[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Baggerlöffel, welcher wahlweise als Hochlöffel
oder Tieflöffel einsetzbar ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei Erdbewegungsarbeiten mittels Baggern kommen je nach Anwendung Tieflöffel, die
das Baggergut zum Bagger hin aufnehmen, oder Hochlöffel, die das Baggergut nach vorne
bzw. oben hin aufnehmen, zum Einsatz. Aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen
für den Tieflöffelbetrieb und den Hochlöffelbetrieb - insbesondere sind Hochlöffel
in einem anderen Winkel relativ zum Baggerausleger anzubringen - wird häufig auf separate
Hoch- und Tieflöffel zurückgegriffen, die je nach Einsatz an den Baggerausleger angebaut
werden. Die Montage und Demontage erfolgt dabei üblicherweise über mechanische Schnellwechsler.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind auch Kombi-Löffel bekannt, die sowohl als Tieflöffel
als auch als Hochlöffel verwendet werden können. Zum Wechsel zwischen den beiden Betriebsarten
muss der Baggerlöffel dabei um 180° gedreht werden (in Draufsicht). Um eine Montage
am Baggerausleger, insbesondere an einem Schnellwechsler, in beiden Stellungen zu
ermöglichen, ist es bekannt, am Lagerbock mehrere Bolzenaufnahmen vorzusehen und den
Aufnahmebolzen für den Schnellwechsler umzustecken. Dies ist jedoch aufwändig und
verhindert einen raschen Wechsel zwischen Hochlöffel- und Tieflöffelbetrieb.
[0004] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen
Baggerlöffel bereitzustellen, der sowohl als Tieflöffel als auch als Hochlöffel verwendet
werden kann und der einen schnellen und unkomplizierten Umbau mit einem Schnellwechsler
ermöglicht. Vorzugsweise soll dabei die Kinematik für beide Betriebsarten optimiert
sein.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Baggerlöffel mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
[0006] Demnach wird ein Baggerlöffel vorgeschlagen, welcher sowohl als Hochlöffel als auch
als Tieflöffel verwendet werden kann. Der Baggerlöffel umfasst eine Hülle, die ein
Schaufelvolumen begrenzt, und eine mit der Hülle verbundene Haltevorrichtung, über
welche der Baggerlöffel mit einer Schnellkupplungseinrichtung eines Arbeitsgeräts
lösbar verbindbar ist. Bei der Schnellkupplungseinrichtung kann es sich um einen mechanischen
Schnellwechsler eines Baggers, insbesondere Hydraulikbaggers, handeln.
[0007] Die Haltevorrichtung umfasst einen ersten Bolzen zum Herstellen einer ersten Verbindung
mit der Schnellkupplungseinrichtung sowie kollinear zueinander angeordnete Bolzenaufnahmen
zur Herstellung einer zweiten Verbindung mit der Schnellkupplungseinrichtung. Der
Begriff "Bolzen" ist hierbei breit auszulegen und nicht auf einen lösbaren Bolzen
beschränkt. So kann beispielsweise auch eine fest, d.h. unlöslich an der Haltevorrichtung
befestigte Aufnahmestruktur mit zumindest abschnittsweise zylindrischer Form vorliegend
als Bolzen angesehen werden. Der Bolzen kann ein Hohlprofil aufweisen oder als Massiv-
bzw. Vollbolzen ausgebildet sein.
[0008] Erfindungsgemäß umfasst die Haltevorrichtung einen zweiten Bolzen, mittels welchem
alternativ zum ersten Bolzen die erste Verbindung mit der Schnellkupplungseinrichtung
herstellbar ist. Einer der beiden Bolzen (im Folgenden beispielhaft und ohne Begrenzung
der Allgemeinheit der erste Bolzen) wird zur Herstellung der ersten Verbindung im
Tieflöffelbetrieb eingesetzt und der andere Bolzen (im Folgenden der zweite Bolzen)
zur Herstellung der ersten Verbindung im Hochlöffelbetrieb. Da erfindungsgemäß zwei
Bolzen vorgesehen sind, muss keiner der Bolzen abgebaut oder umgesteckt werden, um
zwischen Hochlöffel- und Tieflöffelbetrieb zu wechseln, was Zeit spart und den Umbau
vereinfacht.
[0009] Erfindungsgemäß ist der zweite Bolzen in Draufsicht auf die Haltevorrichtung auf
einer dem ersten Bolzen gegenüberliegenden Seite der kollinearen Bolzenaufnahmen angeordnet.
Dies trägt dem Umstand Rechnung, dass der Baggerlöffel beim Wechsel zwischen Hochlöffel-
und Tieflöffelbetrieb gedreht wird.
[0010] Erfindungsgemäß sind die beiden Bolzen derart angeordnet, dass die zweite Verbindung
über dieselben Bolzenaufnahmen sowohl bei Verwendung der ersten Bolzens als auch bei
Verwendung des zweiten Bolzens herstellbar ist. Es sind also nicht mehrere Bolzenaufnahmen
vorgesehen, die jeweils nur für den Hochlöffelbetrieb und den Tieflöffelbetrieb verwendet
werden, sondern die zweite Verbindung wird sowohl im Hochlöffel- als auch im Tieflöffelbetrieb
über dieselben kollinearen Bolzenaufnahmen hergestellt. Insbesondere sind genau zwei
kollineare Bolzenaufnahmen vorhanden. Dadurch wird ein kompakter und unkomplizierter
Aufbau der Haltevorrichtung erreicht. Wird der Baggerlöffel als Tieflöffel verwendet,
wird die Schnellkupplungseinrichtung über den ersten Bolzen und die Bolzenaufnahmen
mit dem Baggerlöffel verbunden. Wird der Baggerlöffel als Hochlöffel verwendet, wird
die Schnellkupplungseinrichtung über den zweiten Bolzen und dieselben Bolzenaufnahmen
mit dem Baggerlöffel verbunden.
