Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Schuhtechnik, insbesondere
Schuhe um Alltagsbereich, wie z.B. Sneaker, und betrifft eine Sohle für einen solchen
Schuh.
Stand der Technik
[0002] Im Stand der Technik ist eine Vielzahl von Alltagsschuhen mit verschiedenen Dämpfungssystemen
bekannt. Alltagsschuhe, wie z.B. Sneaker unterscheiden sich signifikant in den Anforderungen,
die an die Sohle hinsichtlich Dämpfungseigenschaften gestellt werden, von Sportschuhen,
insbesondere von Laufsportschuhen. Zum einen ist die Belastung für den Fuss im Alltag
typischerweise deutlich geringer als beim Laufsport. Zum anderen verbleibt der Schuh
beispielsweise beim Stehen länger am Boden als ein typischer Laufschuh, wodurch die
Stabilitätsanforderungen an die Sohle eines solchen Schuhs verschieden von denen eines
Laufschuhs sind.
[0003] Im Stand der Technik sind beispielsweise Sohlen mit einem Gelkern als Dämpfungssystem
bekannt. Weit verbreitet sind Alltagsschuhe mit Sohlen, welche im Fersenbereich einen
Gelkern zur Gewährleistung einer vertikalen Dämpfung beim Auftritt aufweisen. Des
Weiteren wurden Verbesserungen der vertikalen Dämpfungseigenschaften dadurch erreicht,
dass einzelne Federelemente im Fersenbereich zwischen Lauf- und Brandsohle angebracht
wurden. Andere bekannte Lösungen zur Dämpfung beinhalten in der Sohle eingekapselte
Gase und/oder abgeschlossene Luftkammern.
Darstellung der Erfindung
[0004] Problematisch an bekannten Alltagsschuhen ist deren umweltbelastende Herstellung
aufgrund des relativ hohen Anteils an Polymermaterial aus fossilen Quellen, welches
für die Mittelsohle benötigt wird. Der normwalerweise relativ hohe Anteil an Polymermaterial
der Schuhsohle hat ein hohes Gewicht zur Folge, was den Tragekomfort verringert und
den Träger schneller ermüdet. Zudem wird eine Verbesserung der Dämpfungswirkung häufig
durch zusätzliche Polymermaterialien erreicht, was unter ökologischen Gesichtspunkten
problematisch ist.
[0005] Bekannte Dämpfungssysteme haben zudem den Nachteil, dass durch die Dämpfung notwendigerweise
Energie verloren geht, was die Kraftanforderung an den Träger erhöht und diesen somit
schneller ermüdet. Da die Dämpfungssysteme typischerweise das Gewicht des Schuhs erhöhen,
wird die auftretende Ermüdung zusätzlich verstärkt. Andererseits bieten viele bekannte
Dämpfungssysteme zwar eine zufriedenstellende Dämpfung der beim Auftritt der Ferse
vertikal wirkenden Kräfte, jedoch bieten diese Systeme keine ausreichende Absorption
von horizontal auftretenden Kräften, was besonders bei Menschen mit Knie- und/oder
Hüftgelenkschmerzen problematisch ist.
[0006] Ein weiterer Nachteil der im Stand der Technik bekannter Dämpfungssysteme ist, dass
diese Instabilitäten zur Folge haben können, welche unter anderem beim Stehen auftreten.
Während dies bei Sportschuhen, insbesondere Laufschuhen, aufgrund des kurzen Bodenkontakts
von geringerer Bedeutung ist, stellt dieser Effekt einen signifikanten Komfortverlust
bei Alltags- und Freizeitschuhen dar. Ein häufig auftretendes Problem diesbezüglich
ist der durch das Dämpfungssystem oder die Sohlenkonstruktion ausgelöste Schwimmeffekt.
[0007] Es ist daher die allgemeine Aufgabe der Erfindung den Stand der Technik im Bereich
der Schuhsohlen weiterzuentwickeln und vorzugsweise die Nachteile des Stands der Technik
ganz oder teilweise zu überwinden.
[0008] In vorteilhaften Ausführungsformen wird eine Schuhsohle bereitgestellt, welche eine
zufriedenstellende Dämpfungswirkung aufweist und gleichzeitig den Energieverlust beim
Abdruck aufgrund der Dämpfung verringert. In weiteren vorteilhaften Ausführungsformen
wird eine Sohle bereitgestellt, die ein geringes Gewicht aufweist und umweltschonender
und kostengünstiger hergestellt werden kann. In weiteren vorteilhaften Ausführungsformen
wird eine Schuhsohle bereitgestellt, die sowohl vertikal als auch horizontal wirkende,
beim Laufen auftretende Kräfte zufriedenstellen dämpfen kann. In weiteren vorteilhaften
Ausführungsformen wird eine Schuhsohle bereitgestellt, die einen stabilen Stand ermöglicht
und bevorzugt den Schwimmeffekt verhindert oder verringert.
