Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Tragstruktur für eine Fahrwegvorrichtung,
insbesondere eine Fahrtreppenvorrichtung, aufweisend zwei sich gegenüberliegende Seitenwandeinheiten
jeweils mit einem Obergurt, einem Untergurt und einer sich zwischen Obergurt und Untergurt
erstreckenden Seitenwand. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Längsabschnittsmodul
einer modulweise zusammenbaubaren Fahrwegvorrichtung, insbesondere einer Fahrtreppenvorrichtung,
mit einer solchen Tragstruktur und eine entsprechende Fahrwegvorrichtung.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Tragstrukturen für Fahrwegvorrichtungen bzw. Fahrwegvorrichtungen selbst sind aus
dem Stand der Technik grundsätzlich bekannt. Dabei bilden Tragstrukturen das äußere
Tragwerk für Komponenten der Fahrwegvorrichtung, wie etwa Führungen mit darin einliegenden
Stufen/Paletten, Antriebe und Elektrik sowie für Anbau- und Verkleidungselemente und
sind üblicherweise aus zwei sich gegenüberliegenden und über Querträger verbundene
Seitenwandeinheiten gebildet. Die Seitenwandeinheiten weisen dabei üblicherweise als
Strukturelemente miteinander verschweißte Profile auf, aus denen fachwerkartige Seitenwände
und ein Ober- sowie ein Untergurt ausgebildet sind.
[0003] Nachteilig weisen solche Tragstrukturen relativ große Fertigungstoleranzen auf, die
insbesondere durch das Schweißen der Profile bedingt sind. Komponenten der Fahrwegvorrichtung,
die an der Tragstruktur befestigt werden, müssen daher durch nachteilig sehr aufwändige
Verfahren mit entsprechenden Montagehilfsmitteln positioniert und/oder ausgerichtet
werden, bevor sie an der Tragstruktur befestigt werden. Dazu sind entsprechende Befestigungsmittel
für eine variable Positionierung/Ausrichtung der Komponente gegenüber der Tragstruktur
ausgebildet und/oder müssen nach dem Positionieren und/oder Ausrichten erst aufwändig
händisch geschaffen werden.
[0004] Aus
EP 1 321 424 B1 ist eine Tragkonstruktion für eine Fahrtreppe oder einen Fahrsteig bekannt, welche
ein Fachwerkelement aufweist, das einstückig und als flächige, unprofilierte, geschnittene
Platte ausgebildet ist. Bei dem Aufbau der Tragkonstruktion ist insofern die Schweißarbeit
reduziert.
Beschreibung der Erfindung
[0005] Ausgehend von dieser Situation ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
vereinfachte und sichere Positionierung/Ausrichtung von Komponenten einer Fahrwegvorrichtung
zu ermöglichen.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale der unabhängigen Hauptansprüche
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben. Sofern
technisch möglich, können die Lehren der Unteransprüche beliebig mit den Lehren der
Haupt- und Unteransprüche kombiniert werden.
[0007] Insbesondere wird die Aufgabe demnach gelöst durch eine Tragstruktur für eine Fahrwegvorrichtung,
insbesondere eine Fahrtreppenvorrichtung, aufweisend zwei sich gegenüberliegende Seitenwandeinheiten
jeweils mit einem Obergurt, einem Untergurt und einer sich zwischen Obergurt und Untergurt
erstreckenden Seitenwand, wobei eine jeweilige Seitenwand zumindest eine erste Ausnehmung
zum Positionieren eines Tragelements an der Seitenwand aufweist, wobei die zumindest
eine erste Ausnehmung gegenüber einem Referenzpunkt der Tragstruktur definiert positioniert
ist und wobei das Tragelement zumindest eine zweite Ausnehmung zum Positionieren und
Ausrichten zumindest einer Führung der Fahrwegvorrichtung durch Anschlagen an der
zweiten Ausnehmung aufweist.
[0008] Nachfolgend werden vorteilige Aspekte der beanspruchten Erfindung erläutert und weiter
nachfolgend bevorzugte modifizierte Ausführungsformen der Erfindung beschrieben. Erläuterungen,
insbesondere zu Vorteilen und Definitionen von Merkmalen, sind dem Grunde nach beschreibende
und bevorzugte, jedoch nicht limitierende Beispiele. Sofern eine Erläuterung limitierend
ist, wird dies ausdrücklich erwähnt.
[0009] Soweit Elemente mit Hilfe einer Nummerierung bezeichnet sind, also beispielsweise
"erstes Element", "zweites Element" und "drittes Element", so ist diese Nummerierung
rein zur Differenzierung in der Bezeichnung vorgesehen und stellt keine Abhängigkeit
der Elemente voneinander oder eine zwingende Reihenfolge der Elemente dar. Das heißt
insbesondere, dass beispielsweise ein eine Vorrichtung oder ein Verfahren nicht ein
"erstes Element" aufweisen muss, um ein "zweites Element" aufweisen zu können. Auch
kann die Vorrichtung bzw. das Verfahren ein "erstes Element", sowie ein "drittes Element"
aufweisen, ohne aber zwangsläufig ein "zweites Element" aufzuweisen. Es können auch
mehrere Einheiten eines Elements einer einzelnen Nummerierung vorgesehen sein, also
beispielsweise mehrere "erste Elemente".
[0010] Im Sinne der vorliegenden Offenbarung bezieht sich der allgemeine Begriff "Fahrwegvorrichtung"
vornehmlich auf Fahrtreppenvorrichtungen und Fahrsteigvorrichtungen (letztere insbesondere
in stufenloser Ausgestaltung in zumindest annähernd ebener Ausrichtung oder bei vernachlässigbarer
Steigung) sowie artverwandte Personentransporteinrichtungen mit endlos umlaufender
Transporteinrichtung. Eine Fahrwegvorrichtung umfasst dabei beispielsweise die Transporteinrichtung
bildende Segmente oder Einheiten, insbesondere Stufen oder Paletten, welche mit angetriebenen
Ketten oder vergleichbaren Triebmitteln verbunden und in Führungen geführt sind. Die
Führungen sowie eine/die Kette (oder ein vergleichbar wirkendes Zugmittel) und weitere
Komponenten der Fahrwegvorrichtung werden beispielsweise innerhalb von sich in Längsrichtung
im Wesentlichen seitlich davon erstreckenden Tragstrukturen gehalten, die zumeist
aus zwei sich gegenüberliegenden und über Querträger und wahlweise auch eine Bodeneinheit
miteinander verbundenen Seitenwandeinheiten gebildet sind. Der Begriff "Fahrwegvorrichtung"
bezieht sich weiterhin insbesondere auf modular aufgebaute Fahrwegvorrichtungen, die
aus mehreren Längsabschnitten bzw. Längsabschnittsmodulen mit jeweils individueller
bzw. individuell erstellter Tragstruktur modular aufgebaut und modulweise zusammengebaut/montierbar
sind.
