[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wischerplatte eines Mopphalters, wie er insbesondere
im Bereich der professionellen, gewerblichen Reinigung eingesetzt wird sowie einen
entsprechenden Mopphalter mit Wischerplatte.
[0002] In der professionellen gewerblichen Reinigung eingesetzte Wischerplatten und Mopphalter
müssen höheren Ansprüchen der Anwender gerecht werden: So sollen sie einfach bedienbar,
von wechselnden Benutzern ohne Umstände einsetzbar und effizient sein sowie einen
schnellen, ergonomischen und hygienisch sicheren Moppbezugwechsel ermöglichen.
[0003] In einem üblichen Arbeitsablauf der gewerblichen Reinigung wird ein Mopphalter möglichst
berührungslos mit einem sauberen Moppbezug aus einem Vorratsbehälter bestückt, wobei
dieser Moppbezug vorbefeuchtet oder trocken sein kann. Im letzteren Fall wird dieser
anschließend mit Reinigungslösung befeuchtet und dann die zu reinigende Fläche gereinigt.
Je nach Einsatzumständen wird der aufgezogene Moppbezug entweder mehrfach ausgespült
und ausgepresst, oder nach einem einmaligen Wischvorgang durch einen neuen sauberen
Moppbezug ersetzt. Daher führt bereits ein geringer Effizienzgewinn in der Bedienung
der Wischerplatte des Mopphalters zu einer großen Zeitersparnis für den Anwender.
[0004] Bekannte Wischerplatten weisen ein Mittelteil mit mindestens einem, üblicherweise
jedoch zwei schwenkbar daran angelenkten Flügeln auf. An diesem Mittelteil ist ein
Gelenk angeordnet, das einen Stiel aufnimmt, so dass der Mopphalter von einem Nutzer
leicht führbar und Richtungswechsel problemlos ausführbar sind. Für einen Wischvorgang
werden die Flügel in die Taschen eines frischen Moppbezugs eingeführt, die dann durch
Pressen der Wischerplatte gegen die zu reinigende Bodenfläche in eine gemeinsame Ebene
verbracht und dort arretiert werden, wodurch der aufgezogene und leicht gespannte
Moppbezug beim Wischvorgang nicht ver- oder abrutschen kann. Diese Arretierung ist
lösbar, sodass die Flügel nach einem Lösen beim Anheben des Mopphalters nach unten
klappen und der zuvor darauf aufgespannte Moppbezug schwerkraftgetrieben von den Flügeln
rutschen kann. Das Lösen der Arretiervorrichtung erfolgt dabei üblicherweise mittels
eines Bedienhebels, den der Anwender mit seinem Fuß oder berührungslos am üblicherweise
mitgeführten Reinigungswagen betätigt, wodurch ein unergonomisches Bücken vermieden
ist.
[0005] Im Stand der Technik bekannte Arretiervorrichtungen verwenden Bedienhebel oder Druckknöpfe
mit Anformungen, die insbesondere in Form von Anschlägen eine Bewegung der Flügel
blockieren, die entsprechende Gegenanformungen oder -anschläge aufweisen. Nachteilig
daran ist, dass beim Arretieren oder Lösen der Arretiervorrichtung die Anschläge gegeneinander
reiben, bzw. schlagen und damit einem höheren Verschließ unterliegen. Diese Anschläge
haben ebenfalls den Nachteil, dass die in der Regel eher weichen oder aufgrund der
gewünschten Leichtigkeit der Mopphalter weniger robusten Materialien der Wischerplattenbauteile
durch die geschilderte mechanische Belastung auf Dauer Schaden nehmen können und damit
eine verkürzte Lebensdauer aufweisen.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine verschleißarme und in der Anwendung
besonders simple Wischerplatte vorzuschlagen, bei der auch eine Fehlbedienung möglichst
ausgeschlossen ist.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Wischerplatte für einen Mopphalter aufweisend ein Mittelteil
und zwei jeweils klappbar am Mittelteil angelenkte Flügel, weiter aufweisend eine
Arretierungsvorrichtung zur lösbaren Arretierung der Flügel am Mittelteil, wobei die
Arretierungsvorrichtung einen am Mittelteil schwenkbar angelenkten Betätigungshebel
und Formschlusselemente aufweist, dadurch gelöst, dass die Formschlusselemente mindestens
eine Anformung und eine dazu korrespondierende Nut aufweisen, wobei die Anformung
in einem arretierten Zustand formschlüssig in die zugeordnete Nut eingreifend ist
und wobei die Arretierungsvorrichtung weiter mindestens ein Kraftschlusselement aufweist.
