[0001] Die Erfindung betrifft eine stützende Strangführung nach dem Oberbegriff von Anspruch
1, und ein Verfahren zum Kühlen eines in einer stützenden Strangführung einer Stranggießanlage
bewegten Gießstrangs nach dem Oberbegriff von Anspruch 12.
[0002] Beim Betrieb von Stranggießanlagen entspricht es dem Stand der Technik, den Gießstrang
nach dem Austreten aus der Kokille in der sogenannten Sekundärkühlung einer stützenden
Strangführung der Anlage abzukühlen, bis eine vollständige Erstarrung des Gießstrangs
erreicht ist. Dies ist beispielsweise aus
DE 10 2018 220 386 A1 bekannt. Dieser Abkühlvorgang spielt eine wichtige Rolle für die resultierende Qualität
des Gießstrangs und der daraus erzeugten Produkte. Die vollständige Erstarrung des
Gießstrangs sollte innerhalb der Kühlsegmente der stützenden Strangführung, die den
Gießstrang mit noch flüssigem Kern stützen, erreicht werden.
[0003] Der Betrieb der Sekundärkühlung wird in der Regel mit einem Kühlmedium in Form von
Sprüh- bzw. Kühlwasser oder mittels einer Zweistoffkühlung, nämlich in Form von Sprüh-
bzw. Kühlwasser und Druckluft, realisiert, wobei die Menge des Kühlmediums bzw. des
Gemischs aus Kühlwasser und Druckluft, das auf die Oberflächen des Gießstrangs ausgebracht
wird, unter Vorgabe von Spritzplänen oder Solltemperaturkurven eingestellt wird.
[0004] Die stützende Strangführung einer Stranggießanlage besteht in der Regel aus mehreren
Segmenten, die zu beiden Seiten eines in einer Gießrichtung bewegten Gießstrangs bzw.
oberhalb und unterhalb hiervon angeordnet sind. In Bezug auf solche Segmente verhält
es sich so, dass in bekannter Weise eine Kühlzone der stützenden Strangführung aus
einem oder mehreren solcher Segmente besteht. Anders ausgedrückt, können mehrere solcher
Segmente einer stützenden Strangführung zu einer Kühlzone zusammengefasst sein. In
einer Kühlzone wirkt in der Strangmitte der gleiche Regelkreis zur Beaufschlagung
des Gießstrangs mit einem Kühlmedium, vorzugsweise in Form von Wasser bzw. zwei Kühlmedien
in Form von Sprüh- bzw. Kühlwasser und Druckluft (auch als Zweistoffkühlung bekannt),
wobei in der gesamten Kühlzone der Gießstrang mit der gleichen spezifischen Menge
an Kühlmedium beaufschlagt wird.
[0005] Entlang der stützenden Strangführung einer Stranggießanlage sind zumeist mehrere
verschiedene Kühlzonen vorgesehen, mit jeweils einer unterschiedlichen Kühlleistung,
was eine unterschiedliche Beaufschlagung mit Kühlmedium bzw. - wasser zur Folge hat.
Anders ausgedrückt, entstehen bei einer herkömmlichen stützenden Strangführung durch
die Einteilung in Kühlzonen für einen Gießstrang, der in der Gießrichtung durch diese
Kühlzonen hindurch bewegt wird, relativ große Stufen bzw. "Sprünge" in der Beaufschlagung
mit Kühlmedium bzw. -wasser zwischen zwei benachbarten Kühlzonen.
[0006] Ein weiterer Nachteil einer herkömmlichen stützenden Strangführung und deren Kühlzonen
besteht darin, dass die Fluidauslässe bzw. Spritzdüsen, die jeweils in einer Kühlzone
vorgesehen sind, alle mit der gleichen Menge an Kühlmedium bzw. -wasser beaufschlagt
werden, weil sie jeweils an den gleichen Regelkreis zur Versorgung mit Kühlmedium
bzw. -wasser angeschlossen sind. Bei einer Temperaturregelung wird in einer jeweiligen
Kühlzone die gesamte Menge an Kühlmedium bzw. -wasser variiert, um eine vorgegebene
Solltemperatur zu erreichen. In Folge dessen kann es dazu kommen, dass innerhalb einer
Kühlzone Teile des Gießstrangs mit Wassermengen beaufschlagt werden, die aufgrund
der Prozessbedingungen nicht für diese Strangabschnitte optimal sind.
[0007] Fig. 10 zeigt eine vereinfachte Draufsicht auf einen Teilbereich einer stützenden
Strangführung nach dem Stand der Technik, mit einer Kühlzone 102. In dieser Kühlzone
sind quer zur Gießrichtung G jeweils eine Mehrzahl von Reihen von Fluidauslässen 104
bzw. Düsen vorgesehen, die jeweils zwischen benachbarten Stützrollen 101 (hier lediglich
vereinfacht als gestrichelte Linie dargestellt) angeordnet sind. Die Fluidauslässe
104 bzw. Düsen sind in der Regel alle an eine gemeinsame Wasserversorgung bzw. einen
entsprechenden Regelkreis für die Zufuhr eines Kühlmediums bzw. -wasser angeschlossen.
Dies hat zur Folge, dass bei einer Temperaturregelung die gesamte Wassermenge in dieser
Kühlzone einheitlich variiert wird, um eine vorgegebene Solltemperatur zu erreichen.
Jedoch kann dies zu den vorstehend bereits genannten Nachteilen führen.
[0008] Ein zugehöriger Temperaturverlauf einer herkömmlichen stützenden Strangführung gemäß
Fig. 10 ist in der Fig. 8 veranschaulicht - hieraus ist ersichtlich, dass insbesondere
der Temperaturverlauf 132 der mittleren Schalentemperatur des Gießstrangs als auch
der Temperaturverlauf 134 der Mitte der Oberseite des Gießstrangs in Abhängigkeit
des Abstands vom Gießspiegel jeweils unstet verlaufen bzw. "Sprünge" aufweisen, sowohl
innerhalb von jeweiligen Kühlzonen und insbesondere im Grenzbereich zwischen jeweils
zueinander benachbarten Kühlzonen. Dies ist u.a. auf die vorstehend genannten relativ
große Sprünge in der Beaufschlagung mit Kühlmedium bzw. -wasser zwischen zwei benachbarten
Kühlzonen zurückzuführen.
[0009] Falls die spezifischen Wassermengen in einer Kühlzone wesentlich geringer als die
in der - in der Gießrichtung gesehen - vorherigen Kühlzone sind, beispielsweise um
mindestens 50 l/min/m
2, bevorzugt um mindestens 100 l/min/m
2, so sinkt die Kühlwirkung stark ab und es kommt bei einem noch flüssigen Strangkern
zu einer Wiedererwärmung. Dies ist in dem Temperaturdiagramm von Fig. 8 für den Temperaturverlauf
der Kurve 134 während der Temperaturregelung bei etwa 7 Metern Abstand zum Gießspiegel
zu erkennen. Diese Wellenbildung in der Oberflächentemperatur kann eine Wiedererwärmung
in der Strangschale nach sich ziehen. Da sich die Materialdichte mit ansteigender
Temperatur vermindert, kommt es zu einer Dehnung. Diese Dehnung kann, insbesondere
bei zusätzlichen Krümmungsänderungen wie im Biege- oder Richtbereich, zu Innenrissen
des Gießstrangs und von hieraus gebildeten metallischen Produkten führen.
[0010] Entsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, beim Stranggießen für einen
Gießstrang eine gleichmäßigere Temperaturführung und damit eine Verbesserung der Innenqualität
eines Gießstrangs zu erreichen.
[0011] Die vorstehend genannte Aufgabe wird durch eine stützende Strangführung mit den Merkmalen
von Anspruch 1, und durch ein mit den Merkmalen von Anspruch 12 angegebenes Verfahren
zum Kühlen eines Gießstrangs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0012] Die Erfindung sieht eine stützende Strangführung vor, die bei einer Stranggießanlage
eingesetzt und ggf. auch hierfür nachgerüstet werden kann. Eine solche stützende Strangführung
umfasst jeweils eine Mehrzahl von Kühlzonen, wobei in einer jeweiligen Kühlzone zumindest
eine sich quer zur Gießrichtung der Stranggießanlage erstreckende Reihe von Fluidauslässen
zum Ausbringen eines Kühlmediums, vorzugsweise Wasser, in Richtung eines Gießstrangs
vorgesehen ist. Zumindest eine Kühlzone der stützenden Strangführung, vorzugsweise
eine Mehrzahl der Kühlzonen oder alle Kühlzonen, weist jeweils zumindest zwei Unterkühlzonen
mit zugehörigen und sich jeweils quer zur Gießrichtung der Stranggießanlage erstreckenden
Reihen von Fluidauslässen auf, wobei die Unterkühlzonen - in Gießrichtung der Stranggießanlage
gesehen - nacheinander angeordnet sind und im Vergleich zueinander eine unterschiedliche
Kühlleistung haben, indem aus den Fluidauslässen, die den jeweiligen Unterkühlzonen
zugeordnet sind, jeweils eine unterschiedliche Menge von Kühlmedium in Richtung des
Gießstrangs ausbringbar ist.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Strangführung ist vorgesehen,
dass die Unterkühlzonen innerhalb einer Kühlzone - in der Gießrichtung der Stranggießanlage
gesehen - im Vergleich zueinander eine stetig abnehmende Kühlleistung haben.
