[0001] Die Erfindung betrifft einen Schnappdeckel für Rohrenden, der mit einem Grundkörper
endständig auf ein Rohrende angebracht wird und mit einem hieran angeordneten Deckel
das Rohrende verschließt.
[0002] Rohre werden für verschiedenartige Verwendungen benutzt. Bekannt ist z. B. deren
Verwendung als Leitung für Fluide oder als Stand- oder Tragrohr. Bei der Verwendung
eines Rohres als Standrohr dient das Rohr als Gerüst, an dem z. B. ein Sonnenschirm,
eine Wäschespindel oder dergleichen befestigbar ist. Das Rohr ist hierbei vertikal
angeordnet, wobei ein Ende in der Regel in Bodennähe mit einem Ständer verbunden oder
sogar im Boden verankert ist. Das andere Ende des Rohres ist offen und dient der Aufnahme
z. B. des eigentlichen Sonnenschirms.
[0003] Problematisch ist, dass bei Nichtbenutzung des Sonnenschirms und Entfernung des Schirms
aus dem Rohr, das Rohr nach oben offen ist. Fremdkörper, Wasser oder ähnliches kann
eindringen und langfristig zur Schädigung des Rohres führen.
[0004] Aus
DE 100 49 075 A1 ist eine Vorrichtung mit ständerartigem Fußgestell bekannt, das einen Fußteil und
ein vertikales Standrohr umfasst, von dem eine Auflagefläche für Gegenstände abragt,
wobei das Fußteil insbesondere fahrbar und/oder längenveränderlich ausgebildet ist.
Vor allem zum Halten eines Buches oder einer entsprechenden Einrichtung kann diese
Vorrichtung in einer zur Horizontalen geneigten Lesestellung gehalten werden, in der
das Buch oder dergleichen an wenigstens eine die geneigte Auflagefläche nahe deren
Unterkante begrenzenden Kragleiste anschlägt, wobei der Auflagefläche eine Befestigungseinrichtung
für das aufliegende Buch zugeordnet ist. Das nicht benutzte Standrohr kann mit einem
reversibel aufbringbaren Deckel verschlossen werden.
[0005] DE 7123274 U beschreibt einen unterschiedlich verwendbaren rohrförmigen Stab, an dessen einem
Ende z. B. ein Regenschirm oder ein Sonnenschirm vorgesehen sein kann. An seinem zweiten
Ende weist der Stab einen durch einen Deckel verschließbaren Hohlraum auf, der eine
Beleuchtungseinrichtung beherbergt.
[0006] Zylinderförmige Trink- oder Reinigungsgefäße mit einem hieran befestigten Deckel
mit Schnappverschluss sind hinlänglich bekannt, z. B. aus
DE 1798624 U.
[0007] DE 20 2015 003 160 U1 beschreibt Verschlussdeckel für ein Behältnis mit Originalitätssicherung mit einem
Klappverschluss, der ein erstes und zweites Verschlussteil aufweist, wobei das erste
Verschlussteil ein Verschlussdeckel oder ein Verschlusskörper und das zweite Verschlussteil
der jeweils andere des Verschlussdeckels und des Verschlusskörpers ist. Der erste
Verschlussteil ist mit dem zweiten Verschlussteil über ein Scharnier mechanisch beweglich
verbunden. Zudem weist der erste Verschlussteil wenigstens eine taschenförmige Aussparung
und wenigstens eine Einrasteinrichtung auf.
[0008] EP 0 836 576 B2 offenbart eine federnde Scharnieranordnung ohne Hauptscharnier mit mindestens zwei
Scharnierteilen und mit diese verbindenden Verbindungsarmen für einteilig gespritzte
Kunststoffverschlüsse.
[0009] Aus
WO 2010/139 545 A1 ist eine Vorrichtung zum Verbinden eines Basisrohres mit einem Mast über eine Klemmhülse
bekannt. Um die Vorrichtung für Masten mit unterschiedlichen Durchmessern geeignet
zu machen, weist die Klemmhülse Rastmittel zur Aufnahme und axialen Fixierung einer
radial verformbaren zylindrischen Einsatzhülse auf.