[0011] Die Tragstruktur der Fahrwegvorrichtung bzw. des jeweiligen Moduls ist dabei bevorzugt
im Wesentlichen durch sich gegenüberliegende Seitenwandeinheiten und diese verbindende
Querträger (auch als Querriegel bezeichnet) gebildet, wobei eine jeweilige Seitenwandeinheit
durch zumindest eine Seitenwand sowie insbesondere durch einen Obergurt und/oder einen
Untergurt gebildet ist. Der hier beschriebene modulweise Herstellungsvorgang kann
dabei auch die Verbindung einer Bodeneinheit mit den Seitenwandeinheiten umfassen,
es hat sich jedoch gezeigt, dass eine solche Bodeneinheit nicht notwendigerweise eine
Tragfunktion erfüllen muss, sondern z.B. hinsichtlich der Funktion ausgestaltet ist,
Öl eines/des Antriebs aufzufangen und gegebenenfalls abzuleiten, oder in Hinblick
auf eine Abdeckung und/oder Zugänglichkeit von unten zur Tragstruktur bzw. zur Fahrwegvorrichtung
optimiert ausgestaltet ist; insofern ist die Bodeneinheit als eine optionale Baueinheit
zu verstehen, welche funktional auch separat von der Tragstruktur vorgesehen sein
kann, welche optional jedoch auch eine zusätzlich unterstützende lasttragende Funktion
übernehmen kann, falls in Einzelfällen gewünscht.
[0012] Der Begriff "Seitenwand" bezieht sich auf eine Seitenstruktur, die beispielsweise
zumindest abschnittsweise flächig in nur einer Seitenebene verläuft, jedoch alternativ
oder ergänzend zumindest abschnittsweise durch Profile, Streben oder Träger mit Erstreckung
über eine/die Seitenebene hinaus ausgebildet und/oder verstärkt ist. Allgemein ist
die Seitenwand aus Strukturelementen bzw. Strukturabschnitte gebildet, die als flächig
ausgebildete Strukturabschnitte Kräfte in mehreren Richtungen aufnehmen und/oder als
stabförmige bzw. strebenartige Strukturelemente/-abschnitte die jeweiligen Kräfte
lediglich entlang der durch die Ausrichtung vorgegebenen Längserstreckung aufnehmen
(Zug oder Druck). Die Seitenwand ist also beispielsweise als geschlossene Fläche,
als reines Fachwerk oder als Struktur mit Anteilen von geschlossenen Flächen und Anteilen
mit Fachwerkstruktur ausgebildet. Wahlweise sind zumindest einzelne der Strukturelemente/-abschnitte
der Seitenwand aus Flachmaterial, insbesondere Metallblech gebildet, z.B. strukturell
flächige Abschnitte oder versteifende (insbesondere) gebogenen L- oder U-Profilabschnitte
im Bereich von Schweißverbindungen zu weiteren Strukturelementen/-abschnitten.
[0013] Eine "Seitenwandeinheit" umfasst gemäß Verständnis der vorliegenden Offenbarung die
vorbeschriebene Seitenwand sowie als weitere Strukturelemente/-abschnitte dieser Seitenwand
zugeordnete Gurte, insbesondere einen Obergurt und einen Untergurt, wobei die Gurte
mit der Seitenwand einstückig, integriert oder voneinander separat ausgebildet sein
können. Diese Gurte werden alternativ auch als Bänder bezeichnet. Die jeweilige Seitenwand/-einheit
kann dabei auch als modulweise bereitgestellte Seitenwand/-einheit zu verstehen sein,
je nach Bezugnahme auf eine/die jeweilige Phase des Herstellungsprozesses der einzelnen
Module oder der gesamten Fahrwegvorrichtung. Insofern kann der Begriff Seitenwandeinheit
die gesamte Seitenstruktur umfassend Ober- und Untergurt bezeichnen, und der Begriff
Seitenwand kann die zwischen Ober- und Untergurt angeordnete Seitenstruktur bezeichnen.
[0014] Die Begriffe Obergurt und Untergurt, die zusammen auch als Gurte bezeichnet werden,
bezeichnen vorliegend sich in Längsrichtung im Bereich einer Oberkante bzw. einer
Unterkante der Seitenwand erstreckende Strukturelemente bzw. Strukturabschnitte zum
Aufnehmen von Lasten in Längsrichtung der Fahrwegvorrichtung, insbesondere von Biegelasten,
die vornehmlich zu Zugbeanspruchungen im Untergurt und zu Druckbeanspruchungen im
Obergurt führen. Die Gurte sind dazu bevorzugt als Profile oder Profilabschnitte,
insbesondere als L-Profile, U-Profile oder Hohlprofile ausgebildet und weisen somit
ein günstiges Flächenträgheitsmoment zur Aufnahme der Biegelasten auf. Die Gurte versteifen
also die Tragstruktur und bilden äußere Eckpunkte, wobei wahlweise die Gurte und/oder
die Seitenwände zum Befestigen von weiteren Komponenten der Fahrwegvorrichtung dienen.
Die Gurte können weiterhin als von der Seitenwand separate Bauteile ausgebildet sein;
bevorzugt ist jedoch zumindest ein Teil der Gurte einstückig mit der Seitenwand, beispielsweise
durch Biegen der Seitenwand ausgebildet. Besonders bevorzugt ist der Obergurt als
Hohlprofil mit vier Wandungen ausgebildet, wobei zwei Wandungen von der L-förmig gebogenen,
in diesem Bereich aus Flachmaterial hergestellten Seitenwand und zwei weitere der
Wandungen von einem ebenfalls L-förmig gebogenen und von der Seitenwand separaten
Flachmaterialbauteil gebildet sind. Weiterhin bevorzugt ist in ähnlicher Weise der
Untergurt als Hohlprofil mit vier Wandungen ausgebildet, wobei zwei Wandungen von
der L-förmig gebogenen, in diesem Bereich aus Flachmaterial hergestellten Seitenwand
und zwei Wandungen von der ebenfalls L-förmig gebogenen, in diesem Bereich aus Flachmaterial
hergestellten Bodeneinheit gebildet sind. Die die Wandungen bildenden Komponenten
sind dabei bevorzugt miteinander verschweißt. Der Obergurt und/oder der Untergurt
können auch gänzlich einstückig mit der Seitenwand oder gänzlich separat von der Seitenwand
bereitgestellt sein (insbesondere auch im Sinne einer prozessualen Variation).
