I. Anwendungsgebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitzustellen von Blechstücken
für das Einziehen in eine Blechbiegemaschine sowie eine Kombination einer Vorrichtung
zum Bereitstellen von Blechstücken für das Einziehen in eine Blechbiegemaschine mit
der Blechbiegemaschine und mit einer Seiteneinzugeinrichtung zum Einziehen der Blechstücke
in die Blechbiegemaschine. Bei der Blechbiegemaschine handelt es sich vorzugsweise
um eine Langabkantmaschine, die als Einfachbieger zum Biegen in nur einer einzigen
Biegerichtung oder als Doppelbieger zum wahlweisen Biegen um zwei entgegengesetzte
Biegerichtungen ausgebildet sein kann.
II. Technischer Hintergrund
[0002] Aus der
EP 3 778 048 A1 ist eine als Doppelbieger ausgebildete Blechbiegemaschine in Form einer Langabkantmaschine
bekannt. Sie weist eine sogenannte Seiteneinzugeinrichtung auf, die ein in die Blechbiegemaschine
einzuziehendes Blechstück 5 mit Hilfe von Saugnäpfen 51 ergreift und seitlich in die
Blechbiegemaschine einzieht. Die Saugnäpfe 51 können sich nicht in horizontaler Tiefenrichtung
der Blechbiegemaschine quer zu der von der Unterwange 21 bzw. Oberwange 23 ausgebildeten
Biegekante bewegen.
[0003] Das einzuziehende Blechstück 5 wird bei der bekannten Blechbiegemaschine auf einer
feststehenden Tischplatte 80 eines Übergabetisches bereitgestellt. Um das Blechstück
5 in horizontaler Tiefenrichtung der Blechbiegemaschine an der für die Saugnäpfe 51
richtigen Position anzuordnen, wird es an in vorgenannter Tiefenrichtung wirkende
Anschläge 12 gedrückt.
[0004] Zu verarbeitende Blechstücke werden regelmäßig in Streifenform mit Hilfe herkömmlicher
Längs- und Querteilereinrichtungen von einer zuvor auf einen Coil aufgewickelten Blechbahn
abgeschnitten. Die Längs- und Querteilereinrichtung legt die abgeschnittenen Blechstreifen
parallel nebeneinander auf der Tischplatte eines Übergabetisches ab. Dieser Übergabetisch
kann dann an die Blechbiegemaschine herangeführt und derart mit ihr gekoppelt werden,
dass seine Tischplatte relativ zu der Biegemaschine feststeht.
[0005] Um in diesem Fall alle nebeneinander auf der Tischplatte liegenden Blechstreifen
in die Blechbiegemaschine einziehen zu können, werden die Blechstreifen von Hand übereinander
gestapelt. Der Stapel aus mehreren Blechstreifen kann dann beispielsweise gegen Anschläge
12 der in der
EP 3 778 048 A1 genannten Art gedrückt werden, um zu gewährleisten, dass die Saugnäpfe 51 immer an
derselben Stelle der Tischplatte 80 auf den jeweils obersten Blechstreifen des Stapels
zugreifen können.
[0006] Das im Stand der Technik von Hand vorzunehmende Stapeln der Blechstücke erfordert
menschliche Arbeitskraft und ist insbesondere mit hohem Zeitaufwand verbunden.
III. Darstellung der Erfindung
a) Technische Aufgabe
[0007] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Bereitstellen
von Blechstücken für das Einziehen in eine Blechbiegemaschine sowie eine Kombination
einer Vorrichtung zum Bereitstellen von Blechstücken für das Einziehen in eine Blechbiegemaschine
mit der Blechbiegemaschine und mit einer Seiteneinzugeinrichtung zu schaffen, mittels
welchem bzw. mittels welcher das Bereitstellen von Blechstücken, die von einer Längs-
und Querteilereinrichtung zurechtgeschnitten und parallel nebeneinander abgelegt wurden,
für das Einziehen in eine Blechbiegemaschine möglichst zeitsparend durchgeführt werden
kann.
b) Lösung der Aufgabe
[0008] Diese Aufgabe wird mittels eines Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw.
mittels einer Kombination mit den Merkmalen des Anspruchs 4 gelöst. Weitere Ausgestaltungen
der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Bereitstellen von vorzugsweise streifenförmigen
Blechstücken für das Einziehen in eine Blechbiegemaschine mittels einer Seitenzugeinrichtung
vorgeschlagen. Dabei sind die Blechstücke auf einer ebenen Ablagefläche zumindest
teilweise nebeneinander angeordnet. Teilweise nebeneinander angeordnet in diesem Sinne
bedeutet, dass nicht nur eine einzige Schicht von Blechstücken nebeneinanderliegend
angeordnet sein kann, sondern dass stattdessen mehrere Stapel aus jeweils mehreren
Blechstücken nebeneinander angeordnet sein können. Denkbar sind beispielsweise neun
Blechstücke auf der Ablagefläche, wobei diese in insgesamt drei Stapeln zu je drei
Blechstücken auf der Ablagefläche liegen können. Es liegt in diesem Fall nur ein Teil
der insgesamt neun Blechstücke nebeneinander auf der Ablagefläche.
[0010] Die Seiteneinzugeinrichtung ist an der Blechbiegemaschine angeordnet, vorzugsweise
an dem um eine Horizontalachse verschwenkbaren Oberteil der Blechbiegemaschine. Die
Seiteneinzugeinrichtung weist eine in die Blechbiegemaschine bewegbare Aufnahmeeinrichtung
beispielsweise in Form eines oder mehrerer Saugnäpfe auf, die zum Aufnehmen eines
in die Blechbiegemaschine einzuziehenden Blechstücks an einer von der Aufnahmeeinrichtung
vorzugsweise horizontal anfahrbaren Aufnahmeposition dient, die sich vorzugsweise
vertikal oberhalb der Ablagefläche befindet.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst folgende Schritte:
- a) Sensorisches Erfassen der Lage des in die Blechbiegemaschine einzuziehenden Blechstücks
auf der Ablagefläche vorzugsweise relativ zu einem Referenzpunkt, einer Referenzlinie
oder einer Referenzkante der Ablagefläche,
- b) Elektronisches Vergleichen der in Schritt a) erfassten Lage mit der von der Aufnahmeeinrichtung
anfahrbaren Aufnahmeposition, und
- c) Motorisches Bewegen der Ablagefläche mit dem darauf befindlichen, einzuziehenden
Blechstück relativ zu der Blechbiegemaschine derart, dass das Blechstück zumindest
teilweise unterhalb der von der Aufnahmeeinrichtung anfahrbaren Aufnahmeposition zu
liegen kommt und dort von der Aufnahmeeinrichtung aufgenommen werden kann, wenn sich
das einzuziehende Blechstück noch nicht in aufnehmbarer Weise unterhalb der Aufnahmeposition
befindet.
