[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Betonplatte aus vorgespanntem
Beton, deren Spannglieder eine Vielzahl von die Betonplatte durchsetzenden, parallel
zur Plattenebene verlaufenden Rovings, insbesondere Kohlefaser-Rovings, umfassen,
umfassend die Schritte:
- Herstellen einer Schalung, die an der Unterseite von einem Fertigungstisch begrenzt
ist und deren Seitenwände von vorgespannten Rovings durchsetzt werden, und
- Gießen von Beton in die Schalung und Abbindenlassen des Betons.
[0002] Weiters betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung einer Betonplatte
aus vorgespanntem Beton.
[0003] Bei der Herstellung von vorgespanntem Beton werden Spannglieder, wie z.B. Spanndrähte
oder Spannlitzen, kraftschlüssig mit dem Beton verbunden, sodass eine Relativverschiebung
zwischen beiden Werkstoffen praktisch nicht stattfindet. Hierbei kann ein direkter
Verbund zwischen Spanngliedern und Beton hergestellt werden, wie dies häufig bei der
Herstellung von Betonfertigteilen in Fertigteilwerken erfolgt, bei der gespannte Spanndrähte
oder -litzen in das Fertigteil einbetoniert werden. Nach dem Betonieren und Erhärten
des Beton wird die Vorspannung gelöst. Durch den Verbund zwischen Beton und Spanngliedern
sowie ein Verkeilen der entspannten Spannglieder ist die Spannkraft im Fertigteil
aufgebracht.
[0004] Aus der
WO 2014/040653 A1 ist ein Betonfertigbauteil bekannt geworden, bei dem die Armierung bzw. die Spannglieder
von einer Vielzahl von Rovings gebildet werden, d.h. von Bündeln, Strängen oder Multifilamentgarnen
aus parallel angeordneten Filamenten oder Endlosfasern. Die Rovings können hierbei
Kohle- oder Glasfasern umfassen oder aus diesen bestehen. Für die Herstellung derartiger
faserarmierter Betonbauteile müssen die Rovings in mehreren Lagen in Längs- und Querrichtung
übereinanderliegend gespannt werden. Dieser Vorgang muss vor Beginn der Fertigung
der Betonbauteile abgeschlossen sein und die gespannten Rovings müssen die Schalung
für das Betonbauteil durchsetzen. Nach Anfertigung der Schalung wird der von der Schalung
eingefasste Bereich mit Beton befüllt, wobei eine möglichst über die gesamte Länge
und Breite der zu erstellenden Betonplatte gleiche Höhe des Frischbetons sicherzustellen
ist. Das genaue Einhalten einer vordefinierten Höhe über die gesamte Erstreckung der
Betonplatte ist im Falle von mit vorgespannten Rovings armierten Betonbauteilen von
besonderer Bedeutung, weil sichergestellt sein muss, dass die Rovings innerhalb der
Betonplatte eine definierte Lage in Bezug auf eine Spannungsnulllinie aufweisen. Andernfalls
würde es insbesondere bei Betonplatten mit geringer Plattendicke und hohen Vorspannkräften
zu einer Verwölbung der Platte kommen.
[0005] Die Erfindung zielt daher darauf ab, die Herstellung von Betonplatten aus vorgespanntem
Beton unter Verwendung von Rovings hinsichtlich des Einbringens des Frischbetons in
die Schalung zu verbessern. Insbesondere soll ein automatisierter Schüttvorgang realisiert
werden, mit dem eine vorgegebene Frischbetondicke innerhalb enger Toleranzen erreicht
werden kann. Weiters soll die Einbringung des Frischbetons derart erfolgen, dass die
bruchempfindlichen Rovings nicht beschädigt werden.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung gemäß einem ersten Aspekt bei einem
Verfahren der eingangs genannten Art im Wesentlichen darin, dass das Gießen des Betons
in die Schalung das Ausbringen des Betons über eine sich über im Wesentlichen die
gesamte Breite der Schalung erstreckende oder über mehrere über die Breite verteilt
angeordnete, einstellbare Auslassöffnung(en) eines verfahrbaren Schüttungsbehälters
umfasst, während der Schüttungsbehälter über die Länge der Schalung verfahren wird,
wobei der Füllstand des Schüttungsbehälters während des Ausbringens überwacht und
Beton aus einem Vorratsbehälter nachgefüllt wird und wobei die Menge des nachgefüllten
Betons derart geregelt wird, dass der Füllstand im Schüttungsbehälter während des
Ausbringens zwischen einem Mindest- und einem Höchstwert gehalten wird.
