[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigung eines Druckkopfes mit einem
Reinigungskopfmodul, wobei das Reinigungskopfmodul ein insbesondere auswechselbares
Andruckelement aufweist und zwischen einer Reinigungsstellung, in der das Andruckelement
gegen eine Druckkopfunterseite des Druckkopfes gedrückt ist, und einer Freigabestellung,
in der das Andruckelement vom Druckkopf gelöst ist, verstellbar ist. Darüber hinaus
betrifft die Erfindung einen Tintenstrahldrucker und ein Verfahren zur Reinigung eines
Druckkopfes.
[0002] Druckköpfe, insbesondere Druckköpfe von Tintenstrahl-Druckeinrichtungen, können verschmutzt
werden, was eine Druckqualität beeinträchtigen kann. Z. B. kann Tinte, insbesondere
auf Basis von organischen Lösemitteln, in relativ kurzer Zeitdauer trocknen. Dies
kann insbesondere auch im Bereich der Düsen eines Druckkopfes erfolgen. Düsen können
somit durch die getrocknete Tinte zumindest teilweise verstopft werden. Dies wiederum
führt zu einer Verminderung der Druckqualität.
[0003] In herkömmlichen Reinigungsverfahren von Druckköpfen können sogenannte Rakel, insbesondere
Gummi-Rakel, verwendet werden, um Schmutz, wie z. B. die angetrocknete Tinte oder
davon verschiedene Schmutzpartikel, abzuwischen. Hierbei besteht jedoch die Gefahr,
diesen Schmutz in die Düsen hineinzudrücken und diese, insbesondere dauerhaft, zu
verstopfen. Insbesondere Tinten, die relativ große Pigmente, beispielsweise Pigmente
mit einem Durchmesser größer als 1 µm umfassen, können schnell zu einer vollständigen
Verstopfung von Düsen führen.
[0004] Diese Tinten werden jedoch insbesondere zur Herstellung von Sicherheitserzeugnissen,
insbesondere Wert- und/oder Sicherheitsdokumenten, genutzt.
[0005] Die
DE 10 2015 220 943 A1 beschreibt eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Reinigen eines Druckkopfes, bei
dem ein Andruckelement in einer Reinigungsstellung an den Druckkopf angedrückt und
in einer Freistellung vom Druckkopf gelöst ist. Diese Vorrichtung und das dazugehörige
Verfahren haben sich in der Praxis gut bewährt.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Reinigung eines Druckkopfes,
einen Tintenstrahldrucker und ein Verfahren zur Reinigung eines Tintenstrahldruckers
bereitzustellen, durch die eine weiter verbesserte Reinigungswirkung erzielt wird.
[0007] Die die Vorrichtung betreffende Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Die den Tintenstrahldrucker betreffende Aufgabe wird durch
einen Tintenstrahldrucker mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst und die das Verfahren
betreffende Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in
den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Die Vorrichtung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass das Andruckelement an
der der Druckkopfunterseite zugewandten Seite mindestens einen Vorsprung aufweist,
der in einer Reinigungsstellung in einer an der Druckkopfunterseite ausgebildeten
Vertiefung aufgenommen ist. An der Druckkopfunterseite sind Vertiefungen, insbesondere
durch die Druckkopfdüsen oder zwischen den einzelnen Druckkopfdüsen, ausgebildet.
Somit können verbleibende Tintenreste in diesen Vertiefungen mittels der Vorsprünge
entfernt und somit der Druckkopf nicht nur flächig an der Druckkopfunterseite, sondern
auch in den Vertiefungen besser gereinigt werden. Dies ermöglicht, dass Tintenreste/Schmutz
vollständig oder zumindest zum großen Teil vom Druckkopf entfernt werden.
[0009] Zur weiteren Verbesserung der Reinigungswirkung ist es vorgesehen, dass der mindestens
eine Vorsprung und die mindestens eine Vertiefung komplementär zueinander ausgebildet
sind. Dies ermöglicht für jede Ausgestaltung des Druckkopfes ein individuell passendes
Andruckelement bereitzustellen und somit für jede Druckkopfgestaltung die optimale
Reinigung zu gewährleisten. Insbesondere ist es im Hinblick einer automatisierten
Fertigung und für eine Wartung der Vorrichtung von Vorteil, wenn das Andruckelement
austauschbar gestaltet ist.