[0012] Vorzugsweise greift die Aufnahmeeinrichtung vertikal von oben auf das einzuziehende
Blechstück zu. Dementsprechend kennzeichnet die Aufnahmeposition vorzugsweise eine
Position in einer Horizontalebene oberhalb der Ablagefläche, von der aus die Aufnahmeeinrichtung
vertikal nach unten auf das Blechstück zu bewegt werden kann.
[0013] Durch Kenntnis der Lage des einzuziehenden Blechstücks auf der Ablagefläche ist es
einer elektronischen Maschinensteuerungseinrichtung möglich, die Ablagefläche relativ
zu der Blechbiegemaschine bzw. relativ zu der Seiteneinzugeinrichtung genau so zu
bewegen bzw. zu verfahren, dass ein Teilbereich des einzuziehenden Blechstücks exakt
unterhalb der Aufnahmeposition der Aufnahmeeinrichtung liegt. Ein von Hand vorzunehmendes
Stapeln von zuvor nebeneinander auf der Ablagefläche liegenden Blechstücken erübrigt
sich. Auch aus der Ablagefläche nach oben hervorstehende Anschläge sind nicht mehr
erforderlich. Das jeweilige Bewegen bzw. Verfahren der Ablagefläche erfolgt mit Hilfe
der elektronischen Maschinensteuerungseinrichtung vollkommen automatisiert und dementsprechend
zeitsparend.
[0014] In vorteilhafter Weise kann das Erfassen der Lage gemäß Schritt a) durch optisches
Erfassen von Bezugskanten des einzuziehenden Blechstücks erfolgen. Die Informationen
über die Lage der Bezugskanten relativ zu einem Referenzpunkt, einer Referenzlinie
oder einer Referenzkante werden dabei mittels drahtgebundener oder drahtloser Datenübertragung
der elektronischen Maschinensteuerungseinrichtung zur Verfügung gestellt. Vorzugsweise
kommen eine oder mehrere Kameras zum optischen Erfassen der Bezugskanten zur Anwendung.
[0015] An den zu verarbeitenden Blechstücken kann jeweils eine individuelle Auftragskennzeichnung,
beispielsweise in Form eines aufgedruckten Barcodes oder eines aufgedruckten QR-Codes,
angebracht sein. Die Auftragskennzeichnung ist mit individuellen Informationen zur
Spezifizierung eines auszuführenden Biegeauftrags verknüpft. Vorzugsweise wird diese
Auftragskennzeichnung bei auf der Ablagefläche aufliegendem Blechstück optisch erfasst
und ein die Auftragskennzeichnung repräsentierendes Signal wird drahtgebunden oder
drahtlos an die Maschinensteuerungseinrichtung der Blechbiegemaschine übertragen.
Die Maschinensteuerungseinrichtung kann dann veranlassen, dass der Biegeauftrag nach
dem Einziehen des Blechstücks von der Blechbiegemaschine entsprechend den individuellen
Informationen zur Spezifizierung des auszuführenden Biegeauftrags ausgeführt wird.
[0016] Die Reihenfolge, in welcher die Blechstücke von der Ablagefläche aufgenommen und
in die Blechbiegemaschine eingezogen werden, kann durch Programmierung der elektronischen
Maschinensteuerungseinrichtung festgelegt werden. Beispielsweise ist denkbar, dass
stets dasjenige Blechstück von der Ablagefläche aufgenommen wird, das am wenigsten
weit von der Aufnahmeposition der Aufnahmeeinrichtung entfernt auf der Ablagefläche
liegt. Denkbar ist jedoch auch, dass in den Auftragskennzeichnungen mehrerer nebeneinander
auf der Ablagefläche liegender Blechstücke Informationen über die Reihenfolge des
Aufnehmens und Einziehens der Blechstücke hinterlegt sind. Die elektronische Maschinensteuerungseinrichtung
wählt dann nach dem Auslesen der Auftragskennzeichnungen die durch diese gegebenenfalls
vorgegebene Reihenfolge.
[0017] Erfindungsgemäß wird auch eine Kombination einer Vorrichtung zum Bereitstellen von
Blechstücken für das Einziehen in eine Blechbiegemaschine mit der Blechbiegemaschine
selbst und mit der Seiteneinzugeinrichtung zum seitlichen Einziehen eines Blechstücks
in die Blechbiegemaschine vorgeschlagen. Dabei ist die Seiteneinzugeinrichtung an
der Blechbiegemaschine, vorzugsweise an deren Oberteil, angeordnet.
[0018] Die Vorrichtung ist an die Blechbiegemaschine vorzugsweise lösbar koppelbar und weist
eine ebene Ablagefläche auf, auf welcher die zu verarbeitenden Blechstücke zumindest
teilweise nebeneinanderliegend bereitgehalten werden können. Bei der Vorrichtung kann
es sich beispielsweise um einen die Ablagefläche tragenden Bereitstellungstisch handeln,
der von einer herkömmlichen Längs- und Querteilereinrichtung zu der Blechbiegemaschine
verfahrbar ist und mit dieser vorzugsweise lösbar derart koppelbar ist, dass eine
definierte Relativlage eines Referenzpunktes, einer Referenzlinie oder einer Referenzkante
der Ablagefläche relativ zu der Aufnahmeposition eingehalten wird.
