GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine mobile Werkzeugmaschine
[0002] Beispielsweise bei Bohrmaschinen, Schleifmaschinen und Sägemaschinen sind Werkzeugaufnahmen
verbreitet, die zum Wechseln eines Werkzeugs auf einem Verdrehen eines Bedienteils
der Werkzeugaufnahme zu einer Spindel oder Abtriebswelle der Werkzeugmaschine beruhen.
Zum Aufbringen eines Gegenmoments wird häufig eine Arretierung, auch als Spindel-Lock
bezeichnet, vorgesehen.
[0003] Die Arretierung schützt allgemein einen Antrieb, eine Antriebs-seitige Getriebestufe
und/oder eine Elektronik vor den Auswirkungen eines von außen aufgebrachten Drehmoments
bzw. einer von außen aufgebrachten Drehbewegung.
[0004] Die Arretierung ist meist kinematisch nahe dem Werkzeug bzw. der Werkzeugaufnahme
angeordnet. Daher ist sie Erschütterungen und hohen Drehmomenten besonders ausgesetzt.
Aus diesem Grund unterliegt sie einem hohen Verschleiß und hat großen Einfluss auf
eine kinematische Haptik der Werkzeugmaschine.
[0005] Die
EP 0 444 790 A2 offenbart eine Planetengetriebe-Geschwindigkeitsänderungsvorrichtung vom innenverzahnten
Typ, die aus Kunststoff gemacht ist, aufweisend eine Eingangswelle, welche einstückig
mit einem Exzenterteil gebildet ist; ein Zahnrad mit Außenverzahnung, welches auf
das Exzenterteil gepasst ist; innere Stifte, welche an und einstückig mit dem Zahnrad
mit Außenverzahnung gebildet sind; ein Zahnrad mit Innenverzahnung, um mit dem Zahnrad
mit Außenverzahnung zu kämmen; eine Abgabewelle, die an ihrem einen Ende mit einem
Flansch versehen ist; und in dem Flansch gebildete Innenstift-Löcher zum Einfügen
der inneren Stifte; wobei jeder innere Stift mit Aussparungen an inneren und äußeren
Seiten davon versehen ist, wobei sich die inneren und äußeren Seiten zueinander gegenüberliegend
erstrecken und in eine radiale Richtung des außenverzahnten Zahnrads weisen, und wobei
nur die inneren Stifte, welche zum Übertragen eines Drehmoments dienen, angeordnet
sind, um mit den Innenstift-Löchern an einem vorbestimmten Bereich eines Kontaktorts
in Kontakt zu stehen.
[0006] Die
DE 24 33 675 offenbart ein Planetengetriebe mit mindestens einem mit Hilfe eines Exzenters bewegten
Planetenrad und mit wenigstens einem konzentrischen Sonnenrad, welche beiden Räder
über eine an dem einen Rad ausgebildete geschlossene Kurvenscheibenzykloide und einen
an dem anderen Rad ausgebildeten Rollenkranz in Eingriff stehen, dessen Berührungspunkte
mit der Kurvenscheibenzykloide Punkte einer Bezugszykloide beschreiben.
[0007] Die
EP 0 761 350 A1 offenbart eine Sperrvorrichtung zum Sperren einer Abtriebswelle einer Werkzeugmaschine,
welche mit einer Antriebswelle rotierbar gekoppelt ist, so dass ein Spiel zwischen
den Wellen ermöglicht ist. Die Vorrichtung weist einen ringförmigen Sperrring auf,
welcher Klinken trägt, wobei der Ring zwischen einer konzentrischen und einer exzentrischen
Position bezogen auf die Abtriebswelle bewegbar ist. Die Vorrichtung weist ferner
ein Wirkverbindungsmittel auf, welches den Sperrring in die exzentrische Position
drückt, in welchem die Klinke mit einem Mittel wirkverbindet, wodurch eine Rotation
um die Abtriebswelle im Wesentlichen verhindert ist, wenn die Antriebswelle nicht
angetrieben ist, und das Spiel zwischen den Wellen eliminiert ist.
[0008] Die
DE 10 2014 222 253 A1 offenbart eine Handwerkzeugmaschinenvorrichtung mit zumindest einer Getriebeeinheit,
die ein Antriebselement aufweist, das für eine reine Drehbewegung vorgesehen ist,
die ein Abtriebselement aufweist, das für eine reine Drehbewegung vorgesehen ist,
und die zu einer Drehzahl- und/oder Drehmomentwandlung zwischen dem Antriebselement
und dem Abtriebselement vorgesehen ist, wobei die Getriebeeinheit ein Exzenterelement
aufweist, das dazu vorgesehen ist, in zumindest einem Betriebszustand eine reine Drehbewegung
des Antriebselements in eine Exzenterbewegung zu einem Antrieb des Abtriebselements
zu übersetzen. Die Getriebeeinheit ist dabei insbesondere als ein Zykloidgetriebe
ausgebildet.
[0009] Vor diesem Hintergrund besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine
mobile Werkzeugmaschine mit reduziertem Verschleiß bereitzustellen.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0010] Demgemäß wird eine mobile Werkzeugmaschine vorgeschlagen, welche ein einstufiges
oder mehrstufiges Getriebe aufweist. Das Getriebe enthält eine Antriebswelle und eine
Abtriebswelle. Die Antriebswelle und die Abtriebswelle sind konzentrisch zu einer
Hauptachse angeordnet. Weiters hat das Getriebe zumindest eine Untersetzungsstufe,
welche zum Untersetzen einer Drehzahl der Antriebswelle in eine Drehzahl der Abtriebswelle
eingerichtet ist. Außerdem hat das Getriebe zumindest eine zumindest zuschaltbare
Hemmstufe, die zum Hemmen einer Drehmomentübertragung bzw. eines Drehmomentflusses
von der Abtriebswelle zu der Antriebswelle angeordnet ist. Durch die Hemmstufe kann
die Arretierung weggelassen werden. Folglich kann keine Arretierung verschleißen,
und daher ist ein Verschleiß der Werkzeugmaschine reduziert.
