[0001] Die Erfindung betrifft ein Heizgerät, eine Anordnung von einer Flammensperre und
einem Brenner und eine Verwendung einer Dichtung.
[0002] Es sind eine Vielzahl von Heizgeräten bekannt, die in einer Brennkammer ein Verbrennungsgemisch
aus einem Brennstoff, insbesondere Gas oder Wasserstoff, und Umgebungsluft verbrennen,
um Wärme zur Versorgung eines Gebäudes oder für eine Bereitstellung von Warmwasser
zu gewinnen.
[0003] Im Rahmen der Vermeidung fossiler Brennstoffe gewinnt zunehmend Wasserstoff als Brennstoff
für Heizgeräte an Bedeutung. Aufgrund der Eigenschaften von Wasserstoff, insbesondere
einer erhöhten Flammengeschwindigkeit, steigt das Risiko von Flammenrückschlägen bei
der Verwendung von Wasserstoff als Brennstoff.
[0004] Ein Flammenrückschlag, auch als Rückzündung bezeichnet, ist eine Ausbreitung einer
Flamme an einem Brenner entgegen der Strömungsrichtung des Verbrennungsgemisches in
einen Gemischkanal des Heizgerätes. Aufgrund eines einhergehenden Druckstoßes kann
ein Flammenrückschlag einer erheblichen Geräuschbelastung führen, als auch zu Beschädigungen
des Heizgerätes, insbesondere der Fördereinrichtung.
[0005] Hierzu wird in der
EP 3 974 719 A1 vorgeschlagen, eine Flammensperre zwischen einer Luftzufuhr und einem Lochblech des
Brenners anzuordnen, die von einer Flamme nicht durchdringbar ist. So kann ein weiteres
Eindringen einer Flamme in eine Gemischgasleitung des Heizgerätes verhindert werden.
Eine ähnliche Ausgestaltung wird auch in der
DE 693 22 622 T2 beschrieben. Es hat sich jedoch gezeigt, dass Defekte der Flammensperre, häufig im
Übergangsbereich zu einer Brennertür, auftreten können, die ein Eintreten der Flamme
in den Gemischkanal und damit einen Flammenrückschlag zulassen.
[0006] Die
EP 3 751 196 A1 beschreibt eine alternative Ausgestaltung einer Flammenrückschlagsicherung. Diese
umfasst ein im Bereich des Gemischkanals angeordnetes Rückschlagventil, das bei Auftreten
eines höheren Druckes stromabwärts als stromaufwärts schließt und so ein Brandausbreitung
in den Gemischkanal verhindert. Nachteilig kann die Reaktionszeit des Ventils ein
Durchtreten einer Flamme ermöglichen, und zudem ist das Ventil aufgrund beweglicher
Teile wartungsaufwändig.
[0007] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Heizgerät, eine Anordnung von
einer Flammensperre und einem Brenner und eine Verwendung einer Dichtung vorzuschlagen,
das die geschilderten Probleme des Standes der Technik zumindest teilweise überwindet.
Insbesondere sollen Flammenrückschläge robust vermieden werden.
[0008] Zudem soll die Erfindung die Komplexität eines Heizgerätes zumindest nicht wesentlich
erhöhen, nur geringe bauliche Veränderungen an einem Heizgerät erfordern und eine
einfache Integration in einen bestehenden Produktionsprozess ermöglichen.
[0009] Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der hier vorgeschlagenen Lösung sind in den unabhängigen
Patentansprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die in den abhängigen
Patentansprüchen aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise
miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren.
Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung
näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
dargestellt werden.
[0010] Hierzu trägt ein Heizgerät bei, aufweisend einen, an einer Brennertür angeordneten,
Brenner, der eine Flammensperre umfasst, die derart ausgebildet ist, dass diese einen
Dichtbereich mit der Brennertür ausbildet. Der Brenner kann dabei mittels einer Brennerdichtung
an der Brennertür befestigt sein. Flammensperre und Brennertür können somit einen
von der Brennerdichtung unabhängigen Dichtbereich bilden, der in der gleichen Dichtebene
oder insbesondere in einer zweiten Dichtebene der Brennerdichtung liegen kann.
