(19)
(11) EP 4 357 671 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.04.2024  Patentblatt  2024/17

(21) Anmeldenummer: 23202368.9

(22) Anmeldetag:  09.10.2023
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F23D 14/02(2006.01)
F23N 5/20(2006.01)
F23N 5/18(2006.01)
F23N 1/02(2006.01)
F23N 5/24(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
F23N 1/022; F23N 5/242; F23N 5/203; F23C 2900/9901; F23N 2241/02; F23D 14/02; F23D 2207/00; F23N 2227/02; F23N 2233/08; F23K 2900/05001; F23K 2900/05002; F23N 2235/16; F23N 2235/24; F23N 2005/181; F23N 2229/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 17.10.2022 DE 102022127125

(71) Anmelder: Vaillant GmbH
42859 Remscheid NRW (DE)

(72) Erfinder:
  • Reinert, Andreas
    58455 Witten (DE)
  • Koch, Raphael-Marcel
    42929 Wermelskirchen (DE)
  • Richter, Klaus
    42855 Remscheid (DE)

(74) Vertreter: Popp, Carsten 
Vaillant GmbH IR-IP Berghauser Straße 40
42859 Remscheid
42859 Remscheid (DE)

   


(54) VERFAHREN ZUR INBETRIEBNAHME EINES HEIZGERÄTES, COMPUTERPROGRAMM, REGEL- UND STEUERGERÄT UND HEIZGERÄT


(57) Vorgeschlagen wird ein Verfahren zum Starten eines Heizgerätes (1), dieses aufweisend eine Fördereinrichtung (2) zum Fördern eines Verbrennungsgemischs aus Brenngas und Verbrennungsluft zu einem Brenner (3), eine Zündeinrichtung (12) für das Verbrennungsgemisch und ein Gasventil (5), wobei vor einer Inbetriebnahme der Fördereinrichtung (2) ein kurzzeitiges Öffnen (32) des Gasventils (5) erfolgt, wodurch sich das Gasventil (5) mit Brenngas füllt. Die Zeitdauer des kurzzeitigen Öffnens (32) des Gasventils (5) kann dabei maximal die Hälfte des regulären Sicherheitszeitraumes (35) für die Inbetriebnahme des Heizgerätes (1) betragen. Dadurch kann ein Einfluss einer, durch einen längeren Zeitraum seit der letzten Unterbrechung des Brennerbetriebes, entstehenden Zeitverzögerungen vom Öffnen des Gasventils (5) bis zu einem Einsetzen und Stabilisieren des Volumenstromes Brenngas gemindert werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Starten eines Heizgerätes, ein Computerprogramm, ein Regel- und Steuergerät und ein Heizgerät.

[0002] Bei einem Betrieb eines Gasbrenners kann insbesondere ein Startvorgang kritische Zustände auslösen. Beispiele für derartig kritische Zustände können eine harte Zündung, eine Verpuffung oder ein Flammenrückschlag, also eine Flammenausbreitung während eines Start- bzw. Zündvorganges vom Brenner in eine Zuführung des Gemisches aus Brenngas und Verbrennungsluft, die zu Schäden am Heizgerät führen kann, sein. Bei der Verwendung von Wasserstoff als Brenngas werden derartig kritische Zustände wahrscheinlicher, da aufgrund der Flüchtigkeit und der geringen Dichte von Wasserstoff ein erheblich schlechteres Wiederholverhalten bei einem Startvorganggegeben ist. Dabei kann in der Regel ein erster Start eines kalten Heizgerätes (Kaltstart) besonders schwierig sein, da sich am Gasregelventil erst wieder ein Gasstrom ausbilden muss, der in den Stillstandzeiten des Brenners aus dem Gasregelventil diffundiert ist.

[0003] Zur Vermeidung derartiger, kritischer Zustände wird in der EP 3 992 529 A1 vorgehschlagen, eine Pilotflamme mit einer eigenen Brennstoff-Versorgung zum Zünden eines Haupt-Brenners einzusetzen, dessen Funktion mittels eines Sensors überwacht werden kann und der zudem derart angeordnet ist, dass ein Erlöschen der Pilotflamme durch am Hauptbrenner austretende Luft nicht auftreten kann. Eine derartige Ausgestaltung ist jedoch mit hohem Aufwand verbunden.

[0004] Es wurde jedoch festgestellt, dass insbesondere nach längeren Unterbrechungen des Brennerbetriebes es zu Zeitverzögerungen vom Öffnen des Gasventils bis zu einem Einsetzen und Stabilisieren des Volumenstromes Brenngas kommen kann. Dies kann dazu führen, dass nach Ablauf der Sicherheitszeit eines Zündvorganges keine Flammenbildung festzustellen ist und ein erneuter Zündvorgang eingeleitet werden muss, wobei eine damit einhergehende Zeitverzögerung der Inbetriebnahme des Heizgerätes Komforteinbußen für Nutzer bedeutet, die insbesondere bei einer Warmwasseranforderung zu Tage treten kann.