[0008] Die Wischerplatte weist - wie im Stand der Technik üblich - ein Mittelteil auf, an
dem ein Stiel mittelbar über ein Gelenk anbringbar ist. An diesem Mittelteil sind
zwei Flügel schwenkbar angelenkt, sodass ein durch die Flügel aufgespannter Wischmopp
bei Bedarf durch Wegklappen der Flügel einfach von diesen entfernbar ist, insbesondere
aufgrund der Schwerkraft selbständig von diesen rutscht. Die Wischerplatte weist eine
Arretiervorrichtung auf, die die Flügel in einem aufgespannten Zustand arretiert und
so deren Einklappen verhindert. Die erfindungsgemäße Arretiervorrichtung umfasst einen
Betätigungshebel sowie auch Formschlusselemente und mindestens ein Kraftschlusselement.
Der Betätigungshebel ist erfindungsgemäß mit einem Fuß oder an einem Reinigungswagen
drückbar. Dadurch löst der Benutzer die Arretierung mit minimalem Körperkontakt, effizient
und ohne sich bücken zu müssen. Bei gelöster Arretierung klappen die Flügel beim Anheben
der Wischerplatte aufgrund des eigenen und des Gewichts des aufgespannten Wischbezugs
ein, letzterer rutscht von der Wischplatte.
[0009] Die Schwenkachse des Betätigungshebels ist vorzugsweise senkrecht zu den Schwenkachsen
der Flügel orientiert, sodass zum einen eine Schwenkbewegung des Betätigungshebels
beide Flügel bereits bei einer einfachen Konstruktion des Betätigungshebels gleichermaßen
erfasst und zum anderen der Betätigungshebel von einer der langen Seiten - insbesondere
der dem Benutzer zugewandten Rückseite - der Wischerplatte bedienbar ist. Die Formschlusselemente
bilden zusammen in einem arretierten Zustand der Flügel gemeinsam einen Formschluss.
Das mindestens eine Kraftschlusselement dient erfindungsgemäß insbesondere dazu, in
einem arretierten Zustand der Flügel eine Vorspannung hin zu einer arretierten Position
der Wischerplatte zu erzeugen. Sowohl die Formschluss- als auch das Kraftschlusselement
bilden gemeinsam die erfindungsgemäße Arretiervorrichtung. Entsprechend ist die Arretierung
der Flügel erfindungsgemäß nur bei Form- und Kraftschluss gegeben, wobei der Kraftschluss
in einer erfindungsgemäßen Alternative auch lediglich eine Sicherung des Formschlusses
darstellen kann, während der Formschluss an sich die Arretierung bewirkt. Zudem ist
es besonders von Vorteil, wenn Mittelteil, Flügel und/oder Betätigungshebel aus einem
Kunststoff bestehen, insbesondere aus einem Polyamid. Alternativ ist auch eine Materialkombination
aus Polyamid oder glasfaserverstärktem Polyamid mit einem Mittelteil aus Polyoxymethylen,
welches gegenüber dem Polyamid bessere Gleiteigenschaften aufweist. Dieses Material
ist ein besonders leichtes und kostengünstiges aber recht abriebfestes, chemikalienbeständiges
Material, was sowohl die Bedienung als auch die Herstellung der Wischerplatte vereinfacht.
Zudem ist das Material autoklavierbar, sodass die Wischerplatte auch zur Anwendung
in der Reinraumreinigung geeignet ist.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die mindestens eine Anformung
an einem Flügel und die dazu korrespondierende Nut im Betätigungshebel angeordnet
sind. Anformung und Nut bilden dabei gemeinsam die erfindungsgemäßen Formschlusselemente.
Die Nut ist dabei erfindungsgemäß insbesondere in Länge, Tiefe, Verlauf, Querschnittsfläche
und Orientierung so ausgebildet, dass sie die Anformung möglichst reibungsfrei aufnimmt,
bzw. umschließt/umgreift.