[0007] Durch die Verwendung von zwei kaskadierend angeordneten Behältern, dem Schüttungsbehälter
und dem Vorratsbehälter, reicht es, im Schüttungsbehälter die für den Schüttvorgang
gerade ausreichende Frischbetonmenge vorzuhalten, sodass die durch den enthaltenen
Frischbeton hervorgerufene Gewichtsbelastung sowie allfällige Stoßbelastungen und
damit verbundene Verformungen und ein Durchbiegen des Schüttungsbehälters minimiert
werden. Dies ermöglicht es, die Auslauföffnung(en) des Schüttbehälters nur knapp oberhalb
der gespannten Rovings zu positionieren und den Frischbeton somit aus einer geringen
Höhe auf die Rovings zu schütten, sodass die auf die Rovings wirkende Querkraftbelastung
und damit die Bruchgefahr minimiert werden. Bevorzugt ist hierbei vorgesehen, dass
die Auslassöffnung(en) des Schüttungsbehälters in einem Normalabstand von 3-100mm,
insbesondere 3-15mm, oberhalb der Rovings verfahren wird bzw. werden. Optional ist
der Schüttungsbehälter oder dessen Auslassöffnung(en) in Höhenrichtung stufenlos verstellbar.
[0008] Das Nachfüllen des Betons aus dem Vorratsbehälter in den Schüttungsbehälter erfolgt
erfindungsgemäß derart, dass der Füllstand im Schüttungsbehälter während des Betonausbringens
ständig zwischen einem Mindest- und einem Höchstwert gehalten wird. Dies stellt einerseits
sicher, dass zu jedem Zeitpunkt lediglich die gerade erforderliche Frischbetonmenge
im Schüttungsbehälter vorhanden ist, und begrenzt andererseits den hydrostatischen
Druck, der von dem im Schüttungsbehälter angeordneten Frischbeton auf den in der Schalung
bereits vorhandenen Frischbeton ausgeübt wird. Insbesondere soll hierdurch verhindert
werden, dass der hydrostatische Druck zu einem Hochquellen des Betons in der Schalung
und damit zu einer Überschreitung der gewünschten Betondicke führt.
[0009] Für die Einhaltung des Füllstands zwischen dem Mindest- und einem Höchstwert ist
bevorzugt ein Regelkreis vorgesehen, bei dem der aktuelle Füllstand die Regelgröße
und der nachgefüllte Volumenfluss die Stellgröße darstellt.
[0010] Der Mindest- und der Höchstwert des Füllstands werden derart vorgegeben, dass eine
Regelung innerhalb relativ enger Grenzen erfolgen kann, sodass die Schwankungen des
hydrostischen Drucks minimiert werden. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung
kann hierbei vorgesehen sein, dass der Mindestwert 60-80% des Höchstwerts entspricht.
[0011] Die Nachfüllung des Betons vom Vorratsbehälter in den Schüttungsbehälter erfolgt
vorzugsweise kontinuierlich. Dies erleichtert die Einhaltung eines möglichst konstanten
Füllstands im Schüttungsbehälter und vermeidet stoßartige Belastungen des Schüttungsbehälters,
welche durch intermittierendes Nachfüllen hervorgerufen werden könnten.
[0012] Dadurch, dass das Ausbringen des Betons erfindungsgemäß über eine sich über im Wesentlichen
die gesamte Breite der Schalung erstreckende oder über mehrere über die Breite verteilt
angeordnete, einstellbare Auslassöffnung(en) eines verfahrbaren Schüttungsbehälters
erfolgt, kann eine gleichmäßige Befüllung auf der gesamten Breite und Länge der Schalung
erzielt werden. Der Schüttungsbehälter wird hierbei bevorzugt automatisiert, d.h.
mittels eines automatischen Antriebs, in Längsrichtung verfahren. Der Antrieb kann
beispielsweise als elektromotorischer oder hydraulischer Antrieb ausgebildet sein.
Der Schüttungsbehälter wird während des Betonausbringens insbesondere mit einer gleichbleibenden
Geschwindigkeit in Längsrichtung verfahren. Das Verfahren des Schüttungsbehälters
erfolgt beispielsweise auf Rädern oder in einer Gleitführung.
