[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung eines Füllgrades eines Staubbehälters
sowie einen Staubsauger.
[0002] Bei der Verwendung von Staubsaugern ist es wünschenswert, Informationen bezüglich
des aktuellen Füllgrades des Staubbehälters, in dem der eingesaugte Schmutz im Staubsauger
zwischengelagert wird, zu erhalten. Dies verbessert das Bedienerlebnis des Staubsaugers
und erleichtert die Planung des Reinigungsvorgangs.
[0003] Im Stand der Technik werden hierzu üblicherweise zwei Unterdrucksensoren verwendet.
Dabei wird jeweils ein Unterdrucksensor entlang eines Saugpfades von einer Bodendüse,
durch den Staubbehälter zu einem Gebläsemotor, der einen Unterdruck bereitstellt,
vor und nach dem Staubbehälter, d.h. im Bereich eines Eingangs und eines Ausgangs
des Staubbehälters in Bezug auf eine Richtung des Volumenstroms in Richtung des Gebläsemotors,
angeordnet. Mit zunehmenden Füllgrad des Staubbehälters steigt der hydraulische Widerstand
des Staubbehälters. Infolgedessen nimmt die Druckdifferenz zwischen den beiden Messstellen
vor und nach dem Staubbehälter zu. Aus der Kenntnis der Korrelation von Druckdifferenz
und Füllgrad des Staubbehälters kann dann der Füllgrad des Staubbehälters bestimmt
werden.
[0004] In einer weiteren Form wird auf den Unterdrucksensor nach dem Staubbehälter verzichtet.
In diesem Fall werden Kenngrößen des Gebläsemotors verwendet, um eine Aussage über
den Unterdruck nach dem Staubbehälter zu treffen.
[0005] Beide technischen Lösungen im Stand der Technik haben jedoch den Nachteil, dass sie
einen Unterdrucksensor oder sogar zwei Unterdrucksensoren verwenden. Diese sind kostenintensiv,
benötigen zur Anbindung zusätzliche Hardware und haben besondere konstruktive Erfordernisse.
[0006] Der Erfindung stellt sich somit die Aufgabe des Bestimmens eines Füllgrades eines
Staubbehälters eines Staubsaugers ohne die Verwendung von Unterdrucksensoren.
[0007] Die Aufgabe wird in einem ersten Aspekt durch das erfindungsgemäße Verfahren gemäß
Anspruch 1 gelöst. Die Aufgabe wird zudem in einem zweiten Aspekt durch den erfindungsgemäßen
Staubsauger gemäß Anspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0008] Die Aufgabe wird im ersten Aspekt der Erfindung durch die Merkmale des Verfahrens
zur Bestimmung eines Füllgrades eines Staubbehälters eines Staubsaugers gemäß Anspruch
1 gelöst, wobei der Staubsauger aufweist: einen ersten Saugabschnitt mit einer Bodendüse,
einen Staubbehälter, einen zweiten Saugabschnitt, einen Gebläsemotor, der eingerichtet
ist, einen Unterdruck zu erzeugen, wobei die Bodendüse, der erste Saugabschnitt, der
Staubbehälter, der zweite Saugabschnitt und der Gebläsemotor in dieser Reihenfolge
einen Saugpfad bilden und miteinander derart fluidgekoppelt sind, dass Luft durch
die Bodendüse in den ersten Saugabschnitt, den Staubbehälter und den zweiten Saugabschnitt
vom Gebläsemotor ansaugbar ist und im Betrieb angesaugt wird, wobei das Verfahren
die folgenden Schritte aufweist:
- Messen wenigstens einer Motorkennzahl des Gebläsemotors in Abhängigkeit von der Zeit,
- Bestimmen eines ersten Parameters aus der Motorkennzahl, wobei der erste Parameter
mit einem Volumenstrom und/oder Unterdruck im zweiten Saugabschnitt korreliert oder
ein Volumenstrom oder Unterdruck im zweiten Saugabschnitt ist,
- Bestimmen eines zweiten Parameters, wobei der zweite Parameter mit einem Volumenstrom
und/oder Unterdruck an der Bodendüse korreliert oder ein Volumenstrom oder Unterdruck
an der Bodendüse ist, und
- Bestimmen eines Befüllungsgrades des Staubbehälters aus dem ersten Parameter und dem
zweiten Parameter.
[0009] Im Rahmen der Erfindung beschreibt ein Staubbehälter ein Bauteil, in dem Staub während
des Saugens vom durchgeführten Luftstrom abgeschieden wird und bis zur Reinigung bzw.
Entleerung des Staubbehälters zwischengelagert wird.
[0010] Der Staubbehälter kann beispielsweise beutellos sein. In diesem Fall kann der Staubbehälter
als geschlossene Kammer mit einem Eingang, in dem der Luftstrom beim Einsaugen in
den Staubbehälter eintritt, und einem Ausgang, aus dem der Luftstrom in Richtung des
Gebläsemotors austritt, ausgestaltet sein. Ein beutelloser Staubbehälter kann beispielsweise
als Fliehkraft- oder Zyklonabscheider ausgestaltet sein. Zur Entleerung kann der Staubbehälter
geöffnet und der darin enthaltene Schmutz entfernt werden.
[0011] Der Staubbehälter kann auch so ausgestaltet sein, dass er zur Aufnahme eines Einweg-
oder Mehrwegbeutels eingerichtet ist. In diesem Fall kann der Luftstrom beim Einsaugen
durch den Einweg- oder Mehrwegbeutel geleitet werden. Der Einweg- oder Mehrwegbeutel
kann aufgrund seiner Beschaffenheit wie ein Filter arbeiten und den in dem Luftstrom
eingesaugten Schmutz in dem Einweg- oder Mehrwegbeutel zurückhalten. Zur Entleerung
kann der Einwegwegbeutel entfernt und entsorgt und durch einen neuen Einwegbeutel
ausgetauscht werden. Alternativ kann der Mehrwegbeutel zur Entleerung gereinigt und
wieder in den Staubbehälter eingesetzt werden.
