[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Radionuklidbatteriezelle
zur Erzeugung von elektrischer Energie aus emittierter Strahlungsenergie eines Radionuklids.
[0002] Radionuklidbatterien sind Energiequellen, die Strahlungsenergie des spontanen Kernzerfalls
eines Radionuklids in elektrische Energie umwandeln. Im Vergleich zur Energiedichte
herkömmlicher (chemischer) Batterien ist die Energiedichte von Radionuklidbatterien
um bis zu zwei Größenordnungen höher, wodurch sich Radionuklidbatterien insbesondere
für Anwendungen eignen, die eine Versorgung über einen sehr langen Zeitraum benötigen.
Ein Einsatzgebiet sind beispielsweise Anwendungen im Weltall. Bekannt sind verschiedenste
Prinzipien zur Nutzung der Strahlungsenergie, die beispielsweise in thermische Umsetzungen
und nichtthermische Umsetzungen unterteilt werden können. Beispielsweise kann die
anfallende Wärme mit einem Thermoelement aufgenommen werden. Alternativ können beispielsweise
Halbleiter genutzt werden, in denen aufgrund der einfallenden Strahlung des Radionuklids
Elektron-Loch-Paare erzeugt werden, die wiederum einen elektrischen Strom hervorrufen.
Besonders verbreitet sind Beta-Voltaik-Batterien, die Beta-Strahlung nutzen, sowie
Alpha-Voltaik-Batterien, die Alpha-Strahlung nutzen. Eine weitere Möglichkeit zur
indirekten Nutzung der radioaktiven Strahlung besteht darin, die Strahlung mittels
eines lumineszenten Materials in Photonen umzusetzen und die so generierten Photonen
zur Erzeugung elektrischer Energie zu nutzen.
[0003] Beispielsweise zeigt die
US 2018/0372891 A1 verschiedene Ausführungsformen einer Nuklidbatterie. Strahlung von radioaktivem Material
kann einerseits direkt mittels zweier Elektroden und/oder Halbleitern in elektrische
Energie umgewandelt werden. Alternativ oder auch parallel dazu kann eine szintillierende
Schicht vorgesehen sein, die durch die einfallende Strahlung angeregt wird und in
Folge Photonen emittiert. Die Photonen werden wiederum zur Erzeugung elektrischer
Energie genutzt, indem Strukturen aus Halbleitern vorgesehen sind, die die Photonen
absorbieren.
[0005] Eine Schwierigkeit in der Herstellung von Radionuklidbatterien besteht im Umgang
mit den radioaktiven Substanzen. Es besteht grundsätzlich das Risiko einer radioaktiven
Kontamination und einer Verschleppung von radioaktivem Material. Daher gelten strenge
Auflagen für die Handhabung dieser Materialien und in der Folge auch für die Fertigung
von Radionuklidbatterien. Typischerweise ist das radioaktive Material geometrisch
zentral in der Radionuklidbatterie angeordnet, um einerseits das radioaktive Material
möglichst sicher von der Außenwelt abzuschirmen und andererseits einen möglichst großen
Anteil der Strahlung nutzen zu können, wenn das Radionuklid zum Beispiel von Elektroden
umgeben ist. Aufgrund dieser Anordnung muss das Radionuklid während oder vor der Assemblierung
der übrigen Komponenten der Radionuklidbatterie gehandhabt und eingebaut werden. Das
hat zur Folge, dass nach dem Einbringen des Radionuklids weitere, mitunter komplexe
Fertigungsschritte notwendig sind. Damit ist eine klare Trennung der Fertigungsstrecke
in einen Bereich ohne die Gefahr von radioaktiver Strahlung und einen Bereich mit
entsprechenden Strahlenschutzmaßnahmen schwer möglich. Damit geht ein höheres Gefahrenpotential
einher, welches aufwendige Sicherheitsauflagen erforderlich macht und sich nachteilig
auf die Fertigung auswirkt.
[0006] Ein weiterer Nachteil von Radionuklidbatterien im Vergleich zu herkömmlichen Batterien,
wie beispielswiese Lithiumbatterien, besteht darin, dass Radionuklidbatterien nicht
wiederaufladbar sind. Der radioaktive Zerfall ist ein irreversibler Prozess, so dass
keine Energie in die Radionuklidbatterie eingebracht und gespeichert werden kann.
Ist das Radionuklid aufgebraucht oder ist die Aktivität unter einen Grenzwert abgefallen,
sind Radionuklidbatterien typischerweise nicht weiter verwendbar.
[0007] Eine weitere Komplikation ist die Materialermüdung der Komponenten der Radionuklidbatterie.
Durch die radioaktive Strahlung kann es beispielsweise zum Abfallen des Wirkungsgrads
eines Halbleiters kommen. Daher ist eine längere Lagerung einer Radionuklidbatterie
vor deren Verwendung nicht ratsam. Vielmehr ist es günstig, die Radionuklidbatterie
möglichst kurz vor dem Gebrauch zu fertigen. Daraus ergeben sich hohe Ansprüche an
die Fertigung und die Logistik.
[0008] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, zumindest einzelne Nachteile des Stands der Technik
zu lindern bzw. zu beseitigen. Ziel der Erfindung ist es vorzugsweise, die Fertigung
der Radionuklidbatterie sicherer und einfacher zu gestalten.
[0009] Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren nach Anspruch 1. Das Verfahren weist
zumindest die folgenden Schritte auf:
Vorsehen von mechanischen und/oder elektrischen Betriebskomponenten, insbesondere
zumindest einer Elektrode und/oder einer Photodiode;
Assemblieren der mechanischen und/oder elektrischen Betriebskomponenten innerhalb
eines Batteriezellengehäuses der Radionuklidbatteriezelle;
Befüllen eines Radionuklid-Aufnahmeraums des Batteriezellengehäuses im assemblierten
Zustand der mechanischen und/oder elektrischen Betriebskomponenten mit dem Radionuklid
durch zumindest eine Einlassöffnung des Batteriezellengehäuses; und
Verschließen der zumindest einen Einlassöffnung des Batteriezellengehäuses, um die
Radionuklidbatteriezelle zu erhalten.
[0010] Die Aufgabe wird ebenso von einer Radionuklidbatteriezelle nach Anspruch 10 gelöst.
Die Radionuklidbatteriezelle weist zumindest auf:
mechanische und/oder elektrische Betriebskomponenten, insbesondere zumindest eine
Elektrode und/oder eine Photodiode,
ein Batteriezellengehäuse, in dem die mechanischen und/oder elektrischen Betriebskomponenten
assembliert sind,
wobei das Batteriezellengehäuse einen Radionuklid-Aufnahmeraum aufweist, in welchem
das Radionuklid angeordnet ist, wobei
das Batteriezellengehäuse zumindest eine Radionuklid-Einlassöffnung zum Befüllen des
Radionuklid-Aufnahmeraums des Batteriezellengehäuses mit dem Radionuklid im assemblierten
Zustand der mechanischen und/oder elektrischen Betriebskomponenten aufweist.
[0011] Das Batteriezellengehäuse bildet bevorzugt die äußere Ummantelung der Radionuklidbatteriezelle.
Die Abmessungen des Batteriezellengehäuses legen somit die äußeren Dimensionen der
Radionuklidbatteriezelle fest. Das Batteriezellengehäuse gewährleistet die mechanische
Stabilität der Radionuklidbatteriezelle und schützt das Innere der Radionuklidbatteriezelle
vor äußeren Einflüssen wie beispielsweise mechanischer Belastung oder Luftfeuchtigkeit.
Gleichzeitig schützt das Batteriezellengehäuse die Umgebung der Radionuklidbatteriezelle
vor radioaktiver Strahlung. Zu diesem Zweck kann das Batteriezellengehäuse das Radionuklid
im Wesentlichen strahlungsdicht, insbesondere zudem im Wesentlichen gasdicht, einschließen.