[0014] In gleicher Weise sieht die Erfindung ein Verfahren zum Kühlen eines in einer stützenden
Strangführung einer Stranggießanlage bewegten Gießstrangs vor. Bei diesem Verfahren
weist die stützende Strangführung eine Mehrzahl von Kühlzonen auf, die - in Gießrichtung
der Stranggießanlage gesehen - nacheinander angeordnet sind, wobei in einer Kühlzone
jeweils zumindest eine sich quer zur Gießrichtung der Stranggießanlage erstreckende
Reihe von Fluidauslässen zum Ausbringen zumindest eines Kühlmediums, vorzugsweise
Wasser oder ein Zweistoffgemisch bestehend aus Kühlwasser und Druckluft, in Richtung
des Gießstrangs vorgesehen ist. Der Gießstrang durchläuft in zumindest einer Kühlzone
der stützenden Strangführung zumindest zwei darin vorgesehene Unterkühlzonen, wobei
diese Unterkühlzonen - in Gießrichtung der Stranggießanlage gesehen - nacheinander
angeordnet sind und im Vergleich zueinander eine unterschiedliche Kühlleistung haben,
indem aus Fluidauslässen, die den jeweiligen Unterkühlzonen zugeordnet sind, jeweils
eine unterschiedliche Menge von Kühlmedium in Richtung des Gießstrangs ausgebracht
wird.
[0015] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Stranggießanlage zum Herstellen
eines metallischen Produkts, umfassend eine Kokille und eine stützende Strangführung,
die - in Gießrichtung der Stranggießanlage gesehen - stromabwärts von der Kokille
angeordnet ist. Hierbei ist die stützende Strangführung in Form einer Strangführung
wie vorstehend erläutert ausgebildet.
[0016] Der Erfindung liegt die wesentliche Erkenntnis zugrunde, dass jedenfalls innerhalb
einer bestimmten Kühlzone einer stützenden Strangführung, wenn diese mit zumindest
zwei Unterkühlzonen ausgestattet ist, im Vergleich zum Stand der Technik eine gleichmäßigere
Temperaturführung für einen Gießstrang möglich ist, bei der es - in der Gießrichtung
der Stranggießanlage gesehen - zu geringeren Temperaturunterschieden bzw. -sprüngen
kommt. Mutatis mutandis gilt dies auch für aneinander angrenzende Kühlzonen einer
stützenden Strangführung, wenn diese jeweils mit zumindest zwei Unterkühlzonen ausgestattet
sind. Für diesen Fall ist es möglich, dass die Temperatursprünge bzw. -unterschiede
zwischen zwei benachbarten Kühlzonen geringer ausfallen und insoweit eine gleichmäßigere
Temperaturführung für einen Gießstrang erreicht wird, wenn dieser die erfindungsgemäße
stützende Strangführung in der Gießrichtung einer zugehörigen Stranggießanlage durchläuft.
[0017] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können mehrere Reihen von Fluidauslässen
innerhalb einer Unterkühlzone angeordnet und somit zu dieser Unterkühlzone zusammengefasst
sein, wobei diese Reihen von Fluidauslässen sich jeweils quer zur Gießrichtung der
Stranggießanlage erstrecken und - in Gießrichtung der Stranggießanlage gesehen - jeweils
nacheinander und parallel zueinander angeordnet sind. Alternativ hierzu ist es auch
möglich, dass in einer Kühlzone eine Unterkühlzone lediglich durch eine einzige Reihe
von Fluidauslässen, die sich quer zur Gießrichtung der Stranggießanlage erstreckt,
ausgebildet ist.
[0018] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können die Fluidauslässe der einzelnen
Unterkühlzonen jeweils an unterschiedliche Regelkreise für Kühlflüssigkeit angeschlossen
sein. Für diesen Fall ist es weiterhin zweckmäßig, wenn ein Prozessrechner vorgesehen
ist, der programmtechnisch mit einem Berechnungsmodell ausgestattet ist und mit den
einzelnen Regelkreisen für die Unterkühlzonen signaltechnisch in Verbindung steht.
Hiermit ist es dann möglich, dass sich ändernde Prozessdaten eines Stranggießprozesses
durch den Prozessrechner erfasst werden und die einzelnen Regelkreise für die Unterkühlzonen
auf Basis dieser geänderten Prozessdaten mittels des Berechnungsmodells ansteuerbar
sind, um damit in den einzelnen Unterkühlzonen eine Beaufschlagung des Gießprodukts
mit einer vorbestimmten Menge an Kühlflüssigkeit zu erreichen.
[0019] In vorteilhafter Weiterbildung ist für mindestens eine sich quer zur Gießrichtung
der Stranggießanlage erstreckende Reihe von Fluidauslässen, die in einer Unterkühlzone
angeordnet ist, vorgesehen, dass diese Reihe einen mittigen Bereich und daran angrenzend
jeweils Randbereiche aufweist, wobei einerseits der mittigen Bereich und andererseits
die beiden Randbereiche jeweils an unterschiedliche Regelkreise für die Zufuhr von
Kühlmedium angeschlossen sind. Dies erfolgt zu dem Zweck, dass damit die Kühlleistung
in den beiden Randbereichen im Vergleich zur Kühlleistung im mittigen Bereich verändert
eingestellt werden kann, nämlich durch eine entsprechende Ansteuerung der Fluidauslässe
bzw. Versorgung mit Kühlmedium. Dies bedeutet, dass in jeder Unterkühlzone zumindest
eine Reihe von Fluidauslässen, vorzugsweise mehrere solcher Reihen oder gar alle Reihen
einer bestimmten Unterkühlzone, quer zur Gießrichtung gesehen (d.h. über der Strangbreite)
in einen mittigen Bereich und daran angrenzende Randbereiche unterteilt ist bzw. sind,
wobei einerseits dieser mittigen Bereich und andererseits die daran angrenzende Randbereiche
einer solche Reihe von Fluidauslässen jeweils von unterschiedlichen Regelkreisen mit
Kühlmedium versorgt werden.
[0020] Weiter vorzugsweise ist es möglich, dass ein Randbereich einer Reihe von Fluidauslässen
in zumindest zwei Zonen unterteilt ist, die jeweils an unterschiedliche Regelkreise
für die Zufuhr von Kühlfluid angeschlossen sind. Bei Bedarf kann ein solcher Randbereich
auch in mehr als zwei Zonen unterteilt sein, beispielsweise in drei, vier oder fünf
Zonen, um damit eine differenzierte Zufuhr von Kühlfluid (d.h. in unterschiedlicher
Menge) in den einzelnen Zonen des Randbereichs zu realisieren.
[0021] In vorteilhafter Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass
die Unterkühlzonen innerhalb einer Kühlzone - in der Gießrichtung der Stranggießanlage
gesehen - im Vergleich zueinander eine stetig abnehmende Kühlleistung haben. Hiermit
wird dem Erfordernis entsprochen, dass in einer Stranggießanlage die spezifische Wasserbeaufschlagung
vom Anlagenkopf (= Kokille) bis zum Anlagenende abnimmt, wobei erfindungsgemäß die
Temperaturunterschiede innerhalb einer Kühlzone dank der Unterteilung in zumindest
zwei Unterkühlzonen weniger groß ausfallen.
[0022] In vorteilhafter Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein,
dass die Fluidauslässe in einer ersten Unterkühlzone und die Fluidauslässe in der
zweiten Unterkühlzone, die - in der Gießrichtung der Stranggießanlage gesehen - stromabwärts
von der ersten Unterkühlzone angeordnet ist, jeweils an unterschiedliche Regelkreise
von Kühlmedium angeschlossen sind, so dass dadurch zum Kühlen des Gießstrangs aus
den Fluidauslässen der ersten Unterkühlzone im Vergleich zur zweiten Unterkühlzone
eine größere Menge an Kühlmedium (spezifisch) ausgebracht wird. Für diesen Fall ist
gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zweckmäßig, dass ein Prozessrechner vorgesehen ist, der programmtechnisch mit einem
Berechnungsmodell ausgestattet und mit den einzelnen Regelkreisen für die Unterkühlzonen
signaltechnisch in Verbindung steht, wobei sich ändernde Prozessdaten eines Stranggießprozesses
durch den Prozessrechner erfasst werden und die einzelnen Regelkreise für die Unterkühlzonen
auf Basis dieser geänderten Prozessdaten mittels des Berechnungsmodells angesteuert
werden, um damit in den einzelnen Unterkühlzonen eine Beaufschlagung des Gießprodukts
mit einer vorbestimmten Menge an Kühlmedium zu erreichen.
[0023] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen
sein, dass die sich ändernden Prozessdaten des Stranggießprozesses gewählt sind aus
der Gruppe gebildet aus Werkstoffwechsel, Gießtemperatur, Gießgeschwindigkeit und
einem hieraus abgeleiteten Alter des Gießstrangs in einer bestimmten Kühlzone, Stranggeometrie
und/oder Kokillenkühlung.
[0024] Mit Hilfe des vorstehend genannten Berechnungsmodells ist es möglich, in Bezug auf
einen Gießstrang, der entlang der stützenden Strangführung bewegt wird, ein Tracking
bzw. Nachverfolgen von Positionen vorzunehmen, an denen sich Prozessbedingungen bei
der Herstellung des Gießstrangs geändert haben, z.B. durch:
- Werkstoffwechsel,
- Änderung der Gießtemperatur,
- Änderung der Strangbreite oder Strangdicke, und/oder
- Änderung der Kokillenkühlung (Gießspiegel, Kokillenwasser, Gießpulver).