[0011] Bei dem Heizgerät handelt es sich insbesondere um ein Gasheizgerät, das dazu eingerichtete
ist, ein Brenngas, wie Erdgas oder insbesondere Wasserstoff unter Zufuhr von Umgebungsluft
zu verbrennen und Wärmeenergie, beispielsweis zur Erwärmung eines Wärmeträgers eines
Heizkreislaufes oder auch zur Bereitstellung einer Warmwasserversorgung zu erzeugen.
Insbesondere kann es sich bei dem Heizgerät um ein Brennwertgerät handeln. Das Heizgerät
weist in der Regel eine Brennkammer und eine Fördereinrichtung bzw. ein Gebläse auf,
die ein Gemisch von Brennstoff und Verbrennungsluft über einen Gemischkanal in eine
Brennkammer, in der ein Brenner angeordnet ist, fördern kann. Die Verbrennungsprodukte
können anschließend durch einen Abgaskanal des Heizgerätes einer Abgasanlage zugeführt
werden.
[0012] Der Brenner kann mindestens ein flaches Lochblech oder ein Lochblech in Zylinderform
umfassen, das zwischen einem Brennerhohlraum und der Brennkammer angeordnet ist. Der
Brennerhohlraum kann derart mit dem Gemischkanal verbunden sein, dass Verbrennungsgemisch
aus dem Gemischkanal durch den Brennerhohlraum strömen, aus dem Lochblech austreten
und dort verbrannt werden kann. Im Bereich des Lochbleches kann zudem eine Zündeinrichtung
angeordnet sein, dazu eingerichtet, einen durch das Lochblech austretenden Massestrom
Verbrennungsgemisch zu entzünden. Der Brenner kann an einer Brennertür einer Brennkammer
des Heizgerätes angeordnet sein. Die Brennertür kann eine Durchströmungsöffnung aufweisen,
die den Gemischkanal des Heizgerätes mit dem Brennerhohlraum verbinden kann. Ein Brenner
in Zylinderform kann zur Befestigung an der Brennertür einen Flansch aufweisen, der
beispielsweise mittels einer Schraubverbindung mit der Brennertür verbunden werden
kann. Zwischen Brenner und Brennertür ist in der Regel noch eine Dichtung, beispielsweise
eine hochtemperaturstabile Graphit- Dichtung angeordnet. Der Brenner und die Flammensperre
können als Einheit ausgebildet sein. Der Brenner ist über eine Dichtung aus Graphit
oder aus einem ähnlichen Material an der Brennertür angebunden.
[0013] [0013] Der Brenner kann (mindestens) eine Flammensperre umfassen, die derart im Brennerhohlraum
ausgebildet und angeordnet ist, dass zum Lochblech strömendes Verbrennungsgemisch
die Flammensperre durchdringen muss. Mit anderen Worten kann die Flammensperre den
gesamten vorhandenen Strömungsquerschnitt im Brennerhohlraum abdecken, so dass zum
Lochblech strömendes Verbrennungsgemisch die Flammensperre durchdringen muss. So kann
beispielhaft bei einem in einer Zylinderform ausgebildeten Brenner die Flammensperre
gleichfalls in Zylinderform mit weitestgehend konstantem Abstand zum Lochblech ausgebildet
sein. Bei einem flachen (ebenen) Lochblech kann entsprechend die Flammensperre gleichfalls
flach und eben ausgebildet sein und beabstandet zum Lochblech im Brennerhohlraum angeordnet
sein.
[0014] Die Flammensperre kann (Mikro-)Kanäle (z.B. mit einem Kanalquerschnitt kleiner 1/100
oder kleiner 1/1.000 oder sogar kleiner 1/10.000 des Leitungsquerschnitts selbst),
Porensysteme, oder Wabenstrukturen etc. im Inneren ausbilden, die allein ein Durchströmen
von Brenngas durch deren Querschnitt zulassen. Die Kanaldichte bzw. Porosität der
Flammensperre kann an die Strömung bzw. das Brenngas angepasst sein. "Kanäle" in diesem
Sinne sind insbesondere Strömungspfade für das Verbrennungsgemisch durch die Flammensperre,
also Strömungspfade, die sich von einer (dem Gemischkanal zugewandten) Eintrittsseite
zu einer gegenüberliegenden (dem Lochblech zugewandten) Austrittseite erstrecken.