[0010] Aus dem Stand der Technik ist weiterhin bekannt, dass die Stellung des Anpresselements
geändert werden muss, um den Druckkopf in verschiedenen Winkelstellungen reinigen
zu können. Die individuelle Anpassung, vorzugsweise komplementäre Anpassung des Andruckelements
an die Ausgestaltung der Druckkopfunterseite ermöglicht somit, dass der Druckkopf
vollständig oder zumindest zum Großteil mit nur einem Andruckelement mit ausschließlich
einem Anpressvorgang gereinigt werden kann. Die Reinigung wird somit gründlicher und
erfolgt schneller.
[0011] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn das Andruckelement eine an die Anzahl der an der
Druckkopfunterseite ausgebildeten Vertiefungen angepasste Anzahl an Vorsprüngen aufweist,
die in einer Reinigungsstellung in den jeweiligen Vertiefungen aufgenommen sind. Dies
ermöglicht es, alle Vertiefungen am Druckkopf durch die Aufnahme des Vorsprungs zu
reinigen.
[0012] Um für verschieden ausgebildete Druckköpfe jeweils ein optimales Andruckelement bereitstellen
zu können, ist es bevorzugt, wenn die Ausgestaltung des Vorsprungs angepasst ist an
die Ausgestaltung der Vertiefung.
[0013] In einer alternativen Ausführungsform ist der mindestens eine Vorsprung derart ausgebildet,
dass er in der Reinigungsstellung umfangsseitig mit Spiel in der Vertiefung derart
aufgenommen ist, dass er innerhalb der Vertiefung begrenzt bewegbar ist. Durch die
begrenzte Bewegbarkeit innerhalb der Vertiefung kann eine zusätzliche Reinigungswirkung
durch hin- und her verfahren des Vorsprungs in und entgegen einer Reinigungsrichtung
erfolgen. Die durch die Bewegung zusätzlich hervorgerufene Reibung des Vorsprungs
an der Vertiefungsfläche verbessert das Reinigungsergebnis und ermöglicht auch verkrustete
Tintenreste zu entfernen. Alternativ oder zusätzlich kann der Vorsprung als ein Vibrationskopf,
insbesondere als ein Ultraschallkopf gebildet sein, der Vibrationen, insbesondere
im Ultraschallfrequenzbereich, erzeugt. Die begrenzte Bewegung des Vorsprungs innerhalb
der Vertiefung kann folglich vorzugsweise ausschließlich durch den - im Ultraschallfrequenzbereich
- vibrierend ausgebildeten Vorsprung erfolgen. Alternativ kann der Vorsprung innerhalb
der Vertiefung begrenzt bewegbar, also verfahrbar, ausgebildet sein und zusätzlich
in Vibration im Ultraschallfrequenzbereich versetzbar sein. Durch die Vibrationen
des Vorsprungs, insbesondere im Ultraschallfrequenzbereich, kann angetrocknete Tinte
noch besser aus der Vertiefung gelöst werden.
[0014] Um eine bessere Druckverteilung zu erzielen, ist es von Vorteil, wenn der Vorsprung
an seiner der Druckkopfunterseite zugewandten Seite mindestens einen zusätzlichen
Zahn aufweist. Insbesondere ist es von Vorteil, wenn eine Mehrzahl von zusätzlichen
Zähnen vorhanden sind. So können Tintenreste in den zwischen zwei Zähnen ausgebildeten
Zahnzwischenräumen aufgenommen werden. Zudem erfolgt eine Flächenvergrößerung der
Reinigungsfläche mittels der Zähne. Durch die Ausgestaltung der Vorsprünge mit zusätzlichen
Zähnen ist das Andruckelement strukturiert ausgebildet, was ebenfalls die Reinigungswirkung
verbessert. Alternativ oder zusätzlich kann an dem mindestens einem Zahn oder in einem
zwischen zwei Zähnen ausgebildeten Zahnzwischenraum mindestens eine Bürste ausgebildet
sein, die ebenfalls die Reinigungswirkung verbessert. Weiterhin können bevorzugt auch
mindestens einer der Zähne vibrierend, insbesondere im Ultraschallbereich vibrierend
ausgebildet sein.
