförmigen Vorsprünge 25 zu erkennen, die an
einer innenseitigen Mantelfläche 26 des zweiten Bereiches 4 und an einer außenseitigen
Mantelfläche 27 des ersten Bereiches 3 ausgebildet sind. Die rippenförmiger Vorsprünge
25 verlaufen in Längsachsrichtung des ersten Bereiches 3 bzw. des zweiten Bereiches
4 und sind näherungsweise gleich verteilt über die innenseitige Mantelfläche 26 des
zweiten Bereiches 4 und die außenmantelseitige Mantelfläche 27 des ersten Bereiches
3 angeordnet. Sie dienen zur Führung des Außenleiterkontaktelement 11 im Montageprozess
und zur Fixierung des Außenleiterkontaktelements 11 zwischen dem Isolatorelement 6
und dem Steckverbindergehäuse 7.
[0070] Aus der Explosionsdarstellung der Fig. 2A geht eine Anordnung der einzelnen Komponenten
der Leiterplattensteckverbinder-Anordnung 16 im nicht montierten Zustand hervor. Die
isometrische Darstellung der Fig. 2B zeigt die Leiterplattensteckverbinder-Anordnung
16 im montierten Zustand.
[0071] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend
vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige
Art und Weise modifizierbar.
1. Spritzgussteil (2) zur einteiligen Ausbildung eines Isolatorelements (6) und eines
Steckverbindergehäuse (7) für einen Steckverbinder (100), aufweisend einen ersten
Bereich (3), welcher das Isolatorelement (6) ausbildet, einen zweiten Bereich (4),
welcher das Steckverbindergehäuse (7) ausbildet, und wenigstens einen Verbindungbereich
(5), welcher jeweils den ersten Bereich (3) und den zweiten Bereich (4) miteinander
verbindet, wobei der erste Bereich (3) und der zweite Bereich (4) derart über den
wenigstens einen Verbindungsbereich (5) zueinander angeordnet sind, dass das Isolatorelement
(3) in einer Durchführung (8) des Steckverbindergehäuses (7) angeordnet ist, wobei
der wenigstens eine Verbindungsbereich (5) jeweils als ein Filmscharnier ausgeformt
ist.
2. Spritzgussteil (2) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einer außenseitigen Mantelfläche (27) des ersten Bereichs (3) und/oder an einer
innenseitigen Mantelfläche (26) des zweiten Bereichs (4) jeweils mehrere in einer
Längsachsrichtung des ersten Bereiches (3) bzw. des zweiten Bereiches (4) verlaufende
rippenförmige Vorsprünge (25) zur Führung eines Außenleiterkontaktelements (11) des
Steckverbinders (100) ausgebildet sind, welche jeweils vorzugsweise in äquidistanten
Winkelsegmenten zueinander angeordnet sind.
3. Spritzgussteil (2) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mehreren rippenförmigen Vorsprünge (25), die jeweils an der außenseitigen Mantelfläche
(27) des ersten Bereichs (3) ausgebildet sind, jeweils um einen Versatzwinkel zu den
mehreren rippenförmigen Vorsprüngen (25), die jeweils an der innenseitigen Mantelfläche
(26) des zweiten Bereichs (4) ausgebildet sind, versetzt ausgebildet sind.
4. Steckverbinder (100), aufweisend
ein Innenleiterkontaktelement (10),
ein Isolatorelement (6), welches das Innenleiterkontaktelement (10) umhüllt und welches
sich durch ein Vereinzeln des ersten Bereichs (3) des Spritzgussteils (2) gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 3 ergibt,
ein Außenleiterkontaktelement (11), welches das Isolatorelement (6) umhüllt, und
ein Steckverbindergehäuse (7), welches das Außenleiterkontaktelement (11) umhüllt
und welches sich durch ein Vereinzeln des zweiten Bereichs (4) des Spritzgussteils
(2) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 ergibt,
wobei das Außenleiterkontaktelement (11) hülsenförmig ausgeformt ist und wenigstens
an einem in einer Fügerichtung des Außenleiterkontaktelements (11) vorderen axialen
Ende (E) in Umfangrichtung geschlossen ausgebildet ist.
