[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Waschautomaten gemäß Anspruch
1 ferner betrifft die vorliegende Anmeldung einen Waschautomaten zum Waschen von Textilien
gemäß Anspruch 12.
[0002] Der Waschautomat umfasst einen Laugenbehälter, in dem eine Waschtrommel drehantreibbar
gelagert ist. Ferner verfügt der Waschautomat über einen Trommelantrieb, mittels dessen
die Waschtrommel um ihre Drehachse drehantreibbar ist. Der Waschautomat umfasst ferner
eine Zirkulationspumpe, mittels der in dem Laugenbehälter befindliche Flüssigkeit
in den Laugenbehälter zirkuliert werden kann, wobei die Zirkulationspumpe derart eingerichtet
ist, dass die Flüssigkeit auf Textilien förderbar ist, die sich in der Waschtrommel
befinden. Hierzu kann die Zirkulationspumpe insbesondere mit einer Flüssigkeitsleitung
zusammenwirken, mittels der die mittels der Zirkulationspumpe geförderte Flüssigkeit
zu einem oberen Ende der Waschtrommel leitbar ist, sodass im Zuge eines Betriebs der
Zirkulationspumpe die Flüssigkeit, die typischerweise in Bodennähe des Laugenbehälters
oder am Boden des Laugenbehälters entnommen wird, von oben auf die in der Waschtrommel
befindlichen Textilien leitbar ist. Ferner umfasst der Waschautomat mindestens einen
Füllstandsensor. Dieser ist dazu geeignet, Informationen betreffend einen Füllstand
des Laugenbehälters mit Flüssigkeit zu erfassen. Um diese Information zu verarbeiten,
verfügt der Waschautomat ferner über eine Steuereinrichtung, die in Daten übertragender
Weise mit dem Füllstandsensor verbunden ist, sodass die erfassten Informationen an
die Steuereinrichtung leitbar und mittels dieser verarbeitbar sind.
[0003] Im Stand der Technik ist es bereits bekannt, einen Sättigungszustand der in der Waschtrommel
befindlichen Textilien zu bestimmen. Dies ist für eine Wasserzulaufsteuerung von Bedeutung,
mittels der automatisiert gesteuert werden soll, wie viel Wasser in den Laugenbehälter
für einen jeweiligen Waschgang eingeleitet werden soll. Um den Sättigungszustand der
Textilien zu bestimmen, ist es zunächst erforderlich, einen Volumenstrom zu bestimmen,
der während eines Austreibzeitraums aus den Textilien austreibbar ist bzw. ausgetrieben
wird.
[0004] Zur Ermittlung dieses Volumenstroms ist es bekannt, die Zirkulationspumpe zu aktivieren
und zeitgleich eine Drehzahl der Waschtrommel so lange zu steigern, bis sich an einem
in dem Laugenbehälter verbauten Drucksensor ein zuvor definiertes Druckniveau einstellt.
Dieses Verfahren geht in der Regel damit einher, dass die Austreibdrehzahl der Waschtrommel
auf ein sehr hohes Niveau angehoben werden muss, was sowohl mit einer hohen mechanischen
Belastung für die Komponenten des Waschautomaten als auch mit hohen Lärmemissionen
einhergeht. Die Anhebung der Austreibdrehzahl auf das hohe Niveau ist erforderlich,
um genügend Wasser aus den Textilien auszutreiben, sodass an dem Drucksensor ein Druckanstieg
zuverlässig messbar ist. Wenn stattdessen mit geringerer Drehzahl Wasser ausgetrieben
werden soll, kann der Volumenstrom nicht immer zuverlässig ermittelt werden. Das gilt
vor allem dann, wenn die Waschtrommel mit relativ wenig Wäsche beladen ist, beispielsweis
mit 1 kg oder 2 kg.
[0005] Der vorliegenden Anmeldung liegt die Aufgabe zugrunde, den Volumenstrom von aus den
Textilien ausgetriebener Flüssigkeit zuverlässiger bestimmen zu können.
[0006] Die zugrunde liegende Aufgabe wird erfindungsgemäß mittels des Verfahrens mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den
zugehörigen Unteransprüchen.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren wird wie nachfolgend dargelegt ausgeführt: Die Waschtrommel
wird um ihre Drehachse drehangetrieben. Dies kann insbesondere derart erfolgen, dass
die Waschtrommel eine konstante Basisdrehzahl aufweist. Gleichzeitig wird die Zirkulationspumpe
betrieben, sodass in dem Laugenbehälter befindliche Flüssigkeit auf die Textilien
gefördert wird. Dieser Betriebszustand wird so lange aufrechterhalten, bis der Füllstand
des Laugenbehälters einen zuvor definierten Wert annimmt. Die Überwachung des Füllstands
erfolgt mittels des Füllstandsensors, der entsprechende Informationen erfasst.
[0008] Bevorzugt werden die Informationen mittels des Füllstandsensors fortwährend erfasst.
Unter "fortwährend" ist in diesem Zusammenhang eine Erfassung der Informationen mit
einer bestimmten Abtastfrequenz zu verstehen. Letztere beträgt vorteilhafterweise
mindestens 50 Hz, vorzugsweise mindestens 100 Hz.
[0009] Nachdem der Füllstand des Laugenbehälters den definierten Wert erreicht hat, wird
die Zirkulationspumpe abgeschaltet. Der definierte Wert, der zu dieser Zäsur führt,
kann beispielsweise 0 mm Wassersäule betragen. In diesem Szenario wird die Zirkulationspumpe
mithin erst abgeschaltet, nachdem sämtliche Flüssigkeit, die sich in dem Laugenbehälter
befindet, mittels der Zirkulationspumpe auf die Textilien gefördert ist, sodass in
dem Laugenbehälter keine Flüssigkeit mehr ansteht. Zwar ist davon auszugehen, dass
aufgrund des Drehantriebs der Waschtrommel beständig Flüssigkeit aus den Textilien
in den Laugenbehälter austritt. Diese Flüssigkeit wird jedoch unmittelbar mittels
der Zirkulationspumpe zurück auf die Textilien zirkuliert. Alternativ ist es ebenso
denkbar, dass der definierte Wert des Füllstands, nach dessen Erreichen die Zirkulationspumpe
abgeschaltet wird, einer Füllung des Laugenbehälters mit einem bestimmten, von null
verschiedenen Volumen von Flüssigkeit entspricht. Die Waschtrommel wird bis zum Abschalten
der Zirkulationspumpe mit ihrer Basisdrehzahl drehangetrieben.