[0015] Weiterhin ist es bevorzugt, wenn auf der der Druckkopfunterseite zugewandten Seite
des Andruckelements ein Tuch oder eine Bürste angeordnet ist. Dies verbessert die
Reinigung des Druckkopfes. Das Tuch kann insbesondere strukturiert und/oder mit einem
Flor, besonders bevorzugt hochflorig ausgebildet sein.
[0016] Der erfindungsgemäße Tintenstrahldrucker zeichnet sich durch die vorangehend beschriebene
Vorrichtung und durch einen Druckkopf mit einer oder mit mehreren Vertiefungen aus,
wobei die zur Vorrichtung beschriebenen Ausführungen, Vorteile und Wirkungen auch
auf den Tintenstrahldrucker anwendbar sind.
[0017] Beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Reinigung eines Druckkopfes mit einem Reinigungskopfmodul,
welches ein auswechselbares Andruckelement aufweist, wird das Reinigungskopfmodul
aus einer Freigabestellung, in der das Andruckelement vom Druckkopf gelöst ist, in
eine Reinigungsstellung überführt, in der das Andruckelement gegen eine Druckkopfunterseite
gedrückt wird. Dabei wird beim Überführen des Andruckelements in die Reinigungsstellung
ein an einer der Druckkopfunterseite zugewandten Seite angeordneter Vorsprung des
Andruckelements in eine an der Druckkopfunterseite ausgebildete Vertiefung des Druckkopfs
zur Druckkopf- oder Düsenreinigung eingerückt.
[0018] Dies ermöglicht eine verbesserte Reinigung des Druckkopfes, indem auch die an der
Druckkopfunterseite ausgebildeten Vertiefungen mittels der Vorsprünge gereinigt werden
können. Weiterhin gelten auch die für die Vorrichtung genannten Vorteile für das erfindungsgemäße
Verfahren.
[0019] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Vorsprung in der Reinigungsstellung innerhalb
der Vertiefung begrenzt bewegt wird und/oder dass der Vorsprung in der Reinigungsstellung
innerhalb der Vertiefung vibriert.. Die begrenzte Hin- und Herbewegung des Vorsprungs
innerhalb der Vertiefung, und die dadurch erzeugte Reibung, kann folglich ausschließlich
durch Vibration, insbesondere durch Ultraschall, realisiert werden, oder der Vorsprung
ist begrenzt innerhalb der Vertiefung hin- und herverfahrbar, wobei der Vorsprung
oder zumindest einer der Zähne zusätzlich im Ultraschallfrequenzbereich vibriert.
Durch die zusätzliche durch die Hin- und Herbewegung und/oder durch die Vibration
hervorgerufene Reibung, können auch verkrustete Tintenreste gut entfernt werden.
[0020] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert, wobei
die dargestellten Beispiele lediglich exemplarischen Charakter haben und keine Einschränkung
hinsichtlich der Tragweite der beschriebenen Erfindung darstellen. Es zeigen im Einzelnen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zum Reinigen eines Druckkopfes,
- Figur 2
- eine schematische Ansicht eines Druckkopfes und eines Andruckelements in der Freigabestellung,
- Figur 3
- eine schematische Ansicht eines Druckkopfes und eines Andruckelements in der Reinigungsstellung
mit Spalt, und
- Figur 4
- eine schematische Ansicht eines Druckkopfes und eines Andruckelements mit zusätzlichen
Zähnen.
[0021] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung 1 zur Reinigung eines
Druckkopfes 2, insbesondere von angetrockneten Tintenpartikeln und weiteren Schmutzpartikeln.
Die Vorrichtung 1 umfasst ein Reinigungskopfmodul 4. Weiter umfasst die Vorrichtung
1 einen Schlitten 5, wobei das Reinigungskopfmodul 4 beweglich, insbesondere verschwenkbar,
am Schlitten 5 befestigt ist. Hierbei ist das Reinigungskopfmodul 4 an einem freien
Ende 6 eines Schwenkarms 7 angeordnet, wobei der Schwenkarm 7 drehbar an dem Schlitten
5, insbesondere drehbar an einer Schlittenplatte 8, befestigt ist. Weiterhin umfasst
die Vorrichtung 1 ein Drehlager 9, welches eine Dreh- oder Schwenkbewegung des Schwenkarms
7 ermöglicht.