[0009] In einem ersten Aspekt der Erfindung wird die allgemeine Aufgabe durch eine Schuhsohle
gelöst, welche eine Stabilträgerplatte und eine Mittelsohle mit einem Vorderfussbereich,
einem Mittelfussbereich und einem Fersenbereich umfasst. Die Mittelsohle weist einen
zur Unterseite der Mittelsohle hin geöffneten lichten Freiraum auf, welcher peripher
im Wesentlichen vollständig von der Mittelsohle umgeben ist und von der Stabilträgerplatte
begrenzt wird. Somit hat die Mittelsohle an sich eine durchgehende zentrale Öffnung,
welche von der Stabilträgerplatte verschlossen ist. Zur Unterseite hin geöffnet bedeutet,
dass der lichte Freiraum als eine im getragenen Zustand vom Boden aus gesehen offene
Aussparung ausgebildet ist. Die Stabilträgerplatte begrenzt den lichten Freiraum typischerweise
in vertikaler Richtung. Der lichte Freiraum erstreckt sich vom Fersenbereich über
den Mittelfussbereich in den Vorderfussbereich der Mittelsohle. In einer solchen Sohle
ist die Stabilträgerplatte dazu ausgelegt, die Gewichtskraft des Trägers aufzunehmen
und die peripher umgebende Mittelsohle ist dazu ausgelegt, als Stützstruktur und Dämpfungssystem
zu wirken. Im Gegensatz zu herkömmlichen Sohlen, wirkt somit nicht die Mittelsohle,
sondern die Stabilträgerplatte als das Haupttragelement. Die Stabilträgerplatte erlaubt
somit die Reduktion der Mittelsohle auf den peripheren Beriech der Schuhsohle. Da
die Stabilträgerplatte ein wesentlich geringeres Gewicht als Mittelsohlen aus gängigen
Polymermaterialien aufweist, wird das Gewicht der Schuhsohle signifikant reduziert.
Typischerweise kann die Stabilträgerplatte biegeelastisch und inkompressibel sein.
Die Stabilträgerplatte ist vorzugsweise zumindest teilweise an der Unterseite der
Schuhsohle direkt der Umgebung exponiert und daher zumindest zum Teil von aussen sichtbar,
bzw. teilweise von der Mittelsohle unbedeckt, vorzugsweise im Beriech des lichten
Freiraums.
[0010] Vorzugsweise ist die Mittelsohle derart ausgebildet, dass die Stabilträgerplatte
beim Laufen nicht mit dem Boden in Kontakt kommt. Beispielsweise kann die Mittelsohle
ein den lichten Freiraum peripher, vorzugsweise vollständig, umlaufenden Steg ausbilden.
Dieser Steg kann eine Breite von 1 bis 4 cm, vorzugsweise 2 bis 4 cm aufweisen. Beim
Laufen kann der Steg entweder direkt oder über eine auf dem Steg aufgebrachte Aussensohle
mit dem Boden in Kontakt kommen.
[0011] Der lichte Freiraum ist in der Mitte der Mittelsohle angeordnet. Da der lichte Freiraum
peripher vollständig von der Mittelsohle umgeben ist, reicht dieser nicht bis an die
Aussenseite der Mittelsohle. Der lichte Freiraum ermöglicht einerseits eine signifikante
Gewichtseinsparung und andererseits erleichtert der lichte Freiraum das Biegen der
Stabilträgerplatte. Hierdurch kann eine biegesteifere Platte verwendet werden als
bei einer Sohle ohne lichten Freiraum, welche beim Laufen trotzdem noch komfortabel
gebogen werden kann und damit eine hohe Abdruckenergie bereitstellt. Dadurch ermüdet
der Träger weniger schnell und hat ein angenehmeres Laufgefühl. Zudem wird die Sohle
flexibler, was ebenfalls den Tragekomfort erhöht.
[0012] Richtungsangaben, wie sie in der vorliegenden Offenbarung verwendet werden, sind
wie folgt zu verstehen: Die Längsrichtung L der Sohle wird durch eine Achse vom Fersenbereich
zum Vorderfussbereich beschrieben und erstreckt sich somit entlang der Längsachse
der Sohle. Die Querrichtung Q der Sohle verläuft quer zur Längsachse und im Wesentlichen
parallel zur Unterseite der Sohle, beziehungsweise im Wesentlichen parallel zum Boden.
Somit verläuft die Querrichtung entlang einer Querachse der Sohle. Die vertikale Richtung
V bezeichnet im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung eine Richtung von der
Unterseite der Sohle in Richtung der Brandsohle, beziehungsweise im operativen Zustand
in Richtung des Fusses des Trägers und verläuft somit entlang einer Vertikalachse
der Sohle. Die Aussenseite der Mittelsohle bezeichnet den peripher umlaufenden äusseren
Bereich der Mittelsohle. Der mediale Bereich der Mittelsohle ist der Bereich eines
Schuhs eines Schuhpaares, welcher im getragenen Zustand dem zweiten Laufschuh zugewandt
ist. Dementsprechend bezeichnet der laterale Bereich der Mittelsohle eines Laufschuhpaares
den äusseren Bereich der Mittelsohle, welcher bei einem Laufschuhpaar im getragenen
Zustand dem zweiten Laufschuh abgewandt und damit gegenüberliegend zum medialen Bereich
angeordnet ist.
[0013] Dem Fachmann sind weichelastische Materialien für Sohlen hinlänglich bekannt. Beispielsweise
können Materialien mit einem Young Modul von etwa 0.0001 bis 0.2 GPa, insbesondere
0.001 bis 0.1 GPa verwendet werden. Typischerweise können solche Materialien Polymerschäume
umfassen. Als weichelastische Materialien können Gummi, Ethylen-Vinylacetat Copolymer
(EVA), Polyurethan, insbesondere thermoplastisches Polyurethan (TPU) oder expandiertes
thermoplastisches Polyurethan (eTPU), Polyamide, z.B. PA-11, PA-12, Nylon, Polyethylenterephthalat
(PET) oder Polybutylenterephthalat (TBT) oder Mischungen daraus, eingesetzt werden.