5. Steckverbinder (100) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einer Innenwand und/oder an einer Außenwand des Außenleiterkontaktelements (11)
jeweils wenigstens ein Befestigungsmittel zur Fixierung des Außenleiterkontaktelements
(11) am Isolatorelement (6) und/oder am Steckverbindergehäuse (7) ausgebildet ist.
6. Steckverbinder (100) nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Außenleiterkontaktelement (11) eine Durchmesserverjüngung (19) zur axialen Fixierung
des
Außenleiterkontaktelements (11) im Steckverbinder (100) ausgebildet ist, die zu einer
Durchmesserverjüngung (20) im Isolatorelement (6) oder im Steckverbindergehäuse (7)
korrespondiert.
7. Steckverbinder (100) nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Steckverbinder (100) als ein gerader Steckverbinder ausgebildet ist.
8. Steckverbinder (100) nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Außenleiterkontaktelement (11) einteilig ausgebildet ist.
9. Steckverbinder (100) nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Steckverbindergehäuse (7) unbeschichtet ausgebildet ist.
10. Steckverbinder (100) nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Steckverbinder (100) als ein Leiterplattensteckverbinder (1) ausgebildet ist,
an dessen leiterplattenseitigem Ende das Außenleiterkontaktelement (11) und das Innenleiterkontaktelement
(10) jeweils aus dem Steckverbindergehäuse (7) derart herausragen, dass das Außenleiterkontaktelement
(11) mit einem Außenleiterkontaktbereich (22) einer Leiterplatte (18) und das Innenleiterkontaktelement
(10) mit einem Innenleiterkontaktbereich (21) der Leiterplatte (18) kontaktierbar
ist.
11. Steckverbinder (100) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein axialer Abschnitt des Außenleiterkontaktelements (11), welcher sich außerhalb
des Steckverbindergehäuses (7) befindet, in Umfangrichtung geschlossen ausgebildet
ist.
12. Steckverbinder (100) nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Stirnfläche an einem leiterplattenseitigen Ende (14) des hülsenförmig ausgeformten
Außenleiterkontaktelements (11) orthogonal zu einer Längsachse des Leiterplattensteckverbinders
orientiert ist.
13. Steckverbinder (100) nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das leiterplattenseitige Ende (14) des Außenleiterkontaktelements (11) um mehrere
Kontaktstifte (15) verlängert ist, die vorzugsweise in äquidistanten Winkelsegmenten
zueinander angeordnet sind.
14. Leiterplattensteckverbinder-Anordnung (16) aufweisend einen als ein Leiterplattensteckverbinder
(1) ausgebildeten Steckverbinder (100) gemäß einem der Ansprüche 10 bis 13 und eine
Leiterplatte (18), wobei das das Außenleiterkontaktelement (11) mit dem Außenleiterkontaktbereich
(22) der Leiterplatte (18) und das Innenleiterkontaktelement (10) mit dem Innenleiterkontaktbereich
(21) der Leiterplatte (18) elektrisch und mechanisch verbunden sind, vorzugsweise
über eine Lötverbindung.
15. Verfahren zur Herstellung einer Leiterplattensteckverbinder-Anordnung (16) gemäß Anspruch
14 mit den Schritten:
- Bereitstellen des Spritzgussteiles (2),
- Einfügen eines Außenleiterkontaktelements (11) zwischen dem ersten Bereich (3) und
dem zweiten Bereich (4),
- Vereinzeln des Isolatorelements (6) und des Steckverbindergehäuse (7) mittels eines
Durchtrennens des wenigstens einen Verbindungsbereichs (5) durch das eingefügte Außenleiterkontaktelement
(11),
- Durchführen des Innenleiterkontakts (10) durch eine im Isolatorelement (6) ausgebildete
Durchführung (9) und
- Verbinden des Außenleiterkontaktelements (11) mit dem Außenleiterkontaktbereich
(22) der Leiterplatte (18) und des Innenleiterkontaktelements (10) mit dem Innenleiterkontaktbereich
(21) der Leiterplatte (18).