[0022] Die Vorrichtung 1 umfasst weiter eine Grundplatte 10. Diese Grundplatte 10 kann an
einem nicht näher dargestellten Drucktisch, insbesondere an einer Stirnseite des Drucktisches,
befestigt werden. Die Vorrichtung 1 umfasst weiter als Führungsschienen 12 ausgebildete
Führungselemente zur Führung einer Bewegung des Schlittens 5. Die Bewegung wird hierbei
in und entgegen einer Reinigungsrichtung RR geführt, die in Fig. 1 durch einen Pfeil
dargestellt ist. Der Schlitten 5 führt hierbei eine Linearbewegung in und entgegen
der Reinigungsrichtung RR aus. Wird der Schlitten 5 in und entgegen der Reinigungsrichtung
RR bewegt, so wird auch das am Schlitten 5 beweglich befestigte Reinigungskopfmodul
4 in und entgegen der Reinigungsrichtung RR bewegt.
[0023] Weiter umfasst die Vorrichtung 1 eine Einrichtung zur Bewegung des Schlittens 5.
Diese Einrichtung kann einen Motor 13, insbesondere einen Servomotor, umfassen, der,
insbesondere dessen Abtriebswelle, über einen Spindelantrieb mit einer Spindel 14
mit dem Schlitten 5 mechanisch verbunden ist. Bei einer Rotation der Abtriebswelle
bewegt sich der Schlitten 5 entlang der Spindel 14, wobei dessen Bewegung durch die
Führungsschienen 12 geführt wird.
[0024] Weiter umfasst die Vorrichtung 1 ein als Tuch 15 ausgebildetes Reinigungselement,
wobei zumindest ein Abschnitt des Tuches 15 von dem Reinigungskopfmodul 4 gehalten
wird. Das Tuch 15 kann strukturiert und/oder mit einem Flor, insbesondere hochflorig
gebildet sein.
[0025] Weiter weist die Vorrichtung 1 eine Tuchspendeeinrichtung 16 und eine Tuchaufnahmeeinrichtung
17 auf. Durch die Tuchspendeeinrichtung 16 wird das Reinigungstuch 15 in Form einer
Rollenware bereitgestellt, wobei das Reinigungstuch 15 von der Tuchspendeeinrichtung
16, die als ein mit dem Reinigungstuch 15 umwickelbarer Zylinder ausgebildet ist,
abgewickelt werden kann. Von der Tuchaufnahmeeinrichtung 17, die ebenfalls als ein
mit dem Reinigungstuch 15 umwickelbarer Zylinder ausgebildet ist, wird das Reinigungstuch
15 als Rollenware aufgenommen, insbesondere aufgewickelt. Die Vorrichtung 1 umfasst
weiter eine Einrichtung 18 zur Bewegung des Reinigungstuches 15. Die Einrichtung 18
kann insbesondere als Servomotor ausgebildet sein, der mechanisch mit der Tuchaufnahmeeinrichtung
17, insbesondere mit dem Zylinder der Tuchaufnahmeeinrichtung 17, gekoppelt ist. Mittels
der Einrichtung 18 kann die Tuchaufnahmeeinrichtung 17 rotiert werden, wodurch das
Reinigungstuch 15 aufgewickelt und hierbei von der Tuchspendeeinrichtung 16 abgewickelt
wird. Die Tuchspendeeinrichtung 16 , die Tuchaufnahmeeinrichtung 17 sowie die Einrichtung
18 sind an der Schlittenplatte 8 befestigt, wobei die Tuchspendeeinrichtung 16 und
die Tuchaufnahmeeinrichtung 17 drehbar an der Schlittenplatte 8 gelagert sind.