[0013] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bezieht sich die Breite und die Länge bevorzugt
auf zwei zueinander senkrechte Richtungen der Schalung bzw. der herzustellenden Betonplatte,
wobei die Breite vorzugsweise eine kürzere Erstreckung aufweist als die Länge.
[0014] Der Schüttungsbehälter weist bevorzugt einen sich zu den Auslassöffnung(en) hin trichterförmig
verengenden Querschnitt auf und ist insbesondere als Schüttungstrichter ausgebildet.
Die eine oder die mehreren Auslassöffnung(en) kann bzw. können einen verstellbaren
Auslassquerschnitt aufweisen, um den Volumenstrom durch die Auslassöffnung(en) zu
regulieren. Dadurch kann sichergestellt werden, dass nur so viel Beton aus der bzw.
den insbesondere trichterförmigen Auslassöffnung(en) in die Schalung fließen kann,
wie es für die gewünschte Dicke der Betonplatte erforderlich ist.
[0015] Weiters hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Vorratsbehälter synchron
mit dem Schüttungsbehälter in Längsrichtung der Schalung verfahren wird, während er
in Höhenrichtung vom Schüttungsbehälter entkoppelt ist. Die Entkoppelung bedeutet
hierbei, dass der Vorratsbehälter eine vom Schüttungsbehälter unabhängige Abstützung
aufweist, sodass keine vertikalen Kräfte vom Vorratsbehälter auf den Schüttungsbehälter
ausgeübt werden.
[0016] Um sicherzustellen, dass an jeder Stelle entlang der Breitenerstreckung des Schüttungsbehälter
zu jeder Zeit die gewünschte Betonmenge vorhanden ist, erstreckt sich der Vorratsbehälter
vorzugsweise im Wesentlichen über die gesamte Breite der Schalung, wobei der Beton
über eine Mehrzahl von über die Breite des Vorratsbehälters verteilt angeordnete Ausbringungsöffnungen
in den Schüttungsbehälter nachgefüllt wird, wobei das Nachfüllen vorzugsweise mittels
wenigstens einer Fördereinrichtung, bevorzugt einer Mehrzahl von jeweils einer Ausbringungsöffnung
zugeordneten Fördereinrichtungen, erfolgt. Die Fördereinrichtung kann beispielsweise
ausgebildet sein, um eine gleichmäßige Verteilung des Frischbetons entlang der gesamten
Breite des Vorratsbehälters zu erreichen, sodass eine entsprechend gleichmäßige Befüllung
des Schüttungsbehälters gelingt. Die Fördereinrichtung kann hierbei vorzugsweise eine
sich über die gesamte Breite des Vorratsbehälters erstreckende Stachelwalze umfassen.
Alternativ oder zusätzlich können mehrere über die Breite des Vorratsbehälters verteilt
angeordnete Fördereinrichtungen vorgesehen sein, welche den Frischbeton über eine
jeweils zugeordnete Ausbringungsöffnung in den darunter gelegenen Schüttungsbehälter
fördern. Derartige Fördereinrichtungen können beispielsweise als Schieber oder als
Schneckenförderer ausgebildet sein.
[0017] Im Fall, dass der Vorratsbehälter eine Mehrzahl von Ausbringungsöffnungen aufweist,
über die der Frischbeton mittels einer jeweiligen Fördereinrichtung in den Schüttungsbehälter
gefördert werden kann, sieht eine bevorzugte Ausbildung vor, dass die Überwachung
des Füllstands in aufeinanderfolgenden Breitenabschnitten des Schüttungsbehälters
gesondert voneinander mit einem im jeweiligen Breitenabschnitt angeordneten Füllstandsensor
erfolgt, wobei die Füllstandmesswerte jedes Füllstandsensors zur Regelung der Nachfüllung
des Betons über diejenige der Ausbringungsöffnungen herangezogen wird, die sich im
selben Breitenabschnitt befindet wie der jeweilige Füllstandsensor. Dadurch erfolgt
die Füllstandregelung im Schüttungsbehälter in jedem Breitenabschnitt gesondert von
anderen Breitenabschnitten, sodass etwaigen Niveauunterschieden entlang der Breitenerstreckung
des Schüttungsbehälters Rechnung getragen werden kann und diese ausgeglichen werden
können.