[0012] Der Füllgrad des Staubbehälters beschreibt im Sinne der Erfindung ein Maß für die
Menge von in dem Staubbehälter enthaltenen Schmutz. Der Füllgrad kann zwischen dem
Zustand "leer", in dem im Staubbehälter kein oder vernachlässigbar wenig Schmutz vorhanden
ist, und dem Zustand "maximal gefüllt", in dem im Staubbehälter maximal viel Schmutz
vorhanden ist, liegen. Im Zustand "maximal gefüllt" kann beispielsweise eine ordnungsgemäße
Reinigungsfunktion des Staubsaugers nicht mehr zuverlässig durchgeführt werden.
[0013] Der Gebläsemotor ist im Sinne der Erfindung ein Elektromotor, der einen Eingang und
einen Ausgang umfasst. Der Gebläsemotor ist eingerichtet, am Eingang Luft ein- oder
anzusaugen, d. h. einen Unterdruck am Eingang zu erzeugen und die angesaugte Luft
am Ausgang abzugeben. Im Fall der Erfindung saugt der Gebläsemotor durch die Bodendüse
Luft durch den Saugpfad in Richtung seines Eingangs ein und gibt die angesaugte Luft
in die Umgebung des Staubsaugers ab. Anders ausgedrückt beaufschlagt der Gebläsemotor
den Saugpfad mit einem Unterdruck. In Folge des Unterdrucks entsteht ein Luftstrom
oder Volumenstrom durch den Saugpfad in Richtung des Gebläsemotors.
[0014] Der erste Saugabschnitt beschreibt im Rahmen der Erfindung den konstruktiven Übergang
von der Bodendüse zum Staubbehälter. Der zweite Saugabschnitt beschreibt im Rahmen
der Erfindung den konstruktiven Übergang vom Staubbehälter zum Gebläsemotor.
[0015] Die Bodendüse beschreibt im Rahmen der Erfindung ein Element mit einer Öffnung, welches
den Eingang zum Saugpfad aus Bodendüse - ersten Saugabschnitt - Staubbehälter - zweiten
Saugabschnitt - und Gebläsemotor bildet. Luft tritt somit im Betrieb bzw. der Benutzung
des Staubsaugers, d.h. beim Saugen des Gebläsemotors durch die Öffnung der Bodendüse
in den Saugpfad ein. Die Bodendüse ist im Betrieb im Kontakt bzw. Eingriff z.B. mit
einem Bodenbelag eines Bodens.
[0016] Die konstruktive Ausgestaltung der Bodendüse bestimmt beim Einsatz der Bodendüse
während der Benutzung des Staubsaugers zusammen mit der Beschaffenheit des Bodenbelags
einen hydraulischen Widerstand an der Bodendüse. Der Bodenbelag hat dabei einen großen
Einfluss auf den hydraulischen Widerstand: beispielsweise hat ein hochfloriger Teppich
einen im Vergleich mit einem Hartboden hohen Beitrag zum hydraulischen Widerstand
an der Bodendüse. Dieser ergibt sich daraus, dass abhängig von der Florhöhe der Flor
des Teppichs im Kontakt mit der Bodendüse in die Bodendüse eingesaugt werden kann.
Dadurch verkleinert sich die Öffnung der Bodendüse, wodurch das Einsaugen von Luft
erschwert wird. Zudem ist der hydraulische Widerstand aufgrund des unkontrollierten
An- und Einsaugens des Flors in die Öffnung der Bodendüse undefiniert. Ein Hartboden
hat im Vergleich dazu einen definierten Abstand zur Bodendüse. Daraus ergibt sich
eine gleichbleibende definierte Öffnung der Bodendüse. Typische Beispiele für einen
Hartboden sind Parkett, Laminat, Dielen, Fliesen, PVC-Belag, Betonboden. Sehr niedrigflorige
Teppiche können ebenfalls vergleichbare Eigenschaften wie ein Hartboden haben und
ebenfalls ein Beispiel für einen Hartboden darstellen.
[0017] Eine Motorkennzahl des Gebläsemotors ist im Sinne der Erfindung jede messbare oder
aus Messwerten ableitbare Größe, die zur Charakterisierung des aktuellen Betriebszustands
des Gebläsemotors geeignet ist. Typische Beispiele können die folgenden Größen sein:
Drehzahl des Gebläsemotors, am Gebläsemotor anliegende Spannung, vom Gebläsemotor
aufgenommener Strom, vom Gebläsemotor aufgenommene Leistung.
[0018] Der erste Parameter korreliert mit einem Volumenstrom und/oder Unterdruck im zweiten
Saugabschnitt. Alternativ ist der erste Parameter ein Volumenstrom oder ein Unterdruck
im zweiten Saugabschnitt.
[0019] Der zweite Parameter korreliert mit einem Volumenstrom und/oder Unterdruck an der
Bodendüse. Alternativ ist der zweite Parameter ein Volumenstrom oder ein Unterdruck
an der Bodendüse.