[0019] Die Seiteneinzugeinrichtung weist eine in die Blechbiegemaschine bewegbare Aufnahmeeinrichtung
zum Aufnehmen eines in die Blechbiegemaschine einzuziehenden Blechstücks an einer
von der Aufnahmeeinrichtung anfahrbaren Aufnahmeposition oberhalb der Ablagefläche
auf.
[0020] Erfindungsgemäß ist eine motorische Antriebseinrichtung vorhanden, mittels welcher
die Ablagefläche in an die Blechbiegemaschine gekoppeltem Zustand der Vorrichtung
relativ zu der Blechbiegemaschine bzw. relativ zu der Seiteneinzugeinrichtung bzw.
relativ zu der Aufnahmeeinrichtung bewegbar ist. Dabei kann die motorische Antriebseinrichtung
die Ablagefläche relativ zu der Vorrichtung bewegen, die relativ zu der Blechbiegemaschine
definiert festgelegt ist. Alternativ ist denkbar, dass die Kopplung der Vorrichtung
mit der Blechbiegemaschine derart ausgebildet ist, dass die gesamte Vorrichtung samt
Ablagefläche in an die Blechbiegemaschine gekoppeltem Zustand mittels der motorischen
Antriebseinrichtung relativ zu der Blechbiegemaschine verfahren werden kann.
[0021] Eine Sensoreinrichtung dient dem Erfassen der Lage des in die Blechbiegemaschine
einzuziehenden Blechstücks auf der Ablagefläche vorzugsweise relativ zu einem Referenzpunkt,
einer Referenzlinie oder einer Referenzkante der Ablagefläche.
[0022] Des Weiteren ist eine Komparatoreinrichtung vorgesehen, die dem Vergleichen der mittels
der Sensoreinrichtung erfassten Lage mit der von der Aufnahmeeinrichtung anfahrbaren
Aufnahmeposition dient. Wie voranstehend erwähnt, liegt die anfahrbare Aufnahmeposition
vorzugsweise in einer Horizontalebene oberhalb der Ablagefläche.
[0023] Erfindungsgemäß ist außerdem eine elektronische Maschinensteuerungseinrichtung vorhanden,
die dazu ausgelegt ist, die motorische Antriebseinrichtung zu veranlassen, die Ablagefläche
mit dem darauf befindlichen, einzuziehenden Blechstück in an die Blechbiegemaschine
gekoppeltem Zustand der Vorrichtung relativ zu der Blechbiegemaschine zu bewegen.
Diese Bewegung erfolgt derart, dass das Blechstück zumindest teilweise vertikal unterhalb
der von der Aufnahmeeinrichtung anfahrbaren Aufnahmeposition zu liegen kommt, um dort
von der Aufnahmeeinrichtung aufgenommen zu werden.
[0024] Die Maschinensteuerungseinrichtung veranlasst die vorgenannte Bewegung der Ablagefläche
nicht, wenn die Komparatoreinrichtung zuvor festgestellt hat, dass sich das einzuziehende
Blechstück bereits unterhalb der vorgegebenen Aufnahmeposition der Aufnahmeeinrichtung
befindet. In diesem Fall kann das Aufnehmen des Blechstücks zum Zwecke des Einziehens
in die Blechbiegemaschine direkt ohne vorangehende Bewegung der Ablagefläche relativ
zu der Aufnahmeposition erfolgen.
[0025] Die Komparatoreinrichtung muss nicht zwingend eine von der Maschinensteuerungseinrichtung
separate Einrichtung sein. Die Komparatoreinrichtung kann im Rahmen der vorliegenden
Erfindung als hardware- und/oder softwaremäßiger Bestandteil der elektronischen Maschinensteuerungseinrichtung
ausgestaltet sein.
[0026] Bei der Sensoreinrichtung der erfindungsgemäßen Kombination kann es sich um eine
optische Sensoreinrichtung zum optischen Erfassen von Bezugskanten des einzuziehenden
Blechstücks handeln. Deren Lagen werden vorzugsweise relativ zu einem Referenzpunkt,
einer Referenzlinie oder einer Referenzkante der Ablagefläche erfasst. Der Referenzpunkt,
die Referenzlinie oder die Referenzkante definieren eine in der Maschinensteuerungseinrichtung
hinterlegte Referenzlage der Ablagefläche relativ zu der Aufnahmeposition in einer
bestimmten, ebenso in der Maschinensteuerungseinrichtung hinterlegten Referenzposition
der Ablagefläche relativ zu der Aufnahmeposition. Vorzugsweise wird die Sensoreinrichtung
von einer oder mehreren Kameras gebildet.
[0027] Mittels der Sensoreinrichtung kann eine an dem einzuziehenden Blechstück angebrachte
Auftragskennzeichnung, beispielsweise in Form eines aufgedruckten Barcodes oder eines
aufgedruckten QR-Codes, erfassbar sein, die mit individuellen Informationen zur Spezifizierung
eines auszuführenden Biegeauftrags verknüpft ist. Die elektronische Maschinensteuerungseinrichtung
ist dazu ausgelegt, nach Erhalt eines die individuelle Auftragskennzeichnung repräsentierenden
Signals zu veranlassen, dass die Blechbiegemaschine den Biegeauftrag nach dem Einziehen
des Blechstücks entsprechend den individuellen Informationen zur Spezifizierung des
auszuführenden Biegeauftrags ausführt. Bei den individuellen Informationen zur Spezifizierung
des auszuführenden Biegeauftrags kann es sich beispielsweise um Anzahl und Lage der
an dem Blechstück vorzunehmenden Biegungen und die jeweils zugehörigen Biegewinkel
handeln.