[0014] Die Stabilträgerplatte kann aus einem Hartpolymer, z.B. LDPE, HDPE, Polypropylen,
etc. oder aus Carbonfasern oder Mischungen daraus, bestehen. Des Weiteren kann die
Stabilträgerplatte zusätzlich oder alternativ ein gehärtetes Textilmaterial umfassen
oder aus diesem bestehen. Vorzugsweise ist die Stabilträgerplatte somit aus einem
anderen Material wie die Mittelsohle. Die Stabilträgerplatte wird während des Auftretens
und der Abrollbewegung durch den Träger gebogen. Aufgrund der typischerweise biegeelastischen
Eigenschaft der Platte, wird der Abdruckvorgang unterstützt, indem die Platte wieder
in die ursprüngliche, annähernd ebene Form zurückkehrt. Durch den lichten Freiraum
wird dieser Effekt zusätzlich verstärkt. Je grösser der Freiraum, bzw. je grösser
die Breite in Querrichtung des lichten Freiraums, desto effizienter ist die Energieübertragung
beim Abdruck. Zudem kann eine deutlich steifere Platte verwendet werden, da durch
den lichten Freiraum das Biegen der Stabilträgerplatte erleichtert wird. Vorzugsweise
weist die Stabilträgerplatte einen Shore Durometer von 60 bis 70 Shore D, bevorzugt
62 bis 68 Shore D auf. Die Stabilträgerplatte kann im Allgemeinen eine Dicke, d.h.
eine Ausdehnung in vertikaler Richtung von bis zu 5 mm, insbesondere 1 bis 5 mm, vorzugsweise
1.5 bis 4 mm, aufweisen
[0015] Typischerweise ist die Stabilträgerplatte dazu ausgelegt, dass der Fuss des Trägers
im operativen Zustand im Wesentlichen vollständig über der Stabilträgerplatte angeordnet
ist. Somit ist der Fuss des Trägers vorzugsweise nicht direkt über der Mittelsohle
angeordnet.
[0016] In einigen Ausführungsformen weist der der lichte Freiraum in Querrichtung der Mittelsohle
eine Breite (lichte Weite in Querrichtung) von mindestens 25% der Gesamtbreite in
Querrichtung der Mittelsohle auf. Beispielsweise kann die Breite (lichte Weite in
Querrichtung) mindestens 1 cm, bevorzugt mindestens 1.5 cm, insbesondere zwischen
1 cm und 5 cm, vorzugsweise zwischen 1.5 cm und 5 cm betragen. Aufgrund der Stabilträgerplatte
kann der lichte Freiraum relativ breit ausgestaltet werden, ohne dass es zu einer
Instabilität kommt. Die Länge (lichte Weite in Längsrichtung) des lichten Freiraums
in Längsrichtung kann mindestens 70%, insbesondere 70% bis 95%, vorzugsweise 70% bis
85% der Länge der Mittelsohle in Längsrichtung betragen. Die Länge (lichte Weite in
Längsrichtung) hängt von der jeweiligen Schuhgrösse ab, kann aber in einigen beispielhaften
Ausführungsformen mindestens 20 cm, insbesondere zwischen 20 und 30 cm, betragen.
[0017] In bestimmten Ausführungsformen weist der lichte Freiraum in Querrichtung der Mittelsohle
zumindest an einer Stelle eine Breite (lichte Weite in Querrichtung) von mindestens
1.5 cm, vorzugsweise mindestens 2 cm auf.
[0018] In einigen Ausführungsformen kann der lichte Freiraum eine über seine Länge in Längsrichtung
der Mittelsohle eine variable Breite (lichte Weite in Querrichtung) in Querrichtung
aufweisen. Beispielsweise kann die Mittelsohle, welche den lichten Freiraum umgibt
an der Peripherie des lichten Freiraums geschwungen, d.h. nicht gerade, ausgebildet
sein. Vorzugsweise ist der lichte Freiraum vollständig peripher von der Mittelsohle
umgeben.
[0019] Vorzugsweise ist die Breite (lichte Weite in Querrichtung) des lichten Freiraums
in Querrichtung im Vorderfussbereich grösser als im Fersenbereich und/oder im Mittelfussbereich,
da im Vorderfussbereich im Bereich der Zehengrundgelenke des Trägers die Sohle beim
Laufen gebogen wird und daher eine erhöhte Flexibilität in diesem Bereich vorteilhaft
für den Tragekomfort und die Energieübertragung beim Abdruck ist.
[0020] In einigen Ausführungsformen weist die Mittelsohle eine umlaufende Stufe zur besseren
Befestigung der Stabilträgerplatte auf. Die Stabilträgerplatte ist hierbei an der
Stufe angeordnet, und/oder daran befestigt. Vorzugsweise fluchtet die Stabilträgerplatte
mit der die Stabilträgerplatte umgebenden Mittelsohle, sodass der Übergangsbereich
zwischen der Stabilträgerplatte und der Mittelsohle in vertikaler Richtung stufenlos
ausgebildet ist. Die Stufe kann dabei bevorzugt in Richtung des lichten Freiraums
ausgebildet sein, bzw. diesen peripher im Wesentlichen vollständig umgeben.
[0021] In weiteren Ausführungsformen ist die Oberseite der Stabilträgerplatte, d.h. die
Oberfläche der Stabilträgerplatte, welche im getragenen Zustand dem Fuss des Trägers
zugewandt, bzw. der Brandsohle zugewandt ist, von der Mittelsohle unbedeckt. Die Mittelsohle
umgibt somit lediglich die Stabilträgerplatte peripher, wodurch Material und die Umwelt
belastendes Polymermaterial eingespart werden kann, ohne dass der Tragekomfort und
die Dämpfungswirkung verringert wird.