Das Radionuklid kann beispielsweise
3H,
10Be,
32Si,
40K,
90Sr,
137Cs,
144Nd,
204Tl,
232Th,
241Am,
63Ni,
90Y sein. Diese Isotope weisen wenig Gamma-Emission auf, wodurch sie für den Einsatz
in Radionuklidbatteriezellen besonders geeignet sind. Die Halbwertszeit des Radionuklids
kann zwischen 1 Sekunde (s) bis 14 Milliarden Jahre liegen, bevorzugt liegt die Halbwertszeit
zwischen 10 Jahren und 300 Jahren. Das Radionuklid kann metallisch bzw. als Oxid entweder
gasförmig, flüssig oder im festen, granularen Zustand eingesetzt werden. Das Batteriezellengehäuse
kann beispielsweise aus einem Metall, vorzugsweise aus Aluminium, gefertigt sein.
Beispielsweise kann das Batteriezellengehäuse einteilig sein, um eine hohe Stabilität
zu gewährleisten.
[0012] Die mechanischen und/oder elektrischen Betriebskomponenten der Radionuklidbatteriezelle
unterscheiden sich je nach Typ der Radionuklidbatteriezelle.
[0013] Bei einer Ausführungsvariante können als Betriebskomponente(n) eine oder mehrere
Elektroden vorgesehen sein, die freigesetzte radioaktive Strahlung absorbieren, wodurch
eine elektrische Spannung erzeugt werden kann. Die Elektroden können aus einem halbleitenden
Material bestehen, in dem einfallende radioaktive Strahlung Elektron-Loch-Paare erzeugen
kann. Beispielsweise können III-V Halbleiter oder Quantum-Dot Zellen verwendet werden,
die vergleichsweise relativ wenig Schaden durch einfallende radioaktive Strahlung
nehmen.
[0014] Bei einer weiteren Ausführungsvariante kann als Betriebskomponente radio-lumineszentes
Material, beispielsweise in Form einer Schicht, vorgesehen sein. Das radio-lumineszente
Material kann einfallende Strahlung absorbieren und daraufhin Photonen freisetzen.
Zusätzlich kann eine photosensitive Schicht, insbesondere eine Photodiode, vorgesehen
sein, welche die von der radio-lumineszenten Schicht emittierten Photonen absorbieren
und zu elektrischer Energie umwandeln kann. Beispielsweise können III-V Halbleiter
oder Quantum-Dot Zellen in der Photodiode verwendet werden. Die Photodiode kann beispielsweise
eine Grätzel-Zelle sein, bevorzugt in einer bifazialen transparenten Ausführung. Das
radio-lumineszente Material kann beispielsweise mit dem Radionuklid vermischt vorliegen
und in den Radionuklid-Aufnahmeraum eingebracht werden. Alternativ kann das radio-lumineszente
Material direkt auf eine Photodiode aufgebracht sein. Die Photodiode mit einer Schicht
aus radio-lumineszentem Material kann beispielsweise aufgerollt sein, wobei Distanzhalter
auf den Photodioden angeordnet sein können, durch die ein Volumen innerhalb der aufgerollten
Photodiode definiert wird. Es ist vorteilhaft, wenn in diesem Volumen Radionuklid
angeordnet wird. Des Weiteren umfassen die mechanischen und/oder elektrischen Betriebskomponenten
elektrische Leitungen, mit der die Radionuklidbatteriezelle beispielsweise mit einer
Last verbunden werden kann. Es können Trennstrukturen vorgesehen sein, die einzelne
Betriebskomponenten voneinander trennen.
[0015] Bei einer weiteren Ausführungsvariante kann als Betriebskomponente ein Thermoelement
vorgesehen sein, welches die vom Radionuklid freigesetzte Wärme in eine elektrische
Spannung umwandelt. Beispielsweise kann ein Motor, insbesondere ein Sterling-Motor,
vorgesehen sein, der durch die freigesetzte Wärme betrieben werden kann und die Wärme
in elektrische Energie umwandeln kann.
[0016] Je nach Ausführungsform der Radionuklidbatteriezelle können somit unterschiedliche
mechanische und/oder elektrische Betriebskomponenten vorgesehen sein, die innerhalb
des Batteriezellengehäuses assembliert werden. Das Fertigen, Vorsehen und Assemblieren
der mechanischen und/oder elektrischen Betriebskomponenten und des Batteriezellengehäuses
kann ohne Strahlenschutzmaßnahmen stattfinden, da bis zu diesem Punkt keiner dieser
Bestandteile mit Radionuklid in Berührung kommt.
[0017] Erfindungsgemäß weist das Batteriezellengehäuse eine Radionuklid-Einlassöffnung auf,
welche mit dem Radionuklid-Aufnahmeraums verbunden ist. Die Radionuklid-Einlassöffnung
kann eine Durchgangsbohrung des Batteriezellengehäuses sein. Der Querschnitt der Radionuklid-Einlassöffnung
kann rund, insbesondere kreisförmig, oder beispielsweise rechteckig, insbesondere
quadratisch, sein. Die Radionuklid-Einlassöffnung kann einen Durchmesser oder eine
Diagonale im Querschnitt von beispielsweise 0.3 Millimeter (mm) bis 50 mm aufweisen.
Die Querschnittsfläche der Radionuklid-Einlassöffnung kann deutlich kleiner als die
Außenfläche des Batteriezellengehäuses sein, an der die Radionuklid-Einlassöffnung
angeordnet ist. Die Radionuklid-Einlassöffnung kann beispielsweise einen Durchmesser
aufweisen, der 1% oder bis zu 10% der Diagonale einer kreisförmigen Außenfläche des
Batteriezellengehäuses entspricht, an der die Radionuklid-Einlassöffnung angeordnet
ist. Der Radionuklid-Aufnahmeraum kann beispielsweise ein vom Batteriezellengehäuse
separater Tank sein. Der Radionuklid-Aufnahmeraum kann alternativ vom Batteriezellengehäuse
begrenzt sein. Beispielsweise können die mechanischen und/oder elektrischen Betriebskomponenten
in direkten Kontakt mit dem Radionuklid sein. So kann beispielsweise eine Photodiode
mit einer Schicht aus radio-lumineszenten Material und Distanzhaltern vorgesehen sein,
die aufgerollt oder gefaltet im Batteriezellengehäuse assembliert ist. Bei dieser
Ausführung kann mittels der Distanzhalter ein Volumen zwischen den Schichten der Photodioden
definiert sein, in welches Volumen das Radionuklid eingebracht werden kann. In diesem
Fall ist der Radionuklid-Aufnahmeraum von den Außenwänden des Batteriezellengehäuses
eingeschlossen. Auch die Photodiode befindet sich bei dieser Ausführung im Radionuklid-Aufnahmeraum.
Um die Radionuklidbatteriezelle zu erhalten, wird im zeitlich darauffolgenden Schritt
der Radionuklid-Aufnahmeraum des Batteriezellengehäuses mit dem Radionuklid durch
die Radionuklid-Einlassöffnung des Batteriezellengehäuses befüllt, während die mechanischen
und/oder elektrischen Betriebskomponenten bereits im assemblierten Zustand vorliegen.
Das Radionuklid kann dabei fest bzw. granular, flüssig oder auch gasförmig sein. Im
nächsten Schritt wird die Radionuklid-Einlassöffnung verschlossen, sodass das Batteriezellengehäuse
betriebsbereit ist. Der Verschluss ist vorzugsweise im Wesentlichen gasdicht, um eine
sichere Abschirmung des Radionuklids zu gewährleisten. Um eine höhere mechanische
Betriebssicherheit gewährleisten zu können, vor allem beim Einsatz in mobilen Anwendungen,
kann die Radionuklidbatteriezelle danach innerhalb einer Schutzhülle angeordnet werden.
