[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein Profilanordnungen, insbesondere Fassaden
oder Lichtdächer, in Brandschutzausführung.
[0002] Eine Profilanordnung der gattungsgemäßen Art wird beispielsweise in Fassaden- oder
Fenstersystemen eingesetzt, vorzugsweise um zwei Profile "auf Stoß" miteinander zu
verbinden. Hierbei kommt ein so genannter Stoßverbinder zum Einsatz, der auf dem ersten
Profil befestigt wird und in einen Hohlraum des zweiten Profils eingeschoben und dort
fixiert wird.
[0003] Der Stoßverbinder wird zunächst mittels einer formschlüssigen Verbindung, beispielsweise
durch eine Kombination aus einem T-förmigen Profil des Stoßverbinders und einer C-förmigen
Nut des ersten Profils, mit dem ersten Profil verbunden. Im Wesentlichen lässt sich
der Stoßverbinder zunächst noch in der Nut verschieben, aber nicht mehr herausziehen.
Schlussendlich wird der Stoßverbinder in einer Position in der Regel mittels einer
so genannten Stanzschraube fixiert. Die Stanzschraube weist einen Schraubenkopf, einen
Gewindeabschnitt und einen Stanzzapfen auf. Der Stanzzapfen ist zylindrisch ausgebildet
und weist einen geringeren Durchmesser, vornehmlich einen erheblich geringeren Durchmesser,
als der Gewindeabschnitt auf.
[0004] Um zwei auf Gehrung geschnittene Hohlprofile zu verbinden, ist es aus dem Fassadenbau
bekannt, einen ein- oder mehrteiligen Eckverbinder einzusetzen. Beispielsweise ist
ein solcher Eckverbinder aus der Druckschrift
EP 2 154 323 A2 bekannt. Er kann zur Ausbildung einer Verbindung zweier auf Gehrung geschnittener
Hohlprofile verwendet werden. Der Eckverbinder wird in die Hohlprofile eingebracht.
Ein Klebstoff wird so zwischen Eckverbinder und den Hohlprofilen eingebracht, dass
eine zuverlässige Verbindung erfolgt.
[0005] Damit eine Profilanordnung und insbesondere eine Fassaden- oder Fensteranordnung
die Anforderungen des Brandschutzes erfüllen kann, sind Maßnahmen zur Verminderung
der Entstehung bzw. der Ausbreitung eines Brandes vorzusehen. Schwachstellen innerhalb
eines Fassadensystems, beispielsweise bei einer vorgehängten Fassade, sind ungeteilte
Pfosten und Riegel im Bereich von Decken oder Trennwänden, deren Anschlüsse an den
Baukörper, und insbesondere Eck- oder Stoßverbinder, die zum Verbinden von zwei Hohlprofilen
dienen. Im Brandfall müssen aufgrund hoher Temperaturen in diesen Bereichen Verformungen
konstruktiv kompensiert werden. Zur Reduzierung der Hitzeausbreitung können unter
anderem Materialien Einsatz finden, die unter Hitze aufschäumen und abdichten, oder
auch verdampfende Materialien, welche die Hitzeausbreitung reduzieren.
[0006] Problematisch ist jedoch der Einsatz derartiger Materialien im Bereich eines Stoß-
oder Eckverbinders, da in diesem Bereich konstruktionsbedingt nur ein relativ geringer
Bauraum zur Verfügung steht. Die Integration derartiger die Hitzeausbreitung reduzierender
Materialien in einem Eck- oder Stoßverbinder sorgt zwangsläufig dazu, dass der Eck-
oder Stoßverbinder kleiner ausgeführt werden muss, was letztendlich nachteilig für
die erzielbare Tragfähigkeit der Fenster- bzw. Fassadenkonstruktion ist.
[0007] Ausgehend von dieser Problemstellung liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, einen
Verbinder zum Verbinden von Hohlprofile, insbesondere für Fassaden, Dächer, Fenster
oder Türen, anzugeben, wobei der Verbinder in Brandschutzausführung ausgeführt ist,
wobei dennoch die erzielbare Tragfähigkeit des Verbinders nicht reduziert wird.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs
1 gelöst.