c) Ausführungsbeispiel
[0028] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung bespielhaft anhand
der beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Kombination
einer Vorrichtung zum Bereitstellen von Blechstücken für das Einziehen in eine Blechbiegemaschine
mit der Blechbiegemaschine und mit einer Seiteneinzugeinrichtung, wobei sich die Ablagefläche
in einer ersten Position zum Aufnehmen eines ersten Blechstücks befindet und die Aufnahmeeinrichtung
in einer von dem aufzunehmenden Blechstück vertikal beabstandeten Stellung angeordnet
ist;
- Fig. 2:
- eine perspektivische Ansicht ähnlich derjenigen gemäß Fig. 1, wobei sich die Aufnahmeeinrichtung
jedoch in ihrer an das aufzunehmende Blechstück angreifenden Stellung befindet;
- Fig. 3:
- eine Seitenansicht auf die in Fig. 1 gezeigte Kombination in Fig. 1 von schräg vorne;
- Fig. 4:
- eine Seitenansicht auf die in Fig. 2 gezeigte Kombination in Fig. 2 von schräg vorne;
- Fig. 5:
- eine perspektivische Seitenansicht des Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Kombination, wobei sich die Ablagefläche an einer zweiten Position zum Aufnehmen eines
zweiten Blechstücks befindet und die Aufnahmeeinrichtung in ihrer von dem zweiten
Blechstück vertikal beabstandeten Stellung angeordnet ist;
- Fig. 6:
- eine perspektivische Ansicht ähnlich Fig. 5, wobei sich die Aufnahmeeinrichtung jedoch
in ihrer an das zweite Blechstück angreifenden Stellung befindet;
- Fig. 7:
- eine Seitenansicht auf die in Fig. 5 gezeigte Kombination in Fig. 5 von schräg vorne;
- Fig. 8:
- eine Seitenansicht auf die in Fig. 6 gezeigten Kombination in Fig. 6 von schräg vorne;
- Fig. 9:
- eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Kombination,
wobei sich die Ablagefläche in einer dritten Position zum Aufnehmen eines dritten
Blechstücks befindet und die Aufnahmeeinrichtung in ihrer von dem dritten Blechstück
vertikal beanstandeten Stellung angeordnet ist;
- Fig. 10:
- eine perspektivische Ansicht ähnlich Fig. 9, wobei sich die Aufnahmeeinrichtung jedoch
in ihrer an das dritte Blechstück angreifenden Stellung befindet;
- Fig. 11:
- eine Seitenansicht der in Fig. 9 gezeigten Kombination in Fig. 9 von schräg vorne;
und
- Fig. 12:
- eine Seitenansicht der in Fig. 10 gezeigten Kombination in Fig. 10 von schräg vorne.
[0029] In den Zeichnungen kennzeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Teile bzw. Elemente.
[0030] Wie am besten in den Fig. 1, 2, 5, 6, 9 und 10 zu sehen ist, umfasst die erfindungsgemäße
Kombination eine Blechbiegemaschine 1, eine an dieser angeordnete Seiteneinzugeinrichtung
3 und eine Vorrichtung 9 zum Bereitstellen von Blechstücken 4, 5 und 6 für das Einziehen
in die Blechbiegemaschine 1 mit Hilfe der Seiteneinzugeinrichtung 3. Bei der Blechbiegemaschine
1 handelt es sich um eine aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannte Langabkantmaschine
in der Art der beispielsweise aus der
EP 3 778 048 A1 bekannten Blechbiegemaschine. Auch die Seiteneinzugeinrichtung 3 ist dem Fachmann
ihrer grundsätzlichen Art nach beispielsweise aus der
EP 3 778 048 A1 bekannt.
[0031] Wie zu erkennen ist, handelt es sich bei der im Rahmen des gezeigten Ausführungsbeispiels
zur Anwendung kommenden Blechbiegemaschine 1 um einen im Stand der Technik bekannten
Doppelbieger, der eine obere Klemmwange, eine untere Klemmwange, eine obere Biegewange
und eine untere Biegewange aufweist. Innerhalb der Blechbiegemaschine 1 befindet sich
in ebenso bekannter Weise ein Arbeitstisch, auf welchem zu biegende Blechstücke platziert
werden können. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können sämtliche Biegemaschinen
zur Anwendung kommen, bei denen es erforderlich ist, ein zu biegendes Blechstück auf
einem Arbeitstisch anzuordnen. Insbesondere ist es denkbar, anstatt der in den Figuren
gezeigten Blechbiegemaschine 1 in Form eines Doppelbiegers eine Blechbiegemaschine
in Form eines Einfachbiegers zu verwenden.
[0032] Die Seiteneinzugeinrichtung 3 umfasst neben einer Aufnahmeeinrichtung 7 eine Linearbewegungseinheit
11, mittels welcher die Aufnahmeeinrichtung 7 motorisch in die Blechbiegemaschine
1 hinein und aus der Blechbiegemaschine 1 heraus bewegt werden kann. Die Linearbewegungseinheit
11 kann beispielsweise von einem endlos umlaufend gelagerten, motorisch antreibbaren
Riemen gebildet werden, der die Aufnahmeeinrichtung 7 trägt.
[0033] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Aufnahmeeinrichtung 7 in bekannter
Weise von einem Sauggreiferschlitten mit mehreren Saugnäpfen 12 gebildet. Mit Hilfe
der Saugnäpfe 12 können Blechstücke aufgrund des in ihnen erzeugbaren Unterdrucks
angehoben und auf Signal einer Maschinensteuerung wieder losgelassen werden. Die Seiteneinzugeinrichtung
3 ist an einem nach oben schwenkbaren Oberteil der Blechbiegemaschine 1 befestigt.
In den Zeichnungen ist dieses Oberteil in seiner nach oben hochgeschwenkten Stellung
dargestellt. Die Seiteneinzugeinrichtung 3 macht die Schwenkbewegungen des Oberteils
in bekannter Weise mit.
[0034] Wie am besten in den Fig. 1, 2, 5, 6, 9 und 10 zu erkennen ist, kann der Sauggreiferschlitten
7 mittels der Linearbewegungseinheit 11 entsprechend dem Doppelpfeil BKR parallel
zu der Biegekantenrichtung BKR der Blechbiegemaschine 1 verfahren werden. Der Verlauf
der geradlinigen Biegekante wird durch die untere Klemmwange bzw. die obere Klemmwange
der Blechbiegemaschine 1 vorgegeben.
