[0001] Die Erfindung betrifft eine Sportmatte, insbesondere ausgeführt als Fallschutzmatte
oder als Gymnastikmatte, aufweisend einen die Form der Sportmatte bestimmenden Kernkörper,
um den wenigstens oberseitig und/oder seitlich eine Abdeckung aufgebracht ist. Derartige
Sportmatten können neben der Verwendung als Gymnastikmatte, etwa zum Bodenturnen,
Yoga und dergleichen, auch als Fallschutzmatte zum Beispiel für den Hochsprung, Stabhochsprung
und/oder insbesondere für das Bouldern oder als Prallschutzmatte dienen, beispielsweise
wenn die Sportmatte als Prallschutzmatte an Wänden, Säulen, senkrechten Flächen oder
dergleichen angeordnet wird, wie diese beispielsweise in Kampfsporthallen vorgesehen
sind. Insofern kann die Sportmatte zum Beispiel eine Bouldermatte bilden oder die
Sportmatte dient als Prallschutz zum Beispiel in Sporthallen oder auf Skipisten, wo
Sportmatten als Prallschutz an Masten, Bäumen, Beschneiungsanlagen oder sonstigen
Aufbauten angebracht werden. Die Abdeckung kann wenigstens oberseitig und/oder seitlich
an dem Kernkörper anliegend vorgesehen werden, wobei auch eine unterseitige Anordnung
der Abdeckung am Kernköper möglich sein kann, sodass der Kernkörper beispielsweise
vollumfänglich mit der Abdeckung umhüllt ist.
STAND DER TECHNIK
[0002] Die
EP 0 092 837 A1 offenbart beispielhaft eine Sportmatte in Form einer Gymnastikmatte, aufweisend einen
die Form der Sportmatte bestimmenden Kernkörper, auf dem zumindest oberseitig eine
Abdeckung in Form einer Deckplatte, einer Zwischenschicht und eines Bezugs aufgebracht
ist. Der Kernkörper ist aus elastischem Material wie Gummi oder Kunststoff im Spritzgussverfahren
mittels eines entsprechenden Werkzeuges hergestellt, sodass die Form des Kernkörpers
dadurch bereits bestimmt ist. Die Zwischenschicht kann beispielsweise aus einem Dickfilz
oder einem teppichartigen Textilgewirk, einem Vliesstoff, einem Schaumstoff oder ähnlichem
ausgebildet sein.
[0003] Aus der
DE 11 2004 001 264 B4 ist eine Abschlagmatte für einen Golfball bekannt, wobei die Matte selbst aus einem
textilen Gewirk oder aus Kunstfasern aufgebaut ist.
[0004] Schließlich offenbart die
EP 2 554 223 A1 eine Sportmatte, insbesondere ausgeführt als Fallschutzmatte oder als Gymnastikmatte,
aufweisend einen die Form der Sportmatte bestimmenden Kernkörper, um den wenigstens
oberseitig und/oder seitlich eine Abdeckung aufgebracht ist. Der Kernkörper weist
einen Schaumstoff auf, der die Form des Kernkörpers bestimmt und unmittelbar mit der
Abdeckung überzogen ist.
[0005] Nachteilhafterweise besitzt ein Schaumstoff wasserspeichernde Eigenschaften, und
bei einer Anwendung einer solchen Sportmatte im Freien kann sich die Sportmatte mit
Wasser vollsaugen und daher wie ein Schwamm wirken. Wird die Sportmatte, insbesondere
bodenseitig als Fallschutzmatte eingerichtet, betreten, so wird das Wasser herausgedrückt
und kommt mit der Person in Berührung, was zu vermeiden ist. Wird die Abdeckung wasserundurchlässig
ausgeführt, können sich Pfützen und im Winter Eisplatten bilden, was ebenfalls zu
vermeiden ist.
[0006] Damit sind mit Schaumstoff als Kernkörper ausgeführte Sportmatten oder Sportmatten
mit wasserundurchlässiger Abdeckung für Anwendungen im Freien, beispielsweise als
Unterlage für Kinder-Spielgeräte oder für Turngeräte, im Wesentlichen ungeeignet.
