[0001] Die Erfindung betrifft ein Zylinderschloss mit einem in einem Zylindergehäuse drehbar
gelagerten Zylinderkern mit einem Schlüsselkanal zur Aufnahme eines Schlüssels.
[0002] Derartige Zylinderschlösser sind seit langem Stand der Technik. Im Laufe der Zeit
haben sich verschiedene Methoden entwickelt, um diese Schlösser mithilfe spezieller
Nachsperrwerkzeuge zu manipulieren. Von diesen Methoden ist insbesondere die Schlagmethode,
bei der ein sogenannter Adapterschlüssel Verwendung findet, bekannt geworden. Ein
Adapterschlüssel besitzt einen Bart mit einer Reihe aufeinanderfolgender Zacken für
die zugehörigen Kernstifte des Zylinderkerns. Wenn der eingeschobene Adapterschlüssel
und damit der Zylinderkern leicht verdreht wird, genügt ein Schlag auf den Schlüssel
in axialer Richtung des Zylinderkerns, um das Zylinderschloss zu öffnen.
[0003] Dabei werden die Zacken des Adapterschlüssels in hoher Beschleunigung gegen die Stiftzuhaltungen
gepresst, wodurch die Kernstifte und Gehäusestifte eine starke Beschleunigung gegen
die Stiftfedern erfahren. Dadurch kommt es zu einer Prellbewegung zwischen den Kernstiften
und den zugehörigen Gehäusestiften, wodurch sich diese kurzfristig auseinanderbewegen
und durch die Drehspannung des Zylinderkerns dieser freigegeben wird, weil keiner
der Kernstifte oder Gehäusestifte die Fläche der Zylinderkernbohrung durchragt.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, dieses Problem zu lösen und ein Zylinderschloss
zur Verfügung zu stellen, welches robust gegenüber der Anwendung der Schlagmethode
ist.
[0005] Dieses und andere Probleme werden durch ein Zylinderschloss gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0006] Ein erfindungsgemäßes Zylinderschloss hat einen in einem Zylindergehäuse drehbar
gelagerten Zylinderkern mit einem Schlüsselkanal zur Aufnahme eines Schlüssels.
[0007] Es sind radial im Zylinderkern verlaufende Kernstiftbohrungen mit darin verschiebbar
und vorgespannt gelagerten Kernstiften vorgesehen. Ferner sind im Zylindergehäuse
verlaufende Gehäusestiftbohrungen mit darin verschiebbar und vorgespannt gelagerten
Gehäusestiften vorgesehen. Jede Kernstiftbohrung ist einer Gehäusestiftbohrung und
jeder Kernstift ist einem Gehäusestift zugeordnet.
[0008] Ferner ist zwischen dem Zylinderkern und dem Zylindergehäuse eine Teilungsebene derart
gebildet, dass der Zylinderkern relativ zum Zylindergehäuse drehbar ist, wenn die
Teilungsebene frei ist.
[0009] Erfindungsgemäß ist zumindest eine erweiterte Kernstiftbohrung vorgesehen, die sich
am äußeren Umfang des Zylinderkerns in eine Umfangsnut erweitert. Diese Umfangsnut
ist zumindest so breit wie jener Gehäusestift, der in jener Gehäusestiftbohrung gelagert
ist, welche der erweiterten Kernstiftbohrung zugeordnet ist.
[0010] Da die erweiterte Kernstiftbohrung sich in eine Umfangsnut erweitert, kann der Gehäusestift
beim Anwenden der Schlagmethode in die Umfangsnut eindringen. Beim weiteren Verdrehen
des Zylinderkerns bleibt der Gehäusestift dann jedoch an einer Kante der Umfangsnut
hängen, sodass der Zylinderkern beim Anwenden der Schlagmethode nicht vollständig
gedreht werden kann.
[0011] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die Erstreckung der Umfangsnut am äußeren
Umfang des Zylinderkerns so kurz ist, dass ein vollständiges Eintreten des zur Umfangsnut
gehörenden Gehäusestifts in die Umfangsnut nicht möglich ist, wenn sich der dem Gehäusestift
zugeordnete Kernstift auf der Teilungsebene befindet. Mit anderen Worten ist die Umfangsnut
zu jeder Seite des Kernstifts kürzer als der Durchmesser des zugeordneten Gehäusestifts.