[0010] Die Abschaltung der Zirkulationspumpe "nach dem Erreichen des definierten Werts"
kann im Sinne der vorliegenden Anmeldung zum einen eine unmittelbare Abschaltung in
dem Moment meinen, in dem der definierte Wert erreicht wird. Zum anderen ist es denkbar,
dass die Abschaltung der Zirkulationspumpe erst nach einer gewissen Karenzzeit nach
dem Erreichen des definierten Werts erfolgt, beispielsweise nach einigen Sekunden.
Somit ist es denkbar, dass der Füllstand des Laugenbehälters den definierten Wert,
beispielsweise 0 mm Wassersäule, erreicht und die Zirkulationspumpe beispielsweise
erst fünf Sekunden nach diesem Zeitpunkt abgeschaltet wird.
[0011] In jedem Fall wird die Waschtrommel weiter drehangetrieben, wobei aufgrund der nicht
mehr aktiven Zirkulationspumpe die aus den Textilien ausgetrieben Flüssigkeit sich
sukzessive in dem Laugenbehälter sammelt. Um den Volumenstrom der aus den Textilien
ausgetriebenen Flüssigkeit zu erhöhen (insbesondere bei geringer Beladung der Waschtrommel)
und auf diese Weise die Messbarkeit des Volumenstroms zu verbessern, wird die Drehzahl
der Waschtrommel nach dem Abschalten der Zirkulationspumpe von der Basisdrehzahl auf
eine demgegenüber erhöhte Austreibdrehzahl gesteigert. Die Waschtrommel kann demgemäß
beispielsweise für die Dauer eines definierten Austreibzeitraums, über den hinweg
der Volumenstrom bestimmt werden soll, mit der Austreibdrehzahl drehangetrieben werden.
Beispielsweise können die Basisdrehzahl 400 U/min und die demgegenüber gesteigerte
Austreibdrehzahl 500 U/min betragen.
[0012] Während die Waschtrommel in der beschriebenen Weise drehangetrieben wird, werden
mittels des Füllstandsensors Informationen betreffend den Füllstand des Laugenbehälters
erfasst. Diese Informationen werden an die Steuereinrichtung geleitet und mittels
dieser verarbeitet. Daraufhin wird der Volumenstrom der ausgetrieben Flüssigkeit ermittelt.
Hierzu werden die Informationen des Füllstandsensors verarbeitet, wobei beispielsweise
ein jeweiliger Füllstand des Laugenbehälters mit einem bekannten Volumen ausgetriebener
Flüssigkeit korrespondieren kann. Der Zusammenhang zwischen dem Füllstand und dem
Volumen der ausgetriebenen Flüssigkeit, die sich bei Vorliegen des Füllstands in dem
Laugenbehälter befindet, ist über eine Geometrie des Laugenbehälters gegeben. Da diese
Geometrie bekannt ist, kann das Volumen der ausgetriebenen Flüssigkeit unmittelbar
aus einem jeweils erfassten Füllstand abgeleitet werden. Es ist denkbar, dass das
Volumen der ausgetriebenen Flüssigkeit als eine Funktion des Füllstands des Laugenbehälters
mit Flüssigkeit darstellbar ist. Weiterhin ist es denkbar, dass zu mindestens einem
definierten Füllstand, der mittels mindestens eines Füllstandsensors erfasst wird,
das Volumen der in dem Laugenbehälter vorhandenen Flüssigkeit bekannt ist. Bevorzugt
ist die Information, dass bei einem definierten Füllstand ein bestimmtes Volumen der
Flüssigkeit in dem Laugenbehälter vorhanden ist, zu mehreren verschiedenen Füllständen
bekannt, wobei die verschiedenen Füllstände mittels verschiedener Füllstandsensoren
oder mittels eines einzigen Füllstandsensors erfassbar sind bzw. erfasst werden. Das
Volumen der ausgetriebenen Flüssigkeit entspricht hierbei der Differenz der Volumina
von in dem Laugenbehälter befindlicher Flüssigkeit, die bei den beiden Füllständen
vorgelegen haben.
[0013] Mit dem bekannten Volumen der ausgetriebenen Flüssigkeit ist es zur Ermittlung des
Volumenstroms noch erforderlich, das Volumen durch eine Dauer eines Austreibzeitraums
zu dividieren, über den hinweg das Volumen aus den Textilien ausgetrieben wurde. Das
Ergebnis beschreibt einen Volumenstrom, beispielsweise in der Dimension Liter pro
Minute [I/m], der gemittelt während des Austreibzeitraums aus den Textilien ausgetrieben
wurde.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren hat viele Vorteile. Insbesondere ist es nicht wie
im Stand der Technik erforderlich, die Drehzahl der Waschtrommel für längere Zeit
auf ein sehr hohes Niveau (im Stand der Technik sind regelmäßig über 1000 U/min erforderlich)
anzuheben. Stattdessen kann grundsätzlich die Ermittlung des Volumenstroms der ausgetriebenen
Flüssigkeit mit einer ungleich geringeren Basisdrehzahl der Waschtrommel ermittelt
werden, beispielsweise von 350 U/min. Mittels der Erfindung ist im Übrigen für den
Fall vorgesorgt, dass nur ein betragsmäßig vergleichsweise geringer Volumenstrom bei
der Basisdrehzahl aus den Textilien austritt. Dies kann insbesondere der Fall sein,
wenn die Waschtrommel nur mit einer geringen Menge von Textilien befüllt ist, beispielsweise
mit 1 kg oder 2 kg. In diesem Fall wird wie beschrieben die Drehzahl der Waschtrommel
- vorzugsweise vorübergehend - auf die Austreibdrehzahl angehoben, sodass der Volumenstrom
vergrößert wird. Hierbei gilt der Zusammenhang, dass eine umso größere Drehzahl der
Waschtrommel zu einem umso stärkeren Austritt von Flüssigkeit aus den Textilien, das
heißt zu einem betragsmäßig größeren Volumenstrom führt. Die Austreibdrehzahl ist
hierbei bevorzugt immer noch deutlich unter den Werten, die im Stand der Technik üblich
sind, sodass die mechanische Belastung auf die Komponenten des Waschautomaten ebenso
verringert sind, wie die Lärmemissionen des Waschautomaten im Zuge der Durchführung
des Verfahrens. Falls erforderlich kann die Austreibdrehzahl gleichwohl ohne Weiteres
auch deutlich jenseits von 1000 U/min liegen, beispielsweise bei 1.600 U/min.