Diese Schutzhülle kann mechanischen Stöße absorbieren und die Sicherheit verbessern.
Je nach Ausführung können mehrere Radionuklidbatteriezellen zu einer Radionuklidbatterie
verschaltet werden. Alternativ kann auch eine einzelne Radionuklidbatteriezelle als
Radionuklidbatterie verwendet werden. Da das Radionuklid erst nach der Assemblierung
der mechanischen und/oder elektrischen Betriebskomponenten eingefüllt bzw. eingebracht
wird, ist es besonders einfach möglich, die Radionuklidbatteriezelle erst kurz vor
Verwendung fertigzustellen. Damit wird die Lebensdauer der Radionuklidbatteriezelle
in Hinblick auf Ihren Einsatz optimiert. Des Weiteren ist eine klare Trennung der
Fertigungsstrecke in einen Bereich ohne die Gefahr von radioaktiver Strahlung und
einen Bereich mit entsprechenden Strahlenschutzmaßnahmen möglich.
[0018] Je nach Ausführung kann das Radionuklid aus der Radionuklidbatteriezelle entnommen
werden, sobald die Aktivität des Radionuklids einen Grenzwert unterschritten hat,
und Radionuklid mit einer höheren Aktivität einzufüllen. Bei dieser Ausführung ist
die Radionuklidbatteriezelle wieder-befüllbar. Dazu kann die Radionuklid-Einlassöffnung
geöffnet und das Radionuklid durch die Radionuklid-Einlassöffnung entnommen werden.
Im nächsten Schritt kann Radionuklid durch die Radionuklid-Einlassöffnung eingebracht
werden und die Radionuklid-Einlassöffnung kann wieder verschlossen werden.
[0019] Vorzugsweise wird zum Verschließen der Einlassöffnung ein Verschlusselement an der
Einlassöffnung angebracht. Das Verschlusselement kann beispielsweise formschlüssig
in die Einlassöffnung eingebracht werden. Das Verschlusselement kann eine Platte sein,
die die Einlassöffnung verdeckt. Das Verschlusselement und das Batteriezellengehäuse
können aus dem selben Material bestehen.
[0020] Das Verschlusselement kann bei einer bevorzugten Ausführungsvariante über eine unlösbare
Verbindung, insbesondere eine Fügeverbindung, beispielsweise eine Schweiß- oder Klebeverbindung,
mit dem Batteriezellengehäuse verbunden werden. Durch eine unlösbare Verbindung kann
das Innere der Radionuklidbatterie, insbesondere das Radionuklid, besonders sicher
von der Umgebung abgeschirmt werden.
[0021] Alternativ kann das Verschlusselement über eine lösbare Verbindung, insbesondere
eine Schraubverbindung oder eine Klemmverbindung, mit dem Batteriezellengehäuse verbunden
werden. Eine lösbare Verbindung ist besonders günstig, wenn das Radionuklid ausgetauscht
werden soll, sobald die Aktivität des Radionuklids in der Radionuklidbatteriezelle
einen Grenzwert unterschreitet bzw. ein bestimmtes Alter erreicht hat.
[0022] Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird vor dem Einfüllen des Radionuklids zumindest
eine Membran an der Radionuklid-Einlassöffnung angeordnet, danach wird ein Injektionselement,
insbesondere eine Kanüle, durch die Membran geführt und schließlich wird das Radionuklid
über das Injektionselement in den Radionuklid-Aufnahmeraum des Batteriezellengehäuses
eingebracht. Die Verwendung einer Membran ist besonders günstig, wenn das Radionuklid
in flüssiger Form vorliegt, da durch die Membran ein unkontrolliertes oder unabsichtliches
Austreten von Flüssigkeiten verhindert werden kann. Das Einbringen des Radionuklids
mittels einer Kanüle erlaubt eine besonders gute Kontrolle über das Einbringen bzw.
Einfüllen des Radionuklids. Die Membran kann auch mit einer weiteren Membran als Doppelmembran
ausgeführt sein. Die Doppelmembran ist an der Radionuklid-Einlassöffnung angeordnet,
wobei durch beide Membranen der Doppelmembran ein Injektionselement, insbesondere
eine Kanüle, durchgeführt wird. Die Verwendung einer Doppelmembran ist besonders günstig,
wenn das Radionuklid gasförmig vorliegt, da somit ein unkontrolliertes oder unbeabsichtigtes
Austreten von gasförmigem Radionuklid besonders sicher vermieden werden kann. Bei
einer bevorzugten Variante kann ein weiteres Injektionselement, wie eine weitere Kanüle,
durch die selbe Membran bzw. Doppelmembran geführt werden; Durch das weitere Injektionselement
kann Luft aus dem Radionuklid-Aufnahmeraum entweichen, die von dem über das Injektionselement
eingebrachten Radionuklid verdrängt wird.
[0023] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird vor dem Einfüllen des Radionuklids
ein Ventilkörper an der Radionuklid-Einlassöffnung angeordnet, danach wird ein Einfüllelement
mit dem Ventilkörper verbunden und das Radionuklid wird mittels des Einfüllelements
durch den Ventilkörper in den Radionuklid-Aufnahmeraum des Batteriezellengehäuses
eingebracht. Der Ventilkörper kann beispielsweise durch die bestimmungsgemäße Anordnung
des Einfüllelements in eine offene Ventilstellung gebracht werden, um Radionuklid
durch den Ventilkörper einfüllen zu können. Die Verwendung eines Ventilkörpers führt
zu einem besonders sicheren und reproduzierbaren Befüllprozess.
[0024] Bevorzugt wird der Ventilkörper bei dieser Ausführungsform nach dem Befüllen des
Radionuklid-Aufnahmeraums mit dem Radionuklid in einer geschlossenen Ventilstellung
angeordnet. Der Ventilkörper kann beispielsweise beim Lösen bzw. Abziehen des Einfüllelements
vom Ventilkörper automatisch bzw. selbsttätig in eine geschlossene Ventilstellung
übergeführt werden. Bei dieser Ausführung kann der Ventilkörper nur in der offenen
Ventilstellung angeordnet sein, so lange das Einfüllelement mit dem Ventilkörper verbunden
ist.
[0025] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das Radionuklid durch die frei,
d.h. unverschlossen, vorliegende Radionuklid-Einlassöffnung eingefüllt, wobei das
Radionuklid bevorzugt im festen, insbesondere im granularen Zustand, oder im flüssigen
Zustand vorliegt. Beispielsweise kann das Radionuklid mittels eines Trichters durch
die frei vorliegende Radionuklid-Einlassöffnung in die Radionuklidbatteriezelle eingebracht
werden.
[0026] Vorzugsweise weist das Verfahren den folgenden weiteren Schritt auf:
Befüllen eines Elektrolyt-Aufnahmeraums des Batteriezellengehäuses mit einem Elektrolyten
durch eine Elektrolyt-Einlassöffnung. Die Verwendung eines Elektrolyten ist insbesondere
bei Ausführungen vorteilhaft, bei denen als Betriebskomponente(n) zumindest eine Elektrode
vorgesehen ist. Bei dieser Ausführungsform kann ein Elektrolyt-Aufnahmeraum vorgesehen
sein, der den Elektrolyten aufnehmen kann. Der Elektrolyt-Aufnahmeraum kann i-dent
zum Radionuklid-Aufnahmeraum ausgebildet sein. Der Elektrolyt-Aufnahmeraum kann der
Radionuklid-Aufnahmeraum sein, so dass der Elektrolyt gemeinsam mit dem Radionuklid
im selben Radionuklid-Aufnahmeraum vorliegen. Dazu kann auch die Elektrolyt-Einlassöffnung
die Radionuklid-Einlassöffnung sein, sodass das Radionuklid und der Elektrolyt durch
dieselbe Einlassöffnung eingebracht werden. Wie oben beschrieben kann ein Ventilkörper
oder eine Membran an der Elektrolyt-Einlassöffnung angeordnet sein. Der Elektrolyt
kann gasförmig, flüssig, oder granular vorliegen.