[0020] Der Staubsauger kann zusätzlich noch ein Steuergerät umfassen. Das Steuergerät kann
beispielsweise einen Mikrocontroller oder Mikroprozessor sowie einen Datenspeicher
umfassen. Das Steuergerät kann eingerichtet und ausgestaltet sein, alle Schritte des
erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen. Insbesondere kann das Steuergerät eingerichtet
und ausgestaltet sein, den ersten und zweiten Parameter sowie den Befüllungsgrad zu
bestimmen. Zusätzlich kann das Steuergerät eingerichtet und ausgestaltet sein, das
Messen der wenigstens einen Motorkennzahl des Gebläsemotors durchzuführen.
[0021] Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass es keinen Unterdrucksensor benötigt.
Zur Bestimmung des Unterdrucks vor und nach dem Staubbehälter werden ausschließlich
bereits im Staubsauger vorhandene Bauteile verwendet. Das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht somit einen kostengünstigeren und einfacheren Aufbau des erfindungsgemäßen
Staubsaugers. Zudem vereinfacht das Verfahren die Messung des Füllgrades des Staubbehälters.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung wird der
zweite Parameter aus dem hydraulischen Widerstand an der Bodendüse, einer erkannten
Bodenoberfläche und dem ersten Parameter bestimmt.
[0023] Die Bodenoberfläche kann beispielsweise mit Hilfe eines geeigneten Sensors in der
Bodendüse erkannt werden. Mit Hilfe des Sensors kann zwischen einem Teppich und einem
Hartboden, mit welcher die Bodendüse Kontakt hat, unterschieden werden.
[0024] Die erkannte Bodenoberfläche fließt in die Bestimmung des zweiten Parameters derart
ein, dass der zweite Parameter nur bestimmbar ist, wenn ein Hartboden erkannt wird.
Wird ein Teppich, insbesondere ein hochfloriger Teppich, erkannt, ist die Öffnung
an der Bodendüse und damit auch der hydraulische Widerstand an der Bodendüse im Betrieb
des Staubsaugers nicht klar definierbar. Der zweite Parameter kann in diesem Fall
nicht bestimmt werden.
[0025] Anders ausgedrückt kann der zweite Parameter aus dem hydraulischen Widerstand an
der Bodendüse und dem ersten Parameter bestimmt werden, wenn ein Hartboden an der
Bodendüse erkannt wurde. Dies ermöglicht eine technische einfache Bestimmung des zweiten
Parameters.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung wird der
erste Parameter aus der Motorkennzahl und einer Druck-Kennlinie, die die Motorkennzahl
mit dem Unterdruck und/oder Volumenstrom im zweiten Saugabschnitt korreliert, bestimmt,
wobei der zweite Parameter aus dem hydraulischen Widerstand an der Bodendüse, einer
erkannten Bodenoberfläche und dem Unterdruck und/oder Volumenstrom im zweiten Saugabschnitt
bestimmt wird.
[0027] Im Sinne der Erfindung ist eine Druck-Kennlinie ein Zusammenhang zwischen zwei physikalischen
Größen, bei dem jedem Wert einer Motorkennzahl einen Wert eines Unterdrucks zuordnet
wird. Alternativ ist eine Druck-Kennlinie eine Kennlinie, die jedem Wert einer Motorkennzahl
einen Volumenstrom zuordnet.
[0028] Mit Hilfe der Druck-Kennlinie ist eine technisch einfache Bestimmung des ersten Parameters
möglich.
[0029] In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung wird der
Befüllungsgrad des Staubbehälters aus dem Volumenstrom an der Bodendüse und dem Volumenstrom
im zweiten Saugabschnitt oder dem Unterdruck an der Bodendüse und dem Unterdruck im
zweiten Saugabschnitt bestimmt.
[0030] Dies stellt eine technisch einfache und mit wenig technischem Aufwand umsetzbare
Möglichkeit dar, den Befüllungsgrad des Staubbehälters mit hoher Genauigkeit zu bestimmen.
[0031] In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung umfasst
die Motorkennzahl eine oder mehrere der folgenden Kenngrößen: Drehzahl des Gebläsemotors,
am Gebläsemotor anliegende Spannung, vom Gebläsemotor aufgenommener Strom, vom Gebläsemotor
aufgenommene Leistung.
[0032] Diese Kenngrößen sind mit wenig technischem Aufwand und hoher Genauigkeit bestimmbar
und eignen sich daher besonders gut im erfindungsgemäßen Verfahren als Motorkennzahlen.
[0033] In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung erfolgt
das Bestimmen des Befüllungsgrades des Staubbehälters auf Basis einer Füllstandskennlinie,
die den Befüllungsgrad des Staubbehälters mit dem ersten Parameter und dem zweiten
Parameter korreliert.
[0034] Im Sinne der Erfindung ist eine Füllstandskennlinie ein Zusammenhang zwischen zwei
physikalischen Größen, bei dem jedem Wert des ersten und zweiten Parameters einen
Wert für den Befüllungsgrad des Staubbehälters zugeordnet wird. Es ist auch denkbar,
dass einer aus dem ersten und zweiten Parameter berechneten oder abgeleiteten Größe
ein Befüllungsgrad des Staubbehälters zugeordnet wird.
[0035] Der erste und zweite Parameter sowie die aus dem ersten und zweiten Parameter berechneten
oder abgeleiteten Größen können als Eingangsgrößen der Füllstandskennlinie bezeichnet
werden. Der Befüllungsgrad des Staubbehälters kann als Ausgangsgröße der Füllstandskennlinie
bezeichnet werden.
[0036] Beispiele für eine aus dem ersten und zweiten Parameter berechneten oder abgeleiteten
Größe sind die Differenz aus dem ersten und zweiten Parameter oder die Differenz aus
dem zweiten und ersten Parameter, der Quotient aus dem ersten und zweiten Parameter
oder der Quotient aus dem zweiten und ersten Parameter oder jede andere geeignete
mathematische Funktion, die den ersten und zweite Parameter als Argumente hat.