[0011] Durch die Verwendung von zwei Aufnahmebolzen, die jeweils einer Verwendungsart des
Baggerlöffels als Hochlöffel oder Tieflöffel zugeordnet sind, muss beim Wechsel der
Betriebsart kein kompliziertes bzw. zeitaufwändiges Umstecken erfolgen. Darüber hinaus
ist es möglich, die Bolzen so anzuordnen, dass sich für den jeweiligen Betrieb als
Hoch- oder Tieflöffel eine optimale Kinematik ergibt. Ferner können dieselben Bolzenaufnahmen
zur Verbindung in beiden Betriebsarten verwendet werden, was den Wechsel nochmals
vereinfacht und eine kompakte Abmessung der Haltevorrichtung ermöglicht.
[0012] Die Hülle des Baggerlöffels kann dabei einen bekannten Aufbau mit zwei seitlich angeordneten
Seitenwänden und einer gekrümmten Rückwand aufweisen, wobei die Rückwand sowohl den
Boden als auch die Rückwand und die Oberseite des Baggerlöffels bilden kann. Die Seitenwände
können senkrecht zu einer Schwenkachse des Baggerlöffels, d.h. parallel zueinander
orientiert sein. Selbstverständlich sind aber auch andere Geometrien der Hülle möglich.
Die Hülle umfasst eine Öffnung zum Befüllen und Entleeren des Baggerlöffels. Die Öffnung
wird insbesondere durch eine Vorderkante definiert bzw. begrenzt, welche durch die
unterschiedlichen Wandungen der Hülle gebildet wird. Die Vorderkante bzw. Öffnung
kann insgesamt eine im Wesentlichen rechteckige Form aufweisen, wobei andere Geometrien
denkbar sind. Die genaue Form der Hülle ist für die erfindungswesentliche Funktion
des Baggerlöffels in Bezug auf einen Umbau zwischen Hoch- und Tieflöffelbetrieb nicht
relevant und wird daher im Folgenden nicht weitergehend beleuchtet.
[0013] In einer möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der erste Bolzen denselben
Abstand von einer gedachten, mittig durch die kollinearen Bolzenaufnahmen verlaufenden
Verbindungslinie aufweist wie der zweite Bolzen. Dadurch lassen sich dieselben Verbindungsmittel
der Schnellkupplungseinrichtung zur Verbindung mit dem Baggerlöffel einsetzen, unabhängig
davon, ob der erste oder der zweite Bolzen für die erste Verbindung verwendet wird.
[0014] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Haltevorrichtung
neben den beiden Bolzen und den kollinearen Bolzenaufnahmen keine weiteren Verbindungselemente
zur Verbindung mit einer Schnellkupplungseinrichtung umfasst. Es sind also keine weiteren
Bolzen oder Bolzenaufnahmen vorgesehen.
[0015] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Haltevorrichtung
zwei von der Hülle abstehende, parallel zueinander verlaufende Befestigungsflansche
umfasst, in welchen die Bolzenaufnahmen ausgebildet und die beiden Bolzen befestigt
sind. Die Bolzen sind insbesondere zwischen den Befestigungsflanschen angeordnet.
Vorzugsweise sind die Befestigungsflansche durch senkrecht von der Hülle abstehende
Bleche gebildet, die insbesondere identisch ausgebildet sind. Die Befestigungsflansche
können mit der Oberseite der Hülle des Baggerlöffels verschweißt sein. Die Hülle kann
im Bereich der Befestigungsflansche weitere Versteifungsstrukturen wie beispielsweise
einen oder mehrere Torsionskästen aufweisen.
[0016] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Befestigungsflansche
einen ersten Abschnitt umfassen, welcher im Bereich einer durch eine Vorderkante der
Hülle definierten Öffnung des Baggerlöffels angeordnet ist. Die Befestigungsflansche
umfassen ferner einen zweiten Abschnitt, welcher im Bereich einer abgerundeten Rückwand
der Hülle angeordnet ist. Mit anderen Worten liegen die ersten Abschnitte der Befestigungsflansche
zwischen der Vorderkante und den zweiten Abschnitten. Vorzugsweise ist der erste Bolzen
an den ersten Abschnitten, insbesondere zwischen den ersten Abschnitten der Befestigungsflansche
angeordnet, während der zweite Bolzen vorzugsweise an den zweiten Abschnitten, insbesondere
zwischen den zweiten Abschnitten der Befestigungsflansche angeordnet ist. Der erste
Bolzen befindet sich also näher an der Vorderkante bzw. Schaufelöffnung als der zweite
Bolzen. Somit eignet sich der erste Bolzen zur Verbindung als Tieflöffel, während
der zweite Bolzen bei der Verwendung des Baggerlöffels als Hochlöffel zur Herstellung
der ersten Verbindung eingesetzt werden kann. Die Bolzenaufnahmen können in den ersten
Abschnitten, in den zweiten Abschnitten oder in Übergangsbereichen zwischen den ersten
und zweiten Abschnitten ausgebildet sein.
[0017] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Befestigungsflansche
im ersten Abschnitt im Wesentlichen parallel zur Hülle verlaufen, d.h. im Wesentlichen
eine konstante Höhe aufweisen. Hierfür werden etwaig vorgesehene Versteifungsstrukturen
wie beispielsweise ein Torsionskasten nicht berücksichtigt, welche eine Ausbeulung
der Oberseite der Hülle bedingen können.