[0027] Bevorzugt ist ein Verschlusselement vorgesehen sein, mit welchem die Elektrolyt-Einlassöffnung,
vorzugsweise im Wesentlichen gasdicht, verschlossen ist. Das Verschlusselement kann
wie oben in Zusammenhang mit der Radionuklid-Einlassöffnung beschrieben ausgebildet
sein.
[0028] Vorzugsweise kann das Batteriezellengehäuse zumindest eine erste Luft-Auslassöffnung
aufweisen, um das Befüllen mit Radionuklid zu vereinfachen. Dazu kann die Luft-Auslassöffnung
gesondert und beabstandet von der Radionuklid-Einlassöffnung vorliegen. Durch die
Luft-Auslassöffnung kann Luft aus dem Radionuklid-Aufnahmeraum entweichen, die vom
eingebrachten Radionuklid sukzessive während des Befüllens verdrängt wird. Die Luft-Auslassöffnung
und die Radionuklid-Einlassöffnung können identisch ausgebildet sein, beispielsweise
kann an beiden ein Ventilkörper oder eine Membran angeordnet werden. Je nachdem, ob
das eingebrachte Radionuklid eine höhere oder eine niedrigere Dichte als die im Radionuklid-Aufnahmeraum
ursprünglich vorhandene Luft aufweist, kann es günstig sein, das Batteriezellengehäuse
während des Befüllens derart relativ zur Erdbeschleunigung zu drehen, dass die Radionuklid-Einlassöffnung
höher oder niedriger als die Luft-Auslassöffnung gelegen ist. Weist das Radionuklid
eine höhere Dichte als Luft auf, ist es beispielsweise günstig, wenn die Luft-Auslassöffnung
gleich hoch oder höher liegt als die Radionuklid-Einlassöffnung, da die Luft nach
oben (relativ zur Erdbeschleunigung) verdrängt wird. Für den Fall, dass das Radionuklid
eine niedrigere Dichte als Luft aufweist, ist es günstig die Luft-Auslassöffnung niedriger
als die Radionuklid-Einlassöffnung, gleich hoch oder möglichst niedrig anzuordnen.
[0029] Zudem kann ein weiteres Verschlusselement vorgesehen sein, mit welchem die erste
Luft-Auslassöffnung, vorzugsweise im Wesentlichen gasdicht, verschlossen ist. Wie
die Radionuklid-Einlassöffnung muss auch die Luft-Auslassöffnung verschlossen werden.
Das weitere Verschlusselement zum Verschließen der Luft-Auslassöffnung kann gleich
ausgebildet sein wie das Verschlusselement zum Verschließen der Radionuklid-Einlassöffnung.
[0030] Vorzugsweise kann das Batteriezellengehäuse einen Elektrolyt-Aufnahmeraum aufweisen,
in welchem ein Elektrolyt angeordnet ist, wobei das Batteriezellengehäuse zumindest
eine Elektrolyt-Einlassöffnung zum Befüllen des Elektrolyt-Aufnahmeraums des Batteriezellengehäuses
mit dem Elektrolyten im assemblierten Zustand der mechanischen und/oder elektrischen
Betriebskomponenten aufweist. Wenn als Betriebskomponente zumindest eine Elektrode
vorgesehen ist, kann die Verwendung eines Elektrolyten vorteilhaft sein, um eine REDOX
Reaktion zu ermöglichen. Dazu kann ein Elektrolyt-Aufnahmeraum vorgesehen sein, der
den Elektrolyten aufnehmen kann. Der Elektrolyt-Aufnahmeraum kann gleich dem Radionuklid-Aufnahmeraum
ausgebildet sein. Der Elektrolyt-Aufnahmeraum kann der Radionuklid-Aufnahmeraum sein,
somit kann der Elektrolyt gemeinsam mit dem Radionuklid im selben Radionuklid-Aufnahmeraum
vorliegen.
[0031] Vorzugsweise ist der folgende weitere Schritt vorgesehen:
Befüllen eines Aufnahmeraums für radio-lumineszentes Material des Batteriezellengehäuses
mit einem radio-lumineszenten Material durch eine Einlassöffnung für radio-lumineszentes
Material. Wenn als Betriebskomponente zumindest eine Photodiode vorgesehen ist, kann
die Verwendung von radio-lumineszentem Material vorteilhaft bzw. notwendig sein. Dazu
kann ein Aufnahmeraum für radio-lumineszentes Material vorgesehen sein, der das radio-lumineszente
Material aufnehmen kann. Der Aufnahmeraum für radio-lumineszentes Material kann gleich
dem Radionuklid-Aufnahmeraum ausgebildet sein. Der Aufnahmeraum für radio-lumineszentes
Material kann der Radionuklid-Aufnahmeraum sein, somit kann der das radio-lumineszente
Material gemeinsam mit dem Radionuklid im Radionuklid-Aufnahmeraum vorliegen. Diese
Anordnung ist besonders günstig, da das Radionuklid von radio-lumineszentem Material
umgeben bzw. mit radio-lumineszentem Material vermischt wird. Damit kann die Ausbeute
an Photonen erhöht werden. Die Einlassöffnung für radio-lumineszentes Material kann
gleich ausgebildet sein wie die Radionuklid-Einlassöffnung, insbesondere können beide
identisch ausgebildet sein, beispielsweise kann an beiden ein Ventilkörper oder eine
Membran angeordnet werden.
[0032] Die vorliegende Erfindung wird anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
weiter erläutert, auf die sie jedoch nicht beschränkt sein soll.
Fig. 1A-D zeigen eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Radionuklidbatteriezelle,
die mittels eines Ventilkörpers mit Radionuklid befüllbar ist.
Fig. 2A-D zeigen eine schematische Darstellung einer weiteren erfindungsgemäßen Radionuklidbatteriezelle,
die mittels eines Injektionselements und einer Membran mit Radionuklid befüllbar ist.
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Radionuklidbatteriezelle, die mit
Radionuklid und einem Elektrolyten befüllbar ist.
Fig. 4A-C zeigen Ausschnitte eines Batteriezellengehäuses der erfindungsgemäßen Radionuklidbatteriezelle.
Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren erfindungsgemäßen Radionuklidbatteriezelle
mir radio-lumineszentem Material und einer Photodiode.
Fig. 6A zeigt schematisch eine Schichtstruktur einer Photodiode der erfindungsgemäßen
Radionuklidbatteriezelle mit einer Schicht aus radio-lumineszentem Material und Distanzhaltern
in einem aufgerollten Zustand.
Fig. 6B zeigt schematisch die Schichtstruktur aus Fig. 6A in einem gefalteten Zustand.
[0033] Fig. 1A zeigt eine Radionuklidbatteriezelle 1 zur Erzeugung von elektrischer Energie
aus emittierter Strahlungsenergie eines Radionuklids 2 (siehe Fig. 1D). Die Radionuklidbatteriezelle
1 weist ein zylindrisches Batteriezellengehäuse 3 mit zwei Ventilkörpern 4 auf, die
an einer Radionuklid-Einlassöffnung 5 bzw. an einer Luft-Auslassöffnung 6 angeordnet
sind. Die Radionuklidbatteriezelle 1 weist zudem zwei elektrische Anschlüsse 7 auf,
mit denen die Radionuklidbatteriezelle 1 elektrisch verbunden werden kann. Figur 1B
zeigt eine Draufsicht der in Fig. 1A dargestellten Radionuklidbatteriezelle 1.