[0035] In den Fig. 1, 2, 5, 6, 9 und 10 ist der Sauggreiferschlitten 7 in seiner Position
am linken vorderen Ende der Linearbewegungseinheit 11 dargestellt. Diese Position
entspricht seiner von im anfahrbaren Aufnahmeposition im Sinne der vorliegenden Erfindung.
In den Fig. 1, 3, 5, 7, 9 und 11 befinden sich die Saugnäpfe 12 in ihrer oberen Einziehstellung,
in welcher sie ein von ihnen gehaltenes Blechstück in den Fig. 1, 2, 5, 6, 9 und 10
nach rechts hinten in die Blechbiegemaschine 1 einziehen können. Wie in den Fig. 2,
4, 6, 8, 10 und 12 zu sehen ist, weist der Sauggreiferschlitten 7 bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel einen Scherenmechanismus 13 auf, mit dessen Hilfe die Saugnäpfe
12 motorisch vertikal nach unten in ihre Aufnahmestellung bewegt werden können, in
welcher sie an die Oberfläche eines Blechstücks angreifen können. Durch erneutes Betätigen
des Scherenmechanismus 13 können dann die Saugnäpfe 12 vertikal nach oben zurück in
ihre Einzugsstellung bewegt werden, wobei sie das Blechstück anheben.
[0036] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Vorrichtung 9 zum Bereitstellen von
in die Blechbiegemaschine 1 einzuziehenden Blechstücken 4, 5 und 6 von einem verfahrbaren
Bereitstellungswagen 9 gebildet. Der Bereitstellungswagen 9 weist Räder 14 auf und
kann von Hand verschoben werden. Auf einem Untergestell 15 des Bereitstellungswagens
9 ist eine Bereitstellungsplatte 16 gelagert, deren Oberfläche eine ebene Ablagefläche
2 aufweist, auf welcher im gezeigten Ausführungsbeispiel drei streifenförmige Blechstücke
4, 5 und 6 aufliegen.
[0037] Die Bereitstellungsplatte 16 ist samt ihrer Ablagefläche 2 gemäß Doppelpfeil TR relativ
zu dem Untergestell 15 und damit relativ zu der Blechbiegemaschine 1 sowie relativ
zu der Seiteneinzugeinrichtung 3 und relativ zu der Aufnahmeposition des Sauggreiferschlittens
7 parallel zu der Tiefenrichtung TR der Blechbiegemaschine 1 bewegbar. Die Tiefenrichtung
TR liegt in bzw. parallel zu einer die Biegekante der Blechbiegemaschine 1 enthaltenden
Horizontalebene und steht in bzw. parallel zu dieser Ebene senkrecht auf der Biegekante.
[0038] Die Art und Weise wie die Bewegbarkeit der Bereitstellungsplatte 16 relativ zu dem
Untergestell 15 in der Tiefenrichtung TR erreicht wird, ist im Rahmen der vorliegenden
Erfindung ohne Bedeutung. Dem Fachmann sind in diesem Zusammenhang geeignete Konstruktionen
bekannt. Beispielsweise könnte die Bereitstellungsplatte 16 in einer am Untergestell
15 angeordneten Linearführung geführt sein. In eine an der Unterseite der Bereitstellungsplatte
16 befestigte Zahnstange könnte ein am Untergestell 15 gelagertes Zahnrad eingreifen,
das von einem Elektromotor antreibbar ist. Auf diese Weise wäre ein motorisches Verfahren
der Bereitstellungsplatte 16 in der Tiefenrichtung TR möglich.
[0039] Der Bereitstellungswagen 9 kann an eine in den Zeichnungen nicht gezeigte, im Stand
der Technik hinlänglich bekannte Längs- und Querteilereinrichtung herangefahren werden.
In der Längs- und Querteilereinrichtung wird eine auf ein Coil gewickelte Blechbahn
abgerollt und in streifenförmige Blechstreifen 4, 5 und 6 zerschnitten. Für die Zwecke
der Beschreibung des Ausführungsbeispiels sei angenommen, dass die Blechbahn so breit
ist, dass sie in insgesamt drei streifenförmige Blechstücke 4, 5 und 6 zerschnitten
wird, die direkt von der Längs- und Querteilereinrichtung kommend parallel nebeneinanderliegend
auf der Ablagefläche 2 der Bereitstellungsplatte 16 abgelegt werden. Bei fortgesetztem
Schneidebetrieb der Längs- und Querteilereinrichtung entstehen auf der Ablagefläche
drei parallel nebeneinander angeordnete Stapel aus streifenförmigen Blechstücken.
[0040] Alternativ ist denkbar, dass die Längs- und Querteilereinrichtung unterschiedlich
breite Blechstücke von der Blechbahn abschneidet und auf der Ablagefläche 2 ablegt,
so dass nicht mehrere Stapel aus jeweils gleich breiten Blechstücken vorhanden sind.
Beispielsweise könnten auf vier nebeneinanderliegenden Blechstücken mit einer Breite
von jeweils 250 mm zwei nebeneinanderliegende Blechstücke mit einer Breite von jeweils
500 mm liegen. Auf letzteren wiederum könnte ein einziges Blechstück mit einer Breite
von z.B. 750 mm liegen. Auch Blechstücke in Ablageanordnungen dieser Art, bei welcher
in verschiedenen Schichten liegende Blechstücke relativ zueinander überlappen, können
im Rahmen der vorliegenden Erfindung automatisiert für das Einziehen in die Blechbiegemaschine
1 bereitgestellt werden.
[0041] Ist die gewünschte Anzahl von Blechstücken von der Blechbahn abgeschnitten und auf
der Ablagefläche 2 abgelegt worden, so kann der Bereitstellungswagen 9 ohne Änderung
der von der Längs- und Querteilereinrichtung bewirkten Ablageanordnung der Blechstücke
auf der Ablagefläche 2 an die mit der Seiteneinzugeinrichtung 3 versehene Blechbiegemaschine
1 herangefahren werden. Dabei kann der Bereitstellungswagen 9 derart mechanisch an
die Blechbiegemaschine 1 gekoppelt werden, dass er eine vorgegebene, definierte Lage
relativ zu der in den Zeichnungen dargestellten Aufnahmeposition des Sauggreiferschlittens
7 einnimmt. Die Information über die Relativlage zwischen der Aufnahmeposition des
Sauggreiferschlittens 7 und einem Referenzpunkt, einer Referenzlinie oder einer Referenzkante
an dem Bereitstellungswagen 9 kann in der elektronischen Maschinensteuerungseinrichtung
der Blechbiegemaschine 1 gespeichert werden.