[0037] Die Füllstandskennlinie kann abhängig von der konkreten Ausgestaltung des Staubsaugers,
insbesondere des Staubbehälters, sein. Eine Füllstandskennlinie ist somit für jedes
Staubsaugermodell vorab, z. B. bei der Herstellung des Staubsaugermodells, individuell
zu bestimmen.
[0038] Eine Füllstandskennlinie bietet somit die Möglichkeit einer Aussage über den Befüllungsgrad
des Staubbehälters mit hoher Genauigkeit. Zudem ist die Bestimmung des Befüllungsgrads
mit technisch einfachen Mitteln ohne aufwendige Berechnungen umsetzbar.
[0039] In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung ist der
Staubbehälter zur Aufnahme eines Einweg- oder Mehrwegbeutels eingerichtet und beschreibt
die Füllstandskennlinie eine erste Charakteristik.
[0040] Eine erste Charakteristik kann beispielsweise ein linear ansteigendes Verhalten der
Füllstandskennlinie sein. Anders ausgedrückt kann die erste Charakteristik eine mathematische
Funktion beschreiben, die die Eingangsgröße oder Eingangsgrößen der Füllstandskennlinie
über einen beispielsweise linearen Zusammenhang mit dem Befüllungsgrad des Staubbeutels
korreliert.
[0041] Diese Charakteristik ist besonders vorteilhaft, da sie Aussagen über den Befüllungsgrad
des Staubbeutels mit hoher Genauigkeit erlaubt.
[0042] In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung ist der
Staubbehälter beutellos ist und beschreibt die Füllstandskennlinie eine zweite Charakteristik.
[0043] Beutellose Staubsauger können beispielsweise das Prinzip eines Fliehkraftabscheiders,
der auch Zyklonabscheider genannt wird, umsetzen. Dabei wird der am Eingang des typischerweise
zylinder- oder kegelförmigen Staubbehälters eingehende Luftstrom tangential eingebracht
und auf eine kreisförmige Bahn gebracht. Aufgrund von Kollisionen mit den Wänden des
Staubbehälters während der kreisförmigen Bewegung verlieren die eingesaugten Schmutzpartikel
an Bewegungsenergie und fallen in einen Sammelbereich für Schmutz. Die von dem Schmutz
befreite Luft verlässt den Staubbehälter anschließend durch einen entsprechenden Ausgang.
[0044] Wird nun das im Volumen im Staubbehälter aufgrund eines Befüllungsgrades nahe dem
Zustand "maximal gefüllt" zu klein, um die geordnete kreisförmige Bahn des Luftstroms
aufrecht zu erhalten, geht der Luftstrom in einen ungeordneten, nicht mehr kreisförmigen
Luftstrom über. Infolgedessen wird die Abscheidung von Schmutz aus der angesaugten
Luft unterbrochen. Dieser Vorgang kann weitestgehend abrupt, d.h. plötzlich, erfolgen
und kann sich in einer plötzlichen Änderung der wenigstens einen gemessenen Motorkennzahl
und wenigstens des daraus bestimmten ersten Parameters zeigen. Beispielsweise kann
die vom Gebläsemotor aufgenommene Leistung schlagartig abnehmen.
[0045] Eine zweite Charakteristik kann somit jedes plötzlich stark ansteigende Verhalten
der Füllstandskennlinie sein. Beispielsweise kann die zweite Charakteristik eine mathematische
Funktion beschreiben, die die Eingangsgröße oder Eingangsgrößen der Füllstandskennlinie
über einen beispielsweise mit einer Exponentialfunktion oder einer Logarithmusfunktion
näherbaren Zusammenhang mit dem Befüllungsgrad des Staubbeutels korreliert.
[0046] Diese Charakteristik ist besonders gut geeignet, Aussagen über den Befüllungsgrad,
insbesondere den maximalen Befüllungsgrad des Staubbehälters, mit hoher Genauigkeit
zu geben.
[0047] In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung wird bei
einem Wechsel des Einweg- oder Mehrwegbeutels oder ein Entleeren des beutellosen Staubbehälters
der Befüllungsgrad des Staubbehälters manuell oder automatisch auf null gesetzt.
[0048] Beispielsweise kann beim Öffnen oder Schließen des Staubbehälters, z.B. zum Wechseln
des Einweg- oder Mehrwegbeutels oder zum Entleeren des Staubbehälters ein Taster,
Schalter oder Sensor betätigt werden, der dem Steuergerät einen Hinweis gibt, dass
der Staubbehälter entleert wurde und der Befüllungsgrad nun im Zustand "leer" ist,
d.h. auf null gesetzt wurde. Es ist auch denkbar, dass ein Nutzer das Setzen auf null
manuell vornimmt, z.B. durch Betätigen eines Eingabemittels am Staubsauger.
[0049] Das Steuergerät kann somit einen Hinweis zu einem definierten Zustand, dem Zustand
"leer", erhalten und muss diesen nicht durch Messungen und Bestimmungen von Parametern
ermitteln. Damit kann das Steuergerät einen Hinweis zu einer definierten Position
in der Füllstandskennlinie erhalten, wodurch die Genauigkeit und technische Umsetzbarkeit
des erfindungsgemäßen Verfahrens verbessert wird.
[0050] In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung wird das
Verfahren zur Bestimmung des Füllgrades des Staubbehälters pausiert, wenn ein Wechsel
des Kontakts der Bodendüse von einem Hartboden auf einen Teppich erkannt wird und/oder
wird das Verfahren zur Bestimmung des Füllgrades des Staubbehälters fortgesetzt, wenn
ein Wechsel des Kontakts der Bodendüse von einem Teppich auf einen Hartboden erkannt
wird.