[0011] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die mindestens eine Anformung
im Bereich eines dem Mittelteil zugewandten Endes des Flügels am Flügel angeordnet
ist, insbesondere im Wesentlichen senkrecht zu einer von dem Flügel aufgespannten
Ebene absteht. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Nut im Betätigungshebel
angeordnet ist, insbesondere derart, dass sie in Richtung des Mittelteils und der
Flügel geöffnet ist, da der Betätigungshebel beim Lösen der Arretierung angehoben
und so die Nut über die Anformung angehoben wird. Der Betätigungshebel selber ist
zu einer Längsachse der Flügel parallelen Schwenkachse schwenkbar gelagert, was zu
einem besonders simpel und kontaktarm zu bedienendem Hebel führt: Im Bereich seiner
Bedienfläche wird der Betätigungshebel nach unten in Richtung Mittelteil gedrückt,
wodurch aufgrund der Schwenklagerung das der Bedienfläche gegenüberliegende Ende mit
den Formschlusselementen nach oben verschwenkt und dadurch der Formschluss gelöst
wird. Bevorzugt weisen Nut und Anformung ein solches Spiel zueinander auf, dass eine
vorzugsweise kreisförmige Schwenkbewegung des Betätigungshebels ermöglicht ist. Ebenso
vorteilhaft können Nut und Anformungen an den jeweiligen seitlichen Flanken eine leichte
Neigung zur Senkrechten von etwa 1-2° aufweisen, sodass der Betätigungshebel beim
Schließen des Formschlusses so lange rotiert, bis die Flanken aufeinander aufliegen
und der Formschluss hergestellt ist. Dies hat den Vorteil, dass das oben beschriebene
Spiel lediglich in der Beweglichkeit der Formschlusselemente zueinander zum Tragen
kommt, jedoch bei einem statischen, hergestellten Formschluss ein Spiel in der Mechanik
verhindert wird. Nach gelöstem Formschluss - gelöster Arretierung - schwenkt das dem
Mittelteil zugewandte Ende des Flügels mit der Anformung nach oben am Betätigungshebel
vorbei, so dass dann die Anformung eine in etwa horizontale Position seitlich oder
unterhalb des Betätigungshebels aufweist. Die kinematische Umkehr der Anordnung von
Nut und Anformung ist ebenfalls erfindungsgemäß.
[0012] Ist das Kraftschlusselement zwischen Mittelteil und Betätigungshebel oder zwischen
Flügel und Mittelteil derart wirkend, dass eine durch das Kraftschlusselement erzeugte
Kraft zumindest mittelbar auf den Betätigungshebel in Richtung einer arretierten Position
wirkend ist, wird mit Vorteil der Betätigungshebel in Richtung des Mittelteils in
eine arretierte Position zurückgestellt. Die durch das Kraftschlusselement erzeugte
Rückstellkraft wahrt somit auch den durch die Formschlusselemente erzeugten Formschluss.
Dieser ist aufgrund des Kraftschlusselements nur durch eine aktive Krafteinwirkung
entgegen der Rückstellkraft auflösbar. Dies sichert die Arretierung gegen ein ungewolltes
Lösen. Mit großem Vorteil muss der Kraftschluss selber erfindungsgemäß nicht so stark
gewählt sein, dass er alleine die Arretierung absichert. Auf diese Weise ist der Kraftschluss
so schwach wählbar, dass ein Benutzer den Betätigungshebel ohne große Anstrengungen
betätigen und die Arretierung lösen kann, der Betätigungshebel jedoch nicht durch
Erschütterungen oder Neigungen der Wischerplatte ungewollt betätigbar ist.
[0013] In Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Kraftschlusselement mindestens
eine Feder und/oder mindestens ein Magnetpaar aufweist und insbesondere, dass das
mindestens eine Magnetpaar durch Betätigung des Betätigungshebels voneinander trennbar
ist. Die Kraftschlusselemente wirken dabei in Richtung einer arretierten Position
des Betätigungshebels. Bevorzugt sind zwei Magnetpaare vorhanden, also jeweils ein
Magnetpaar pro Flügel. Dies erzeugt eine gleichmäßige Kraftverteilung auf beide Seiten
des Betätigungshebels. Die Feder ist bevorzugt eine Schenkelfeder, die koaxial zur
Schwenkachse des Betätigungshebels angeordnet ist. Dies ist eine platzsparende Konstruktion.
Auch ist die Feder von außen kaum zugänglich, so dass sie nicht blockiert werden kann
und auch keine Verletzungsgefahr darstellt. Mangels eigenem Magnetfeld ist eine Feder
sowohl kostengünstig als auch reinraumtauglich, gerade für Reinräume im Bereich der
Halbleiterproduktion/Medizin. Während die durch einen Benutzer bei der Lösung der
Arretierung aufzubringende Kraft bei dem Magnetpaar mit fortschreitender Bewegung
sinkt, steigt sie bei der Feder, wodurch sie für einen Benutzer intuitiver in der
Anwendung ist. Andererseits ist ein Magnetpaar generell wartungsärmer und besitzt
eine höhere Haltekraft im geschlossenen Zustand.