[0022] In einigen Ausführungsformen beträgt die Länge der Stabilträgerplatte in Längsrichtung
mindestens 80%, vorzugsweise 80% bis 95% der Länge der Mittelsohle und/oder die Breite
der Stabilträgerplatte in Querrichtung (Q) mindestens 50%, vorzugsweise 50 bis 90%,
der Breite der Mittelsohle in Querrichtung (Q). In solchen Ausführungsformen ist gewährleistet,
dass die Stabilträgerplatte das Gewicht des Träges hält und effizient über die gesamte
Schuhsohle, insbesondere auf die peripher umlaufende und in vertikaler Richtung unterhalb
der Stabilträgerplatte angeordneten Mittelsohle, verteilt.
[0023] In einigen Ausführungsformen weist die Mittelsohle im Fersenbereich eine durch die
Mittelsohle und die Stabilträgerplatte begrenzte Kavität auf. Eine solche Kavität
ist dabei zusätzlich zu den Kanälen vorgesehen und ist typischerweise dazu ausgebildet,
beim Erstkontakt des Schuhs mit dem Boden eine zusätzliche Dämpfungswirkung bereitzustellen.
Die Kavität ist kann zudem dazu ausgelegt sein, sich durch die beim Laufen auftretenden
Kräfte elastisch zu komprimieren. Im Allgemeinen kann die Kavität dabei vollständig
oder zumindest teilweise durch die weichelastische Mittelsohle gebildet, bzw. begrenzt
werden.
[0024] Vorzugsweise ist die Kavität vollständig abgeschlossen. Somit ist die Kavität in
solchen Ausführungsformen ein vollständig abgeschlossener Hohlraum, welcher elastisch
komprimierbar ist. Beispielsweise kann die Kavität in solchen Ausführungsformen vollständig
durch die weichelastische Mittelsohle begrenzt und abgeschlossen sein, oder vollständig
durch die weichelastische Mittelsohle und die Stabilträgerplatte begrenzt und abgeschlossen
sein. Durch den vollständigen Verschluss der Kavität kann vermieden werden, dass sich
Steine oder Holzstücke in der Kavität verfangen.
[0025] In weiteren Ausführungsformen ist die Kavität zwischen der Fersenkante, also dem
in Längsrichtung gesehen hintersten Teil der Mittelsohle, und dem lichten Freiraum
angeordnet. In solchen Ausführungsformen ergänzt die Kavität die Kanäle zur Dämpfung
optimal, da der zuerst mit dem Boden in Kontakt kommende Fersenbereich eine stark
verbesserte Dämpfungswirkung aufweist.
[0026] In einigen Ausführungsformen ist die Mittelsohle zumindest teilweise an der Unterseite
mit einer Aussensohle versehen. Vorzugsweise ist dabei der laterale Bereich der Mittelsohle
vollständig mit der Aussensohle versehen. Die Aussensohle kann dabei anti-Rutscheigenschaften
aufweisen. Es hat sich gezeigt, dass ein Rutschen beim Auftritt und Abdruck effizient
vermieden werden kann, wenn eine anti-Rutschaussensohle lediglich im lateralen Bereich
angeordnet wird. Zumindest in einem Teil des medialen Bereichs kann auf eine solche
Aussensohle aufgrund der natürlichen Bewegung des Fusses beim Laufen verzichtet werden,
ohne dass der Schuh beim Laufen gegenüber dem Boden rutscht. Hierdurch kann sowohl
Material als auch Gewicht eingespart werden.
[0027] Die Aussensohle kann dabei insbesondere kein integraler Bestandteil der Mittelsohle
sein. Beispielsweise kann die Aussensohle aus einem anderen Material als die Mittelsohle
hergestellt sein, welches z.B. abriebfester ist, als das Material der weichelastischen
Mittelsohle.
[0028] Die Aussensohle kann zudem strukturiert sein, wodurch die anti-Rutscheigenschaft
verbessert wird. Die Strukturierung kann z.B. regelmässig und unregelmässig angeordnete
Furchen oder Rinnen aufweisen.
[0029] In einigen Ausführungsformen weist die Mittelsohle mehrere als Sacklöcher ausgebildete
Kanäle auf, die zum lichten Freiraum hin geöffnet sind und sich in Richtung der Aussenseite
der Mittelsohle hin erstrecken.
[0030] Die als Sacklöcher ausgebildeten Kanäle sind jedoch nicht durchgängig. Demzufolge
ist die Aussenseite der Mittelsohle vorzugsweise umlaufend und durchgängig aus einem
einzigen Material ausgestaltet und weist keine seitlichen Öffnungen auf. Typischerweise
sind die Kanäle so ausgebildet und dimensioniert, dass die Mittelsohle dämpfend ausgebildet
wird, sodass sich die Kanäle beim Laufen verengen, bzw. zumindest teilweise verschliessen.
Vorzugsweise werden die Kanäle zumindest teilweise durch die weichelastische Mittelsohle
begrenzt, bzw. durch diese gebildet. Die Stabilträgerplatte verhindert zudem, dass
die Verformung der Kanäle an den Fuss des Trägers weitergegeben wird.