[0042] Soll das erste Blechstück 4 zum Biegen in die Blechbiegemaschine 1 eingezogen werden,
so veranlasst die Maschinensteuerungseinrichtung, dass die Bereitstellungsplatte 16
in Tiefenrichtung TR in ihre in den Fig. 1 bis 4 gezeigte, erste Stellung gefahren
wird. In dieser ersten Stellung befindet sich ein in den Fig. 1 und 2 rechter Endbereich
des ersten Blechstücks 4 vertikal unterhalb des Sauggreiferschlittens 7. Der Sauggreiferschlitten
7 wird dann durch Betätigung des Scherenmechanismus 13 von seiner in den Fig. 1 und
3 gezeigten Einzugsstellung in seine in den Fig. 2 und 4 gezeigte Aufnahmestellung
vertikal nach unten gefahren bis seine Saugnäpfe 12 an vorgenanntem Endbereich des
ersten Blechstücks 4 anliegen.
[0043] Anschließend wird der Sauggreiferschlitten 7 durch erneutes Betätigen des Scherenmechanismus
13 zurück nach oben in seine Einzugsstellung gefahren. Der vorgenannte Endbereich
des ersten Blechstücks 4 haftet an seinen Saugnäpfen 12 und das erste Blechstück 4
kann schließlich durch Verfahren des Sauggreiferschlittens 7 mittels der Linearbewegungseinheit
11 in den Fig. 1 und 3 nach rechts hinten in die Blechbiegemaschine 1 hineingezogen
werden. Dabei zieht der Sauggreiferschlitten 7 das Blechstück 4 hinter sich her und
legt es durch Deaktivieren der Saugnäpfe 12 im Inneren der Blechbiegemaschine 1 auf
deren Arbeitstisch ab.
[0044] Wenn das zweite, auf der Ablagefläche 2 liegende Blechstück 5 in die Blechbiegemaschine
1 eingezogen werden soll, so veranlasst die Maschinensteuerungseinrichtung, dass die
Bereitstellungsplatte 16 in Tiefenrichtung TR in ihre in den Fig. 5 bis 8 gezeigte
zweite Stellung gefahren wird. In dieser zweiten Stellung der Bereitstellungsplatte
16 befindet sich der Sauggreiferschlitten 7 vertikal oberhalb eines in den Fig. 5
und 6 rechten, hinteren Endbereichs des zweiten Blechstücks 5. Das Aufnehmen und Einziehen
des zweiten Blechstücks 5 in die Blechbiegemaschine 1 kann dann in derselben Weise
erfolgen, wie es bereits voranstehend im Zusammenhang mit dem ersten Blechstück 4
beschrieben wurde. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird für das Blechstück 5 auf
die voranstehende Beschreibung betreffend das Blechstück 4 Bezug genommen.
[0045] Wenn das dritte, auf der Ablagefläche 2 liegende Blechstück 6 in die Blechbiegemaschine
1 eingezogen werden soll, so veranlasst die Maschinensteuerungseinrichtung, dass die
Bereitstellungsplatte 16 in Tiefenrichtung TR in ihre in den Fig. 9 bis 12 gezeigte,
dritte Stellung gefahren wird. In dieser dritten Stellung der Bereitstellungsplatte
16 befindet sich der Sauggreiferschlitten 7 vertikal oberhalb eines in den Fig. 9
und 10 rechten, hinteren Endbereichs des dritten Blechstücks 6. Das Aufnehmen und
Einziehen des dritten Blechstücks 6 in die Blechbiegemaschine 1 erfolgt in derselben
Weise wie voranstehend in Zusammenhang mit dem ersten Blechstück 4 beschrieben wurde.
Zur Vermeidung von Wiederholungen wird für das dritte Blechstück 6 auf die voranstehende
Beschreibung betreffend das erste Blechstück 4 Bezug genommen.
[0046] Erfindungsgemäß wird der besondere Vorteil erreicht, dass die drei streifenförmigen
Blechstücke 4, 5 und 6 in genau derjenigen Anordnung auf der Ablagefläche 2 für das
Einziehen in die Blechbiegemaschine 1 bereitgestellt werden, in welcher die Längs-
und Querteilereinrichtung die Blechstücke 4, 5 und 6 auf der Ablagefläche 2 abgelegt
hat. Es ist nicht wie im Stand der Technik erforderlich, die drei Blechstücke 4, 5
und 6 von Hand aufeinander zu stapeln.
[0047] Die Automatisierung gemäß der vorliegenden Erfindung ermöglicht somit eine menschliche
ressourcen- sowie zeitsparende Bereitstellung von Blechstücken für das Einziehen in
die Blechbiegemaschine 1. Für den Fall, dass an den Stellen, an welchen im gezeigten
Ausführungsbeispiel jeweils ein einziges Blechstück 4, 5 und 6 auf der Ablagefläche
2 liegt, jeweils ein Stapel aus mehreren Blechstücken angeordnet wurde, erfolgt das
Einziehen der Blechstücke in derselben Weise wie voranstehend beschrieben. Beim Abbau
eines an derselben Stelle der Ablagefläche 2 liegenden Stapels aus Blechstücken fährt
der Sauggreiferschlitten 7 mit zunehmendem Abbau des Stapels einfach um eine Strecke,
die der Blechdicke eines Blechstücks entspricht, weiter vertikal nach unten, um das
jeweils nächste Blechstück des Stapels aufzunehmen. Hierbei kann zumindest dann ein
paralleler Höhenabbau an den nebeneinander stehenden Stapeln erfolgen, wenn zu befürchten
ist, dass die Saugnäpfe 12 bei zu großen Höhenunterschieden zwischen den Stapeln aus
Platzgründen nicht mehr auf das oberste Blechstück eines niedrigeren Stapels zugreifen
können.