[0014] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass ein erster Magnet des Magnetpaars
am oder im Betätigungshebel, insbesondere im Bereich eines einer Bedienfläche gegenüberliegenden
Endes des Betätigungshebels und ein zweiter Magnet des Magnetpaars an oder in zumindest
einem der Flügel angeordnet ist. Die so erreichte einfache Konstruktion ermöglicht,
dass die Flügel aufgrund des Formschlusses und gegebenenfalls zusätzlich aufgrund
eines Aufliegens auf dem Boden gegen ein Verschwenken gesichert sind und daher nicht
der Schwenkbewegung des Betätigungshebels folgen.
[0015] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Wischerplatte einen Schnapphaken
aufweist, der den Betätigungshebel in einem entriegelten Zustand haltend ist. Der
Schnapphaken ist insbesondere am Betätigungshebel angeordnet, sodass er bei Verbringen
des Betätigungshebels in einen entriegelten Zustand in eine Ausnehmung im Mittelteil
eingreifend und das Mittelteil damit umgreifend ist. Dies hält den Betätigungshebel
im entriegelten Zustand, sodass er nicht ungewollt wegen der Kraftschlusselemente
in seinen arretierten Zustand übergehen kann. In seinem entriegelten Zustand sind
die Flügel so lange frei verschwenkbar, bis sowohl Flügel als auch der Betätigungshebel
selber in die jeweilige arretierte Ausgangslage verbracht werden. Der ergonomische
Schnapphaken verhindert mit Vorteil, dass ein Benutzer den Betätigungshebel betätigt
halten muss, bis die Flügel eingeklappt sind. Der Benutzer muss vielmehr nur noch
den Betätigungshebel einmalig so weit betätigen, dass der Schnapphaken das Mittelteil
durch die Ausnehmung im Mittelteil umgreift, und kann ihn anschließend loslassen.
Das Umgreifen kann dabei insbesondere dadurch erfolgen, dass das Mittelteil an seiner
vom Betätigungshebel abgewandten Seite Vorsprünge oder Einbuchtungen aufweist, sodass
das Mittelteil im Bereich der Ausnehmung auf einem ebenen Untergrund nicht aufliegt.
Die Flügel sind in einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung an deren
dem Mittelteil zugewandten Enden derart ausgestaltet, dass sie den Betätigungshebel
im entriegelten und den Schnapphaken im das Mittelteil umgreifenden Zustand auf der
Seite der Bedienfläche beim Verschwenken der Flügel unterhalb des Betätigungshebels
nach oben drücken und den Umgriff des Schnapphakens damit lösen. Eine Rückkehr des
Betätigungshebels in einen arretierten Zustand wird dabei aufgrund der verschwenkten
Flügel mitsamt Anformungen verhindert. Zudem ist der Schnapphaken vorzugsweise aus
einem Kunststoff oder Metall gefertigt, sodass ein Einrasten des Schnapphakens um
das Mittelteil bereits durch eine Verformung des Schnapphakens in dessen Elastizitätsbereich
ermöglicht ist. So ist der Schnapphaken am Betätigungshebel angeordnet oder vorzugsweise
an diesem angeformt und zudem in Richtung des Mittelteils orientiert, sodass er vor
einem direkten Kontakt mit dem Benutzer der Wischerplatte und damit vor versehentlichen
Beschädigungen durch den Benutzer geschützt ist. Bevorzugt ist der Schnapphaken aus
demselben Material wie der Betätigungshebel gefertigt und insbesondere einstückig
an diesen angeformt.
[0016] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Mittelteil einen eine Bewegung
eines Stiels begrenzenden Vorsprung aufweist, insbesondere im Bereich des Betätigungshebels.
Die so erreichte Begrenzung der Schwenkbewegung eines über das Gelenk mit der Wischerplatte
verbundenen Stieles verhindert, dass letzterer den Betätigungshebel ungewollt betätigen
kann. Der Vorsprung ist dabei besonders bevorzugt aus einem Kunststoff oder Metall
am Mittelteil angeformt.