[0031] Unter einem Kanal ist im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Ausnehmung zu verstehen,
welche typischerweise röhrenförmig ausgebildet sein kann. Im Allgemeinen wird ein
Kanal durch Kanalwände ganz oder teilweise begrenzt. Typischerweise sind die Kanäle
leer. Die Kanäle sind zumindest teilweise kollabierbar. Da die Kanäle als Sacklöcher
(auch Blindlöcher) ausgebildet sind, sind diese nur auf einer Seite geöffnet. In bevorzugten
Ausführungsformen können die Kanäle der Mittelsohle im Wesentlichen parallel zueinander
verlaufen. In einigen Ausführungsformen kann die Höhe der einzelnen Kanäle, d.h. die
Ausdehnung in vertikaler Richtung zwischen 1 mm und 1 cm und/oder die Länge des Kanals,
d.h. die Ausdehnung der einzelnen Kanäle in Längsrichtung der Sohle zwischen 1 und
2.5 cm betragen.
[0032] In einigen Ausführungsformen kann die Wandstärke zwischen einem Ende des Kanals und
der Aussenseite der Mittelsohle mindestens 3 mm, insbesondere 3 bis 15 mm, bevorzugt
zwischen 5 und 15 mm, betragen. Eine solche Wandstärke verhindert effizient das Auftreten
eines Schwimmeffekts und erhöht die Stabilität der Sohle.
[0033] In einigen Ausführungsformen sind die Kanäle im Fersenbereich und im Mittelfussbereich
angeordnet, insbesondere können die Kanäle nur im Fersenbereich und im Mittelfussbereich
angeordnet sein, sodass der Vorderfussbereich frei von Kanälen ist. Da normalerweise
der Erstkontakt des Fusses im Fersenbereich stattfindet, ist eine gute Dämpfungswirkung
vor allem in diesem Bereich wichtig. Durch den Verzicht auf Kanäle im Vorderfussbereich
wird der Abdruck unterstützt und verbessert, da dämpfende Kanäle im Vorderfussbereich
zu einem Energieverlust beim Abdruckvorgang führen.
[0034] In weiteren Ausführungsformen sind die Kanäle dazu ausgelegt, sich durch die beim
Laufen auftretenden Kräfte in vertikaler und/oder horizontaler Richtung derart zu
verformen, dass sich die Öffnungen der Kanäle zu mindestens 1/3, vorzugsweise mindestens
2/3 verschliessen. Vorzugsweise sind die Kanäle durch die beim Laufen auftretenden
Kräfte nicht vollständig verschliessbar. Es hat sich gezeigt, dass für Alltags- und
Freizeitschuhe im Gegensatz zu Sportschuhen eine geringere Dämpfungswirkung nötig
ist. Da sich die Kanäle vorzugsweise nicht vollständig verschliessen, wird eine bessere
Stabilität erreicht und der Schwimmeffekt vermieden, bzw. zumindest verringert.
[0035] Die beim Laufen auftretenden Kräfte sind typischerweise auf die Gewichtskraft ausgehend
vom Gewicht des Trägers zurückzuführen, welches beispielsweise zwischen 40 und 120
kg, insbesondere zwischen 50 und 100 kg, betragen kann.
[0036] In einigen Ausführungsformen sind die Kanäle, vorzugsweise alle Kanäle der Mittelsohle,
durch die Stabilträgerplatte und die weichelastische Mittelsohle begrenzt. In einigen
Ausführungsformen sind die Kanäle vollständig durch die Stabilträgerplatte und die
weichelastische Mittelsohle begrenzt. Typischerweise begrenzt die Stabilträgerplatte
die Kanäle in vertikaler Richtung.
[0037] Bevorzugt können die Kanäle, insbesondere alle Kanäle, einen U-förmigen Querschnitt
in Längsrichtung aufweisen. In Ausführungsformen, in denen die Kanäle durch die weichelastische
Mittelsohle und die Stabilträgerplatte begrenzt sind, bildet beispielsweise die weichelastische
Mittelsohle die U-Form der Kanäle aus und die Stabilträgerplatte begrenzt die U-Form
in vertikaler Richtung. Ein U-förmiger Querschnitt ist besonders vorteilhaft, da hierdurch
nicht nur vertikal wirkende Kräfte, sondern optimal auch horizontal wirkende Kräfte,
wie sie beispielsweise beim Laufen auf abwegigem Gelände auftreten, effizient abgedämpft
werden können.
[0038] In weiteren Ausführungsformen weist die Mittelsohle ein oder mehrere in Querrichtung
verlaufende Rinnen auf, welche in Längsrichtung vor und/oder hinter einem Kanal angeordnet
und zur Unterseite der Mittelsohle hin geöffnet sind. Solche Rinnen erleichtern den
Verschluss des Kanals in horizontaler Richtung, d.h. in Längsrichtung der Mittelsohle.
Der Kanal kann aufgrund dieser Rinne leichter geschert werden, was die Dämpfungswirkung
für horizontal wirkende Kräfte erhöht. Bei einem Alltags- oder Freizeitschuh kann
bereits eine, zwei oder drei solcher Rinnen pro Seite, d.h. auf der lateralen und
der medialen Seite, genügen, um eine ausreichende Dämpfungswirkung zu erreichen. Zudem
genügt bereits eine Tiefe der Rinne von 0.1 bis 0.5 cm, bevorzugt von 0.1 bis 0.3
cm, um diesen Effekt zu erreichen.
[0039] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Schuh umfassend eine Schuhsohle
gemäss den hier beschriebenen Ausführungsformen.