[0025] Ein solches Tracking ermöglicht eine verbesserte und gezieltere Wasserbeaufschlagung
für den Gießstrang in einer Kühlzone, die wie erläutert mit zumindest zwei Unterkühlzonen
ausgestattet ist. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass im Spritzplan
die Wassermengen wie bisher pro Kühlzone angegeben werden. Gleichwohl können die Kühlzonen
in Unterkühlzonen mit eigenen Regelventilen unterteilt sein - bis hin zu einer Einzelschaltung
einer Düsenreihe. Für diesen Fall können diese Unterkühlzonen nun separat geschaltet
und geregelt werden, je nach Position der geänderten Prozesswerte.
[0026] Die vorliegende Erfindung führt u.a. zu dem Vorteil einer im Vergleich zum Stand
der Technik höheren Produktqualität, insbesondere bei:
- Automotive Stählen,
- hochlegierten Stählen, und/oder
- Sonderstählen
[0027] Dies bedeutet, dass die vorliegende Erfindung insbesondere bei der Produktion von
hochwertigen Güten zum Einsatz gelangt.
[0028] Nachstehend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer schematisch vereinfachten
Zeichnung im Detail beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematisch vereinfachte Seitenansicht einer Stranggießanlage, mit der ein Verfahren
nach der vorliegenden Erfindung durchführbar ist und die mit einer erfindungsgemäßen
stützenden Strangführung ausgestattet ist,
- Fig. 2
- eine vereinfachte Draufsicht auf eine Kühlzone gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung, als Teilbereich einer stützenden Strangführung, die Teil der Stranggießanlage
von Fig. 1 sein kann,
- Fig. 3
- eine vereinfachte Draufsicht auf eine Kühlzone gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung, als Teilbereich einer stützenden Strangführung, die Teil der Stranggießanlage
von Fig. 1 sein kann,
- Fig. 4
- eine prinzipiell vereinfachte Draufsicht auf eine Reihe von Fluidauslässen, die Teil
einer stützenden Strangführung von Fig. 2 oder Fig. 3 ist,
- Fig. 5
- eine prinzipiell vereinfachte Draufsicht auf eine Kühlzone, die eine Variante zur
ersten Ausführungsform der Kühlzone von Fig. 2 darstellt,
- Fig. 6
- eine prinzipiell vereinfachte Draufsicht auf eine Kühlzone, die eine weitere Variante
zur ersten Ausführungsform der Kühlzone von Fig. 2 darstellt,
- Fig. 7
- ein Diagramm für Temperaturverläufe von verschiedenen Bereichen eines Gießstrangs
als Funktion eines Abstands vom Gießspiegel, und
- Fig.9
- ein Diagramm für Temperaturverläufe von verschiedenen Bereichen eines Gießstrangs
als Funktion eines Abstands vom Gießspiegel.
[0029] Nachstehend sind unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 7 und Fig. 9 bevorzugte Ausführungsformen
für eine stützende Strangführung 100 und ein Verfahren zum Kühlen eines in einer solchen
stützenden Strangführung einer Stranggießanlage bewegten Gießstrangs erläutert, mit
der bzw. dem eine gleichmäßigere Kühlung für den Gießstrang erreicht werden kann.
Gleiche Merkmale in der Zeichnung sind jeweils mit gleichen Bezugszeichen versehen.
An dieser Stelle wird gesondert darauf hingewiesen, dass die Zeichnung lediglich vereinfacht
und insbesondere ohne Maßstab dargestellt ist.
[0030] Fig. 1 zeigt prinzipiell vereinfacht eine Seitenansicht einer Stranggießanlage 10
gemäß der vorliegenden Erfindung, mit der die Solltemperaturen von zugehörigen Kühlsegmenten
12 der zugehörigen stützenden Strangführung 100 eingestellt werden können.
[0031] Die Stranggießanlage 10 nach Fig. 1 umfasst eine Kokille 15, die einen vertikalen
Ausgang nach unten aufweist. In die Kokille 15 wird bis zu einem Gießspiegel 16 flüssiges
Metall eingefüllt. Die Stranggießanlage 10 umfasst im Bereich einer Sekundärkühlung
18 eine stützende Strangführung 100, wobei dann ein Gieß- bzw. Metallstrang 20 nach
unten aus der Kokille 15 austritt und entlang der Strangführung 100 in einer Förderrichtung
F bewegt bzw. transportiert wird. Die einzelnen Kühlsegmente 12 sind hierbei zu der
stützenden Strangführung 100 zusammengefasst und gewährleisten das Aufbringen zumindest
eines Kühlmediums, insbesondere in Form von Wasser z.B. durch Spritzdüsen, auf beide
Seiten des Metallstranges 20, wodurch der Metallstrang 20 gezielt gekühlt wird.
[0032] Im Zusammenhang mit dem Ausbringen von zumindest einem Kühlmedium aus den einzelnen
Kühlsegmenten 12 wird an dieser Stelle gesondert darauf hingewiesen, dass sich hierzu
entweder Wasser oder ein Zweistoffgemisch bestehend aus Kühlwasser und Druckluft eignet.
Der letztgenannte Fall, d.h. die Verwendung eines Zweistoffgemischs bestehend aus
Kühlwasser und Druckluft, ist auch als "Zweistoffkühlung" bekannt. Falls in der nachfolgenden
Erläuterung von einem Ausbringen von Kühlmedium oder -flüssigkeit die Rede sein wird,
ist im Sinne der vorliegenden Erfindung hiermit stets auch gleichbedeutend das Ausbringen
eines Zweistoffgemischs bestehend aus Kühlwasser und Druckluft gemeint.
[0033] Die stützende Strangführung 100 mit ihren einzelnen Kühlsegmenten 12 ist - in der
Förderrichtung F des Metallstranges 20 gesehen - der Kokille 15 unmittelbar nachgelagert
bzw. stromabwärts hiervon angeordnet. Entsprechend läuft der Metallstrang 20, unmittelbar
nachdem er aus der Kokille 15 nach unten ausgetreten ist, dann in die nachgelagerte
stützende Strangführung 100 ein.
[0034] Die Kühlsegmente 12 sind jeweils an Regelkreise 110 für die Zufuhr von Kühlfluid
angeschlossen und werden jeweils über (nicht gezeigte) Leitungen mit Kühlflüssigkeit
(oder einem Zweistoffgemisch bestehend aus Kühlwasser und Druckluft, wie vorstehend
erläutert) gespeist und sind jeweils mit Spritzdüsen ausgestattet. Entsprechend ist
es möglich, durch die Spritzdüsen der einzelnen Kühlsegmente 12 Kühlflüssigkeit (oder
das besagte Zweistoffgemisch) auf die Oberflächen des Metallstranges 20 auszubringen,
nämlich an dessen Oberseite und/oder Unterseite.
[0035] Erfindungsgemäß ist auch ein Prozessrechner 121 vorgesehen, der über eine Signalstrecke
23 signaltechnisch mit den Kühlsegmenten 12 der stützenden Strangführung 100 in Verbindung
steht. Diese Signalstrecke 23 kann kabelgebunden oder drahtlos, z.B. durch eine Funkstrecke
oder dergleichen, ausgeführt sein. Hierbei kann der Prozessrechner 121 signaltechnisch
auch mit einzelnen Regelkreisen von Kühlzonen und hierin befindlichen Unterkühlzonen
zur Versorgung mit einer Kühlflüssigkeit in Verbindung stehen. Die Bedeutung dieser
Kühlzonen und Unterkühlzonen wird nachfolgend noch an anderer Stelle erläutert.
[0036] Der Prozessrechner 121 ist mit einem Datenspeicher 24 verbunden, in dem erforderliche
Prozessdaten für die Stranggießanlage 10 gespeichert sind. Insoweit bildet dieser
Datenspeicher 24 eine Datenbank. Über eine (nicht gezeigte) Schnittstelle ist es möglich,
einzelne Prozessdaten PD in den Datenspeicher 24 einzugeben bzw. darin einzulesen.
Diese Eingabemöglichkeit ist in der Fig. 1 durch den Pfeil mit "PD" symbolisiert.
[0037] Die Stranggießanlage 10 ist mit zumindest einem Temperatursensor 26, oder einer Mehrzahl
von solchen Sensoren, ausgestattet, der bzw. die angrenzend an die stützende Strangführung
100 angeordnet ist bzw. sind. Mittels des Sensors 26 oder einer Mehrzahl solcher Sensoren
kann die Temperatur des Metallstranges 20 bestimmt werden, um damit beispielsweise
die zuvor berechnete Temperatur des Metallstranges 20 mit der Messung abzugleichen.
Die Temperaturdaten des Sensors bzw. der Sensoren 26 werden zunächst einer Datenerfassung
28 zugeführt, und von dort der Steuer- oder Regelungseinheit 22 zugeführt.
[0038] In Abweichung von der Darstellung von Fig. 1 ist es für die vorliegende Erfindung
auch möglich, dass ein Temperatursensor 26 im Verlauf der stützenden Strangführung
100 auch jeweils zwischen zwei benachbarten Kühlsegmenten 12, und/oder im Bereich
eines Kühlsegments 12 bzw. angrenzend hierzu angeordnet ist.
[0039] In dem Datenspeicher 24 sind Größen bzw. Parameter gespeichert, auf Grundlage derer
für die einzelnen Kühlsegmente 12 entlang der Strangführung 100 Solltemperaturen eingestellt
bzw. festgelegt werden können. Diese Größen sind beispielsweise abhängig von einem
bestimmten Werkstoff bzw. einer bestimmten Werkstoffgruppe, aus dem bzw. der der Metallstrang
20 hergestellt wird, und jedenfalls unabhängig von einer konkreten Stranggießanlage.