[0010] Problematisch bei den bekannten Verschlussmöglichkeiten ist, dass diese aus einem
einfachen Deckel bestehen, der bei Benutzung bereichsweise in das zu verschließende
Rohr eingeführt wird. Hierdurch kann zum einen keine dauerhafte Befestigung garantiert
werden und zum anderen kann der Deckel bei Nichtbenutzung schnell verlorengehen.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung bereitzustellen, die einfach
montierbar ist und auch beim Öffnen nicht verlorengeht.
[0012] Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen
sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0013] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Schnappdeckel zur Verschließung
eines Rohrendes bereitgestellt wird, mit einem mit dem Rohrende irreversibel oder
reversibel verbindbaren Grundkörper, einem an dem Grundkörper über ein Gelenk befestigten
Deckel, der in eine Offenstellung, in der das Rohrende zugänglich ist und eine Schließstellung,
in der das Rohrende nicht zugänglich ist, bewegbar ist, wobei das Gelenk derart ausgestaltet
ist, dass sich der Deckel nach Bewegen in die Offenstellung selbstständig zurück in
die Schließstellung bewegt. Es hat sich herausgestellt, dass der Schnappdeckel nachträglich
in einfacher Weise an ein Rohrende anbringbar oder sogar irreversibel mit dem Rohr
verbindbar ist. Durch die erfindungsgemäße Konstruktion kann das Eindringen eines
Fremdkörpers oder von Wasser in das Rohr bei Nichtbenutzung effizient verhindert werden.
Der Schnappdeckel schnappt bei Nichtbenutzung, das heißt, wenn das Rohrende frei und
offen ist und keine Kraft gegen das Gelenk wirkt, zu und verschließt das Rohrende.
Bei Benutzung kann der Deckel einfach aus der Schließstellung in die Offenstellung
gebracht werden.
[0014] In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Gelenk biegeelastisch ausgestaltet
ist. Das biegeelastische Gelenk ist vorteilhafterweise derart ausgebildet, dass der
Deckel gegen eine Rückstellkraft des biegeelastischen Gelenkes aus einer Schließstellung
in einer Offenstellung gebracht werden kann. Bei Wegfall der einwirkenden Kraft bringt
die Rückstellkraft des biegeelastischen Gelenkes den Deckel wieder in die Schließstellung.
Das heißt, das Verschließen des Rohrendes durch den Deckel erfolgt selbstständig,
sodass das Rohrende bei Nichtbenutzung immer verschlossen und somit vor dem Eindringen
eines Fremdkörpers, Regen oder dergleichen geschützt ist. Ein weiterer Vorteil des
erfindungsgemäßen Schnappdeckels ist, dass der Schnappdeckel einfach und günstig herzustellen
ist und auch nachträglich an Rohre montiert werden kann. Selbstverständlich kann auch
vorgesehen sein, dass der Schnappdeckel, genauer das Grundelement fest an einem Rohr
montiert vorliegt. Hierfür kann das Grundelement mittels bekannter Verbindungstechniken,
wie Kleben, Schweißen, Klemmen usw. an dem Rohrende fest angebracht vorliegen.
[0015] Es kann vorgesehen sein, dass das Gelenk an sich biegeelastisch ausgestaltet ist
und beispielsweise ein in die Schließposition zurückschnappendes Gelenk umfasst. Hierfür
weisen die Bestandteile des Gelenks vorzugsweise zumindest teilweise biegeelastische
Eigenschaften auf. Dem Fachmann sind derartige Gelenke bekannt, die beispielsweise
aus Kunststoff, Metall oder einer Kombination hieraus bestehen. Weitere Materialien,
wie Holz, Kohlefaser, Verbundwerkstoff oder Kombinationen hieraus oder Kombination
mit Metall oder Kunststoff sind zur Fertigung des Schnappdeckels oder seiner Bestandteile
möglich.
[0016] Ferner kann in einer Ausgestaltung vorgesehen sein, dass das Gelenk ein biegeelastisches
Element aufweist. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass ein handelsübliches Gelenk
verwendet werden kann, dass nachträglich mit einem biegeelastischen Element ausgestattet
wird. Es kann sich jedoch auch um ein Gelenk handeln, das von vorneherein mit einem
derartigen biegeelastischen Element versehen ist. Das biegeelastische Element kann
aus Metall, Kunststoff oder einer Kombination hieraus bestehen. Bekannt sind beispielsweise
biegeelastische Elemente, die unter Einwirkung einer Kraft aus ihrer ursprünglichen
Form in eine gebogene Form gebracht werden können und sich nach Wegfall der einwirkenden
Kraft wieder zurück in ihre ursprüngliche Form bewegen.