[0051] Bevorzugt erfolgt das Pausieren und/oder das Fortsetzen des Verfahrens zur Bestimmung
des Füllgrades des Staubbehälters automatisch.
[0052] Im Sinne der Erfindung beschreibt ein Wechsel des Kontakts der Bodendüse von einem
Hartboden auf einen Teppich die Änderung des Kontakts oder Eingriffs der Bodendüse
von einem Hartboden zu einem Teppich.
[0053] Ein Pausieren der Ausführung des Verfahrens zur Bestimmung des Füllgrades des Staubbehälters
kann ein Unterbrechen des Verfahrens zur späteren Wiederaufnahme, d.h. Fortsetzung,
sein. In diesem Fall können alle bisher bestimmten Werte und Parameter, insbesondere
der Füllstand des Staubbehälters, in einem Datenspeicher des Steuergeräts gespeichert
werden.
[0054] Ein Pausieren der Ausführung des Verfahrens kann auch ein Abbruch des Verfahrens
sein. In diesem Fall kann das Verfahren bei der Erkennung eines Wechsels des Kontakts
der Bodendüse von einem Teppich auf einen Hartboden erneut gestartet, d.h. fortgesetzt,
werden. Das Verfahren wird dann durch Messen wenigstens einer Motorkennzahl des Gebläsemotors
und den erfindungsgemäß nachfolgenden Schritten erneut gestartet. Mit Hilfe der Füllstandskennlinie
kann dann der Füllstand des Staubbehälters ermittelt werden.
[0055] Die Unterbrechung und Fortsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens beim Übergang
von einem Hartboden auf einen Teppich und umgekehrt hat den Vorteil, dass damit die
Genauigkeit der Bestimmung des Befüllungsgrades des Staubbehälters verbessert wird,
da im Kontakt mit einem Teppich keine sichere Aussage zum Füllstand des Staubbehälters
getroffen werden kann.
[0056] In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung wird der
Wechsel des Kontakts der Bodendüse von einem Hartboden auf einen Teppich oder von
einem Teppich auf einen Hartboden durch eine Vorrichtung zur Bodenbelagsdetektion
erkannt.
[0057] Die Vorrichtung zur Bodenbelagsdetektion ist vorzugsweise in der Bodendüse aufgenommen
und erkennt während des Benutzens des Staubsaugers den Bodenbelag. Die Erkennung des
Bodenbelags kann beispielsweise mit Hilfe von optischen Sensoren, wie z.B. eine Kamera,
erfolgen.
[0058] Durch die Vorrichtung zur Bodenbelagsdetektion ist eine effiziente Erkennung des
Bodenbelags möglich.
[0059] In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung wird der
Wechsel des Kontakts der Bodendüse von einem Hartboden auf einen Teppich durch die
folgenden Schritte erkannt:
- Feststellen einer abrupten Änderung der Motorkennzahl des Gebläsemotors und/oder des
ersten Parameters,
- Vergleichen der abrupten Änderung mit der vorbekannten Kennlinie und/oder dem Füllgrad
des Staubbehälters, und
- Feststellen eines Übergangs vom Hartboden auf den Teppich, wenn die festgestellte
abrupte Änderung nicht mit einem maximalen Füllgrad des Staubbehälters korreliert.
[0060] Dies stellt eine alternative Möglichkeit der Detektion des Wechsels des Kontakts
der Bodendüse ohne die Notwendigkeit einer Vorrichtung zur Bodenbelagsdetektion dar.
[0061] In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung wird bei
Feststellen eines maximalen Füllgrads des Staubbehälters einem Nutzer einen Hinweis
gegeben, wobei das Geben des Hinweises eines oder mehrerer der folgenden Hinweismittel
umfasst: Betätigung eines optischen Mittels, Betätigung eines akustischen Mittels
und/oder Reduzierung der Leistung des Gebläsemotors.
[0062] Ein Beispiel eines optischen Mittels kann eine Leuchtdiode oder ein Display sein.
Ein Beispiel für ein akustisches Mittel kann ein gesprochener Hinweistext, ein Signalton
oder eine Folge von Signaltönen sein.
[0063] Die Ausgabe eines Hinweises stellt eine einfache und in Bezug auf ein Nutzerverhalten
effektive Möglichkeit dar, den Nutzer auf einen vollen Staubbehälter hinzuweisen.
Zudem kann die Reduzierung der Leistung des Gebläsemotors nicht nur den Nutzer auf
einen vollen Staubbehälter hinweisen, sondern auch eine Beschädigung des Staubsaugers,
z.B. durch Überhitzung, verhindern, wenn der Nutzer den optischen oder akustischen
Hinweis ignoriert.
[0064] In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung werden
die Hinweise durch unterschiedliche Hinweismittel zeitlich nacheinander gegeben.
[0065] Zeitlich nacheinander bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ein erster Hinweis zu
einem ersten Zeitpunkt gegeben wird und ein zweiter Hinweis zu einem zweiten Zeitpunkt
gegeben wird, wobei der zweite Zeitpunkt zeitlich nach dem ersten Zeitpunkt liegt.
[0066] Beispielsweise kann zu einem ersten Zeitpunkt ein optisches Mittel, z.B. eine Anzeige
oder eine Leuchtdiode, betätigt werden. Zu einem zweiten Zeitpunkt kann dann die Leistung
des Gebläsemotors reduziert werden.