[0018] Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass sich die Befestigungsflansche
im zweiten Abschnitt in einer von der Hülle abgewandten Richtung erstrecken und sich
in diese Richtung vorzugsweise verjüngen. Die genannte Richtung kann beispielsweise
senkrecht oder im Wesentlichen senkrecht zur Hülle im Bereich des zweiten Abschnitts
verlaufen.
[0019] Die zweiten Abschnitte bilden vorzugsweise nach hinten oben von der Hülle abstehende
bzw. auskragende Hebel bzw. Befestigungsbereiche, an denen (insbesondere zwischen
denen) der zweite Bolzen befestigt ist. Dadurch kann der besonderen Kinematik des
Hochlöffels Rechnung getragen werden. Zudem ergibt sich durch diese Geometrie eine
größere Reichweite des Hochlöffels. In gewissen Anwendungen wie z.B. beim Untergraben
im Kanalbau ergibt sich ferner eine verbesserte Handhabung.
[0020] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Längsachsen
der beiden Bolzen und eine gedachte, mittig durch die kollinearen Bolzenaufnahmen
verlaufende Verbindungslinie nicht in einer gemeinsamen Ebene liegen. Dadurch wird
der besonderen Kinematik des Hochlöffels Rechnung getragen bzw. die Kinematiken des
Hochlöffels und des Tieflöffels in einem System vereint. Die Schnellkupplungseinrichtung
wird also in unterschiedlichen Winkeln zur Hülle an den Baggerlöffel angebaut, je
nach dem, ob letzterer als Hochlöffel oder als Tieflöffel verwendet wird. Insbesondere
kann die Schnellkupplungseinrichtung bei einer Verwendung als Tieflöffel im Wesentlichen
parallel zur an die Schaufelöffnung grenzende Oberseite des Baggerlöffels und bei
einer Verwendung als Hochlöffel in einem bestimmten (z.B. spitzen) Winkel zur Oberseite
des Baggerlöffels anbaubar sein.
[0021] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Längsachse des
erste Bolzens und die zuvor genannte gedachte Verbindungslinie eine erste Ebene aufspannen
und die Längsachse des zweiten Bolzens und die gedachte Verbindungslinie eine zweite
Ebene aufspannen. Der zwischen der gedachten Verbindungslinie und dem zweiten Bolzen
liegende Teil der zweiten Ebene schließt dabei mit demjenigen Teil der ersten Ebene,
welcher durch die gedachte Verbindungslinie vom ersten Bolzen getrennt ist (sich also
in Bezug auf die gedachte Verbindungslinie auf der dem ersten Bolzen gegenüberliegenden
Seite befindet) und "unterhalb des Bolzens" zwischen dem zweiten Bolzen und der Hülle
liegt, einen spitzen Winkel ein. Man könnte auch sagen, die zweite Ebene ist um diesen
Winkel aus der ersten Ebene nach oben "herausgeschwenkt". Dieser Winkel beträgt vorzugsweise
zwischen 10° und 60°. Bei größeren Winkeln ist es schwierig, die Schnellkupplungseinrichtung
bzw. den Schnellwechsler in die korrekte Verriegelungsposition zu bringen, ohne dass
dabei eine Außenkontur des Schnellwechslers mit der Haltevorrichtung oder einem Torsionskasten
des Löffels kollidiert. Bei kleineren Winkeln ergibt sich dagegen in der Regel nicht
die gewünschte Korrektur für die Verwendung als Hochlöffel. Besonders vorzugsweise
beträgt der Winkel zwischen 20° und 40°.
[0022] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die beiden Bolzen
parallel zueinander verlaufen, wobei der zweite Bolzen vorzugsweise einen grö-ßeren
Abstand zur Hülle aufweist als der erste Bolzen. Dadurch ergibt sich eine größere
Reichweite des Hochlöffels und beispielsweise ein verbessertes Untergraben im Kanalbau.
[0023] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass an der Haltevorrichtung
oder an der Hülle im Bereich der Haltevorrichtung zwei Schutzeinrichtungen zum mechanischen
Schutz einer Energiekreiskupplungshälfte der Schnellkupplungseinrichtung angeordnet
sind. Bei der maschinenseitigen Energiekreiskupplungshälfte kann es sich um eines
von zwei Kupplungsteilen einer Schnellkupplung mit hydraulischen und/oder elektrischen
Konnektoren handeln.
[0024] Da der Baggerlöffel in der Regel keinen eigenen hydraulischen Aktuator hat (was aber
selbstverständlich möglich ist), weist er typischerweise keine eigene Energiekreiskupplungshälfte
auf, sodass das maschinenseitige Kupplungsteil, welches an der Schnellkupplungseinrichtung
angeordnet sein kann, offen liegen würde. Daher kann am Baggerlöffel eine Schutzeinrichtung
wie z.B. ein Schutzblech bzw. eine Schutzplatte vorgesehen sein, um die offene Energiekreiskupplungshälfte
der Schnellkupplungseinrichtung im Betrieb abzudecken und vor Beschädigung und/oder
Schmutz zu schützen.
[0025] Da der erfindungsgemäße Baggerlöffel sowohl als Tieflöffel als auch als Hochlöffel
verwendet werden kann und die Schnellkupplungseinrichtung in den beiden Betriebsarten
jeweils in einer anderen Ausrichtung relativ zum Baggerlöffel angeordnet ist, sind
gemäß dieser Ausführungsform zwei separate Schutzeinrichtungen vorgesehen, um die
Energiekreiskupplungshälfte in beiden Stellungen optimal schützen zu können.