[0017] Es kann vorgesehen sein, dass das biegeelastische Element als Metallfeder ausgestaltet
ist. Der Vorteil einer Metallfeder ist, dass die Feder kostengünstig herstellbar ist
und nach Verschleiß einfach austauschbar ist. Es kann sich aber auch um einen Metallstreifen
mit biegeelastischen Eigenschaften handeln, der im Gelenk integriert vorliegt.
[0018] Der Grundkörper kann ringförmig gestaltet sein, kann somit eine hohlzylindrische
Form aufweisen, die einen Hohlraum zur Aufnahme, bzw. Durchführung eines zylindrischen
Körpers, also eines Rohres formt. Es sind jedoch auch sonstige Formen des Grundkörpers,
wie beispielweise rechteckig oder mehreckig möglich. Des Weiteren kann der Grundkörper
auch nur als einfaches Haltemittel gestaltet sein, an dem das Gelenk mit dem Deckel
angelenkt ist. In dieser Ausgestaltung muss der Grundkörper das Rohr nicht umschließen,
sondern kann am Rohr befestigt sein.
[0019] Der das Rohrende umschließende Grundkörper kann vorzugsweise als geschlitzter Ring
gestaltet sein. Durch diese bevorzugte Gestaltung kann der Schnappdeckel in einfacher
Weise über das Rohrende gestülpt und an diesem befestigt werden. Des Weiteren können
Feststellmittel vorgesehen sein, mit denen der Grundkörper am Rohrende fixiert werden
kann. Die Feststellmittel können beispielsweise als Schraub-, Rast-, Schnapp- oder
Klebeverbindung vorliegen, bei denen ein Verbindungspartner am Grundkörper und der
korrespondierende Verbindungspartner am Rohrende vorliegt und hierdurch eine reversible
Verbindung herstellbar ist. Diesbezüglich kann es vorteilhaft sein, dass die freien
Enden des geschlitzten Ringes als zueinander zugewandte Backen gestaltet sind. In
die Backen können beispielsweise die zuvor genannten Feststellmittel integriert sein,
sodass durch die Verbindung der Backen eine Befestigung des Grundkörpers am Rohrende
erreicht wird.
[0020] Es kann vorteilhaft sein, wenn der Grundkörper auf der Kontaktfläche zur Umfangsfläche
des Rohrendes eine Antirutschbeschichtung aufweist, die das Verrutschen des Grundkörpers
verhindert. Hierbei kann es sich um eine aufgeraute Fläche oder einen zumindest bereichsweise
gummierten Bereich handeln.
[0021] Bei den Feststellmittel kann es sich auch um magnetische Elemente handeln, die in
den Backen integriert vorliegen, sodass die zueinander weisenden Seiten der Backen
durch eine Magnetkraft zueinander gezogen und gehalten werden, sodass der Grundkörper
in seiner Position am Rohrende gehalten wird.
[0022] In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Grundkörper mittels Feststellmitteln
am Rohr, bzw. einem Rohrende befestigt wird. In seiner einfachsten Gestaltung trägt
der Grundkörper das Gelenk und den Deckel und wird über Feststellmittel am Rohr befestigt,
ohne hierbei das Rohr als zum Beispiel Hohlzylinder zu umschließen. Diesbezüglich
kann es vorteilhaft sein, wenn der Grundkörper zumindest teilweise magnetisch gestaltet
ist oder magnetische Feststellmittel umfasst, so dass der Grundkörper in einfacher
Weise an einem Metallrohr anbringbar ist.
[0023] Ein Vorteil der Gestaltung des Grundkörpers als geschlitzter Ring ist, dass der Durchmesser
des geschlitzten Ringes in einfacher Weise an den Durchmesser des umschlossenen Rohres
angepasst werden kann. Hierfür kann zumindest ein Verstellmittel am Grundkörper vorliegen,
mit dessen Hilfe der Durchmesser des geschlitzten Ringes veränderbar ist. Hierdurch
kann der Schnappdeckel an unterschiedliche Rohrdurchmesser angepasst werden.