[0015] Eine Führung ist insbesondere zum Führen einer Führungsrolle oder einer Kettenrolle
einer Stufe bzw. Palette einer Fahrwegvorrichtung vorgesehen, an der die jeweilige
Rolle auf- oder einliegt und auf diese Weise geführt wird. Alternativ zu einer solchen
Rolle ist ein entsprechendes geführtes Element als Walze, Gleitstein oder Ähnliches
ausgebildet. Die Führung ist alternativ zum Führen eines Handlaufs vorgesehen. Die
Führung weist insbesondere eine Lauf-/Gleitfläche auf. Insbesondere sind bei der Fahrwegvorrichtung
je geführtem Element zwei sich in der Querrichtung der Fahrwegvorrichtung gegenüberliegende,
an jeweiligen Seitenwandeinheiten angeordnete Führungen vorgesehen, die insbesondere
in ihrem Abstand zueinander für eine sichere und störungsfreie Führung positioniert/ausgerichtet
sein müssen.
[0016] Als eine definierte Positionierung wird verstanden, dass in der Fertigung der Fahrwegvorrichtung
bzw. der Tragstruktur die zueinander definiert positionierten Elemente lediglich mit
Bezug aufeinander positioniert werden. Wird also ein Element wie etwa eine Ausnehmung,
ein Befestigungsmittel oder ein Verbindungsmittel gegenüber dem Referenzpunkt definiert
positioniert, wird in der Fertigung lediglich der Abstand gegenüber dem Referenzpunkt
berücksichtigt. Etwaige Maßungenauigkeiten anderer Komponenten/Elemente sind dann
für die Positionierung des Elements belanglos. Als Referenzpunkt wird ein materieller
Punkt einer Komponente verstanden, zu dem eine Positionierung in zumindest einer Raumrichtung
maßgenau möglich ist. Dabei handelt es sich beispielsweise um eine Kante oder eine
Ecke einer Komponente, ein an der Komponente vorgesehenes Verbindungsmittel und/oder
eine/n in der Komponente vorgesehene Ausnehmung oder Vorsprung. Insbesondere ist als
Referenzpunkt eine runde Ausnehmung vorgesehen, die sich durch ihren Mittelpunkt als
Referenzpunkt definiert und den Angriff eines Montagehilfsmittels wie einer Halterung
oder einer Lehre ermöglicht.
[0017] Die Lösung der Aufgabe mit der vorbeschriebenen Tragstruktur umfasst nun die Lehre,
dass an einer jeweiligen Seitenwand das Tragelement an der gegenüber dem Referenzpunkt
positionierten ersten Ausnehmung positioniert wird, beispielsweise durch formschlüssiges
Eingreifen in die erste Ausnehmung. Die erste Ausnehmung ist gegenüber dem Referenzpunkt
definiert positioniert, also mit hoher Maßgenauigkeit gegenüber dem Referenzpunkt
angeordnet, etwa indem die Seitenwand mit einem entsprechend präzisen Verfahren hergestellt
ist oder die erste Ausnehmung mit einer entsprechend genauen Vorrichtung eingebracht
wird, sodass das Tragelement entsprechend präzise an einer jeweiligen Seitenwand positioniert
ist. Durch die Referenzierung des Referenzpunkts an beiden Seitenwandeinheiten und
die genannte Präzision ist das Positionieren der Führung an dem Tragelement derart
möglich, dass eine Ausrichtung vorteilhaft ohne ein weiteres Hilfsmittel oder ein
weiteres Einmessen erfolgen kann. Dabei erfolgt das Anschlagen und das dadurch bedingte
Ausrichten zumindest in einer Raumrichtung, bevorzugt jedoch in allen Raumrichtungen
an dem Tragelement bzw. der zweiten Ausnehmung. Durch die Erfindung ist es insbesondere
ermöglicht, sich gegenüberliegende und miteinander korrespondierende Führungen an
den beiden Seitenwandeinheiten bzw. Seitenwänden in ihrem Abstand zueinander für eine
sichere und störungsfreie Führung mittels einfachem Anschlagen an den jeweiligen Tragelementen
auszurichten, wobei sämtliche dazu vorgesehenen Referenzen mittelbar oder unmittelbar
auf den gleichen Referenzpunkt bezogen positioniert sind.
[0018] Der vorliegenden Offenbarung liegt insbesondere das Konzept zugrunde, dass zumindest
ein wesentlicher und die Gesamtform definierender Anteil der Seitenwände aus Flachmaterial,
insbesondere Metallblech, ausgebildet ist, wobei an dem Flachmaterial wenigstens ein
Referenzpunkt definiert ist/wird. Durch heutzutage für Flachmaterialien verfügbare
Bearbeitungsmethoden mit sehr geringen Toleranzen, insbesondere durch die Bearbeitung
mittels Laserschneidwerkzeugen, kann im weiteren Verlauf der Montage der Fahrwegvorrichtung
auf diesen wenigstens einen Referenzpunkt Bezug genommen werden, sodass die Montage
bei sehr kleinen Montagetoleranzen ausführbar ist und die Fahrwegvorrichtung mit vorteilhaft
hoher Maßgenauigkeit hergestellt werden kann. Auf diese Weise kann auch das vergleichsweise
exakte relative oder absolute Positionieren von einzelnen Komponenten der Fahrwegvorrichtung
mit Bezug zum wenigstens einen Referenzpunkt ermöglicht werden, und darüber hinausgehende
Maßnahmen zum Ausrichten und Positionieren der Komponenten, insbesondere relativ zueinander,
können weitgehend entfallen. Insbesondere umfasst die Erfindung die Lehre, an dem
Flachmaterial neben dem insbesondere in der entsprechenden Seitenwand angeordneten
wenigstens einen Referenzpunkt im Zuge der gleichen Bearbeitungsmethode weitere Referenzen,
insbesondere entsprechende Ausnehmungen wie die erste Ausnehmung einzubringen (im
Sinne von zusätzlichen komponentenspezifischen Montagereferenzpunkten), an denen weitere
Komponenten direkt und somit in definierter Positionierung zum wenigstens einen (Master-)Referenzpunkt
mit hoher Genauigkeit angeordnet werden können. Die Referenzen werden insbesondere
auch in Bereichen des Flachmaterials eingebracht, die im Anschluss an die vorgenannte
Bearbeitungsmethode weiteren Bearbeitungsschritten, insbesondere Biegeverfahren, unterzogen
werden können, wodurch das hier beschriebene Referenzierungskonzept auch zur mehrdimensionalen
Positionierung im Raum bezüglich wenigstens zwei oder aller drei Raumrichtungen umgesetzt
werden kann. Das beschriebene Referenzierungssystem weist weiterhin den Vorteil auf,
dass eine gegenüber der üblichen Fachwerkkonstruktion besonders leichte Tragstruktur
geschaffen wird.