[0009] Demgemäß betrifft die Erfindung insbesondere einen Verbinder zum Verbinden von Hohlprofilen,
insbesondere für Fassaden, Dächer, Fenster oder Türen, wobei der Verbinder mindestens
ein aus Metall, insbesondere Leichtmetall wie Aluminium, gebildetes Verbindungselement
und mindestens ein Kühlelement aus einem wärmebindenden Material aufweist.
[0010] Diesbezüglich ist insbesondere vorgesehen, dass das mindestens eine Kühlelement unmittelbar
benachbart zu einer Seitenfläche, insbesondere einer Innen- und/oder Außenseitenfläche,
des Verbindungselements angeordnet ist.
[0011] Insbesondere ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, dass das mindestens eine Kühlelement
in einen Spaltraum zwischen insbesondere der Außenseitenfläche des Verbindungselements
und einer Innenseitenfläche eines der mit dem Verbinder zu verbindenden Hohlprofilen
angeordnet ist.
[0012] Denkbar ist es in diesem Zusammenhang, dass das mindestens eine Kühlelement in den
Spaltraum zwischen der insbesondere Außenseitenfläche des Verbindungselements und
der Innenseitenfläche des Hohlprofiles eingeschoben ist, insbesondere nach dem Verbinden
des Verbindungselements mit dem Hohlprofil.
[0013] Alternativ hierzu ist es auch denkbar, dass das mindestens eine Kühlelement über
mindestens eine Außenseitenfläche des Verbindungselements mit dem Verbindungselement
verbunden, insbesondere form- und/oder kraftschlüssig verbunden ist.
[0014] Das mindestens eine Kühlelement kann beispielsweise über mindestens eine Außenseitenfläche
des Verbindungselements mit dem Verbindungselement verbunden, insbesondere form- und/oder
kraftschlüssig verbunden, sein.
[0015] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen auf der Hand:
Dadurch, dass der Verbinder ein insbesondere aus Aluminium gebildetes Verbindungselement
aufweist, kann bei Reduzierung des Gewichts des Verbinders eine erhöhte Tragfähigkeit
des Verbindungsbereichs der Hohlprofile erzielt werden. Da der Schmelzpunkt des Materials
des Verbindungselements niedriger liegt als die im Brandfall zu erwartende, die Hohlprofile
beaufschlagende Temperatur, ist zum Verhindern eines Abschmelzens des Verbindungselements
ein von außen mit dem Verbindungselement verbundenes Kühlelement vorgesehen. Mit Hilfe
dieses Kühlelements kann wirksam ein Versagen des Verbinders im Brandfall über eine
vorgegebene Sicherheitszeitdauer verhindert werden.
[0016] Dadurch, dass das Kühlelement an mindestens einer Außenseitenfläche des Verbindungselements
mit dem Verbindungselement angeordnet oder insbesondere form- und/oder kraftschlüssig
verbunden ist, ist das eigentliche Verbindungselement konstruktiv unverändert, und
es kann mit dem Verbindungselement die notwendige Tragfähigkeit des Verbindungsbereichs
beibehalten werden.
[0017] Als Kühlelement kommen unterschiedliche Ausführungsformen in Frage. Beispielsweise
ist es denkbar, dass das Kühlelement als eine die Außenseitenfläche des Verbindungselements
zumindest teil- oder bereichsweise abdeckende Platte oder ein ähnlicher Formkörper
aus einem wärmebindenden, hydrophilen Adsorber mit hohem Wasseranteil ausgeführt ist.
[0018] Gemäß bevorzugten Realisierungen der erfindungsgemäßen Lösung ist vorgesehen, dass
das Kühlelement als Formkörper aus einem wärmebindenden, hydrophilen Adsorber mit
hohem Wasseranteil besteht, wobei der Adsorber vorzugsweise Alaun und Gips enthält.
Beim Alaun handelt es sich um so genannte Metalldoppelsalze, die in der Lage sind,
in sehr hohem Grad gewichtsbezogen Kristallwasser zu speichern.