Die Kanäle können einen geraden bzw. gerichteten (schrägen, gewundenen, etc.) Verlauf
haben. Ist die Flammsperre mit einer Porosität ausgeführt, versteht man hierunter
insbesondere die (unregelmäßige) Ausbildung von miteinander verbundenen Poren, die
ebenfalls ein Durchströmen von der Eintrittsseite zu der gegenüberliegenden Austrittseite
zulassen. Geeignete Materialien oder Halbzeuge für die Flammensperre sind nachfolgend
beispielhaft genannt:
- offenporige (offenzellige) Keramik- oder Metallschäume,
- Streckmetalle, insbesondere mehrlagig und/ oder gesintert,
- Drahtgewebe, insbesondere mehrlagig,
- Fasermatten, gegebenenfalls gesintert,
- (entsprechend hochtemperaturbeständiges) Vliese.
[0015] Das Heizgerät kann zudem eine Flammenüberwachung aufweisen, die das Vorhandensein
einer Flamme am Brenner erfassen, und bei einem Erlöschen der Flamme die Gaszufuhr
unterbrechen kann. Anhand der Flammenüberwachung kann detektiert werden, ob eine Flamme
bei dem Brenner vorliegt oder nicht. Dabei kann ein Signal der Flammenüberwachung
zur Regelung und Steuerung des Heizgerätes, insbesondere zum Ermitteln und Regeln
eines Verbrennungsluftverhältnisses des Gasgemisches, herangezogen werden. Für eine
Flammenüberwachung können verschiedene Sensoren eingesetzt werden. Häufig kommen lonisationselektroden
zum Einsatz, die einen lonisationsstrom der Flamme messen. Jedoch entstehen bei der
Verbrennung von Wasserstoff nur zu wenig freie Ladungsträger, wodurch dieses Verfahren
für wasserstoffbetriebene Heizgeräte zumeist keine robuste Flammenerkennung ermöglicht.
Weiterhin bekannt sind Temperatursensoren zur Flammenerkennung. Diese können auch
genutzt werden, indem ein temperaturabhängiger Widerstand des Temperatursensors, beispielsweise
einem Glühzünder bzw. Hot-Surface-Igniter, gemessen wird. Insbesondere ermöglicht
die Flammenüberwachung einen Rückschluss auf das Verbrennungsluftverhältnis (auch
als Lambda oder Luftzahl bezeichnet) des zugeführten Verbrennungsgemisches aus Brenngas
und Verbrennungsluft.
[0016] Das Heizgerät kann insbesondere die Brennerleistung an den Bedarf anpassen, was auch
als Modulieren bezeichnet wird. Hierzu kann bei einem Erkennen eines geänderten Wärmebedarfs,
beispielsweise unter Einbeziehung einer Vorlauf- und Rücklauftemperatur eines mit
dem Heizgerät verbundenen Heizkreises, ein Regel- und Steuergerät des Heizgerätes
eine Leistung des Gebläses des Heizgerätes und damit den Massestrom Verbrennungsluft
an den Wärmebedarf anpassen. Gleichzeitig passt eine Regelung den Brennstoffmassestrom
an den sich ändernden Massestrom Verbrennungsluft an. Häufig wird zur Vermeidung von
Flammenrückschlägen in niedrigen Leistungsbereichen das Verbrennungsluftverhältnis
angepasst, insbesondere der Anteil Verbrennungsluft erhöht. Durch die damit verbundene
Steigerung der Strömungsgeschwindigkeit bei gleichzeitiger Minderung der Flammengeschwindigkeit
(bei gleicher Leistung des Heizgerätes) kann das Risiko von Flammenrückschlägen gemindert
werden. Trotzdem besteht bei einem Modulationsvorgang des Heizgerätes ein erhöhtes
Risiko des Auftretens eines Flammenrückschlages, das durch die vorliegende Erfindung
gemindert werden kann.
[0017] Das Heizgerät kann zur Steuerung des Brennstoffmassestromes ein Gasventil aufweisen,
das in der Regel ein Gassicherheitsventil und ein Gasregelventil umfassen kann. Das
Gasregelventil kann dabei insbesondere ein Schrittmotorventil sein, dass einen definierten
Brennstoffmassestrom einstellen kann. Das Sicherheitsventil soll ein Austreten unverbrannten
Brennstoffs verhindern und wird beispielsweise bei einem Startvorgang des Heizgerätes
erst nach dem Anfahren der Fördereinrichtung auf eine, für den Startvorgang geeignete,
Startleistung freigegeben.