[0019] Die Seitenwände sind also bevorzugt jeweils im Wesentlichen aus einem Flachmaterial,
insbesondere aus einem Metallblech, ausgebildet, wobei die erste Ausnehmung mittels
Laserschneiden ausgebildet ist, um die vorgenannten Vorteile einer besonders präzisen
Anordnung der ersten Ausnehmung zu erreichen. Insofern eine Ausnehmung mittels Laserschneiden
bzw. mittels einem Laserschneidwerkzeug ausgebildet wird, so wird das Material durch
einen entsprechend ausgerichteten und ausgelegten Laserstrahl durchtrennt. Ein (entsprechendes)
Laserschneidwerkzeug ist insbesondere zur Bearbeitung aus einer Richtung ausgebildet,
wobei ein Laserkopf senkrecht zu dem Werkstück ausgerichtet und in einer Ebene parallel
zu dem Werkstück relativ zu dem Werkstück beweglich ausgebildet ist. Das Laserschneidwerkzeug
ist dann bevorzugt zur Bearbeitung von Flachmaterial vorgesehen, wobei der Laserkopf
auch von seiner senkrechten Ausrichtung abweichend ausrichtbar sein kann. Ein Laserschneidwerkzeug
kann auch einen räumlich um ein Werkstück, insbesondere das Profil, beweglichen Laserkopf
umfassen, wobei besonders vorteilhaft an dem Profil aus einer beliebigen Raumrichtung
und unabhängig von der Geometrie des Profils Ausnehmungen einbringbar sind. Zudem
ist es möglich, bei einem Profil mit sich gegenüberliegenden Wandungen, etwa einem
Hohlprofil, Ausnehmungen in eine Wandung einzubringen, ohne dass der Laserstrahl die
in seiner Richtung hinter der Wandung liegende Wandung beschädigt. Das Laserschneiden
wird bei Profilen mit sich gegenüberliegenden Wandungen, insbesondere Hohlprofilen,
auch als Rohrlaserschneiden bezeichnet.
[0020] In einer Ausführungsform bildet das Tragelement zumindest eine Wandung eines auf
die Seitenwand aufgesetzten Strukturpfostens aus. Ein Strukturpfosten ist ein an der
Seitenwand in einer Hochrichtung verlaufendes Strukturelement, das bevorzugt in wiederkehrenden
Abständen entlang der Längserstreckung der Seitenwand angeordnet ist. Insbesondere
dient der Strukturpfosten der Versteifung der Seitenwand bzw. der Tragstruktur und/oder
der Aufnahme von Lasten an der Seitenwand bzw. der Tragstruktur. Bevorzugt erstreckt
sich das Tragelement senkrecht von der Seitenwand und bildet mit einem an dem Tragelement
und an der Seitenwand angeschweißten L-Winkel ein Hohlprofil aus. Dazu weisen die
Seitenwand, das Tragelement und/oder der L-Winkel jeweils Ausnehmungen und Vorsprünge
auf, die ineinander zum Positionieren aneinander eingreifen. Die Ausnehmungen und
Vorsprünge sind bevorzugt mittels Laserschneiden ausgebildet, wobei insbesondere sämtliche
Teile des Strukturpfostens gegenüber dem Referenzpunkt definiert positioniert sind.
Durch das Integrieren des Tragelements in den Strukturpfosten ist das Tragelement
vorteilhaft besonders gut zum Aufnehmen von auf den Führungen aufliegenden Traglasten
geeignet bzw. solche Traglasten werden besonders günstig, nämlich an dem steifen Strukturpfosten,
in die Seitenwand eingeleitet. Weiterhin wird durch das Integrieren des Tragelements,
das durch die definierte Positionierung der Teile aneinander erst ermöglicht ist,
das vorsehen voneinander separater Tragelemente und Strukturpfosten ersetzt, sodass
die Tragstruktur mit insgesamt weniger Bauteilen ausgebildet ist.
[0021] Besonders bevorzugt ist/sind in einer Ausgestaltung der vorgenannten Ausführungsform
das Tragelement und/oder der Strukturpfosten aus einem Flachmaterial, insbesondere
aus einem Metallblech, ausgebildet. Die Ausnehmungen und/oder Vorsprünge sind dann
auf einfache und besonders präzise Weise mittels Laserschneiden daran ausbildbar und
es ist eine gegenüber der üblichen Fachwerkkonstruktion besonders leichte Tragstruktur
geschaffen. Insbesondere sind Vorsprünge an Kanten des Flachmaterials durch entsprechende
Konturierung ausgebildet.
[0022] Bevorzugt - und im Wesentlichen bereits vorbeschrieben - ist die zumindest eine zweite
Ausnehmung zum Positionieren einer Führung zum Führen einer Kettenrolle und/oder zum
Führen von Führungsrollen zumindest einer Stufe oder Palette der Fahrwegvorrichtung
ausgebildet. Die durch die Erfindung erreicht Maßgenauigkeit bzw. die geringen Toleranzen
beim Positionieren und Ausrichten der Führung führen insbesondere bei derartigen Ketten-
oder Führungsrollen zu besonders großen Vorteilen, da dort eine genaue Ausrichtung
zum sicheren, ruhigen und störungsfreien Betrieb der Fahrwegvorrichtung wesentlich
ist.
[0023] In einer weiteren Ausführungsform weist das Tragelement zumindest eine dritte Ausnehmung
zum Aufnehmen, insbesondere zum Positionieren und Ausrichten durch Anschlagen an der
dritten Ausnehmung, eines Sockels der Fahrwegvorrichtung auf. Ein solcher Sockel dient
der Verblendung der Tragstruktur bzw. Seitenwandeinheit zu einer Innenseite der Fahrwegvorrichtung
in einem Bereich oberhalb der Stufen bzw. Paletten. Vorteilhaft wird auch der Sockel
auf einfache Weise sicher positioniert und ausgerichtet an dem Tragelement gehalten
und es ist kein weiteres Tragelement oder eine anderweitige Befestigung des Sockels
an der Tragstruktur bzw. Seitenwandeinheit bzw. Seitenwand vorzusehen.
[0024] In noch einer weiteren Ausführungsform weist das Tragelement zumindest eine vierte
Ausnehmung zum Aufnehmen, insbesondere zum Positionieren und Ausrichten durch Anschlagen
an der vierten Ausnehmung, zumindest einer Handlaufführung auf. An einer solchen Handlaufführung
wird ein Handlauf in einer der Fahrrichtung entgegengesetzten Richtung der Fahrwegvorrichtung
im Bereich der Tragstruktur geführt, um einen Umlauf des Handlaufs zu bilden. Entsprechend
zu der dritten Ausnehmung mit dem daran/darin aufgenommenen Sockel ist durch die vierte
Ausnehmung der Verzicht auf ein weiteres Tragelement oder das Vorsehen einer anderweitigen
Befestigung der Handlaufführung ermöglicht.
