[0001] Die Erfindung betrifft ein Putzprofil, insbesondere Überhangprofil oder ein Kantenprofil,
mit einem lang gestreckten Profilkörper, der zur Befestigung an einem zu verputzenden
Wandabschnitt vorgesehen ist und der wenigstens einen flächigen Abschnitt, insbesondere
Putzschenkel, aufweist, welcher für einen Auftrag einer Putzschicht ausgebildet ist.
[0002] Solche Putzprofile dienen allgemein zum Erzeugen exakter Putzabschlüsse oder Putzabgrenzungen
im Bauwesen. Sie sind in vielfältigen Ausführungen bekannt, beispielsweise als Überhangprofile,
Kantenprofile, Anschlussprofile, Abschlussprofile, Putzlehren, Noppenbahnprofile,
Dehnung- und Bewegungsfugenprofile, Laibungsanschlussprofile oder Sockelprofile. Damit
der aufzutragende Putz zuverlässig am Putzschenkel haftet, kann der Putzschenkel mit
Durchbrechungen oder Profilierungen versehen sein oder als Drahtgitter ausgeführt
sein. Dies ermöglicht eine Verkrallung des Putzes im oder am Profil, ist aber mit
vergleichsweise hohen Herstellungskosten verbunden. Ein spezielles Problem ist die
Durchlässigkeit von gelochten oder als Drahtgitter ausgeführten Putzschenkeln insofern,
als der aufgetragene Putz auf der Rückseite des Putzschenkels herabrinnen oder herabfallen
kann. Dieses Problem tritt insbesondere bei horizontal angewendeten Überhangprofilen
auf, bei welchen zwischen dem Putzschenkel und der Wand ein Hohlraum besteht. Um herabrinnenden
oder herabfallenden Putz aufzufangen, kann ein Kunststoffprofil oder eine Kunststoffabdeckung
am Putzschenkel angebracht sein, was jedoch die Fertigungskosten zusätzlich erhöht
und den Einsatzort aufgrund der vorgegebenen Abmessungen des Kunststoffprofils oder
der Abdeckung einschränkt.
[0003] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Putzprofil der eingangs genannten Art bereitzustellen,
das ein gutes Anhaften von Putz am Putzschenkel oder an einem sonstigen für den Auftrag
einer Putzschicht ausgebildeten Abschnitt ermöglicht, mit einfachen Mitteln ein Durchfallen,
Herabrinnen oder Herabfallen von Putz vermeidet und vielseitig einsetzbar ist.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Putzprofil mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bei
dem Putzprofil kann es sich insbesondere um ein Überhangprofil handeln.
[0005] Erfindungsgemäß umfasst das Putzprofil einen lang gestreckten Profilkörper, der zur
Befestigung an einem zu verputzenden Wandabschnitt vorgesehen ist und der wenigstens
einen flächigen Putzschenkel aufweist, welcher für einen Auftrag einer Putzschicht
ausgebildet ist, wobei der wenigstens eine flächige Putzschenkel einen durchgehend
geschlossenen Flächenabschnitt aufweist und wobei eine überputzbare Folie auf den
durchgehend geschlossenen Flächenabschnitt aufgebracht ist.
[0006] Der geschlossene Flächenabschnitt des Putzschenkels weist also keine Durchbrechungen
oder Ausnehmungen auf. Daher kann der aufgetragene Putz nicht durch den Putzschenkel
hindurchtreten und auf ein anderes Bauteil oder zu Boden rinnen. Demgemäß kann auf
ein Kunststoffprofil oder eine Kunststoffabdeckung zum Auffangen des Putzes verzichtet
werden, wodurch eine flexiblere Anwendung des Putzprofils in Kombination mit unterschiedlichen
Zusatzkomponenten wie Kappleisten und Anschlussblechen ermöglicht wird. Unter einer
überputzbaren Folie im Sinne der vorliegenden Offenbarung ist eine Folie zu verstehen,
die speziell für einen Putzauftrag ausgebildet ist, also als Haftuntergrund für Putz
ausgelegt ist. Eine zuverlässige Anhaftung des Putzes ist somit trotz der fehlenden
Durchbrechungen gewährleistet, weil die überputzbare Folie einen geeigneten Haftuntergrund
bereitstellt. Bei der überputzbaren Folie kann es sich um eine Putzträgerfolie handeln,
wie sie zum Beispiel zum Abdichten von Anschlussfugen verwendet wird.