[0026] Die Schutzeinrichtungen weisen vorzugsweise eine von der Hülle abgewandte flache
Schutzseite auf, wobei die Schutzseiten der beiden Schutzeinrichtungen einen Winkel
zueinander einnehmen (d.h. nicht parallel zueinander ausgerichtet sind). Dies ist
dem Umstand geschuldet, dass die Schnellkupplungseinrichtung im Hochlöffelbetrieb
in einem anderen Winkel relativ zur Hülle des Baggerlöffels angebaut ist als im Tieflöffelbetrieb.
Der Winkel zwischen den Schutzflächen kann dem zuvor genannten spitzen Winkel zwischen
den ersten und zweiten Ebenen entsprechen.
[0027] Die Energiekreiskupplungshälfte kann gemäß der Lehre der
EP 1 239 087 A1 ausgebildet sein und darüber hinaus eine Zentriervorrichtung gemäß der
DE 10 2020 110 523 A1 umfassen. In diesem Fall ist das nicht beweglich, d.h. nicht über eine Federeinrichtung
gelagerte (erste) Kupplungsteil vorzugsweise an der Schnellkupplungseinrichtung angeordnet
und die Schutzeinrichtungen zum Abdecken dieses Kupplungsteils ausgebildet. Auf beide
vorstehend genannten Offenbarungen wird hiermit explizit Bezug genommen.
[0028] Die Erfindung betrifft ferner ein Arbeitsgerät, insbesondere einen Hydraulikbagger,
mit einem erfindungsgemäßen Baggerlöffel, wobei das Arbeitsgerät vorzugsweise einen
Ausleger umfasst, an dessen Ende eine Schnellkupplungseinrichtung zum Montieren des
Baggerlöffels angeordnet ist. An der Schnellkupplungseinrichtung kann eine Energiekreiskupplungshälfte
wie oben beschrieben angeordnet sein.
[0029] In einer möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Schnellkupplungseinrichtung
erste Verbindungselemente zum Herstellen einer ersten Verbindung umfasst, welche wahlweise
unter Verwendung des ersten oder des zweiten Bolzens des Baggerlöffels erfolgen kann.
Ferner umfasst die Schnellkupplungseinrichtung zweite Verbindungselemente zum Herstellen
einer zweiten Verbindung mit den kollinearen Bolzenaufnahmen des Baggerlöffels.
[0030] Vorzugsweise umfassen die ersten Verbindungselemente offene Bolzenaufnahmen und/oder
die zweiten Verbindungselemente einen oder mehrere in die kollinearen Bolzenaufnahmen
des Baggerlöffels einbringbare(n) Bolzen. Zum Verbinden der Schnellkupplungseinrichtung
mit der Haltevorrichtung des Baggerlöffels wird zuerst die erste Verbindung hergestellt,
indem der erste Bolzen (bei einer Verwendung als Tieflöffel) oder der zweite Bolzen
(bei einer Verwendung als Hochlöffel) in die offenen Bolzenaufnahmen der ersten Verbindungselemente
der Schnellkupplungseinrichtung eingefahren wird. Dies erfolgt insbesondere durch
eine entsprechende Bewegung der Schnellkupplungseinrichtung relativ zum stationären
bzw. abgestellten Baggerlöffel. Anschließend wird die Schnellkupplungseinrichtung
um die zuvor hergestellte erste Verbindung bzw. Schwenkverbindung geschwenkt, bis
sich die zweiten Verbindungselemente der Schnellkupplungseinrichtung mit den kollinearen
Bolzenaufnahmen der Haltevorrichtung überdecken bzw. gegenüberliegen. Nun wird vorzugsweise
eine Bolzenverbindung hergestellt (= zweite Verbindung), indem ein Bolzen, bevorzugt
zwei Bolzen, durch die Bolzenaufnahmen geschoben wird / werden. Nun ist die Schnellkupplungseinrichtung
fest mit dem Baggerlöffel verriegelt.
[0031] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Umbauen des erfindungsgemäßen Baggerlöffels
zwischen einem Tieflöffelbetrieb und einem Hochlöffelbetrieb, wobei das Verfahren
die folgenden Schritte umfasst:
Zunächst wird die zweite Verbindung zwischen den zweiten Verbindungselementen der
Schnellkupplungseinrichtung und den Bolzenaufnahmen der Haltevorrichtung gelöst. Dies
erfolgt insbesondere durch Ziehen eines, insbesondere zweier, Verriegelungsbolzen
aus den kollinearen Bolzenaufnahmen der Haltevorrichtung. Hierfür kann die Schnellkupplungseinrichtung
eine aktuatorgetriebene Bolzenzieheinrichtung aufweisen (wobei ein manuelles Ziehen
der Verriegelungsbolzen ebenfalls denkbar ist).
[0032] Anschließend wird die erste Verbindung zwischen den ersten Verbindungselementen der
Schnellkupplungseinrichtung und dem ersten Bolzen (falls der Baggerlöffel zuvor als
Tieflöffel verwendet wurde) oder dem zweiten Bolzen (falls der Baggerlöffel zuvor
als Hochlöffel verwendet wurde) der Haltevorrichtung gelöst. Dies erfolgt insbesondere
durch Aushaken offener Bolzenaufnahmen der Schnellkupplungseinrichtung aus dem ersten
oder zweiten Bolzen.
[0033] Danach wird der Baggerlöffel relativ zur Schnellkupplungseinrichtung und/oder die
Schnellkupplungseinrichtung relativ zum Baggerlöffel gedreht, sodass anschließend
von der Schnellkupplungseinrichtung aus gesehen die ersten und zweiten Bolzen vertauscht
sind.