[0024] Das Verstellmittel kann beispielsweise als Stellschraube ausgestaltet sein, die die
Backen des geschlitzten Ringes durchragt und durch Drehung den Abstand der Backen
und somit den Durchmesser des geschlitzten Ringes verändert.
[0025] Um die Handhabung des Verstellmittels, insbesondere der Stellschraube zu vereinfachen,
kann vorgesehen sein, dass an zumindest einer Backe ein mit der Stellschraube in Wirkeingriff
befindliches Eingriffsmittel angebracht ist, sodass durch Drehung des Eingriffsmittels
der Abstand zwischen den Backen und somit der Durchmesser des geschlitzten Ringes
veränderbar ist. Bei dem Eingriffsmittel kann es sich beispielsweise um ein knopfförmiges
oder stabförmiges Element oder dergleichen handeln. In einer Ausgestaltung ist vorgesehen,
dass das Eingriffsmittel als Knauf oder Verstellrad vorliegt.
[0026] Der über das Gelenk am Grundkörper angelenkte Deckel weist vorzugsweise einen Durchmesser
auf, der kleiner als der Rohrinnendurchmesser oder größer als der Rohraußendurchmesser
des zu verschließenden Rohrendes ist. Der Deckel kann in einer Ausgestaltung einen
umlaufenden Rand aufweisen, der sich ausgehend von einer Deckelgrundfläche axial in
Richtung des Rohrendes erstreckt. Für die Ausgestaltung des Deckels, bei der der Durchmesser
des Deckels kleiner als der Rohrinnendurchmesser des Rohres ist, kann der umlaufende
Rand des Deckels in axialer Richtung in das Rohrende eingeführt werden. Bei der Ausgestaltung
des Deckels, bei der der Durchmesser des Deckels größer als der Rohraußendurchmesser
des Rohres ist, kann der umlaufende Rand des Deckels in axialer Richtung das Rohrende,
bzw. die Kante des freien Rohrendes übergreifen, legt sich also außen an das Rohrende
an.
[0027] In einer Ausgestaltung kann außerdem vorgesehen sein, dass der Deckel an seinem umlaufenden
Rand einen Gummiring, eine Dichtung oder dergleichen aufweist. Der Gummiring oder
die Dichtung kann je nach Gestaltung des Deckels innen oder außen an dem umlaufenden
Rand des Deckels vorliegen und hierdurch die Dichtheit nochmals verbessern.
[0028] Um das Bewegen des Deckels zu vereinfachen, kann an dem Deckel ein Griff oder dergleichen
zum Anheben des Deckels vorgesehen sein. Ferner kann vorgesehen sein, dass der Deckel
in einer Position mit Arretiermitteln arretierbar, insbesondere feststellbar ist.
Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Riegel oder dergleichen handeln.
[0029] Der Schnappdeckel, insbesondere der Deckel, das Gelenk und/oder der Grundkörper können
aus Kunststoff, Metall oder einer Kombination hieraus gefertigt sein.
[0030] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Rohr mit einem Schnappdeckel wie zuvor beschrieben,
wobei der Grundkörper irreversibel endständig am Rohr befestigt ist. Die Vorteile
und Ausgestaltungen des Schnappdeckels sind auf die Gestaltung des Rohres anzuwenden.
Der Fachmann weiß zudem, dass die offenbarten Ausgestaltungen frei miteinander kombinierbar
sind.
[0031] Ferner betrifft die Erfindung einen Sonnenschirm mit einem Schirmteil, das einen
spannbaren Schirm und ein hieran bestigtes Tragrohr umfasst, einem Standfuß und einem
in den Standfuß einbringbaren rohrförmigen Standrohr zur Aufnahme des Tragrohrs, wobei
an dem Rohrende des Standrohrs ein zuvor beschriebener Schnappdeckel in verschiedenen
Ausgestaltungen angebracht ist. Es ist besonders vorteilhaft, dass der Schnappdeckel
an dem Standrohr entweder fest oder reversibel anbringbar ist. Der Schnappdeckel verhindert
bei Nichtbenutzung des Sonnenschirms das Eindringen von Fremdkörpern oder Wasser in
das Standrohr.