[0015] In besonders bevorzugter Ausgestaltung erstreckt sich der Austreibzeitraum zwischen
zwei Zeitpunkten, zu denen jeweils bekannt ist, mit welchem Volumen der Flüssigkeit
der Laugenbehälter gefüllt war. Hierbei kann ein erster Zeitpunkt insbesondere der
Zeitpunkt der Abschaltung der Zirkulationspumpe sein, zu dem gemäß der vorstehenden
Erläuterung der Füllstand des Laugenbehälters beispielsweise 0 mm Wassersäule betragen
kann. Als zweiter Zeitpunkt kann insbesondere ein Zeitpunkt gewählt werden, zu dem
mittels des mindestens einen Füllstandsensors ein bestimmter, von null verschiedener
Füllstand des Laugenbehälters erfasst wird. Bei dieser Ausgestaltung entspricht das
Volumen, das während des Austreibzeitraums aus den Textilien ausgetrieben wurde, dem
Volumen, das sich aus dem mittels des Füllstandsensors erfassten Füllstand zum zweiten
Zeitpunkt ergibt.
[0016] Die Dauer des Austreibzeitraums entspricht hierbei vorteilhafterweise der zeitlichen
Differenz zwischen den beiden genannten Zeitpunkten. Damit sind sämtliche Werte für
die vorstehend beschriebene Division des Volumens durch die Dauer des Austreibzeitraums
bekannt, sodass der gemittelte Volumenstrom der ausgetriebenen Flüssigkeit ermittelt
werden kann.
[0017] Gemäß vorstehender Erläuterung ist es entsprechend vorteilhaft, wenn die Zeitpunkte,
die einen Anfang und ein Ende des Austreibzeitraums definieren, solche sind, zu denen
jeweils der Füllstand des Laugenbehälters mit Flüssigkeit einen zuvor definierten
Wert erreicht hat. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass zu bekannten Füllständen
besonders einfach das Volumen der ausgetriebenen Flüssigkeit ermittelt werden kann,
da die Füllstände, deren Werte festgelegt werden, mit Volumina von in dem Laugenbehälter
befindliche Flüssigkeit verknüpft werden können. Dies kann insbesondere dadurch erfolgen,
dass der Laugenbehälter vorab mit Flüssigkeit bis auf einen jeweiligen Füllstand gefüllt
wird, woraufhin das Volumen der in den Laugenbehälter eingelassenen Flüssigkeit gemessen
wird ("Auslitern"). Dies kann selbstverständlich auch digital anhand entsprechender
Konstruktionsmodelle ermittelt werden.
[0018] Dementsprechend kann es besonders vorteilhaft sein, wenn das Volumen der über die
Dauer des Austreibzeitraums ausgetriebenen Flüssigkeit anhand von Füllständen ermittelt
wird, die zu den Zeitpunkten vorlagen, zwischen denen sich der Austreibzeitraum erstreckt.
Die Füllstände entsprechen dabei jeweils einer Füllung des Laugenbehälters mit einem
bestimmten Volumen der Flüssigkeit. Die sich hierdurch ergebenden Vorteile sind vorstehend
bereits dargelegt.
[0019] Ebenfalls ist es denkbar, dass nicht die Füllstände vorab festgelegt werden, deren
Erreichen den Austreibzeitraum definiert, sondern umgekehrt der Austreibzeitraum festgelegt
wird, das heißt die beiden Zeitpunkte, die den Anfang und das Ende des Austreibzeitraums
definieren. Zu diesen definierten Zeitpunkten wird jeweils mittels des mindestens
einen Füllstandsensors der Füllstand des Laugenbehälters mit Flüssigkeit ermittelt,
wobei die Füllstände jeweils mit einem Volumen von Flüssigkeit korrespondieren, das
sich zu den Zeitpunkten jeweils in dem Laugenbehälter befunden hat. Das Volumen der
in dem Austreibzeitraum ausgetriebenen Flüssigkeit ergibt sich zu der Differenz der
Volumina der Flüssigkeit am Anfang und am Ende des Austreibzeitraums. Die Dauer des
Austreibzeitraums ist ebenfalls bekannt (zeitliche Differenz zwischen Anfang und Ende
des Austreibzeitraums), sodass alle Werte für die Ermittlung des gemittelten Volumenstroms
vorliegen.
[0020] Bevorzugt sind sowohl der Anfang als auch das Ende des Austreibzeitraums derart gewählt,
dass die Waschtrommel während des gesamten Austreibzeitraums mit der Austreibdrehzahl
drehangetrieben wird. Auf diese Weise ist der Volumenstrom der Flüssigkeit, die aus
den Textilien austritt, möglichst groß und entsprechend gut messtechnisch erfassbar.
[0021] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens umfasst selbiges einen
Vorbereitungsabschnitt, der in der Struktur des Anspruchs 1 chronologisch vor dem
erstgenannten Verfahrensschritt a) durchgeführt wird. Die im Anspruch 1 genannten
Verfahrensschritte können im Sinne der vorliegenden Anmeldung als einem Messabschnitt
des Verfahrens zugehörig angesehen werden, wobei - falls vorhanden - der Vorbereitungsabschnitt
zeitlich vor dem Messabschnitt durchgeführt wird.