[0005] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Starten eines Heizgerätes, ein Computerprogramm, ein Regel- und Steuergerät und ein Heizgerät vorzuschlagen, die die geschilderten Probleme des Standes der Technik zumindest teilweise überwinden. Insbesondere soll die Erfindung einen erfolgreichen ersten Zündvorgang eines Heizgerätes ermöglichen, insbesondere eines mit Wasserstoff betriebenen Heizgerätes.

[0006] Zudem soll das Verfahren dazu geeignet sein, zumindest teilweise, automatisiert durchgeführt zu werden und möglichst geringe bauliche Veränderungen gegenüber einem Heizgerät nach dem Stand der Technik erfordern.

[0007] Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der hier vorgeschlagenen Lösung sind in den unabhängigen Patentansprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die in den abhängigen Patentansprüchen aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.

[0008] Hierzu trägt ein Verfahren zum Starten eines Heizgerätes bei, wobei das Heizgerät zumindest eine Fördereinrichtung zum Fördern eines Verbrennungsgemischs aus Brenngas und Verbrennungsluft zu einem Brenner, eine Zündeinrichtung für das Verbrennungsgemisch und ein Gasventil aufweist, wobei vor einem Starten der Fördereinrichtung das Gasventil kurzzeitig geöffnet wird, wodurch sich das Gasventil mit Brenngas füllt.

[0009] Das Verfahren kann insbesondere bei jedem Startvorgang, ggf. auch bei einer Inbetriebnahme, des Heizgerätes durchgeführt werden. Das Verfahren dient insbesondere einem sicheren und erfolgreichen ersten Zündvorgang eines Heizgerätes, insbesondere eines mit Wasserstoff, oder einem Wasserstoff enthaltenden Gemisch, als Brennstoff betriebenen Heizgerätes. Insbesondere kann eine, durch einen längeren Zeitraum der Unterbrechung des Brennerbetriebes entstehende Zeitverzögerungen vom Öffnen des Gasventils bis zu einem Einsetzen und Stabilisieren des Volumenstromes Brenngas gemindert oder vermieden werden.

[0010] Das Heizgerät kann zumindest einen Wärmeerzeuger, insbesondere einen Gas-Brennwertkessel, umfassen, der durch Verbrennung eines Brennstoffes Wärmeenergie freisetzt und über mindestens einen Wärmetauscher auf einen Heizkreis übertragen kann, wobei Verbraucher des Heizkreises über einen Vorlauf und einen Rücklauf an das Heizgerät anschließbar sind. Die bei der Verbrennung entstehenden Abgase können über einem Abgaskanal des Heizgerätes einer Abgasanlage zugeführt werden. Im Heizgerät kann im Heizkreislauf eine Umwälzpumpe dazu eingerichtet sein, ein Wärmeträgermedium (Heizungswasser) umzuwälzen, wobei über einen Heizungsvorlauf erwärmtes Wärmeträgermedium Verbrauchern, wie Konvektoren oder Flächenheizungen, zugeführt und über einen Heizungsrücklauf zum Wärmeerzeuger bzw. dem mindestens einen Wärmetauscher rückgeführt werden kann.

[0011] Hierzu kann das Heizgerät eine Fördereinrichtung, insbesondere ein Gebläse, aufweisen, das ein Gemisch aus Verbrennungsluft und Brennstoff (Wasserstoff) einem Brenner des Heizgerätes zuführen kann. Die Fördereinrichtung kann dabei eine Leistungsregelung umfassen, insbesondere einen Drehzahlregler.

[0012] Das Gasventil kann dabei ein Gassicherheitsventil umfassen, dass sich nur unter definierten Sicherheitsrelevanten Voraussetzungen öffnet, beispielsweise eine eingeschaltete Zündeinrichtung des Heizgerätes. Das Gasventil kann zudem ein Gasregelventil umfassen, dass dazu eingerichtet ist, einen zuzuführenden Massestrom Brenngas damit das Verbrennungsluftverhältnis zu steuern.

[0013] Das Gasventil kann zudem einen Druckregler aufweisen, der einen konstanten Druck des Brenngases am Gasregelventil einstellen, und so Druckschwankungen in der Gaszuführung ausgleichen kann.

[0014] Das Heizgerät kann dabei insbesondere einen pneumatischen Gas-Luftverbund (pneumatische Gemischbildung) bilden, bei dem einem Massestrom Verbrennungsluft entsprechend einem Unterdruck (Steuerdruck) einer Drosselstelle, wie einer Venturidüse, in der Zuführung Verbrennungsluft, ein, über eine Gaszuführung bereitgestellter, Massestrom Brenngas zugesetzt wird, so dass sich ein vordefiniertes (vorgegebenes) Verbrennungsluftverhältnis (Luftzahl, Lambda) einstellen kann. Der Steuerdruck, als Maß für den einströmenden Massestrom Verbrennungsluft kann dabei einen Massestrom Brenngas aus dem Gasregelventil saugen. Durch Einstellung eines Offset-Wertes am Gasventil kann eine Nullpunkt-Verschiebung des zuzuführenden Massestromes Brenngas vorgenommen werden und so der ausströmende Massestrom Brenngas beeinflusst werden. Ein derartiges Gasventil wird auch als pneumatisches Gasventil bezeichnet.