Auch kann vorgesehen sein, dass bei der Anwendung der Sportmatte im Outdoorbereich
bewusst die Sportmatte mit Rasen durchwachsen wird, der sogar auf der Oberseite gemäht
werden kann.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0007] Folglich ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sportmatte mit einem
verbesserten die Form der Sportmatte bestimmenden Kernkörper zu schaffen.
[0008] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Sportmatte gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass der Kernkörper ein Fadengewirk
aufweist. Ein Gewirke oder auch Gewirk ist in der
[0010] Textilindustrie ein aus Fadensystemen durch Maschenbildung auf einer Wirkmaschine
hergestellter Formkörper mit einem entsprechend hohen Luftanteil, insbesondere hergestellt
durch die Verwirrung eines Monofilaments. Fadengewirke sind Gewirke mit ungeordneter,
unregelmäßiger Orientierung der Kunststofffäden, und der oder die Kunststofffäden
werden aus einer Extrusionsmaschine über eine Düsenmatrize extrudiert und anschließend
zwischen zwei mit einem Spalt beabstandeten gegenläufig rotierenden Walzen zu einem
Plattenkörper geformt. Durch einen Wärmeeintrag, insbesondere aufgrund des Extrusionsverfahrens,
verkleben die Fäden vielfach miteinander, zudem werden häufig Walzen als Nadelwalzenpaare
ausgeführt, um die noch unter Temperatur oberflächig verschmelzbaren Fäden miteinander
zu verschmelzen und/oder zu vernadeln. Mittels eines anschließenden Wasserbades wird
das so gebildete Fadengewirk abgekühlt, und die oberflächliche Verschmelzung der Fäden
untereinander härtet aus, diese kleben also ohne zusätzlichen Klebstoff aneinander.
So entsteht ein 3D Gebilde aus einer Vielzahl von zwischen Verbindungsstellen sich
erstreckenden Fadenabschnitten, und durch die Fadenfülldichte des Fadengewirkes sowie
durch die Fadenstärke, also der Durchmesser der Kuststofffäden, kann die Steifigkeit
bzw. die Nachgiebigkeit des Fadengewirkes über die Prozessparameter bei der Herstellung
eingestellt werden.
[0011] Die mit dem Fadengewirk gebildete 3D-Strukturmatte ist ein 3D-netzwerkstrukturiertes
Fasermaterial, bei dem gummielastische Plastomer-Elastomer-Fasern in dreidimensionaler
Richtung mit einer großen Anzahl von Schlaufen verbunden sind. Der Rohstoff ist ein
auf Ethylen basierendes Plastomer/Elastomer, das vorzugsweise in einem Lösungspolymerisationsverfahren
hergestellt wird. Die 3D-Strukturmatte kann beliebig und damit bedarfsabhängig in
unterschiedlichen Dichten, Höhen und Farben hergestellt werden. Nach Möglichkeit können
zudem der plastifizierten Schmelze zur Verarbeitung als Kunststofffaden UV-Stabilisatoren
oder flammhemmende Additive zugegeben werden, vor allem, wenn die Strukturmatte im
Freien eingesetzt werden soll und somit der Witterung und insbesondere der Sonnenstrahlung
ausgesetzt ist.
[0012] Um entsprechend den Anforderungen geeignete Shorehärten des Fadengewirkes zu generieren,
kann dem Material in abgestimmten Mengen ein LLDPE (Linear Low Density Polyethylen,
Polyethylen-Typ (PE-Typ)) zugegeben werden, wodurch auch die Temperaturstabilität
erhöht wird. Die Strukturmatte enthält viel Porenraum zwischen den miteinander verbundenen
Schleifen, wodurch sich eine hohe Luft- und Wasserdurchlässigkeit ergibt, die allgemeinen
Polyurethanschäumen überlegen ist. Auch die Waschbarkeit in Wasser und die schnelle
Trocknung ist ein Vorteil gegenüber eines alternativ einsetzbaren Polyurethanschaums.