[0022] In dem Vorbereitungsabschnitt kann die Drehzahl der Waschtrommel auf die Basisdrehzahl
angehoben werden, bevor die Zirkulationspumpe angeschaltet wird. Hierbei wird die
Waschtrommel ausgehend von einem Startwert, beispielsweise 300 U/min, sukzessive beschleunigt,
wodurch aufgrund der ausgeschalteten Zirkulationspumpe Flüssigkeit aus den Textilien
ausgetrieben wird und sich in dem Laugenbehälter sammelt.
[0023] Bevorzugt wird die Drehzahl so lange weiter gesteigert, bis mittels des Füllstandsensors
ein zuvor definierter Wert des Füllstands der Laugenbehälters erfasst wird. Sobald
dieser Wert erreicht ist, wird die Drehzahl der Waschtrommel nicht weiter gesteigert.
Die sodann erreichte Drehzahl bildet im Weiteren die "Basisdrehzahl" des Verfahrens.
Die Zirkulationspumpe wird daraufhin aktiviert, sodass der Messabschnitt des Verfahrens
beginnen kann.
[0024] Weiterhin kann es von besonderem Vorteil sein, wenn eine Masse aller in der Waschtrommel
befindlichen Textilien ermittelt wird. Dies kann insbesondere mittels eines Massenträgheitsverfahrens
erfolgen, wobei vorzugsweise die Masse der Textilien ermittelt wird, während sich
diese in einem trockenen Zustand befinden. Der Parameter der Masse der Textilien,
vorzugsweise vorliegend in einem trockenen Zustand, kann ebenfalls als Eingangsparameter
für weitere Auswertungen herangezogen werden.
[0025] Sofern die Masse ermittelt wird, kann es besonders vorteilhaft sein, wenn die Austreibdrehzahl
mittels der Steuereinrichtung automatisch in Abhängigkeit der Masse aller in der Waschtrommel
befindlichen Textilien gewählt wird. Wie bereits angedeutet, ist die Anwendung des
Verfahrens dann besonders sinnvoll, wenn nur eine geringe Masse Textilien in der Waschtrommel
vorliegen. In welchem Maß die Drehzahl der Waschtrommel von der Basisdrehzahl ausgehend
angehoben werden sollte, das heißt von welchem Betrag die Austreibdrehzahl sein sollte,
wird bevorzugt davon abhängig gemacht, welche Masse von Textilien vorhanden ist. Dabei
gilt, dass eine umso geringe Masse zu einer umso größeren Austreibdrehzahl führt.
Indem die Masse der Textilien messtechnisch erfasst wird, ist die automatische Wahl
der Austreibdrehzahl, beispielsweise gemäß einer zuvor definierten Funktion zwischen
Masse von Textilien und Austreibdrehzahl, besonders sinnvoll, damit der Waschautomat
nutzerunabhängig optimal betrieben werden kann.
[0026] Auch kann es besonders vorteilhaft sein, eine Menge der in den Laugenbehälter eingeleiteten
Flüssigkeit zu erfassen, wobei vorzugsweise ein Einlaufsensor verwendet wird. Ein
solcher Sensor kann beispielsweise von einem Flügelradzähler gebildet sein, mittels
dessen ein Volumen der in den Laugenbehälter eingeleiteten Flüssigkeit erfasst wird.
Hierdurch ist bekannt, wie viel Flüssigkeit sich insgesamt in dem Laugenbehälter befindet,
während das Verfahren durchgeführt wird.
[0027] Sofern die Menge der in den Laugenbehälter eingeleiteten Flüssigkeit ermittelt wird,
kann es besonders vorteilhaft sein, wenn die Austreibdrehzahl mittels der Steuereinrichtung
automatisch in Abhängigkeit der Menge der Flüssigkeit gewählt wird. Dieses Vorgehen
folgt der Überlegung, dass bei einer geringen Menge von Flüssigkeit, die insgesamt
in den Laugenbehälter eingeleitet wurde, mutmaßlich der Volumenstrom von Flüssigkeit,
die aus den Textilien ausgetrieben wird, ebenfalls gering ausfallen und entsprechend
messtechnisch schwieriger erfassbar sein wird. In welchem Maß die Drehzahl der Waschtrommel
von der Basisdrehzahl ausgehend angehoben werden sollte, das heißt von welchem Betrag
die Austreibdrehzahl sein sollte, wird demgemäß bevorzugt davon abhängig gemacht,
welche Menge von Flüssigkeit vorhanden ist. Dabei gilt, dass eine umso geringe Menge
zu einer umso größeren Austreibdrehzahl führt. Indem die Menge der Flüssigkeit messtechnisch
erfasst wird, ist die automatische Wahl der Austreibdrehzahl, beispielsweise gemäß
einer zuvor definierten Funktion zwischen Menge von Flüssigkeit und Austreibdrehzahl,
besonders sinnvoll, damit der Waschautomat nutzerunabhängig optimal betrieben werden
kann.
[0028] Sofern sowohl die Masse der Textilien als auch die Menge der eingeleiteten Flüssigkeit
ermittelt werden, ist es weiterhin besonders vorteilhaft, wenn die Austreibdrehzahl
mittels der Steuereinrichtung automatisch in Abhängigkeit sowohl der Menge der in
den Laugenbehälter eingeleiteten Flüssigkeit als auch der Masse aller in der Waschtrommel
befindlichen Textilien festgelegt wird. Hierdurch wird die Austreibdrehzahl für jeden
Einzelfall individuell automatisch bestimmt, sodass die Ermittlung des gemittelten
Volumenstroms besonders zuverlässig erfolgen kann. Die Funktion der Austreibdrehzahl
in Abhängigkeit von der Masse der Textilien und der Menge der Flüssigkeit kann anhand
empirischer Untersuchungen vorab festgelegt werden.
[0029] Die zugrunde liegende Aufgabe wird ferner mittels eines Waschautomaten mit den Merkmalen
des Anspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den zugehörigen
Unteransprüchen.