[0018] Um eine glatte Oberfläche der Frischbetonmasse auf definierter Höhe zu erreichen,
ist bevorzugt vorgesehen, dass dem Schüttungsbehälter nachlaufend eine sich über die
gesamte Breite der herzustellenden Betonplatte erstreckende Abziehvorrichtung über
den in die Schalung gegossenen Beton gezogen wird, wobei die Abziehvorrichtung bevorzugt
als starre oder flexible Abziehauflage ausgebildet ist, welche auf der Oberfläche
des Betons aufliegend hinter der Auslassöffnung des Schüttungsbehälters nachgezogen
wird. Die Abziehvorrichtung ist vorzugsweise am Schüttungsbehälter, insbesondere an
der in Verfahrrichtung hinteren Seite, befestigt. Die Abziehvorrichtung verhindert
ein Hochdrücken des Frischbetons durch den vom Schüttungsbehälter kommenden hydrostatischen
Druck.
[0019] Bevorzugt wird auf die Abziehauflage über die Breite verteilt eine Flüssigkeit, wie
z.B. Wasser, aufgebracht, welche über den in Verfahrrichtung hinteren Rand der Abziehauflage
auf die Oberfläche des Betons laufen gelassen wird. Dadurch wird eine Wasserschicht
auf der Frischbetonoberfläche ausgebildet, was definierte Abbindebedingungen für den
Beton sicherstellt. Dadurch, dass die Flüssigkeit nicht direkt auf den Beton aufgebracht
wird, sondern zuerst auf die Abziehauflage, wird verhindert, dass die aufgebrachte
Flüssigkeit ungleichmäßig auf den Beton gelangt und die Oberfläche bis zur abschließenden
Aushärtung beeinträchtigt wird. Bevorzugt wird eine Flüssigkeitsschicht von 1-2 cm
Dicke aufgebracht.
[0020] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung zur Herstellung einer
Betonplatte aus vorgespanntem Beton bereitgestellt, umfassend einen Schüttungsbehälter
zum Ausbringen von Beton in eine Schalung, wobei der Schüttungsbehälter eine sich
im Wesentlichen über die gesamte Breite der herzustellenden Betonplatte erstreckende
oder mehrere über die Breite verteilt angeordnete, einstellbare Auslassöffnung(en)
aufweist und in einer quer zur Breite verlaufenden Längsrichtung verfahrbar angeordnet
ist, und weiters umfassend einen Vorratsbehälter zum Nachfüllen von Beton in den Schüttungsbehälter
mit wenigstens einer Fördervorrichtung, wobei der Schüttungsbehälter wenigstens einen
Füllstandsensor zur Überwachung des Füllstands während des Ausbringens des Betons
aufweist, dessen Messwerte einer Steuereinheit zugeführt ist, welche mit der wenigstens
einen Fördervorrichtung des Vorratsbehälters zusammenwirkt, um die Menge des nachgefüllten
Betons derart zu regeln, dass der Füllstand im Schüttungsbehälter während des Ausbringens
zwischen einem Mindest- und einem Höchstwert gehalten wird.
[0021] Vorzugsweise entspricht der Mindestwert 60-80% des Höchstwerts.
[0022] Vorzugsweise ist die Steuereinheit zur kontinuierlichen geregelten Nachfüllung des
Betons in den Schüttungsbehälter eingerichtet.
[0023] Mit Vorteil erstreckt sich der Vorratsbehälter im Wesentlichen über die gesamte Breite
der Schalung und weist eine Mehrzahl von über die Breite des Vorratsbehälters verteilt
angeordneten Ausbringungsöffnungen auf, wobei vorzugsweise wenigstens eine Fördereinrichtung,
bevorzugt eine Mehrzahl von jeweils einer Ausbringungsöffnung zugeordneten Fördereinrichtungen,
zum Ausbringen des Betons in den Schüttungsbehälter angeordnet ist bzw. sind.
[0024] Zur Überwachung des Füllstands in aufeinanderfolgenden Breitenabschnitten des Schüttungsbehälters
ist bevorzugt in jedem Breitenabschnitt ein Füllstandsensor angeordnet, wobei die
Füllstandmesswerte der Füllstandsensoren der Steuereinheit zugeführt sind, die eingerichtet
ist, um die Füllstandmesswerte jedes Füllstandsensors zur Regelung der Nachfüllung
des Betons über diejenige der Ausbringungsöffnungen heranzuziehen, die sich im selben
Breitenabschnitt befindet wie der jeweilige Füllstandsensor.