[0040] In einigen Ausführungsformen weist der Schuh ein äusseres Upper und ein inneres textiles
Upper auf. Diese können dabei nicht integral ausgestaltet sein. Insbesondere kann
das äussere Upper aus einem anderen Material, wie Leder oder Kunstleder, als das innere
Upper sein. Das innere Upper kann typischerweise als Socke ausgebildet sein. Insbesondere
kann das innere Upper elastisch sein. Ein elastisches inneres Upper kann beispielsweise
dazu ausgelegt sein, dass es im ungetragenen Zustand einen Raum mit einem geringeren
Volumen als das Volumen des Fusses des Trägers aufweist und im getragenen Zustand
gedehnt ist. Hierdurch wird erreicht, dass der Fuss des Trägers eng umschlossen wird,
was den Tragekomfort stark erhöht. Hierzu ist das innerer Upper zumindest teilweise
zum äusseren Upper frei beweglich ausgebildet. Der Fachmann versteht, dass das innere
Upper an einigen Stellen mit dem äusseren Upper verbunden sein kann. Beispielsweise
kann das innere Upper im Fersenbereich an das äussere Upper angenäht oder angeklebt
sein. Vorzugsweise ist das innere Upper jedoch zumindest im Mittelfussbereich und/oder
im Vorderfussbereich zum äusseren Upper beweglich ausgebildet.
[0041] In einigen Ausführungsformen definiert das innere Upper einen Innenraum, welcher
vollständig vom äusseren Upper abgrenzt ist und der Fuss des Trägers somit nicht mit
dem äusseren Upper in Kontakt kommt.
[0042] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung einer Schuhsohle gemäss
den hier beschriebenen Ausführungsformen bei der Herstellung eines Schuhs. Insbesondere
kann die Herstellung dabei das Befestigen eines Uppers an einer solchen Schuhsohle
umfassen.
Kurze Erläuterung der Figuren
[0043] Anhand der in den nachfolgenden Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen und der dazugehörigen
Beschreibung werden Aspekte der Erfindung näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt eine Sicht von unten auf die Unterseite einer erfindungsgemässen Sohle für einen
Laufschuh gemäss einer Ausführungsform der Erfindung;
- Figur 2
- zeigt einen schematischen Längsschnitt entlang B-B gemäss Fig. 1 der erfindungsgemässen
Sohle gemäss der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform;
- Figur 3
- zeigt einen schematischen Schnitt in Querrichtung entlang A-A gemäss Fig. 1 einer
erfindungsgemässen Sohle gemäss einer Ausführungsform der Erfindung
- Figur 4
- zeigt eine Sicht von oben auf die Oberseite einer erfindungsgemässen Sohle für einen
Laufschuh;
- Figur 5
- zeigt einen schematischen Längsschnitt im lateralen Bereich in Längsrichtung einer
erfindungsgemässen Sohle gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
- Figur 6
- zeigt eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemässen Sohle gemäss der in Figur
1 gezeigten Ausführungsform der Erfindung;
- Figur 7
- zeigt einen schematischen Querschnitt im Vorderfussbereich eines erfindungsgemässen
Schuhs.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0044] In Figur 1 ist eine Sicht auf die Unterseite einer Sohle 1 gemäss einer Ausführungsform
der Erfindung gezeigt. Die Sohle 1 weist eine Mittelsohle 2 auf, welche einen lichten
Freiraum 21 umfasst. Der lichte Freiraum 21 ist wie in der Figur 1 ersichtlich, peripher
vollständig von der Mittelsohle 2 umgeben. Zudem ist die Stabilträgerplatte 3 dargestellt,
welche den lichten Freiraum 21 in vertikaler Richtung V begrenzt, sodass die Stabilträgerplatte
im Bereich des lichten Freiraums der Umgebung exponiert und in diesem Bereich von
der Mittelsohle unbedeckt ist. Der lichte Freiraum 21 weist über seine Länge in Längsrichtung
L eine variable Breite auf. Die Breite, d.h. die direkte Ausdehnung des lichten Freiraums
21 in Querrichtung Q, ist dabei im Vorderfussbereich grösser als im Mittelfussbereich
oder im Fersenbereich. Dies begünstigt im Vorderfussbereich die Energieübertragung
beim Abdruck. Zudem führt die geringere Breite im Fersenbereich und Mittelfussbereich
zu einer erhöhten Stabilität beim Auftreten, da ein Schwimmeffekt vermieden wird.
Der geringere Breite führt dazu, dass sich der mediale (MB) und laterale Bereich (LB)
weniger stark voneinander wegbewegen können. Die Mittelsohle ist derart ausgebildet,
dass der lichte Freiraum 21 eine geschwungene Peripherie aufweist. Die Kanäle 23a,
23b und 23c sind zum lichten Freiraum 21 hin geöffnet. Die gezeigte Mittelsohle 2
ist im lateralen Bereich LB vollständig und im medialen Bereich MB teilweise mit der
strukturierten Aussensohle 4 versehen. Im Bereich der Kanäle 23a, 23b und 23c ist
der mediale Bereich nicht mit einer Aussensohle versehen.
[0045] Die Figur 2 zeigt einen Längsschnitt entlang B-B in Längsrichtung L der in Figur
1 gezeigten Sohle 1. Die Mittelsohle 2 weist den lichten Freiraum 21 mit lichter Weite
I in Längsrichtung L auf, der zur Unterseite der Mittelsohle 2 und damit im getragenen
Zustand zum Boden hin geöffnet ausgebildet ist und sich vom Fersenbereich FB über
den Mittelfussbereich MFB in den Vorderfussbereich VFB erstreckt. Der lichte Freiraum
21 wird peripher von der Mittelsohle 2 umgeben und in vertikaler Richtung V von der
Stabilträgerplatte 3 begrenzt. Die Figur 2 zeigt deutlich, dass die Stabilträgerplatte
3 peripher von der Mittelsohle 2 umgeben wird. Hierdurch wirkt ein Grossteil des Gewichts
des Trägers erst auf die Stabilträgerplatte ein und wird von dort auf die diese peripher
umgebende Mittelsohle verteilt. Hierdurch können signifikante Mengen an Polymermaterial
für die Mittelsohle eingespart werden, was sowohl die Herstellungskosten als auch
die Umweltbelastung reduziert. Die Mittelsohle 2 weist eine umlaufende Stufe 25 auf,
an, bzw. auf welcher die Stabilträgerplatte 3 angeordnet ist. In Längsrichtung zwischen
dem lichten Freiraum 21 und der Fersenkante 22 weist die Mittelsohle 2 eine Kavität
24 auf, welche vollständig abgeschlossen ist und von der Mittelsohle 2 und der Stabilträgerplatte
3 gebildet und begrenzt wird.