[0032] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen der Erfindung näher
erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen
- Figur 1
- eine erste perspektivische Ansicht eines Schnappdeckels,
- Figur 2
- eine weitere perspektivische Ansicht eines Schnappdeckels,
- Figur 3
- eine Seitenansicht eines Schnappdeckels,
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht eines Schnappdeckels mit magnetischem Grundkörper,
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht eines geöffneten Schnappdeckels an einem Rohr und
- Figur 6
- eine perspektivische Ansicht eines geschlossenen Schnappdeckels an einem Rohr.
[0033] Im Folgenden wird der Schnappdeckel anhand eines in den Figuren 1-3 dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert. Der Schnappdeckel 1 umfasst in der dargestellten Ausgestaltung
einen Grundkörper 2, an dem ein Deckel 3 angelenkt ist. Der Grundkörper 2 ist ringförmig
ausgestaltet, kann jedoch auch hülsen- oder manschettenartig ausgestaltet sein, so
dass er das freie Ende des Rohrendes zumindest bereichsweise umschließt. Der Grundkörper
2 kann beispielsweise aus einem Kunststoff gefertigt sein. In der gezeigten Ausgestaltung
liegt der Grundkörper 2 als geschlitzter Ring vor, dessen freie Enden durch zwei im
Wesentlichen rechteckig geformte und sich mit zwei Flächen gegenüberstehende Backen
4 gebildet werden. Die Backen 4 sind quasi als radiale Erweiterung der Ringenden geformt
und weisen eine größere Dicke als der übrige geschlitzte Ring auf. Der Grundkörper
2 ist insbesondere derart gestaltet, dass er zumindest geringfügig biegeelastisch
ausgebildet ist, er also radial biegeelastisch ist. Hierdurch kann das Überstülpen
des Grundkörpers 2 über das Rohrende vereinfacht werden, indem der Durchmesser des
Grundkörpers 2 vergrößert und die Backen 4 voneinander entfernt werden. Umgekehrt
bewirkt die Bewegung der Backen 4 aufeinander zu, dass sich der Durchmesser des Grundkörpers
2 entsprechend bis zum Aneinanderlegen der Backen 4 verkleinert.
[0034] Die Backen 4 können von einem Verstellmittel 5 durchragt werden, was in der dargestellten
Ausführungsform durch eine Stellschraube 5 gebildet wird. Das eine freie und aus einer
Backe 4 herausragende Ende der Stellschraube 5 ist mit einem Eingriffsmittel 6, beispielsweise
einem Knauf 6 wirkverbunden, sodass eine Drehung des Knaufs 6 gleichzeitig eine Drehung
der Stellschraube 5 bewirkt.
[0035] Das Verstellmittel 5 hat die grundlegende Funktion, den Durchmesser des Grundkörpers
2 zu verändern, z. B. indem der Abstand zwischen den Backen 4 verändert wird.
[0036] Je nach Verwendung des Schnappdeckels 1 kann es jedoch auch vorgesehen sein, dass
auf ein Verstellmittel 5 verzichtet wird. Beispielsweise können in den Backen 4 magnetische
Elemente als Feststellmittel vorliegen, sodass die Backen 4 durch Überwindung der
Magnetkraft voneinander getrennt und somit der Durchmesser des Grundkörpers 2 vergrößert
werden kann. Auf der anderen Seite werden die Backen 4 aufgrund der wirkenden Magnetkräfte
aneinandergehalten und der Grundkörper 2 in seiner Position am Rohrende fixiert. Alternativ
können an den Backen 4 z. B. Schnapp- oder Rastverbindungen oder sonstige Verbindungsmittel
als Feststellmittel angeordnet sein, sodass die Backen 4 händisch voneinander wegbewegt
und in der aneinander liegenden Position durch eine entsprechende Verbindung gehalten
werden. Diese Feststellmittel können in verschiedenen Ausgestaltungen die Anbringung
des Schnappdeckels 1 am Rohrende unterstützen.
[0037] In einer weiteren Ausgestaltung kann auf die Backen 4 vollständig verzichtet werden,
indem die freien Enden des geschlitzten Ringes endständig ein entsprechendes Feststellmittel
als Verbindungsmittel aufweisen, sodass die freien Enden direkt aneinander befestigbar
sind. Selbstverständlich ist auch die Gestaltung denkbar, bei der der Grundkörper
2 als geschlossener Ring vorgesehen ist und in dieser Form über das Rohrende gestülpt
wird. Eine gewisse Dehnbarkeit des Grundkörpers 2 kann das Überstülpen vereinfachen.