[0025] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Auslassöffnung(en) des Schüttungsbehälters in
einem Normalabstand von 3-100mm, insbesondere 3-15mm, oberhalb der Rovings angeordnet
ist bzw. sind.
[0026] Vorzugsweise ist dem Schüttungsbehälter nachlaufend eine sich über die gesamte Breite
der herzustellenden Betonplatte erstreckende Abziehvorrichtung angeordnet, wobei die
Abziehvorrichtung bevorzugt als starre oder flexible Abziehauflage ausgebildet ist,
welche auf der Oberfläche des Betons aufliegend hinter der Auslassöffnung des Schüttungsbehälters
nachziehbar ist.
[0027] Weiters können Flüssigkeitsdüsen vorgesehen sein, die auf die Abziehauflage gerichtet
sind, um die Flüssigkeit über die Breite verteilt auf die Abziehauflage aufzubringen.
Die Flüssigkeit kann dazu genutzt werden, eine Betonnachbehandlung durchzuführen.
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert, In dieser zeigen Fig. 1 eine Draufsicht auf
einen Fertigungstisch samt Schalung zur Herstellung von Betonplatten und Fig. 2 einen
Schnitt durch eine Vorrichtung zur Einbringung von Frischbeton in die Schalung.
[0029] In Fig. 1 ist ein Fertigungs- oder Schalungstisch 1 dargestellt, an dessen Rändern
Haltelemente 2, 3, 4 und 5 angeordnet sind, wobei zwischen gegenüberliegenden Haltelementen
2 und 4 bzw. 3 und 5 jeweils eine Vielzahl von Carbon-Rovings 6,7 gespannt sind, wobei
eine Gruppe von Carbon-Rovings 6 eine andere Gruppe von Carbon-Rovings 7 kreuzt und
zumindest zwei Lagen von Carbon-Rovings übereinander angeordnet sind. Die Carbon-Rovings
überspannen den Fertigungstisch 1 somit in zwei zueinander senkrechten Richtungen.
[0030] Der Schalungstisch 1 bildet den Boden einer Schalung, in welche zur Herstellung einer
Betonplatte aus vorgespanntem Beton frischer Beton gegossen wird. Nach der Ausbildung
der Randschalung 8 wird flüssiger Beton in den von der Randschalung begrenzten Bereich
9 gegossen und abbinden gelassen. Nach dem Härten des Betons wird die Randschalung
abgetrennt und es verbleibt eine Betonplatte aus vorgespanntem Beton.
[0031] In Fig. 2 ist dargestellt, wie der Frischbeton in die Schalung eingebracht wird.
Unmittelbar oberhalb des Bereichs 9 wird ein sich über die gesamte Breite der Schalung
erstreckender Schüttungsbehälter 10, hier ein Schüttungstrichter, in Richtung des
Pfeils 12 in Längsrichtung über die Schalung bewegt, während Frischbeton aus dem Schüttungsbehälter
10 auf den Fertigungstisch 1 gelangt. Da der Schüttungsbehälter 10 lediglich ein relativ
geringes Betonvolumen vorrätig hält, wird oberhalb des Schüttungsbehälters 10 ein
Vorratsbehälter 11 synchron mit dem Schüttungsbehälter 10 mitbewegt, aus dem Beton
in den Schüttungsbehälter 10 nachgefüllt wird. Der Vorratsbehälter 11 selbst wird
wiederum mit Beton gefüllt, indem frischer Beton wie mit 13 angedeutet eingefüllt
wird.