[0018] Eine Idee der Erfindung besteht darin, die Flammensperre im Strömungsweg des Verbrennungsgemisches
gegenüber dem Brennerhohlraum und/ oder der Brennertür unter Ausbildung eines, eine
Dichtung umfassenden, Dichtbereiches derart anzuordnen, dass das Verbrennungsgemisch
zum Durchdringen der Flammensperre gezwungen wird und Nebenströmungen, die einen Flammenrückschlag
in den Gemischkanal leiten könnten, unterbunden werden.
[0019] Ein Dichtbereich kann als Bereich verstanden werden, in dem eine dichtende Verbindung
(insbesondere für eine Wasserstoffflamme) zwischen zwei Bauteilen beschaffen wird.
Hierbei kann die dichtende Verbindung im Dichtbereich durch die beiden Bauteile selbst
oder mittels einer zusätzlichen Dichtung ausgebildet werden.
[0020] Die Dichtung kann dabei insbesondere eine hochtemperaturstabile Dichtung sein, beispielsweise
aus Graphit, Filz, NBR (Nitrilkautschuk), Glimmer, Keramikfaserpapier (wie SiO2, AI2O3),
temperaturbeständige Elastomere oder eine Labyrinth-Dichtung mit entsprechend kleinen
Kanälen (Spaltmaßen).
[0021] Gemäß einer Ausgestaltung kann zwischen Brenner und Flammensperre auf der der Brennertür
abgewandten Seite eine dichtende Verbindung ausgebildet sein. Hierzu kann beispielsweise
(bei einem Brenner mit Zylinderform) ein gemeinsamer Deckel von Flammensperre und
Brennerkörper an dem die Mantelflächen (der Zylinderform) von Brenner und Flammensperre
angeordnet sind. Alternativ können die Mantelflächen von Brenner und Flammensperre
auch separate Deckel aufweisen, die auch miteinander verbunden sein können, beispielsweis
mit einer Fügetechnik, wie schrauben, schweißen oder nieten. Gleichfalls möglich wäre,
dass ein Deckel des Brenners einen Kragen (beispielsweises mittel Schweißen mit dem
Deckel verbunden) zur Verbindung mit der Flammensperre vorgesehen ist.
[0022] Gemäß einer Ausgestaltung kann der Dichtbereich im Bereich der Durchströmungsöffnung
der Brennertür ausgebildet sein. Bei einer Flammensperre mit einer Zylinderform könnte
beispielsweise die Zylinderform der Flammensperre einen Außendurchmesser aufweisen,
der unwesentlich kleiner als der Innendurchmesser der Durchströmungsöffnung ist, so
dass die Flammensperre in die Durchströmungsöffnung im Rahmen einer Montage eingeschoben
werden kann. Beispielsweise könnte in der Durchströmungsöffnung umlaufend eine Dichtung,
beispielsweise ein Wellendichtring oder eine Stopfbuchsenpackung, angeordnet sein,
die eine dichtende Verbindung von Brennertür und Flammensperre bewirken kann.
[0023] Eine Stopfbuchsenpackung (auch als Stopfbuchse bezeichnet) bezeichnet eine Dichtung,
die durch eine mechanische Einwirkung bei einer Montage (einem Einschieben der Flammensperre
in die Durchströmungsöffnung) gestaucht wird und dadurch eine dichtende Verbindung
ausbildet. Die mechanische Einwirkung könnten insbesondere in einer in axialer Richtung
wirkenden Kraft bei der Montage bestehen, beispielsweise durch ein Befestigen (Verschrauben)
des Brenners an der Brennertür. Zur Verbesserung der Dichtwirkung kann im Bereich
der Stauchung zusätzlich ein O-Ring eingebracht werden. Der O-Ring kann insbesondere
beim Befestigen des Brenners (beispielsweise mittels Brennerflansch) die Stopfbuchse
komprimieren und mit hoher Sicherheit eine dichte Verbindung herstellen.
[0024] Gemäß einer Ausgestaltung kann in der Brennertür auch eine Nut vorgesehen sein, beispielsweise
mit einem Radius größer der Durchströmungsöffnung konzentrisch zu dieser. Die Flammensperre
kann bei der Montage in die Nut eingeschoben werden und dort einen Dichtbereich ausbilden.