[0034] Anschließend wird die erste Verbindung wiederhergestellt, nun aber mit dem anderen
Bolzen, d.h. es wird die erste Verbindung zwischen den ersten Verbindungselementen
der Schnellkupplungseinrichtung und dem zweiten Bolzen (falls zuvor die Verbindung
mit dem ersten Bolzen abgebaut wurde) oder dem ersten Bolzen (falls zuvor die Verbindung
mit dem zweiten Bolzen abgebaut wurde) der Haltevorrichtung hergestellt. Dies erfolgt
vorzugsweise durch Einhaken der offenen Bolzenaufnahmen am entsprechenden Bolzen.
[0035] Schließlich wird die zweite Verbindung zwischen den zweiten Verbindungselementen
der Schnellkupplungseinrichtung und denselben Bolzenaufnahmen der Haltevorrichtung
hergestellt. Hierzu wird die Schnellkupplungseinrichtung vorzugsweise um die zuvor
hergestellte erste Verbindung an die Bolzenaufnahmen herangeschwenkt, sodass die zweite
Verbindung hergestellt bzw. der eine oder die mehreren Verriegelungsbolzen gesteckt
werden kann / können.
[0036] In einer möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Wechsel zwischen Tieflöffel-
und Hochlöffelbetrieb ohne Ab- oder Umstecken des ersten oder zweiten Bolzens und
unter Verwendung derselben kollinearen Bolzenaufnahmen erfolgt.
[0037] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgend
anhand der Figuren erläuterten Ausführungsbeispiel. Es zeigen:
- Fig. 1:
- ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Baggerlöffels in einer perspektivischen
Ansicht;
- Fig. 2:
- den Baggerlöffel gemäß Fig. 1 in einer Seitenansicht; und
- Fig. 3a-b:
- die Schutzeinrichtungen und deren Anordnung in der Haltevorrichtung in einer perspektivischen
Ansicht und einer Seitenansicht.
[0038] In der Figur 1 ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Baggerlöffels
10 in einer perspektivischen Explosionsansicht gezeigt. Der erfindungsgemäße Baggerlöffel
10 umfasst eine Hülle 12 aus Stahl, die ein inneres Schaufelvolumen begrenzt und eine
Öffnung zum Befüllen und Entleeren des Baggerlöffels 10 aufweist. Die Hülle 12 umfasst
in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel zwei seitlich angeordnete Seitenwände und
eine gekrümmte Rückwand, wobei letztere sowohl den Boden als auch die Rückwand und
die Oberseite des Baggerlöffels 10 bildet. Die Öffnung wird durch eine Vorderkante
13 definiert bzw. begrenzt, welche durch die unterschiedlichen Wandungen der Hülle
12 gebildet wird. Die Vorderkante 13 bzw. Öffnung kann insgesamt eine im Wesentlichen
rechteckige Form aufweisen.
[0039] Im oberen Bereich bzw. an der Oberseite der Hülle 12 weist der erfindungsgemäße Baggerlöffel
10 eine Haltevorrichtung 20 auf, die der Befestigung des Baggerlöffels 10 an einem
Schnellwechsler (= Schnellkupplungseinrichtung) eines Arbeitsgeräts wie beispielsweise
eines Baggers dient. Die Haltevorrichtung 20 umfasst zwei plattenförmige Befestigungsflansche
30, die sich senkrecht zur oberen Außenkontur der Hülle 12 erstrecken und parallel
zueinander verlaufen. Die Befestigungsflansche 30 weisen jeweils einen ersten Abschnitt
31 auf, der benachbart zur Vorderkante 13 angeordnet ist. Die ersten Abschnitte 31
weisen eine im Wesentlichen konstante Höhe auf und besitzen in einem der Vorderkante
13 zugewandten Endbereich eine Bolzenaufnahme 25, in der ein erster Bolzen 21 aufgenommen
ist.
[0040] Die Befestigungsflansche 30 weisen jeweils einen zweiten Abschnitt 32 auf, der sich
ausgehend von der Vorderkante 13 in Richtung Baggerlöffelrückseite an den ersten Abschnitt
31 anschließt. Die zweiten Abschnitte 32 stehen nach schräg hinten / oben von der
Hülle 12 ab und verjüngen sich zu einem Endabschnitt, in dem jeweils eine weitere
Bolzenaufnahme 26 ausgebildet ist. In diesen Bolzenaufnahmen 26 ist ein zweiter Bolzen
22 aufgenommen.
[0041] In der Explosionsansicht der Figur 1 sind die Bolzen 21, 22 außerhalb der Bolzenaufnahmen
25, 26 gezeigt, um zu verdeutlichen, dass die Bolzen 21, 22 in diesem Ausführungsbeispiel
in den Bolzenaufnahmen 25, 26 lagerbar und daher prinzipiell entfernbar sind (obwohl
sie für einen Umbau nicht entfernt werden müssen). Alternativ könnten die Bolzen 21,
22 auch fest mit den Befestigungsflanschen 30 verbunden, insbesondere verschweißt
sein.
[0042] Zwischen den ersten und zweiten Bolzen 21, 22, im Übergangsbereich zwischen den ersten
und zweiten Abschnitten 31, 32, weisen die Befestigungsflansche 30 mittlere Bolzenaufnahmen
23 auf. Diese mittleren Bolzenaufnahmen 23 sind kollinear zueinander angeordnet und
dienen der Aufnahme mindestens eines, vorzugsweise zweier Verriegelungsbolzen des
Schnellwechslers.