[0032] Der Vorratsbehälter 11 weist über die Breite verteilt mehrere Ausbringungsöffnungen
15 auf, über welche Beton mittels eines jeweiligen Schieber- oder Schneckenförderers
14 in den Schüttungsbehälter 10 verbracht wird. Der Schüttungsbehälter 10 wiederum
weist eine trichterförmige Auslassöffnung 16 auf, die sich über die gesamte Breite
des Schüttungsbehälters 10 erstreckt und über welche der Beton 17 auf den Fertigungstisch
1 läuft. An der in Verfahrrichtung 12 nachlaufenden Seite des Schüttungsbehälters
10 ist eine Abziehauflage 18 befestigt, welche über den frischen Beton gezogen wird
und die Betonoberfläche auf einer definierten Höhe glättet. Optional kann auf der
Abziehauflage 18 eine Folie 19 angeordnet sein, die auf der hinteren Seite über den
Rand der Abziehauflage 18 vorsteht und ebenfalls über die Betonoberfläche gezogen
wird. Auf die Abziehauflage 18 wird außerdem über die Breite verteilt mittels der
Düsen 20 eine Flüssigkeit aufgebracht, welche über den in Verfahrrichtung 12 hinteren
Rand der Abziehauflage 18, oder sofern vorhanden der Folie 19, auf die Oberfläche
des Betons laufen gelassen wird.
[0033] Zur Regelung des Füllstands im Schüttungsbehälter 10 ist ein Füllstandsensor 23 vorgesehen,
dessen Messwerte einer Steuereinheit 22 zugeführt sind, wobei die Steuerung Steuersignale
für den Schieber- oder Schneckenförderer 14 generiert, um den Füllstand im Schüttungsbehälter
10 innerhalb vorgegebener Grenzen zu halten.
1. Verfahren zur Herstellung einer Betonplatte aus vorgespanntem Beton, deren Spannglieder
eine Vielzahl von die Betonplatte durchsetzenden, parallel zur Plattenebene verlaufenden
Rovings (6,7), insbesondere Kohlefaser-Rovings, umfassen, umfassend die Schritte:
- Herstellen einer Schalung, die an der Unterseite von einem Fertigungstisch (1) begrenzt
ist und deren Seitenwände von vorgespannten Rovings (6,7) durchsetzt werden, und
- Gießen von Beton in die Schalung und Abbindenlassen des Betons,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gießen des Betons in die Schalung das Ausbringen des Betons über eine sich über
im Wesentlichen die gesamte Breite der Schalung erstreckende oder über mehrere über
die Breite verteilt angeordnete, einstellbare Auslassöffnung(en) (16) eines verfahrbaren
Schüttungsbehälters (10) umfasst, während der Schüttungsbehälter (10)über die Länge
der Schalung verfahren wird, wobei der Füllstand des Schüttungsbehälters (10) während
des Ausbringens überwacht und Beton aus einem Vorratsbehälter (11) nachgefüllt wird
und wobei die Menge des nachgefüllten Betons derart geregelt wird, dass der Füllstand
im Schüttungsbehälter (10) während des Ausbringens zwischen einem Mindest- und einem
Höchstwert gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mindestwert 60-80% des Höchstwerts entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorratsbehälter (11) synchron mit dem Schüttungsbehälter (10) in Längsrichtung
der Schalung verfahren wird, während er in Höhenrichtung vom Schüttungsbehälter (10)
entkoppelt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachfüllung des Betons in den Schüttungsbehälter (10) kontinuierlich erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorratsbehälter (11) sich im Wesentlichen über die gesamte Breite der Schalung
erstreckt und der Beton über eine Mehrzahl von über die Breite des Vorratsbehälters
(11) verteilt angeordneten Ausbringungsöffnungen (15) in den Schüttungsbehälter (10)
nachgefüllt wird, wobei das Nachfüllen vorzugsweise mittels wenigstens einer Fördereinrichtung
(14), bevorzugt einer Mehrzahl von jeweils einer Ausbringungsöffnung (15) zugeordneten
Fördereinrichtungen (14), erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachung des Füllstands in aufeinanderfolgenden Breitenabschnitten des Schüttungsbehälters
(10) gesondert voneinander mit einem im jeweiligen Breitenabschnitt angeordneten Füllstandsensor
(23) erfolgt, wobei die Füllstandmesswerte jedes Füllstandsensors (23) zur Regelung
der Nachfüllung des Betons über diejenige der Ausbringungsöffnungen (15) herangezogen
wird, die sich im selben Breitenabschnitt befindet wie der jeweilige Füllstandsensor
(23).