Das Material ist einfach im Kalt- und Heißschnitt zu verarbeiten und ist zudem recyclefähig,
wodurch auch die gesamte Sportmatte recyclingfähig ist.
[0013] Mit einem Kernkörper aus einem solchen Fadengewirk besteht der Vorteil, dass das
Fadengewirk folglich wasserdurchlässig ist und dieses aufgrund des großen Hohlraumanteils
insbesondere kein Wasser einspeichert, auch wenn Wasser unmittelbar in das Fadengewirk
eindringt. In den Hohlräumen zwischen den Fäden des Fadengewirkes befindet sich Luft,
und wird der Kernkörper belastet, so wird das Fadengewirk komprimiert, währenddessen
die Luft in den Zwischenräumen zwischen den Fäden entweicht. Die Fadendichte des Fadengewirkes
ist dabei so eingestellt, dass zumindest aufgrund von Kapillarwirkung kein Wasser
im Fadengewirk verbleibt und dieses zumindest aufgrund von Schwerkraft aus dem Fadengewirk
herausläuft.
[0014] Mit Vorteil weist das Fadengewirk einen Kunststofffaden auf, der ungeordnet und/oder
ineinander verwirkt und miteinander verklebt ausgebildet ist. Das Fadengewirk kann
aus einem Endlosfaden oder aus mehreren insbesondere endlos ausgebildeten Fäden ausgeführt
sein, wobei die Körperkanten des Kernkörpers abgeschnitten sein können, sodass das
Fadengewirk schließlich aus einer undefinierten Anzahl von Kunststofffäden ausgebildet
ist.
[0015] Der Kunststofffaden weist vorteilhafterweise einen nur geringen Volumenanteil des
Kernkörpers auf, insbesondere einen Volumenanteil von weniger als 50%, bevorzugt von
weniger als 40%, bevorzugt von weniger als 30%, bevorzugt von weniger als 20% und/oder
bevorzugt von weniger als 15% auf und/oder es ist ein Volumenanteil des Kunststofffadens
von wenigstens 2%, bevorzugt von wenigstens 5%, bevorzugt von wenigstens 7%, bevorzugt
von wenigstens 8%, bevorzugt von wenigstens 10% und besonders bevorzugt von wenigstens
12% vorgesehen. Die angegebenen maximalen und minimalen Werte des Volumenanteils des
Kunststofffadens im Kernkörper sind zueinander so zu verstehen, dass nur technisch
umsetzbare Wertepaare miteinander als kombiniert offenbart gelten sollen.
[0016] Die Masse des Kernkörpers kann von 10kg bis 100kg pro Kubikmeter variieren, je nach
dem, wie hoch der Volumenanteil des Kunststofffadens ist. Ein besonders geeigneter
Bereich des Volumenanteils kann bei 5% bis 20% gesehen werden.
[0017] Mit weiterem Vorteil weist der Kunststofffaden einen Polyethylen, einen Polypropylen,
einen Polycarbonat, einen PMMA oder einen PBT-Kunststoff auf. Insbesondere hat sich
Polyethylen als Basismaterial für den Kunststofffaden als vorteilhaft herausgestellt.
Auch ist es denkbar, dass der Kunststofffaden einen Vollquerschnitt oder einen Hohlfaden
bildet.