[0030] Die Steuereinrichtung des erfindungsgemäßen Waschautomaten ist dazu vorgesehen und
eingerichtet, den Trommelantrieb und die Zirkulationspumpe in Abhängigkeit der von
dem Füllstandsensor erfassten Informationen derart zu betreiben, dass die Verfahrensschritte
des erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführt werden. Mithin ist der Waschautomat
besonders gut dazu geeignet, das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen. Die sich
hierdurch ergebenden Vorteile sind vorstehend bereits dargelegt. Insbesondere kann
ein Volumenstrom von über die Dauer eines Austreibzeitraums aus den in der Waschtrommel
befindlichen Textilien ausgetriebener Flüssigkeit besonders zuverlässig ermittelt
werden, und zwar selbst dann, wenn die Masse von in der Waschtrommel befindlicher
Textilien vergleichsweise gering ist.
[0031] Der Waschautomat ist dann besonders vorteilhaft, wenn er über mindestens einen Einlaufsensor
zur Erfassung von Informationen betreffend eine in den Laugenbehälter eingeleitete
Menge der Flüssigkeit verfügt. Der Einlaufsensor kann insbesondere dazu ausgebildet
sein, ein Volumen sämtlicher in den Laugenbehälter eingeleiteten Flüssigkeit zu ermitteln.
Hierzu kann der Einlaufsensor beispielsweise von einem Flügelradzähler gebildet sein.
[0032] Weiterhin kann ein solcher Waschautomat vorteilhaft sein, bei dem mindestens ein
Füllstandsensor von einem Drucksensor oder einem Kontaktsensor gebildet ist. Insbesondere
bei einer Ausgestaltung des Füllstandsensors als Drucksensor kann dieser bevorzugt
einem Boden des Laugenbehälters zugeordnet sein, das heißt insbesondere im Boden des
Laugenbehälters wirken. Auf diese Weise kann mittels des Füllstandsensors ein hydraulischer
Druck von in dem Laugenbehälter befindlicher Flüssigkeit ermittelt werden, wodurch
auf eine Füllhöhe des Laugenbehälters gemessen vom Boden geschlossen werden kann.
Entsprechend kann mit einem solchen Füllstandsensor besonders gut der Füllstand des
Laugenbehälters ermittelt werden. In Kenntnis der Geometrie des Laugenbehälters kann
anhand dieser Informationen ebenfalls das Volumen der Flüssigkeit ermittelt werden,
das in dem Laugenbehälter ansteht.
[0033] Sofern der Füllstandsensor von einem Kontaktsensor gebildet ist, ist es vorteilhaft,
wenn dieser in einem vertikal gemessenen Abstand vom Boden des Laugenbehälters angeordnet
ist. Bei dieser Ausgestaltung können die Informationen des Füllstandsensors dahingehend
interpretiert werden, dass in dem Moment, in dem der Füllstandsensor mit Flüssigkeit
in Kontakt tritt, der Laugenbehälter mit einem bestimmten Volumen von Flüssigkeit
gefüllt ist, der mit einer dem Abstand des Füllstandsensor von dem Boden des Laugenbehälters
entsprechenden Füllhöhe des Laugenbehälters mit Flüssigkeit korrespondiert. In Kenntnis
einer Geometrie des Laugenbehälters ist auf diese Weise das Volumen der in dem Laugenbehälter
befindlichen Flüssigkeit bekannt.
[0034] Weiterhin kann es besonders vorteilhaft sein, wenn der Waschautomat eine Mehrzahl
von Füllstandsensoren umfasst, die in verschiedenen Abständen von dem Boden des Laugenbehälters
angeordnet sind. Auf diese Weise können zu verschiedenen Zeitpunkten während eines
Austreibens von Flüssigkeit aus den in der Waschtrommel befindlichen Textilien die
Volumina der Flüssigkeit ermittelt werden, die sich zu diesen Zeitpunkten in dem Laugenbehälter
befunden haben. Bei dieser Ausgestaltung können die Zeitpunkte insbesondere dadurch
definiert sein, dass die Füllstandsensoren jeweilig erstmalig in Kontakt mit der Flüssigkeit
getreten sind. Hieraus kann der Rückschluss gezogen werden, dass der Laugenbehälter
zu diesen Zeitpunkten jeweils mit einem Volumen der Flüssigkeit gefüllt ist bzw. war,
das mit einer Füllhöhe des Laugenbehälters korrespondiert, die dem Abstand des jeweiligen
Füllstandsensors von dem Boden des Laugenbehälters entspricht. Die Zeitpunkte, zu
denen die Füllstandsensoren in Kontakt mit der Flüssigkeit treten, sind besonders
gut dazu geeignet, den Anfang und das Ende des Austreibzeitraums zu definieren, während
die Volumina, die mit den erfassten Füllständen korrespondieren, besonders gut geeignet
sind, das Volumen zu ermitteln, das während der Dauer des Austreibzeitraums aus den
Textilien ausgetrieben wurde. Die Füllstandsensoren sind bei dieser Ausgestaltung
bevorzugt von Kontaktsensoren gebildet.
[0035] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- Eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Waschautomaten,
- Figur 2
- Eine Drehzahlkurve einer Waschtrommel während eines Bestriebs des Waschautomaten gemäß
Figur 1.
[0036] Ein Ausführungsbeispiel, das in den
Figuren 1 und 2 veranschaulicht ist, umfasst einen Waschautomaten
1, der einen Laugenbehälter
2 sowie eine innerhalb des Laugenbehälters
2 drehantreibbare Waschtrommel
4 umfasst. Die Waschtrommel
4 ist um eine Drehachse
3 drehantreibbar gelagert, wobei die Waschtrommel
4 mittels eines in der Figur nicht dargestellten Trommelantriebs drehantreibbar ist.
In der Waschtrommel
4 sind Textilien
6 gelagert, die mittels des Waschautomaten
1 gewaschen werden sollen.
[0037] Ferner umfasst der Waschautomat
1 eine Zirkulationspumpe
5, die dazu vorgesehen und eingerichtet ist, in dem Laugenbehälter
2 befindliche Flüssigkeit auf die in der Waschtrommel
4 befindlichen Textilien
6 zu leiten. Hierzu wirkt die Zirkulationspumpe
5 mit einer Flüssigkeitsleitung
7 zusammen, die die zirkulierte Flüssigkeit zu einem oberen Ende der Waschtrommel
4 leitet, sodass die zirkulierte Flüssigkeit von oben auf die Textilien
6 fallen kann. An einem der Zirkulationspumpe
5 abgewandten Ende der Flüssigkeitsleitung
7 kann hierzu beispielsweise eine in der Figur nicht dargestellte Düse angeordnet sein.