[0015] Das Heizgerät kann alternativ einen elektronischen Gas Luftverbund aufweisen, bei dem anhand eines Signals einer Flammenüberwachung oder einer Abgasüberwachung (beispielsweise mittels eines Lambda-Sensors) ein Rückschluss auf die Flammen und das Verbrennungsluftverhältnis (auch als Lambda oder Luftzahl bezeichnet) erfolgen kann, so dass eine Regelung desselben ermöglicht wird. Hierbei kann anhand des Signals der Flammenüberwachung eine Regelung eine Öffnungsweite des Gasventils bestimmen und einstellen, um ein gewünschtes, aus dem Signal abgeleitetes Verbrennungsluftverhältnis einem Ziel-Verbrennungsluftverhältnis anzunähern. Das Gasventil kann hierfür eine Öffnungsweite entsprechend dem benötigten Massestrom Brenngas einstellen, häufig mittels eines elektronisch anzusteuernden Schrittmotors.

[0016] Das Heizgerät kann insbesondere zur Verbrennung von Wasserstoff als Brennstoff oder einem Gemisch enthaltend Wasserstoff eingerichtet sein. Das Brennstoff-Gemisch kann dabei einen Gehalt von mindestens 80% oder mindestens 90% Wasserstoff aufweisen.

[0017] Zudem kann das Heizgerät eine Flammenüberwachung aufweisen. Häufig kommt hierzu eine lonisationselektrode zum Einsatz, die einen lonisationsstrom der Flamme zum Feststellen derselben nutzen kann. Dieses Prinzip ist jedoch bei einer Wasserstoffflamme, nicht robust einsetzbar, da bei der Verbrennung von Wasserstoff erheblich weniger freie Ladungsträger entstehen. Häufig kommen daher bei mit Wasserstoff betriebenen Heizgeräten andere Verfahren, wie beispielsweise ein Erfassen der von der Flamme emittierten elektromagnetischen Strahlung, insbesondere Infrarot- (IR-) und/oder UV- (Ultraviolett-) Strahlung oder ein Erfassen der Flammentemperatur zum Einsatz. Ein Signal einer Flammenüberwachung kann dabei das Vorhandensein einer Flamme anzeigen, sowie ein Rückschluss auf ein Verbrennungsluftverhältnis der Flamme ermöglichen.

[0018] Das Starten des Heizgerätes kann dabei wie folgt ablaufen. Zunächst kann, beispielsweise ein Regel- und Steuergerät des Heizgerätes, eine Fördereinrichtung, die zumeist als Gebläse ausgeführt ist, auf eine vorgegebene Startleistung bzw. Startdrehzahl, anfahren. Anschließen kann, nach dem Erreichen der Startleistung bzw. Startdrehzahl ein für die Startdrehzahl vorgegebener Massestrom Brennstoff zugeführt und die Zündeinrichtung in Betrieb genommen werden. Sollte nach Ablauf einer Sicherheitszeit keine Flammenbildung durch die Flammenüberwachung festgestellt werden, wird der Versuch der Inbetriebnahme beendet und das Gasventil geschlossen. Anschließend kann die Fördereinrichtung für einen (regulären) Spülzeitraum möglicherweise im Gemischkanal bzw. der Brennkammer zurückgebliebenes Brenngas ausblasen, bevor ein neuer Versuch einer Inbetriebnahme vorgenommen werden kann. Eine notwendige Zeitdauer eines (regulären) Spülzeitraumes beträgt häufig 5 Sekunden [s] bis 10 Sekunden [s] und kann beispielsweise empirisch in Abhängigkeit der Startdrehzahl und der zu spülenden Volumina bestimmt werden. Die Sicherheitszeit kann dabei so bemessen sein, dass die durch das Brenngas zugeführte Energiemenge derart begrenzt wird, dass Schäden am Heizgerät bei Auftreten einer Fehlzündung verhindert werden können.

[0019] Der für die Startdrehzahl vorgegebene Massestrom Brenngas kann bei einem pneumatischen Gas-Luftverbund anhand des Steuerdruckes der Drosselstelle und bei einem elektronischen Gas-Luftverbund elektronisch gesteuert eingestellt werden.

[0020] Das Heizgerät kann zudem eine Zündeinrichtung aufweisen, die das am Brenner austretende Verbrennungsgemisch entzünden kann. Die Zündeinrichtung kann beispielsweise einen Funken- oder Glühzünder oder auch eine Pilotflamme umfassen.