[0017] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Flügel im aufgespannten arretierten
Zustand in einem Winkel von 2° bis 4° zueinander orientiert sind. Dadurch wird mit
Vorteil eine gewisse Vorspannung der Wischerplatte gegen einen Druck in Richtung des
Bodens erzeugt. Üblicherweise ist die Kraftverteilung bei einer flachen Wischerplatte
nicht gleichmäßig, da die von einem Benutzer über den Stiel in die Wischerplatte eingebrachte
Kraft zentral im Bereich des Mittelteils anliegt. Dem gegenüber wirkt die Reaktionskraft
des zu wischenden Bodens und der darauf aufliegenden Wischerplatte flächig. Durch
die erfindungsgemäße Vorspannung der Wischerplatte wird dieses Kräfteungleichgewicht
mit Vorteil ausgeglichen. Noch vorteilhafter ist es, wenn die Flügel selbst leicht
gewölbt sind, insbesondere am vom Mittelteil entfernten Ende eines Flügels zum Boden
bzw. zur Unterseite der Wischerplatte hin. Eine derart gewölbte Form unterstützt zusätzlich
die genannte Vorspannung und sorgt für eine über die gesamte Fläche konstante Anpresskraft.
[0018] Im Übrigen ist eine weitere, mittelteilseitige Anformung erfindungsgemäß, welche
wie auch die am Flügel ausgebildete Anformung im verriegelten Zustand der Wischerplatte
in die Nut des Betätigungshebels eingreifend ist. Zudem ist es von Vorteil, wenn die
Anformungen zueinander korrespondierende Kontaktflächen aufweisen, sodass sie gemeinsam
eine Form bildend sind, die die Nut im Betätigungshebel ausfüllend ist. Dadurch ist
mit Vorteil sowohl eine Stabilisierung der Verriegelung der Arretierungsvorrichtung,
als auch eine Sicherung gegenüber einer verfrühten, ungewollten Entriegelung bei einer
nur unvollständigen Betätigung des Betätigungshebels erreicht.
[0019] Die Erfindung betrifft auch einen Mopphalter aufweisend eine Wischerplatte wie zuvor
beschrieben, die über ein Gelenk mit einem Stiel verbunden ist.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren einer Zeichnung näher erläutert.
Baugleiche Teile werden dabei mit demselben Bezugszeichen versehen.
- Fig. 1:
- eine perspektivische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Wischerplatte in einer
ersten Ausführungsform in einem arretierten Zustand,
- Fig. 2a:
- eine perspektivische Frontalansicht einer erfindungsgemäßen Wischerplatte in einer
ersten Ausführungsform in einem geöffneten Zustand,
- Fig. 2b:
- eine perspektivische Frontalansicht einer erfindungsgemäßen Wischerplatte in einer
zweiten Ausführungsform in einem geöffneten Zustand,
- Fig. 3a:
- eine perspektivische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Wischerplatte in einer
ersten Ausführungsform in einem entriegelten Zustand,
- Fig. 3b:
- eine perspektivische Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Wischerplatte in einer
ersten Ausführungsform in einem entriegelten Zustand,
- Fig. 4:
- eine perspektivische Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Wischerplatte entlang
der Längsachse der Flügel in einer ersten Ausführungsform in einem arretierten Zustand.
[0021] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Wischerplatte 1
in einer ersten Ausführungsform in einem arretierten Zustand. Die Seitenansicht ist
dabei derart orientiert, dass die Ansicht entlang der Längsachse der Flügel 3 erfolgt.
Erkennbar sind im unteren und oberen Bildausschnitt jeweils ein Flügel 3, welche an
einem Mittelteil 2 schwenkbar angelenkt sind. Am Mittelteil 2 der Wischerplatte 1
ist zudem ein Stiel über ein Gelenk angebracht, wobei Stiel und Gelenk nicht zur erfindungsgemäßen
Wischerplatte 1 gehören. Am Mittelteil ist weiter der Betätigungshebel 5 angeordnet,
welcher ebenfalls schwenkbar gelagert ist, wobei die Schwenkachse des Betätigungshebels
5 parallel zur Längsachse und senkrecht zu den Schwenkachsen der Flügel 3 orientiert
ist. Damit ist der Betätigungshebel 5 über eine Bedienfläche 13 betätigbar, sodass
bei Betätigung das der Bedienfläche gegenüberliegende Ende 14 des Betätigungshebels
5 angehoben wird. In diesem der Bedienfläche gegenüberliegenden Ende 14 ist zudem
zumindest ein Teil der Arretierungsvorrichtung aufgenommen, welche in
[0022] Fig. 2 näher erläutert wird. In dem hier dargestellten arretierten Zustand sind die Flügel
3 in etwa in einer Ebene zueinander und zum Mittelteil 2 orientiert. Aufgrund der
Arretierungsvorrichtung sind die Flügel 3 so lange nicht zum Mittelteil 2 verschwenkbar,
bis die Arretierung durch Betätigen des Betätigungshebels 5 gelöst wird.