[0026] Das Reinigungskopfmodul 4 weist ein Andruckelement auf und ist mittels des Schlittens
5 in der Reinigungsrichtung RR und entgegen der Reinigungsrichtung RR entlang der
Führungsschiene 12 bewegbar. Außerdem kann das Reinigungskopfmodul 4 zwischen einer
in Figur 2 dargestellten Freigabestellung und einer in Figur 3 dargestellten Reinigungsstellung
vertikal verstellt werden. Durch die insbesondere vertikale Verstellung des Reinigungskopfmoduls
4 in die Reinigungsstellung wird das Andruckelement 3 gegen eine Druckkopfunterseite
22 des Druckkopfes 2 gedrückt. Dies ermöglicht die Reinigung des Druckkopfes 2, insbesondere
der Druckkopfdüsen. Beim Verstellen des Reinigungskopfmoduls 4 in oder entgegen der
Reinigungsrichtung RR lässt sich dann der Druckkopf 2 reinigen. Nach der Reinigung
wird, insbesondere durch vertikales Verfahren des Schlittens 5, das Reinigungskopfmodul
4 in die Freigabestellung verstellt, in der das Andruckelement 3 vom Druckkopf 2 gelöst
ist, der Druckkopf folglich nicht gereinigt wird.
[0027] Druckköpfe 2 weisen üblicherweise an der Druckkopfunterseite 22 mindestens eine,
meistens mehrere Vertiefungen 19 in Form von Druckkopfdüsen oder Zwischenräumen auf.
Demgegenüber weist nun erfindungsgemäß das Andruckelement 3 an der der Druckkopfunterseite
22 zugewandten Seite mindestens einen Vorsprung 11 oder auch Zapfen auf, der in der
Reinigungsstellung in der mindestens einen Vertiefung 19 des Druckkopfes zumindest
teilweise aufgenommen ist. Somit kann der Druckkopf 2 zusätzlich in den Vertiefungen
19 durch die jeweiligen Vorsprünge 11 gereinigt werden. Bevorzugt sind die Vorsprünge
11 und die Vertiefungen 19 komplementär zueinander ausgebildet. Somit sind die Druckkopfunterseite
22 und das Andruckelement 3, an der der Druckunterseite 22 zugewandten Seite komplementär
zueinander ausgebildet. Das Andruckelement 3 kann insbesondere austauschbar gestaltet
sein, so dass für jede Gestaltung/Ausbildung des Druckkopfes 2, insbesondere an dessen
Druckunterseite 22, ein dazu passendes, d.h. komplementär zum Druckkopf 2 gebildetes
Andruckelement 3 bereitgestellt werden kann. Dies ermöglicht es, die Vorrichtung 1
auch bei verschiedenen Tintenstrahldruckern 21 mit unterschiedlich ausgestalteten
Druckköpfen 2 zu verwenden.
[0028] Weiterhin weist das Andruckelement 3 eine an die Anzahl der an der Druckkopfunterseite
22 ausgebildeten Vertiefungen 19 angepasste Anzahl an Vorsprüngen 11 auf, wie dies
in den Figuren 2 bis 4 dargestellt ist, die in einer Reinigungsstellung in den jeweiligen
Vertiefungen 19 aufgenommen sind.
[0029] Figur 2 zeigt, dass die Ausgestaltung der Vorsprünge 11 angepasst ist an die Ausgestaltung
der Vertiefung 19, d.h. die geometrische Gestaltung des Vorsprungs 11 und der Vertiefung
19 stimmen miteinander überein.
[0030] In Figur 3 sind die Vorsprünge 11 derart ausgebildet, dass sie in der Reinigungsstellung
umfangsseitig mit Spiel 23 in der Vertiefung 19 derart aufgenommen sind, dass sie
innerhalb der Vertiefung 19, insbesondere in und/oder entgegen der Reinigungsrichtung
RR begrenzt bewegbar sind, wie durch den Doppelpfeil angedeutet ist. Durch eine begrenzte
hin- und her-Bewegung des Vorsprungs 11 in und entgegen der Reinigungsrichtung RR
kann durch zusätzliche Reibung das Reinigungsergebnis verbessert werden. Alternativ
oder zusätzlich kann der Vorsprung 11 als ein Vibrationskopf, insbesondere als ein
Ultraschallkopf gebildet sein, der Vibrationen, insbesondere im Ultraschallfrequenzbereich,
erzeugt. Die begrenzte Bewegung des Vorsprungs 11 innerhalb der Vertiefung 19 kann
folglich vorzugsweise ausschließlich durch den - im Ultraschallfrequenzbereich - vibrierend
ausgebildeten Vorsprung 11 erfolgen. Alternativ kann der Vorsprung 11 innerhalb der
Vertiefung 19 begrenzt bewegbar, also verfahrbar, ausgebildet sein und zusätzlich
in Vibration - beispielsweise im Ultraschallfrequenzbereich - versetzbar sein. Durch
die Vibrationen des Vorsprungs 11, insbesondere im Ultraschallfrequenzbereich im Bereich
zwischen 20kHz und 400kHz, kann angetrocknete Tinte noch besser aus der Vertiefung
gelöst werden. Der Vorsprung 11 kann zumindest teilweise, insbesondere an seiner Oberfläche
aus einem piezokeramischen Material gebildet sein, welches sich beim Anlegen einer
Spannung dehnt oder zusammenzieht.