In seiner einfachsten Gestaltung kann der Grundkörper 2 zum Beispiel als Gummiring
oder Kabelbinder gestaltet sein, an dem das Gelenk 7 mit dem Deckel 3 angebracht vorliegt.
[0038] Eine derartige Ausgestaltung ist in Figur 4 gezeigt. Hier ist der Grundkörper 2 zumindest
bereichsweise oder teilweise magnetisch gestaltet oder umfasst entsprechende magnetische
Bestandteile. Der Grundkörper 2 ist ebenso als Abstandsmittel 10 gestaltet. Durch
diese Ausführungsform kann der Schnappdeckel 1 in einfacher Art und Weise an einem
Rohr befestigt werden, indem der magnetisch gestaltete Grundkörper 2 an einer entsprechenden
Position am Rohr angebracht wird. Die Magnetkräfte sind vorzugsweise derart stark,
dass der Schnappdeckel 1 am Rohr sicher gehalten wird und auch ein Öffnen und Schließen
des Deckels 3 ohne Verrutschen des Grundkörpers 2 durchführbar ist.
[0039] Der Deckel 3 ist über ein Gelenk 7 an dem Grundkörper 2 angeordnet und zwar in dem
dargestellten Beispiel, diametral zu dem Schlitz, bzw. den Backen 4. Selbstverständlich
sind auch sonstige Anlenkpunkte möglich. Der Deckel 3 ist kreisförmig gestaltet und
weist einen umlaufenden, sich axial in Richtung des Grundkörpers 2 erstreckenden Rand
8 auf, an dem in der Ausführungsform ein Griff 9 zur Handhabung des Deckels 3 angeordnet
ist. Das Gelenk 7 greift ebenfalls am Rand 8 an. Der Deckel 3 ist beabstandet und
koaxial zum Grundkörper 2 angeordnet.
[0040] Das Gelenk 7 ist über ein L-förmiges Abstandsmittel 10 an der Umlauffläche des Grundkörpers
2 angebracht, wobei sich der lange Schenkel 11 des Abstandsmittels 10 axial vom Gelenk
7 in Richtung des Grundkörpers 2 erstreckt und der kurze Schenkel 12 des Abstandsmittels
10 an den Grundkörper 2 führt. Durch diese Gestaltung bewirkt das Abstandsmittel 10
nicht nur, dass der Deckel 3 im Axialschnitt parallel zum Grundkörper 2 angeordnet
ist, sondern auch, dass der Deckel 3 und der ringförmige Grundkörper 2 koaxial ausgerichtet
sind. Der Deckel 3 kann über die Bewegung des Gelenks 7 von einer Offenstellung in
eine Schließstellung bewegt werden, wobei sich der Deckel 3 in der Schließstellung
im Wesentlichen in der dargestellten Position, nämlich koaxial zum ringförmigen Grundkörper
2 und somit auch zum nicht gezeigten Rohrende befindet.
[0041] Ein weiterer Vorteil des Abstandsmittels 10 ist, dass aufgrund der freien Gestaltung
des Abstandsmittel 10 dessen Geometrien veränderbar und somit an unterschiedlich gestaltete
Rohrenden anpassbar ist. Das heißt, bei Bedarf kann der lange Schenkels 11 des Abstandsmittels
10 länger gestaltet sein, um z. B. eine endständig am Rohrende angebrachte Muffe zu
übergreifen. Hierdurch kann der Schnappdeckel 1 universell an verschiedenartig gestalteten
Rohren angebracht werden. Diesbezüglich ist es vorteilhaft, wenn der Schnappdeckel
1 beispielsweise in unterschiedlichen Geometrien, beispielsweise mit unterschiedlich
langem Abstandsmittel 10, angepasst auf verschiedene Verwendungen, erwerbbar ist.
[0042] Im Sinne der der Erfindung bedeutet "endständig", dass der Schnappdeckel 1 derart
am Rohr angebracht vorliegt, dass sein Deckel 3 zum Bedecken des offenen Rohrendes
verschwenkbar ist.