[0018] Die Abdeckung weist insbesondere eine Gitterstruktur oder eine Netzstruktur auf und
ist damit aufgrund der mit Öffnungen versehenen Struktur wasserdurchlässig. Beispielsweise
weist die Abdeckung einen PVC-Werkstoff oder einen Polyesterwerkstoff auf. Die Gitterstruktur
oder die Netzstruktur, beispielsweise aus dem Polyesterwerkstoff, ist insbesondere
mit einer PVC-Beschichtung ausgebildet. So kann die Abdeckung beispielsweise einen
Gewebestrang aufweisen, der insbesondere mit Kette und Schuss bzw. gleichartig wie
Kette und Schuss ausgebildet ist und zu einem Netz oder Gitter verwoben ist. Die Kettfäden
und die Schussfäden können ein PVC-Fadenmaterial aufweisen und schließlich noch eine
Beschichtung insbesondere aus einem PVC aufweisen. Die Beschichtung bildet eine entsprechende
Gummierung, sodass die Abdeckung rutschfest ausgebildet ist. Die Zwischenräume oder
Öffnungen im Netz beziehungsweise im Gitter sind so beschaffen, dass Wasser durch
die Abdeckung hindurchtreten kann und sich nicht auf dieser als Pfütze sammelt.
[0019] Es kann der Kunststofffaden auch aus einem Hohlfaden gebildet sein, sodass auch bei
einem ansonsten dickeren Kunststofffaden eine höhere Elastizität entsteht. Der Hohlfaden
zur Bildung des Kernkörpers ist dabei auf gleiche Weise zu einem Fadengewirk verarbeitet.
[0020] Alternativ ist es auch denkbar, dass die Abdeckung zur Bildung der Gitterstruktur
oder der Netzstruktur aus einem Fadengelege ausgebildet wird und/oder die Abdeckung
wird aus einem Fasermaterial, beispielsweise Karbonfaser, Glasfaser oder Kevlar hergestellt.
Eine Gummierung um derartige Gewebestränge kann dabei auch bei derartigen Faserwerkstoffen
aufgebracht werden, beispielsweise im Tauchverfahren.
[0021] Der Kunststofffaden zur Bildung des Fadengewirkes weist insbesondere einen Durchmesser
von 0,1 mm bis 2,0 mm, vorzugsweise von 0,2 mm bis 1 mm und besonders bevorzugt von
0,3 mm bis 0,5 mm auf.
[0022] Mit weiterem Vorteil weist der Kernkörper mehrere flächenförmige Fadengewirke auf,
die übereinandergelegt angeordnet sind und zueinander verschiedene Steifigkeiten aufweisen
können. Mit einem solchen sog. Kombikern kann die Charakteristik der Nachgiebigkeit
der Sportmatte über ihrer Dicke beeinflusst werden, indem über der Dicke bzw. Höhe
des Kernkörpers Schichten mit unterschiedlicher Steifigkeit vorhanden sind.
[0023] Beispielsweise kann das an die Abdeckung angeordnete Fadengewirk des Kernkörpers
eine geringere Steifigkeit aufweisen als das wenigstens eine zur Mittelebene oder
zur Bodenseite des Kernkörpers hin liegende Fadengewirk. Im Ergebnis ergibt sich ein
zumindest stufenweiser Gradient an Steifigkeit, sodass der Kernkörper insgesamt formstabil
ist, die oben liegende Nutzseite, auf der Personen beispielsweise laufen, fallen,
Gymnastik oder dergleichen betrieben, eine für die ersten Schichten geringere Steifigkeit
aufweist, sodass sich eine entsprechend hohe Nachgiebigkeit ergibt, was als komfortabel
wahrgenommen werden kann.
[0024] An mindestens einem Randbereich kann der Kernkörper ein Haltemittel aufweisen, das
mit dem Fadengewirk verklebt oder in sonstiger Weise verbunden ist, an dem ein mit
der Abdeckung verbundenes Befestigungsmittel lösbar fixiert ist, das beispielsweise
als Klettverschluss oder als Reißverschluss ausgeführt sein kann. Auch ist die Anwendung
eines Reißverschlusses denkbar. Das Haltemittel kann beispielsweise als Flächengebilde
ausgeführt werden, beispielsweise in Form einer Nadelfilzbahn. Das Haltemittel ist
vorzugsweise gefaltet ausgebildet und entlang einer Kante des Fadengewirkes an dieser
angeordnet, sodass beidseitig der Kante an den Flächen des Fadengewirkes eine Verklebung
oder eine sonstige Befestigung des Haltemittels erfolgen kann. Das Haltemittel ist
im Querschnitt bzw. im Profil beispielsweise als Dachkante ausgeführt und schützt
folglich die Kanten des Fadengewirkes und steift diese insbesondere weiter aus.