[0011] Die "zumindest zuschaltbare" Hemmstufe kann insbesondere eine zuschaltbare Hemmstufe
und/oder eine permanent zwischen die Antriebswelle und die Abtriebswelle geschaltete
Hemmstufe sein und/oder enthalten.
[0012] Unter einer "Stufe" wird eine Getriebestufe verstanden. Eine Stufe kann sich insbesondere
durch eine Funktion auszeichnen, wie ein Unter- oder Übersetzen, ein Dämpfen, ein
Federn, ein Tilgen, ein Ändern eines zeitlichen Verlaufs einer Drehzahl und/oder eines
Drehmoments, ein Wandeln einer Bewegung, ein Hemmen einer Bewegung, insbesondere ein
Hemmen einer Drehmomentübertragung, und/oder eine Kombination daraus. Mehrere Stufen
können Teile gemeinsam nutzen. Häufig ist eine Stufe an einem eigenen Abschnitt eines
Kraftflusses oder Drehmomentflusses erkennbar.
[0013] Die Untersetzungsstufe hat die Wirkung, dass in einem Betriebszustand eine Drehzahl
der Abtriebswelle kleiner als eine Drehzahl der Antriebswelle und vorzugsweise ein
Drehmoment in der Abtriebswelle größer als ein Drehmoment in der Antriebswelle ist.
Beispielsweise können die Antriebswelle und die Abtriebswelle anhand einer Untersetzung
der Untersetzungswelle unterschieden werden.
[0014] Die Antriebswelle kann beispielsweise ein Teil einer Antriebseinrichtung, wie eines
Elektromotors, insbesondere eines Gleichstrommotors, beispielsweise ein Rotor, sein.
Die Antriebswelle kann beispielsweise ein Teil einer Antriebs-seitigen Stufe des Getriebes
sein.
[0015] Die Abtriebswelle kann beispielsweise eine Spindel und/oder ein Teil einer Spindel
sein. Die Abtriebswelle kann beispielsweise mit einer Spindel rotationsgekoppelt sein.
Die Abtriebswelle kann beispielsweise ein Teil einer Werkzeugschnittstelle, insbesondere
einer Werkzeugaufnahme, und/oder damit gekoppelt sein. Die Abtriebswelle kann beispielsweise
ein Teil einer Abtriebs-seitigen Stufe des Getriebes sein. Die Abtriebswelle kann
insbesondere ein Teil der Hemmstufe und/oder damit verbunden und/oder damit schaltend
verbindbar sein.
[0016] Die Untersetzungsstufe und die Hemmstufe sind vorzugsweise in Reihe geschaltet. Somit
wird eine Zuverlässigkeit des Hemmens sichergestellt.
[0017] Um eine Schutzfunktion der Hemmstufe zu verbessern, wird die Hemmstufe vorzugsweise
so Abtriebs-seitig wie möglich in der Werkzeugmaschine, insbesondere in dem Getriebe
vorgesehen.
[0018] Beispielsweise wird die Hemmstufe vorzugsweise Abtriebs-seitig der Untersetzungsstufe
angeordnet. Dies hat den zusätzlichen Nutzen, dass die Untersetzungsstufe genutzt
werden kann, um ein Drehmoment zu erhöhen, um eine Reibung oder dergleichen innerhalb
der Hemmstufe zu überwinden.
[0019] Die Stufen des Getriebes weisen vorzugsweise jeweils ein Antriebs-seitiges Glied
und ein Abtriebs-seitiges Glied auf, welche zu der Hauptachse konzentrisch sind. In
Kombination mit der konzentrischen Antriebswelle und der konzentrischen Abtriebswelle
wird ein insgesamt konzentrisches Getriebe erhalten. Dies kann beispielsweise für
eine Balance handgeführter Werkzeugmaschinen vorteilhaft sein.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Hemmstufe eine Zykloidgetriebe-Stufe
und/oder eine Spannungswellengetriebe-Stufe. Typischerweise enthält die Hemmstufe
nur eine der beiden genannten Getriebestufen, um Gewicht zu sparen. Die Untersetzungsstufe
enthält in bevorzugter Weise eine Planetengetriebe-Stufe, eine Zykloidgetriebe-Stufe
und/oder eine Spannungswellengetriebe-Stufe. Sowohl gleichartige wie auch verschiedenartige
Getriebestufen können - je nach konkretem Fall - für hohe Untersetzungen vorteilhaft
sein.
[0021] Es wird kurz auf einen lediglich beispielhaften, bevorzugten Aufbau eines Zykloidgetriebes
bzw. einer Zykloidgetriebe-Stufe eingegangen. Antriebsseitig befindet sich eine Welle,
an der ein Exzenter bzw. eine Exzentrizität gebildet ist. Eine Zykloidscheibe bzw.
Kurvenscheibe ist auf dem Exzenter drehbar gelagert, beispielswiese unter Zwischenfügen
eines Wälzlagers oder Gleitlagers. Die Zykloidscheibe hat eine Außenverzahnung, welche
mit einer Innenverzahnung eines radial außen angeordneten Hohlrads kämmt. Der Begriff
"Verzahnung" ist in diesem Fall ein Überbegriff für ein Paar gegengleicher periodisch
wechselseitig auskragender und ausgenommener Konturen. Es kommen verschiedene Verzahnungen
in Betracht, wobei reibungsarm abrollende Verzahnungen von Vorteil sind. Die Innenverzahnung
ist konzentrisch zu der Welle, und gleichzeitig sind die Verzahnung und der Exzenter
derart bemessen, dass die Verzahnung in Verlängerung des Exzenters kämmt und sie auf
der abgewandten Seite des Exzenters nicht radial im Eingriff sind. Eine Rotation der
Welle bewirkt eine Rotation des Exzenters, welche wiederum ein kämmendes Abwälzen
der Außenverzahnung in der Innenverzahnung bewirkt. Die Zykloidscheibe bildet mit
einer Abtriebs-Scheibe und/oder -Welle üblicherweise einen Formschluss in Umfangsrichtung.