[0040] Fig. 2 zeigt eine vereinfachte Draufsicht auf einen Teilbereich der stützenden Strangführung
100 und einer zugehörigen Kühlzone 102 gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung.
Hierin ist die Förderrichtung F bzw. Gießrichtung G, in welcher ein Gießstrang 20
entlang der stützenden Strangführung 100 bewegt wird, durch einen entsprechenden Pfeil
"F/G" symbolisiert (in der Fig. 2 von links nach rechts verlaufend).
[0041] Die Stützrollen 101, die in der stützenden Strangführung 100 vorgesehen sind und
jeweils quer zur Gießrichtung verlaufen, sind in der Darstellung von Fig. 2 vereinfacht
jeweils nur als gestrichelte Linien gezeigt.
[0042] Zwischen den einzelnen Stützrollen 101 sind jeweils eine Mehrzahl von Fluidauslässen
104 vorgesehen, die in der Darstellung von Fig. 2 vereinfacht jeweils mit einem "x"
symbolisiert sind. Aus diesen Fluidauslässen 104 wird im Betrieb der Stranggießanlage
10 ein Kühlmedium (eine Kühlflüssigkeit oder ein Zweistoffgemisch bestehend aus Kühlwasser
und Druckluft, wie vorstehend erläutert) gezielt in Richtung des Gießstrangs 20 ausgebracht.
[0043] In Übereinstimmung mit einer Ausrichtung der einzelnen Stützrollen 101 jeweils quer
zur Gießrichtung G sind auch die besagten Fluidauslässe 104, die jeweils zwischen
den Stützrollen 101 vorgesehen sind, jeweils quer zur Gießrichtung G und in Form einer
Reihe 105 angeordnet. Dies bedeutet, dass die Fluidauslässe 104 in der Kühlzone 102
jeweils in Form von einzelnen Reihen 105 angeordnet sind.
[0044] Die einzelnen Fluidauslässe 104 können jeweils mit (nicht gezeigten) Düsen bzw. Spritzdüsen
bestückt sein, durch die ein ausbringen von Kühlflüssigkeit in Richtung des Gießstrangs
gezielt verbessert wird.
[0045] Der Wirkbereich der einzelnen Fluidauslässe 104, die wie erläutert mit Düsen ausgerüstet
sein können, ist in der Darstellung von Fig. 2 mit schmalen Rechtecken, die an den
Mittelpunkt "x" dieser Fluidauslässe 104 angrenzen, symbolisiert und mit "W" bezeichnet.
Diesbezüglich ist hervorzuheben, dass in einer Reihe von Fluidauslässen 104 sich die
Wirkbereiche W von aneinander angrenzenden bzw. benachbarten Fluidauslässen 104 überlappen
können.
[0046] Bei der ersten Ausführungsform einer Kühlzone 102 gemäß Fig. 2 sind in dieser Kühlzone
zwei Unterkühlzonen 106 vorgesehen, nämlich in Form einer ersten Unterkühlzone 106.1
und einer zweiten Unterkühlzone 106.2. In der Gießrichtung G betrachtet befindet sich
die erste Unterkühlzone 106.1 stromaufwärts bzw. vor der zweiten Unterkühlzone 106.2.
Weiterhin ist für diese erste Ausführungsform der Kühlzone 102 hervorzuheben, dass
hierbei mehrere Reihen 105 von Fluidauslässen 104 jeweils zu einer Unterkühlzone 106
zusammengefasst sind. Dies gilt in gleicher Weise für die erste Unterkühlzone 106.1
und für die zweite Unterkühlzone 106.2.
[0047] Zweckmäßigerweise ist bei der ersten Ausführungsform der Kühlzone 102 gemäß Fig.
2 vorgesehen, dass die erste Unterkühlzone 106.1 im Vergleich zur zweiten Unterkühlzone
106.2 eine größere Kühlleistung aufweist. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht
werden, dass die Fluidauslässe 104 bzw. die zugeordneten Düsen in der ersten Unterkühlzone
106.1 im Vergleich zu den Düsen in der zweiten Unterkühlzone 106.2 eine größere Leistungsgröße
aufweisen, so dass aus den Düsen in der ersten Unterkühlzone 106.1 im Vergleich zur
zweiten Unterkühlzone 106.2 eine größere Menge an Kühlmedium ausbringbar ist.
[0048] In Bezug auf die erste Unterkühlzone 106.1 und die zweite Unterkühlzone 106.2 wird
an dieser Stelle gesondert darauf hingewiesen, dass diese beiden Unterkühlzonen und
die hierin jeweils vorgesehenen einzelnen Reihen 105 an Fluidauslässen 104 zusammen
geschaltet sein können, d.h. alle an eine gemeinsame Wasserversorgung bzw. einen hierzu
vorgesehenen Regelkreis angeschlossen sind.
[0049] Ergänzend oder alternativ kann im Hinblick auf die besagte unterschiedliche Kühlleistung
der beiden Unterkühlzonen 106.1, 106.2 vorgesehen sein, dass die erste und zweite
Unterkühlzone 106.1, 106.2 jeweils an unterschiedliche Regelkreise für die Zufuhr
von Kühlflüssigkeit angeschlossen sind. Hierdurch kann ebenfalls erreicht werden,
dass die Wassermenge, welche den Fluidauslässen 104 in der ersten Unterkühlzone 106.1
zugeführt wird, größer ist als die Wassermenge für die zweite Unterkühlzone 106.2.
Damit ist es möglich, innerhalb der Kühlzone 102, welche wie erläutert aus den beiden
Unterkühlzonen 106.1, 106.2 besteht, dann die Wasserbeaufschlagung des Gießstrangs
20 in der Gießrichtung G gesehen wie gewünscht zu vermindern.
[0050] Fig. 3 zeigt eine vereinfachte Draufsicht auf einen Teilbereich der stützenden Strangführung
100 und einer zugehörigen Kühlzone 102 gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
Im Unterschied zur ersten Ausführungsform von Fig. 2 besteht hierbei die gezeigte
Kühlzone 102 aus einer Vielzahl von einzelnen Unterkühlzonen 106, die alle jeweils
aus einer einzelnen Reihe 105 von Fluidauslässen 104 gebildet sind. In gleicher Weise
wie bereits zur Fig. 2 erläutert erstrecken sich diese Reihen 105 von Fluidauslässen
104 jeweils quer zur Gießrichtung G der Stranggießanlage 10. Die Versorgung dieser
Fluidauslässe 104 mit Kühlflüssigkeit erfolgt erfindungsgemäß in der Weise, dass die
einzelnen Unterkühlzonen 106 (wie erläutert: gebildet jeweils aus einer einzelnen
Reihe 105 von Fluidauslässen 104) jeweils an separate Regelkreise der Wasserversorgung
angeschlossen sind. Dies erfolgt zweckmäßigerweise dadurch, dass die einzelnen Reihen
105 von Fluidauslässen 104 bzw. Düsen und die hierdurch ausgebildeten Unterkühlzonen
106 über eigene Regelventile verfügen.
[0051] In Bezug auf die Kühlzone 102 gemäß Fig. 3 versteht sich, dass die Fluidauslässe
104 der einzelnen Unterkühlzonen 106, in gleicher Weise wie bei der Kühlzone von Fig.
2, jeweils mit Düsen bestückt sein können, durch die ein Ausbringen einer Kühlflüssigkeit
in Richtung des Gießstrangs 20 gezielt verbessert wird.
[0052] Gemäß der vorliegenden Erfindung kann ein Betrieb der Stranggießanlage 10, die mit
einer stützenden Strangführung 100 gemäß der Fig. 2 oder der Fig. 3 ausgestattet ist,
und damit ein zugehöriges Verfahren zum Kühlen des Gießstrangs 20, der in der stützenden
Strangführung 100 bewegt wird, in der Weise erfolgen, dass die Unterkühlzonen 106,
in welche eine Kühlzone 102 unterteilt ist, mit Kühlflüssigkeit versorgt werden, mit
- in der Gießrichtung G gesehen - jeweils abnehmender Kühlleistung. Dies bedeutet,
dass die Unterkühlzonen 106 innerhalb einer Kühlzone 102 - in der Gießrichtung G der
Stranggießanlage 10 gesehen - im Vergleich zueinander eine stetig abnehmende Kühlleistung
aufweisen.
[0053] Wie vorstehend bereits erläutert, kann für eine Kühlzone 102 vorgesehen sein, dass
die darin vorgesehenen Unterkühlzonen 106 mit ihren zugehörigen Fluidauslässen 104
jeweils an unterschiedliche Regelkreise für die Zufuhr einer Kühlflüssigkeit angeschlossen
sind. In gleicher Weise ist dies für eine Mehrzahl von Kühlzonen 102 möglich, die
entlang der Gießrichtung G der Stranggießanlage innerhalb der stützenden Strangführung
100 vorgesehen sind und jeweils in mindestens zwei Unterkühlzonen 106 unterteilt sind.
Jedenfalls kann hiermit für ein erfindungsgemäßes Verfahren vorgesehen sein, dass
sich ändernde Prozessdaten des Stranggießprozesses durch den Prozessrechner 121 erfasst
werden und die einzelnen Regelkreise 110 für die Unterkühlzonen 106 auf Basis dieser
geänderten Prozessdaten mittels des Berechnungsmodels 121 angesteuert werden, um damit
in den einzelnen Unterkühlzonen 106 eine Beaufschlagung des Gießstrangs 20 mit einer
vorbestimmten Menge an Kühlflüssigkeit zu erreichen.