[0007] Die überputzbare Folie kann den Putzschenkel zumindest im Wesentlichen vollflächig
bedecken, um einen möglichst großflächigen Haftuntergrund bereitzustellen.
[0008] Vorzugsweise ist der durchgehend geschlossene Flächenabschnitt zumindest im Wesentlichen
glatt. Dies ermöglicht eine einfache Herstellung, weil keine Arbeitsschritte zur Aufrauhung
oder Strukturierung der Oberfläche des Putzschenkels erforderlich sind. Ferner ist
die überputzbare Folie auf einer glatten Oberfläche leichter aufzubringen.
[0009] Der Profilkörper kann einstückig sein. Dies ermöglicht eine besonders einfache und
kostengünstige Fertigung. Beispielsweise kann der Profilkörper als Stanz-Biegeteil,
insbesondere aus Blech, ausgeführt sein.
[0010] Der Profilkörper ist bevorzugt aus Edelstahl gefertigt. Dadurch wird einer Korrosion
des Profilkörpers entgegengewirkt, was insbesondere in Sockelnähe von Bedeutung ist,
weil dort vermehrt mit Einwirkungen durch Feuchtigkeit, Schnee und Streusalz zu rechnen
ist. Grundsätzlich könnte der Profilkörper auch aus einem anderen Metall als Edelstahl,
aus Kunststoff oder aus einem anderen korrosionsbeständigen Werkstoff gefertigt sein.
[0011] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die überputzbare Folie auf den Putzschenkel
aufgeklebt. Dies ermöglicht eine besonders einfache Herstellung. Besonders günstig
ist ein Aufkleben auf einer durchgehenden und glatten Oberfläche.
[0012] Die überputzbare Folie kann als selbstklebende Folie ausgeführt sein. Das heißt die
überputzbare Folie kann eine Klebeschicht umfassen. Bei der Herstellung ist dann kein
separates Auftragen von Klebstoff auf den Putzschenkel notwendig.
[0013] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die überputzbare Folie wenigstens
eine Vlieslage. Die in der Vlieslage enthaltenen Fasern stellen eine große und unregelmäßige
Oberfläche bereit und erleichtern die Anhaftung von Putz. Die überputzbare Folie kann
grundsätzlich einen Faserwerkstoff, ein Gewebe, ein Gestrick oder dergleichen umfassen.
[0014] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der Profilkörper eine Anlagefläche
zum Anlegen des Putzprofils an den zu verputzenden Wandabschnitt auf, wobei sich der
wenigstens eine flächige Putzschenkel in einer Überhangebene erstreckt, die zu der
Anlagefläche versetzt ist, insbesondere parallel versetzt ist. Derart gestaltete Putzprofile
werden beispielsweise als Überhangprofile oder Metallanschlussprofile verwendet. Der
Putzschenkel kann dabei ein wandseitiges Anschlussblech, eine Kappleiste oder dergleichen
wenigstens teilweise überdecken. Bei horizontal montierten Putzprofilen mit überhängendem
und gelochtem Putzschenkel tritt das Problem hindurchtretenden und herabfallenden
Putzes in besonderer Weise auf. Aufgrund des durchgehend geschlossenen Flächenabschnitts
ist bei einem erfindungsgemäßen Putzprofil dagegen nicht mit herabfallendem Putz zu
rechnen. Die Überhangebene kann zu der Anlagefläche um einen Versatz von wenigstens
3 mm und höchstens 30 mm, vorzugsweise von wenigstens 5 mm und höchstens 15 mm, versetzt
sein.
[0015] Die Anlagefläche kann an einem flächigen Basisschenkel des Putzprofils ausgebildet
sein, der mit Durchbrechungen versehen ist. Der flächige Basisschenkel kann selbst
zum Einputzen vorgesehen sein und an einem Baukörper wie zum Beispiel einer Wand angeschraubt
oder mittels Mörtel befestigt werden. Da hierbei im Allgemeinen kein Herabrinnen oder
Herabfallen von Putz zu befürchten ist, sind die Durchbrechungen für eine verbesserte
Verkrallung des Putzes vorgesehen.