Der Formschluss ermöglicht üblicherweise ein Ausgleichen einer exzentrischen Bewegung
der Zykloidscheibe in radialer Richtung. Eine Rotationsbewegung der Zykloidscheibe
um die Exzentrizität wird somit in eine Rotationsbewegung der der Abtriebs-Scheibe
und/oder -Welle übertragen.
[0022] Der Begriff "Verzahnung" kann beispielsweise eine Wirkfläche oder Wirkflächenanordnung
an einem Bauteil oder einer Baugruppe bezeichnen. Beispielsweise kann eine "Verzahnung"
ein peripherer Abschnitt eines Zahnrads sein. Der Begriff "Verzahnung" kann beispielsweise
ein geometrisches und/oder mechanisches Zusammenwirken zumindest zweier solcher Wirkflächen
oder Wirkflächenanordnungen umfassen. Beispielsweise kann eine "Verzahnung" ein Kämmen
zweier Zahnräder bezeichnen.
[0023] Ein Spannungswellengetriebe ist auch unter den Begriffen "Harmonic Drive", "Wellgetriebe",
"Gleitkeilgetriebe" oder "strain wave gear" bekannt. Es wird kurz auf einen lediglich
beispielhaften, bevorzugten Aufbau eines Spannungswellengetriebes bzw. einer Spannungswellengetriebe-Stufe
eingegangen. Antriebs-seitig liegt eine elliptische Scheibe vor. Diese lagert darauf
rotierbar eine zu der Hauptachse parallel biegeweiche, biegsame und/oder zumindest
nicht biegesteife Hülse. Zwischen die elliptische Scheibe und die Hülse ist vorzugsweise
eine biegsame, biegeweiche, zumindest nicht biegesteife und/oder verformbare Lagerung,
wie eine angepasste Wälzlagerung und/oder Gleitlagerung geschaltet. Die Hülse hat
eine Außenverzahnung, welche mit einer Innenverzahnung eines Hohlrads kämmt. Auch
hier ist der Begriff "Verzahnung" breit auszulegen. Der Längenunterschied zwischen
einer Hauptachse und einer Nebenachse der Ellipse und die Verzahnung sind so bemessen,
dass die Verzahnung in Verlängerung der Hauptachse kämmt und die Verzahnung in Verlängerung
der Nebenachse nicht in Eingriff kommt. Eine Rotation der elliptischen Scheibe bewirkt
ein kämmendes Abwälzen der Außenverzahnung in der Innenverzahnung. Eine Abtriebs-Scheibe
bildet in Umfangsrichtung einen Formschluss mit der Hülse, und sie weist einen Ausgleich
des Längenunterschieds in radialer Richtung auf. Eine Rotation der Hülse wird so auf
die Abtriebs-Scheibe übertragen.
[0024] Die vorstehenden Beschreibungen dienen nur dem Verständnis, und enthalten lediglich
bevorzugte, teilweise optionale Merkmale.
[0025] Falls die Zykloidgetriebe-Stufe wenigstens zwei Zykloidscheiben bzw. Kurvenscheiben
aufweist, die zueinander in Rotationsrichtung symmetrisch phasenversetzt sind, kann
beispielsweise eine Unwucht ausgeglichen werden. Dies kann beispielsweise einen gleichmäßigen
Lauf verbessern. "Symmetrisch phasenversetzt" ein Winkel gleich 360°/n, wobei n die
Zahl der Zykloidscheiben der Stufe bzw. parallel geschalteter Zykloidscheiben bezeichnet.
[0026] Zur leichteren Montage weisen jeweilige Exzenter bzw. Exzenterscheiben, welche jeweils
wenigstens eine der zumindest zwei Zykloidscheiben exzentrisch lagern, in einer Montagerichtung
zunehmende Exzenterdurchmesser auf. Somit kann beispielsweise die zuerst zu montierende
Zykloidscheibe leicht über den Exzenter für die andere Zykloidscheibe montiert werden.
[0027] Bei einer aus Effizienzgründen bevorzugten Ausführungsform kann die Untersetzung
der Untersetzungsstufe von 1:2 bis 1:20 und vorzugsweise von 1:5 bis 1:15 betragen.
[0028] Das Getriebe hat vorzugsweise zusätzlich zu der Zuschaltbarkeit der Hemmstufe eine
veränderliche Übersetzung, wobei insbesondere die Untersetzungsstufe schaltbar ist.
Mittels der Veränderlichkeit bzw. Schaltung kann ein Verwender unterschiedliche Werkzeuge
situationsangemessen einsetzen. Dies ermöglicht einen breiten Anwendungsbereich der
vorgeschlagenen Werkzeugmaschine.
[0029] Die Werkzeugmaschine ist bevorzugt mit einer Werkzeugschnittstelle versehen, die
zum wenigstens vorübergehenden Anbringen eines Werkzeugs eingerichtet ist. Vorzugsweise
ist die Werkzeugschnittstelle mit der Abtriebswelle rotationsgekoppelt, sodass die
Hemmung der Hemmstufe unmittelbar auf die Werkzeugschnittstelle wirkt. Die Werkzeugschnittstelle
ist vorzugsweise als Werkzeugaufnahme gestaltet.
[0030] Die mobile Werkzeugmaschine kann eine Handwerkzeugmaschine, beispielsweise eine Bohrmaschine,
eine Schraubmaschine, eine Meißelmaschine, eine Schleifmaschine, eine Sägemaschine
oder dergleichen sein. Denkbar ist auch, dass die mobile Werkzeugmaschine ein Bauroboter
ist oder einen Bauroboter umfasst. Die mobile Werkzeugmaschine kann einen Manipulator,
insbesondere einen mehrachsigen Manipulator, aufweisen. Die mobile Werkzeugmaschine
kann eine Antriebsvorrichtung zum Antrieb eines Werkzeugs, beispielsweise eines Bohrers,
eines Meißels, eines Saugers oder dergleichen aufweisen.
[0031] Die mobile Werkzeugmaschine kann zur Bearbeitung von Beton und/oder Metall eingerichtet
sein. Sie kann zum Bohren, Meißeln, Sägen und/oder Schleifen ausgebildet sein.