[0031] Figur 4 zeigt, dass der Vorsprung 11 an seiner der Druckkopfunterseite 22 zugewandten
Seite eine Mehrzahl an zusätzlichen Zähnen 20 aufweist. Dadurch wird die Reinigungsfläche
des Reinigungskopfes 4 vergrößert. Darüber hinaus kann in den zwischen zwei Zähnen
20 ausgebildeten Zahnzwischenräumen Tintenreste oder sonstiger Schmutz aufgenommen
werden. Alternativ oder zusätzlich können an dem mindestens einen Zahn 20 oder in
einem zwischen zwei Zähnen 20 ausgebildeten Zahnzwischenraum eine nicht näher dargestellte
Bürste angeordnet werden, um die Reinigungswirkung weiter zu verbessern. Weiterhin
kann alternativ oder zusätzlich auch mindestens einer der Zähne 20 - insbesondere
im Ultraschallbereich - vibrierend ausgebildet sein.
[0032] Die Figuren 2 und 4 zeigen darüber hinaus, dass auf der der Druckkopfunterseite 22
zugewandten Seite des Andruckelements 3 ein Tuch 15 angeordnet ist. Dieses kann strukturiert
und/oder auch mit einem Flor, insbesondere hochflorig gebildet sein. Alternativ oder
zusätzlich kann dort auch eine Bürste angeordnet sein.
[0033] Das Verfahren zur Reinigung eines Druckkopfes 2 umfasst die folgenden Schritte: Aus
der Freigabestellung wird der Schlitten 5 und damit das Reinigungskopfmodul 4 auf
den Druckkopf 2 zubewegt und somit in die Reinigungsstellung verstellt. Dabei wird
das Andruckelement 3 des Reinigungskopfmoduls 4 gegen die Druckkopfunterseite 22 gedrückt.
Der mindestens eine Vorsprung/die Vorsprünge 11 werden in die jeweiligen Vertiefungen
19 zumindest teilweise aufgenommen, so dass sowohl die Vertiefungen 19 mittels des
Tuches 15 als auch die Fläche der Druckkopfunterseite 22 gereinigt wird. Für die Reinigung
der Druckkopfunterseite 22 und damit der Druckdüsen, wird dann das Reinigungskopfmodul
4 entlang der Führungsschiene 12 in Reinigungsrichtung RR verstellt um den gesamten
Druckkopf 2 abzufahren. Um die Reinigungswirkung zu verstärken kann optional der Schlitten
5 begrenzt in und entgegen der Reinigungsrichtung RR derart hin- und herbewegt werden,
dass der Vorsprung 11 innerhalb der Vertiefung 19 ebenfalls begrenzt hin- und herbewegt
wird. Vorzugsweise kann der der Vorsprung 11 oder zumindest einer der Zähne 20 in
der Reinigungsstellung, insbesondere im Ultraschallfrequenzbereich vibrieren. Das
heißt die begrenzte Hin- und Herbewegung des Vorsprungs 11 innerhalb der Vertiefung
19, und die dadurch erzeugte Reibung, kann ausschließlich durch Vibration, insbesondere
durch Ultraschall, realisiert werden, oder der Vorsprung 11 ist begrenzt innerhalb
der Vertiefung hin- und her-verfahrbar, wobei der Vorsprung 11 oder zumindest einer
der Zähne 20 zusätzlich im Ultraschallfrequenzbereich vibriert. Diese zusätzliche
Reibung verbessert das Reinigungsergebnis. Nach erfolgter Reinigung des Druckkopfes
2 wird das Andruckelement 3 vom Druckkopf 2 wieder gelöst. Dabei werden der Vorsprung/die
Vorsprünge 11 aus den Vertiefungen 19 entfernt und der Reinigungskopf 4 wird wieder
in die Freigabestellung verstellt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0034]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Druckkopf
- 3
- Andruckelement
- 4
- Reinigungskopfmodul
- 5
- Schlitten
- 6
- freies Ende
- 7
- Schwenkarm
- 8