[0016] Eine spezielle Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Putzprofil einen flächigen
Abschlusssteg umfasst, der an den Putzschenkel anschließend angeordnet ist und sich
quer zu diesem erstreckt. Ein solcher Abschlusssteg erzeugt einen exakten und optisch
ansprechenden Abschluss der Putzfläche. Auf den Abschlusssteg kann ebenfalls eine
überputzbare Folie aufgebracht sein. Der Abschlusssteg kann durch einen oder mehrere
umgebogene Abschnitte des Profilkörpers gebildet sein, wodurch sich eine besonders
einfache Herstellung ergibt.
[0017] Vorzugsweise ist der Abschlusssteg durchgehend geschlossen. Auf diese Weise kann
ein Hindurchtreten von Putz durch den Abschlusssteg vermieden werden, ohne dass der
Abschlusssteg dafür mit einer Kunststoffabdeckung versehen werden müsste.
[0018] Ferner kann gemäß einer weiteren Ausführungsform vorgesehen sein, dass der Abschlusssteg
zwei durch jeweiliges Umbiegen gebildete Lagen umfasst. Um dabei durchgehend geschlossen
zu sein, kann es ausreichen, wenn eine Überlagerung der beiden Lagen durchgehend geschlossen
ist. Vorzugsweise ist zumindest eine der Lagen durchgehend geschlossen, während die
andere Lage Durchbrechungen aufweisen kann. Insbesondere kann diejenige Lage, welche
der aufzutragenden Putzschicht zugewandt ist, mit einer Lochung versehen sein. Eine
solche Lochung kann einer zusätzlichen Verkrallung des Putzes im Profil dienen. Die
andere Lage ist dann vorzugsweise durchgehend geschlossen.
[0019] Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Putzprofil mit den Merkmalen des Anspruchs
14. Bei dem Putzprofil kann es sich insbesondere um ein Kantenprofil handeln.
[0020] Erfindungsgemäß umfasst das Putzprofil einen lang gestreckten Profilkörper, der zur
Befestigung an einem zu verputzenden Wandabschnitt vorgesehen ist und einen Kantenabschnitt
aufweist, der einen flächigen Streifen umfasst, welcher entlang einer Eckkante umgebogen
ist und wenigstens bereichsweise für einen Auftrag einer Putzschicht ausgebildet ist.
Der Kantenabschnitt ist dabei vorzugsweise durchgehend geschlossen. Da der Kantenabschnitt
zudem zumindest bereichsweise für einen Auftrag einer Putzschicht ausgebildet ist,
entspricht er insofern dem Putzschenkel der vorstehend beschriebenen Putzprofile,
insbesondere dessen durchgehend geschlossenem Flächenabschnitt.
[0021] Kantenprofile, insbesondere Eckprofile, dienen beim Verputzen von Wänden zum Erzeugen
sauberer Kanten. Insbesondere im Bereich der Eckkante kann die Putzauftragung jedoch
erschwert sein, da dort vergleichsweise viel Putz an wenig Fläche haften muss. Oftmals
wird daher im Bereich der Eckkante eine Kunststoffabdeckung angebracht, die von der
Eckkante vorsteht und auf die kein oder nur wenig Putz aufgetragen wird. Die Kunststoffabdeckung
kann dabei zugleich dem Korrosionsschutz dienen, ist jedoch mit unerwünschten Mehrkosten
verbunden.
[0022] Erfindungsgemäß ist eine überputzbare Folie auf den Kantenabschnitt aufgebracht.
[0023] Die überputzbare Folie stellt einen geeigneten Haftuntergrund bereit, so dass eine
zuverlässige Anhaftung des Putzes auch im Bereich der Eckkante selbst bei fehlenden
Durchbrechungen gewährleistet ist. Auf eine Kunststoffabdeckung kann dann vorteilhafterweise
verzichtet werden.
[0024] Die Eckkante kann parallel zur Längsrichtung des Profilkörpers ausgerichtet sein.
[0025] Die überputzbare Folie kann insbesondere auf den Kantenabschnitt aufgeklebt sein.