[0032] Allgemein kann die mobile Werkzeugmaschine zur Ausführung von Arbeiten im Hoch- und/oder
Tiefbau eingerichtet sein. Denkbar ist, dass sie nicht für einen Einsatz im Bergbau
eingerichtet ist.
[0033] Die mobile Werkzeugmaschine kann tragbar sein; sie kann beispielsweise ein Gewicht
von weniger als 50 kg, insbesondere von weniger als 25 kg, aufweisen.
[0034] Weitere mögliche Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte
Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen
Merkmale oder Ausführungsformen. Dabei wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen
oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der Erfindung hinzufügen.
[0035] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Aspekte der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Im Weiteren wird die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme
auf die beigelegten Figuren näher erläutert.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0036]
- Fig. 1
- zeigt einen schematischen Längsschnitt durch ein Getriebe einer mobilen Werkzeugmaschine
gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 2
- zeigt eine schematische perspektivische Explosionsdarstellung des Getriebes gemäß
der ersten Ausführungsform;
- Fig. 3
- zeigt eine schematische Draufsicht in axialer Richtung auf das Getriebe und eine Untersetzungsstufe
dessen gemäß der ersten Ausführungsform;
- Fig. 4
- zeigt eine schematische perspektivische Explosionsdarstellung der Untersetzungsstufe
gemäß der ersten Ausführungsform in größerem Maßstab als die Fig. 2;
- Fig. 5
- zeigt eine schematische perspektivische Explosionsdarstellung einer zuschaltbaren
Hemmstufe des Getriebes gemäß der ersten Ausführungsform in größerem Maßstab als die
Fig. 2;
- Fig. 6
- zeigt einen schematischen Längsschnitt durch ein Getriebe einer mobilen Werkzeugmaschine
gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 7
- zeigt eine schematische perspektivische Explosionsansicht des Getriebes gemäß der
zweiten Ausführungsform;
- Fig. 8
- zeigt eine schematische perspektivische Explosionsansicht ausgewählter Teile des Getriebes,
insbesondere einer Untersetzungsstufe und einer Hemmstufe, gemäß der zweiten Ausführungsform
in größerem Maßstab als die Fig. 7; und
- Fig. 9
- zeigt eine schematische perspektivische Explosionsansicht ausgewählter Teile des Getriebes,
insbesondere ein Gehäuse mit Schaltbügeln, gemäß der zweiten Ausführungsform in ebenfalls
größerem Maßstab als die Fig. 7.
[0037] In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen
versehen worden, sofern nichts anderes angegeben ist.
[0038] Eine mobile Werkzeugmaschine 1 gemäß einer ersten Ausführungsform wird anhand der
Fig. 1 bis 5 beschrieben. Die Werkzeugmaschine 1 ist beispielsweise eine tragbare
Bohr- und Schraubmaschine mit einem Gewicht bis 15 kg.
[0039] Die Werkzeugmaschine 1 hat ein Getriebe 2. Das Getriebe 2 hat eine Antriebswelle
3, eine Untersetzungsstufe 4, eine Hemmstufe 5 und eine Abtriebswelle 6. Die Untersetzungsstufe
4 und die Hemmstufe 5 werden gemeinsam als Getriebestufen 4, 5 bezeichnet.
[0040] Das Getriebe 2 hat ein Getriebegehäuse 7, welches beispielhaft die Abtriebswelle
6 radial und/oder axial lagert. Außerdem haust das Getriebegehäuse 7 beispielsweise
die Getriebestufen 4, 5 und zumindest abschnittsweise die Wellen 3, 6 ein.
[0041] Das Getriebe 2 hat eine Hauptachse 8. Die Antriebswelle 3 und die Abtriebswelle 6
sind konzentrisch zu der Hauptachse 8 angeordnet.
[0042] Weiters hat das Getriebe 2 eine Schaltung 9, die zum wahlweisen Zu- und Ausschalten
der Hemmstufe 5 eingerichtet ist.
[0043] Die Antriebswelle 3 ist beispielsweise ein Teil eines (nicht dargestellten) Rotors
eines (nicht dargestellten) Elektromotors, insbesondere der Bauart bürstenloser Gleichstrommotor.
[0044] Im Folgenden wird die Untersetzungsstufe 4 beschrieben, wobei insbesondere auf die
Fig. 3 und 4 verwiesen wird.
[0045] Die Untersetzungsstufe 4 hat zwei Exzenter 10, die einstückig mit der Antriebswelle
3 gebildet sind. Die Exzenter 10 haben jeweils einen zylindrischen Umfang um eine
jeweilige Exzenterachse 11. Die Exzenterachsen 11 sind parallel zu der Hauptachse
8 und in entgegengesetzter Richtung um denselben Abstand zu der Hauptachse 8 versetzt.
[0046] Jeder Exzenter 10 lagert radial eine Zykloidscheibe 12. Die jeweilige Zykloidscheibe
12 ist um den Exzenter 10 rotierbar. Eine zwischen den jeweiligen Exzenter 10 und
die entsprechende Zykloidscheibe 12 radial zwischengefügte optionale Lagereinrichtung
ist nicht dargestellt.
[0047] Wie aus der Fig. 4 zu erkennen ist, haben die Exzenter 10 jeweils einen unterschiedlichen
Umfang. Der Durchmesser des entlang der Antriebswelle 4 axial innenliegenden Exzenters
10, der sich in der Fig. 4 rechts befindet, ist vorliegend um zumindest das Doppelte
des Abstands der beiden Exzenterachsen 11 größer als der Durchmesser des entlang der
Antriebswelle 4 axial außenliegenden Exzenters 10, der sich in der Fig. 4 links befindet.
Dies ermöglicht beispielsweise, ohne Verkippen oder Verkratzen, mithin ohne Montage-bedingten
Verschleiß, die jeweilige Zykloidscheibe 12 auf den entsprechenden Exzenter 10 zu
montieren.