[0025] In einer Ausführungsform weist die Tragstruktur zumindest eine zur zweiten Ausnehmung,
zur dritten Ausnehmung und/oder zur vierten Ausnehmung benachbarte fünfte Ausnehmung
zum Aufnehmen eines Befestigungsmittels zum Befestigen der Führung, des Sockels und/oder
der Handlaufführung. Die Führung, der Sockel und/oder die Handlaufführung sind dann
auf einfache Weise und in der durch das Anschlagen definierten Position/Ausrichtung
an dem Tragelement festgelegt, sodass eine Änderung der definierten Position/Ausrichtung
im Betrieb der Fahrwegvorrichtung sicher vermieden ist. Die Befestigungsmittel sind
beispielsweise als Klemmen oder Schraubzwingen ausgebildet.
[0026] Alternativ oder ergänzend ist/sind die zweite Ausnehmung, die dritte Ausnehmung und/oder
die vierte Ausnehmung zum unmittelbaren Befestigen der Führung, des Sockels oder der
Handlaufführung ausgebildet. Die zweite Ausnehmung, die dritte Ausnehmung und/oder
die vierte Ausnehmung sind dann beispielsweise zum Einklicken der Führung, des Sockels
oder der Handlaufführung ausgebildet. Es ist so eine besonders einfache Befestigung,
insbesondere ohne weitere Befestigungsmittel, erreicht.
[0027] Weiterhin bevorzugt ist/sind die zweite Ausnehmung, die dritte Ausnehmung und/oder
die vierte Ausnehmung mittels Laserschneiden an dem Tragelement ausgebildet. Die entsprechend
dem vorbeschriebenen Referenzierungskonzept erreichte Maßgenauigkeit bzw. die geringen
Toleranzen ist/sind dann für die zweite Ausnehmung, die dritte Ausnehmung und/oder
die vierte Ausnehmung erreicht, sodass daran positionierte/ausgerichtete Führungen,
Sockel und oder Handlaufführungen besonders sicher positioniert und ausgerichtet sind.
[0028] Weiterhin bevorzugt ist zumindest ein Vorsprung des Tragelements zum Eingreifen in
die erste Ausnehmung zum Positionieren des Tragelements an der Seitenwand mittels
Laserschneiden ausgebildet. Die entsprechend dem vorbeschriebenen Referenzierungskonzept
erreichte Maßgenauigkeit bzw. die geringen Toleranzen ist/sind dann für die Positionierung/Ausrichtung
des Tragelements an der ersten Ausnehmung erreicht, sodass daran positionierte/ausgerichtete
Führungen, Sockel und oder Handlaufführungen besonders sicher positioniert und ausgerichtet
sind.
[0029] Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Längsabschnittsmodul einer modulweise
zusammenbaubaren Fahrwegvorrichtung, insbesondere einer Fahrtreppenvorrichtung, aufweisend
eine vorbeschriebene Tragstruktur. Der Begriff "Längsabschnittsmodul" ist im Sinne
der vorliegenden Offenbarung allgemein als ein Längsmodul der Fahrwegvorrichtung zu
verstehen, d.h. als ein Modul, das einen Längs- oder Längenabschnitt der Fahrwegvorrichtung
bildet (also einen zumindest in struktureller Hinsicht vollständigen Bestandteil im
entsprechenden Längenbereich). Dieser Begriff umfasst daher die Begriffe "Kopfmodul"
und "Zwischenmodul". Der Begriff "Kopfmodul" bezeichnet ein an einem der Enden der
Fahrwegvorrichtung angeordnetes Modul und bezieht sich dabei wahlweise auf beide Arten
von Kopfmodulen (oberes und unteres Kopfmodul, auch als Oberteil und Unterteil bezeichnet);
insofern kann dieser Begriff gleichermaßen das Modul am oberen oder am unteren Ende
der Fahrwegvorrichtung bezeichnen. Kopfmodule erstrecken sich üblicherweise über einen/den
Neigungswinkel der Fahrwegvorrichtung, überspannen also die Knickstelle bzw. den Übergang
vom geneigten Längsabschnitt zum jeweiligen horizontalen Abschnitt. In diesem Zusammenhang
bezieht sich der Begriff "Podestabschnitt" auf den in bestimmungsgemäßer Anordnung
zumindest annähernd in einer Horizontalebene ausgerichteten Abschnitt des jeweiligen
Kopfmoduls; insofern wird bei einer Beschreibung der Anordnung/Ausrichtung des jeweiligen
Kopfmoduls auch auf die Ausrichtung dieses Podestabschnitts (bzw. dessen Haupterstreckungsebene)
Bezug genommen, insbesondere da bzw. wenn die absolute Länge des Podestabschnitts
größer ist als die absolute Länge des Schrägabschnitts. Der Begriff "verbindender
Schrägabschnitt", der in der Literatur auch als Stummel bezeichnet wird, ist insbesondere
auch als der für das Verbinden/Verheiraten mit einem weiteren Längsabschnittsmodul
vorgesehene schräg/geneigt ausgerichtete Abschnitt zu verstehen und kann je nach Funktion
des jeweiligen Kopfmoduls mehr oder weniger lang ausgeprägt sein; daraus ergibt sich,
dass vorgesehen ist, die einzelnen Module untereinander im Bereich eines/des geneigten
Längsabschnitts miteinander zu verbinden. Der allgemeine Begriff "Längsabschnitt"
kann dabei wahlweise ein Längsabschnittsmodul oder einen spezifischen Längsabschnitt
insbesondere des Kopfmoduls betreffen (also Podestabschnitt oder Schrägabschnitt).
[0030] Ein solches Längsabschnittsmodul weist die bezüglich der Tragstruktur vorbeschriebenen
Vorteile entsprechend auf. Insbesondere ist bei einem Längsabschnittsmodul vorgesehen,
dass als Referenzpunkt ein Verbindungsmittel zum Ausbilden einer tragenden Modulverbindung
des Längsabschnittsmodul mit einem weiteren Längsabschnittsmodul dient oder, dass
das Verbindungsmittel auf den gleichen Referenzpunkt bezogen positioniert sind. Das
weitere Längsabschnittsmodul kann dann einen entsprechenden absoluten Referenzpunkt
aufweisen oder auf einen absoluten Referenzpunkt des Längsabschnittsmoduls referenzieren,
wobei auf den absoluten Referenzpunkt bevorzugt auch während der Montage der Fahrwegvorrichtung
referenziert wird. Bevorzugt ist das Längsabschnittsmodul als Zwischenmodul zwischen
zwei Kopfmodulen ausgebildet.