[0026] Bevorzugt erstreckt sich die überputzbare Folie über die Eckkante hinweg. Somit ist
beidseits der Eckkante ein verbesserter Haftuntergrund vorhanden.
[0027] Die überputzbare Folie kann wie vorstehend beschrieben gestaltet sein. Weiterhin
können vorteilhafte Ausgestaltungen des Profilkörpers, die vorstehend im Zusammenhang
mit einem Überhangprofil beschrieben sind, auch für ein Kantenprofil vorteilhaft sein.
Insbesondere kann: die Folie zumindest den genannten flächigen Streifen oder auch
den gesamten Kantenabschnitt vollflächig bedecken; zumindest der genannte flächige
Streifen oder auch der gesamte Kantenabschnitt zumindest im Wesentlichen glatt sein;
der Profilkörper einstückig sein; der Profilkörper aus Edelstahl gefertigt sein; die
überputzbare Folie als selbstklebende Folie ausgeführt sein; und/oder die überputzbare
Folie wenigstens eine Vlieslage umfassen.
[0028] Gemäß den vorstehenden Erläuterungen bezieht sich die Erfindung insbesondere auf
die folgenden Ausführungsformen:
- 1. Putzprofil (11), insbesondere Überhangprofil, mit einem lang gestreckten Profilkörper
(12), der zur Befestigung an einem zu verputzenden Wandabschnitt (39) vorgesehen ist
und der wenigstens einen flächigen Putzschenkel (19) aufweist, welcher für einen Auftrag
einer Putzschicht (51) ausgebildet ist,
wobei der wenigstens eine flächige Putzschenkel (19) einen durchgehend geschlossenen
Flächenabschnitt (35) aufweist und wobei eine überputzbare Folie (37) auf den durchgehend
geschlossenen Flächenabschnitt (35) aufgebracht ist.
- 2. Putzprofil nach Ausführungsform 1,
wobei die überputzbare Folie (37) den Putzschenkel (19) zumindest im Wesentlichen
vollflächig bedeckt.
- 3. Putzprofil nach Ausführungsform 1 oder 2,
wobei der durchgehend geschlossene Flächenabschnitt (35) zumindest im Wesentlichen
glatt ist.
- 4. Putzprofil nach einer der vorstehenden Ausführungsformen,
wobei der Profilkörper (12) einstückig ist.
- 5. Putzprofil nach einer der vorstehenden Ausführungsformen,
wobei der Profilkörper (12) aus Edelstahl gefertigt ist.
- 6. Putzprofil nach einer der vorstehenden Ausführungsformen,
wobei die überputzbare Folie (37) auf den Putzschenkel (19) aufgeklebt ist.
- 7. Putzprofil nach einer der vorstehenden Ausführungsformen,
wobei die überputzbare Folie (37) als selbstklebende Folie ausgeführt ist.
- 8. Putzprofil nach einer der vorstehenden Ausführungsformen,
wobei die überputzbare Folie (37) wenigstens eine Vlieslage umfasst.
- 9. Putzprofil nach einer der vorstehenden Ausführungsformen,
wobei der Profilkörper (12) eine Anlagefläche (21) zum Anlegen des Putzprofils (11)
an einen zu verputzenden Wandabschnitt (39) aufweist und wobei sich der wenigstens
eine flächige Putzschenkel (19) in einer Überhangebene (23) erstreckt, die zu der
Anlagefläche (21) parallel versetzt ist.
- 10. Putzprofil nach Ausführungsform 9,
wobei die Anlagefläche (21) an einem flächigen Basisschenkel (17) des Putzprofils
(11) ausgebildet ist, der mit Durchbrechungen (22) versehen ist.
- 11. Putzprofil nach einer der vorstehenden Ausführungsformen,
wobei das Putzprofil (11) einen flächigen Abschlusssteg (25) umfasst, der an den Putzschenkel
(19) anschließend angeordnet ist und sich quer zu diesem erstreckt.
- 12. Putzprofil nach Ausführungsform 11,
wobei der Abschlusssteg (25) durchgehend geschlossen ist.
- 13. Putzprofil nach Ausführungsform 11 oder 12,
wobei der Abschlusssteg (25) zwei durch jeweiliges Umbiegen gebildete Lagen (27, 30)
umfasst und diejenige Lage (27), welche der aufzutragenden Putzschicht zugewandt ist,
mit einer Lochung (29) versehen ist.