[0048] Es ist erfindungswesentlich, dass die Ablagefläche 2 relativ zu der Aufnahmeposition
des hier die Aufnahmeeinrichtung bildenden Sauggreiferschlittens 7 in Tiefenrichtung
TR verfahrbar ist. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird dies dadurch erreicht,
dass die Bereitstellungsplatte 16 relativ zu dem Untergestell 15 des Bereitstellungswagens
9 in Tiefenrichtung TR verfahrbar ist. Das mit der Blechbiegemaschine 1 gekoppelte
Untergestell 15 des Bereitstellungswagen 9 kann bei dem Ausführungsbeispiel relativ
zu der Blechbiegemaschine 1 nicht in Tiefenrichtung TR bewegt werden.
[0049] Alternativ zu dem Ausführungsbeispiel ist denkbar, die Bereitstellungsplatte 16 relativ
zu dem Untergestell 15 unbewegbar an demselben zu befestigen. Die Kopplung des Bereitstellungswagens
9 mit der Blechbiegemaschine 1 könnte dann in der Weise erfolgen, dass die Maschinensteuerungseinrichtung
ein Verfahren des gesamten Bereitstellungswagens 9 in Tiefenrichtung TR veranlasst,
wenn wie voranstehend beschrieben ein bestimmtes Blechstück vertikal unterhalb des
Sauggreiferschlittens 7 platziert werden soll.
[0050] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind zwei Kameras 17 und 18 vorhanden, die
in drahtgebundener oder drahtloser Datenverbindung mit der elektronischen Maschinensteuerungseinrichtung
der Blechbiegemaschine 1 stehen und als optische Sensoreinrichtungen zum optischen
Erfassen der Lage der einzuziehenden Blechstücke 4, 5 und 6 auf der Ablagefläche 2
relativ zu einem Referenzpunkt, einer Referenzlinie oder einer Referenzkante des Bereitstellungswagens
9 fungieren.
[0051] Im Ausführungsbeispiel sind zwei Kameras 17, 18 vorgesehen, um die Ablagefläche 2
vollständig optisch erfassen zu können. Im Falle von nur einer Kamera könnten die
Linearbewegungseinheit 11 und der Sauggreiferschlitten 7 ein vollständiges, optisches
Erfassen der Ablagefläche 2 behindern. Wie in den Fig. 1, 2, 5, 6, 9 und 10 zu sehen,
sind die Kameras 17 und 18 an einem torbogenartigen Kamerahalter 19 möglichst weit
oben angebracht, um die Ablagefläche 2 gut überblicken zu können.
[0052] Die Kameras 17, 18 können die Lage von Bezugskanten der auf der Ablagefläche 2 liegenden
Blechstücke 4, 5 oder 6 optisch erfassen und diese Information per Datenübertragung
der elektronischen Maschinensteuerungseinrichtung der Blechbiegemaschine 1 zur Verfügung
stellen. Beispielsweise können die beiden langen Kanten des Blechstücks 4 als Bezugskanten
8 und 10 (siehe Fig. 1) optisch erfasst werden.
[0053] Zusätzlich zu der Erfassung beispielsweise der Bezugskanten 8, 10 können die Kameras
17, 18 auf die Blechstücke 4, 5 und 6 aufgebrachte Auftragskennzeichnungen optisch
lesen und der Maschinensteuerungseinrichtung zur Verfügung stellen. Bei den Auftragskennzeichnungen
kann es sich beispielsweise um auf die Oberflächen der Blechstücke 4, 5 und 6 aufgedruckte,
individuelle Barcodes oder QR-Codes handeln, die mit individuellen Auftragsdaten eines
Biegeauftrages verknüpft sind. Solche Auftragsdaten können insbesondere die Lage von
Biegekanten, die Länge von Biegeschenkeln und die Größe von Biegewinkeln an den herzustellenden,
gebogenen Blechteilen umfassen. Die Eingabe derartiger Daten an einer Maschineneingabeeinrichtung
durch einen Maschinenbediener erübrigt sich dadurch in vorteilhafter Weise.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0054]
- 1
- Blechbiegemaschine
- 2
- Ablagefläche der Bereitstellungsplatte 16
- 3
- Seiteneinzugeinrichtung
- 4
- Erstes Blechstück
- 5
- Erstes Blechstück
- 6
- Erstes Blechstück
- 7
- Aufnahmeeinrichtung der Seiteneinzugeinrichtung 3, Sauggreiferschlitten
- 8
- Bezugskante
- 9
- Vorrichtung zum Bereitstellen von Blechstücken 4, 5 und 6, Bereitstellungswagen
- 10
- Bezugskante
- 11
- Linearbewegungseinheit der Seiteneinzugeinrichtung 3
- 12
- Saugnapf
- 13
- Scherenmechanismus des Sauggreiferschlittens 7
- 14
- Räder des Bereitstellungswagens 9
- 15
- Untergestell des Bereitstellungswagens 9
- 16
- Bereitstellungsplatte des Bereitstellungswagens 9
- 17
- Sensoreinrichtung, Kamera
- 18
- Sensoreinrichtung, Kamera
- 19
- Kamerahalter
- BKR
- Biegekantenrichtung der Blechbiegemaschine 1
- TR
- Tiefenrichtung der Blechbiegemaschine 1
1. Verfahren zum Bereitstellen von Blechstücken (4, 5, 6), die auf einer ebenen Ablagefläche
(2) zumindest teilweise nebeneinander angeordnet sind, für das Einziehen in eine Blechbiegemaschine
(1) mittels einer Seiteneinzugeinrichtung (3), die an der Blechbiegemaschine (1) angeordnet
ist, wobei die Seiteneinzugeinrichtung (3) eine in die Blechbiegemaschine (1) bewegbare
Aufnahmeeinrichtung (7) zum Aufnehmen eines in die Blechbiegemaschine (1) einzuziehenden
Blechstücks (4, 5, 6) an einer von der Aufnahmeeinrichtung (7) anfahrbaren Aufnahmeposition
oberhalb der Ablagefläche (2) aufweist,
wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
a) Erfassen der Lage des in die Blechbiegemaschine (1) einzuziehenden Blechstücks