Hierzu kann kumulativ in der Nut eine Dichtung angeordnet sein, jedoch ist auch ohne
Dichtung eine ausreichende Dichtwirkung erreichbar. Vorteilhaft ist ein Dichtbereich
in Form einer Labyrinth-Dichtung ausgebildet von Flammensperre und einer Ausformung
(wie eine Nut) in der Brennertür ausreichend dicht für eine Wasserstoffflamme, wobei
keine zusätzlichen Bauteile notwendig sind (die auch bei einer Montage vergessen werden
könnten) und zudem eine statische Überbestimmtheit der Dichtverbindung vermieden werden
kann.
[0025] Gemäß einer Ausgestaltung können Brenner und Flammensperre als eine Einheit ausgeführt
sein. Hierzu können diese verbunden sein, so dass im Rahmen der Montage in die Brennertür
vorteilhaft nur noch ein Bauteil zu montieren ist. Besonders vorteilhaft kann in dieser
Ausführung auch sichergestellt werden, dass eine Montage ohne Flammensperre (die erhebliche
Sicherheitsrisiken mit sich bringen kann) vermieden werden kann.
[0026] Nach einem weiteren Aspekt wird auch eine Anordnung von einem Brenner und einer Flammensperre
vorgeschlagen, wobei der Brenner und Flammensperre verbunden sind und der Brenner
einen Befestigungsbereich zur Befestigung an einer Brennertür eines Heizgerätes aufweist
und die Flammensperre, in einem Zustand, in dem der Brenner an einer Brennertür befestigt
ist, dazu ausgebildet ist, einen Dichtbereich mit der Brennertür auszubilden. Hierzu
kann insbesondere bei einem Brenner in Zylinderform eine gleichfalls zylinderförmige
Flammensperre länger als der Brenner selbst ausgebildet sein, so dass die Flammensperre
in die Durchströmungsöffnung oder eine Nut der Brennertür als Dichtbereich eingreifen
kann. Insbesondere können Flammensperre und Brennertür einen von der Brennerdichtung
(Dichtung zwischen Brenner und Brennertür) unabhängigen Dichtbereich ausbilden. Dieser
unabhängige Dichtbereich kann insbesondere (in einer Durchströmungsrichtung des Heizgerätes
gesehen) stromaufwärts der Brennerdichtung angeordnet sein.
[0027] Nach einem weiteren Aspekt wird eine Verwendung einer Dichtung zur dichtenden Verbindung
einer Brennertür und einer Flammensperre vorgeschlagen.
[0028] Die im Zusammenhang mit dem Heizgerät erörterten Details, Merkmale und vorteilhaften
Ausgestaltungen können entsprechend auch bei der hier vorgestellten Anordnung sowie
der Verwendung auftreten und umgekehrt. Insoweit wird auf die dortigen Ausführungen
zur näheren Charakterisierung der Merkmale vollumfänglich Bezug genommen.
[0029] Hier werden somit ein Heizgerät, eine Anordnung von einem Brenner und einer Flammensperre
und eine Verwendung angegeben, welche die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten
Probleme zumindest teilweise lösen. Insbesondere tragen das Heizgerät, die Anordnung
sowie die Verwendung zumindest dazu bei, Flammenrückschläge zu verhindern.
[0030] Zudem erfordert die Erfindung nur geringe bauliche Änderungen an einem Heizgerät
und ist auf einfache Weise in einen bestehenden Produktionsprozess integrierbar.
[0031] Mit der hier vorgeschlagenen Lösung wird insbesondere eine zweite Dichtungsebene
geschaffen, damit Brennerdichtung und Flammensperrendichtung unabhängig voneinander
sind und ein redundantes System bilden, das die Sicherheit erhöht.
[0032] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden
Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten
Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht
explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten
Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der
vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass
die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch
sind. Es zeigen:
- Fig. 1:
- ein hier vorgeschlagenes Heizgerät,
- Fig. 2:
- eine hier vorgeschlagene Anordnung eines Brenners und einer Flammensperre, und
- Fig. 3:
- eine alternative Ausgestaltung einer hier vorgeschlagenen Anordnung eines Brenners
und einer Flammensperre.