[0048] Radial außerhalb der Zykloidscheiben 12 ist ein mehrere Walzen 13 lagernder Walzenlagerring
14 angeordnet. Der Walzenlagerring 14 ist beispielsweise in dem Getriebegehäuse 7
gelagert. Der Walzenlagerring 14 hält jede Walze 13 in radialer Richtung und in Umfangsrichtung
zur Hauptachse 8. Vorzugsweise kann sich jede Walze 13 in dem Walzenlagerring 14 um
ihre Längsachse drehen, um eine Reibung der Untersetzungsstufe 4 zu reduzieren.
[0049] Radial außen an den Zykloidscheiben 12 ist eine jeweilige Außenverzahnung 15 vorgesehen.
Die Außenverzahnung 15 kämmt abschnittsweise in einem Abschnitt in Verlängerung einer
Exzentrizität des jeweiligen Exzenters 10 mit den Walzen 13. Die Außenverzahnung 15
steht abschnittsweise in einem Abschnitt, welcher der Exzentrizität abgewandt ist,
nicht in Eingriff mit den Walzen 13.
[0050] In den Zykloidscheiben 12 sind als Durchgriffe ausgeführte Mitnahmekonturen 17 gebildet.
Die Mitnahmekonturen 17 erstrecken sich in axialer Richtung. In die Mitnahmekonturen
17 greift jeweils ein Mitnehmer 18 unter Ausgleichsspiel ein. Die Mitnehmer 18 sind
als axial auskragende Zapfen an einer Scheibe 19 ausgeführt.
[0051] Im Falle der ersten Ausführungsform sind dreizehn Walzen 13 vorgesehen, und hat die
Außenverzahnung 15 zwölf radial auskragende verrundete Nocken 16. Daraus ergibt sich
ein Untersetzungsverhältnis der Untersetzungsstufe 4 zu 12:1. Das bedeutet, dass zwölf
Umdrehungen der Antriebswelle 3 eine Umdrehung der Scheibe 19 bewirken. Weiters wird
ein Drehmoment in der Antriebswelle 4 in erster Näherung auf das zwölf-fache Drehmoment
in der Scheibe 19 verstärkt. Wegen Verlusten beträgt ein reales Drehmoment in der
Scheibe meist weniger als das rechnerische Drehmoment.
[0052] Die Komponenten Antriebswelle 3, Exzenter 10, Zykloidscheiben 12 mit Mitnahmekonturen
17 und Außenverzahnung 15 mit Nocken 16, Walzenlagerring 14 mit Walzen 13, und Scheibe
19 mit Mitnehmern 18 wirken als eine Zykloidgetriebe-Stufe 20 zusammen, welche die
Untersetzungsstufe 4 bildet.
[0053] Im Folgenden wird die Hemmstufe 5 beschrieben. Die Hemmstufe 5 ist als eine weitere
Zykloidgetriebe-Stufe 21 ausgeführt.
[0054] Die Zykloidgetriebe-Stufe 21 hat ebenfalls zwei Exzenter 22, die einstückig mit der
Scheibe 19 ausgebildet sind.
[0055] Die Exzenter 22 lagern jeweils eine Zykloidscheibe 23. Jede Zykloidscheibe 23 hat
eine Außenverzahnung 24 aufweisend verrundete Nocken 25. Die Nocken 25 kämmen abschnittsweise
mit Walzen 26, die durch einen Walzenlagerring 27 gelagert sind. Jede Zykloidscheibe
23 hat Mitnahmekonturen 28, in die Mitnehmer 29 eingreifen, die axial von einer Scheibe
30 abstehen und mit diesem einstückig gebildet sind.
[0056] Die Scheibe 30 hat radial innen eine Polygonkontur 31, die zu einer Polygonkontur
32 außen an der Abtriebswelle 6 passend ist. Die Polygonkonturen 31, 32 sind eine
Welle-Nabe-Verbindung, über welche eine Drehzahl und ein Drehmoment zwischen der Scheibe
30 und der Abtriebswelle 6 übertragbar sind.
[0057] Auch bei der Zykloidgetriebe-Stufe 21 sind Exzenterachsen 33 der Exzenter 22 in gleichem
Abstand parallel zur Hauptachse 8 und um eine Phase von 180° versetzt angeordnet.
[0058] Die Zykloidgetriebe-Stufe 21 hat sieben Walzen 26 und zwölf Nocken 25 je Zykloidscheibe
23, sodass sich ein Untersetzungsverhältnis zu 12:5, also 2,4:1 ergibt. Mit anderen
Worten bewirken 2,4 Umdrehungen der Antriebs-seitigen Scheibe 19 eine Umdrehung der
Abtriebs-seitigen Scheibe 30 der Zykloidgetriebe-Stufe 21. Dementsprechend wird ein
Drehmoment in der Antriebs-seitigen Scheibe 19 auf das bis zu 2,4-fache Drehmoment
in der Abtriebseitigen Scheibe 30 verstärkt.
[0059] Im Übrigen wird zur Zykloidgetriebe-Stufe 21 auf die Beschreibung der Zykloidgetriebe-Stufe
20 verwiesen.
[0060] Zykloidgetriebe haben ein selbsthemmendes Verhalten: ein Drehmoment von der jeweiligen
Abtriebsseite, hier den Scheiben 19 und 30, führt nicht zu einer Rotation der jeweiligen
Exzenter um die jeweilige Hauptachse. Daher bewirkt die Zykloidgetriebe-Stufe 21 als
die Hemmstufe 5 ein Hemmen einer Drehmomentübertragung von der Abtriebswelle 6 zu
der Antriebswelle 3.
[0061] Im Folgenden wird die Schaltung 9 insbesondere anhand der Fig. 5, 2, 1 beschrieben.
[0062] Der Walzenlagerring 27 des Zykloidgetriebes 21 der Hemmstufe 5 hat radial außen eine
Außenverzahnung 34. Auf der Außenverzahnung 34 ist axial verschieblich eine Schaltmuffe
35 gelagert, die radial innen liegend eine zu der Außenverzahnung 34 gegengleiche
Innenverzahnung 36 hat. Die Scheibe 19, welche ein Antriebs-seitige Glied bzw. Eingangsglied
der Zykloidgetriebe-Stufe 21 ist, hat ebenfalls radial außen liegend eine Außenverzahnung
37. Die Außenverzahnungen 34, 37 sind zueinander gleich, und sie bilden mit der Innenverzahnung
36 jeweils eine Spielpassung.