[0023] Fig. 2a zeigt eine perspektivische Frontalansicht einer erfindungsgemäßen Wischerplatte 1
in einer ersten Ausführungsform in einem geöffneten Zustand. In dieser Ausführungsform
ist der Betätigungshebel 5, anders als in der in
Fig. 2b dargestellten Ausführungsform, durch eine hier nicht dargestellte Feder 11 gegen
eine arretierte Position vorgespannt. Demnach ist das Kraftschlusselement 9 in dieser
Ausführungsform eine Feder 11. Im geöffneten Zustand ist der Betätigungshebel 5 am
der Bedienfläche gegenüberliegenden Ende 14 relativ zum Mittelteil 2 angehoben, sodass
die Formschlusselemente 6 der Arretierungsvorrichtung 4 freigegeben sind. Diese Formschlusselemente
6 umfassen neben den Anformungen 7, welche am jeweiligen dem Mittelteil 2 zugewandten
Ende 10 der Flügel 3 angeordnet sind, und den mittelteilseitigen Anformungen 18 zwei
in dem der Bedienfläche gegenüberliegenden Ende 14 des Betätigungshebels 5 angeordneten
Nuten 8, in die die beiden genannten Anformungen 7, 18 in einem arretierten Zustand
eingreifend sind. Die an den Flügeln 3 angeordnete Anformungen 7 sind dabei im Wesentlichen
senkrecht zu der durch die Flügel 3 aufgespannten Ebene orientiert. Ebenso sind die
mittelteilseitigen Anformungen 18 im Wesentlichen senkrecht zu der von der Form des
Mittelteils 2 aufgespannten Ebene orientiert, sodass beide Anformungen 7, 18 in einem
arretierten Zustand im Wesentlichen zueinander parallel orientiert sind und gegebenenfalls
aneinander anliegend sind. Bei Betätigen des Betätigungshebels 5 werden so die Nuten
8 über den Anformungen 7, 18 angehoben und die Anformungen 7, 18 damit freigelegt.
Durch dieses Freilegen der Anformungen 7, 18 wird die Arretierungsvorrichtung 4 gelöst
und die Flügel 3 sind frei verschwenkbar. Aufgrund der mittelteilseitigen Anformungen
18 ist gewährleistet, dass die Arretierung erst bei vollständigem Betätigen des Betätigungshebels
5 gelöst wird.
[0024] Fig. 2b zeigt eine perspektivische Frontalansicht einer erfindungsgemäßen Wischerplatte 1
in einer zweiten Ausführungsform in einem geöffneten Zustand. Auch hier ist der Betätigungshebel
5 im geöffneten Zustand am der Bedienfläche gegenüberliegenden Ende 14 angehoben.
Dadurch sind die Formschlusselemente 6 der Arretierungsvorrichtung 4 freigegeben.
Die Formschlusselemente 6 sind dabei in dieser Ausführungsform gebildet aus Anformungen
7 und dazu korrespondierenden Nuten 8. Die Nuten 8 sind dabei in dem Betätigungshebel
5 an dessen Unterseite, welche dem Mittelteil 2 zugewandt ist, angeordnet. Die Anformungen
7 sind an den Flügeln 3, insbesondere an deren dem Mittelteil zugewandten Ende 10
senkrecht zur durch die Flügel 3 jeweils aufgespannten Ebene in Richtung Betätigungshebel
5 an den Flügeln 3 angeformt. Diese Anformungen 7 sind in einem arretierten Zustand
in die Nuten 8 eingreifend und bilden so den Formschluss. Ist die Wischerplatte 1
wie hier dargestellt in einem entriegelten Zustand, werden aufgrund des Anhebens des
Betätigungshebels 5 in seinem der Bedienfläche gegenüberliegenden Ende 14 die darin
angeordneten Nuten 8 über den Anformungen 7 von diesen entfernt und die Anformungen
7 dadurch freigelegt. Dadurch sind die Flügel 3 mitsamt der Anformungen 7 unter dem
Betätigungshebel 5 hinweg verschwenkbar, wobei die Anformungen 7 an dem Betätigungshebel
5 entlang verschwenkt werden. Um den Formschluss gegen Erschütterungen oder anderen
äußeren Umwelteinflüssen zu sichern, weißt die Arretierungsvorrichtung 4 neben den
Formschlusselementen 6 Kraftschlusselemente 9 auf, welche in dem dargestellten, zweiten
Ausführungsbeispiel zwei Magnetpaare 12 umfassen. Dabei sind die ersten Magnete 12a
neben der jeweiligen Nut 8 in dem Betätigungshebel 5 angeordnet, während die zweiten
Magnete 12b jeweils neben den Anformungen 7 in den Flügeln 3 angeordnet sind. Damit
bilden sie im arretierten Zustand der Wischerplatte 1 einen Kraftschluss, bei dem
sie aneinander anliegend sind, während Nut 8 und Anformung 7 ineinandergesteckt sind
und so den Formschluss bilden. Bei Betätigen des Betätigungshebels 5 werden die ersten
Magnete 12a angehoben, sodass der Kraftschluss und der Formschluss gelöst werden und
die Arretierung der Flügel 3 aufgehoben wird.