[0021] Es wird vorgeschlagen, im Rahmen einer (Wieder-)Inbetriebnahme bzw. eines Startvorgangs des Heizgerätes (unmittelbar) vor dem Aktivieren der Fördereinrichtung das Gasventil kurzzeitig zu öffnen, wodurch sich das Gasventil mit Brenngas füllen kann. Das umfasst insbesondere, dass das Gasventil zuerst kurz geöffnet und dann wieder geschlossen wird, und erst (unmittelbar) danach ein Gebläse aktiviert wird. Insbesondere ist möglich, dass mit einer Startanweisung an das Heizgerät zunächst die Aktivierung der Fördereinrichtung unterbunden wird, bis das Gasventil nach der kurzzeitigen Öffnung wieder sicher geschlossen ist. Es wurde festgestellt, dass die problematische Zeitverzögerung von einem Öffnen des Gasventils bis zu einem Einsetzen und Stabilisieren des Massestromes Brenngas erheblich gemindert werden kann. So kann durch ein Befüllen des Gasventils, insbesondere der Steuerkammern des Gasventils, auch das Gasregelventil schneller und präziser arbeiten.

[0022] Ein kurzzeitiges Öffnen bezeichnet dabei einen Zeitraum der Öffnung, die ausreichend ist, dass sich das Gasventil mit Brenngas füllen kann. Dabei soll kein oder nur eine sehr geringe Menge Brenngas in den Strömungsweg bzw. Gemischkanal des Heizgerätes austreten können. Der hierfür entsprechende Zeitraum kann beispielsweise an einem Referenzheizgerät ermittelt werden und kann in einem Bereich von 0,5 Sekunden bis 3 Sekunden liegen. In jedem Fall sollte der Zeitraum des kurzzeitigen Öffnens die Sicherheitszeit eines Zündvorganges des Heizgerätes nicht überschreiten und insbesondere weniger als eine halbe Sicherheitszeit betragen.

[0023] Gemäß einer Ausgestaltung kann, sofern das Gasventil einen Druckregler umfasst, der Zeitraum des kurzzeitigen Öffnens so bemessen sein, dass Gasventil und Druckregler sich mit Brenngas füllen können.

[0024] Gemäß einer Ausgestaltung kann bei einem Heizgerät mit pneumatischer Gemischbildung währen des kurzzeitigen Öffnens des Gasventils an dem Gasventil ein negativer Offset-wert eingestellt werden. Der Offset-Wert bezeichnet hier eine Nullpunkt-Verschiebung der Öffnungsweite des Gasventils. Durch Einstellen eines negativen Offset-Wertes wird die aus dem Ventil austretende Gasmenge reduziert, so dass im Wesentlichen nur die Steuerkammern des Gasventils mit Brenngas gefüllt werden.

[0025] Gemäß einer Ausgestaltung kann (unmittelbar) vor dem kurzzeitigen Öffnen des Gasventils ein Massestrom Verbrennungsluft in der Zuführung Verbrennungsluft erfasst werden. Dies kann insbesondere mittels eines Durchflusssensors erfolgen, wobei die erfassten Werte auf einem Speicher, beispielsweise des Regel- und Steuergerätes, hinterlegt werden. Der erfasste Massestrom Verbrennungsluft kann mit einem Grenzwert verglichen werden. Das kurzzeitige Öffnen des Gasventils kann bei einem erfassten Massestrom unterhalb des Grenzwertes freigegeben werden. Insbesondere bei einem Heizgerät aufweisend eine pneumatische Gemischbildung kann so sichergestellt werden, dass sich in der Drosselstelle (aufgrund des diese durchströmenden Massestromes Verbrennungsluft) kein Steuerdruck aufbauen, der ein (weiteres) Öffnen des Gasventils verursachen könnte. Zudem könnte sich während des kurzzeitigen Öffnens möglicherweise austretendes Brenngas nicht im Gemischkanal und der Brennkammer ausbreiten. Ein Massestrom Verbrennungsluft kann sich beispielsweise durch Windstöße an der Ansaugung der Verbrennungsluft oder im Bereich eines Ausganges der Abgasanlage des Heizgerätes ausbilden.

[0026] Gemäß einer Ausgestaltung kann, sollte (unmittelbar) vor dem kurzzeitigen Öffnen des Gasventils ein Massestrom Verbrennungsluft oberhalb eines Grenzwertes festgestellt werden, das kurzzeitige Öffnen des Gasventils verzögert oder nicht durchgeführt werden. Das Verzögern könnte erfolgen bis ein Massestrom Verbrennungsluft unterhalb des Grenzwertes erfasst wird. Bei einem Aussetzen könnte das Heizgerät eine Inbetriebnahme ohne kurzzeitiges Öffnen des Gasventils vor der Inbetriebnahme der Fördereinrichtung durchführen. Gleiches könnte erfolgen, wenn ein Massenstrom Verbrennungsluft größer einem Grenzzeitraum festgestellt wird. Der Grenzzeitraum kann entsprechend ausgewählt werden, beispielweise könnten hier 2, 5 oder 10 Sekunden sinnvoll erscheinen.