[0033] Fig. 1 zeigt beispielhaft und schematisch ein hier vorgeschlagenes Heizgerät 1. Dieses
kann einen in einer Brennkammer 8 angeordneten Brenner 3 umfassen. Über eine Zuführung
Verbrennungsluft 4 kann Verbrennungsluft durch eine Fördereinrichtung 2, insbesondere
als Gebläse ausgebildet, angesaugt werden. Die Fördereinrichtung 2 kann mit einer
Drehzahlreglung 6 verbunden sein, die mittels eines pulsweitenmodulierten (PWM-) Signals
eine Drehzahl n der Fördereinrichtung 2 regeln kann. Ein Gasventil 5 kann dem angesaugten
Luftmassenstrom Verbrennungsluft Brenngas aus einer Gaszuführung 14 zusetzen und ein
Sicherheitsventil sowie ein Gasregelventil zur Steuerung des zuzusetzenden Massestromes
Brenngas umfassen. Das erzeugte Verbrennungsgemisch aus Brenngas und Verbrennungsluft
kann über einen Gemischkanal 11 zum Brenner 3 strömen und dort von einer Zündeinrichtung
entzündet werden. Bei der Verbrennung entstehende Wärme kann mittels eines Wärmetauschers
12 beispielsweise auf einen Wärmeträger eines Heizkreises übertragen werden.
[0034] Der Brenner 3 kann eine Zylinderform aufweisen, die mit einer Grundfläche an einer
Brennertür 15 derart befestigt sein kann, dass Verbrennungsgemisch aus dem Gemischkanal
durch eine Durchströmungsöffnung 19 in einen im Brenner 3 angeordneten Brennerhohlraum
25 strömen kann. Die Verbrennungsprodukte können nach der Verbrennung über ein Abgasrohr
9 des Heizgerätes und eine Abgasanlage 10 nach Außen abgeleitet werden.
[0035] Das hier vorgeschlagenen Heizgerät 1 kann insbesondere zur Verbrennung von Wasserstoff
eingerichtet sein. Zudem kann das Heizgerät 1 an/ bzw. in der Brennertür 15 eine (Vorrichtung
zur) Flammenüberwachung 13 aufweisen, die hier als Sensor für von der Flamme emittierte
UV- (Ultraviolett-) Strahlung ausgebildet sein kann.
[0036] Ein Regel- und Steuergerät 7 kann zur Regelung des Heizgerätes 1 eingerichtet sein.
Hierfür kann dieses beispielsweise mit der Drehzahlreglung 6, der Fördereinrichtung
2, dem Gasventil 5 und der Flammenüberwachung 13 (Internet) elektrisch verbunden sein.
[0037] Fig. 2 zeigt beispielhaft und schematisch eine hier vorgeschlagene Anordnung 16 von
einem Brenner 3 und einer Flammensperre 18, die an einer Brennertür 15 befestigt sein
kann. Zur Befestigung kann ein Flansch 22 vorgesehen sein, wobei zwischen Flansch
22 und Brennertür 15 eine Brennerdichtung 23 ein Austreten von Verbrennungsgemisch
aus dem Verbindungsbereich zwischen Brenner 3 und Brennertür 15 verhindern kann. Der
Brenner 3 kann eine Zylinderform aufweisen, wobei die Mantelfläche des Zylinders als
Lochblech 17 ausgebildet sein kann. Im Brennerhohlraum 25 kann eine Flammensperre
18 angeordnet sein, die gleichfalls eine Zylinderform aufweisen kann und konzentrisch
und beabstandet zu dem Brenner 3 bzw. dessen Lochblech 17 angeordnet sein kann. Der
Brennerhohlraum 25 kann über eine Durchströmungsöffnung 19 der Brennertür 15 mit dem
Gemischkanal 11 verbunden sein, so dass Verbrennungsgemisch in einer Strömungsrichtung
24 vom Gemischkanal 11 durch die Durchströmungsöffnung 19 in den Brennerhohlraum 25
strömen kann und nach einem Durchdringen der Flammensperre 18 durch das Lochblech
17 austreten und verbrennen kann.
[0038] Die Flammensperre 18 kann dabei in die Durchströmungsöffnung 19 hineinragen und dort
einen Dichtbereich 26 umfassend eine Dichtung 20 bilden. In der Fig. 3 kann die Dichtung
20 beispielsweise einen Wellendichtring oder eine Stopfbuchsenpackung sein. Durch
eine vorhandene mechanische Stabilität der Flammensperre 18 kann sich ein ausreichender
Anpressdruck auf die Dichtung 20 ausbilden, so dass sich bei einem Einschieben der
Flammensperre 18 in die Durchströmungsöffnung 19 eine dichtende Verbindung zwischen
Flammensperre 18 und Brennertür 15 bzw. der Durchströmungsöffnung 19 einstellen kann.