[0031] In einer Ausgestaltung bildet das Tragelement oder ein das Tragelement integrierender
Strukturpfosten eine Verbindung mit einem Querträger zum Verbinden von zwei Seitenwandeleinheiten.
Auf diese Weise ist der durch den Querträger und die Tragelemente bestimmte Abstand
der Führungen, Sockel und/oder Handlaufführungen in der Querrichtung besonders sicher
bzw. mit geringen Toleranzen bestimmt.
[0032] Die Aufgabe wird weiterhin auch gelöst durch eine Fahrwegvorrichtung, insbesondere
Fahrtreppenvorrichtung, aufweisend eine vorbeschriebene Tragstruktur. Insbesondere
weist die Fahrwegvorrichtung zumindest ein vorbeschriebenes Längsabschnittsmodul auf.
Eine solche Fahrwegvorrichtung weist die bezüglich der Tragstruktur bzw. bezüglich
des Längsabschnittmoduls vorbeschriebenen Vorteile entsprechend auf.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0033] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand
bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Die Formulierung Figur ist in den
Zeichnungen mit Fig. abgekürzt.
[0034] In den Zeichnungen zeigen
- Fig. 1a
- eine perspektive Ansicht eines teilweise montierten Kopfmoduls einer modulweise zusammenbaubaren
Fahrwegvorrichtung mit einer Tragstruktur;
- Fig. 1b
- eine perspektive Ansicht eines teilweise montierten Zwischenmoduls einer modulweise
zusammenbaubaren Fahrwegvorrichtung mit einer Tragstruktur;
- Fig. 1c
- eine perspektive Ansicht eines weiteren teilweise montierten Kopfmoduls einer modulweise
zusammenbaubaren Fahrwegvorrichtung mit einer Tragstruktur;
- Fig. 1d
- eine Detailansicht einer Tragstruktur gemäß Fig. 1a bis 1c;
- Fig. 1e
- eine Querschnittsansicht einer Tragstruktur gemäß Fig. 1a bis 1d.
- Fig. 2
- eine Detailansicht einer Seitenwandeinheit mit daran angeordneten Führungen; und
- Fig. 3
- eine Detailansicht eines Strukturpfostens mit integriertem Tragelement.
Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
[0035] Die beschriebenen Ausführungsbeispiele sind lediglich Beispiele, die im Rahmen der
Ansprüche auf vielfältige Weise modifiziert und/oder ergänzt werden können. Jedes
Merkmal, das für ein bestimmtes Ausführungsbeispiel beschrieben wird, kann eigenständig
oder in Kombination mit anderen Merkmalen in einem beliebigen anderen Ausführungsbeispiel
genutzt werden. Jedes Merkmal, das für ein Ausführungsbeispiel einer bestimmten Anspruchskategorie
beschrieben wird, kann auch in entsprechender Weise in einem Ausführungsbeispiel einer
anderen Anspruchskategorie eingesetzt werden.
[0036] Die Figuren 1a bis 1c zeigen mehrere Längsabschnittsmodule 1.1, 1.2, 1.3 einer modulweise
zusammengebauten Fahrwegvorrichtung 1, nämlich Figur 1a ein als unteres Kopfmodul
ausgebildetes erstes Längsabschnittsmodul 1.1, Figur 1b ein als Zwischenmodul ausgebildetes
zweites Längsabschnittsmodul 1.2 und Figur 1c ein als oberes Kopfmodul ausgebildetes
drittes Längsabschnittsmodul 1.3. Die Kopfmodule erstrecken sich dabei über Knickstellen
hinaus, bzw. weisen einen abgeknickten Stummel auf. Die Längsabschnittsmodule 1.1,
1.2, 1.3 weisen jeweils eine Tragstruktur 2 mit jeweils zwei sich jeweils hauptsächlich
in einer Längsrichtung L erstreckenden Seitenwandeinheiten 2.1, 2.2 und sich in einer
Querrichtung Q erstreckenden Querträgern 2.3 auf. Eine jeweilige Seitenwandeinheit
2.1, 2.2 weist wiederum jeweils eine Seitenwand 3, einen sich in Längsrichtung L erstreckenden
Obergurt 4.1 und einen sich in Längsrichtung L erstreckenden Untergurt 4.2 auf.
[0037] Der Aufbau der Tragstrukturen 2 ist in den Figuren 1d und 1e im Detail gezeigt. Dabei
ist die Seitenwand 3 aus einem Flachmaterial ausgebildet, bei dem durch Aussparungen
5 Strukturabschnitte 6.1, 6.2 ausgebildet sind. Die Strukturabschnitte 6.1 unterteilen
die Seitenwand 3 bzw. die Seitenwandeinheit 2 in Felder. Ferner sind an den Strukturabschnitten
6.1 Strukturpfosten 7 und an den Strukturpfosten 7 die Querstreben 2.3 angeordnet
bzw. befestigt, insbesondere verschweißt. Bei den Strukturpfosten 7 bildet die Seitenwand
3 eine erste Wandung 7.1, ein Tragelemente 11 eine zweite Wandung 7.2 und ein L-Winkel
23 eine dritte Wandung 7.3 und eine vierte Wandung 7.4, wie in Figur 3 im Detail dargestellt
ist. Figur 3 zeigt dabei einen Strukturpfosten 7 im Bereich einer Knickstelle eines
Kopfmoduls. Die Seitenwand 3, das Tragelement 11 und der L-Winkel 23 sind dabei jeweils
aus Flachmaterial ausgebildet, wobei die Seitenwand 3 lasergeschnittene erste Ausnehmungen
24.1 zum Positionieren des Tragelements 11 an der Seitenwand aufweist und der Strukturpfosten
7 weitere Ausnehmungen 25, 26, 27 zum Positionieren des L-Winkels 23 und des Querträgers
2.3 an der Seitenwand 3 bzw. dem Tragelement 11 aufweist. Den Ausnehmungen 24.1, 25,
26, 27 sind jeweils an Kanten des Tragelements 7 und dem L-Winkel 23 angeordnete,
und ebenfalls mittels Laserschneiden ausgebildete Vorsprünge zugeordnet, die in diese
zum Positionieren/Ausrichten der Komponenten zueinander eingreifen.