Dadurch wird erreicht, dass beim Betätigen des Zylinderkerns durch einen sperrberechtigten
Schlüssel der Gehäusestift nicht versehentlich in die Umfangsnut einfährt, sondern
in der Teilungsebene verbleibt.
[0012] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Länge der Umfangsnut maximal dem dreifachen
Durchmesser der erweiterten Kernstiftbohrung entspricht. Bei einer zur Kernstiftbohrung
symmetrischen Ausführung der Umfangsnut definiert dies im Wesentlichen die maximale
Erstreckung der Umfangsnut in Umfangsrichtung. In der Praxis hat sich eine Länge der
Umfangsnut im Bereich des zweifachen Durchmessers der erweiterten Kernstiftbohrung
als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0013] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die erweiterte Kernstiftbohrung im Wesentlichen
mittig entlang der Erstreckung entlang der Umfangsnut angeordnet ist. Die Umfangsnut
befindet sich hierbei zu beiden Seiten der erweiterten Kernstiftbohrung und erstreckt
sich maximal über 90% des Durchmessers der erweiterten Kernstiftbohrung.
[0014] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die Umfangsnut um mindestens 80% länger
ist, als der Durchmesser der erweiterten Kernstiftbohrung. Diese Dimensionierung ist
vorteilhaft, weil hierdurch gewährleistet wird, dass bei einem Einbruchsversuch der
entsprechende Gehäusestift mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Umfangsnut hängen bleibt,
und somit ein weiteres Drehen des Zylinderkerns blockiert.
[0015] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die erweiterte Kernstiftbohrung im Wesentlichen
mittig entlang der Erstreckung der Umfangsnut angeordnet ist, wobei sich die Umfangsnut
zu beiden Seiten der erweiterten Kernstiftbohrung mindestens um etwa 20% des Durchmessers
der erweiterten Kernstiftbohrung erstreckt. Auch diese Dimensionierung hat sich in
der Praxis als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0016] Erfindungsgemäß kann die Umfangsnut eine geringere Tiefe aufweisen als die erweiterte
Kernstiftbohrung, vorzugsweise ein Tiefe, die etwa 20% bis 50% der Tiefe der erweiterten
Kernstiftbohrung entspricht. Diese Dimensionierung ermöglicht das sichere Eindringen
und Verbleiben eines Gehäusestifts in der Umfangsnut bei einem Einbruchsversuch und
verhindert somit das Entsperren des Schlosses, und zwar auch dann, wenn versucht wird,
den Gehäusestift manuell aus der Umfangsnut heraus und wieder ins Gehäuse zu drücken.
[0017] Erfindungsgemäß kann der, der erweiterten Kernstiftbohrung zugeordnete Kernstift
an seinem dem Zylindergehäuse zugewandten Ende eine umfangseitig verlaufende Anschlagschulter
aufweisen. Die Anschlagsschulter kann insbesondere als ein die Spitze des Kernstifts
umlaufender Bund oder Wulst ausgeführt sein.
[0018] Die Anschlagsschulter wirkt derart mit einer Kante der Umfangsnut zusammen, dass
die radiale Bewegung des Kernstifts in der erweiterten Kernstiftbohrung beschränkt
ist. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, weil hierdurch die Bewegung des Kernstifts
in der erweiterten Kernstiftbohrung beschränkt ist. Dadurch ergeben sich zweierlei
Vorteile: Einerseits kann erreicht werden, dass der Kernstift nicht zu weit in den
Schlüsselkanal ragt, sodass er einem Adapterschlüssel wenig Angriffsfläche bietet.
Zudem ist der beim Anwenden der Schlagmethode auf den Kernstift übertragene Impuls
durch die geringe Länge des zurückgelegten Weges des Kernstifts beschränkt.
[0019] Erfindungsgemäß kann der Zylinderkern in Einsteckrichtung eines Schlüssels zwei oder
mehr Abtastpositionen aufweisen, wobei die erweiterte Kernstiftbohrung in Einsteckrichtung
vorzugsweise nicht an der ersten Abtastposition angeordnet ist. Diese Ausführungsform
hat sich in der Praxis als vorteilhaft erwiesen.