- 14. Putzprofil (11', 11", 11‴), insbesondere Kantenprofil, mit einem lang gestreckten
Profilkörper (12`), der zur Befestigung an einem zu verputzenden Wandabschnitt (39)
vorgesehen ist und einen, vorzugsweise durchgehend geschlossenen, Kantenabschnitt
(61) aufweist, der einen flächigen Streifen (63) umfasst, welcher entlang einer Eckkante
(65) umgebogen ist und wenigstens bereichsweise für einen Auftrag einer Putzschicht
(51) ausgebildet ist,
wobei eine überputzbare Folie (37) auf den Kantenabschnitt (61) aufgebracht, insbesondere
aufgeklebt, ist.
- 15. Putzprofil nach Ausführungsform 14,
wobei sich die überputzbare Folie (37) über die Eckkante (65) hinweg erstreckt.
[0029] Weiterbildungen der Erfindung sind auch den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
sowie der beigefügten Zeichnung zu entnehmen.
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt ein erfindungsgemäßes Putzprofil mit einem Putzschenkel, auf den eine überputzbare
Folie aufgebracht ist.
- Fig. 2
- zeigt das Putzprofil gemäß Fig. 1 ohne die überputzbare Folie.
- Fig. 3
- ist eine Seitenansicht des in Fig. 2 gezeigten Putzprofils in einem an einer Wand
befestigten und eingeputzten Zustand.
- Fig. 4
- ist eine Querschnittsansicht eines gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung
gestalteten Putzprofils.
- Fig. 5
- ist eine Querschnittsansicht eines gemäß einer weiteren alternativen Ausführungsform
der Erfindung gestalteten Putzprofils.
- Fig. 6
- ist eine Querschnittsansicht eines gemäß einer weiteren alternativen Ausführungsform
der Erfindung gestalteten Putzprofils.
[0031] Das in Fig. 1-3 gezeigte erfindungsgemäße Putzprofil 11 umfasst einen einteiligen
Profilkörper 12, der sich in einer Längsrichtung 13 erstreckt. In Fig. 1 und 2 ist
das Putzprofil 11 zur besseren Übersichtlichkeit verkürzt dargestellt. Tatsächlich
kann ein erfindungsgemäßes Putzprofil 11 ein wesentlich größeres Verhältnis von Länge
zu Breite aufweisen. Der Profilkörper 12 weist einen Basisschenkel 17 und einen Putzschenkel
19 auf, welche jeweils flächig ausgebildet sind und sich in der Längsrichtung 13 erstrecken.
Durch die der begrifflichen Unterscheidung der Schenkel dienenden Bezeichnungen "Basisschenkel"
und "Putzschenkel" soll dabei nicht ausgeschlossen werden, dass auch der Basisschenkel
17 eingeputzt wird und hierfür in geeigneter Weise ausgebildet ist (vgl. nachstehend).
[0032] Der Profilkörper 12 ist durch Biegen, Kanten Stanzen und gegebenenfalls Strecken
aus einem flächenhaften Metallband gefertigt, das vorzugsweise aus Edelstahl besteht.
Beispielsweise kann das Metallband 0,5 mm dick sein. Der Basisschenkel 17 und der
Putzschenkel 19 sind jeweils einlagig und eben. Der Basisschenkel 17 ist zur Befestigung
an einem Baukörper vorgesehen. Die in Fig. 1 vom Betrachter weg weisende Rückseite
des Basisschenkels 17 bildet zu diesem Zweck eine ebene Anlagefläche 21. Wie gezeigt
ist der einzuputzende Basisschenkel 17 für eine Putzverkrallung mit Durchbrechungen
22 versehen.