[0043] Das an dem Abstandsmittel 10 und dem Deckel 3 angeordnete Gelenk 7 ist biegeelastisch
gestaltet oder weist zumindest ein biegeelastisches Element auf. Es ist vorgesehen,
dass der Deckel 3 zwar durch die Einwirkung einer Kraft aus der Schließstellung in
die Offenstellung bewegbar ist, jedoch aufgrund der biegeelastischen Gestaltung des
Gelenks 7 selbständig wieder in die Schließstellung zurückkehrt, in der das Rohrende
verschlossen ist, der Deckel 3 also koaxial zum Grundkörper 2 liegt. Das bedeutet,
der Deckel 3 wird durch Krafteinwirkung und entgegen einer Rückstellkraft des biegeelastisch
gestalteten Gelenks 7 in die Offenstellung gebracht. Durch die Rückstellkraft gelangt
der Deckel 3 bei Wegfall der Krafteinwirkung dann wieder in die Schließstellung.
[0044] Der Schnappdeckel 1 kann nachträglich an einem Rohrende befestigt werden, indem der
Durchmesser des Grundkörpers 2 beispielsweise durch Drehung des Knaufs 6 und folglich
der Stellschraube 5 geweitet und über das Rohrende gestülpt wird. Der Grundkörper
2 sollte hierbei so angeordnet werden, dass der Deckel 3 in Schließstellung die Öffnung
des Rohrendes bedeckt, also beispielsweise mit seinem umlaufenden Rand 8 das Rohrende
zumindest bereichsweise umgreift oder zumindest bündig mit der umlaufenden Kante des
Rohrendes abschließt. Es kann auch vorgesehen sein, dass der umlaufende Rand 8 des
Deckels 3 einen Außendurchmesser aufweist, der kleiner als der Innendurchmesser des
zu verschließenden Rohres ist, sodass der umlaufende Rand 8 des Deckels 3 in das Rohrende
eingreift.
[0045] Um die Dichtheit des Verschlusses zu verbessern, kann auf dem umlaufenden Rand 8
ein Dichtmittel vorliegen. Je nach Gestaltung des Deckels 3 kann das Dichtmittel z.
B.in Gestalt eines in einer im umlaufenden Rand 8 angeordneten Nut eingebrachten O-Rings
aus einem Elastomer vorliegen. Hierdurch liegt entweder zwischen Außenfläche oder
Innenfläche des umlaufenden Rands 8 des Deckels 3 und Innenfläche oder Außenfläche
des Rohrendes eine Dichtung vor.
[0046] Die Verwendung des Schnappdeckels 1 gestaltet sich wie folgt. Nachdem der Schnappdeckel
1, genauer der Grundkörper 2 über das Rohrende z. B. eines Standrohrs eines Sonnenschirms
gestülpt ist, verschließt der Deckel 3 das Rohrende, sodass kein Fremdkörper oder
Wasser eindringen kann. Soll das Rohrende z. B. für das Einführen eines Tragrohres
eines Sonnenschirms zugänglich gemacht werden, wird der Deckel 3 am Griff 9 angehoben
und der Deckel 3 durch die Krafteinwirkung aus seiner Schließstellung in die Offenstellung
bewegt, in der das Rohrende zugänglich ist. Das Tragrohr kann eingebracht werden.
Durch die biegeelastische Wirkung des Gelenks 7 legt sich der Deckel 3 anschließend
an das Tragrohr. Nach Entfernung des Tragrohrs des Sonnenschirms aus dem Rohrende
schnappt der Deckel 3 durch die Rückstellkraft des biegeelastischen Gelenks 7 wieder
zurück in seine Schließstellung, in der das Rohrende des Standrohrs verschlossen und
abgedichtet ist.
[0047] In der Figur 5 ist eine perspektivische Ansicht eines geöffneten Schnappdeckels an
einem Rohr und in Figur 6 eine perspektivische Ansicht eines geschlossenen Schnappdeckels
an einem Rohr dargestellt. Es sind Rohre 13 bekannt, die in ihrem Endbereich eine
Muffe 14 aufweisen. Der Schnappdeckel 1 kann jedoch auch für derartige Rohre 13 verwendet
werden. Der Grundkörper 2 kann unterhalb der Muffe 14 angebracht, was im Sinne der
Erfindung als endständig bezeichnet werden kann. Das Abstandsmittel 10 ist derart
gestaltet, dass es mit seinen langen Schenkel 11 die Muffe 14 übergreift, das Gelenk
7 oberhalb der Muffe 14 liegt und der Deckel 3 das offene Rohrende verschließen kann.