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassöffnung(en) (16) des Schüttungsbehälters (10) in einem Normalabstand von
3-100mm, insbesondere 3-15mm, oberhalb der Rovings verfahren wird bzw. werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass dem Schüttungsbehälter (10) nachlaufend eine sich über die gesamte Breite der herzustellenden
Betonplatte erstreckende Abziehvorrichtung (18) über den in die Schalung gegossenen
Beton gezogen wird, wobei die Abziehvorrichtung (18) bevorzugt als starre oder flexible
Abziehauflage ausgebildet ist, welche auf der Oberfläche des Betons aufliegend hinter
der Auslassöffnung (16) des Schüttungsbehälters (10) nachgezogen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Abziehauflage (18) über die Breite verteilt eine Flüssigkeit aufgebracht
wird, welche über den in Verfahrrichtung hinteren Rand der Abziehauflage (18) auf
die Oberfläche des Betons laufen gelassen wird.
10. Vorrichtung zur Herstellung einer Betonplatte aus vorgespanntem Beton, insbesondere
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, umfassend einen
Schüttungsbehälter (10) zum Ausbringen von Beton in eine Schalung, wobei der Schüttungsbehälter
(10) eine sich im Wesentlichen über die gesamte Breite der herzustellenden Betonplatte
erstreckende oder mehrere über die Breite verteilt angeordnete, einstellbare Auslassöffnung(en)
(16) aufweist und in einer quer zur Breite verlaufenden Längsrichtung verfahrbar angeordnet
ist, und weiters umfassend einen Vorratsbehälter (11) zum Nachfüllen von Beton in
den Schüttungsbehälter (10) mit wenigstens einer Fördervorrichtung (14), wobei der
Schüttungsbehälter (10) wenigstens einen Füllstandsensor (23) zur Überwachung des
Füllstands während des Ausbringens des Betons aufweist, dessen Messwerte einer Steuereinheit
(22) zugeführt ist, welche mit der wenigstens einen Fördervorrichtung (14) des Vorratsbehälters
(11) zusammenwirkt, um die Menge des nachgefüllten Betons derart zu regeln, dass der
Füllstand im Schüttungsbehälter (10) während des Ausbringens zwischen einem Mindest-
und einem Höchstwert gehalten wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Mindestwert 60-80% des Höchstwerts entspricht.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorratsbehälter (11) synchron mit dem Schüttungsbehälter (10) in Längsrichtung
der Schalung verfahren wird, während er in Höhenrichtung vom Schüttungsbehälter (10)
entkoppelt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (22) zur kontinuierlichen geregelten Nachfüllung des Betons in
den Schüttungsbehälter (10) eingerichtet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorratsbehälter (11) sich im Wesentlichen über die gesamte Breite der Schalung
erstreckt und eine Mehrzahl von über die Breite des Vorratsbehälters (11) verteilt
angeordneten Ausbringungsöffnungen (15) aufweist, wobei vorzugsweise wenigstens eine
Fördereinrichtung (14), bevorzugt eine Mehrzahl von jeweils einer Ausbringungsöffnung
(15) zugeordneten Fördereinrichtungen (14), zum Ausbringen des Betons in den Schüttungsbehälter
(10) angeordnet ist bzw. sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zur Überwachung des Füllstands in aufeinanderfolgenden Breitenabschnitten des Schüttungsbehälters
(10) in jedem Breitenabschnitt ein Füllstandsensor (23) angeordnet ist, wobei die
Füllstandmesswerte der Füllstandsensoren (23) der Steuereinheit (22) zugeführt sind,
die eingerichtet ist, um die Füllstandmesswerte jedes Füllstandsensors (23) zur Regelung
der Nachfüllung des Betons über diejenige der Ausbringungsöffnungen (15) heranzuziehen,
die sich im selben Breitenabschnitt befindet wie der jeweilige Füllstandsensor (23)
.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassöffnung(en) (16) des Schüttungsbehälters (10) in einem Normalabstand von
3-100mm, insbesondere 3-15mm, oberhalb der Rovings angeordnet ist bzw. sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass dem Schüttungsbehälter (10) nachlaufend eine sich über die gesamte Breite der herzustellenden
Betonplatte erstreckende Abziehvorrichtung (18) angeordnet ist, wobei die Abziehvorrichtung
(18) bevorzugt als starre oder flexible Abziehauflage ausgebildet ist, welche auf
der Oberfläche des Betons aufliegend hinter der Auslassöffnung (16) des Schüttungsbehälters
(10) nachziehbar ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass Flüssigkeitsdüsen (20) vorgesehen sind, die auf die Abziehauflage (18) gerichtet
sind, um die Flüssigkeit über die Breite verteilt auf die Abziehauflage (18) aufzubringen.