[0054] Der Prozessrechner 121 (vgl. Fig. 1) ist programmtechnisch mit einem Berechnungsmodell
122 ausgestattet. Somit ist es mit diesem Prozessrechner 121 möglich, dass beim Austritt
des Gießstrangs 20 aus der Kokille 15 die aktuellen Werte für die Prozessparameter
in dem Berechnungsmodell 122 abgespeichert und einem aktuell aus der Kokille laufenden
Punkt des Gießstrangs 20 zugeordnet werden. Diese Werte laufen nun mit der Gießgeschwindigkeit
durch die Stranggießanlage 10 und auch deren stützende Strangführung 100, wodurch
jeder Berechnungspunkt in Gießrichtung einen separaten Wertevektor hat. Anders ausgedrückt,
kann in dieser Weise mit dem Berechnungsmodell 122 ein Tracking bzw. Nachverfolgen
der Position erfolgen, an denen sich die Prozessbedingungen geändert haben, z.B. durch:
- Werkstoffwechsel.
- Änderung der Gießtemperatur,
- Änderung der Strangbreite oder Strangdicke, und/oder
- Änderung der Kokillenkühlung (Gießspiegel, Kokillenwasser, Gießpulver).
[0055] Ein solches Tracking ermöglicht eine verbesserte und gezieltere Wasserbeaufschlagung
in bzw. entlang der stützenden Strangführung 102 und deren zugehörigen Kühlzonen 102
bzw. Unterkühlzonen 106.
[0056] Im Spritzplan werden die Wassermengen wie bisher pro Kühlzone 102 angegeben. Wie
vorstehend bereits erläutert können die Kühlzonen 102 in Unterkühlzonen 106 mit eigenen
Regelventilen unterteilt sein - bis hin zu einer Einzelschaltung einer Reihe 105 von
Fluidauslässen 104 bzw. Düsen. Diese Unterkühlzonen 106 können nun separat geschaltet
und geregelt werden, je nach Position der geänderten Prozesswerte.
[0057] Nachstehend sind unter Bezugnahme auf die Fig. 4-6 Varianten einer Kühlzone 102 gemäß
der Ausführungsformen von Fig. 2 und Fig. 3 gezeigt und erläutert. In den Fig. 4-6
ist die Gießrichtung ebenfalls jeweils mit "G" bezeichnet und durch einen entsprechenden
Pfeil symbolisiert.
[0058] Fig. 4 zeigt eine prinzipiell vereinfachte Draufsicht auf eine Reihe 105 von Fluidauslässen
104, die in einer Unterkühlzone 106 (bzw. 106.1 und/oder 106.2) einer Kühlzone 102
der stützenden Strangführung 100 gemäß der Ausführungsform von Fig. 2 oder Fig. 3
vorgesehen sein kann. In einer solchen Reihe 105 sind die darin enthaltenen Fluidauslässe
104 in gleicher Weise wie in Fig. 2 bzw. 3 lediglich durch ein "x" symbolisiert.
[0059] Für die Reihe 105 gemäß Fig. 4 ist hervorzuheben, dass hierbei ein mittiger Bereich
M vorgesehen ist, in dem beispielsweise zwei Fluidauslässe 104 bzw. zugehörige Düsen
angeordnet sind. Angrenzend an diesen mittigen Bereich M, d.h. links und rechts hiervon
findet sich jeweils ein Randbereich R der Reihe 105, wobei in jeweils einem dieser
Randbereiche R beispielsweise ein Fluidauslass 104 vorgesehen ist. Vereinfacht ausgedrückt,
kann die Summe einer Länge des mittigen Bereichs M und der beiden Randbereiche R,
quer zur Gießrichtung G gesehen, einer Breite B des Gießstrangs 20 entsprechen. Dies
ist in der Draufsicht von Fig. 4 durch eine geschweifte Klammer entsprechend kenntlich
gemacht.
[0060] Hinsichtlich der Zufuhr von Kühlmedium an die Fluidauslässe, die in der Reihe 105
von Fig. 4 vorgesehen sind, wird an dieser Stelle gesondert hervorgehoben, dass einerseits
die mittige Zone M und andererseits die beiden Randzonen R jeweils an unterschiedliche
Regelkreise für die Zufuhr von Kühlmedium angeschlossen sind. Dies erfolgt zu dem
Zweck, dass damit die Kühlleistung in den beiden Randbereichen R im Vergleich zum
mittigen Bereich M anders gewählt bzw. auf einen veränderten Wert eingestellt werden
kann. Konkret kann dies dadurch erreicht werden, dass den Fluidauslässen 104, die
in den Randbereichen R der Reihe 105 vorgesehen sind, jeweils eine andere Menge an
Kühlmedium zugeführt wird als den Fluidauslässen 104 in dem mittigen Bereich M der
besagten Reihe 105.
[0061] In Bezug auf eine Reihe 105 von Fluidauslässen gemäß der Ausführungsform von Fig.
4 ist hervorzuheben, dass somit erfindungsgemäß über der Breite B des Gießstrangs
20 gesehen mindestens zwei unterschiedliche Regelkreise für die Zufuhr von Kühlmedium
vorgesehen sind, nämlich einerseits ein Regelkreis für den mittigen Bereich M der
Reihe 105, und andererseits ein weiterer Regelkreis jeweils für die beiden Randbereiche
R der Reihe 105. Dies ist nachfolgend anhand der Fig. 5 nochmals gezeigt und erläutert.
[0062] Fig. 5 zeigt eine vereinfachte Draufsicht einer Variante der Kühlzone 102 gemäß der
ersten Ausführungsform von Fig. 2, wobei bei dieser Variante von Fig. 5 nun sowohl
in der ersten Unterkühlzone 106.1 als auch in der zweiten Unterkühlzone 106.2 jeweils
zumindest eine Reihe 105 von Fluidauslässen, wie sie in der Fig. 4 gezeigt ist, enthalten
ist. Vorzugsweise sind hierbei mehrere Reihen 105 von Fluidauslässen 105 in den jeweiligen
Unterkühlzonen 106.1, 106.2 wie in Fig. 4 gezeigt enthalten. Weiter vorzugsweise sind
alle Reihen 105 einer jeweiligen Unterkühlzone 106.1, 106.2 wie in Fig. 4 gezeigt
ausgebildet. Jedenfalls zeichnet sich die vorliegende Erfindung für die Variante nach
Fig. 5 dadurch aus, dass die Fluidauslässe 104, die in dem mittigen Bereich M der
ersten Unterkühlzone 106.1 enthalten sind, an einen Regelkreis 107.1 angeschlossen
sind, wobei die Fluidauslässe 104, die in den daran angrenzenden seitlichen Randbereichen
R enthalten sind, jeweils an einen anderen Regelkreis 108.1 angeschlossen sind, um
mit Kühlmedium versorgt zu werden. Mutatis mutandis gilt dies auch für die zweite
Unterkühlzone 106.2, bei welcher die Fluidauslässe 104 einer jeweiligen Reihe 105
in dem mittigen Bereich M an einen Regelkreis 107.2, und die Fluidauslässe 104 in
den beiden seitlichen Randbereichen R jeweils an einen anderen Regelkreis 108.2 angeschlossen
sind, um mit Kühlmedium versorgt zu werden.
[0063] In Bezug auf die Kühlleistung der beiden Unterkühlzonen 106.1, 106.2 von Fig. 5 gilt
das gleiche Funktionsprinzip wie bereits zu Fig. 2 erläutert: Die Menge an Wasser
bzw. Kühlfluid, die den Fluidauslässen 104 in der ersten Unterkühlzone 106.1 zugeführt
wird, ist größer als die Menge an Kühlfluid für die zweite Unterkühlzone 106.2. Beispielsweise
wird durch den Regelkreis 107.1, an welchen die Fluidauslässe 104 in dem mittigen
Bereich M der ersten Unterkühlzone 106.1 angeschlossen sind, eine größere Menge an
Kühlfluid zugeführt wie durch den Regelkreis 107.2, an den die Fluidauslässe 104 in
dem mittigen Bereich M der zweiten Unterkühlzone 106.2 angeschlossen sind. Mutatis
mutandis gilt dies auch im Hinblick auf die beiden Regelkreise 108.1 (durch den die
Fluidauslässe in den Randbereichen R der ersten Unterkühlzone 106.1 mit Kühlfluid
versorgt werden) und 108.2 (durch den die Fluidauslässe in den Randbereichen R der
zweiten Unterkühlzone 106.2 mit Kühlfluid versorgt werden). Damit kann wie erläutert
innerhalb der Kühlzone 102 entlang von deren Unterkühlzonen 106.1, 106.2 die Beaufschlagung
des Gießstrangs 20 mit Kühlfluid - in der Gießrichtung G gesehen - vermindert werden.
[0064] Fig. 6 zeigt eine vereinfachte Draufsicht einer weiteren Variante der Kühlzone 102
gemäß der ersten Ausführungsform von Fig. 2. Auch hierbei kann vorgesehen sein, dass
in einer jeweiligen Unterkühlzone 106.1, 106.2 zumindest eine Reihe 105 von Fluidauslässen
104 enthalten ist, die über der Strangbreite B gesehen an mehrere unterschiedliche
Regelkreise für die Zufuhr von Kühlfluid angeschlossen sind. Vorzugsweise sind dies
in einer jeweiligen Unterkühlzone 106.1, 106.2 mehrerer solcher Reihen 105 von Fluidauslässen,
oder gar alle Reihen 105, die in einer Unterkühlzone 106 (bzw. 106.1, 106.2) enthalten
sind.