[0063] Die Schaltmuffe 35 hat eine Außenverzahnung 38, und das Getriebegehäuse hat eine
dazu gegengleiche Innenverzahnung 39.
[0064] In einer ersten Schaltstellung der Schaltmuffe 35, die in der Fig. 1 im Schnitt gezeigt
wird, greift die Innenverzahnung 36 gleichzeitig in beide Außenverzahnungen 34, 37
ein. Somit ist die Scheibe 19 mit dem Walzenlagerring 27 kurzgeschlossen. Die Hemmstufe
5 ist damit ausgeschaltet. In der ersten Schaltstellung greift die Außenverzahnung
nicht in die Innenverzahnung 39 ein. Somit ist die Zykloidgetriebe-Stufe 21 als Paket
um die Hauptachse 8 rotierbar.
[0065] In einer zweiten Schaltstellung der Schaltmuffe 35 greift die Innenverzahnung 36
der Schaltmuffe 35 nicht in die Außenverzahnung 37 der Scheibe 19, aber in die Außenverzahnung
34 des Walzenlagerrings 27 ein. Somit ist die Scheibe 19 zu dem Walzenlagerring 27
rotierbar. Außerdem greift die Außenverzahnung 38 der Schaltmuffe 35 in der zweiten
Schaltstellung der Schaltmuffe 35 in die Innenverzahnung 39 des Getriebegehäuses 7
ein. Somit ist der Walzenlagerring 27 zu dem Getriebegehäuse 7 festgelegt. Eine Rotation
der Scheibe 19 wird daher in eine Rotation der Scheibe 30 untersetzt. Befindet sich
die Schaltmuffe 35 in der zweiten Schaltstellung, ist daher die Hemmstufe 5 zugeschaltet.
[0066] Die Schaltmuffe 35 ist zwischen der ersten Schaltstellung und der zweiten Schaltstellung
wahlweise verlagerbar.
[0067] Dazu weist die Schaltmuffe 35 beispielswese radial außen eine umlaufende Nut 40 auf,
in welche radial eine Schaltbügel 41 eingreift. Ein Verschwenken des Schaltbügels
41 führt über einen axialen Formschluss mit der Nut 40 zu einem axialen Verlagern
der Schaltmuffe 35 und damit zu einem Zuschalten oder einem Ausschalten der Hemmstufe
5.
[0068] Durch Zuschalten der Hemmstufe 5 kann ein Verwender verhindern, dass ein auf die
Abtriebswelle 6 wirkendes äußeres Drehmoment auf die Untersetzungsstufe 4 übertragen
wird.
[0069] Die Antriebswelle 3, welche die um die Hauptachse 8 rotierenden Exzenter 10 trägt,
ist ein Antriebs-seitiges Glied der Untersetzungsstufe 4. Die Scheibe 19, welche die
Mitnehmer 18 trägt, ist ein Abtriebs-seitiges Glied der Untersetzungsstufe 4. Die
Scheibe 19, welche die Exzenter 22 trägt, ist auch ein Antriebs-seitiges Glied der
Hemmstufe 5. Die Scheibe 30 ist ein Abtriebs-seitiges Glied der Hemmstufe 5. Indem
diese Glieder zu der Hauptachse 8 konzentrisch sind, wird eine Balance der mobilen
Werkzeugmaschine 1 für einen Verwender verbessert. Insbesondere wird ein "Ausschlagen"
bzw. Reaktionsdrehmoment bei raschen Drehzahländerungen verbessert.
[0070] Die Fig. 6 bis 9 zeigen eine mobile Werkzeugmaschine 1 gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung.
[0071] Die Werkzeugmaschine 1 hat ebenfalls eine Antriebswelle 3, ein Getriebe 2 enthaltend
eine Untersetzungsstufe 4 und eine Hemmstufe 5, sowie eine Abtriebswelle 6.
[0072] Die Getriebestufen 4, 5 werden durch ein Getriebegehäuse 7 eingehaust.
[0073] Die Antriebswelle 3, die Getriebestufen 4, 5 und die Abtriebswelle 6 sind konzentrisch
zu einer Hauptachse 8.
[0074] Die Untersetzungsstufe 4 ist bei der zweiten Ausführungsform als eine schalbare abgestufte
Planetengetriebe-Stufe 42 ausgeführt. Die Antriebswelle 3 ist als Sonnenrad 43 mit
einer Verzahnung ausgeführt. Um das Sonnenrad 43 laufen drei abgestufte Planetenräder
44 um. Jedes abgestufte Planetenrad 44 hat eine Planetenstufe 45 mit großem Durchmesser
und eine Planetenstufe 46 mit kleinem Durchmesser. Die Planetenräder 44 laufen auf
Planetenachsen 47, die an einem Planetenträger 48 festgelegt sind. Jede der beiden
Planetenstufen 45, 46 der Planetenräder 44 ist durch ein Hohlrad 49, 50 umfangen.
Wegen der unterschiedlichen Durchmesser der Planetenstufen 45, 46 haben die beiden
Hohlräder 49, 50 dementsprechend unterschiedliche Innendurchmesser.
[0075] Beide Hohlräder haben radial außen eine Sperrverzahnung 51. Eine Schaltmuffe 52 ist
mittels Gleitstücken 53 in Umfangsrichtung in dem Getriebegehäuse 7 geführt. Mittels
Verschwenkens eines Schaltbügels 54, der in eine abschnittsweise umlaufende Nut 55
der Schaltmuffe 52 axial formschlüssig eingreift, kann die Schaltmuffe 52 auswählend
zwischen zwei Schaltstellungen hin und her geschaltet werden. In jeder der Schaltstellungen
greift eine Sperrverzahnung 56 der Schaltmuffe in die Sperrverzahnung 51 nur eines
der Hohlräder 49, 50.