[0067] Dies stellt eine einfache und in Bezug auf ein Nutzerverhalten effektive Möglichkeit
dar, den Nutzer auf einen vollen Staubbehälter hinzuweisen. Zudem ist dadurch auch
ein einfacher und effektiver Schutz des Staubsaugers möglich.
[0068] Die Aufgabe wird im zweiten Aspekt der Erfindung durch die Merkmale des Staubsaugers
gemäß Anspruch 15 gelöst, wobei der Staubsauger umfasst: einen ersten Saugabschnitt
mit einer Bodendüse, einen Staubbehälter, einen zweiten Saugabschnitt, einen Gebläsemotor,
der eingerichtet ist, einen Unterdruck zu erzeugen, wobei die Bodendüse, der erste
Saugabschnitt, der Staubbehälter, der zweite Saugabschnitt und der Gebläsemotor in
dieser Reihenfolge miteinander einen Saugpfad bilden und derart fluidgekoppelt sind,
dass Luft durch die Bodendüse in den ersten Saugabschnitt, den Staubbehälter und den
zweiten Saugabschnitt vom Gebläsemotor ansaugbar ist, wobei der Staubsauger ein beutelloser
Staubsauger ist oder ein Staubsauger, der zur Aufnahme eines Einweg- oder Mehrwegbeutels
eingerichtet, wobei der Staubsauger eingerichtet ist, das erfindungsgemäße Verfahren
gemäß der Ansprüche 1 bis 14 auszuführen.
[0069] Die im Rahmen des ersten Aspekts der Erfindung gemachten Ausführungen zum Staubsauger
gelten ebenso für den Staubsauger gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung. Zur Vermeidung
von unnötigen Redundanzen wird daher an dieser Stelle auf eine erneute Wiedergabe
verzichtet und auf die entsprechenden vorangegangenen Stellen verwiesen.
[0070] Es sei hiermit klargestellt, dass eine oder mehrere der oben beschriebenen bevorzugten
Ausführungsformen, soweit widerspruchsfrei, miteinander kombinierbar sind und ebenfalls
bevorzugte Ausführungsformen darstellen.
[0071] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Dabei zeigt
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Staubsaugers,
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines Beispiels eines Saugpfades in einem erfindungsgemäßen
Staubsauger,
- Figur 3
- ein Beispiel für eine Füllstandskennlinie mit einer ersten Charakteristik, und
- Figur 4
- ein Beispiel für eine Füllstandskennlinie mit einer zweiten Charakteristik.
[0072] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Staubsaugers 1. Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Saugpfades 2 in
einem erfindungsgemäßen Staubsauger 1.
[0073] Der Staubsauger 1 umfasst einen ersten Saugabschnitt 5 mit einer Bodendüse 3, einem
Staubbehälter 7, einem zweiten Saugabschnitt 9, einem Gebläsemotor 11, der eingerichtet
ist, einen Unterdruck zu erzeugen, wobei die Bodendüse 3, der erste Saugabschnitt
5, der Staubbehälter 7, der zweite Saugabschnitt 9 und der Gebläsemotor 11 in dieser
Reihenfolge einen Saugpfad 2 bilden und miteinander derart fluidgekoppelt sind, dass
Luft durch die Bodendüse 3 in den ersten Saugabschnitt 5, den Staubbehälter 7 und
den zweiten Saugabschnitt 9 vom Gebläsemotor 11 ansaugbar ist und im Betrieb des Staubsaugers
1 angesaugt wird, wobei der Staubsauger 1 ein beutelloser Staubsauger ist oder ein
Staubsauger 1, der zur Aufnahme eines Einweg- oder Mehrwegbeutels eingerichtet ist,
wobei der Staubsauger 1 eingerichtet ist, das erfindungsgemäße Verfahren zur Bestimmung
eines Füllgrades eines Staubbehälters 7 des Staubsaugers 1 auszuführen.
[0074] Der erste Saugabschnitt 5 beschreibt im Rahmen der Erfindung den Übergang von der
Bodendüse 3 zum Staubbehälter 7. In Fig. 1 ist der erste Saugabschnitt beispielhaft
als Saugschlauch dargestellt. Der zweite Saugabschnitt 9 beschreibt im Rahmen der
Erfindung den Übergang vom Staubbehälter 7 zum Gebläsemotor 11. In Fig. 2 ist der
zweite Saugabschnitt beispielhaft als Verbindungsstück dargestellt.
[0075] Das Verfahren zur Bestimmung eines Füllgrades des Staubbehälters 7 des Staubsaugers
1 umfasst die folgenden Schritte:
- Messen wenigstens einer Motorkennzahl des Gebläsemotors 11 in Abhängigkeit von der
Zeit,
- Bestimmen eines ersten Parameters aus der Motorkennzahl, wobei der erste Parameter
mit einem Volumenstrom und/oder Unterdruck im zweiten Saugabschnitt 9 korreliert oder
ein Volumenstrom oder Unterdruck im zweiten Saugabschnitt 9 ist,
- Bestimmen eines zweiten Parameters, wobei der zweite Parameter mit einem Volumenstrom
und/oder Unterdruck an der Bodendüse 3 korreliert oder ein Volumenstrom oder Unterdruck
an der Bodendüse 3 ist, und
- Bestimmen eines Befüllungsgrades des Staubbehälters 7 aus dem ersten Parameter und
dem zweiten Parameter.
[0076] Der Staubsauger 1 umfasst zusätzlich noch ein Steuergerät (nicht dargestellt). Das
Steuergerät kann beispielsweise einen Mikrocontroller oder Mikroprozessor sowie einen
Datenspeicher umfassen. Das Steuergerät kann eingerichtet und ausgestaltet sein, alle
Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen.