[0027] Gemäß einer Ausgestaltung kann im Anschluss an das kurzzeitige Öffnen des Gasventils die Fördereinrichtung in Betrieb genommen werden und in einem verkürzten Spülzeitraum möglicherweise im Strömungsweg des Heizgerätes verbliebener Brennstoff entfernt werden. Vorteilhaft kann der Spülzeitraum im Anschluss an das kurzzeitige Öffnen des Gasventils deutlich verkürzt werden, da während des kurzzeitigen Öffnens des Gasventils nur sehr geringe Mengen Brenngas in den Strömungsweg des Heizgerätes austreten können, die während des Spülzeitraumes entfernt werden müssen. Insbesondere kann die verkürzte Spülzeit weniger als die Hälfte oder weniger als ein Drittel der regulären Spülzeit betragen und beispielsweise in einem Bereich von 2 Sekunden bis 5 Sekunden liegen. Anschließend kann das Heizgerät einen regulären Versuch der Inbetriebnahme durchführen.

[0028] Gemäß einer Ausgestaltung kann während des kurzzeitigen Öffnen des Gasventils die Zündeinrichtung des Heizgerätes in Betrieb genommen werden. Dies kann die Sicherheit erhöhen, da möglicherweise aufgrund des kurzzeitigen Öffnens am Brenner austretendes zündfähiges Verbrennungsgemisch verbrannt wird. Dieser unerwünschte Umstand wäre sicherheitsrelevant und könnte durch eine Flammenüberwachung des Heizgerätes erkannt werden. Das Heizgerät könnte bei Erkennen einer Flamme während des kurzzeitigen Öffnens in einen Fehlerzustand übergehen oder auch die Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens aussetzen und eine Information hierzu bereitstellen, beispielweise über eine Anzeigeeinrichtung oder ein Netzwerk.

[0029] Gemäß einer Ausgestaltung kann eine Zeitdauer der (letzten) Unterbrechung des Brennerbetriebes erfasst werden und die Zeitdauer der kurzzeitigen Unterbrechung an die erfasste Zeitdauer der (letzten) Unterbrechung des Brennerbetriebes angepasst werden. Beispielhaft könnte bei einer Zeitdauer der Unterbrechung von unter 5 bis 10 Minuten auf das kurzzeitige Öffnen des Gasventils verzichtet werden, da sich in diesem Zeitraum nur geringe Mengen Brenngas aus dem Gasventil verflüchtigt haben können.

[0030] In diesem Zusammenhang wird angemerkt, dass ein Massestrom (Verbrennungsluft, Brennstoff oder Gemisch aus beidem) auch einen Volumenstrom kennzeichnen kann und umgekehrt. So ist ein Massestrom in Kenntnis der Dichte und der Temperatur des Mediums einfach in einen Volumenstrom überführbar und umgekehrt.

[0031] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Computerprogramm vorgeschlagen, welches zur (zumindest teilweisen) Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens eingerichtet ist. Dies betrifft mit anderen Worten insbesondere ein Computerprogramm (-produkt), umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer, diesen veranlassen, ein hier vorgeschlagenes Verfahren auszuführen. Das Computerprogramm kann insbesondere auf einem Regel- und Steuergerät des Heizgerätes durchgeführt werden.

[0032] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein maschinenlesbares Speichermedium vorgeschlagen, auf dem das Computerprogramm gespeichert ist. Regelmäßig handelt es sich bei dem maschinenlesbaren Speichermedium um einen computerlesbaren Datenträger.

[0033] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Regel- und Steuergerät für ein Heizgerät vorgeschlagen, eingerichtet zur Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens. Das Regel- und Steuergerät kann hierzu beispielsweise einen Prozessor aufweisen, und/oder über diesen verfügen. In diesem Zusammenhang kann der Prozessor beispielsweise das auf einem Speicher (des Regel- und Steuergeräts) hinterlegte Verfahren ausführen. Das Regel- und Steuergerät kann hierfür insbesondere mit der Fördereinrichtung, dem Gasventil und der Flammenüberwachung elektrisch verbunden sein. Auf einem Speicher des Regel- und Steuergerätes können für die Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens relevante Daten hinterlegt werden, beispielsweise eine Zeitdauer des kurzzeitigen Öffnens des Gasventils und/oder ein Grenzwert des erfassten Massestromes Verbrennungsluft.

[0034] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Heizgerät vorgeschlagen, aufweisend ein hier vorgeschlagenes Regel- und Steuergerät. Bei dem Heizgerät kann es sich um ein Gasheizgerät, insbesondere um ein wasserstoffbetriebenes Gasheizgerät, handeln. Das Gasheizgerät kann einen Brenner, eine Fördereinrichtung und ein Gasventil aufweisen, wobei die Fördereinrichtung ein Verbrennungsgemisch aus Brenngas (Wasserstoff) und Verbrennungsluft dem Brenner zugführen kann.