[0020] Erfindungsgemäß kann an einer anderen Kernstiftbohrung als der erweiterten Kernstiftbohrung
ein verlängerter Kernstift vorgesehen sein, welcher länger ist als jener Kernstift,
der der erweiterten Kernstiftbohrung zugeordnet ist.
[0021] Indem sowohl kurze, als auch lange Kernstifte in ein und demselben Schloss vorgesehen
sind, wird die Anwendung der Schlagmethode weiter erschwert.
[0022] So wird ein Schlagschlüssel, der dazu ausgebildet ist, einen kurzen Kernstift bis
zur Teilungsebene zu schlagen, einen langen Kernstift zwangsläufig bis ins Gehäuse
schlagen, sodass die Teilungsebene wiederum blockiert ist.
[0023] Erfindungsgemäß kann zumindest ein weiterer Kernstift eine Anschlagschulter aufweisen,
welche vorzugsweise länger ist als die Anschlagschulter des der erweiterten Kernstiftbohrung
zugeordneten Kernstifts. Die Anordnung einer derartigen Anschlagschulter an weiteren
Kernstiften ermöglicht es, durch entsprechende Stufen in den zugeordneten Kernstiftbohrungen
die Erstreckung des jeweiligen Kernstiftes in den Schlüsselkanal zu begrenzen, sodass
wiederum die Anwendung der Schlagmethode erschwert werden kann.
[0024] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass zumindest einer der Gehäusestifte zumindest
auf seinem, dem Zylinderkern zugewandten Ende eine ringförmige Stufe aufweist. Insbesondere
kann der Gehäusestift auf beiden Enden eine ringförmige Stufe aufweisen. Dadurch kann
erreicht werden, dass der Gehäusestift beim Anwenden der Schlagmethode ein Verdrehen
des Zylinderkerns besser blockiert.
[0025] Die Tiefe der Umfangsnut kann vorzugsweise größer sein als die Erstreckung der Stufe
an dem, dem Zylinderkern zugewandten Ende des Gehäusestifts. Dadurch wird erreicht,
dass die Stufe des Gehäusestifts beim Anwenden der Schlagmethode gänzlich in die Umfangsnut
eindringt. Auch dadurch kann erreicht werden, dass der Gehäusestift beim Anwenden
der Schlagmethode ein Verdrehen des Zylinderkerns besser blockiert.
[0026] Weitere erfindungsgemäße Merkmale ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und
der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele.
[0027] Die Erfindung wird nun an Hand eines exemplarischen Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1a eine schematische dreidimensionale Darstellung einer Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Zylinderschlosses;
Fig. 2a - 2b eine schematische Schnittdarstellung der Ausführungsform aus Fig. 1a
unter Verwendung eines sperrberechtigten Schlüssels;
Fig. 3a - 3b eine schematische Schnittdarstellung der Ausführungsform aus Fig. 1a
unter Verwendung eines nicht sperrberechtigten Schlüssels.
[0028] Fig. 1a eine schematische dreidimensionale Darstellung einer Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Zylinderschlosses.
[0029] Dargestellt ist ein Zylinderschloss 1 mit einem im Zylindergehäuse 3 drehbar gelagerten
Zylinderkern 2. Der Zylinderkern 2 hat einen Schlüsselkanal 11 zur Aufnahme eines
(nicht dargestellten) Schlüssels. Im Zylinderkern 2 verlaufen radial Kernstiftbohrungen
4 und 4' mit darin verschiebbar und vorgespannt gelagerten Kernstiften 5 und 5' sowie
einem verlängerten Kernstift 5".
[0030] Im Zylindergehäuse 3 verlaufen ferner Gehäusestiftbohrungen 6 und 6'. In den Gehäusestiftbohrungen
6 und 6' sind darin verschiebbare und vorgelagerte Gehäusestifte 7 und 7' gelagert.
Einige der Gehäusestifte 7, 7` weisen an dem, dem Zylinderkern 2 zugewandten Ende
jeweils eine ringförmige Stufe 12 auf. Diese Gehäusestifte 7, 7' weisen auch an dem,
dem Zylinderkern 2 abgewandten Ende jeweils eine ringförmige Stufe 12 auf. Es ist
jedoch auch ein Gehäusestift ohne diese Stufe vorgesehen.