[0033] Das gezeigte Putzprofil 11 ist als Überhangprofil ausgeführt. Dementsprechend erstreckt
sich der Putzschenkel 19 wie insbesondere in Fig. 3 erkennbar in einer Überhangebene
23, die bei der gezeigten beispielhaften Ausführungsform parallel zu der Anlagefläche
21 verläuft und zu dieser versetzt ist. Die Überhangebene 23 könnte aber auch nicht
parallel zur Anlagefläche 21 verlaufen. In einer vom Basisschenkel 17 weg weisenden
Richtung schließt sich ein erster Abschlusssteg 25 an den Putzschenkel 19 an. Der
erste Abschlusssteg 25 ist zweilagig, wobei die dem Basisschenkel 17 zugewandte Steglage
27 mit einer Lochung 29 versehen ist, während die andere Steglage 30 einen durchgehend
geschlossenen Flächenabschnitt bildet. Der erste Abschlusssteg 25 weist eine Putzkante
26 auf, die in grundsätzlich bekannter Weise beim Putzauftrag zum Abziehen verwendet
werden kann.
[0034] In einer vom Putzschenkel 19 weg weisenden Richtung schließt sich ein zweiter Abschlusssteg
31 an den Basisschenkel 17 an. Ferner erstreckt sich zwischen dem Basisschenkel 17
und dem Putzschenkel 19 ein Verbindungssteg 33, durch welchen der Versatz zwischen
der Anlagefläche 21 und der Überhangebene 23 zustande kommt.
[0035] Wie in Fig. 2 erkennbar ist, bildet der Putzschenkel 19 einen durchgehend geschlossenen
Flächenabschnitt 35, weist also keine Durchbrechungen oder dergleichen auf. In Fig.
1 ist eine überputzbare Folie 37 des Putzprofils 11 dargestellt, die im Wesentlichen
vollflächig auf den durchgehend geschlossenen Flächenabschnitt 35 des Putzschenkels
19 aufgebracht ist, vorzugsweise durch Kleben. Insbesondere kann die überputzbare
Folie 37 selbstklebend sein, also eine Klebeschicht umfassen, was in den Figuren jedoch
nicht sichtbar ist. Weiterhin umfasst die überputzbare Folie 37 in dem vorliegenden
Beispiel eine ebenfalls nicht im einzelnen erkennbare Vlieslage, z. B. aus einem Fasermaterial.
Es kommen aber auch andere Materialien in Betracht. Die Dicke der überputzbaren Folie
37 kann beispielsweise etwa 3 mm betragen.
[0036] Fig. 3 zeigt ein erfindungsgemäßes Putzprofil 11 in einem montierten und eingeputzten
Zustand. Der Basisschenkel 17 ist mittels Schrauben 40 an der Wand 39 eines Gebäudes
befestigt. Zwischen dem Putzschenkel 19 und der Wand 39 besteht dagegen ein Luftspalt
oder Hohlraum 45. Das heißt der Putzschenkel 19 bildet einen Überhangschenkel. In
den Hohlraum 45 ragt wie gezeigt eine an der Wand 39 befestigte Schutzkomponente 47
wie eine Kappleiste, ein Anschlussblech, eine Noppenbahn oder dergleichen hinein.
[0037] Der Basisschenkel 17 und der Putzschenkel 19 des Putzprofils 11 sind mit einer Putzschicht
51 überputzt, die am ersten Abschlusssteg 25 endet. Die Putzschicht 51 umfasst im
Idealfall eine gewebearmierte Putzlage 53. Es hat sich gezeigt, dass durch das Vorsehen
der zusätzlichen gewebearmierten Putzlage 53 die Putzlage insgesamt stabilisiert wird
und die Gefahr von Rissbildungen in der Putzschicht 51 bei Krafteinwirkung auf das
Putzprofil 11 minimiert wird. Grundsätzlich kann die Putzschicht 51 mehrere Einzelschichten
umfassen.
[0038] Obwohl am Putzschenkel 19 keine Löcher für eine Verkrallung des Putzes vorgesehen
sind, haftet die Putzschicht 51 gut am Putzschenkel 19, weil die überputzbare Folie
37 einen günstigen Haftuntergrund bereitstellt. Das Fehlen jeglicher Durchbrechungen
im Putzschenkel 19 verhindert ein unerwünschtes Herabfallen von Putz durch den Hohlraum
45.
[0039] Prinzipiell kann der Basisschenkel 17 auch mittels Ansetzmörtel an der Wand 39 befestigt
sein. Ein paralleler Versatz des Putzschenkels 19 relativ zum Basisschenkel 17 ist
in diesem Fall nicht notwendig, weil der Hohlraum 45 durch den Ansetzmörtel erzeugt
wird. Ferner könnte auch am Basisschenkel 17 und/oder am ersten Abschlusssteg 25 eine
überputzbare Folie vorgesehen sein.