[0025] Fig. 3a zeigt eine perspektivische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Wischerplatte 1
in einer ersten Ausführungsform in einem entriegelten Zustand. Analog dazu zeigt
Fig. 3b eine perspektivische Seitenansicht der Unterseite ebendieser Wischerplatte 1 ebenfalls
in dem entriegelten Zustand. In dem dargestellten entriegelten Zustand ist der Betätigungshebel
5 betätigt und sowohl Formschluss als auch Kraftschluss, wie zu
Fig. 2 näher erläutert, gelöst. Der Betätigungshebel 5 weist dabei im Bereich der Bedienfläche
13 einen am Betätigungshebel 5 angeformten Schnapphaken 15 auf, welcher in Richtung
des Mittelteils 2 orientiert ist. Das Mittelteil 2 weist hingegen eine Ausnehmung
17 auf, in welche der Schnapphaken 15 eingreifend und durch die der Schnapphaken 15
das Mittelteil 2 umgreifend ist. Dieses Eingreifen in die Ausnehmung 17 und Umgreifen
des Mittelteils 2 durch den Schnapphaken 15 wird in
Fig. 3b näher dargestellt, welche eine perspektivische Schnittansicht einer erfindungsgemäßen
Wischerplatte 1 in einer ersten Ausführungsform in einem entriegelten Zustand zeigt.
Aufgrund des Schnapphakens 15 und trotz der durch die Magnetpaare 12 des Kraftschlusselements
9 erzeugten Rückstellkraft hin zu einer arretierten Position wird der Betätigungshebel
5 so in seiner aktuellen Position gehalten. Der Schnapphaken 15 ist dabei aus dem
gleichen Material wie der Betätigungshebel 5 und derart flexibel, dass das Mittelteil
2 diesen beim Passieren des Schnapphakens 15 und dessen Durchdringen der Ausnehmung
17 verdrängt und der Schnapphaken 15 im Anschluss in seine ursprüngliche Position
zurückkehrt. Die Flügel 3 sind zudem im Bereich des dem Mittelteil zugewandten Endes
10 derart geformt, dass diese den Betätigungshebel 5 beim Verschwenken kontaktieren
und ausgehend von der Schwenkachse des Betätigungshebels 5 auf der Seite der Bedienfläche
13 nach oben drücken. Damit wird auch der Schnapphaken 15 aus dem Griff um das Mittelteil
2 und aus der Ausnehmung 17 gedrückt, sodass auch hier wieder der Schnapphaken 15
durch das Mittelteil 2 verdrängt wird und der Betätigungshebel 5 durch die Rückstellkraft
durch die Kraftschlusselemente 9 in eine arretierte Position zurückkehren kann. Die
Rückkehr des Betätigungshebels 5 in die arretierte Position ist dabei erst bei Überbringen
der Flügel 3 in eine horizontale Position und damit bei Überbringen der Anformungen
unterhalb den Nuten möglich. Zudem ist am Mittelteil 2 im Bereich des Schnapphakens
15 ein Vorsprung 16 angeformt, durch den die Beweglichkeit des Gelenks und des Stiels,
welche an der Wischerplatte 1 anbringbar sind, eingeschränkt ist. Damit ist dem Gelenk
sowie dem Stiel verhindert, den Betätigungshebel 5 ungewollt zu betätigen.