[0043] Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung 20 erlaubt es, den Baggerlöffel 10 wahlweise
als Tieflöffel oder als Hochlöffel zu verwenden und mit demselben Schnellwechsler
zu verbinden. Hierzu wird je nach Betriebsart (Hoch- oder Tieflöffelbetrieb) entweder
der erste Bolzen 21 oder der zweite Bolzen 22 zusammen mit den mittleren Bolzenaufnahmen
23 zur Verbindung mit dem Schnellwechsler eingesetzt. Die Haltevorrichtung 20 besitzt
also zwei verschiedene Positionen zum Einkuppeln des Schnellwechslers. Zum Wechseln
des erfindungsgemäßen Baggerlöffels 10 zwischen Hochlöffel und Tieflöffel muss hierbei
kein Bolzen 21, 22 am Baggerlöffel 10 umgesteckt werden.
[0044] Wird der Baggerlöffel 10 als Tieflöffel verwendet, wird der Schnellwechsler zur Bildung
einer ersten Verbindung mit dem ersten Bolzen 21 und zur Bildung einer zweiten Verbindung
mit den mittleren Bolzenaufnahmen 23 verbunden. Wird der Baggerlöffel 10 dagegen als
Hochlöffel verwendet, wird der Baggerlöffel relativ zum Schnellwechsler um 180° gedreht
bereitgestellt und der Schnellwechsler zur Bildung der ersten Verbindung mit dem zweiten
Bolzen 21 und zur Bildung der zweiten Verbindung mit den mittleren Bolzenaufnahmen
23 verbunden. Die erste Verbindung mit dem Schnellwechsler wird also je nach Betriebsart
entweder über den ersten Bolzen 21 oder den zweiten Bolzen 22 hergestellt. Die mittleren
Bolzenaufnahmen 23 werden dagegen in beiden Fällen zur Verbindung mit dem Schnellwechsler
eingesetzt.
[0045] Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es, die spezielle Kinematik des Tieflöffels
und die spezielle Kinematik des Hochlöffels in ein System zu vereinen, ohne hierbei
Kompromisse eingehen zu müssen. Hierzu weisen die Befestigungsflansche 30 die in der
Figur 1 gezeigte charakteristische Form mit den nach hinten oben auskragenden zweiten
Abschnitten 32 auf, an deren Endabschnitten der zweite Bolzen 22 angeordnet bzw. befestigt
ist. Diese Geometrie verlängert einerseits den Abstand zwischen dem zweiten Bolzen
22 und der Hülle 12, sodass sich im Hochlöffelbetrieb eine größere Reichweite ergibt.
Für spezielle Arbeiten wie beispielsweise dem Untergraben im Kanal ergibt sich zudem
ein verbessertes Arbeitsverhalten.
[0046] Zum anderen berücksichtigt diese Geometrie die speziellen Anforderungen an die Kinematik
des Hochlöffels, welcher in einem anderen Winkel an den Schnellwechsler angebaut wird.
Wie insbesondere in der seitlichen Ansicht des Baggerlöffels 10 der Figur 2 zu erkennen
ist, liegen die Mittelachsen bzw. Längsachsen des ersten Bolzens 21 und der mittleren
Bolzenaufnahmen 23 (hier bezieht sich der Begriff "Längsachse" auf eine mittig durch
die Bolzenaufnahmen 23 verlaufende, gedachte Linie) in einer gemeinsamen ersten Ebene
1 und die Mittelachsen bzw. Längsachsen des zweiten Bolzens 22 und der mittleren Bolzenaufnahmen
23 in einer gemeinsamen zweiten Ebene 2. Die beiden Ebenen 1, 2 liegen nicht parallel
zueinander, sondern die zweite Ebene 2 ist um einen Winkel α nach oben aus der ersten
Ebene 1 "herausgeschwenkt". Genauer gesagt schließen die in der Figur 2 jeweils links
von der gedachten Linie durch die mittleren Bolzenaufnahmen 23 liegenden Teilabschnitte
der ersten und zweiten Ebenen 1, 2 einen spitzen Winkel α miteinander ein.
[0047] Die Längsachsen der beiden Bolzen 21, 22 und die gedachte Linie durch die mittleren
Bolzenaufnahmen 23 liegen also nicht in einer gemeinsamen Ebene. Dadurch kann der
Baggerlöffel 10 in einem für den Hochlöffelbetrieb optimierten Winkel mit dem Schnellwechsler
verbunden werden. Die spezielle Form der Befestigungsflansche 30 bzw. die erhöhte
Position des zweiten Bolzens 22, der einen größeren Abstand zur Hülle 12 aufweist
als der erste Bolzen 21, stellt eine Winkelkorrektur für den Hochlöffelbetrieb dar.
Der Winkel α kann somit auch als Korrekturwinkel bezeichnet werden. Die Haltevorrichtung
20 vereint somit die Vorteile beider Löffeltypen.
[0048] Diese Geometrie bietet einen weiteren Vorteil. Wie in den Figuren 3a und 3b dargestellt
ist, welche jeweils eine perspektivische und eine seitliche Ansicht der Haltevorrichtung
20 zeigen, können zwei Schutzeinrichtungen 40 bzw. Schutzplatten 40 an der Hülle 12
im Bereich zwischen den Befestigungsflanschen 30 montiert sein. Diese Schutzeinrichtungen
40 weisen eine flache Schutzseite auf, die der Abdeckung einer Energiekreiskupplungshälfte
des Schnellwechslers dient, wenn dieser am Baggerlöffel 10 montiert ist. Derartige
Energiekreiskupplungen sind beispielsweise aus der
EP 1 239 087 A1 oder
DE 10 2020 110 523 A1 bekannt und dienen der automatischen Herstellung elektrischer und/oder hydraulischer
Verbindungen beim mechanischen Ankuppeln des Anbauwerkzeugs. Für den Fall, dass der
erfindungsgemäße Baggerlöffel 10 keinen Aktuator besitzt und am Schnellwechsler eine
derartige EnergiekreisKupplungshälfte angeordnet ist, kann die freie Kupplungshälfte
durch eine der Schutzplatten 40 abgedeckt und dadurch geschützt werden. Da es zwei
mögliche Anbaupositionen für den Schnellwechsler gibt, sind vorzugsweise zwei Schutzplatten
40 vorgesehen, die in einem Winkel zueinander angeordnet sind, welcher vorzugsweise
dem zuvor beschriebenen Korrekturwinkel α entspricht.