Die Absaugung der Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter
2 mittels der Zirkulationspumpe
5 erfolgt im Bereich des Bodens
13 des Laugenbehälters
2, sodass die Zirkulationspumpe
5 sämtliche in dem Laugenbehälter
2 befindliche Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter
2 entnehmen kann.
[0038] Ferner umfasst der Waschautomat
1 eine Zuleitung
14, mittels der Flüssigkeit ausgehend von einer in der Figur nicht dargestellten Flüssigkeitsversorgung
in den Laugenbehälter
2 einleitbar ist, wobei zur Förderung der Flüssigkeit in den Laugenbehälter
2 in dem gezeigten Beispiel eine Pumpe
15 vorgesehen ist. In der Zuleitung
14 ist in dem gezeigten Beispiel ein Einlaufsensor
10 angeordnet, der hier von einem Flügelradzähler gebildet ist. Der Einlaufsensor
10 ist mithin dazu geeignet, Informationen betreffend ein Volumen von in den Laugenbehälter
2 eingeleiteter Flüssigkeit zu erfassen.
[0039] Ferner umfasst der Waschautomat
1 einen Füllstandsensor
8. Dieser ist dem Boden
13 des Laugenbehälters
2 zugeordnet. Der Füllstandsensor
8 ist hier von einem Drucksensor gebildet, der dazu vorgesehen und eingerichtet sind,
fortwährend Informationen betreffend einen an einer Sensorfläche anstehenden hydraulischen
Druck zu erfassen, der in Form einer anstehenden Wassersäule auf den Drucksensor einwirkt.
Aus dem erfassten hydraulischen Druck ergibt sich unmittelbar eine Höhe eines Flüssigkeitsspiegels
der Flüssigkeit innerhalb des Laugenbehälters
2, an dem die Flüssigkeit zu einem jeweiligen Zeitpunkt steht. Mit anderen Worten ergibt
sich der Füllstand des Laugenbehälters
2.
[0040] Diese Informationen werden zu einer Steuereinrichtung
9 des Waschautomaten
1 geleitet, sodass die Steuereinrichtung
9 die mittels des Füllstandsensors
8 erfassten Informationen heranziehen kann, um den Betrieb des Waschautomaten
1 zu steuern. Die Steuereinrichtung
9 ist in dem gezeigten Beispiel ferner in Daten übertragender Weise mit dem Einlaufsensor
10 verbunden, sodass die mittels des Einlaufsensors
10 erfassten Informationen an die Steuereinrichtung
9 leitbar und ebenfalls mittels dieser verarbeitbar sind.
[0041] Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zunächst vor der Einleitung
von Flüssigkeit in den Laugenbehälter
2 mittels eines Massenträgheitsverfahrens eine Masse aller Textilien
6 bestimmt, die im trockenen Zustand in der Waschtrommel
4 vorliegen. In dem gezeigten Beispiel ist die Waschtrommel mit 2,0 kg Wäsche beladen.
Sodann wird mittels der Pumpe
15 Flüssigkeit durch die Zuleitung
14 in den Laugenbehälter
2 eingelassen. Hierbei wird mittels des Einlaufsensors
10 das Volumen der insgesamt eingeleiteten Flüssigkeit erfasst. Im Weiteren wird die
Waschtrommel
4 um ihre Drehachse
3 mittels des Trommelantriebs drehangetrieben und gleichzeitig die Zirkulationspumpe
5 betrieben, um die eingeleitete Flüssigkeit in die Textilien
6 einzubringen. Sodann wird in einem Vorbereitungsabschnitt des Verfahrens die Zirkulationspumpe
5 zunächst deaktiviert, sodass infolge eines weitergehenden Drehantriebs der Waschtrommel
4 Flüssigkeit aus den Textilien
6 ausgetrieben wird und sich in dem Laugenbehälter
2 sammelt. Zur Ermittlung einer Basisdrehzahl
11 für die Waschtrommel
4 wird die Drehzahl der Waschtrommel
4 sukzessive gesteigert, beispielsweise mit einer Beschleunigung von 20 U/min pro Sekunde.
Dies ist in
Figur 2 besonders gut anhand einer Drehzahlkurve
16 erkennbar, die in einem Koordinatensystem die an dessen x-Achse
17 abgetragene Zeit in Sekunden mit an dessen y-Achse
18 abgetragenen Umdrehungen der Waschtrommel
4 pro Minute in Verbindung bringt. Mittels des Füllstandsensors
8 wird dabei fortwährend der Füllstand des Laugenbehälters
2 erfasst. Sobald der Füllstand einen definierten Wert erreicht, der vorab eingestellt
wurde, wird die Drehzahl der Waschtrommel
4 nicht weiter gesteigert. Das erreichte Drehzahlniveau bildet fortan die Basisdrehzahl
11. Daraufhin wird die Zirkulationspumpe
5 wieder aktiviert, wodurch der Vorbereitungsabschnitt des Verfahrens abgeschlossen
ist.
[0042] Daran schließt sich ein Messabschnitt des Verfahrens an. In diesem Messabschnitt
wird die Waschtrommel
4 zunächst weiter mit ihrer zuvor ermittelten Basisdrehzahl
11 drehangetrieben. Mittels der Zirkulationspumpe
5 wird die in dem Laugenbehälter
2 befindliche Flüssigkeit über die Flüssigkeitsleitung
7 auf die in der Waschtrommel
4 befindlichen Textilien
6 geleitet. Dieser Vorgang wird in dem gezeigten Beispiel so lange aufrechterhalten,
bis mittels des Füllstandsensors
8 erfasst wird, dass der Füllstand des Laugenbehälters
2 0 mm Wassersäule beträgt. Mit anderen Worten ist zu diesem Zeitpunkt sämtliche Flüssigkeit,
die sich in dem Laugenbehälter
2 befindet, in die Textilien
6 eingebracht. Nach Ablauf einer Karenzzeit von hier fünf Sekunden wird daraufhin die
Zirkulationspumpe
5 deaktiviert, während die Waschtrommel
4 weiterhin mit der Basisdrehzahl
11 betrieben wird. Sodann wird die Drehzahl der Waschtrommel
4 ausgehend von der Basisdrehzahl
11 auf eine zuvor definierte Austreibdrehzahl
12 beschleunigt.