[0034] Fig. 1C zeigt einen Querschnitt durch das Batteriezellengehäuse 3 vor dem Befüllen
mit dem Radionuklid 2. Die Radionuklidbatteriezelle 1 weist mechanische und/oder elektrische
Betriebskomponenten 27 (siehe Figur 3) innerhalb des Batteriezellengehäuses 3 auf,
welche gemäß Fig. 1C bereits assembliert sind. Der besseren Übersicht halber sind
die mechanischen und/oder elektrischen Betriebskomponenten 27 in den Fig. 1A bis 1D
nicht dargestellt. Im Batteriezellengehäuse 3 ist ein Radionuklid-Aufnahmeraum 8 vorgesehen,
in den das Radionuklid 2 eingebracht wird. Der Radionuklid-Aufnahmeraum 8 kann von
einem Gehäuse eingeschlossen sein. Dieses Gehäuse kann aus einem der Strahlungsart
des Radionuklids 2 angepassten Material bestehen. Für Betastrahlung kann ein den Radionuklid-Aufnahmeraum
8 einschließender strahlenresistenter, beispielsweise transparenter, Kunststoffbehälter
vorgesehen sein. Der Kunststoffbehälter kann beispielsweise aus Polyimid, mit Wandstärken
von beispielsweise 100 µm bis 1 mm, bevorzugt von 300 µm bis 0.7 mm, gebildet sein.
Alternativ kann das Gehäuse aus Glas, beispielsweise aus Borsilikatglas, mit Wandstärken
von 50 µm bis zu 4 mm, insbesondere von 300 µm bis zu 3 mm, bevorzugt von 500 µm bis
zu 2 mm, gebildet sein. Das Gehäuse des Radionuklid-Aufnahmeraums 8 kann beispielsweise
aus Aluminium bestehen. Für gasförmige Radionuklide 2 kann der Radionuklid-Aufnahmeraum
8 von einem im Wesentlichen gasdichten, für die jeweilige emittierte Strahlungsart
im Wesentlichen transparenten Tank eingeschlossen sein, welcher im Inneren des Batteriezellengehäuses
3 befestigt sein kann. Die Gas-Diffusionseigenschaften bezüglich der Dichtheit des
Materials, aus dem der Tank besteht, soll in der Größenordnung von zeitlich dreimal
bis zu mindestens einmal der Halbwertszeit des Radionuklids liegen. Liegt die Halbwertszeit
beispielsweise bei 12 Jahren, sollte gasförmiges Radionuklid nicht innerhalb von mindestens
12 bis zu zirka 36 Jahren durch den Tank diffundieren. Für Betastrahlung kann Glas
oder Kunststoff verwendet werden. Da es kein geeignetes Material gibt, das transparent
für Alphastrahlung ist, kann ein Alpha-strahlendes Radionuklid 2 beispielsweise gemeinsam
mit einem radio-lumineszentem Material 22 (siehe Fig. 5) im Radionuklid-Aufnahmeraum
8 angeordnet sein. Diese Anordnung kann auch für Beta-strahlende Radionuklide 2 günstig
sein.
[0035] Bei der Ausführungsform der Fig. 1A bis 1D ist der Ventilkörper 4 an der Radionuklid-Einlassöffnung
5 angeordnet. Gemäß Fig. 1C wird ein Einfüllelement 9mit dem Ventilkörper 4 verbunden.
Mittels des Einfüllelements 9 wird das Radionuklid 2 durch den in der Radionuklid-Einlassöffnung
5 angeordneten Ventilkörper 4 in den Radionuklid-Aufnahmeraum 8 eingebracht. Das Batteriezellengehäuse
3 weist die erste Luft-Auslassöffnung 6 auf, an der einer der Ventilkörper 4 angeordnet
ist, der mit einem weiteren Einfüllelement 9 verbunden ist. Durch das Verbinden der
Ventilkörper 4 mit den Einfüllelementen 9 werden die Ventilkörper 4 von einer geschlossenen
Stellung in eine offene Stellung überführt. Entsprechend können die Ventilkörper 4
durch das Abziehen bzw. Trennen der Einfüllelemente 9 von den Ventilkörpern 4 in eine
geschlossene Stellung überführt werden. Die Luft-Auslassöffnung 6 vereinfacht das
Befüllen mit Radionuklid 2, da die vom Radionuklid 2 verdrängte Luft durch die Luft-Auslassöffnung
6 entweichen kann. In der gezeigten Ausführung werden die Luft-Auslassöffnung 6 und
die Radionuklid-Einlassöffnung 5 gleichzeitig verwendet. Nach dem Einfüllen des Radionuklids
2 werden die Einfüllelemente 9 von den Ventilkörpern 4 getrennt, wodurch die Ventilkörper
4 in einer geschlossenen Stellung vorliegen (vgl. Fig. 1D). Damit sind sowohl die
Radionuklid-Einlassöffnung 5 als auch die Luft-Auslassöffnung 6 verschlossen. Durch
die Anordnung der Ventilkörper 4 und der geschlossenen Stellung der Ventilkörper 4
sind die erste Luft-Auslassöffnung 6 und die Radionuklid-Einlassöffnung 5 im Wesentlichen
gasdicht verschlossen. Weitere mechanische und/oder elektrische Betriebskomponenten
27 sind in dieser Ausführungsform nicht gezeigt, da die Erfindung unabhängig vom Typ
der Radionuklidbatteriezelle 1 ist und daher die Ausgestaltung variieren kann. Beispielsweise
kann eine Elektrode 15 (siehe Figur 3) und/oder eine Photodiode (siehe Figur 5 oder
6) im Inneren des Batteriezellengehäuses 3 assembliert sein, während das Radionuklid
2 eingefüllt wird.
[0036] Fig. 1D zeigt einen Querschnitt durch die Radionuklidbatteriezelle 1 aus Fig. 1A.
Zu diesem Zeitpunkt ist das Radionuklid 2 bereits in den Radionuklid-Aufnahmeraum
8 eingefüllt und die Einfüllelemente 9 wurden von den Ventilkörpern 4 getrennt. Zum
sicheren Verschließen der Radionuklid-Einlassöffnung ist jeweils ein Verschlusselement
11 den beiden Ventilkörpern 4 angeordnet. Die Verschlusselemente 11 sind über unlösbare
Verbindungen, insbesondere über Klebeverbindungen, mit den Ventilkörpern 4 verbunden.
Alternativ können die Verschlusselemente 11 an die Ventilkörper 4 angeschweißt werden.
Weiters können lösbare Verbindungen, beispielsweise Schraubverbindungen oder Klemmverbindungen,
zwischen den Verschlusselementen 11 und den Ventilkörpern 4 vorgesehen sein.
[0037] Bei einer alternativen Ausführungsform (nicht gezeigt) kann das Radionuklid 2 beispielsweise
mittels eines Trichters durch die frei vorliegende Radionuklid-Einlassöffnung 5 eingefüllt
werden. Bei dieser Ausführung liegt das Radionuklid 2 bevorzugt im festen, insbesondere
im granularen Zustand, oder im flüssigen Zustand vor.
[0038] Fig. 2A zeigt eine weitere Ausführungsform der Radionuklidbatteriezelle 1, bei welcher
Verschlusselemente 11 an der Radionuklid-Einlassöffnung 5 und der Luft-Auslassöffnung
6 angeordnet sind. In der gezeigten Ausführung können die Verschlusselemente 11 über
Klebeverbindungen mit dem Batteriezellengehäuse 3 verbunden sein. Fig. 2B zeigt eine
Draufsicht auf die Radionuklidbatteriezelle 1 aus Fig. 2A.