[0031] Jede der Kernstiftbohrungen 4 und 4` ist einer Gehäusestiftbohrung 6 und 6' zugeordnet.
Jeder Kernstift 5 und 5' ist einem Gehäusestift 7 und 7` zugeordnet. Dadurch wird
zwischen dem Zylinderkern 2 und dem Zylindergehäuse 3 eine Teilungsebene gebildet,
sodass der Zylinderkern 2 relativ zum Zylindergehäuse 3 drehbar ist, wenn die Teilungsebene
frei ist.
[0032] Es ist eine erweiterte Kernstiftbohrung 4' vorgesehen, welche sich am äußeren Umfang
des Zylinderkerns 2 befindet. Die Kernstiftbohrung 4' erweitert sich in eine Umfangsnut
8. Jene Umfangsnut 8 ist zumindest so breit wie jener Gehäusestift 7', der in der
zugeordneten Gehäusestiftbohrung 6' gelagert ist.
[0033] Dadurch kann der Gehäusestift 7' in die Umfangsnut auch dann eindringen, wenn der
Zylinderkern 2 relativ zum Zylindergehäuse 3 geringfügig verdreht ist.
[0034] Fig. 2a - 2b eine schematische Schnittdarstellung der Ausführungsform aus Fig. 1a
unter Verwendung eines sperrberechtigten Schlüssels.
[0035] Dargestellt ist ein Zylinderschloss 1 mit einem im Zylindergehäuse 3 drehbar gelagerten
Zylinderkern 2. Der Zylinderkern 2 hat einen Schlüsselkanal 11 zur Aufnahme eines
(nicht dargestellten) Schlüssels.
[0036] Im dargestellten Schnitt verläuft eine radiale Kernstiftbohrung 4' mit einem darin
verschiebbaren und vorgespannt gelagerten Kernstift 5'. Im Zylindergehäuse 3 verläuft
eine Gehäusestiftbohrung 6'. Die Kernstiftbohrung 4' ist der Gehäusestiftbohrung 6'
zugeordnet. In der Gehäusestiftbohrung 6` ist ein darin verschiebbarer und mit einer
Feder vorgespannter Gehäusestift 7' vorgesehen. Der Gehäusestift 7' weist an dem,
dem Zylinderkern 2 zugewandten Ende eine ringförmige Stufe 12 auf. Der Kernstift 5'
ist dem Gehäusestift 7' zugeordnet.
[0037] Hierbei wird bei der Anwendung eines (nicht dargestellten) sperrberechtigen Schlüssels
zwischen dem Zylinderkern 2 und dem Zylindergehäuse 3 eine Teilungsebene gebildet,
sodass der Zylinderkern 2 relativ zum Zylindergehäuse 3 drehbar ist, wenn die Teilungsebene
frei ist.
[0038] Die erweiterte Kernstiftbohrung 4' erweitert sich am äußeren Umfang des Zylinderkern
2 in eine Umfangsnut 8. Die Umfangsnut 8 ist zumindest so breit wie jener Gehäusestift
7', der in der Gehäusestiftbohrung 6' gelagert ist. Dadurch kann der Gehäusestift
7' in die Umfangsnut 8 auch dann eindringen, wenn der Zylinderkern 2 relativ zum Zylindergehäuse
3 geringfügig verdreht ist.
[0039] Fig. 3a -
3b zeigt eine schematische Schnittdarstellung der Ausführungsform aus Fig.1a unter Verwendung
eines nicht sperrberechtigten Schlüssels. Die Darstellung beinhaltet im Wesentlichen
dieselben Elemente wie Fig. 2a - 2b, mit der Abweichung, dass der Fall eines nicht
sperrberechtigten Schlüssels gezeigt wird.
[0040] In dieser Darstellung ragt der Gehäusestift 7' in Umfangsnut 8, welche sich am äußeren
Umfang des Zylinderkerns 2 befindet. In dem dargestellten Fall wird daher keine freie
Teilungsebene gebildet, sodass der Zylinderkern 2 relativ zum Zylindergehäuse 3 nicht
drehbar ist. Beim Anwenden der Schlagmethode und gleichzeitigem Verdrehen des Zylinderkerns
2 relativ zum Zylindergehäuse 3 bleibt der Gehäusestift 7' in der Umfangsnut 8 hängen
und kann aufgrund seiner federnden Vorspannung auch nicht aus der Umfangsnut 8 entfernt
werden.