[0049] Die Energiekreiskupplungshälfte wird zudem durch den nicht für die Verbindung genutzten
Bolzen 21, 22 geschützt, sodass dem Bolzen 21, 22 zusätzlich eine mechanische Schutzfunktion
im Tief- und Hochlöffelbetrieb zukommt. Wie in der Figur 1 zu erkennen ist, kann der
Baggerlöffel 10 an dessen Oberseite im Bereich der Haltevorrichtung 20 eine oder mehrere
Versteifungsstrukturen in Form eines Torsionskastens 14 aufweisen, der die Stabilität
des Baggerlöffels 10 verbessert. Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel sind zwei Torsionskästen
14 vorgesehen, wobei ein Torsionskasten 14 im Bereich des ersten Abschnitts 31 und
ein zweiter Torsionskasten 14 im Bereich des zweiten Abschnitts 32 der Befestigungsflansche
30 angeordnet sind.
[0050] In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist der vordere Torsionskasten 14 im Bereich
des ersten Abschnitts 31 durch ein zusätzliches, gebogenes Blech 15 gebildet, welches
auf die Hülle 12 aufgeschweißt wurde. Die Befestigungsflansche 30 weisen an deren
Unterseite eine komplementäre Kontur auf, die die "ausgebeulte" Form des Torsionskastens
14 berücksichtigt. Bei dem hinteren Torsionskasten 14 ist das obere Blech dagegen
zwischen den Befestigungsflanschen 30 angeordnet. Alternativ könnten beide Torsionskästen
14 wie der vordere oder wie der hintere Torsionskasten 14 gebildet sein. Auch sind
andere Formen von Versteifungsstrukturen denkbar.
Bezugszeichenliste:
[0051]
- 1
- Erste Ebene
- 2
- Zweite Ebene
- 10
- Baggerlöffel
- 12
- Hülle
- 13
- Vorderkante
- 14
- Versteifungsstruktur (Torsionskasten)
- 15
- Blech
- 20
- Haltevorrichtung
- 21
- Erster Bolzen
- 22
- Zweiter Bolzen
- 23
- Bolzenaufnahme
- 25
- Bolzenaufnahme für den ersten Bolzen
- 26
- Bolzenaufnahme für den zweiten Bolzen
- 30
- Befestigungsflansch
- 31
- Erster Abschnitt
- 32
- Zweiter Abschnitt
- 40
- Schutzeinrichtung
- α
- Korrekturwinkel
1. Baggerlöffel (10), welcher sowohl als Hochlöffel als auch als Tieflöffel einsetzbar
ist, umfassend eine ein Schaufelvolumen begrenzende Hülle (12) und eine mit der Hülle
(12) verbundene Haltevorrichtung (20), über welche der Baggerlöffel (10) mit einer
Schnellkupplungseinrichtung eines Arbeitsgeräts lösbar verbindbar ist, wobei die Haltevorrichtung
(20) einen ersten Bolzen (21) zum Herstellen einer ersten Verbindung mit der Schnellkupplungseinrichtung
und kollinear zueinander angeordnete Bolzenaufnahmen (23) zur Herstellung einer zweiten
Verbindung mit der Schnellkupplungseinrichtung umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Haltevorrichtung (20) einen zweiten Bolzen (22) umfasst, mittels welchem alternativ
zum ersten Bolzen (21) die erste Verbindung mit der Schnellkupplungseinrichtung herstellbar
ist, wobei der zweite Bolzen (22) in Draufsicht auf die Haltevorrichtung (20) auf
einer dem ersten Bolzen (21) gegenüberliegenden Seite der Bolzenaufnahmen (23) angeordnet
ist, wobei die Bolzen (21, 22) derart angeordnet sind, dass die zweite Verbindung
über dieselben Bolzenaufnahmen (23) sowohl bei Verwendung der ersten Bolzens (21)
als auch bei Verwendung des zweiten Bolzens (22) herstellbar ist.
2. Baggerlöffel (10) nach Anspruch 1, wobei der erste Bolzen (21) denselben Abstand von
einer gedachten, mittig durch die Bolzenaufnahmen (23) verlaufenden Verbindungslinie
aufweist wie der zweite Bolzen (22).
3. Baggerlöffel (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Haltevorrichtung (20) neben den
beiden Bolzen (21, 22) und den Bolzenaufnahmen (23) keine weiteren Verbindungselemente
zur Verbindung mit einer Schnellkupplungseinrichtung umfasst.
4. Baggerlöffel (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Haltevorrichtung
(20) zwei von der Hülle (129 abstehende, parallel zueinander verlaufende Befestigungsflansche
(30) umfasst, in welchen die Bolzenaufnahmen (23) ausgebildet und die beiden Bolzen
(21, 22) befestigt sind, wobei die Befestigungsflansche (30) vorzugsweise durch senkrecht
von der Hülle (12) abstehende Bleche gebildet sind.