[0039] Fig. 2C zeigt einen Querschnitt durch das Batteriezellengehäuse 3 aus Figur 2A vor
dem Befüllen mit Radionuklid 2. Die mechanischen und/oder elektrischen Betriebskomponenten
27 (nicht gezeigt, siehe Figur 3) innerhalb des Batteriezellengehäuses 3 der Radionuklidbatteriezelle
1 sind bereits assembliert. Im Batteriezellengehäuse 3 ist ein Radionuklid-Aufnahmeraum
8 vorgesehen, in den das Radionuklid 2 eingebracht wird. An der Radionuklid-Einlassöffnung
5 sind zwei Membranen 12 angeordnet, die gemeinsam eine Doppelmembran 13 bilden, durch
die ein Injektionselement 14, hier eine Kanüle, geführt wird. Mittels des Injektionselements
14 wird das Radionuklid 2 durch die Doppelmembran 13 in den Radionuklid-Aufnahmeraum
8 des Batteriezellengehäuses 3 eingebracht. Das Batteriezellengehäuse 3 weist eine
erste Luft-Auslassöffnung 6 auf, an der ebenfalls eine Doppelmembran 13 angeordnet
ist. Die Luft-Auslassöffnung 6 vereinfacht das Befüllen mit Radionuklid 2, da die
vom Radionuklid 2 verdrängte Luft durch die Luft-Auslassöffnung 6 entweichen kann.
Dazu ist ein weiteres Injektionselement 14, hier wiederum eine Kanüle, durch die Membran
13 geführt. Die Luft-Auslassöffnung 6 und die Radionuklid-Einlassöffnung 5 werden
gleichzeitig verwendet. Nach dem Einfüllen des Radionuklids 2 werden die Injektionselemente
14 entfernt. Die Radionuklid-Einlassöffnung 5 und die Luft-Auslassöffnung 6 werden
mittels der Verschlusselemente 11 verschlossen. Weitere mechanische und/oder elektrische
Betriebskomponenten 27 sind in dieser Ausführungsform wie bei der Ausführungsform
der Fig. 1A bis Fig. 1D nicht gezeigt, da die Erfindung unabhängig vom Typ der Radionuklidbatteriezelle
ist und daher die Ausgestaltung variieren kann. Beispielsweise kann eine Elektrode
15 (siehe Fig. 3) und/oder eine Photodiode 23 (siehe Fig. 5) vorgesehen sein.
[0040] Fig. 2D zeigt einen Querschnitt der in Fig. 2A gezeigten Radionuklidbatteriezelle
1. Im gezeigten Zustand ist das Radionuklid 2 bereits in den Radionuklid-Aufnahmeraum
8 eingefüllt und die Verschlusselemente 11 wurden in die Luft-Auslassöffnung 6 und
die Radionuklid-Einlassöffnung 5 eingeklebt, um das Batteriezellengehäuse 3 im Wesentlichen
gasdicht zu verschließen. Die Verschlusselemente 11 sind über unlösbare Verbindungen,
insbesondere über Klebeverbindung, mit dem Batteriezellengehäuse 3 verbunden.
[0041] Fig. 3 zeigt ein Batteriezellengehäuse 3 mit assemblierten mechanischen und/oder
elektrischen Betriebskomponenten 27, das mit einem der zuvor geschilderten Verfahren
hergestellt werden kann. Das Batteriezellengehäuse 3 kann beispielsweise eine Seitenlänge
von 10 mm bis 1000 mm, insbesondere von 20 mm bis 300 mm, bevorzugt von 30 mm bis
200 mm, besonders bevorzugt 80 mm bis 140 mm, aufweisen. Alternativ kann das Batteriezellengehäuse
zylindrisch, sphärisch oder als Polyeder ausgeführt sein. Es sind zwei Elektroden
15A, 15B vorgesehen, die jeweils direkt am Batteriezellengehäuse 3 angeordnet sind.
Der Radionuklid-Aufnahmeraum 8 wird durch die Elektrode 15A, eine Trennstruktur 16
sowie das Batteriezellengehäuse 3 begrenzt. Somit ist die Elektrode 15A, die die Kathode
sein kann, in der Radionuklidbatteriezelle 1 in direktem Kontakt mit dem Radionuklid
2. Es können Effekte wie Diffusion und/oder Korrosion bei der Auswahl der Materialien
berücksichtigt werden, um chemische Veränderung bzw. eine Beschädigung der Elektrode
15A zu vermeiden. Die Trennstruktur 16 wird vorzugsweise gemeinsam mit flüssigen und/oder
gasförmigen Radionukliden 2 verwendet, wobei in diesem Fall in erster Linie Beta-Strahler
als Radionuklid 2 in Frage kommen, da die Trennstruktur 16 Alpha-Strahlung blockiert.
Beta-Strahlung hingegen wirkt auch durch dünne Schichten hindurch, wobei die Dicke
der Trennstruktur 16 in einem Bereich von 10 nm bis 1 mm, insbesondere 50 nm bis 300
µm, bevorzugt zwischen 300 nm und 100 µm liegen kann. Als Materialien für die Trennstruktur
16 können Polymere und dünne Glasschichten, aber auch metallisierte Polymerfolien
und Graphenschichten zum Einsatz kommen. Über die Radionuklid-Einlassöffnung 5 kann
der Radionuklid-Aufnahmeraum 8 während der Herstellung mit Radionuklid 2 befüllt werden,
wobei Luft über die erste Luft-Auslassöffnung 6 entweichen kann. Zusätzlich wird von
der Elektrode 15B, die die Anode sein kann, der Trennstruktur 16 und der Batteriezellengehäuse
3 ein Elektrolyt-Aufnahmeraum 17 begrenzt. Über eine Elektrolyt-Einlassöffnung 18
wird ein Elektrolyt (nicht gezeigt) in den Elektrolyt-Aufnahmeraum 17 eingebracht.
Dieser Schritt findet, ebenso wie das Befüllen mit Radionuklid 2, statt, nachdem die
mechanischen und/oder elektrischen Betriebskomponenten 27 der Radionuklidbatteriezelle
1 assembliert wurden. Bevorzugt wird der Elektrolyt-Aufnahmeraum 17 mit dem Elektrolyten
befüllt und die Elektrolyt-Einlassöffnung 18 verschlossen, bevor der Radionuklid-Aufnahmeraum
8 mit Radionuklid 2 befüllt wird. Über eine zweite Luft-Auslassöffnung 19 kann Luft
aus dem Elektrolyt-Aufnahmeraum 17 entweichen, die vom eingebrachten Elektrolyten
verdrängt wird. Die Radionuklid-Einlassöffnung 5, die Luft-Auslassöffnung 6, die Elektrolyt-Einlassöffnung
18 und die zweite Luft-Auslassöffnung 19 werden jeweils nach Befüllen mit Radionuklid
bzw. mit dem Elektrolyten verschlossen. Zumindest die Elektrode 15B kann Strukturelemente
21 aufweisen, die die Oberfläche der Elektrode 15B und damit die Wahrscheinlichkeit
einer Interaktion mit vom Radionuklid 2 freigesetzter radioaktiver Strahlung erhöhen.