[0019] Es hat sich als zweckmäßig erweisen, Kalium-Alaun zu verwenden, welches chemisch
als Kalium-Aluminium-Sulfat-12-Hydrat bezeichnet wird. Dieses Kalium-Alaun ist in
der Lage, ca. 45% Kristallwasser pro Gewichtseinheit physikalisch zu binden. Das Freisetzen
des Kristallwassers aus dem Kalium-Alaun in reiner Form erfolgt bei 73°C. Aufgrund
der Dichte des Alauns von 1,1 g/cm
3 ergibt sich volumenbezogen ein Anteil des eingelagerten Kristallwassers von ca. 50%.
[0020] Denkbar in diesem Zusammenhang ist es beispielsweise, dass das Kalium-Alaun in eine
Gipsmatrix eingebettet ist und sich bezüglich der Aushärtung des Gips völlig neutral
verhält, so dass die daraus hergestellten Formteile ausreichende Stabilität für ihre
Anwendung im Brandschutz besitzen. Insbesondere können derartige Formteile problemlos
vorzugsweise form- und/oder kraftschlüssig an mindestens einer Außenseitenfläche des
zu schützenden Verbindungselements angeordnet bzw. verbunden werden.
[0021] Die als Kühlmittel dienenden Formteile, die mit einem hydrophilen Adsorber versehen
sind, bestehen vorzugsweise zu 50% aus einem modifizierten Gips und zu 50% aus Kalium-Alaun.
Da der Gips wie auch das Alaun eine Dichte von 1,1 g/cm
3 haben, ist dieses Verhältnis gewichts- und volumenbezogen. Der Energieverzehr eines
solchen als Kühlmittel dienenden Formteils beträgt ca. 1.100 J/cm
3. Obwohl Kalium-Alaun für sich allein eine Wirktemperatur von 73°C hat, wird die Wirktemperatur
in Verbindung mit dem Gips auf einen höheren Wert, nämlich ca. 85°C verlegt. Dies
ergibt sich daraus, dass das im Alaun freiwerdende Wasser durch einfaches Aufsaugen
durch den Gips bis zur Temperatur von 85°C gehalten wird, bevor es in die Dampfphase
überführt wird. Es tritt hier eine günstige Wirktemperatur ein, die in ausreichender
Distanz zu den Gebrauchstemperaturen liegt, die unter Umständen 70°C bei direkter
Sonnenbestrahlung erreichen kann.
[0022] Die Kombination von Gips und Alaun hat den weiteren Vorteil, dass das im Gips gebundene
Kristallwasser erst bei einer Wirktemperatur von 125°C freigesetzt wird und sich diese
mehrstufige Kristallwasserfreisetzung positiv auf den Kühlungsverlauf des Verbindungselements
auswirkt, welches mit dem entsprechenden Kühlelement versehen ist. Darüber hinaus
findet bei ca. 215°C eine nochmalige geringe Freisetzung von im Gips gebundenem Wasser
statt, die aber von eher untergeordneter Bedeutung ist.
[0023] Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung jedoch nicht auf Kühlmittel beschränkt,
die aus Kalium-Alaun in einer Gipsmatrix bestehen. Weitere mögliche wassergebundene
Kühlmittel sind kommerziell beispielsweise unter der Bezeichnung Palstop Pax H, Roku
V2, Roku V3, Roku ENEX, Kerafix 2002002 bzw. Roku Coolfix 1000, Promaxon Typ A, Promatect
L.
[0024] In vorteilhafter Weise weist das Kühlelement mindestens eine Materialausformung auf,
die form- und/oder kraftschlüssig mit mindestens einer zur Materialausformung des
Kühlelements zumindest teil- und/oder bereichsweise komplementär ausgeführten Materialausformung
des Verbindungselements zusammenwirkt. In einer denkbaren Realisierung dieser Ausführungsform
ist das Kühlelement in mindestens eine Nut des Verbindungselements einclipsbar.
[0025] Insbesondere ist es denkbar, dass das Kühlelement als ein die mindestens eine Außenseitenfläche
des Verbindungselements zumindest teil- oder bereichsweise abdeckender Formkörper,
beispielsweise in Gestalt einer Platte, ausgeführt ist.
[0026] Der Verbinder kann beispielsweise als Stoßverbinder zum winkligen Verbinden von jeweils
ein Anschlussprofil und ein Aufsteckprofil umfassenden Hohlprofilen ausgeführt sein.