[0043] Infolge des andauernden Drehantriebs der Waschtrommel
4 mit der erhöhten Austreibdrehzahl
12 wird Flüssigkeit aus den Textilien
6 ausgetrieben, die sich daraufhin in dem Laugenbehälter
2 sammelt. Der Volumenstrom der ausgetriebenen Flüssigkeit ist aufgrund der vergleichsweise
hohen Austreibdrehzahl von hier 400 U/min von solchem Betrag, dass eine Veränderung
des Füllstands mittels des Füllstandsensors
8 gut erfassbar ist. Da der Füllstand des Laugenbehälters
2 fortwährend erfasst wird, hier mit einer Frequenz von 200 Hz, liegen Informationen
betreffend eine Veränderung des Füllstands über die Zeit vor. Zu einem definierten
Zeitpunkt nach dem Abschalten der Zirkulationspumpe
5, beispielsweise nach 20 Sekunden, wird der zu diesem Zeitpunkt vorliegende Füllstand
des Laugenbehälters
2 erfasst.
[0044] Für die Ermittlung des gemittelten Volumenstroms wird zu dem Füllstand, der zu dem
definierten Zeitpunkt vorlag, ein korrespondierendes Volumen der Flüssigkeit ermittelt,
das sich in dem Laugenbehälter
2 zu diesem Zeitpunkt befindet bzw. befunden hat. Der Wert dieses Volumens, der mit
dem Füllstand des Laugenbehälters
2 korrespondiert, kann insbesondere aus einer vorherigen Ermittlung bekannt sein. Da
zum Zeitpunkt des Abschaltens der Zirkulationspumpe
5 der Füllstand des Laugenbehälters
2 null war, entspricht das zu dem definierten Zeitpunkt ermittelte Volumen demjenigen
Volumen, das seit dem Abschalten der Zirkulationspumpe
5 aus den Textilien
6 ausgetrieben wurde. Die korrespondierenden Zeitpunkte, d.h. der Zeitpunkt des Abschaltens
der Zirkulationspumpe
5 zum einen und der definierte Zeitpunkt 20 Sekunden nach dem Abschalten der Zirkulationspumpe
5 zum anderen, markieren den Anfang und das Ende eines Austreibzeitraums, über dessen
Dauer hinweg das ermittelte Volumen aus den Textilien
6 ausgetrieben wurde. Diese Dauer des Austreibzeitraums beträgt hier entsprechend 20
Sekunden. Mittels Division des ermittelten Volumens durch die Dauer des Austreibzeitraums
wird schließlich der gemittelte Volumenstrom ermittelt.
[0045] In dem gezeigten Beispiel wird die Austreibdrehzahl
12 mittels der Steuereinrichtung
9 automatisch eingestellt, wobei die Wahl der Austreibdrehzahl
12 in Abhängigkeit sowohl das Volumen bzw. die Menge der in den Laugenbehälter
2 eingeleiteten Flüssigkeit, die mittels des Einlaufsensors
10 erfasst wurde, als auch der Masse der in der Waschtrommel
4 befindlichen Textilien
6 getroffen wird. Die Auswahl der Austreibdrehzahl
12 basiert auf empirischen Modellen, die auf der Steuereinrichtung
9 hinterlegt sind.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Waschautomat
- 2
- Laugenbehälter
- 3
- Drehachse
- 4
- Waschtrommel
- 5
- Zirkulationspumpe
- 6
- Textilien
- 7
- Flüssigkeitsleitung
- 8
- Füllstandsensor
- 9
- Steuereinrichtung
- 10
- Einlaufsensor
- 11
- Basisdrehzahl
- 12
- Austreibdrehzahl
- 13
- Boden
- 14
- Zuleitung
- 15
- Pumpe
- 16
- Drehzahlkurve
- 17
- x-Achse
- 18
- y-Achse
1. Verfahren zum Betrieb eines Waschautomaten (1), der Waschautomat (1) umfassend
- einen Laugenbehälter (2),
- eine in dem Laugenbehälter (2) angeordnete, um eine Drehachse (3) drehantreibbare
Waschtrommel (4),
- einen Trommelantrieb zum Drehantrieb der Waschtrommel (4) um ihre Drehachse (3),
- eine Zirkulationspumpe (5) zur Förderung von in dem Laugenbehälter (2) befindlicher
Flüssigkeit auf in der Waschtrommel (4) befindliche Textilien (6),
- mindestens einen Füllstandsensor (8) zur Erfassung von Informationen betreffend
einen Füllstand des Laugenbehälters (2) mit Flüssigkeit,
- eine Steuereinrichtung (9),
das Verfahren umfassend die folgenden Verfahrensschritte:
a) Die Waschtrommel (4) wird mit einer Basisdrehzahl (11) um ihre Drehachse (3) drehangetrieben;
b) Die Zirkulationspumpe (5) wird betrieben, in dem Laugenbehälter (2) befindliche
Flüssigkeit auf die Textilien (6) zu fördern, bis die von dem Füllstandsensor (8)
erfassten Informationen ergeben, dass der Füllstand des Laugenbehälters (2) einen
zuvor definierten Wert erreicht hat;
c) Nachdem der Füllstand den definierten Wert erreicht hat, wird die Zirkulationspumpe
(5) abgeschaltet;
d) Die Waschtrommel (4) wird weiter drehangetrieben, wodurch Flüssigkeit aus den Textilien
(8) ausgetrieben wird und sich in dem Laugenbehälter (2) sammelt, wobei die Drehzahl
der Waschtrommel (4) von der Basisdrehzahl (11) auf eine Austreibdrehzahl (12) angehoben
wird;
e) Informationen betreffend den Füllstand des Laugenbehälters (2) werden mittels des
Füllstandsensors (8) erfasst und an die Steuereinrichtung (9) geleitet;
f) Die Informationen werden mittels der Steuereinrichtung (9) derart verarbeitet,
dass ein anhand mindestens eines Füllstands ermitteltes Volumen ausgetriebener Flüssigkeit
durch eine Dauer eines Austreibzeitraums dividiert wird, wodurch ein über den Austreibzeitraum
gemittelter Volumenstrom der ausgetriebenen Flüssigkeit ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllstand, bei dessen Vorliegen die Zirkulationspumpe (5) abgeschaltet wird,