Zusätzlich kann ein O-Ring 27 vorgesehen sein, der bei der Befestigung des Flansches
22 des Brenners 3 an der Brennertür 15 eine als Stopfbuchse ausgebildete Dichtung
20 zusätzlich komprimiert.
[0039] Fig. 3 zeigt gleichfalls beispielhaft und schematisch eine alternative Ausgestaltung
der Anordnung 16 von Flammensperre 18 und Brenner 3, wobei in der Brennertür 15 auf
der, der Brennkammer 8 zugewandten Seite eine Nut 21 konzentrisch und beabstandet
zur Durchströmungsöffnung 19 angeordnet sein kann. In diese Nut 21 kann die Flammensperre
18 eingreifen und einen Dichtbereich 26 ausbilden. Vorteilhaft kann so auf einfache
Weise ein Dichtbereich 26 mit ausreichender Dichtheit ausgebildet werden, von der
zudem keine (signifikanten) Kräfte (unmittelbar) auf die Flammensperre 18 einwirken
können.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Heizgerät
- 2
- Fördereinrichtung
- 3
- Brenner
- 4
- Zuführung Verbrennungsluft
- 5
- Gasventil
- 6
- Drehzahlregelung
- 7
- Regel- und Steuergerät
- 8
- Brennkammer
- 9
- Abgasrohr
- 10
- Abgasanlage
- 11
- Gemischkanal
- 12
- Wärmetauscher
- 13
- Flammenüberwachung
- 14
- Gaszuführung
- 15
- Brennertür
- 16
- Anordnung von Brenner und Flammensperre
- 17
- Lochblech
- 18
- Flammensperre
- 19
- Durchströmungsöffnung
- 20
- Dichtung
- 21
- Nut
- 22
- Flansch
- 23
- Brennerdichtung
- 24
- Strömungsrichtung
- 25
- Brennerhohlraum
- 26
- Dichtbereich
- 27
- O-Ring
1. Heizgerät (1), aufweisend einen Brenner (3), der an einer Brennertür (15) angeordnet
ist und ein Lochblech (17) umfasst, welches zwischen einem Brennerhohlraum (25) und
einer Brennkammer (8) des Heizgerätes angeordnet ist, wobei der Brenner (3) eine im
Brennerhohlraum (25) angeordnete Flammensperre (18) umfasst, die derart ausgebildet
ist, dass diese einen Dichtbereich (26) mit der Brennertür (15) ausbildet.
2. Heizgerät (1) nach Anspruch 1, wobei der Dichtbereich (26) in einer Durchströmungsöffnung
(19) der Brennertür (15) ausgebildet ist.
3. Heizgerät (1) nach Anspruch 2, wobei der Dichtbereich eine Dichtung (20) aufweist.
4. Heizgerät (1) nach Anspruch 1, wobei die Dichtung (20) eine Stopfbuchsenpackung oder
ein Wellendichtring ist.
5. Heizgerät (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei in der Brennertür (15)
eine Nut (21) vorgesehen ist, in die die Flammensperre (18) eingreift.
6. Heizgerät (1) nach Anspruch 5, wobei die Nut (21) in der Brennertür (15) so ausgeformt
ist, dass diese mit der Flammensperre (18) eine Labyrinth-Dichtung bildet.
7. Heizgerät (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei Brenner (3) und Flammensperre
(18) als Einheit ausgebildet sind.
8. Heizgerät (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Brenner (3) eine Zylinderform
aufweist und mit einer Grundseite an der Brennertür (15) angeordnet ist.
9. Anordnung (16) von einem Brenner (3) und einer Flammensperre (18), wobei der Brenner
(3) und die Flammensperre (18) verbunden sind und der Brenner (3) einen Befestigungsbereich
zur Befestigung an einer Brennertür (15) eines Heizgerätes (1) aufweist und die Flammensperre
(18), in einem Zustand, in dem der Brenner (3) an einer Brennertür (15) befestigt
ist, dazu ausgerichtet ist, einen Dichtbereich (26) mit der Brennertür (15) auszubilden.
10. Anordnung (16) nach Anspruch 9, wobei der Dichtbereich (26) eine Dichtung aufweist.
11. Verwendung eines von einer Flammensperre (18) und einer Brennertür (15) ausgebildeten
Dichtbereichs (26) zur dichtenden Verbindung einer Brennertür (15) und einer Flammensperre
(18).