- Schlittenplatte
- 9
- Drehgelenk
- 10
- Grundplatte
- 11
- Vorsprung
- 12
- Führungsschiene
- 13
- Motor
- 14
- Spindel
- 15
- Tuch
- 16
- Tuchspendeeinrichtung
- 17
- Tuchaufnahmeeinrichtung
- 18
- Motor
- 19
- Vertiefung
- 20
- Zahn
- 21
- Tintenstrahldrucker
- 22
- Druckkopfunterseite
- 23
- Spalt
1. Vorrichtung (1) zur Reinigung eines Druckkopfes (2) mit einem Reinigungskopfmodul
(4), wobei das Reinigungskopfmodul (4) ein auswechselbares Andruckelement (3) aufweist
und zwischen einer Reinigungsstellung, in der das Andruckelement gegen eine Druckkopfunterseite
(22) des Druckkopfes (2) gedrückt ist, und einer Freigabestellung, in der das Andruckelement
(3) vom Druckkopf (2) gelöst ist, verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Andruckelement (3) an der der Druckkopfunterseite (22) zugewandten Seite mindestens
einen Vorsprung (11) aufweist, der in einer Reinigungsstellung in einer an der Druckkopfunterseite
(22) ausgebildeten Vertiefung (19) aufgenommen ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Vorsprung (11) und die mindestens eine Vertiefung (19) komplementär
zueinander ausgebildet sind.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Andruckelement (3) eine an die Anzahl der an der Druckkopfunterseite (22) ausgebildeten
Vertiefungen (19) angepasste Anzahl an Vorsprüngen (11) aufweist, die in einer Reinigungsstellung
in den jeweiligen Vertiefungen (19) aufgenommen sind.
4. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgestaltung des Vorsprungs (11) angepasst ist an die Ausgestaltung der Vertiefung
(19).
5. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (11) derart ausgebildet ist, dass er in der Reinigungsstellung umfangsseitig
mit Spiel in der Vertiefung (19) derart aufgenommen ist, dass er innerhalb der Vertiefung
(19) begrenzt bewegbar ist.
6. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (11) an seiner der Druckkopfunterseite (22) zugewandten Seite mindestens
einen zusätzlichen Zahn (20) aufweist.
7. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf der der Druckkopfunterseite (22) zugewandten Seite des Andruckelements (3) ein
Tuch (15) angeordnet ist.
8. Tintenstrahldrucker (21) mit einer Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
7.
9. Verfahren zur Reinigung eines Druckkopfes (2) mit einem Reinigungskopfmodul (4), welches
ein auswechselbares Andruckelement (3) aufweist, wobei das Reinigungskopfmodul (4)
aus einer Freigabestellung, in der das Andruckelement (3) vom Druckkopf (2) gelöst
ist, in eine Reinigungsstellung überführt wird, in der das Andruckelement (3) gegen
eine Druckkopfunterseite (22) gedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, dass beim Überführen des Andruckelements (3) in die Reinigungsstellung ein an einer der
Druckkopfunterseite (22) zugewandten Seite angeordneter Vorsprung (11) des Andruckelements
(3) in eine an der Druckkopfunterseite (22) ausgebildete Vertiefung (19) des Druckkopfs
(2) zur Druckkopf- oder Düsenreinigung eingerückt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (11) in der Reinigungsstellung innerhalb der Vertiefung (19) begrenzt
bewegt wird und/oder dass der Vorsprung (11) in der Reinigungsstellung innerhalb der
Vertiefung (19) vibriert.