[0041] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel verläuft die Umfangsnut 8 am äußeren Umfang des
Zylinderkerns 2 so lang, dass ein Eintreten des Gehäusestifts 7' in die Umfangsnut
8 nicht möglich ist, wenn sich der dem Gehäusestift 7` zugeordnete Kernstift 6' auf
der Teilungsebene befindet. Ferner ist die erweiterte Kernstiftbohrung 4' im Wesentlichen
mittig entlang der Erstreckung der Umfangsnut 8 angeordnet. Die Umfangsnut 8 erstreckt
sich zu beiden Seiten der erweiterten Kernstiftbohrung 4`um etwa 50% des Durchmessers
der erweiterten Kernstiftbohrung 4'. Dadurch ist die Umfangsnut 8 etwa doppelt so
lang als der Durchmesser der erweiterten Kernstiftbohrung 4', und dennoch wird sichergestellt,
dass der Gehäusestift 7` nicht unbeabsichtigt in die Umfangsnut 8 eintritt.
[0042] Die Tiefe der Umfangsnut 8 entspricht in diesem Ausführungsbeispiel etwa 20% der
Tiefe der erweiterten Kernstiftbohrung 4'. Der Kernstift 5' hat an seinem dem Zylindergehäuse
3 zugewandten Ende eine umfangsseitig verlaufende Anschlagsschulter 9. Diese wirkt
derart mit einer Kante der Umfangsnut 8 zusammen, dass die Bewegung des Kernstifts
5' in der erweiterten Kernstiftbohrung 4' beschränkt ist, und zwar in einem Bereich,
der etwa der Tiefe der Umfangsnut 8 entspricht. Ferner ist die Tiefe der Umfangsnut
8 größer als die Erstreckung der Stufe 12 an dem, dem Zylinderkern 2 zugewandten Ende
des Gehäusestifts 7'. Dadurch wird sichergestellt, wie in Fig. 3b ersichtlich, dass
die Stufe 12 gänzlich in die Umfangsnut 8 eindringen kann und einer unberechtigten
radialen Verschiebung des Gehäusestifts 7' aus der Umfangsnut 8 entgegenwirkt.
[0043] Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht auf das hier gezeigte Ausführungsbeispiel,
sondern umfasst sämtliche Zylinderschlösser im Rahmen der nachfolgenden Patentansprüche.
Insbesondere ist die Erfindung nicht auf die Verwendung zylinderförmiger Kernstifte
beschränkt, sondern kann auch bei der Verwendung andersartiger Sperrelemente eingesetzt
werden.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Zylinderschloss
- 2
- Zylinderkern
- 3
- Zylindergehäuse
- 4, 4'
- Kernstiftbohrung
- 5, 5',
- Kernstift
- 5"
- Verlängerter Kernstift
- 6, 6'
- Gehäusestiftbohrung
- 7, 7'
- Gehäusestift
- 8
- Umfangsnut
- 9
- Anschlagsschulter
- 10
- Bund
- 11
- Schlüsselkanal
- 12
- Ringförmige Stufe
1. Zylinderschloss (1) mit einem in einem Zylindergehäuse (3) drehbar gelagerten Zylinderkern
(2) mit einem Schlüsselkanal (11) zur Aufnahme eines Schlüssels, umfassend
a. radial im Zylinderkern (2) verlaufende Kernstiftbohrungen (4, 4') mit darin verschiebbar
und vorgespannt gelagerten Kernstiften (5, 5') sowie
b. im Zylindergehäuse (3) verlaufende Gehäusestiftbohrungen (6, 6') mit darin verschiebbar
und vorgespannt gelagerten Gehäusestiften (7, 7'), wobei
c. jede Kernstiftbohrung (4, 4') einer Gehäusestiftbohrung (7, 7') und jeder Kernstift
(5, 5') einem Gehäusestift (7, 7') zugeordnet ist und wobei
d. zwischen dem Zylinderkern (2) und dem Zylindergehäuse (3) eine Teilungsebene derart
gebildet ist, dass der Zylinderkern (2) relativ zum Zylindergehäuse (3) drehbar ist,
wenn die Teilungsebene frei ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
e. zumindest eine erweiterte Kernstiftbohrung (4') vorgesehen ist, die sich am äußeren Umfang des Zylinderkerns (2) in eine Umfangsnut
(8) erweitert, wobei
f. die Umfangsnut (8) zumindest so breit ist wie jener Gehäusestift (7'), der in der Gehäusestiftbohrung (6') gelagert ist,
welche der erweiterten Kernstiftbohrung (4') zugeordnet ist, sodass dieser Gehäusestift
(7') in die Umfangsnut (8) eindringen kann.