[0077] Die Bodendüse 3 hat eine Öffnung 13, welche den Eingang zum Saugpfad 2 aus Bodendüse
3 - ersten Saugabschnitt 5, der in Figur 1 beispielhaft als Schlauch dargestellt ist
- Staubbehälter 7 - zweiten Saugabschnitt 9 - und Gebläsemotor 11 bildet. Luft tritt
somit im Betrieb bzw. der Benutzung des Staubsaugers 1, d.h. beim Saugen des Gebläsemotors
11 durch die Öffnung 13 der Bodendüse 3 in den Saugpfad 2 ein. Der Luftstrom, d.h.
der Volumenstrom V der Luft, ist in Fig. 2 gezeigt. Die Bodendüse 3 ist im Betrieb
im Kontakt bzw. Eingriff z.B. mit dem Boden 15 bzw. dem Bodenbelag des Bodens 15.
[0078] Die konstruktive Ausgestaltung der Bodendüse 3 bestimmt beim Einsatz der Bodendüse
3 während der Benutzung des Staubsaugers 1 zusammen mit der Beschaffenheit des Bodenbelags
des Bodens 15 einen hydraulischen Widerstand an der Bodendüse 3.
[0079] Die Bodendüse 3 hat eine Vorrichtung zur Bodenbelagsdetektion 17. Mit Hilfe der Vorrichtung
zur Bodenbelagsdetektion ist eine automatische Erkennung möglich, ob die Bodendüse
3 Kontakt zu einem Hartboden oder einem Teppich, z.B. einem hochflorigen Teppich hat.
Auf Basis des erkannten Bodenbelags kann dann beispielsweise das Verfahren zur Bestimmung
des Füllgrades des Staubbehälters 7 pausiert oder fortgesetzt werden.
[0080] Wird im erfindungsgemäßen Verfahren der Befüllungsgrad des Staubbehälters 7 als "maximal
gefüllt" oder alternativ zu einem vorbestimmten Grad gefüllt festgestellt, wird einem
Nutzer einen Hinweis mittels des Hinweismittels 19 in Form einer Leuchtdiode gegeben.
Zusätzlich oder alternativ kann auch ein akustisches Mittel verwendet werden und/oder
die Leistung des Gebläsemotors 11 reduziert werden. Ein Beispiel für ein akustisches
Mittel kann ein gesprochener Hinweistext, ein Signalton oder eine Folge von Signaltönen
sein.
[0081] Figur 3 und 4 zeigen jeweils ein Beispiel für eine Füllstandskennlinie 21a und 21b
mit einer ersten Charakteristik 23a bzw. einer zweiten Charakteristik 23b. Die Füllstandskennlinie
ist als Füllstand des Staubbehälters 7 auf der y-Achse 25 in beispielhafter Abhängigkeit
von einem Differenzdruck, d.h. der Differenz des Unterdrucks im zweiten Abschnitt
(erster Parameter) und an der Bodendüse (zweiter Parameter), auf der x-Achse 27 gezeigt.
Der Wert auf der y-Achse, der dem Zustand "maximal gefüllt" entspricht, ist als waagerechte
gestrichelte Grenzwertlinie 29 dargestellt.
[0082] Die erste Charakteristik 23a zeigt beispielhaft einen mit zunehmenden Differenzdruck
auf der x-Achse 27 linear ansteigenden Füllstand auf der y-Achse 25 des Staubbehälters
7 des Staubsaugers 1. Dies kann ein Beispiel für eine erste Charakteristik einer Füllstandskennlinie
eines Staubsaugers 1 mit einem Einweg- oder Mehrwegbeutel sein.
[0083] Die zweite Charakteristik 23b zeigt beispielhaft einen bei niedrig bleibendem Differenzdruck
auf der x-Achse 27 zunehmenden Füllstand auf der y-Achse 25. Kurz vor Erreichen des
Zustands "maximal gefüllt", durch die Grenzwertlinie 29 dargestellt, steigt der Differenzdruck
auf der x-Achse 27 stark an. Dies kann ein Beispiel für eine zweite Charakteristik
einer Füllstandskennlinie eines beutellosen Staubsaugers 1 sein. Der abrupte Anstieg
des Differenzdrucks kann in diesem Fall mit einem Zusammenbruch der im Staubbehälter
7 erklärbar sein.