Die Strukturelemente 21 können beispielsweise Nano- oder Mikrostrukturelemente sein
oder aufweisen, die beispielsweise mit nanotechnischen Abscheideverfahren aufgebracht
werden können. Zum Beispiel können Nanoröhren (engl. "Nanotubes") verwendet werden,
die aus TiO
2 bestehen können. Vor allem im Zusammenhang mit Beta-Strahlern ist die Verwendung
von Nanostrukturen vorteilhaft, um die Effizienz der Radionuklidbatteriezelle 1 zu
steigern. Die Strukturelemente 21 sind in der Radionuklidbatteriezelle 1 vom Elektrolyten
umgeben bzw. befinden sich im Elektrolyt-Aufnahmeraum 17 und bilden einen innigen
Verbund zum REDOX-Prozess der Elektronenleitung in der Radionuklidbatteriezelle 1.
Der Elektrolyt kann beispielsweise Iod oder Kaliumiodid beinhalten und kann die Regeneration
der Elektrode 15B nach dem Einfall von radioaktiver Strahlung beschleunigen und damit
die Effizienz der Umsetzung von Strahlung in elektrischen Strom verbessern. In diesem
Ausführungsbeispiel liegen die die Radionuklid-Einlassöffnung 5, die Luft-Auslassöffnung
6, die Elektrolyt-Einlassöffnung 18 und die zweite Luft-Auslassöffnung 19 frei vor;
das Radionuklid 2 sowie der Elektrolyt können beispielsweise mittels eines Trichters
eingebracht werden. Die Höhe der Elektrolyt-Einlassöffnung 18 kann sich von der Höhe
der zweiten Luft-Auslassöffnung 19 unterscheiden. Hat der Elektrolyt eine höhere Dichte
als Luft, sammelt sich der Elektrolyt (relativ zur Erdbeschleunigung) unterhalb der
Luft im Elektrolyt-Aufnahmeraum 17. Es ist daher günstig, wenn die zweite Luft-Auslassöffnung
19 oberhalb der Elektrolyt-Einlassöffnung 18 angeordnet ist. Es ist besonders vorteilhaft,
wenn die zweite Luft-Auslassöffnung 19 möglichst am höchsten Punkt des Elektrolyt-Aufnahmeraums
17 angeordnet ist, um den Elektrolyt-Aufnahmeraum 17 möglichst vollständig mit Elektrolyt
befüllen zu können. Das Radionuklid 2 und/oder der Elektrolyt können in gleicher Weise
wie bei den Ausführungsformen der Fig. 1A bis Fig. 1D bzw. der Fig. 2A bis Fig. 2D
eingefüllt werden. Beispielsweise können an der Radionuklid-Einlassöffnung 5, der
Luft-Auslassöffnung 6, der Elektrolyt-Einlassöffnung 18 und/oder der zweite Luft-Auslassöffnung
19 Ventilkörper 4 (siehe Fig. 1A-D) oder Membrane 12 (siehe Fig. 2A-D) angeordnet
sein. Die mechanischen und/oder elektrischen Betriebskomponenten 27 umfassen bei diesem
Ausführungsbeispiel zwei Elektroden 15A und 15B, die Strukturelemente 21, sowie die
Trennstruktur 16, die vor dem Befüllen mit dem Elektrolyten und dem Radionuklid 2
assembliert werden. Das Radionuklid 2 wird frei in den Radionuklid-Aufnahmeraum 8
eingefüllt. Dazu liegt das Radionuklid 2 fest bzw. granular, flüssig oder gasförmig
vor.
[0042] Fig. 4A zeigt zwei Ausschnitte eines Batteriezellengehäuses 3 mit einer Radionuklid-Einlassöffnung
5 und einer ersten Luft-Auslassöffnung 6, die jeweils von einer Doppelmembran 13 verschlossen
sind. Durch jede der Doppelmembranen 13 ist ein Injektionselement 14, das hier eine
Kanüle ist, durchgeführt. Durch die Radionuklid-Einlassöffnung 5 wird Radionuklid
2 eingebracht, während gleichzeitig Luft durch die erste Luft-Auslassöffnung 6 entnommen
wird. Es wird jenes Volumen an Luft entnommen, das an Radionuklid 2 eingebracht wird,
um den Einfüll-Prozess zu beschleunigen.
[0043] In Fig. 4B ist ein Ausschnitt eines Batteriezellengehäuses 3 zu sehen, wobei die
Radionuklid-Einlassöffnung 5 ersichtlich ist. An der Radionuklid-Einlassöffnung 5
ist die Doppelmembran 13 angeordnet, durch die zwei Injektionselemente 14A, 14B durchgeführt
sind. Das eine Injektionselement 14A wird dazu verwendet, Radionuklid 2 durch die
Doppelmembran 13 in den Radionuklid-Aufnahmeraum 8 einzubringen. Das andere Injektionselement
14B wird dazu verwendet, Luft, die vom Radionuklid 2 verdrängt wird, aus dem Radionuklid-Aufnahmeraum
8 zu entnehmen. Dadurch ist keine separate Luft-Auslassöffnung 6 notwendig.
[0044] Fig 4C zeigt eine Detailansicht einer Ausführung der Radionuklid-Einlassöffnung 5
in dem Nuklidbatteriegehäuse 3, die nach der Befüllung des Radionuklid-Aufnahmeraums
8 mit dem Verschlusselement 11 verschlossen wurde.
[0045] Fig. 5 zeigt eine Ausführung der Radionuklidbatteriezelle 1 mit dem Radionuklid-Aufnahmeraum
8, einer Schicht aus radio-lumineszentem Material 22 und einer Photodiode 23. Das
radio-lumineszente Material 22 wird von der Strahlung des Radionuklids 2 angeregt,
woraufhin Photonen emittiert werden. Die emittierten Photonen können bevorzugt eine
Wellenlänge in einem Bereich von 1 nm bis zu 10 µm, insbesondere 200 nm bis 2000 nm,
bevorzugt 200 nm bis 900 nm, aufweisen. Die Photodiode 23 kann beispielsweise Silizium
(Si), kristallines Silizium (c-Si), monokristallines Silizium (m-Si), GaAs oder Perowskit
aufweisen. Die Photodiode 23 kann alternativ eine organische Solarzelle oder eine
DSSC ("Dye-sensitized solar cell") sein. Die zentrale abgestrahlte Wellenlänge kann
mit einem Sensitivitätsmaximum der Photodiode 23 zusammenfallen, um den Wirkungsgrad
der Radionuklidbatteriezelle zu erhöhen. Die Photonen werden von der Photodiode 23
absorbiert, wodurch ein elektrischer Strom bewirkt wird. In dieser Abbildung ist keine
Radionuklid-Einlassöffnung 5 zu sehen, Details dazu siehe die Figuren 1 bis 4.
[0046] Die Umwandlung von einfallender radioaktiver Strahlung in Photonen durch das radio-lumineszente
Material 22 wird durch den Einsatz von seltenen Erdoxiden, wie beispielsweise ZnS
mit Dotierung erzielt. Die einfallende radioaktive Strahlung gibt Energie ab, dies
führt zu angeregten Zuständen im radio-lumineszenten Material 22 und zu einer Sekundäremission
von Photonen. Das radio-lumineszente Material 22 ist derart gewählt, dass die Wellenlängen
der Photonenemissionen mit der Sensitivität der Photodiode 23 spektral überlappen
und so möglichst viele Photonen genutzt werden können. Das radio-lumineszente Material
kann Erdoxide und Phosphorsubstanzen, wie beispielsweise ZnS mit Silberdotierung in
Beimengung von grünem Phosphor oder Strontiumaluminat in einem Massenverhältnis von
100:1 bis 1:100, insbesondere 10:1 und 1:10, bevorzugt 1:4, aufweisen. Das radio-lumineszente
Material kann beispielsweise ZnS:Cu oder ZnS:Cu:Ag aufweisen. Das radio-lumineszente
Material kann in Hinblick auf die Spezies des Radionuklids 2 bzw. die zu erwartende
Strahlung abgestimmt werden. Die Ausbeute an Photonen aufgrund der einfallenden Strahlung
kann optimiert werden. Beispielsweise kann das Verhältnis Photonen/MeV ("light yield")
optimiert werden. Pro abgestrahlten Alpha-Partikel aus dem Radionuklid können beispielsweise
bis zu 10^5 Photonen entstehen.