In diesem Zusammenhang ist es denkbar, dass das Verbindungselement des als Stoßverbinder
ausgeführten Verbinders an dem Anschlussprofil insbesondere mittels Stifte oder Schrauben
befestigt oder befestigbar ist, wobei bei aufgesetztem Aufsteckprofil das Verbindungselement
mit dem mindestens einen Kühlelement in dem als Hohlprofil ausgeführten Aufsteckprofil
aufgenommen ist.
[0027] Alternativ hierzu ist es aber auch denkbar, dass der Verbinder als Eckverbinder zum
Verbinden zweier auf Gehrung geschnittener Hohlprofile ausgeführt ist. Das Verbindungselement
kann zwei Abschnitte aufweisen, die in einem Eckbereich aneinander angrenzen, wobei
der Eckbereich bei dem Verbinden der Hohlprofile im Bereich der Gehrungsfuge angeordnet
ist.
[0028] Insbesondere bei der Ausgestaltung des Verbinders als Eckverbinder bietet es sich
an, dass das mindestens eine Kühlelement zumindest teil- und/oder bereichsweise und
vorzugsweise vollständig eine insbesondere gemeinsame Außenseitenfläche der beiden
Abschnitte des Verbindungselements abdeckt.
[0029] Die Erfindung betrifft ferner eine Anordnung umfassend ein als Hohlprofil ausgeführtes
Anschlussprofil, ein als Hohlprofil ausgeführtes Aufsteckprofil sowie einen als Stoßverbinder
ausgeführten Verbinder der zuvor genannten erfindungsgemä-βen Art, wobei das Anschlussprofil
und das Aufsteckprofil miteinander unter Verwendung des Stoßverbinders verbunden sind.
[0030] Bei der erfindungsgemäßen Anordnung ist vorzugsweise vorgesehen, dass das Anschlussprofil
als Innenschale einer wärmegetrennten Profilanordnung ausgeführt ist, bei welcher
das Anschlussprofil über Isolierstege mit einem als Außenschale ausgeführten Hohlprofil
verbunden ist. Dabei sollte das mindestens eine Kühlmittel vorzugsweise an einer von
dem als Außenschale ausgeführten Hohlprofil wegzeigenden Außenseitenfläche des Stoßverbinders
angeordnet sein.
[0031] Die Erfindung betrifft ferner eine Anordnung umfassend zwei auf Gehrung geschnittene
Hohlprofile sowie einen als Eckverbinder ausgeführten Verbinder der zuvor genannten
erfindungsgemäßen Art, wobei die beiden auf Gehrung geschnittenen Hohlprofile miteinander
unter Verwendung des innerhalb der Hohlprofile aufgenommenen Eckverbinders verbunden
sind.
[0032] Auch bei dieser Ausgestaltung ist es von Vorteil, dass die beiden auf Gehrung geschnittenen
Hohlprofile jeweils als Innenschale einer wärmegetrennten Profilanordnung ausgeführt
sind, bei welcher das als Innenschale ausgeführte Hohlprofil über Isolierstege mit
einem als Außenschale ausgeführten Hohlprofil verbunden ist. Vorzugsweise ist dabei
das mindestens eine Kühlelement an einer von dem als Außenschale ausgeführten Hohlprofil
wegzeigenden Außenseitenfläche des Eckverbinders angeordnet.
[0033] Nachfolgend werden Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verbinders unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben.
[0034] Es zeigen:
- FIG. 1A
- schematisch und in einer Draufsicht eine erste exemplarische Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verbinders, der als Stoßverbinder ausgebildet ist;
- FIG. 1B
- schematisch und in einer Schnittansicht die exemplarische Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verbinders gemäß FIG. 1A;
- FIG. 2A
- schematisch und in einer Draufsicht eine zweite exemplarische Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verbinders, der als Stoßverbinder ausgebildet ist;
- FIG. 2B
- schematisch und in einer Schnittansicht die exemplarische Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verbinders gemäß FIG. 2A;
- FIG. 3A
- schematisch und in einer Draufsicht eine dritte exemplarische Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verbinders, der als Stoßverbinder ausgeführt ist;
- FIG. 3B
- schematisch und in einer Schnittansicht die exemplarische Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verbinders gemäß FIG. 3A;
- FIG. 4A
- schematisch und in einer Draufsicht eine vierte exemplarische Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verbinders, der als Eckverbinder ausgeführt ist;
- FIG. 4B
- schematisch und in einer Querschnittsansicht die exemplarische Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verbinders gemäß FIG. 4A;
- FIG. 5A
- schematisch und in einer Draufsicht eine fünfte exemplarische Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verbinders;
- FIG. 5B
- schematisch und in einer Querschnittsansicht die exemplarische Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verbinders gemäß FIG. 5A;
- FIG. 6A
- schematisch und in einer Draufsicht eine sechste exemplarische Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verbinders, der als Eckverbinder ausgeführt ist; und
- FIG. 6B
- schematisch und in einer Querschnittsansicht die exemplarische Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verbinders gemäß FIG. 6A.