[0038] Das Tragelement 11 ragt von der Seitenwand 3 senkrecht in einen Innenraum der Fahrwegvorrichtung
1 und weist eine zweite Ausnehmung 24.2 zum Aufnehmen einer Führung 14.1, eine dritte
Ausnehmung 24.3 zum Aufnehmen eines Sockels 13 sowie weitere Ausnehmungen 28, 29 zum
Aufnehmen weiterer Führungen 14.2, 14.3 auf. Die Aufnahme erfolgt bei den Ausnehmungen
24.1, 28, 29 durch Anschlagen, sowohl in der Querrichtung Q als auch in einer Hochrichtung
H, sodass die jeweils aufgenommenen Komponenten positioniert und ausgerichtet werden,
wie näher in Figur 2 dargestellt ist. Unterhalb der zweiten Ausnehmung 24.2 sowie
der weiteren Ausnehmungen 28, 29 sind zudem fünfte Ausnehmungen 24.5 angeordnet, die
zum Aufnehmen eines nicht näher dargestellten Befestigungsmittels wie etwa einer Klemme
ausgebildet sind.
[0039] Die Seitenwand 3 ist weiterhin integral mit dem Obergurt 4.1 und dem Untergurt 4.2
ausgebildet. So ist durch das die Seitenwand 3 ausbildende Flachmaterial eine erste
Wandung 8.1 und L-förmig von der ersten Wandung 8.1 abgebogen eine zweite Wandung
8.2 des Obergurts 4.1 gebildet. Eine dritte Wandung 8.3 und eine vierte Wandung 8.4
des Obergurts 4.1 sind durch ein weiteres, aus einem L-förmig gebogenen Flachmaterial
gebildeten und mit dem die Seitenwand 3 ausbildenden Flachmaterial verschweißten,
Element gebildet. In gleicher Weise sind durch das die Seitenwand 3 ausbildende Flachmaterial
L-förmig von der Seitenwand 3 abgebogen eine erste Wandung 9.1 und L-förmig von der
ersten Wandung 9.1 abgebogen eine zweite Wandung 9.2 des Untergurts 4.2 gebildet.
Eine dritte Wandung 9.3 und eine vierte Wandung 9.4 des Untergurts 4.2 sind durch
eine L-förmig gebogene Bodeneinheit 10 gebildet.
[0040] Wiederum mit Bezug auf die Figuren 1a bis 1c sind die Längsabschnittsmodule 1.1,
1.2, 1.3 mit mehreren Komponenten der Fahrwegvorrichtung dargestellt. So weist das
untere Kopfmodul (Fig. 1a) eine Kammplatte 12, einen Sockel 13, eine Balustrade 16
mit darauf angeordnetem Handlauf 17 und mehrere Führungen 14.1, 14.2, 14.3 für nicht
dargestellte Kettenrollen, Stufen-/Palettenrollen und/oder einen Handlauf auf. Entsprechende
Führungen 14.1, 14.2, 14.3, ein Sockel 13 und eine Balustrade 16 sind auch in dem
Zwischenmodul (Fig.1b) angeordnet. Die Führungen 14.1, 14.2, 14.3 liegen dabei auf
den Tragelementen 7 auf. Das obere Kopfmodul (Fig. 1c) weist neben den bereits im
unteren Kopfmodul und/oder Zwischenmodul vorhandenen Komponenten einen Antrieb 15
zum Antreiben einer Kette und/oder einem Handlaufumlauf auf. Bei der Darstellung des
oberen Kopfmoduls ist eine vorgesehene Balustrade 16 nicht dargestellt.
[0041] Die Längsmodule 1.1, 1.2, 1.3 weisen jeweils an den Tragstrukturen 2, bzw. Seitenwandeinheiten
2.1, 2.2, bzw. Seitenwänden 3 im Flachmaterial eingebrachte Referenzpunkte 18 auf,
die in Fig. 1d dargestellt sind. In den Figuren 1a bis 1c sind die Referenzpunkte
18 von Montagehalterungen 19 überdeckt, die wiederum auf Schlitten 20 befestigt sind.
Durch das Aufhängen der Längsabschnitte 1.1, 1.2, 1.3 an den Referenzpunkten 18 ist
es ermöglicht, während der Montage immer wieder und bestenfalls ausschließlich bei
der Positionierung/Ausrichtung von Komponenten auf die Referenzpunkte 18 Bezug zu
nehmen. Die Referenzpunkte 18 sind bei der Fertigung der Seitenwände 3 durch Laserschneiden
an dem Flachmaterial ausgebildet, wobei durch für das Laserschneiden typische Genauigkeit
alle weiteren an dem Flachmaterial eingebrachten Ausnehmungen 22, 24.1, 25 oder Ausschnitte
exakt gegenüber den Referenzpunkten 18 positioniert sind und insofern ihrerseits als
Referenzen bei der Positionierung/Ausrichtung von Komponenten, insbesondere des Tragelements
11 dienen können. Insbesondere gilt dies auch für zum Verbinden der Längsabschnittmodule
1.1, 1.2, 1.3 vorgesehene Verbindungsmitte 21 und Schlitze 22 zum Aufnehmen von Komponenten
der Fahrwegvorrichtung 1. Auch sind die Ausnehmungen 24.2, 24.3, 24.4, 24.5 26, 27,
28, 29 an den jeweiligen Komponenten mittels Laserschneiden ausgebildet. Den Ausnehmungen
24.1, 25, 26, 27 zugeordnete Vorsprünge zum Positionieren/Ausrichten der Komponenten
zueinander sind an den jeweiligen Komponenten, insbesondere an dem Tragelement 11,
ebenfalls mittels Laserschneiden ausgebildet, sodass sich die Referenz zu dem Referenzpunkt
18 durch jeweils exakte Positionierung der Komponenten zueinander durch alle Komponenten
fortsetzt, insbesondere zwischen Seitenwand 3 und Tragelement 11. Mittels der Referenzpunkte
18 und insbesondere der Aufhängung der Längsabschnittmodule 1.1, 1.2, 1.3 ist auch
eine exakte Ausrichtung der Längsabschnittmodule 1.1, 1.2, 1.3 zueinander bei deren
Verbindung miteinander über die Verbindungsmittel 21 ermöglicht.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Fahrwegvorrichtung
- 1.1
- erstes Längsabschnittsmodul (unteres Kopfmodul)
- 1.2
- zweites Längsabschnittsmodul (Zwischenmodul)
- 1.3
- drittes Längsabschnittsmodul (oberes Kopfmodul)
- 2
- Tragstruktur
- 2.1
- erste Seitenwandeinheit
- 2.2
- zweite Seitenwandeinheit
- 2.3
- Querträger
- 4.1
- Obergurt
- 4.2
- Untergurt
- 5
- Aussparung
- 6.1
- erster Strukturabschnitt (Strukturpfosten)
- 6.2
- zweiter Strukturabschnitt (Querstrebe)
- 7
- Strukturpfosten
- 7.1
- erste Wandung des Strukturpfostens
- 7.2