[0065] Im Unterschied zur Variante von Fig. 5 sind bei der Variante von Fig. 6 die jeweiligen
Randbereiche R, die für zumindest eine Reihe 105 von Fluidauslässen 104 in vorzugsweise
jeder der beiden Unterkühlzonen 106.1, 106.2 vorgesehen sind, in zwei Zonen unterteilt,
nämlich eine erste Zone Z1, die unmittelbar an den mittigen Bereich M anschließt,
und eine zweite Zone Z2, die dann an die erste Zone Z1 anschließt und an einen Längsseitenrand
eines Gießstrangs 20 angrenzt.
[0066] Für die Variante gemäß Fig. 6 wird gesondert darauf hingewiesen, dass jede der ersten
und zweiten Zone Z1, Z2, aus denen ein jeweiliger Randbereich R gebildet ist, an einen
separaten Regelkreis für die Zufuhr von Kühlfluid angeschlossen ist. Bei dem in Fig.
6 gezeigten Beispiel bedeutet dies, dass die ersten Zonen Z1, die sich innerhalb der
ersten Unterkühlzone 106.1 befinden, an einen Regelkreis 108.1 angeschlossen sind,
wobei die zweiten Zonen Z2, die sich innerhalb der ersten Unterkühlzone 106.1 befinden,
an einen Regelkreis 109.1 angeschlossen sind, für die Zufuhr von Kühlfluid. Mutatis
mutandis gilt dies auch für die ersten und zweiten Zonen Z1, Z2, die jeweils in der
zweiten Unterkühlzone 106.2 enthalten sind. Konkret ist hierbei die erste Zone Z1
(innerhalb der zweiten Unterkühlzone 106.2) an einen Regelkreis 108.2 angeschlossen,
wobei die zweite Zone Z2 (innerhalb der zweiten Unterkühlzone 106.2) an einen Regelkreis
109.2 angeschlossen ist.
[0067] Analog zur Variante von Fig. 5 gilt auch für die Variante einer Kühlzone 102 von
Fig. 6, dass es innerhalb einer jeweiligen Unterkühlzone 106.1, 106.2 mittels der
Zonen Z1, Z2 möglich ist, die Kühlleistung in einem Randbereich R im Vergleich zum
mittigen Bereich M auf einen anderen Wert einzustellen. Zusätzlich ist es mittels
der Zonen Z1, Z2 bei der Variante gemäß Fig. 6 auch möglich, innerhalb eines jeweiligen
Randbereichs R eine unterschiedliche Kühlleistung einzustellen, indem aus den dort
angeordneten Fluidauslässen eine verschiedene Menge an Kühlfluid in Richtung des Gießstrangs
20 ausgebracht wird.
[0068] Die Verminderung der Kühlleistung einer Kühlzone 102 gemäß der Variante von Fig.
6 entlang der Gießrichtung G, d.h. von der ersten Unterkühlzone 106.1 zur zweiten
Unterkühlzone, entspricht in gleicher Weise und somit unverändert dem Funktionsweise
von Fig. 5, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen hierauf verwiesen werden darf.
In diesem Zusammenhang wird in Bezug auf die in den Fig. 6 und Fig. 6 gezeigten Schraffuren,
die für die jeweiligen Bereiche einer Unterkühlzone 106.1, 106.2 gewählt sind, die
über der Strangbreite B gesehen sich jeweils an gleicher Stelle befinden, gesondert
darauf hingewiesen, dass hierbei die Dicke der Schraffur - entlang der Gießrichtung
G gesehen - abnehmend gewählt ist. Beispielsweise ist die Schraffur des mittigen Bereichs
M, der an den Regelkreis 107.2 angeschlossen ist und sich innerhalb der zweiten Unterkühlzone
106.2 befindet, dünner gewählt als die Schraffur des mittigen Bereichs M, der an den
Regelkreis 107.1 angeschlossen ist und sich innerhalb der ersten Unterkühlzone 106.1
befindet. Hierdurch kommt zum Ausdruck, dass die Kühlleistung in dem mittigen Bereich
M der zweiten Unterkühlzone 106.2 geringer eingestellt ist als im Vergleich zum mittigen
Bereich der ersten Unterkühlzone 106.1. Dies gilt in gleicher Weise auch für die Randbereiche
R (vgl. Fig. 5) und die hierin enthaltenen Zonen Z1, Z2 (vgl. Fig. 6) der zweiten
Unterkühlzone 106.2 im Vergleich zu jenen der ersten Unterkühlzone 106.1.
[0069] In Bezug auf die Varianten einer Kühlzone 102 gemäß der Fig. 5 und Fig. 6 wird gesondert
darauf hingewiesen, dass hiermit alle Breitenregelkreise, d.h. die Regelkreise, an
welche die Fluidauslässe 104 von zumindest einer Reihe 105 in den einzelnen Bereichen
M und R bzw. der Zonen Z1, Z2 angeschlossen sind, in mindestens zwei Unterkühlzonen
106.1, 106.2 aufgeteilt bzw. unterteilt sind, nämlich entweder durch unterschiedliche
Regelkreise und/oder durch Verwendung von unterschiedlichen Düsenarten, in der Gießrichtung
G gesehen. Wie vorstehend bereits erläutert, kann dies auch Anwendung finden bei einer
Kühlzone 102 gemäß der zweiten Ausführungsform von Fig. 3.
[0070] In Bezug auf die Varianten einer Kühlzone 102 gemäß Fig. 5 und Fig. 6 kann es bei
den hierzu erläuterten Regelkreisen 107.1, 107.2, 108.1, 108.2, 109.1 und 109.2 (zumindest
teilweise) um die Regelkreise 110 handeln, die in der Fig. 1 gezeigt sind und mit
denen die Kühlsegmente 12 der stützenden Strangführung 100 mit Kühlfluid versorgt
werden.
[0071] Das Diagramm von Fig. 7verdeutlicht in Bezug auf den Temperaturverlauf 130 des Kerns
des Gießstrangs 20 die aktuelle Position einer höheren Gießtemperatur, die sich aufgrund
eines Werkstoffwechsels eingestellt hat. Wie in der Fig. 5 durch einen Pfeil kenntlich
gemacht, befindet sich diese "Sprungstelle" der Temperaturänderung aktuell bei dem
Wert von etwa 6,5 Meter Abstand vom Gießspiegel. In Kenntnis dieser Sprungstelle bzw.
Temperaturänderung, die nun bei einem Bewegen des Gießstrangs in der Gießrichtung
G bzw. Förderrichtung F durch die stützende Strangführung 100 "wandert", können die
einzelnen Kühlzonen 102 und die zugehörigen Unterkühlzonen 106 geeignet angesteuert
werden, um eine vorbestimmte gewünschte Menge an Kühlflüssigkeit durch die Fluidauslässe
106 in Richtung des Gießstrangs 20 auszubringen.
[0072] Eine vorteilhafte Auswirkung der erfindungsgemäßen Unterteilung einer Kühlzone 102
in einzelne Unterkühlzonen 106 verdeutlicht ein Vergleich der Fig. 8 und Fig. 9.
[0073] Wie einleitend bereits erläutert, zeigt die Fig. 8 für eine herkömmliche stützende
Strangführung den Temperaturverlauf 103 für den Kern des Gießstrangs, den Temperaturverlauf
132 der mittleren Schalentemperatur des Gießstrangs 20 und den Temperaturverlauf 134
der Mitte der Oberseite des Gießstrangs. In der Fig. 8 sind im fortschreitenden Abstand
zum Gießspiegel jeweils einzelne Kühlzonen 102 vorgesehen, deren Grenzbereiche hier
jeweils durch vertikale Volllinien symbolisiert sind.
[0074] Im Vergleich hierzu zeigt die Fig. 9 ein Diagramm für Temperaturverläufe von verschiedenen
Bereichen eines Gießstrangs als Funktion eines Abstands vom Gießspiegel, nämlich in
Bezug auf eine erfindungsgemäße stützende Strangführung 100. Hierin sind die jeweiligen
Kühlzonen 102 jeweils in einzelne Unterkühlzonen 106 unterteilt, deren Grenzbereiche
in Fig. 9 jeweils durch vertikale punktierte Linie symbolisiert sind. Ein Vergleich
der Temperaturverläufe 132 und 134 von Fig. 9 mit jenen von Fig. 8 verdeutlicht anschaulich,
dass sich insbesondere in Bezug auf die mittlere Schalentemperatur und die Mitte der
Oberseite des Gießstrangs 20 ein gleichmäßiger Verlauf entlang eines Abstands vom
Gießspiegel einstellt. Dies geht maßgeblich darauf zurück, dass die Kühlzonen 102
in Unterkühlzonen 106 unterteilt sind, dank derer eine feiner abgestufte Beaufschlagung
des Gießstrangs 20 mit Kühlflüssigkeit möglich ist.
[0075] Schließlich wird die vorliegende Erfindung in Bezug auf einen Spritzplan mit Werkstoffwechsel,
einen Spritzplan bei Änderung der Gießgeschwindigkeit und in Bezug auf eine Temperaturregelung
beim Werkstoffwechsel erläutert.