5. Baggerlöffel (10) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Befestigungsflansche
(30) einen ersten Abschnitt (31), welcher im Bereich einer durch eine Vorderkante
(13) der Hülle (12) definierten Öffnung des Baggerlöffels (10) angeordnet ist, und
einen zweiten Abschnitt (32), welcher im Bereich einer abgerundeten Rückwand der Hülle
(12) angeordnet ist, umfassen, wobei vorzugsweise der erste Bolzen (21) an den ersten
Abschnitten (31) und der zweite Bolzen (22) an den zweiten Abschnitten (32) der Befestigungsflansche
(30) angeordnet sind.
6. Baggerlöffel (10) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Befestigungsflansche
(30) im ersten Abschnitt (31) im Wesentlichen parallel zur Hülle (12) verlaufen und/oder
die Befestigungsflansche (30) sich im zweiten Abschnitt (32) in einer von der Hülle
(12) abgewandten Richtung erstrecken und vorzugsweise verjüngen.
7. Baggerlöffel (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Längsachsen der
beiden Bolzen (21, 22) und eine gedachte, mittig durch die Bolzenaufnahmen (23) verlaufende
Verbindungslinie nicht in einer gemeinsamen Ebene liegen.
8. Baggerlöffel (10) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Längsachse des erste
Bolzens (21) und die gedachte Verbindungslinie eine erste Ebene (1) aufspannen und
wobei die Längsachse des zweiten Bolzens (22) und die gedachte Verbindungslinie eine
zweite Ebene (2) aufspannen, wobei der zwischen der gedachten Verbindungslinie und
dem zweiten Bolzen (22) liegende Teil der zweiten Ebene (2) mit demjenigen Teil der
ersten Ebene (1), welcher durch die gedachte Verbindungslinie vom ersten Bolzen (21)
getrennt ist und zwischen dem zweiten Bolzen (22) und der Hülle (12) verläuft, einen
spitzen Winkel (α) einschließt, wobei der Winkel (α) vorzugsweise zwischen 10° und
60°, besonders vorzugsweise zwischen 20° und 40° beträgt.
9. Baggerlöffel (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die beiden Bolzen
(21, 22) parallel zueinander verlaufen, wobei der zweite Bolzen (22) vorzugsweise
einen größeren Abstand zur Hülle (12) aufweist als der erste Bolzen (21).
10. Baggerlöffel (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an der Haltevorrichtung
(20) oder an der Hülle (12) im Bereich der Haltevorrichtung (20) zwei Schutzeinrichtungen
(40) zum mechanischen Schutz einer Energiekreiskupplungshälfte der Schnellkupplungseinrichtung
angeordnet sind, wobei die Schutzeinrichtungen (40) vorzugsweise eine von der Hülle
(12) abgewandte flache Schutzseite aufweisen und die Schutzseiten der beiden Schutzeinrichtungen
einen Winkel zueinander einnehmen.
11. Arbeitsgerät, insbesondere Hydraulikbagger, mit einem Baggerlöffel (10) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Arbeitsgerät vorzugsweise einen Ausleger umfasst,
an dessen Ende eine Schnellkupplungseinrichtung zum Montieren des Baggerlöffels (10)
angeordnet ist.
12. Arbeitsgerät nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Schnellkupplungseinrichtung
erste Verbindungselemente zum Herstellen einer ersten Verbindung wahlweise mit dem
ersten oder dem zweiten Bolzen (21, 22) des Baggerlöffels (10) umfasst und ferner
zweite Verbindungselemente zum Herstellen einer zweiten Verbindung mit den Bolzenaufnahmen
(23) des Baggerlöffels (10) umfasst, wobei vorzugsweise die ersten Verbindungselemente
offene Bolzenaufnahmen und/oder die zweiten Verbindungselemente einen oder mehrere
in die kollinearen Bolzenaufnahmen (23) des Baggerlöffels (10) einbringbare(n) Bolzen
umfassen.
13. Verfahren zum Umbauen des Baggerlöffels (10) eines Arbeitsgeräts nach Anspruch 12
zwischen einem Tieflöffelbetrieb und einem Hochlöffelbetrieb, umfassend die folgenden
Schritte:
- Lösen der zweiten Verbindung zwischen den zweiten Verbindungselementen der Schnellkupplungseinrichtung
und den Bolzenaufnahmen (23) der Haltevorrichtung (20);
- Lösen der ersten Verbindung zwischen den ersten Verbindungselementen der Schnellkupplungseinrichtung
und dem ersten Bolzen (21) oder dem zweiten Bolzen (22) der Haltevorrichtung (20);
- Drehen des Baggerlöffels (10) relativ zur Schnellkupplungseinrichtung und/oder der
Schnellkupplungseinrichtung relativ zum Baggerlöffel (10), sodass anschließend von
der Schnellkupplungseinrichtung aus gesehen die ersten und zweiten Bolzen (21, 22)
vertauscht sind;
- Herstellen der ersten Verbindung zwischen den ersten Verbindungselementen der Schnellkupplungseinrichtung
und dem zweiten Bolzen (22) oder dem ersten Bolzen (21) der Haltevorrichtung (20);
und
- Herstellen der zweiten Verbindung zwischen den zweiten Verbindungselementen der
Schnellkupplungseinrichtung und den Bolzenaufnahmen (23) der Haltevorrichtung (20).
14. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der Wechsel zwischen Tieflöffelbetrieb
und Hochlöffelbetrieb ohne Ab- oder Umstecken des ersten oder zweiten Bolzens (21,
22) und unter Verwendung derselben Bolzenaufnahmen (23) erfolgt.