[0035] Zunächst wird unter Bezugnahme auf die Darstellungen in FIG. 1 bis FIG. 3 eine erste
exemplarische Ausführungsvariante einer Profilanordnung in Brandschutzausführung beschrieben.
[0036] Die Profilanordnung umfasst im Wesentlichen ein erstes Profil, welches als Anschlussprofil
4 ausgeführt ist, sowie ein zweites Profil, welches als Aufsteckprofil ausgeführt
ist. Das Anschlussprofil 4 ist als Innenschale einer wärmegetrennten Profilanordnung
ausgeführt, bei welcher das Anschlussprofil 4 über Isolierstege mit einem als Außenschale
ausgeführten Profil verbunden ist.
[0037] Das Aufsteckprofil ist ebenfalls als Innenschale einer wärmegetrennten Profilanordnung
ausgeführt, bei welcher das Aufsteckprofil über Isolierstege mit einem als Außenschale
ausgeführten Profil verbunden ist.
[0038] Bei den Profilen handelt es sich vorzugsweise um längliche Profile, insbesondere
Hohlprofile, vorzugsweise aus Aluminium. Das Aufsteckprofil steht vorzugsweise senkrecht
auf dem Anschlussprofil 4 und weist zumindest einen Hohlprofilabschnitt bzw. eine
Hohlkammer auf.
[0039] Die in FIG. 1 bis FIG. 3 gezeigte Anordnung weist ferner einen zwischen dem Anschlussprofil
4 und dem Aufsteckprofil angeordneten Stoßverbinder 1 auf.
[0040] Bei dem Stoßverbinder 1 handelt es sich um ein Formteil, welches an dem Anschlussprofil
4 befestigt ist, wobei der Stoßverbinder 1 in die Hohlkammer des Aufsteckprofils 5
eingeschoben und an dem Aufsteckprofil befestigt werden kann. In der Regel handelt
es sich bei dem Stoßverbinder 1 um ein bearbeitetes stranggepresstes Verbindungselement
aus beispielsweise Aluminium mit einem im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt.
[0041] Wie in FIG. 1 bis FIG. 3 dargestellt, weist der Stoßverbinder 1 ferner ein Kühlmittel
3 aus einem wärmebindenden Material auf. Das Kühlmittel 3 ist über eine Außen- und/oder
Innenseitenfläche eines Verbindungselements 2 des Stoßverbinders 1 mit dem Verbindungselement
2 insbesondere form- und/oder kraftschlüssig verbunden.
[0042] Beispielsweise kann das Kühlelement in mindestens eine Nut des Verbindungselements
2 eingeclipst sein.
[0043] Im Einzelnen sind in FIG. 1A, B bis FIG. 3A, B Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verbinders 1 gezeigt, wobei bei diesen Ausführungsformen der Verbinder 1 als Stoßverbinder
1 zum winkligen Verbinden von jeweils ein Anschlussprofil 4 und ein Aufsteckprofil
umfassenden Hohlprofilen ausgeführt ist.
[0044] Wie es insbesondere den Querschnittsansichten gemäß FIG. 1B, FIG. 2B und FIG. 3B
entnommen werden kann, zeichnet sich die exemplarische Ausführungsform des als Stoßverbinder
1 ausgeführten Verbinders dadurch aus, dass der Verbinder 1 ein aus Metall, insbesondere
Leichtmetall wie Aluminium, gebildetes Verbindungselement 2 sowie mindestens ein Kühlelement
3 aus einem wärmebindenden Material aufweist. Dabei ist vorgesehen, dass das mindestens
eine Kühlelement 3 über mindestens eine Außen- und/oder Innenseitenfläche des Verbindungselements
2 mit dem Verbindungselement 2 insbesondere form- und/oder kraftschlüssig verbunden
ist.