[0035] Die im Zusammenhang mit dem Verfahren erörterten Details, Merkmale und vorteilhaften Ausgestaltungen können entsprechend auch bei dem hier vorgestellten Computerprogramm, dem Regel- und Steuergerät und dem Heizgerät auftreten und umgekehrt. Insoweit wird auf die dortigen Ausführungen zur näheren Charakterisierung der Merkmale vollumfänglich Bezug genommen.

[0036] Hier werden somit ein Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes, ein Computerprogramm, ein Regel- und Steuergerät und ein Heizgerät angegeben, welche die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise lösen. Insbesondere tragen das Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes, das Computerprogramm, das Regel- und Steuergerät und das Heizgerät zumindest dazu bei, eine erfolgreiche und sichere erste Inbetriebnahme oder ein Starten nach einer längeren Betriebsunterbrechung, des Brenners zu ermöglichen. Weiter vorteilhaft ist ein hier vorgeschlagenes Verfahren vollständig computerimplementiert durchführbar und erfordert somit keine baulichen Änderungen an einem Heizgerät.

[0037] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch sind. Es zeigen:
Fig. 1:
ein hier vorgeschlagenes Heizgerät,
Fig. 2 und 3:
Parameterverläufe während der Inbetriebnahme des Heizgerätes, und
Fig. 4 a) bis d):
Parameterverläufe die sich bei Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens einstellen können.


[0038] Fig. 1 zeigt beispielhaft und schematisch ein hier vorgeschlagenes Heizgerät 1. Dieses kann einen, in einer Brennkammer 8 angeordneten, Brenner 3 umfassen. Über eine Zuführung Verbrennungsluft 4, in der ein Durchflusssensor 16 angeordnet sein kann, kann Verbrennungsluft durch eine, insbesondere als Gebläse ausgebildete, Fördereinrichtung 2 angesaugt werden. Die Fördereinrichtung 2 kann mit einem Drehzahlregler 6 verbunden sein, der mittels eines pulsweitenmodulierten (PWM-) Signals eine Drehzahl n der Fördereinrichtung 2 regeln kann. Ein Gasventil 5 kann dem angesaugten Massestrom Verbrennungsluft Brenngas aus einer Gaszuführung 14 zusetzen und ein Sicherheitsventil sowie ein Gasregelventil zur Steuerung des zuzusetzenden Massestromes Brenngas umfassen. Das erzeugte Gemisch aus Brenngas und Verbrennungsluft kann über einen Gemischkanal 11 zum Brenner 3 strömen, und dort von einer Zündeinrichtung 12 entzündet werden. Der Brenner 3 kann eine Zylinderform aufweisen, die mit einer Grundfläche an einer Brennertür 15 derart befestigt sein kann, dass Verbrennungsgemisch aus dem Gemischkanal in den Brenner 3 strömen kann. Die Verbrennungsprodukte können nach der Verbrennung über ein Abgasrohr 9 des Heizgerätes und eine Abgasanlage 10 nach Außen abgeleitet werden.

[0039] Das hier vorgeschlagenen Heizgerät 1 kann insbesondere zur Verbrennung von Wasserstoff eingerichtet sein. Zudem kann das Heizgerät 1 an bzw. in der Brennertür 15 eine (Vorrichtung zur) Flammenüberwachung 13 aufweisen, die beispielsweise als Sensor für von der Flamme emittierte UV- (Ultraviolett-) Strahlung ausgebildet sein kann.

[0040] Ein Regel- und Steuergerät 7 kann zur Regelung des Heizgerätes 1 eingerichtet sein. Hierfür kann dieses beispielsweise mit dem Drehzahlregler 6, der Fördereinrichtung 2, dem Gasventil 5, der Flammenüberwachung 13, der Zündeinrichtung 12 und dem Durchflusssensor elektrisch verbunden sein. Das Regel- und Steuergerät 7 kann zur Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens eingerichtet sein.

[0041] Die Fig. 2 veranschaulicht beispielhaft und schematisch einen Öffnungsvorgang eines Gasventils 5. Das Diagramm zeigt den Verlauf 17 einer am Gasventil 5 anliegenden Spannung U, gegeben in Volt [V], die ein Öffnen des Gassicherheitsventils des Gasventils 5 bewirken kann. Zudem wird ein zeitlicher Verlauf 18 eines Druckes P, gegeben in Millibar [mbar], der ein Maß für den ausströmenden Massestrom Gas ist. Zu einem ersten Zeitpunkt 22 kann eine Spannung U, gesteuert vom Regel- und Steuergerät 7, an das Gasventil 5 angelegt werden, wodurch sich das Gasregelventil öffnet und Brenngas in das Gasventil 5 einströmen kann. Nach einer Totzeit 19, in der kein Anstieg des Verlaufes 18 des Druckes P festgestellt werden kann beginnt zu einem zweiten Zeitpunkt 23 der Verlauf 18 des Druckes P anzusteigen. Nach Ablauf eines Anstiegszeitraumes 21 hat der Verlauf 18 des Druckes P zu einem dritten Zeitpunkt 24 einen Wert erreicht, der dem gewünschten Massestrom Gas entspricht. Der gesamte Zeitraum vom ersten Zeitpunkt 22 bis zum dritten Zeitpunkt 24 wird als Öffnungszeitraum 20 bezeichnet.