[0025] Auch ist es denkbar, dass das Befestigungsmittel als Klettband ausgebildet ist und/oder
es ist vorgesehen, dass bei einer Überdeckung des Klettbandes mit dem Nadelfilz die
Abdeckung das Fadengewirk zumindest oberseitig und seitlich im Wesentlichen einfasst.
Das Klettband kann dabei auf dem Nadelfilz aufgeklettet werden und insofern an diesem
halten.
[0026] Die Aufgabe der Erfindung wird ferner gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung
der Sportmatte gemäß oben stehender Ausgestaltung, wobei das Fadengewirk zur Bildung
des Kernkörpers aus recycelten Kunststoffen mittels einer Extrusion aus einer Düsenmatrize
hergestellt wird. Es ist dabei von Vorteil, beim Recycling der Kunststoffe diese zu
schreddern, um aus den recycelten Bauteilen ein Granulat herzustellen, das mittels
eines Extruders behandelt und wenigstens indirekt oder direkt der Düsenmatrize zuzuführen.
BEVORZUGTES AUSFÜHRUNGSBEISPIEL DER ERFINDUNG
[0027] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren
näher dargestellt. Es zeigt:
- Figur 1
- eine schematisierte Ansicht einer Sportmatte mit einem Kernkörper aus einem Fadengewirk,
- Figur 2
- eine weitere Ansicht der Sportmatte gemäß Figur 1 mit einem Kernkörper aus einem Fadengewirk,
aufweisend mehrere Haltemittel zur Befestigung einer Abdeckung,
- Figur 3
- eine weitere Ansicht der Sportmatte gemäß Figur 1 mit den Haltemitteln und der Abdeckung
zur zumindest oberseitigen Umhüllung des Kernkörpers,
- Figur 4
- eine Ansicht eines Kernkörpers aus einem Fadengewirk mit einer oberseitig und seitlich
angeordneten Abdeckung,
- Figur 5
- eine Ansicht einer Abdeckung, aufweisend eine Gitterstruktur beziehungsweise Netzstruktur,
die mit einer Gummierung umschlossen ist und
- Figur 6
- eine Querschnittsansicht der Abdeckung mit einem Gewebestrang in Kette-Schuss-Anordnung,
ummantelt mit einer Gummierung.
[0028] Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Sportmatte 1 in einer leicht abstrahierten
Darstellung. Die Sportmatte 1 weist einen der Matte formgebenden Kernkörper 10 auf,
und der Kernkörper 10 ist erfindungsgemäß aus einem Fadengewirk 12 ausgebildet. An
den Kanten des Kernkörpers 10 sind Haltemittel 16 angeordnet, um eine oberseitige
Abdeckung 11 an dem Fadengewirk 12 zu befestigen. An den Ecken der Sportmatte 1 ist
ein jeweiliger Eckenschutz 18 angebracht.
[0029] Figur 2 zeigt die Sportmatte 1 im Bereich einer Abschrägung, wobei unterseitig wiederholt
die Haltemittel 16 gezeigt sind, die jedenfalls seitlich und insbesondere auch unterseitig
den Kernkörper 10 aus dem Fadengewirk 12 umschließen. Rechtsseitig ist ein weiteres
Haltemittel 16 mit einem Querschnitt eines Dachkantes angeordnet, sodass sowohl die
Oberseite als auch der Seitenbereich des Fadengewirks 12 abgedeckt sind. Das Haltemittel
16 kann am Fadengewirk 12 insbesondere angeklebt, angenäht oder in sonstiger Weise
befestigt sein.