[0046] Die Figur 3 zeigt einen Querschnitt der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform entlang
A-A (vgl. Figur 1). Der Querschnitt verläuft durch den Kanal 23c. Es ist ersichtlich,
dass der Kanal 23c als Sackloch ausgebildet ist. Die Wandstärke W zwischen dem Ende
des Kanals und der Aussenseite der Mittelsohle kann dabei mindestens 3 mm betragen.
Der Kanal 23c ist zum lichten Freiraum 21 hin geöffnet und wird in vertikaler Richtung
V von der Stabilträgerplatte 3 begrenzt. Der lichte Freiraum 21 wird ebenfalls in
vertikaler Richtung V von der Stabilträgerplatte 3 begrenzt. Der lichte Freiraum 21
weist die lichte Höhe x in vertikaler Richtung V auf. Zudem weist der Freiraum im
Allgemeinen eine maximale lichte Weite z in Querrichtung Q im Bereich des Kanals 23c
auf und eine geringere lichte Weite y in Querrichtung Q an der Unterseite der Sohle
auf.
[0047] Die Figur 4 zeigt eine Sicht auf die Oberseite, d.h. die der Brandsohle und dem Fuss
des Trägers eines Schuhs mit Sohle 1 einer erfindungsgemässen Sohle 1. Es ist ersichtlich,
dass die Stabilträgerplatte 3 peripher vollständig von der Mittelsohle 2 umgeben wird
und die Oberseite der Stabilträgerplatte von der Mittelsohle 2 unbedeckt ist.
[0048] Figur 5 zeigt eine erfindungsgemässe Sohle 1 im Längsschnitt durch die Kanäle 23a,
23b, 23c und 23d entlang C-C gemäss Figur 1. Sohle 1 umfasst eine Mittelsohle 2, welche
einen Fersenbereich FB, einen Mittelfussbereich FB und einen Vorderfussbereich VFB
aufweist. Die Mittelsohle 2 weist im Fersenbereich FB und im Mittelfussbereich MFB
sich in Querrichtung Q erstreckende Kanäle 23a, 23b, 23c und 23d auf, welche jeweils
als Sacklöcher ausgebildet und zueinander im Wesentlichen parallel angeordnet sind.
Der Vorderfussbereich ist frei von Kanälen. Die Kanäle 23a, 23b, 23c und 23d sind
im Querschnitt in Längsrichtung U-förmig ausgebildet und werden in vertikaler Richtung
V von der Stabilträgerplatte 3 begrenzt. Somit sind die Kanäle 23a, 23b, 23c und 23d
vollständig und ausschliesslich, unabhängig von der Form der Kanäle, von der weichelastischen
Mittelsohle 2 und der Stabilträgerplatte 3 begrenzt. Die Mittelsohle 2 weist in Längsrichtung
L vor dem Kanal 23c und hinter dem Kanal 23b eine Rinne 26 auf, welche in Längsrichtung
zwischen den Kanälen angeordnet ist und deren horizontale Scherung in Längsrichtung
L erleichtert. Die Unterseite U der Mittelsohle 2, d.h. die im getragenen Zustand
dem Boden zugewandte Seite ist mit einer strukturierten Aussensohle 4 versehen.
[0049] In der Figur 6 ist eine schematische Seitenansicht der Sohle 1 gezeigt. Es ist ersichtlich,
dass die in Figur 1 gezeigten Kanäle 23a, 23b, 23c und 23d, Sacklöcher sind, d.h.
sie erstrecken sich zwar in Richtung der Aussenseite der Mittelsohle 2, sind jedoch
nicht durchgehend ausgebildet, sodass die Aussenseite der Mittelsohle 2 wie in der
Figur 5 gezeigt, im Allgemeinen keine Kanäle oder seitlichen Öffnungen aufweist.
[0050] In der Figur 7 ist ein Querschnitt in Querrichtung Q entlang D-D gemäss Figur 1 durch
den Vorderfussbereich eines erfindungsgemässen Schuhs 100 mit einer erfindungsgemässen
Sohle gezeigt. Die Sohle umfasst Mittelsohle 2 welche einen lichten Freiraum 21 umfasst.
Der lichte Freiraum 21 ist peripher vollständig von der Mittelsohle 2 umgeben. Zudem
ist die Stabilträgerplatte 3 dargestellt, welche den lichten Freiraum 21 in vertikaler
Richtung V begrenzt. Der Schuh 100 weist zudem ein äusseres Upper 52 und ein inneres
Upper 51 auf. Das innere Upper 51 ist dabei derart ausgebildet, dass ein Innenraum
53 definiert wird, welcher im Wesentlichen vollständig vom äusseren Upper 52 abgegrenzt
ist, sodass der Fuss des Trägers, welcher im Innenraum 53 angeordnet wird, nicht mit
dem äusseren Upper in Kontakt kommt. In der dargestellten Ausführungsform ist das
innere Upper 51 im Vorderfussbereich im Wesentlichen beweglich zum äusseren Upper
52 ausgebildet und kann gegen dieses bis zu einem gewissen Grad verschoben werden.