Spritzplan mit Werkstoffwechsel:
[0076] Um hochwertige Stähle zu erzeugen, muss jede Werkstoffgruppe mit einem separaten
Spritzplan gekühlt werden. Ohne ein Trackingmodell kann in der gesamten Stranggussanlage
nur ein Spritzplan geschaltet werden. Wenn bei einem Werkstoffwechsel sofort auf den
Spritzplan des neuen Werkstoffes geschaltet wird, erhält der alte Werkstoff falsche
Wassermengen. Dies kann zu einer schlechteren Qualität der auslaufenden Bramme über
die gesamte Länge des Kühlbereiches führen.
[0077] Bei Nutzung des erfindungsgemäßen Trackings ist bekannt, in welcher Kühlzone sich
der Werkstoffwechsel befindet (vgl. die mit dem Pfeil markierte Stelle in Fig. 5,
bei etwa 6,5 Meter Abstand zum Gießspiegel). Kühlzonen, in denen nur der alte Werkstoff
vorhanden ist, erhalten die Wassermengen aus dem alten Spritzplan, wohingegen die
anderen Kühlzonen Wassermengen nach dem neuen Spritzplan versorgt werden.
[0078] Falls nun eine Kühlzone 102 aus mehreren (mindestens zwei) Unterkühlzonen 106 besteht,
kann die Wassermenge, je nach Position des Werkstoffwechsels, in jeder dieser Unterkühlzonen
106 separat geschaltet werden. Die Gesamtwassermenge einer Kühlzone kann linear auf
die Unterkühlzonen verteilt werden. In der Regel sinkt die spezifische Wasserbeaufschlagung
in einer Stranggussanlage vom Anlagenkopf (Kokille) bis zum Anlagenende ab. Diese
Faktorisierung kann nun erfindungsgemäß auch auf die Unterkühlzonen 106 übertragen
werden.
Hierzu zur Erläuterung folgendes Beispiel:
[0079] Ein Werkstoff benötigt in der Kühlzone "i" 100 l/min. Bei zwei gleichlangen Unterkühlzonen
106 und einer linearen Verteilung wird in jeder Unterkühlzone 50 l/min Wasser beaufschlagt.
Um nun auch innerhalb der Kühlzone "i" die Wasserbeaufschlagung in Richtung des Anlagenendes
zu vermindern, kann auch in der ersten Unterzone 60 und in der zweiten Unterzone 40
I/min geschaltet werden.
Spritzplan bei Änderung der Gießgeschwindigkeit:
[0080] Entgegen dem Werkstoff- oder Breitenwechsel wirkt eine geänderte Gießgeschwindigkeit
sofort für den gesamten Strang. Ein direktes Tracking der Gießgeschwindigkeit macht
so keinen Sinn. Im Spritzplan sind für höhere Gießgeschwindigkeiten höhere Wassermengen
hinterlegt.
[0081] Ohne ein Tracking würde bei einer Änderung der Gießgeschwindigkeit der gesamte Strang
sofort mit der neuen Wassermenge beaufschlagt. Bei der sogenannten Lebenszeit-Regelung
erfolgt nun mithilfe der Erfindung und des Berechnungsmodells 122, mit dem der Prozessrechner
121 ausgestattet ist, die Änderung der Wassermengen über die "Lebenszeit" des Stranges.
Ein neu aus der Kokille auslaufender Abschnitt des Gießstrangs 20 erhält sofort die
neuen Wassermengen, wohingegen der Abschnitt des Gießstrangs 20, der aus der letzten
Kühlzone 102 der stützenden Strangführung 100 ausläuft, noch die alte Wassermenge
erhält. Für alle anderen Zonen wird die Wasserbeaufschlagung über das Strangalter
interpoliert. Hierzu wird für jeden Berechnungspunkt in der Gießrichtung G das Strangalter
(bzw. das Alter des Gießstrangs 20) mithilfe des Berechnungsmodells 122 berechnet
und mit Gießgeschwindigkeit an die nächste Anlagenposition übergeben. Eine Aufteilung
in Unterkühlzonen 106 verfeinert die Wasserbeaufschlagung als Funktion des Strangalters
bei einer Änderung der Gießgeschwindigkeit.
Temperaturregelung beim Werkstoffwechsel:
[0082] Für alle Werkstoffgruppen existieren analog zu den Spritzplänen auch separate Solltemperaturkurven.
Somit ist ein Werkstoffwechsel in der Regel auch mit dem Wechsel der Solltemperaturkurve
verbunden. Ohne ein Tracking der Position des Werkstoffwechsels würde der gesamte,
sich noch in der Anlage befindende alte Gießstrang 20 mit den Wassermengen nach der
neuen Temperaturkurve beaufschlagt.
[0083] Bei dem erfindungsgemäßen Tracking können die Kühlzonen, in denen sich nur der neue
Werkstoff befindet, mit den Wassermengen der neuen Temperaturkurve beaufschlagt werden.
Der alte auslaufende Strang erhält die alten Wassermengen. In der Kühlzone, in der
sich der Werkstoffwechsel aktuell befindet, kann die Solltemperatur linear aus dem
alten und dem neuen Sollwert aus der aktuellen Position des Werkstoffwechsels interpoliert
werden. Da bei einer neuen Pfanne der Strangkopf oft abgewertet wird, kann es vorteilhaft
sein, den auslaufenden Strang in höchster Qualität zu erzeugen. Hierzu wird in einer
Kühlzone, in der sich aktuell der Werkstoffwechsel befindet, stets mit der alten Temperaturkurve
gekühlt. Der alte Strang hat dann bis zuletzt die optimale Qualität - demgegenüber
wird die schlechte Qualität des Strangkopfes mit dem neuen Werkstoff lediglich weiter
verschlechtert. Eine Aufteilung in Unterkühlzonen 106 verkleinert die Länge des falsch
gekühlten Strangabschnittes, wodurch weniger Stahl abgewertet werden muss.
Bezugszeichenliste
[0084]
- 10
- Stranggießanlage
- 12
- Kühlsegmente
- 15
- Kokille
- 16
- Gießspiegel
- 18
- Sekundärkühlung (der Stranggießanlage 10)
- 20
- Gießstrang
- 23
- Signalstrecke
- 24
- Datenbank bzw. Datenspeicher
- 26
- (Temperatur-)Sensor
- 28
- Datenerfassung
- F/G
- Förderrichtung bzw. Gießrichtung (für den Gießstrang 20)
- PD
- Prozessdaten
- 100
- stützende Strangführung
- 101
- Stützrolle(n)
- 102
- Kühlzone(n)
- 104
- Fluidauslass
- 105
- Reihe (von Fluidauslässen 104)
- 106
- Unterkühlzone(n)
- 106.1
- erste Unterkühlzone
- 106.2
- zweite Unterkühlzone
- 107.1
- Regelkreis (für die Zufuhr von Kühlmedium)
- 107.2
- Regelkreis (für die Zufuhr von Kühlmedium)
- 108.1
- Regelkreis (für die Zufuhr von Kühlmedium)
- 108.2
- Regelkreis (für die Zufuhr von Kühlmedium)
- 109.1
- Regelkreis (für die Zufuhr von Kühlmedium)
- 109.2
- Regelkreis (für die Zufuhr von Kühlmedium)
- 110
- Regelkreis (für die Zufuhr von Kühlmedium)
- 121
- Prozessrechner
- 122
- Berechnungsmodell
- 130
- Temperaturverlauf des Kerns des Gießstrangs 20
- 132
- Temperaturverlauf der mittleren Schalentemperatur des Gießstrangs 20
- 134
- Temperaturverlauf der Mitte der Oberseite des Gießstrangs 20
- B
- Breite (des Gießstrangs 20)
- M
- Mittiger Bereich (einer Reihe 105 von Fluidauslässen 104)
- R
- Randbereich (einer Reihe 105 von Fluidauslässen 104)
- W
- Wirkbereich (eines Fluidauslasses 104)
- Z1
- erste Zone (innerhalb eines Randbereichs R einer Reihe 105 von Fluidauslässen 104)
- Z2
- zweite Zone (innerhalb eines Randbereichs R einer Reihe 105 von Fluidauslässen 104)
1. Stützende Strangführung (100) für eine Stranggießanlage (10), die jeweils eine Mehrzahl
von Kühlzonen (102) umfasst, wobei in einer Kühlzone (102) jeweils zumindest eine
sich quer zur Gießrichtung (G) der Stranggießanlage (10) erstreckende Reihe (105)
von Fluidauslässen (104) zum Ausbringen zumindest eines Kühlmediums, vorzugsweise
Wasser oder ein Zweistoffgemisch bestehend aus Kühlwasser und Druckluft, in Richtung
eines Gießstrangs (20) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine Kühlzone (102) der stützenden Strangführung (100), vorzugsweise eine
Mehrzahl der Kühlzonen (102) oder alle Kühlzonen (102), jeweils zumindest zwei Unterkühlzonen
(106) mit zugehörigen und sich jeweils quer zur Gießrichtung (G) der Stranggießanlage
(10) erstreckenden Reihen (105) von Fluidauslässen (104) aufweist, wobei die Unterkühlzonen
(106) - in Gießrichtung (G) der Stranggießanlage (10) gesehen - nacheinander angeordnet
sind und im Vergleich zueinander eine unterschiedliche Kühlleistung haben, indem aus
den Fluidauslässen (104), die den jeweiligen Unterkühlzonen (106) zugeordnet sind,
jeweils eine unterschiedliche Menge von Kühlmedium in Richtung des Gießstrangs (20)
ausbringbar ist.