[0045] Bei den in FIG. 1 bis FIG. 3 gezeigten exemplarischen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verbinders 1 ist vorgesehen, dass das Kühlelement 3 als ein die mindestens eine Außenfläche
des Verbindungselements 2 zumindest teil- oder bereichsweise abdeckender Formkörper,
insbesondere in Gestalt einer Platte, ausgeführt ist.
[0046] Das wärmebindende Material des Kühlelements ist insbesondere ein wärmebindendes,
hydrophiles Adsorbermaterial mit einem hohen Wasseranteil. Hierbei bietet es sich
an, dass das wärmebindende, hydrophile Adsorbermaterial Alaun und vorzugsweise Kalium-Alaun
aufweist, welches in einer Gipsmatrix eingebunden sein kann.
[0047] Wie es insbesondere den Querschnittsansichten in FIG. 1B, FIG. 2B und FIG. 3B entnommen
werden kann, ist der dort als Stoßverbinder 1 ausgeführte Verbinder mit dem bereits
genannten Verbindungselement 2 versehen, wobei das Verbindungselement 2 an dem Anschlussprofil
4 mittels Stifte oder Schrauben 6 befestigt ist. Bei aufgesetztem Aufsteckprofil ist
dabei das Verbindungselement 2 mit dem mindestens einen Kühlelement 3 in dem als Hohlprofil
ausgeführten Aufsteckprofil aufgenommen.
[0048] Bei der in FIG. 1A und FIG. 1B gezeigten Ausführungsform des erfindungsgemä-βen Verbinders
1 ist insbesondere vorgesehen, dass das mindestens eine Kühlelement 3 zumindest teil-
und/oder bereichsweise und vorzugsweise vollständig eine insbesondere gemeinsame Außenseitenfläche
der beiden Abschnitte des Verbindungselements 2 abdeckt. Allerdings ist die vorliegende
Erfindung nicht auf diese Ausgestaltung beschränkt.
[0049] Wie es beispielsweise in FIG. 2A und FIG. 2B angedeutet ist, ist es ebenfalls denkbar,
dass das mindestens eine Kühlelement 3 eine Innenseitenfläche des Verbindungselements
2 abdeckt.
[0050] Auch ist es - wie in FIG. 3A und FIG. 3B angedeutet - grundsätzlich denkbar, sowohl
auf der Außenseitenfläche als auch auf der Innenseitenfläche des Verbindungselements
2 jeweils ein entsprechendes Kühlelement 3 vorzusehen.
[0051] In FIG. 4 bis FIG. 6 ist schematisch und in einer isometrischen Explosionsansicht
eine andere Ausgestaltungsvariante der Profilanordnung in Brandschutzausführung gezeigt.
[0052] Bei dieser Ausführungsvariante kommen zwei in einer Gehrungsschnittfläche aufeinanderstoßende
Rahmenprofile zum Einsatz, die auf einen als Verbinder 1 ausgeführten Eckwinkel aufgesetzt
und mit diesem verbunden sind.
[0053] Auch bei der in FIG. 4 bis FIG. 6 gezeigten Ausführungsvariante sind die beiden auf
Gehrung geschnittenen Hohlprofile jeweils als Innenschale einer wärmegetrennten Profilanordnung
ausgeführt, bei welcher das als Innenschale ausgeführte Hohlprofil über Isolierstege
mit einem als Außenschale ausgeführten Profil, insbesondere Hohlprofil verbunden ist.
[0054] Der als Eckverbinder ausgeführte Verbinder 1 ist wieder mit einem Kühlelement 3 versehen,
welches über eine Außen- und/oder Innenseitenfläche des Verbindungselements 2 mit
dem Verbindungselement 2 insbesondere form- und/oder kraftschlüssig verbunden ist.