- zweite Wandung des Strukturpfostens
- 7.3
- dritte Wandung des Strukturpfostens
- 7.4
- vierte Wandung des Strukturpfostens
- 8.1
- erste Wandung des Obergurts
- 8.2
- zweite Wandung des Obergurts
- 8.3
- dritte Wandung des Obergurts
- 8.4
- vierte Wandung des Obergurts
- 9.1
- erste Wandung des Untergurts
- 9.2
- zweite Wandung des Untergurts
- 9.3
- dritte Wandung des Untergurts
- 9.4
- vierte Wandung des Untergurts
- 10
- Bodeneinheit
- 11
- Tragelement
- 12
- Kammplatte
- 13
- Sockel
- 14.1
- erste Führung
- 14.2
- zweite Führung
- 14.3
- dritte Führung
- 15
- Antrieb
- 16
- Balustrade
- 17
- Handlauf
- 18
- Referenzpunkt
- 19
- Montagehalterung
- 20
- Schlitten
- 21
- Verbindungsmittel
- 22
- Schlitz
- 23
- L-Winkel des Strukturpfostens
- 24.1
- erste Ausnehmung
- 24.2
- zweite Ausnehmung
- 24.3
- dritte Ausnehmung
- 24.5
- fünfte Ausnehmung
- 26
- Ausnehmung
- 27
- Ausnehmung
- 28
- Ausnehmung
- 29
- Ausnehmung
- L
- Längsrichtung
- Q
- Querrichtung
- H
- Hochrichtung
1. Tragstruktur (2) für eine Fahrwegvorrichtung (1), insbesondere eine Fahrtreppenvorrichtung,
aufweisend:
zwei sich gegenüberliegende Seitenwandeinheiten (2.1, 2.2) jeweils mit einem Obergurt
(4.1), einem Untergurt (4.2) und einer sich zwischen Obergurt (4.1) und Untergurt
(4.2) erstreckenden Seitenwand (3);
wobei eine jeweilige Seitenwand (3) zumindest eine erste Ausnehmung (24.1) zum Positionieren
eines Tragelements (11) an der Seitenwand (3) aufweist;
wobei die zumindest eine erste Ausnehmung (24.1) gegenüber einem Referenzpunkt (18)
der Tragstruktur (2) definiert positioniert ist; und
wobei das Tragelement (11) zumindest eine zweite Ausnehmung (24.2) zum Positionieren
und Ausrichten zumindest einer Führung (14.1, 14.2, 14.3) der Fahrwegvorrichtung (1)
durch Anschlagen an der zweiten Ausnehmung (24.2) aufweist.
2. Tragstruktur (2) nach Anspruch 1, wobei eine jeweilige Seitenwand (3) im Wesentlichen
aus einem Flachmaterial, insbesondere aus einem Metallblech, ausgebildet ist und die
erste Ausnehmung (24.1) mittels Laserschneiden ausgebildet ist.
3. Tragstruktur (2) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Tragelement (11) zumindest eine
Wandung (7.2) eines auf die Seitenwand (3) aufgesetzten Strukturpfostens (7) ausbildet.
4. Tragstruktur (2) nach Anspruch 3, wobei das Tragelement (11) und/oder der Strukturpfosten
(7) aus einem Flachmaterial, insbesondere aus einem Metallblech, ausgebildet ist/sind.
5. Tragstruktur (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zumindest eine
zweite Ausnehmung (24.2) zum Positionieren einer Führung (14.1, 14.2, 14.3) zum Führen
einer Kettenrolle und/oder zum Führen von Führungsrollen zumindest einer Stufe oder
Palette der Fahrwegvorrichtung (1) ausgebildet ist.
6. Tragstruktur (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Tragelement (11)
zumindest eine dritte Ausnehmung (24.3) zum Aufnehmen, insbesondere zum Positionieren
und Ausrichten durch Anschlagen an der dritten Ausnehmung (24.3), eines Sockels (13)
der Fahrwegvorrichtung (1) aufweist.
7. Tragstruktur (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Tragelement (11)
zumindest eine vierte Ausnehmung zum Aufnehmen, insbesondere zum Positionieren und
Ausrichten durch Anschlagen an der vierten Ausnehmung, zumindest einer Handlaufführung
aufweist.
8. Tragstruktur (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend zumindest eine
zur zweiten Ausnehmung (24.2), zur dritten Ausnehmung (24.3) und/oder zur vierten
Ausnehmung benachbarte fünfte Ausnehmung (24.5) zum Aufnehmen eines Befestigungsmittels
zum Befestigen der Führung (14.1, 14.2, 14.3), des Sockels (13) und/oder der Handlaufführung.
9. Tragstruktur (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zweite Ausnehmung
(24.2), die dritte Ausnehmung (24.3) und/oder die vierte Ausnehmung zum unmittelbaren
Befestigen der Führung (14.1, 14.2, 14.3), des Sockels (13) oder der Handlaufführung
ausgebildet ist/sind.
10. Tragstruktur (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zweite Ausnehmung
(24.2), die dritte Ausnehmung (24.3) und/oder die vierte Ausnehmung mittels Laserschneiden
an dem Tragelement (11) ausgebildet ist/sind.
11. Tragstruktur (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest ein Vorsprung
des Tragelements (11) zum Eingreifen in die erste Ausnehmung (24.1) zum Positionieren
des Tragelements (11) an der Seitenwand (3) mittels Laserschneiden ausgebildet ist.
12. Längsabschnittsmodul (1.1, 1.2, 1.3) einer modulweise zusammenbaubaren Fahrwegvorrichtung
(1), insbesondere einer Fahrtreppenvorrichtung, aufweisend eine Tragstruktur (2) nach
einem der vorhergehenden Ansprüche.
13. Längsabschnittsmodul (1.1, 1.2, 1.3) nach Anspruch 11, wobei das Tragelement (11)
oder ein das Tragelement (11) integrierender Strukturpfosten (7) eine Verbindung mit
einem Querträger (2.3) zum Verbinden von zwei Seitenwandeleinheiten (2.1, 2.2) bildet.
14. Längsabschnittsmodul (1.1, 1.2, 1.3) nach Anspruch 12 oder 13, ausgebildet als Zwischenmodul
zwischen zwei Kopfmodulen.
15. Fahrwegvorrichtung (1), insbesondere Fahrtreppenvorrichtung, aufweisend
eine Tragstruktur (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 11; und
insbesondere zumindest ein Längsabschnittsmodul (1.1, 1.2, 1.3) nach einem der Ansprüche
12 bis 14.