[0040] Das in Fig. 4 gezeigte, gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung gestaltete
Putzprofil 11' umfasst wie das zuvor beschriebene Putzprofil 11 einen einteiligen
lang gestreckten Profilkörper 12', bevorzugt aus Edelstahl. Die Längsrichtung 13 verläuft
senkrecht zur Blattebene. Im Unterschied zu dem in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Überhangprofil
ist das in Fig. 4 dargestellte Putzprofil 11' als Kantenprofil ausgeführt. Dementsprechend
weist der Profilkörper 12' einen Kantenabschnitt 61 auf. Dieser ist dadurch gebildet,
dass ein flächiger Streifen 63 entlang einer parallel zur Längsrichtung 13 verlaufenden
Eckkante 65 umgebogen ist, bei dem dargestellten Beispiel um 90°, es sind aber auch
andere Winkel möglich.
[0041] Eine überputzbare Folie 37 ist auf den Kantenabschnitt 61 aufgebracht, vorzugsweise
durch Kleben. Die überputzbare Folie 37 kann eine Klebeschicht und wenigstens eine
Vlieslage umfassen. Wie gezeigt erstreckt sich die überputzbare Folie 37 über die
Eckkante 65 hinweg.
[0042] Aufgrund der überputzbaren Folie 37 ist das Einputzen des Putzprofils 11' erleichtert.
Es ist nicht notwendig, den Kantenabschnitt 61 mit Durchbrechungen zu versehen. Dementsprechend
bildet der Kantenabschnitt 61 vorzugsweise einen durchgehend geschlossenen Flächenabschnitt.
Die überputzbare Folie 37 wirkt außerdem als Korrosionsschutz.
[0043] Das in Fig. 5 gezeigte Putzprofil 11" ist wie das in Fig. 4 dargestellte Putzprofil
11' als Kantenprofil ausgeführt. Der einen durchgehend geschlossenen Flächenabschnitt
bildende Kantenabschnitt 61 ist hier jedoch als dachartiger Profilkopf ausgebildet,
an welchen sich zwei Schenkel 67 anschließen. Dadurch steht die Ecckante 65 vergleichsweise
weiter vor. Die überputzbare Folie 37 ist wie gezeigt auf den als dachartigen Profilkopf
ausgebildeten Kantenabschnitt 61 aufgebracht. Somit führt der hohe Metallanteil des
dachartigen Profilkopfs nicht zu Haftungsproblemen. Die überputzbare Folie 37 muss
sich dabei nicht auf den Kantenabschnitt 61 beschränken, sondern kann sich von dort
auch auf zumindest einen Teil eines oder beider Schenkel 67 erstrecken, um auch deren
jeweilige Überputzbarkeit zumindest bereichsweise zu verbessern. Für eine verbesserte
Überputzbarkeit können die Schenkel 67 außerdem zumindest bereichsweise durchbrochen,
z.B. als Streckgitter ausgebildet, sein. Das in Fig. 5 dargestellte Putzprofil 11"
ist insbesondere für den Außenputz einsetzbar.
[0044] In Fig. 6 ist ein weiteres als Kantenprofil ausgeführtes Putzprofil 11‴), gezeigt.
Dieses weist ähnlich wie das Putzprofil 11" gemäß Fig. 5 einen vorstehenden Kantenabschnitt
61 auf. Im Unterschied dazu ist der Kantenabschnitt 61 aber abgerundet. Bei dieser
Ausführungsform weist die Eckkante 65 somit einen vergleichsweise großen Krümmungsradius
auf. Weiterhin ist die überputzbare Folie 37 nicht direkt auf den Kantenabschnitt
61 aufgebracht, sondern auf einen Kunststoffkopf 68, der seinerseits auf den Kantenabschnitt
61 aufgebracht ist. Die überputzbare Folie 37 ist hier also indirekt auf den Kantenabschnitt
61 des mehrkomponentigen Profilkörpers 12' aufgebracht. Der Kunststoffkopf 68 ist
als Kunststoffleiste ausgebildet, die sich in die Längsrichtung 13 erstreckt und auf
den Kantenabschnitt 61 insbesondere aufgesteckt sein kann. Vorzugsweise ist der Kunststoffkopf
68 aus Polyvinylchlorid gefertigt.