Um eine leichte Anpassung des Grundkörpers 2 zu erreichen, kann der Grundkörper mehrteilig
gestaltet und die mehreren Teile zusammensteckbar sein. Beispielsweise kann der Grundkörper
2 mehrere, unterschiedlich lange Abstandsmittel 10 umfassen, so dass je nach Bedarf
die unterschiedlich langen Teile zusammensteckbar und hierdurch Abstandsmittel 10
mit unterschiedlich langen Schenkeln 11 realisierbar sind. Selbstverständlich kann
der Grundkörper selbst auch als Abstandsmittel 10 ausgestaltet sein, so ein ringförmiger,
das Rohr 13 umgreifende Grundkörper 2 nicht notwendig ist, sondern der als Abstandsmittel
10 gestaltete Grundkörper 2 an dem Rohr 13 anbringbar ist. Eine derartige Gestaltung
ist in Figur 4 exemplarisch gezeigt.
[0048] Durch die Variabilität des Grundkörpers 2, bzw. des Schnappdeckels 1, kann der Schnappdeckel
1 universell an verschiedenartigen Rohren 13 angebracht werden.
1. Schnappdeckel (1) zur Verschließung eines Rohrendes, mit einem mit dem Rohrende irreversibel
oder reversibel verbindbaren Grundkörper (2), einem an dem Grundkörper (2) über ein
Gelenk (7) befestigten Deckel (3), der in eine Offenstellung, in der das Rohrende
zugänglich ist und eine Schließstellung, in der das Rohrende nicht zugänglich ist,
bewegbar ist, wobei das Gelenk (7) derart ausgestaltet ist, dass sich der Deckel (3)
nach Bewegen in die Offenstellung selbstständig zurück in die Schließstellung bewegt.
2. Schnappdeckel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gelenk (7) biegeelastisch ausgebildet ist oder ein biegeelastisches Element aufweist.
3. Schnappdeckel (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das biegeelastische Element als Metallfeder ausgestaltet ist.
4. Schnappdeckel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) manschetten- oder hülsenförmig ausgebildet ist und das Rohrende
an seinem freien Ende zumindest bereichsweise umschließt.
5. Schnappdeckel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) auf der Kontaktfläche zur Umfangsfläche des Rohrendes eine Antirutschbeschichtung
aufweist, die das Verrutschen des Grundkörpers (2) verhindert
6. Schnappdeckel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) als geschlitzter Ring gestaltet ist.
7. Schnappdeckel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Feststellmittel am Grundkörper (2) vorgesehen sind, mit denen der Grundkörper reversibel
am Rohrende befestigbar ist.
8. Schnappdeckel (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Enden des geschlitzten Ringes als zueinander gewandte Backen (4) gestaltet
sind.
9. Schnappdeckel (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des geschlitzten Rings durch ein Verstellmittel (5) veränderbar ist,
das als die Backen (4) des geschlitzten Ringes durchragende Stellschraube (5) gestaltet
ist.
10. Schnappdeckel (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einer Backe (4) ein mit der Stellschraube (5) in Wirkeingriff befindliches
Eingriffsmittel (6) angebracht ist, sodass durch Drehung des Eingriffsmittels (6)
der Abstand zwischen den Backen (4) und somit der Durchmesser des geschlitzten Ringes
veränderbar ist.
11. Schnappdeckel (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Eingriffsmittel (6) als Knauf oder Verstellrad ausgestaltet ist.
12. Schnappdeckel (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Backen (4) zumindest bereichsweise magnetisch gestaltet sind, sodass sich die
zueinander weisenden Seiten der Backen (4) durch eine Magnetkraft zueinander gezogen
und gehalten werden.
13. Schnappdeckel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) zumindest teilweise magnetisch gestaltet ist.
14. Schnappdeckel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) mehrteilig gestaltet und die mehreren Teile zusammensteckbar
sind.
15. Sonnenschirm mit einem Schirmteil, das einen spannbaren Schirm und ein hieran bestigtes
Tragrohr umfasst, einem Standfuß und einem in den Standfuß einbringbaren rohrförmigen
Standrohr zur Aufnahme des Tragrohrs, wobei an dem Rohrende des Standrohrs ein Schnappdeckel
(1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 14 angebracht ist.