[0030] Der Kernkörper 10 weist beispielhaft gezeigt zwei Lagen 10a und 10b auf, die übereinander
angeordnet und flächig miteinander verbunden sind. Die erste Lage 10a des Kernkörpers
10 weist beispielsweise eine geringere Steifigkeit auf als die zweite Lage 10b, sodass
sich bei einer Begehung der Sportmatte 1 von der gezeigten Oberseite eine vergrößerte
Nachgiebigkeit ergibt, durch den steiferen Bereich der zweiten Lage 10b des Kernkörpers
10 ist dieser in tieferen Lagen jedoch steifer und zudem besser formgebend für die
Sportmatte 1.
[0031] Figur 3 zeigt die Ansicht der Sportmatte 1 mit dem Kernkörper 10 aus dem Fadengewirk
und den Haltemitteln 16 gemäß Figur 2, wobei oberseitig nunmehr die Abdeckung 11 mit
den unterseitig an der Abdeckung 11 angebrachten Befestigungsmitteln 17 gezeigt ist.
Die Befestigungsmittel 17 können mit den Haltemitteln 16 in Überdeckung gebracht werden,
wobei die Haltemittel 16 beispielsweise einen Nadelfilz aufweisen, und die Befestigungsmittel
17 weist ein Klettband auf, das am Nadelfilz angeklettet wird. So kann die Abdeckung
11 lösbar am Kernkörper 10 angebracht werden, sodass zum Beispiel auch benachbart
angeordnete Sportmatten 1 auf diese Weise miteinander verbunden werden können.
[0032] Figur 4 zeigt eine Ansicht eines Fadengewirkes 12 zur Bildung des Kernkörpers 10,
und das Fadengewirk 12 weist einen unorientierten, chaotisch eingebrachten Kunststofffaden
13 auf, zwischen Hohlräume und insofern dem Luft ausgebildet ist. Der Kunststofffaden
13 weist eine Vielzahl von gegenseitigen Berührungsstellen auf, in denen der Kunststofffaden
13 aufgrund einer thermischen Einwirkung miteinander verklebt ist. Oberseitig und
seitlich umhüllt die Abdeckung 11 das Fadengewirk 12, wobei die Abdeckung 11 optional
auch mit dem Fadengewirk 12 des Kernkörpers 10 verklebt sein kann.
[0033] Figur 5 zeigt ein Beispiel einer Gitterstruktur oder einer Netzstruktur mit einem
Gewebestrang 14 in Form einer Kette-Schuss-Struktur, um die gezeigte Abdeckung 11
zu bilden. Aufgrund der Gewebe- oder Netzstruktur ist die Abdeckung 11 wasserdurchlässig,
sodass sich auf der Sportmatte 1 bei einer Anwendung unter freiem Himmel keine Pfützen
oder Eisplatten auf derselben bilden können.
[0034] Figur 6 zeigt schließlich eine Querschnittsansicht der Abdeckung 11 mit dem Gewebestrang
14 in einer Kette-Schuss-Anordnung, wobei der Gewebestrang 14 weiterhin mit einer
Gummierung 15 umhüllt ist, beispielsweise hergestellt im Tauchverfahren. Sowohl der
Gewebestrang 14 als auch die Gummierung 15 können vorzugsweise aus einem PVC-Werkstoff
ausgebildet sein.
[0035] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene
bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen
hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten
oder räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten
Kombinationen erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste:
[0036]
- 1
- Sportmatte
- 10
- Kernkörper
- 10a
- erste Lage
- 10b
- zweite Lage
- 11
- Abdeckung
- 12
- Fadengewirk
- 13
- Kunststofffaden
- 14
- Gewebestrang
- 15
- Gummierung
- 16
- Haltemittel
- 17
- Befestigungsmittel
- 18
- Eckenschutz
1. Sportmatte (1), insbesondere ausgeführt als Fallschutzmatte oder als Gymnastikmatte,
aufweisend einen die Form der Sportmatte (1) bestimmenden Kernkörper (10), um den
wenigstens oberseitig und/oder seitlich eine Abdeckung (11) aufgebracht ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kernkörper (10) ein Fadengewirk (12) aufweist.