1. Schuhsohle (1) umfassend eine Stabilträgerplatte (3) und eine weichelastische Mittelsohle
(2) mit einem Vorderfussbereich (VFB), einem Mittelfussbereich (MFB) und einem Fersenbereich
(FB), wobei die Stabilträgerplatte peripher von der Mittelsohle umgeben ist und die
Mittelsohle (2) einen zur Unterseite (U) der Mittelsohle (2) geöffneten lichten Freiraum
(21) aufweist, welcher peripher im Wesentlichen vollständig von der Mittelsohle (2)
umgeben ist und von der Stabilträgerplatte (3) begrenzt wird, und wobei sich der lichte
Freiraum (21) vom Fersenbereich (FB) über den Mittelfussbereich (MFB) in den Vorderfussbereich
(VFB) der Mittelsohle (2) erstreckt.
2. Schuhsohle (1) nach Anspruch 1, wobei die weichelastische Mittelsohle (2) eine umlaufende
Stufe (25) aufweist, wobei die Stabilträgerplatte (3) an der Stufe (25) angeordnet
und/oder daran befestigt ist.
3. Schuhsohle (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Oberseite der Stabilträgerplatte
(3) von der Mittelsohle (2) unbedeckt ist, wobei vorzugsweise die Stabilträgerplatte
(3) mit der die Stabilträgerplatte peripher umgebenden Mittelsohle (2) fluchtet.
4. Schuhsohle nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Oberseite der Stabilträgerplatte
von der Mittelsohle unbedeckt ist.
5. Schuhsohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Länge der Stabilträgerplatte
(3) in Längsrichtung mindestens 80%, vorzugsweise 80% bis 95% der Länge der Mittelsohle
(2) und/oder wobei die Breite der Stabilträgerplatte (3) in Querrichtung (Q) mindestens
50%, vorzugsweise 50 bis 90%, der Breite der Mittelsohle (2) in Querrichtung (Q) beträgt.
6. Schuhsohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Mittelsohle (2) im Fersenbereich
(FB) eine durch die Mittelsohle (2) und die Stabilträgerplatte (3) begrenzte Kavität
(24) aufweist, wobei vorzugsweise wobei die Kavität (24) vollständig durch die Stabilträgerplatte
(3) und die weichelastische Mittelsohle (2) abgeschlossen ist.
7. Schuhsohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Mittelsohle (2) zumindest
teilweise an der Unterseite (U) mit einer Aussensohle (4) versehen ist und wobei der
laterale Bereich (LB) der Mittelsohle (2) vollständig mit der Aussensohle (4) versehen
ist und optional nur ein Teil des medialen Bereichs (MB) der Mittelsohle (2) mit der
Aussensohle (4) versehen ist, wobei vorzugsweise die Aussensohle (4) strukturiert
ist.
8. Schuhsohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der lichte Freiraum (21)
in Querrichtung (Q) der Mittelsohle (2) eine Breite von mindestens 25% der Gesamtbreite
der Mittelsohle (2) aufweist.
9. Schuhsohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Länge des lichten Freiraums
(21) in Längsrichtung (L) mindestens 70%, insbesondere 70% bis 95%, der Länge der
Mittelsohle (2) beträgt.
10. Schuhsohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Breite des lichten Freiraums
(21) in Querrichtung (Q) im Vorderfussbereich (VFB) grösser ist als im Fersenbereich
(FB) und/oder im Mittelfussbereich (MFB).
11. Schuhsohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der lichte Freiraum (21)
über seine Länge in Längsrichtung der Mittelsohle (2) eine variable Breite in Querrichtung
(Q) aufweist, wobei vorzugsweise die Mittelsohle (2), welche den lichten Freiraum
(21) umgibt, an der Peripherie des lichten Freiraums (21) geschwungen ausgebildet
ist.
12. Schuhsohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Mittelsohle (2) mehrere
als Sacklöcher ausgebildete Kanäle (23a, 23b, 23c, 23d) aufweist, die zum lichten
Freiraum (21) hin geöffnet sind und sich in Richtung der Aussenseite der Mittelsohle
(2) hin erstrecken, wobei vorzugsweise die Kanäle (23a, 23b, 23c, 23d) im Fersenbereich
(FB) und im Mittelfussbereich (MFB) angeordnet sind und vorzugsweise der Vorderfussbereich
(VFB) frei von Kanälen ist..
13. Schuhsohle (1) nach Anspruch 12, wobei die Kanäle (23a, 23b, 23c, 23d) durch die Stabilträgerplatte
(3) und die weichelastische Mittelsohle (2) begrenzt sind.
14. Schuhsohle (1) nach Anspruch 12 oder 13, wobei die Mittelsohle (2) ein oder mehrere
in Querrichtung (Q) verlaufende Rinnen (26) aufweist, welche in Längsrichtung (L)
vor und/oder hinter einem Kanal (23b, 23c) angeordnet sind und zur Unterseite (U)
der Mittelsohle (2) hin geöffnet sind.
15. Schuh (100) umfassend eine Schuhsohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei
vorzugsweise der Schuh ein äusseres Upper (52) und ein inneres textiles Upper (51)
aufweist, wobei optional das innere Upper (52) einen Innenraum (53) definiert, der
vollständig durch das innere Upper (51) vom äusseren Upper abgegrenzt ist.