[0076] Auf diese Weise wird in beiden Schaltstellungen jeweils genau eines der Hohlräder
49, 50 in Umfangsrichtung gegen das Getriebegehäuse 7 kurzgeschlossen, während das
andere der Hohlräder 50, 49 in Umfangsrichtung frei drehbar ist. Wird von dem Sonnenrad
43 ein Drehmoment auf die Planetenräder 44 aufgebracht, wird dieses Drehmoment durch
das mit dem Getriebegehäuse 7 kurzgeschlossene Hohlrad 49, 50 abgestützt, sodass die
Planetenräder 44 gezwungen um das Sonnenrad 43 umlaufen und den Planetenträger 48
rotieren. Weil die Planetenstufen 45, 46 und die Hohlräder 49, 50 abgestuft sind,
ergibt sich je nach Schaltstellung ein unterschiedliches Übersetzungsverhältnis. Somit
kann beispielsweise eine besonders breite Übersetzungs-Spreizung erreicht werden.
[0077] Daher ist die Planetengetriebe-Stufe 42 dazu eingerichtet, eine schnelle Drehzahl
der Antriebswelle 3 in eine langsamere Drehzahl des Planetenträgers zu untersetzen
und vorzugsweise ein niedriges Drehmoment in der Antriebswelle 3 in ein hohes Drehmoment
in dem Planetenträger 48 zu übersetzen.
[0078] Die Planetengetriebe-Stufe 42 ist somit eine Untersetzungsstufe 4 mit schalbarer
Untersetzung.
[0079] Abtriebs-seitig der Untersetzungsstufe 4 ist die Hemmstufe 5 angeordnet.
[0080] Im Folgenden wird eine Spannungswellengetriebe-Stufe 57 beschrieben, die als die
Hemmstufe 5 verwendet wird.
[0081] An dem Planetenträger 48 ist einstückig eine zu der Hauptachse 8 konzentrische Ellipse
58 gebildet, die sich axial erstreckt. Die Ellipse 58 bildet somit eine elliptische
Wälzfläche. Auf der Ellipse 58 radial außen sind umlaufende Walzen 59 abgestützt,
die ein Wälzlager bilden. Die Walzen 59 lagern eine radial außen umlaufende Hülse
60. Die Hülse 60 ist um die Hauptachse 8 herum vorzugsweise biegsam, um einen geschmeidigen
elliptischen Umlauf mit geringen Verlusten zu erreichen.
[0082] Die Hülse 60 hat radial außen eine Außenverzahnung 61. Die Außenverzahnung 61 ist
radial außen durch eine Innenverzahnung 62 einer Schaltmuffe 63 umgeben. In beidseitiger
Verlängerung einer Hauptachse der Ellipse 58 kämmen abschnittsweise die Außenverzahnung
61 und die Innenverzahnung 62, und in beidseitiger Verlängerung einer Nebenachse der
Ellipse 58 stehen die Außenverzahnung 61 und die Innenverzahnung 62 abschnittsweise
nicht in Eingriff miteinander.
[0083] Die Hülse 60 ist außerdem einstückig mit axial abstehenden Klauen 64 gebildet. Diese
Klauen 64 kämmen permanent mit radialen Vorsprüngen 65 bzw. Nocken, die von einer
Abtriebsscheibe 66 nach radial außen abstehen. Die Abtriebsscheibe 66 hat ebenfalls
eine radial innen liegende Polygonkontur 31, die mit einer Polygonkontur 32 der Abtriebswelle
6 eine Welle-Nabe-Verbindung bildet.
[0084] Die Schaltmuffe 63 hat eine in Umfangsrichtung umlaufende Nut 67, in die ein Schaltbügel
68 in axialer Richtung formschlüssig eingreift. Durch ein Verschwenken des Schaltbügels
68 ist die Schaltmuffe 63 axial zwischen zwei Schaltstellungen auswählend verlagerbar.
[0085] In einer ersten Schaltstellung der Schaltmuffe 63 kämmt die Innenverzahnung 62 der
Schaltmuffe 63 mit der Außenverzahnung 61 der Hülse 60 und gleichzeitig mit einer
Außenverzahnung 69 des Planetenträgers 48, der ein Antriebs-seitiges Glied bzw. Eingangsglied
der Spanungswellengetriebe-Stufe 57 ist. Dadurch wird die Spannungswellengetriebe-Stufe
57 kurzgeschlossen und ausgeschaltet.
[0086] In einer zweiten Schaltstellung der Schaltmuffe 63 kämmt eine radial außen an der
Schaltmuffe 63 angeordnete Sperrverzahnung 70 mit einer gegengleichen Sperrverzahnung
71 innen an dem Getriebegehäuse 7. In dieser Schaltstellung ist die Innenverzahnung
62 der Schaltmuffe 63 zum Abstützen eines Drehmoments mit der Außenverzahnung 61 der
Hülse 60 verschaltet. Somit wird eine schnelle Rotation der Ellipse 58 in eine langsame
Rotation der Hülse 60 und der damit kämmenden Abtriebsscheibe 66 untersetzt. Ein niedriges
Drehmoment in der Ellipse 58 bzw. dem Planetenträger 48 wird in ein hohes Drehmoment
in der Abtriebsscheibe 66 übersetzt. Die Spannungswellengetriebe-Stufe 57 ist in dieser
Schaltstellung zugeschaltet.
[0087] Die Spannungswellengetriebe-Stufe 57 hat eine bauartbedingte selbsthemmende Wirkung.
Ist die Spannungswellengetriebe-Stufe 57 zugeschaltet, wird ein Übertragen eines Drehmoments
von der Abtriebsscheibe 66 zu der Ellipse 58 bzw. dem Planetenträger 48 gehemmt bzw.
unterbunden. Die Spannungswellengetriebe-Stufe 57 wirkt daher als eine zuschaltbare
Hemmstufe 5. Somit kann ein Verwender durch Zuschalten der Hemmstufe verhindern, dass
die Antriebswelle 3 mitdreht, falls ein äußeres Drehmoment von einer Werkzeugschnittstelle
auf die Abtriebswelle übertragen wird.