[0055] Im Einzelnen ist in FIG. 4A, B, FIG. 5A, B und FIG. 6A, B eine alternative Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Verbinders 1 zum Verbinden von Hohlprofilen, insbesondere für
Fassaden, Dächer, Fenster oder Türen, dargestellt. Bei dieser Ausführungsvariante
ist der Verbinder 1 jedoch nicht als Stoßverbinder, sondern als Eckverbinder zum Verbinden
zweier auf Gehrung geschnittener Hohlprofile ausgeführt.
[0056] Dabei weist der Verbinder 1 ein aus Metall, insbesondere Leichtmetall wie Aluminium,
gebildetes Verbindungselement 2 auf, wobei das Verbindungselement 2 zwei Abschnitte
aufweist, die in einem Eckbereich aneinander angrenzen, und wobei der Eckbereich bei
dem Verbinden der Hohlprofile im Bereich der Gehrungsfuge angeordnet ist.
[0057] Wie auch bei der zuvor unter Bezugnahme auf die Darstellungen in FIG. 1 bis FIG.
3 gezeigten Ausführungsvariante des als Stoßverbinder 1 ausgeführten Verbinders 1
ist bei der in FIG. 4 bis FIG. 6 gezeigten Ausführungsform des als Eckverbinder ausgeführten
Verbinders 1 vorgesehen, dass das insbesondere aus Aluminium gebildete Verbindungselement
2 des Eckverbinders zusätzlich mit mindestens einem Kühlelement 3 versehen ist.
[0058] Bei der in FIG. 4A, B gezeigten Ausführungsvariante ist das Kühlelement 3 an einer
Außenseitenfläche eines Abschnitts des Verbindungselements 2 angeordnet, während bei
der in FIG. 5A, B gezeigten Ausführungsvariante das Kühlelement 3 an einer Innenseitenfläche
eines Abschnitts des Verbindungselements 2 angeordnet ist.
[0059] Bei der in FIG. 6A, B gezeigten Ausführungsvariante sind entsprechende Kühlelemente
sowohl an der Außenseitenfläche als auch an der Innenseitenfläche des Verbindungselements
2 angeordnet.
[0060] Die Erfindung ist nicht auf die in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsformen beschränkt,
sondern ergibt sich aus einer Zusammenschau sämtlicher hierin offenbarter Merkmale.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 1
- Verbinder
- 2
- Verbindungselement
- 3
- Kühlelement
- 4
- Anschlussprofil
- 6
- Stift/Schraube
1. Verbinder (1) zum Verbinden von Hohlprofilen, insbesondere für Fassaden, Dächer, Fenster
oder Türen, wobei der Verbinder (1) mindestens ein aus Metall, insbesondere Leichtmetall
wie Aluminium, gebildetes Verbindungselement (2) und mindestens ein Kühlelement (3)
aus einem wärmebindenden Material aufweist, wobei das mindestens eine Kühlelement
(3) unmittelbar benachbart zu einer Seitenfläche des Verbindungselements (2), insbesondere
einer Außen- und /oder Innenseitenfläche des Verbindungselements (2), angeordnet ist.
2. Verbinder (1) nach Anspruch 1,
wobei das mindestens eine Kühlelement (3) in einem Spaltraum zwischen der Außenseitenfläche
des Verbindungselements (2) und einer Innenseitenfläche eines der mit dem Verbinder
(1) zu verbindenden Hohlprofilen angeordnet ist.
3. Verbinder (1) nach Anspruch 2,
wobei das mindestens eine Kühlelement (3) in den Spaltraum zwischen der Außenseitenfläche
des Verbindungselements (2) und der Innenseitenfläche des Hohlprofiles eingeschoben
ist, insbesondere nach dem Verbinden des Verbindungselements (2) mit dem Hohlprofil.
4. Verbinder (1) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei das mindestens eine Kühlelement (3) über mindestens eine Außenseitenfläche des
Verbindungselements (2) mit dem Verbindungselement (2) verbunden, insbesondere form-
und/oder kraftschlüssig verbunden ist.