0 mm Wassersäule beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Austreibzeitraum zeitgleich mit der Abschaltung der Zirkulationspumpe (5) oder
nach dem Abschalten der Zirkulationspumpe (5) beginnt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Waschtrommel (4) zumindest während eines Teils des Austreibzeitraums, vorzugsweise
während des gesamten Austreibzeitraums, mit der Austreibdrehzahl (12) betrieben wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Vorbereitungsabschnitt, in dem die Drehzahl der Waschtrommel (4) bei abgeschalteter
Zirkulationspumpe (5) sukzessive auf die Basisdrehzahl (11) angehoben wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass diejenige Drehzahl der Waschtrommel (4) als Basisdrehzahl (11) definiert wird, bei
der der Füllstand des Laugenbehälters (2) einen zuvor definierten Wert erreicht, wobei
vorzugsweise die Anhebung der Drehzahl in dem Moment, in dem der Wert erreicht wird,
beendet wird, sodass die Drehzahl der Waschtrommel (4) zumindest vorübergehend auf
dem Niveau der Basisdrehzahl (11) verbleibt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Masse aller in der Waschtrommel (4) befindlichen Textilien (6) ermittelt wird,
insbesondere mittels eines Massenträgheitsverfahrens, wobei vorzugsweise die Masse
der Textilien (6) ermittelt wird, während sich diese in einem trockenen Zustand befinden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Austreibdrehzahl (12) mittels der Steuereinrichtung (9) automatisch in Abhängigkeit
der Masse aller in der Waschtrommel (4) befindlichen Textilien gewählt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Menge der in den Laugenbehälter (2) eingeleiteten Flüssigkeit erfasst wird,
insbesondere mittels eines Einlaufsensors (10).
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Austreibdrehzahl (12) mittels der Steuereinrichtung (9) automatisch in Abhängigkeit
der Menge der in den Laugenbehälter (2) eingeleiteten Flüssigkeit gewählt wird.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 8 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Austreibdrehzahl (12) mittels der Steuereinrichtung (9) automatisch in Abhängigkeit
sowohl der Masse aller in der Waschtrommel (4) befindlichen Textilien als auch der
Menge der in den Laugenbehälter (2) eingeleiteten Flüssigkeit gewählt wird.
12. Waschautomat (1) zum Waschen von Textilien (6), umfassend
- einen Laugenbehälter (2),
- eine in dem Laugenbehälter (2) angeordnete, um eine Drehachse (3) drehantreibbare
Waschtrommel (4),
- einen Trommelantrieb zum Drehantrieb der Waschtrommel (4) um ihre Drehachse (3),
- eine Zirkulationspumpe (5) zur Förderung von in dem Laugenbehälter (2) befindlicher
Flüssigkeit auf in der Waschtrommel (4) befindliche Textilien (6),
- mindestens einen Füllstandsensor (8) zur Erfassung von Informationen betreffend
einen Füllstand des Laugenbehälters (2) mit Flüssigkeit,
- eine Steuereinrichtung (9),
wobei die Steuereinrichtung (9) in Daten übertragender Weise mit dem Füllstandsensor
(8) verbunden ist,
wobei die Steuereinrichtung (9) dazu vorgesehen und eingerichtet ist, den Trommelantrieb
und die Zirkulationspumpe (5) in Abhängigkeit der von dem Füllstandsensor (8) erfassten
Informationen wie folgt zu betreiben:
a) Die Waschtrommel (4) wird mit einer Basisdrehzahl (11) um ihre Drehachse (3) drehangetrieben;
b) Die Zirkulationspumpe (5) wird betrieben, in dem Laugenbehälter (2) befindliche
Flüssigkeit auf die Textilien (6) zu fördern, bis die von dem Füllstandsensor (8)
erfassten Informationen ergeben, dass der Füllstand des Laugenbehälters (2) einen
zuvor definierten Wert erreicht hat;
c) Nachdem der Füllstand den definierten Wert erreicht hat, wird die Zirkulationspumpe
(5) abgeschaltet;
d) Die Waschtrommel (4) wird weiter drehangetrieben, wodurch Flüssigkeit aus den Textilien
(8) ausgetrieben wird und sich in dem Laugenbehälter (2) sammelt, wobei die Drehzahl
der Waschtrommel (4) von der Basisdrehzahl (11) auf eine Austreibdrehzahl (12) angehoben
wird;
e) Informationen betreffend den Füllstand des Laugenbehälters (2) werden mittels des
Füllstandsensors (8) erfasst und an die Steuereinrichtung (9) geleitet;
f) Die Informationen werden mittels der Steuereinrichtung (9) derart verarbeitet,
dass ein anhand mindestens eines Füllstands ermitteltes Volumen ausgetriebener Flüssigkeit
durch eine Dauer eines Austreibzeitraums dividiert wird, wodurch ein über den Austreibzeitraum
gemittelter Volumenstrom der ausgetriebenen Flüssigkeit ermittelt wird.
13. Waschautomat (1) nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch mindestens einen Einlaufsensor (10) zur Erfassung von Informationen betreffend eine
in den Laugenbehälter (2) eingeleitete Flüssigkeitsmenge.
14. Waschautomat (1) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllstandsensor (8) als Drucksensor ausgebildet ist, wobei vorzugsweise der Füllstandsensor
(8) in einem Bodenbereich eines Bodens (13) des Laugenbehälters (2) angeordnet ist.