2. Zylinderschloss (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Erstreckung der Umfangsnut (8) am äußeren Umfang des Zylinderkerns (2) so kurz
ist, dass ein Eintreten des Gehäusestifts (7') in die Umfangsnut (8) nicht möglich
ist, wenn sich der dem Gehäusestift (7') zugeordnete Kernstift (6') auf der Teilungsebene
befindet.
3. Zylinderschloss (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Umfangsnut (8) maximal dem dreifachen Durchmesser der erweiterten Kernstiftbohrung
(4') entspricht.
4. Zylinderschloss (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erweiterte Kernstiftbohrung (4') im Wesentlichen mittig entlang der Erstreckung
der Umfangsnut (8) angeordnet ist, wobei sich die Umfangsnut (8) zu beiden Seiten
der erweiterten Kernstiftbohrung (4') maximal um etwa 90% des Durchmessers der erweiterten
Kernstiftbohrung (4') erstreckt.
5. Zylinderschloss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsnut (8) mindestens 80% länger ist als der Durchmesser der erweiterten
Kernstiftbohrung (4').
6. Zylinderschloss (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erweiterte Kernstiftbohrung (4') im Wesentlichen mittig entlang der Erstreckung
der Umfangsnut (8) angeordnet ist, wobei sich die Umfangsnut (8) zu beiden Seiten
der erweiterten Kernstiftbohrung (4') mindestens um etwa 20% des Durchmessers der
erweiterten Kernstiftbohrung (4') erstreckt.
7. Zylinderschloss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsnut (8) eine geringere Tiefe aufweist als die erweiterte Kernstiftbohrung
(4'), vorzugsweise eine Tiefe, die etwa 20% bis 50% der Tiefe der erweiterten Kernstiftbohrung
(4') entspricht.
8. Zylinderschloss (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der, der erweiterten Kernstiftbohrung (4') zugeordnete Kernstift (5') an seinem dem
Zylindergehäuse (3) zugewandten Ende eine umfangsseitig verlaufende Anschlagsschulter
(9') aufweist, die derart mit einer Kante der Umfangsnut (8) zusammenwirkt, dass die
Bewegung des Kernstifts (5') in der erweiterten Kernstiftbohrung (4') beschränkt ist.
9. Zylinderschloss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderkern (2) in Einsteckrichtung eines Schlüssels zwei oder mehr Abtastpositionen
aufweist, wobei die erweiterte Kernstiftbohrung (4') in Einsteckrichtung vorzugsweise
nicht an der ersten Abtastposition angeordnet ist.
10. Zylinderschloss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an einer anderen Kernstiftbohrung (4) als der erweiterten Kernstiftbohrung (4') ein
verlängerter Kernstift (5") vorgesehen ist, welcher länger ist als jener Kernstift
(5'), der der erweiterten Kernstiftbohrung (4') zugeordnet ist.
11. Zylinderschloss (1) nach einem der Ansprüche 8 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein weiterer Kernstift (5) eine Anschlagsschulter (9) aufweist, welche
vorzugsweise länger ist als die Anschlagsschulter (9') des der erweiterten Kernstiftbohrung
(4') zugeordneten Kernstifts (5').
12. Zylinderschloss (1) nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Gehäusestifte (7, 7') zumindest auf seinem, dem Zylinderkern
(2) zugewandten Ende eine ringförmige Stufe (12) aufweist.
13. Zylinderschloss (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Umfangsnut (8) größer ist als die Erstreckung der Stufe (12) an dem,
dem Zylinderkern (2) zugewandten Ende.