1. Verfahren zur Bestimmung eines Füllgrades eines Staubbehälters (7) eines Staubsaugers
(1), wobei der Staubsauger (1) aufweist:
einen ersten Saugabschnitt (5) mit einer Bodendüse (3),
einen Staubbehälter (7),
einen zweiten Saugabschnitt (9),
einen Gebläsemotor (11), der eingerichtet ist, einen Unterdruck zu erzeugen,
wobei die Bodendüse (3), der erste Saugabschnitt (5), der Staubbehälter (7), der zweite
Saugabschnitt (9) und der Gebläsemotor (11) in dieser Reihenfolge einen Saugpfad (2)
bilden und derart miteinander fluidgekoppelt sind, dass Luft durch die Bodendüse (3)
in den ersten Saugabschnitt (5), den Staubbehälter (7) und den zweiten Saugabschnitt
(9) vom Gebläsemotor (11) ansaugbar ist und angesaugt wird,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- Messen wenigstens einer Motorkennzahl des Gebläsemotors (11) in Abhängigkeit von
der Zeit,
- Bestimmen eines ersten Parameters aus der Motorkennzahl,
wobei der erste Parameter mit einem Volumenstrom und/oder Unterdruck im zweiten Saugabschnitt
(9) korreliert oder ein Volumenstrom oder Unterdruck im zweiten Saugabschnitt (9)
ist,
- Bestimmen eines zweiten Parameters,
wobei der zweite Parameter mit einem Volumenstrom und/oder Unterdruck an der Bodendüse
(3) korreliert oder ein Volumenstrom oder Unterdruck an der Bodendüse (3) ist,
- Bestimmen eines Befüllungsgrades des Staubbehälters (7) aus dem ersten Parameter
und dem zweiten Parameter.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei der zweite Parameter aus dem hydraulischen Widerstand
an der Bodendüse (3), einer erkannten Bodenoberfläche und dem ersten Parameter bestimmt
wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2,
wobei der erste Parameter aus der Motorkennzahl und einer Druck-Kennlinie, die die
Motorkennzahl mit dem Unterdruck und/oder Volumenstrom im zweiten Saugabschnitt (9)
korreliert, bestimmt wird,
wobei der zweite Parameter aus dem hydraulischen Widerstand an der Bodendüse (3),
einer erkannten Bodenoberfläche und dem Unterdruck und/oder Volumenstrom im zweiten
Saugabschnitt (9) bestimmt wird.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei der Befüllungsgrad des Staubbehälters (7) aus dem Volumenstrom an der Bodendüse
(3) und dem Volumenstrom im zweiten Saugabschnitt oder dem Unterdruck an der Bodendüse
(3) und dem Unterdruck im zweiten Saugabschnitt (9) bestimmt wird.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Motorkennzahl eine oder mehrere
der folgenden Kenngrößen umfasst: Drehzahl des Gebläsemotors (11), am Gebläsemotor
(11) anliegende Spannung, vom Gebläsemotor (11) aufgenommener Strom, vom Gebläsemotor
(11) aufgenommene Leistung.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Bestimmen des Befüllungsgrades
des Staubbehälters (7) auf Basis einer Füllstandskennlinie (21a, 21b) erfolgt, die
den Befüllungsgrad des Staubbehälters (7) mit dem ersten Parameter und dem zweiten
Parameter korreliert.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Staubbehälter (7) zur Aufnahme
eines Einweg- oder Mehrwegbeutels eingerichtet ist und die Füllstandskennlinie (21a,
21b) eine erste Charakteristik (23a) beschreibt.
8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Staubbehälter (7) beutellos
ist und die Füllstandskennlinie (21a, 21b) eine zweite Charakteristik (23b) beschreibt.
9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei bei einem Wechsel des Einweg- oder
Mehrwegbeutels oder ein Entleeren des beutellosen Staubbehälters (7) der Befüllungsgrad
des Staubbehälters (7) manuell oder automatisch auf null gesetzt wird.
10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Verfahren zur Bestimmung des
Füllgrades des Staubbehälters (7) pausiert wird, wenn ein Wechsel des Kontakts der
Bodendüse (3) von einem Hartboden auf einen Teppich erkannt wird und/oder das Verfahren
zur Bestimmung des Füllgrades des Staubbehälters (7) fortgesetzt wird, wenn ein Wechsel
des Kontakts der Bodendüse (3) von einem Teppich auf einen Hartboden erkannt wird.
11. Verfahren gemäß Anspruch 10, wobei der Wechsel des Kontakts der Bodendüse (3) von
dem Hartboden auf einen Teppich oder von einem Teppich auf einen Hartboden durch eine
Vorrichtung zur Bodenbelagsdetektion (17) erkannt wird.
12. Verfahren gemäß Anspruch 10, wobei der Wechsel des Kontakts der Bodendüse (3) von
einem Hartboden auf einen Teppich durch die folgenden Schritte erkannt wird:
- Feststellen einer abrupten Änderung der Motorkennzahl des Gebläsemotors (11) und/oder
des ersten Parameters,
- Vergleichen der abrupten Änderung mit der vorbekannten Kennlinie und/oder dem Füllgrad
des Staubbehälters (7),
- Feststellen eines Übergangs vom Hartboden auf den Teppich, wenn die festgestellte
abrupte Änderung nicht mit einem maximalen Füllgrad des Staubbehälters (7) korreliert.
13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei bei Feststellen eines maximalen
Füllgrads des Staubbehälters (7) einem Nutzer einen Hinweis gegeben wird,
wobei das Geben des Hinweises eines oder mehrerer der folgenden Hinweismittel (19)
umfasst: Betätigung eines optischen Mittels, Betätigung eines akustischen Mittels
und/oder Reduzierung der Leistung des Gebläsemotors (11).
14. Verfahren gemäß Anspruch 13, wobei die Hinweise durch unterschiedliche Hinweismittel
(19) zeitlich nacheinander gegeben werden.
15. Staubsauger (1) mit
einem ersten Saugabschnitt (5) mit einer Bodendüse (3),
einem Staubbehälter (7),
einem zweiten Saugabschnitt (9),
einem Gebläsemotor (11), der eingerichtet ist, einen Unterdruck zu erzeugen, wobei
die Bodendüse (3), der erste Saugabschnitt (5), der Staubbehälter (7), der zweite
Saugabschnitt (9) und der Gebläsemotor (11) in dieser Reihenfolge einen Saugpfad (2)
bilden und miteinander derart fluidgekoppelt sind, dass Luft durch die Bodendüse (3)
in den ersten Saugabschnitt (5), den Staubbehälter (7) und den zweiten Saugabschnitt
(9) vom Gebläsemotor (11) ansaugbar ist,
wobei der Staubsauger (1) ein beutelloser Staubsauger (1) ist oder ein Staubsauger
(1), der zur Aufnahme eines Einweg- oder Mehrwegbeutels eingerichtet ist,
wobei der Staubsauger (1) eingerichtet ist, das Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis
14 auszuführen.