2. Strangführung (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterkühlzonen (106) innerhalb einer Kühlzone (102) - in der Gießrichtung (G)
der Stranggießanlage (10) gesehen - im Vergleich zueinander eine stetig abnehmende
Kühlleistung haben.
3. Strangführung (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Reihen (105) von Fluidauslässen (104) innerhalb einer Unterkühlzone
(106) angeordnet und somit zu dieser Unterkühlzone (106) zusammengefasst sind, wobei
diese Reihen (105) von Fluidauslässen (104) sich jeweils quer zur Gießrichtung (G)
der Stranggießanlage (10) erstrecken und - in Gießrichtung (G) der Stranggießanlage
(10) gesehen - jeweils nacheinander und parallel zueinander angeordnet sind.
4. Strangführung (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Unterkühlzone (106) durch eine einzige Reihe (105) von Fluidauslässen (104)
ausgebildet ist, wobei diese Reihe (105) von Fluidauslässen (104) sich quer zur Gießrichtung
(G) der Stranggießanlage (10) erstreckt.
5. Strangführung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Kühlzone (102) der stützenden Strangführung (100) Unterkühlzonen (106)
zumindest in Form einer ersten Unterkühlzone (106.1) und einer zweiten Unterkühlzone
(106.2) aufweist, wobei die erste Unterkühlzone (106.1) - in der Gießrichtung (G)
der Stranggießanlage (10) gesehen - vor bzw. stromaufwärts von der zweiten Unterkühlzone
(106.2) angeordnet ist und im Vergleich zur zweiten Unterkühlzone (106.2) eine größere
Kühlleistung aufweist.
6. Strangführung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidauslässe (104) der einzelnen Unterkühlzonen (106) jeweils mit Düsen ausgestattet
sind.
7. Strangführung (100) nach Anspruch 6, soweit rückbezogen auf Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen in der ersten Unterkühlzone (106.1) im Vergleich zu den Düsen in der zweiten
Unterkühlzone (106.2) eine größere Leistungsgröße aufweisen, so dass aus den Düsen
in der ersten Unterkühlzone (106.1) im Vergleich zur zweiten Unterkühlzone (106.2)
eine größere Menge an Kühlmedium ausbringbar ist.
8. Strangführung (100) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidauslässe (104) in den einzelnen Unterkühlzonen (106.1, 106.2) jeweils an
unterschiedliche Regelkreise (110) von Kühlmedium angeschlossen sind, so dass dadurch
aus den Fluidauslässen (104) der ersten Unterkühlzone (106.1) im Vergleich zur zweiten
Unterkühlzone (106.2) eine größere Menge an Kühlmedium ausbringbar ist.
9. Strangführung (100) nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch einen Prozessrechner (121), der programmtechnisch mit einem Berechnungsmodelle (122)
ausgestattet und mit den einzelnen Regelkreisen (110) für die Unterkühlzonen (106)
signaltechnisch in Verbindung steht, wobei sich ändernde Prozessdaten eines Stranggießprozesses
durch den Prozessrechner (121) erfassbar sind und die einzelnen Regelkreise (110) für die
Unterkühlzonen (106) auf Basis dieser geänderten Prozessdaten mittels des Berechnungsmodells
ansteuerbar sind, um damit in den einzelnen Unterkühlzonen (106) eine vorbestimmte
Beaufschlagung des Gießstrangs (20) mit einem Kühlmedium zu erreichen.
10. Strangführung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine sich quer zur Gießrichtung (G) der Stranggießanlage (10) erstreckende
Reihe (105) einer Unterkühlzone (106; 106.1, 106.2) von Fluidauslässen (104) einen
mittigen Bereich (M) und daran angrenzend jeweils Randbereiche (R) aufweist, wobei
einerseits der mittigen Bereich (M) und andererseits die beiden Randbereiche (R) jeweils
an unterschiedliche Regelkreise (107.1; 108.1; 107.2, 108.2) für die Zufuhr von Kühlmedium
angeschlossen sind, derart, dass die Kühlleistung in den beiden Randbereichen (R)
im Vergleich zur Kühlleistung im mittigen Bereich (M) veränderlich ist.
11. Stranggießanlage (10) zum Herstellen eines metallischen Produkts, umfassend eine Kokille
(15) und eine stützende Strangführung, die - in Gießrichtung (G) der Stranggießanlage
(10) gesehen - stromabwärts von der Kokille (15) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die stützende Strangführung in Form einer Strangführung (100) nach einem der Ansprüche
1 bis 10 ausgebildet ist.
12. Verfahren zum Kühlen eines in einer stützenden Strangführung (100) einer Stranggießanlage
(10) bewegten Gießstrangs (20), bei dem die stützende Strangführung (100) eine Mehrzahl
von Kühlzonen (102) aufweist, die - in Gießrichtung (G) der Stranggießanlage (10)
gesehen - nacheinander angeordnet sind, wobei in einer Kühlzone (102) jeweils zumindest
eine sich quer zur Gießrichtung (G) der Stranggießanlage (10) erstreckende Reihe (105)
von Fluidauslässen (104) zum Ausbringen zumindest eines Kühlmediums, vorzugsweise
Wasser oder ein Zweistoffgemisch bestehend aus Kühlwasser und Druckluft, in Richtung
des Gießstrangs (20) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gießstrang (20) in zumindest einer Kühlzone (102) der stützenden Strangführung
(100) zumindest zwei darin vorgesehene Unterkühlzonen (106) durchläuft, wobei diese
Unterkühlzonen (106) - in Gießrichtung (G) der Stranggießanlage (10) gesehen - nacheinander
angeordnet sind und im Vergleich zueinander eine unterschiedliche Kühlleistung haben,
indem aus Fluidauslässen (104), die den jeweiligen Unterkühlzonen (106) zugeordnet
sind, jeweils eine unterschiedliche Menge von Kühlmedium in Richtung des Gießstrangs
(20) ausgebracht wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterkühlzonen (106) innerhalb einer Kühlzone (102) - in der Gießrichtung (G)
der Stranggießanlage (10) gesehen - im Vergleich zueinander eine stetig abnehmende
Kühlleistung haben.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kühlzone (102) der stützenden Strangführung (100) Unterkühlzonen (106) zumindest
in Form einer ersten Unterkühlzone (106) und einer zweiten Unterkühlzone (106) aufweist,
wobei die erste Unterkühlzone (106) - in der Gießrichtung (G) der Stranggießanlage
(10) gesehen - vor bzw. stromaufwärts von der zweiten Unterkühlzone (106) angeordnet
ist und im Vergleich zur zweiten Unterkühlzone (106) eine größere Kühlleistung aufweist.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidauslässe (104) der einzelnen Unterkühlzonen (106) jeweils mit Düsen ausgestattet
sind, wobei die Düsen in der ersten Unterkühlzone (106.1) im Vergleich zu den Düsen
in der zweiten Unterkühlzone (106.2) eine größere Leistungsgröße aufweisen, so dass
zum Kühlen des Gießstrangs (20) aus den Düsen in der ersten Unterkühlzone (106.1)
im Vergleich zur zweiten Unterkühlzone (106.2) eine größere Menge an Kühlmedium ausgebracht
wird
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidauslässe (104) in der ersten Unterkühlzone (106.1) und die Fluidauslässe
(104) in der zweiten Unterkühlzone (106.2) jeweils an unterschiedliche Regelkreise
(110) für die Zufuhr von Kühlmedium angeschlossen sind, so dass dadurch zum Kühlen
des Gießstrangs (20) aus den Fluidauslässen (104) der zweiten Unterkühlzone (106.2)
im Vergleich zur ersten Unterkühlzone (106.1) eine geringere Menge an Kühlmedium ausgebracht
wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine sich quer zur Gießrichtung (G) der Stranggießanlage (10) erstreckende
Reihe (105) von Fluidauslässen (104) einer Unterkühlzone (106; 106.1, 106.2) einen
mittigen Bereich (M) und daran angrenzend jeweils Randbereiche (R) aufweist, wobei
einerseits der mittige Bereich (M) und andererseits die beiden Randbereiche (R) jeweils
an unterschiedliche Regelkreise (107.1; 108.1; 107.2, 108.2) für die Zufuhr von Kühlmedium
angeschlossen sind, derart, dass die Kühlleistung in den beiden Randbereichen (R)
im Vergleich zur Kühlleistung im mittigen Bereich (M) verändert wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass ein Prozessrechner (121) vorgesehen ist, der programmtechnisch mit einem Berechnungsmodell
(122) ausgestattet und mit den einzelnen Regelkreisen (110) für die Unterkühlzonen
(106) signaltechnisch in Verbindung steht, wobei sich ändernde Prozessdaten eines
Stranggießprozesses durch den Prozessrechner (121) erfasst werden und die einzelnen
Regelkreise (110) für die Unterkühlzonen (106) auf Basis dieser geänderten Prozessdaten
mittels des Berechnungsmodells angesteuert werden, um damit in den einzelnen Unterkühlzonen
(106) eine Beaufschlagung des Gießprodukts mit einer vorbestimmten Menge an Kühlmedium
zu erreichen.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die sich ändernden Prozessdaten des Stranggießprozesses gewählt sind aus der Gruppe
gebildet aus Werkstoffwechsel, Gießtemperatur, Gießgeschwindigkeit und einem hieraus
abgeleiteten Alter des Gießstrangs (20) in einer bestimmten Kühlzone (102) und einer
zugehörigen Unterkühlzone (106; 106.1, 106.2), Stranggeometrie und/oder Kokillenkühlung.