[0045] Eine überputzbare Folie kann im Übrigen bei vielen Arten von Putzprofilen vorteilhaft
sein. Bei einem Überhangprofil oder einem Kantenprofil wie in den Figuren dargestellt
kommen die Vorteile der Erfindung jedoch besonders zur Geltung.
Bezugszeichenliste:
[0046]
- 11, 11', 11", 11‴),
- Putzprofil
- 12, 12'
- Profilkörper
- 13
- Längsrichtung
- 17
- Basisschenkel
- 19
- Putzschenkel
- 21
- Anlagefläche
- 22
- Durchbrechung
- 23
- Überhangebene
- 25
- erster Abschlusssteg
- 27
- Steglage
- 29
- Lochung
- 30
- Steglage
- 31
- zweiter Abschlusssteg
- 33
- Verbindungssteg
- 35
- durchgehend geschlossener Flächenabschnitt
- 37
- überputzbare Folie
- 39
- Wand
- 40
- Schraube
- 45
- Hohlraum
- 47
- Schutzkomponente
- 51
- Putzschicht
- 53
- gewebearmierte Putzlage
- 61
- Kantenabschnitt
- 63
- flächiger Streifen
- 65
- Eckkante
- 67
- Schenkel
- 68
- Kunststoffkopf
1. Putzprofil (11', 11", 11‴), insbesondere Kantenprofil, mit einem lang gestreckten
Profilkörper (12`), der zur Befestigung an einem zu verputzenden Wandabschnitt (39)
vorgesehen ist und einen, vorzugsweise durchgehend geschlossenen, Kantenabschnitt
(61) aufweist, der einen flächigen Streifen (63) umfasst, welcher entlang einer Eckkante
(65) umgebogen ist und wenigstens bereichsweise für einen Auftrag einer Putzschicht
(51) ausgebildet ist,
wobei eine überputzbare Folie (37) auf den Kantenabschnitt (61) aufgebracht, insbesondere
aufgeklebt, ist.
2. Putzprofil nach Anspruch 1,
wobei sich die überputzbare Folie (37) über die Eckkante (65) hinweg erstreckt.
3. Putzprofil nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die überputzbare Folie (37) zumindest den flächigen Streifen (63), vorzugsweise
den gesamten Kantenabschnitt (61), vollflächig bedeckt.
4. Putzprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei zumindest der flächige Streifen (37), vorzugsweise der gesamte Kantenabschnitt
(61), zumindest im Wesentlichen glatt ist.
5. Putzprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Eckkante (65) parallel zur Längsrichtung (13) des Profilkörpers (12') ausgerichtet
ist.
6. Putzprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die überputzbare Folie (37) als selbstklebende Folie ausgeführt ist.
7. Putzprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die überputzbare Folie (37) wenigstens eine Vlieslage umfasst.
8. Putzprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Profilkörper (12') aus Edelstahl gefertigt ist.
9. Putzprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Profilkörper (12') einstückig ist.
10. Putzprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Kantenabschnitt (61) einen durchgehend geschlossenen Flächenabschnitt bildet
und als dachartiger Profilkopf ausgebildet ist, an welchen sich zwei Schenkel (67)
anschließen.
11. Putzprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Kantenabschnitt (61) abgerundet ist und die überputzbare Folie (37) nicht
direkt auf den Kantenabschnitt (61) aufgebracht ist, sondern auf einen Kunststoffkopf
(68), der seinerseits auf den Kantenabschnitt (61) aufgebracht ist.
12. Putzprofil nach Anspruch 11,
wobei der Kunststoffkopf (68) als Kunststoffleiste ausgebildet ist, die sich in die
Längsrichtung (13) erstreckt.
13. Putzprofil nach Anspruch 12,
wobei die Kunststoffleiste auf den Kantenabschnitt (61) aufgesteckt ist.
14. Putzprofil nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
wobei der Kunststoffkopf (68) aus Polyvinylchlorid gefertigt ist.