5. Verbinder (1) nach Anspruch 4,
wobei das Kühlelement (3) mindestens eine Materialausformung aufweist, die form- und/oder
kraftschlüssig mit mindestens einer zur Materialausformung des Kühlelements (3) zumindest
teil- und/oder bereichsweise komplementär ausgeführten Materialausformung des Verbindungselements
(2) zusammenwirkt; und/oder
wobei das Kühlelement (3) in mindestens eine Nut des Verbindungselements (2) eingeclipst
ist.
6. Verbinder (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei das Kühlelement (3) als ein die mindestens eine Außenseitenfläche des Verbindungselements
(2) zumindest teil- oder bereichsweise abdeckender Formkörper, insbesondere in Gestalt
einer Platte, ausgeführt ist.
7. Verbinder (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei das wärmebindende Material des Kühlelements (3) ein wärmebindendes, hydrophiles
Adsorbermaterial mit hohem Wasseranteil ist.
8. Verbinder (1) nach Anspruch 7,
wobei das wärmebindende, hydrophile Adsorbermaterial Alaun und vorzugsweise Kalium-Alaun
aufweist, welches insbesondere in eine Gipsmatrix eingebunden ist.
9. Verbinder (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei der Verbinder (1) als Stoßverbinder zum winkligen Verbinden von jeweils ein
Anschlussprofil (4) und ein Aufsteckprofil umfassenden Hohlprofilen ausgeführt ist,
wobei das Verbindungselement (2) an dem Anschlussprofil (4) insbesondere mittels Stifte
oder Schrauben (6) befestigt oder befestigbar ist, und wobei bei aufgesetztem Aufsteckprofil
das Verbindungselement (2) mit dem mindestens einen Kühlelement (3) in dem als Hohlprofil
ausgeführten Aufsteckprofil aufgenommen ist.
10. Verbinder (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei der Verbinder (1) als Eckverbinder zum Verbinden zweier auf Gehrung geschnittener
Hohlprofile ausgeführt ist, wobei das Verbindungselement (2) zwei Abschnitte aufweist,
die in einem Eckbereich aneinander angrenzen, wobei der Eckbereich bei dem Verbinden
der Hohlprofile im Bereich der Gehrungsfuge angeordnet ist.
11. Verbinder (1) nach Anspruch 10,
wobei das mindestens eine Kühlelement (3) zumindest teil- und/oder bereichsweise und
vorzugsweise vollständig eine insbesondere gemeinsame Außenseitenfläche der beiden
Abschnitte des Verbindungselements (2) abdeckt.
12. Anordnung umfassend ein als Hohlprofil ausgeführtes Anschlussprofil (4), ein als Hohlprofil
ausgeführtes Aufsteckprofil sowie einen als Stoßverbinder ausgeführten Verbinder (1)
nach Anspruch 9, wobei das Anschlussprofil (4) und das Aufsteckprofil miteinander
unter Verwendung des Stoßverbinders verbunden sind.
13. Anordnung nach Anspruch 12,
wobei das Anschlussprofil (4) als Innenschale einer wärmegetrennten Profilanordnung
ausgeführt ist, bei welcher das Anschlussprofil (4) über Isolierstege mit einem als
Außenschale ausgeführten Hohlprofil verbunden ist, wobei das mindestens eine Kühlmittel
vorzugsweise an einer von dem als Außenschale ausgeführten Hohlprofil wegzeigenden
Außenseitenfläche des Stoßverbinders angeordnet ist.
14. Anordnung umfassend zwei auf Gehrung geschnittene Hohlprofile sowie einen als Eckverbinder
ausgeführten Verbinder (1) nach Anspruch 10 oder 11, wobei die beiden auf Gehrung
geschnittenen Hohlprofile miteinander unter Verwendung des innerhalb der Hohlprofile
aufgenommenen Eckverbinders verbunden sind.
15. Anordnung nach Anspruch 14,
wobei die beiden auf Gehrung geschnittenen Hohlprofile jeweils als Innenschale einer
wärmegetrennten Profilanordnung ausgeführt sind, bei welcher das als Innenschale ausgeführte
Hohlprofil über Isolierstege mit einem als Außenschale ausgeführten Hohlprofil verbunden
ist, wobei das mindestens eine Kühlelement (3) vorzugsweise an einer von dem als Außenschale
ausgeführten Hohlprofil wegzeigenden Außenseitenfläche des Eckverbinders angeordnet
ist.