[0088] Das Sonnenrad 43 ist ein Antriebs-seitiges Glied der Untersetzungsstufe 4. Der Planetenträger
48 ist ein Abtriebs-seitiges Glied der Untersetzungsstufe 4. Die Ellipse 58 ist ein
Antriebs-seitiges Glied der Hemmstufe 5. Die Scheibe 66 ist ein Abtriebs-seitiges
Glied der Hemmstufe 5. Indem diese Glieder zu der Hauptachse 8 konzentrische sind,
wird eine Balance der mobilen Werkzeugmaschine 1 für einen Verwender verbessert. Insbesondere
wird ein "Ausschlagen" bzw. Reaktionsdrehmoment bei raschen Drehzahländerungen verbessert.
[0089] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben wurde,
ist sie vielfältig modifizierbar.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0090]
- 1
- Werkzeugmaschine
- 2
- Getriebe
- 3
- Antriebswelle
- 4
- Untersetzungsstufe
- 5
- Hemmstufe
- 6
- Abtriebswelle
- 7
- Getriebegehäuse
- 8
- Hauptachse
- 9
- Schaltung
- 10
- Exzenter
- 11
- Exzenterachse
- 12
- Zykloidscheibe
- 13
- Walzen
- 14
- Walzenlagerring
- 15
- Außenverzahnung
- 16
- Nocken
- 17
- Mitnahmekontur
- 18
- Mitnehmer
- 19
- Scheibe
- 20
- Zykloidgetriebe-Stufe
- 21
- Zykloidgetriebe-Stufe
- 22
- Exzenter
- 23
- Zykloidscheibe
- 24
- Außenverzahnung
- 25
- Nocken
- 26
- Walze
- 27
- Walzenlagerring
- 28
- Mitnahmekontur
- 29
- Mitnehmer
- 30
- Scheibe
- 31
- Polygonkontur
- 32
- Polygonkontur
- 33
- Exzenterachse
- 34
- Außenverzahnung
- 35
- Schaltmuffe
- 36
- Innenverzahnung
- 37
- Außenverzahnung
- 38
- Außenverzahnung
- 39
- Innenverzahnung
- 40
- Nut
- 41
- Schaltbügel
- 42
- Planetengetriebe-Stufe
- 43
- Sonnenrad
- 44
- Planetenrad
- 45
- Planetenstufe
- 46
- Planetenstufe
- 47
- Planetenachse
- 48
- Planetenträger
- 49
- Hohlrad
- 50
- Hohlrad
- 51
- Sperrverzahnung
- 52
- Schaltmuffe
- 53
- Gleitstück
- 54
- Schaltbügel
- 55
- Nut
- 56
- Sperrverzahnung
- 57
- Spannungswellengetriebe-Stufe
- 58
- Ellipse
- 59
- Walze
- 60
- Hülse
- 61
- Außenverzahnung
- 62
- Innenverzahnung
- 63
- Schaltmuffe
- 64
- Klauen
- 65
- Vorsprung
- 66
- Abtriebsscheibe
- 67
- Nut
- 68
- Schaltbügel
- 69
- Außenverzahnung
- 70
- Sperrverzahnung
- 71
- Sperrverzahnung
1. Mobile Werkzeugmaschine (1), aufweisend ein mehrstufiges Getriebe (2), wobei eine
Antriebswelle (3) des Getriebes (2) und eine Abtriebswelle (6) des Getriebes (2) konzentrisch
zu einer Hauptachse (8) angeordnet sind,
wobei das Getriebe (2) zumindest eine Untersetzungsstufe (4) aufweist, welche zum
Untersetzen einer Drehzahl der Antriebswelle (3) in eine Drehzahl der Abtriebswelle
(6) eingerichtet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Getriebe (2) zumindest eine zumindest zuschaltbare Hemmstufe (5) aufweist, die
zum Hemmen einer Drehmomentübertragung von der Abtriebswelle (6) zu der Antriebswelle
(3) angeordnet ist.
2. Werkzeugmaschine (1) nach Anspruch 1, wobei die Hemmstufe (5) Abtriebs-seitig der
Untersetzungsstufe (4) angeordnet ist.
3. Werkzeugmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 und 2, wobei die Stufen (4, 5) des
Getriebes (2) jeweils ein Antriebs-seitiges Glied (3, 19, 43, 48, 58) und ein Abtriebs-seitiges
Glied (19, 30, 48, 66) aufweisen, welche zu der Hauptachse (8) konzentrisch sind.
4. Werkzeugmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 - 3, wobei die Hemmstufe (5) eine
Zykloidgetriebe-Stufe (21) und/oder eine Spannungswellengetriebe-Stufe (57) enthält.
5. Werkzeugmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 - 4, wobei die Untersetzungsstufe
(4) eine Planetengetriebe-Stufe (42), eine Zykloidgetriebe-Stufe (20) und/oder eine
Spannungswellengetriebe-Stufe enthält.
6. Werkzeugmaschine (1) nach einem der Ansprüche 4 oder 5, wobei die Zykloidgetriebe-Stufe
(21, 22) wenigstens zwei Zykloidscheiben (12, 23) aufweist, die zueinander in Rotationsrichtung
symmetrisch phasenversetzt sind.
7. Werkzeugmaschine (1) nach Anspruch 6, wobei jeweilige Exzenter (10, 22), welche jeweils
wenigstens eine der wenigstens zwei Zykloidscheiben (12, 23) exzentrisch lagern, in
einer Montagerichtung zunehmende Exzenterdurchmesser aufweisen.
8. Werkzeugmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 - 7, wobei eine Untersetzung der Untersetzungsstufe
(4) von 1:2 bis 1:20 und vorzugsweise von 1:5 bis 1:15 beträgt.
9. Werkzeugmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 - 8, wobei das Getriebe (2) zusätzlich
zu der Zuschaltbarkeit der Hemmstufe (5) eine veränderliche Untersetzung aufweist,
wobei vorzugsweise die Untersetzungsstufe (4) schaltbar ist.
10. Werkzeugmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 - 9, ferner aufweisend eine Werkzeugschnittstelle,
die zum wenigstens vorübergehenden Anbringen eines Werkzeugs eingerichtet ist, wobei
die Werkzeugschnittstelle mit der Abtriebswelle (6) rotationsgekoppelt ist.