(4, 5, 6) auf der Ablagefläche (2),
b) Vergleichen der in Schritt a) erfassten Lage mit der von der Aufnahmeeinrichtung
(7) anfahrbaren Aufnahmeposition, und
c) Bewegen der Ablagefläche (2) mit dem darauf befindlichen, einzuziehenden Blechstück
(4, 5, 6) relativ zu der Blechbiegemaschine (1) derart, dass das Blechstück (4, 5,
6) zumindest teilweise unterhalb der von der Aufnahmeeinrichtung (7) anfahrbaren Aufnahmeposition
zu liegen kommt und dort von der Aufnahmeeinrichtung (7) aufgenommen werden kann,
wenn sich das einzuziehende Blechstück (4, 5, 6) noch nicht unterhalb der Aufnahmeposition
befindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Erfassen der Lage gemäß Schritt a) durch optisches Erfassen von Bezugskanten (8,
10) des einzuziehenden Blechstücks (4, 5, 6) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
an dem einzuziehenden Blechstück (4, 5, 6) eine Auftragskennzeichnung angebracht ist,
die mit Informationen zur Spezifizierung eines auszuführenden Biegeauftrags verknüpft
ist, wobei die Auftragskennzeichnung optisch erfasst und ein die Auftragskennzeichnung
repräsentierendes Signal an eine Maschinensteuerungseinrichtung der Blechbiegemaschine
(1) derart übertragen wird, dass der Biegeauftrag nach dem Einziehen des Blechstücks
(4, 5, 6) von der Blechbiegemaschine (1) entsprechend den Informationen zur Spezifizierung
des auszuführenden Biegeauftrags ausführbar ist.
4. Kombination einer Vorrichtung (9) zum Bereitstellen von Blechstücken (4, 5, 6) für
das Einziehen in eine Blechbiegemaschine (1) mit der Blechbiegemaschine (1) und mit
einer Seiteneinzugeinrichtung (3) zum seitlichen Einziehen eines Blechstücks (4, 5,
6) in die Blechbiegemaschine (1), wobei die Seiteneinzugeinrichtung (3) an der Blechbiegemaschine
(1) angeordnet ist, wobei die Vorrichtung (9) an die Blechbiegemaschine (1) koppelbar
ist und eine ebene Ablagefläche (2) aufweist, auf welcher die Blechstücke (4, 5, 6)
zumindest teilweise nebeneinander liegend bereithaltbar sind, und wobei die Seiteneinzugeinrichtung
(3) eine in die Blechbiegemaschine (1) bewegbare Aufnahmeeinrichtung (7) zum Aufnehmen
eines in die Blechbiegemaschine (1) einzuziehenden Blechstücks (4, 5, 6) an einer
von der Aufnahmeeinrichtung (7) anfahrbaren Aufnahmeposition oberhalb der Ablagefläche
(2) aufweist,
gekennzeichnet durch
• eine motorische Antriebseinrichtung, mittels welcher die Ablagefläche (2) in an
die Blechbiegemaschine (1) gekoppeltem Zustand der Vorrichtung (9) relativ zu der
Blechbiegemaschine (1) bewegbar ist,
• eine Sensoreinrichtung (17, 18) zum Erfassen der Lage des in die Blechbiegemaschine
(1) einzuziehenden Blechstücks (4, 5, 6) auf der Ablagefläche (2),
• eine Komparatoreinrichtung zum Vergleichen der mittels der Sensoreinrichtung (17,
18) erfassten Lage mit der von der Aufnahmeeinrichtung (7) anfahrbaren Aufnahmeposition,
und
• eine Maschinensteuerungseinrichtung, die dazu ausgelegt ist, die motorische Antriebseinrichtung
zu veranlassen, die Ablagefläche (2) mit dem darauf befindlichen, einzuziehenden Blechstück
(4, 5, 6) in an die Blechbiegemaschine (1) gekoppeltem Zustand der Vorrichtung (9)
relativ zu der Blechbiegemaschine (1) derart zu bewegen, dass das Blechstück (4, 5,
6) zumindest teilweise unterhalb der von der Aufnahmeeinrichtung (7) anfahrbaren Aufnahmeposition
zu liegen kommt und dort von der Aufnahmeeinrichtung (7) aufgenommen werden kann,
wenn die Komparatoreinrichtung festgestellt hat, dass sich das einzuziehende Blechstück
(4, 5, 6) noch nicht unterhalb der Aufnahmeposition befindet.
5. Kombination nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung ein verfahrbarer Bereitstellungswagen (9) ist, der die motorische
Antriebseinrichtung, ein Untergestell (15) und eine Bereitstellungsplatte (16) umfasst,
welche die Ablagefläche (2) aufweist, wobei die Bereitstellungsplatte (16) an dem
Untergestell (15) bewegbar gelagert und mittels der motorischen Antriebseinrichtung
antreibbar ist.
6. Kombination nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sensoreinrichtung eine optische Sensoreinrichtung (17, 18) zum optischen Erfassen
von Bezugskanten (8, 10) des einzuziehenden Blechstücks (4, 5, 6) ist.
7. Kombination nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die optische Sensoreinrichtung von wenigstens einer Kamera (17, 18) gebildet wird.
8. Kombination nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
mittels der Sensoreinrichtung (17, 18) eine an dem einzuziehenden Blechstück (4, 5,
6) angebrachte Auftragskennzeichnung erfassbar ist, die mit Informationen zur Spezifizierung
eines auszuführenden Biegeauftrags verknüpft ist, und die Maschinensteuerungseinrichtung
dazu ausgelegt ist, nach Erhalt eines die Auftragskennzeichnung repräsentierenden
Signals zu veranlassen, dass die Blechbiegemaschine (1) den Biegeauftrag nach dem
Einziehen des Blechstücks (4, 5, 6) entsprechend den Informationen zur Spezifizierung
des auszuführenden Biegeauftrags ausführt.