[0026] Fig. 4 zeigt eine perspektivische Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Wischerplatte 1
entlang der Längsachse der Flügel 3 in einer ersten Ausführungsform in einem arretierten
Zustand. In dieser Ausführungsform umfasst das Kraftschlusselement 9 der Arretierungsvorrichtung
4 eine Feder 11. Damit wird der Betätigungshebel 5 durch die Feder 11, welche in diesem
Ausführungsbeispiel eine koaxial zur Schwenkachse des Betätigungshebels 5 angeordnete
Schenkelfeder ist, gegen eine arretierte Position vorgespannt, sodass der Formschlussgesichert
ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0027]
- 1
- Wischerplatte
- 2
- Mittelteil
- 3
- Flügel
- 4
- Arretierungsvorrichtung
- 5
- Betätigungshebel
- 6
- Formschlusselemente
- 7
- Anformung
- 8
- Nut
- 9
- Kraftschlusselement
- 10
- Dem Mittelteil zugewandtes Ende
- 11
- Feder
- 12
- Magnetpaar
- 12a
- Erster Magnet
- 12b
- Zweiter Magnet
- 13
- Bedienfläche
- 14
- Der Bedienfläche gegenüberliegendes Ende
- 15
- Schnapphaken
- 16
- Vorsprung
- 17
- Ausnehmung
- 18
- Mittelteilseitige Anformung
1. Wischerplatte (1) für einen Mopphalter aufweisend ein Mittelteil (2) und zwei jeweils
klappbar am Mittelteil (2) angelenkte Flügel (3), weiter aufweisend eine Arretierungsvorrichtung
(4) zur lösbaren Arretierung der Flügel (3) am Mittelteil (2), wobei die Arretierungsvorrichtung
(4) einen am Mittelteil (2) schwenkbar angelenkten Betätigungshebel (5) und Formschlusselemente
(6) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Formschlusselemente (6) mindestens eine Anformung (7) und eine dazu korrespondierende
Nut (8) aufweisen, wobei die Anformung (7) in einem arretierten Zustand formschlüssig
in die zugeordnete Nut (8) eingreifend ist und wobei die Arretierungsvorrichtung (4)
weiter mindestens ein Kraftschlusselement (9) aufweist.
2. Wischerplatte (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Anformung (7) an einem Flügel (3) und die dazu korrespondierende
Nut (8) im Betätigungshebel (5) angeordnet ist.
3. Wischerplatte (1) gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Anformung (7) im Bereich eines dem Mittelteil (2) zugewandten
Endes (10) des Flügels (3) am Flügel (3) angeordnet ist, insbesondere im Wesentlichen
senkrecht zu einer von dem Flügel (3) aufgespannten Ebene absteht.
4. Wischerplatte (1) gemäß Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftschlusselement (9) zwischen Mittelteil (2) und Betätigungshebel (5) oder
zwischen Flügel (3) und Mittelteil (2) derart wirkend ist, dass eine durch das Kraftschlusselement
(9) erzeugte Kraft zumindest mittelbar auf den Betätigungshebel (5) in Richtung einer
arretierten Position wirkend ist.
5. Wischerplatte (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftschlusselement (9) mindestens eine Feder (11) oder mindestens ein Magnetpaar
(12) aufweist und insbesondere, dass das mindestens eine Magnetpaar (12) durch Betätigung
des Betätigungshebels (5) voneinander trennbar ist.
6. Wischerplatte (1) gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Magnet (12a) des Magnetpaars (12) am oder im Betätigungshebel (5), insbesondere
im Bereich eines einer Bedienfläche (13) gegenüberliegenden Endes (14) des Betätigungshebels
(5), angeordnet ist und ein zweiter Magnet (12b) des Magnetpaars (12) an oder in zumindest
einem der Flügel (3) angeordnet ist.
7. Wischerplatte (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wischerplatte (1) einen Schnapphaken (15) aufweist, der den Betätigungshebel
(5) in einem entriegelten Zustand haltend ist, wobei der Schnapphaken (15) insbesondere
am Betätigungshebel (5) angeordnet ist, sodass der Schnapphaken (15) bei Verbringen
des Betätigungshebels (5) in einen entriegelten Zustand in eine Ausnehmung (17) im
Mittelteil (2) eingreifend und das Mittelteil (2) damit umgreifend ist.
8. Wischerplatte (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittelteil (2) einen eine Bewegung eines Stiels begrenzenden Vorsprung (16) aufweist
im Bereich des Betätigungshebels (5).
9. Wischerplatte (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügel (3) im aufgespannten arretierten Zustand in einem Winkel von 2° bis 4°
zueinander orientiert sind.
10. Mopphalter aufweisend eine Wischerplatte (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche
und einen mit der Wischerplatte (1) über ein Gelenk verbundenen Stiel.