[0042] Fig. 3 zeigt in einem Balkendiagramm die Öffnungszeiten tO, gegeben in Sekunden [s], nach unterschiedlichen Zeiträumen der Unterbrechung des Brennerbetriebes des Heizgerätes 1 für zwei Startvorgänge N, wobei der zweite Startvorgang 37 nach Ablauf einer Spülzeit 34 im Anschluss an den ersten Startvorgang 36 erfolgt. Ein erster Balken 25 zeigt die Öffnungszeit nach einer Unterbrechung des Brennerbetriebes von 5 Minuten, ein zweiter Balken 26 zeigt die Öffnungszeit nach einer Unterbrechung des Brennerbetriebes von 15 Minuten, ein dritter Balken 27 zeigt die Öffnungszeit nach einer Unterbrechung des Brennerbetriebes von 30 Minuten, ein vierter Balken 28 zeigt die Öffnungszeit nach einer Unterbrechung des Brennerbetriebes von einer Stunde, ein fünfter Balken 29 zeigt die Öffnungszeit nach einer Unterbrechung des Brennerbetriebes von sechs Stunden und ein sechster Balken 30 zeigt die Öffnungszeit nach einer Unterbrechung des Brennerbetriebes von 64 Stunden. Gut erkennbar steigt die Öffnungszeit to mit steigerndem Zeitraum der Unterbrechung des Brennerbetriebes, so beträgt die Öffnungszeit des ersten Balkens 25 (nach einer Unterbrechung von 5 Minuten) 0,55 Sekunden und des sechsten Balkens 30 (nach einer Unterbrechung von 64 Stunden) 1 Sekunde und vergrößert sich somit fast um Faktor zwei. Bei der zweiten Inbetriebnahme 37 sind die genannten Unterschiede der Öffnungszeiten tO für die unterschiedlichen Zeiträume der Unterbrechung des Brennerbetriebes unwesentlich.

[0043] Fig. 4 a) bis d) zeigt beispielhaft und schematisch Parameterverläufe über die Zeit t, die sich bei Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens einstellen können, nämlich in:
  • Fig. 4a) den Verlauf der Drehzahl n der Fördereinrichtung 2,
  • Fig. 4 b) den Verlauf einer Öffnungsstellung PosGas des Gassicherheitsventils des Gasventils 5,
  • Fig. 4 c) den Verlauf eines Massestromes Brenngas Gas, und
  • Fig. 4 d) den Verlauf einer Zündleistung Pz.


[0044] Die Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens im Rahmen eines Startens des Heizgerätes 1 kann zu einem Startzeitpunkt 31 ein kurzzeitiges Öffnen 32 des Gasventils 5 einer Zeitdauer 32 stattfinden. Während des kurzzeitigen Öffnens 32 ist die Fördereinrichtung 2 außer Betrieb, die Drehzahl n in Fig. 4 a) beträgt 0. Das Gasventil 5 ist geöffnet (Fig. 4 b)) und es tritt ein sehr geringer Massestrom Brenngas Gas aus (Fig. 4 c)). Die Zündeinrichtung 12 kann während des kurzzeitigen Öffnens 32 in Betrieb sein (Fig. 4 d)), dies ist jedoch optional. Unmittelbar im Anschluss an das kurzzeitige Öffnen 32 kann die Fördereinrichtung 2 in Betrieb genommen werden und auf eine Startleistung/Startdrehzahl 38 angefahren werden (siehe Fig. 4 a)). Für einen verkürzten Spülzeitraum 33 verbleibt die Fördereinrichtung 2 auf Startdrehzahl 38, wobei das Gasventil 5 geschlossen ist und es tritt entsprechend kein Massestrom Brenngas Gas auf (Fig. 4 a) bis c)). Die Zündeinrichtung 12 ist gleichfalls außer Betrieb (Fig. 4 d)).

[0045] Im Anschluss an den verkürzten Spülzeitraum 33 kann eine reguläre Inbetriebnahme des Heizgerätes 1 erfolgen. Hierzu wird das Gasventil 5 für einen (ersten) Sicherheitszeitraum 35 geöffnet, während die Fördereinrichtung 2 auf Startdrehzahl 38 betrieben wird, so dass sich ein Massestrom Brenngas Gas entsprechend dem geförderten Massestrom Verbrennungsluft einstellt. Die Zündeinrichtung 12 ist während des gesamten Sicherheitszeitraumes 35 in Betrieb. Aufgrund der Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Inbetriebnahme während des ersten Sicherheitszeitraumes 35 erfolgreich ist.