[0047] Es kann eine Wellenlängenoptimierung durch den Einsatz von Quantum-Dot-Halbleitern
im Zusammenhang mit der Photodiode 23 erreicht werden, wobei die Sensitivität durch
Quantum-Dots exakt auf die zentrale Wellenlänge der Emission des radio-lumineszenten
Materials 22 abgestimmt wird.
[0048] Fig. 6A zeigt eine Photodiode 23, auf der eine Schicht aus radio-lumineszentem Material
22 aufgebracht ist. Es sind des Weiteren Distanzhalter 24 vorgesehen. Die Distanzhalter
24 sind aus einem chemisch-inerten und elektrisch isolierenden Material und für die
vom radio-lumineszentem Material 22 abgestrahlten Photonen transparent. Die Distanzhalter
24 können beispielsweise wabenförmig oder als Gitter ausgebildet sein, wobei das Radionuklid
2 in den Freiräumen innerhalb der Distanzhalter 24 und zwischen den Distanzhaltern
24 angeordnet sein kann. Wie in Figur 6A rechts oder links unten gezeigt ist, kann
die Schichtstruktur 25 aufgewickelt werden, bevor sie in dem Batteriezellengehäuse
3 angeordnet wird. Mittels der Distanzhalter 24 kann ein Volumen zwischen den Schichten
aus radio-lumineszentem Material 22 und Photodioden 23 definiert sein, in das zu einem
späteren Zeitpunkt Radionuklid 2 eingebracht werden kann. Die Distanzhalter 24 verbessern
die mechanische wie elektrische Stabilität der Radionuklidbatteriezelle 1. Die Distanzhalter
24 ermöglichen die Stapelbarkeit oder die Einrollbarkeit der Photodiode 23 bzw. die
Faltbarkeit. Die aufgewickelte Schichtstruktur 25 ist im Radionuklid-Aufnahmeraum
des Batteriezellengehäuses 3 angeordnet. Alternativ kann die Schichtstruktur 25 auch
gefaltet anstatt gerollt angeordnet sein, wie in Fig. 6B gezeigt ist.
1. Verfahren zur Herstellung einer Radionuklidbatteriezelle (1) zur Erzeugung von elektrischer
Energie aus emittierter Strahlungsenergie eines Radionuklids (2), aufweisend die Schritte:
Vorsehen von mechanischen und/oder elektrischen Betriebskomponenten (27), insbesondere
zumindest einer Elektrode (15, 15A, 15B) und/oder einer Photodiode (23);
Assemblieren der mechanischen und/oder elektrischen Betriebskomponenten (27) innerhalb
eines Batteriezellengehäuses (3) der Radionuklidbatteriezelle (1);
Befüllen eines Radionuklid-Aufnahmeraums (8) des Batteriezellengehäuses (3) im assemblierten
Zustand der mechanischen und/oder elektrischen Betriebskomponenten (27) mit dem Radionuklid
(2) durch eine Radionuklid-Einlassöffnung (5) des Batteriezellengehäuses (3); und
Verschließen der zumindest einen Radionuklid-Einlassöffnung (5) des Batteriezellengehäuses
(3), um die Radionuklidbatteriezelle (1) zu erhalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verschließen der Radionuklid-Einlassöffnung (5) ein Verschlusselement (11) an
der Radionuklid-Einlassöffnung (5) angebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (11) über eine unlösbare Verbindung, insbesondere eine Fügeverbindung,
beispielsweise eine Schweiß- oder Klebeverbindung, mit dem Batteriezellengehäuse (3)
verbunden wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (11) über eine lösbare Verbindung, insbesondere eine Schraubverbindung
oder eine Klemmverbindung, mit dem Batteriezellengehäuse (3) verbunden wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Einfüllen des Radionuklids (2) zumindest eine Membran (12) an der Radionuklid-Einlassöffnung
(5) angeordnet wird und danach ein Injektionselement (14, 14A, 14B), insbesondere
eine Kanüle, durch die Membran (12) geführt und schließlich das Radionuklid (2) durch
das Injektionselement (14, 14A, 14B) in den Radionuklid-Aufnahmeraum (5) des Batteriezellengehäuses
(3) eingebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Einfüllen des Radionuklids (2) ein Ventilkörper (4) an der Radionuklid-Einlassöffnung
(5) angeordnet wird, danach ein Einfüllelement (9) mit dem Ventilkörper (4) verbunden
wird und das Radionuklid (2) mittels des Einfüllelements (9) durch den Ventilkörper
(4) in den Radionuklid-Aufnahmeraum (8) des Batteriezellengehäuses (3) eingebracht
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (4) nach dem Befüllen des Radionuklid-Aufnahmeraums (8) mit dem
Radionuklid (2) in einer geschlossenen Ventilstellung angeordnet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Radionuklid (2) durch die frei vorliegende Radionuklid-Einlassöffnung (5) eingefüllt
wird, wobei das Radionuklid (2) bevorzugt im festen, insbesondere im granularen Zustand,
oder im flüssigen Zustand vorliegt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den weiteren Schritt:
Befüllen eines Elektrolyt-Aufnahmeraums (17) des Batteriezellengehäuses (3) mit einem
Elektrolyten durch eine Elektrolyt-Einlassöffnung (18).
10. Radionuklidbatteriezelle (1) zur Erzeugung von elektrischer Energie aus emittierter
Strahlungsenergie eines Radionuklids (2), aufweisend:
mechanische und/oder elektrische Betriebskomponenten (27), insbesondere zumindest
einer Elektrode (15, 15A, 15B) und/oder einer Photodiode (23),
ein Batteriezellengehäuse (3), in dem die mechanischen und/oder elektrischen Betriebskomponenten
(27) assembliert sind,
wobei das Batteriezellengehäuse (3) einen Radionuklid-Aufnahmeraum (8) aufweist, in
welchem das Radionuklid (2) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Batteriezellengehäuse (3) zumindest eine Radionuklid-Einlassöffnung (5) zum Befüllen
des Radionuklid-Aufnahmeraums (8) des Batteriezellengehäuses (3) mit dem Radionuklid
(2) im assemblierten Zustand der mechanischen und/oder elektrischen Betriebskomponenten
(27) aufweist.
11. Radionuklidbatteriezelle (1) nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch ein Verschlusselement (1), mit welchem die Radionuklid-Einlassöffnung (5), vorzugsweise
im Wesentlichen gasdicht, verschlossen ist.
12. Radionuklidbatteriezelle (1) nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Batteriezellengehäuse (3) zumindest eine erste Luft-Auslassöffnung (6) aufweist,
um das Befüllen mit Radionuklid (2) zu vereinfachen.
13. Radionuklidbatteriezelle (1) nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch ein weiteres Verschlusselement (11), mit welchem die erste Luft-Auslassöffnung (6),
vorzugsweise im Wesentlichen gasdicht, verschlossen ist.
14. Radionuklidbatteriezelle (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Batteriezellengehäuse (3) einen Elektrolyt-Aufnahmeraum (17) aufweist, in welchem
ein Elektrolyt angeordnet ist, wobei das Batteriezellengehäuse (3) zumindest eine
Elektrolyt-Einlassöffnung (18) zum Befüllen des Elektrolyt-Aufnahmeraums (17) des
Batteriezellengehäuses (3) mit dem Elektrolyten im assemblierten Zustand der mechanischen
und/oder elektrischen Betriebskomponenten (27) aufweist.