2. Sportmatte (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fadengewirk (12) einen Kunststofffaden (13) aufweist, der ungeordnet und/oder
ineinander verwirkt und miteinander verschmolzen und/oder verklebt ausgebildet ist.
3. Sportmatte (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kunststofffaden (13) einen Volumenanteil des Kernkörpers (10) von weniger als
50%, bevorzugt von weniger als 40%, bevorzugt von weniger als 30%, bevorzugt von weniger
als 20%, bevorzugt von weniger als 15% aufweist und/oder dass der Kunststofffaden
(13) einen Volumenanteil des Kernkörpers (10) von wenigstens 2%, bevorzugt wenigstens
5%, bevorzugt wenigstens 7%, bevorzugt wenigstens 8%, bevorzugt wenigstens 10%, bevorzugt
wenigstens 12% aufweist.
4. Sportmatte (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kunststofffaden (13) aus einem Polyethylen, einem Polypropylen, einem Polycarbonat,
einem PMMA oder einem PBT ausgebildet ist und/oder einen Vollquerschnitt oder einen
Hohlfaden bildet.
5. Sportmatte (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abdeckung (11) eine Gitterstruktur oder eine Netzstruktur aufweist und wasserdurchlässig
ausgebildet ist.
6. Sportmatte (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abdeckung (11) einen PVC Werkstoff aufweist.
7. Sportmatte (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gitterstruktur oder die Netzstruktur insbesondere aus einem Polyesterwerkstoff
und/oder insbesondere mit einer PVC Beschichtung überzogen ist.
8. Sportmatte (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abdeckung (11) einen Gewebestrang (14) aufweist, der insbesondere mit Kette und
Schuss zu einem Netz oder Gitter verwoben ist und mit einer die PVC Beschichtung aufweisenden
Gummierung (15) überzogen ist.
9. Sportmatte (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kunststofffaden (13) zur Bildung des Fadengewirkes (12) einen Durchmesser von
0,1 mm bis 2,0 mm, vorzugsweise von 0,2 mm bis 1 mm und besonders bevorzugt von 0,3
mm bis 0,5 mm aufweist.
10. Sportmatte (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kernkörper (10) mehrere flächenförmige Fadengewirke (12) aufweist, die übereinander
gelegt angeordnet sind und die zueinander verschiedene Steifigkeiten aufweisen.
11. Sportmatte (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das angrenzend an die Abdeckung (11) angeordnete Fadengewirk (12) des Kernkörpers
(10) eine geringere Steifigkeit aufweist als das wenigstens eine zur Mittelebene oder
zur Bodenseite des Kernkörpers (10) hin liegende Fadengewirk (12).
12. Sportmatte (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an mindestens einem Randbereich des Kernkörpers (10) ein Haltemittel (16) mit dem
Fadengewirk (12) verklebt ist, an dem ein mit der Abdeckung (11) verbundenes Befestigungsmittel
(17) lösbar fixiert oder mit einem Reißverschluss verbunden ist.
13. Sportmatte (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Haltemittel (16) als Flächengebilde ausgeführt und/oder aus einem Nadelfilz gebildet
ist und/oder wobei das mindestens eine Haltemittel (16) entlang einer Kante des Fadengewirkes
(12) gefaltet ist und beidseitig der Kante an Flächen mit dem Fadengewirk (12) verklebt
ist.
14. Sportmatte (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Befestigungsmittel (17) als Klettband oder als Reißverschluss ausgebildet ist
und/oder dass bei einer Überdeckung des Klettbandes mit dem Nadelfilz die Abdeckung
(11) das Fadengewirk (12) zumindest oberseitig und seitlich im Wesentlichen einfasst.
15. Verfahren zur Herstellung einer Sportmatte (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fadengewirk (12) zur Bildung des Kernkörpers (10) aus recycelten Kunststoffen
mittels einer Extrusion aus einer Düsenmatrize hergestellt wird.