[0046] Gegebenenfalls können weitere reguläre Inbetriebnahmen bzw. Startvorgänge erfolgen. Hierzu kann nach Beendigung des ersten Sicherheitszeitraumes 35 sich ein regulärer Spülzeitraum 34 anschließen, um möglicherweise im Strömungsweg des Heizgerätes 1 verbliebenes Brenngas zu entfernen. Nunmehr kann erneut in einem Sicherheitszeitraum 35 das Gasventil 5 geöffnet und die Zündeinrichtung 12 in Betrieb genommen werden. Dies kann für weitere Versuche der Startvorgänge wiederholt werden, bis eine maximale Anzahl von Versuchen der Startvorgänge erreicht ist.

[0047] Vorsorglich sei angemerkt, dass die hier verwendeten Zahlwörter ("erste", "zweite",...) vorrangig (nur) zur Unterscheidung von mehreren gleichartigen Gegenständen, Größen oder Prozessen dienen, also insbesondere keine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge dieser Gegenstände, Größen oder Prozesse zueinander zwingend vorgeben. Sollte eine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge erforderlich sein, ist dies hier explizit angegeben oder es ergibt sich offensichtlich für den Fachmann beim Studium der konkret beschriebenen Ausgestaltung. Soweit ein Bauteil mehrfach vorkommen kann ("mindestens ein"), kann die Beschreibung zu einem dieser Bauteile für alle oder ein Teil der Mehrzahl dieser Bauteile gleichermaßen gelten, dies ist aber nicht zwingend.

Bezugszeichenliste



[0048] 
1
Heizgerät
2
Fördereinrichtung
3
Brenner
4
Zuführung Verbrennungsluft
5
Gasventil
6
Drehzahlregler
7
Regel- und Steuergerät
8
Brennkammer
9
Abgasrohr
10
Abgasanlage
11
Gemischkanal
12
Zündeinrichtung
13
Flammenüberwachung
14
Gaszuführung
15
Brennertür
16
Durchflusssensor
17
Verlauf Spannung
18
Verlauf Druck
19
Totzeit
20
Anstiegszeitraum
21
Öffnungszeitraum
22
erster Zeitpunkt
23
zweiter Zeitpunkt
24
dritter Zeitpunkt
25
erster Balken
26
zweiter Balken
27
dritter Balken
28
vierter Balken
29
fünfter Balken
30
sechster Balken
31
Startzeitpunkt
32
kurzzeitiges Öffnen
33
verkürzter Spülzeitraum
34
regulärer Spülzeitraum
35
Sicherheitszeitraum
36
erste Inbetriebnahme
37
zweite Inbetriebnahme
38
Startdrehzahl/Startleistung



Ansprüche

1. Verfahren zum Starten eines Heizgerätes (1), aufweisend eine Fördereinrichtung (2) zum Fördern eines Verbrennungsgemischs aus Brenngas und Verbrennungsluft zu einem Brenner (3), eine Zündeinrichtung (12) für das Verbrennungsgemisch und ein Gasventil (5), wobei vor dem Starten der Fördereinrichtung (2) ein kurzzeitiges Öffnen (32) des Gasventils (5) erfolgt, wodurch sich das Gasventil (5) mit Brenngas füllt.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Gasventil (5) einen integrierten Druckregler aufweist, der sich durch das kurzzeitige Öffnen (32) des Gasventils (5) mit Brenngas füllt.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Heizgerät (1) eine pneumatische Gemischbildung aufweist und bei dem Gasventil (5) während des kurzzeitigen Öffnens (329 eine Offseteinstellung auf einen negativen Bereich eingestellt wird.
 
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei vor dem kurzzeitigen Öffnen des Gasventils (5) ein Massestrom Verbrennungsluft in einer Zuführung Verbrennungsluft (4) erfasst wird und bei einem Überschreiten eines Grenzwertes des Massestromes Verbrennungsluft durch den erfassten Massestrom Verbrennungsluft das kurzzeitige Öffnen (32) des Gasventils (5) ausgesetzt wird, bis ein Massestrom Verbrennungsluft unterhalb des Grenzwertes erfasst wird.
 
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Zündeinrichtung (12) während des kurzzeitigen Öffnens (32) des Gasventils (5) in Betrieb ist.
 
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Zeitdauer des kurzzeitigen Öffnens (32) des Gasventils (5) maximal die Hälfte des regulären Sicherheitszeitraumes (35) für das Starten des Heizgerätes (1) beträgt.
 
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein Zeitraum seit der letzten Unterbrechung des Brennerbetriebes des Heizgerätes (1) erfasst wird und das kurzzeitige Öffnen des Gasventils (5) nicht durchgeführt wird, wenn der Zeitraum seit der letzten Unterbrechung des Brennerbetriebes unterhalb eines vorgegebenen Grenzwertes liegt.
 
8. Regel- und Steuergerät (7) eingerichtet, ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 auszuführen.
 
9. Heizgerät (1), umfassend eine Fördereinrichtung (2) und ein Gasventil (5) sowie Mittel, die so angepasst sind, dass sie ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 ausführen.
 
10. Computerprogramm, umfassend Befehle, die bewirken, dass ein Heizgerät (1) nach Anspruch 9 die Verfahrensschritte eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7 ausführt.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente