[0001] Die Erfindung betrifft einen Heizstrahler mit einem elektrischen Flächenheizelement
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1. Die Erfindung betrifft auch ein Heiz-Beleuchtungs-System
und Verwendungen eines erfindungsgemäßen Heizstrahlers zum Beheizen eines Raumes.
[0002] Das elektrische Flächenheizelement erzeugt Wärme vorwiegend in Form von Infrarotstrahlung
und bewirkt nach Emission der Infrarotstrahlung durch die wärmeabstrahlende Oberfläche
keine direkte Erwärmung der Raumluft, sondern von Objektoberflächen, auf die die Infrarotstrahlung
auftrifft. Die Raumluft wird in weiterer Folge indirekt durch die erwärmten Objekte
erwärmt.
[0003] Die Heizleistung einer solchen Infrarot-Heizung bestimmt sich dabei maßgeblich über
die elektrische Leistung, mit der das elektrische Heizelement betrieben wird, wobei
in der Auslegung und Konstruktion von Infrarot-Heizungen versucht wird, die Effizienz
der Heizleistung zu optimieren, also die elektrische Leistung bestmöglich in die abgegebene
Wärmemenge umzusetzen. Dabei sind bekannte Infrarot-Flächenheizungen jedoch oft nicht
in der Lage, Kältebrücken vollständig zu eliminieren und Räume optimal zu beheizen,
sodass Effizienz und Wirkungsgrad der Infrarot-Heiztechnik nicht vollständig genutzt
werden können. Insbesondere ist es nachteilig, wenn die Richtung Wand abgestrahlte
Heizleistung kaum für eine Erwärmung der Raumluft zur Verfügung steht.
[0004] Eine aus dem Stand der Technik bekannte Infrarot-Heizung mit verbesserter Effizienz
ist beispielsweise aus der
EP 3 211 349 A1 bekannt. Dort ist eine Infrarot-Heizung mit Flächenheizelement offenbart, das an
der Innenseite eines röhrenförmigen Hohlkörpers anliegt. Um auch die erwärmte Luft
innerhalb des röhrenförmigen Hohlkörpers zum Heizen zu nutzen, wird anhand eines Luftstromerzeugers
das von dem röhrenförmigen Hohlkörper umschlossene Luftvolumen in den Außenraum ausgeblasen.
[0005] Um die Effizienz von Infrarot-Heizungen weiter zu verbessern, sind vor allem zwei
Faktoren wichtig: die Strahlungsrichtung der Infrarot-Heizung und die Positionierung
der Infrarot-Heizung im Raum.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, die Effizienz der Heizleistung von Infrarot-Heizungen
zu steigern, den Wirkungsgrad zu verbessern und die abgegebene Wärmemenge bei gleichbleibender
elektrischer Leistung zu erhöhen. Weitere Ziele der Erfindung sind eine längere Lebensdauer
von Infrarot-Heizungen, eine kompakte Bauweise, eine leichte Installierbarkeit, eine
kostengünstige Herstellung, eine sichere, flexible und skalierbare Einsatzfähigkeit
in unterschiedlichen Räumen, sowie ein kostengünstiger und energiesparender Betrieb.
[0007] Diese Aufgaben werden durch die in den unabhängigen Ansprüchen angegebenen Heizstrahler,
Systeme und Verwendungen gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Der erfindungsgemäße Heizstrahler weist ein Gehäuse und ein elektrisches Flächenheizelement
mit einer Vorderfläche und einer Rückfläche auf, wobei das Flächenheizelement als
ein in oder an einem flächigen Träger angeordneter Widerstandsheizleiter zur Erzeugung
von Infrarotstrahlung ausgebildet ist, sowie eine in dem Gehäuse angeordnete Heizkammer,
die das Flächenheizelement enthält, und eine an die Heizkammer angrenzende abgeschlossene
Luftkammer, die ein Luftvolumen einschließt.
[0009] Das elektrische Flächenheizelement erzeugt Wärme vorwiegend in Form von Infrarotstrahlung
und bewirkt keine direkte Erwärmung der Raumluft, sondern von Objektoberflächen, auf
die die Infrarotstrahlung auftrifft. Die Raumluft wird vielmehr indirekt durch die
erwärmten Objekte erwärmt. Bei einem elektrischen Flächenheizelement ist dabei die
Hauptstrahlrichtung orthogonal zum Flächenheizelement orientiert, wenngleich die Wärmeabstrahlung
auch in einem Abstrahlwinkel zur Hauptstrahlrichtung erfolgt. Da erfindungsgemäß das
Flächenheizelement in einer Heizkammer angeordnet ist, erfolgt die Wärmeabstrahlung
hauptsächlich senkrecht zur Oberfläche der Heizkammer, das heißt in Richtung des zu
beheizenden Raumes, aber auch in die entgegengesetzte Richtung. Um die Wärmeabstrahlung
in die entgegengesetzte Richtung zu verringern, dient die an die Heizkammer angrenzende
abgeschlossene Luftkammer als Isolator. Luft in einer abgeschlossenen Luftkammer ist
nämlich besonders gut zur Dämmung geeignet, da sie einen sehr hohen Dämmwert aufweist.
Durch die Erwärmung expandiert die Luft in der Luftkammer und wird nach außen gedrückt,
was einen leichten Unterdruck erzeugt und den Dämmwert zusätzlich verbessert. Die
Luftkammer kann beispielsweise mit Silikon nahezu luftdicht abgeschlossen werden.
Auf diese Weise wird ca. 80% der von dem Flächenheizelement erzeugten Wärme in Richtung
der Vorderfläche des Flächenheizelements, d.h. in Richtung der Heizfläche des Heizstrahlers
und somit in den zu beheizenden Raum, abgestrahlt und nur ca. 20% in die entgegengesetzte
Richtung. Die Effizienz des Heizstrahlers wird dadurch gesteigert und die abgegebene
Wärmemenge bei gleichbleibender elektrischer Leistung erhöht, da die beidseits vom
elektrischen Flächenheizelement abgegebenen Strahlungsleistung für eine Erwärmung
der Raumluft genutzt werden kann.
[0010] Aufgrund des hohen Dämmwerts der Luft in der abgeschlossenen Luftkammer sind keine
weiteren Dämmmaterialien zur Isolation erforderlich. Dadurch werden Herstellungskosten
eingespart.
[0011] Vorzugsweise erstreckt sich eine Dimension der Luftkammer orthogonal zur Rückfläche
des Flächenheizelements. Dadurch wird die Heizkammer in diese Richtung isoliert und
somit die Wärmeabstrahlung in diese Richtung verringert, sodass die Effizienz des
Heizstrahlers verbessert wird.
[0012] Vorteilhafterweise weist die Dimension der Luftkammer eine Tiefe von mindestens 3
cm auf. Dadurch wird der Dämmwert der Luftkammer weiter erhöht und die Effizienz des
Heizstrahlers verbessert.
[0013] Die Grenze zwischen Heizkammer und Luftkammer, die beispielsweise als eine Trennwand
ausgebildet sein kann, beträgt vorteilhafterweise wenigstens 50%, bevorzugt wenigstens
70%, besonders bevorzugt wenigstens 90%, ganz besonders bevorzugt wenigstens 100%
der Fläche des Flächenheizelements. Dadurch erstreckt sich die Luftkammer entlang
des größeren Teils der Heizkammer, sodass sie für diesen Teil der Heizkammer als Isolator
dienen kann. Dadurch wird eine verbesserte Effizienz des Heizstrahlers erreicht.
[0014] Es ist von Vorteil, wenn die Luftkammer von der Grenze zwischen Heizkammer und Luftkammer
sowie von einer Rückwand begrenzt wird, wobei die dem Luftvolumen in der Luftkammer
zugewandte Innenseite der Rückwand wenigstens teilweise als ein Reflektor für Infrarotstrahlung
ausgebildet ist. Insbesondere kann die Rückwand der Luftkammer wenigstens teilweise
gewölbt sein. Dadurch wird die Wärmestrahlung, die in die Luftkammer hinein gerichtet
ist, von der Innenseite der Rückwand der Luftkammer reflektiert und in den zu beheizenden
Raum abgestrahlt, sodass die Effizienz des Heizstrahlers verbessert wird. Auf diese
Weise werden ca. 80% der Infrarotstrahlung in Richtung der Vorderfläche des Flächenheizelements,
d.h. in Richtung der Heizfläche des Heizstrahlers und somit in Richtung des zu beheizenden
Raums, abgegeben.
[0015] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Heizkammer in Längsrichtung von zwei zueinander
gewölbten Seitenwänden begrenzt wird. Dies hat die Wirkung, dass sich die Seitenwände
beim Betrieb des Heizstrahlers aufgrund der wärmebedingten Expansion des Seitenwandmaterials
an die Seitenflächen des Flächenheizelements anschmiegen und direkten Kontakt herstellen.
Dadurch wird der Energieverlust bei der Wärmeerzeugung verringert.
[0016] Es ist vorteilhaft, wenn das Flächenheizelement annähernd formschlüssig zu den Begrenzungsflächen
der Heizkammer angeordnet ist. Dadurch kann sich das Flächenheizelement leicht in
der Heizkammer bewegen und bei Erwärmung expandieren, ohne dass es zu Materialschäden
kommt. Auf diese Weise wird die Lebensdauer des Heizstrahlers verlängert. Zudem wird
dadurch eine kompakte Bauweise des Heizstrahlers erreicht.
[0017] Vorzugsweise liegt das Flächenheizelement formschlüssig an der Grenze zwischen Heizkammer
und Luftkammer an.
[0018] Es ist von Vorteil, wenn das Flächenheizelement in einer Dimension orthogonal zu
seiner Vorderfläche eine Dicke von maximal 5 mm, bevorzugt von maximal 3 mm, besonders
bevorzugt von maximal 2 mm aufweist. Dadurch wird eine kompakte Bauweise des Heizstrahlers
erreicht.
[0019] Der flächige Träger des Flächenheizelements kann in den folgenden zwei Ausführungsformen
vorliegen. Andere Ausführungsformen sind ebenfalls denkbar.
[0020] Der flächige Träger des Flächenheizelements kann zwei Glimmerschichten enthalten,
zwischen denen der Widerstandsheizleiter angeordnet ist. Durch die Anordnung des Widerstandsheizleiters
zwischen den Glimmerschichten, beispielsweise durch die Dichte und Anzahl von Wicklungen
eines Heizdrahts zwischen den Glimmerschichten, kann die Leistung und die maximale
Oberflächentemperatur des Heizstrahlers festgelegt werden. Dadurch ist der Heizstrahler
flexibel und leicht skalierbar in Abhängigkeit von dem zu beheizenden Raum.
[0021] Der flächige Träger des Flächenheizelements kann eine Matte aus elektrisch isolierendem
Kunststoff, insbesondere aus Silikon, enthalten, in die der Widerstandsheizleiter
eingebettet ist. Dies hat den Vorteil, dass das Flächenheizelement nach außen hin
abgeschlossen und somit wasserdicht ist. Dadurch wird die Korrosionsbeständigkeit
des Flächenheizelements verbessert und somit die Lebensdauer des Heizstrahlers verlängert.
Außerdem ist der Heizstrahler dadurch in feuchten Umgebungen einsetzbar, beispielsweise
in Gewächshäusern, Schwimmhallen oder auch im Außenbereich. Auch bei dieser Ausführungsart
kann durch die Anordnung des Widerstandsheizleiters innerhalb der Matte aus elektrisch
isolierendem Kunststoff, beispielsweise durch die Dichte und Anzahl von Wicklungen
eines Heizdrahts innerhalb der Matte, die Leistung und die maximale Oberflächentemperatur
des Heizstrahlers festgelegt werden. Dadurch ist der Heizstrahler flexibel und leicht
skalierbar in Abhängigkeit von dem zu beheizenden Raum. Eine IP65 Variante des Heizstrahlers
wäre auf diese Weise ebenfalls realisierbar. Schließlich ist diese Ausführungsform
des Flächenheizelements besonders kompakt, sodass sich eine kompakte Bauweise des
Heizstrahlers erreichen lässt.
[0022] Es ist besonders von Vorteil, wenn bei dieser Ausführungsform die Matte aus elektrisch
isolierendem Kunststoff wenigstens teilweise mit einer Glimmerschicht isoliert ist.
Zum einen wird dadurch der Zwischenraum zwischen der Matte und der Heizfläche gefüllt
und die Matte eng an die Heizfläche gedrückt. Auf diese Weise wird eine verbesserte
Wärmeableitung erreicht und somit die abgegebene Wärmemenge bei gleichbleibender elektrischer
Leistung erhöht. Zum anderen wird die Isolation des Heizstrahlers in Richtung der
Luftkammer verbessert. Dadurch wird die in Richtung der Heizfläche, d.h. in Richtung
des zu beheizenden Raums, abgegebene Wärmemenge erhöht und gleichzeitig der rückwärtige
Teil des Gehäuses weniger stark erhitzt.
[0023] Vorzugsweise weist die Heizfläche eine durch eine Oberflächenbehandlung, insbesondere
durch eine Beschichtung mit einem Pulver, aufgeraute Oberfläche auf. Alternativ kann
die Oberfläche auch durch Sandstrahlen oder Eloxieren aufgeraut werden. Da die Innenseite
der Heizfläche glatt ist und die Außenseite rau, entsteht ein Energiegefälle. Dadurch
wird die abgegebene Wärmemenge erhöht. Zudem wird die Heizfläche durch die Oberflächenbehandlung
kratzfest und leicht zu reinigen. Dadurch wird die Lebensdauer des Heizstrahlers verlängert.
Eine Färbung des Heizstrahlers durch die Oberflächenbehandlung ist möglich.
[0024] Das Gehäuse des Heizstrahlers besteht vorzugsweise aus einem Strangpressprofil aus
einer Leichtmetalllegierung bzw. aus Aluminium. Dadurch wird eine hohe Formstabilität
des Heizstrahlers erreicht und der Wirkungsgrad des Heizstrahlers verbessert. Aluminium
weist nämlich eine besonders hohe Wärmeleitfähigkeit auf, sodass die abgegebene Wärmemenge
erhöht wird. Darüber hinaus wird durch die Verwendung von Aluminium eine homogene
Wärmeabstrahlung über die gesamte Länge des Heizstrahlers erreicht, was wiederum die
abgegebene Wärmemenge erhöht. Aufgrund des geringen Gewichts von Aluminium wird die
Installation des Heizstrahlers vereinfacht. Darüber hinaus ist Aluminium sehr hitzebeständig,
sodass die Lebensdauer des Heizstrahlers verlängert wird. Aluminium kann aufgrund
der stark spiegelnden Wirkung auch als Reflektor, insbesondere für die Innenseite
der Luftkammer, verwendet werden. Durch den verbesserten Wirkungsgrad des Heizstrahlers
können sowohl der Stromverbrauch als auch die Energiekosten während des Betriebs niedrig
gehalten werden.
[0025] Vorteilhafterweise ist an dem Gehäuse eine Halterung zur Befestigung des Heizstrahlers
an einer Befestigungsfläche, beispielsweise an einer Wand oder an der Decke eines
Raumes, angeordnet.
[0026] Die Halterung kann dabei eine bestimmte Neigung des Heizstrahlers relativ zu der
Befestigungsfläche, insbesondere eine Neigung von 0°, 22,5° oder 45°, vorsehen. Diese
Neigung hat den Effekt, dass die Wärmeabstrahlung des Heizstrahlers an verschiedene
Raumarten und -größen angepasst werden kann. Dadurch wird die Wärmeabstrahlung in
Abhängigkeit von dem zu beheizenden Raum optimiert und ein skalierbarer Einsatz des
Heizstrahlers in unterschiedlichen Räumen ermöglicht.
[0027] Die Halterung kann auch einen Mindestabstand des Heizstrahlers von der Befestigungsfläche
vorsehen. Dadurch wird der Sicherheitsabstand von der Befestigungsfläche eingehalten
und Brände vermieden. Auf diese Weise wird ein sicherer Einsatz des Heizstrahlers
in unterschiedlichen Räumen gewährleistet.
[0028] Die Halterung kann alternativ auch als ein Standfuß zum Aufstellen des Heizstrahlers
auf einer Befestigungsfläche ausgebildet sein.
[0029] Bei der von dem erfindungsgemäßen Heizstrahler abgegebenen Infrarotstrahlung handelt
es sich vorzugsweise um Infrarot-Dunkelstrahlung im Infrarot-C-Bereich. Diese Strahlung
ist für das menschliche Auge nicht sichtbar, erzeugt aber eine der Sonnenstrahlung
nachempfundene Art von Wärme, die von Menschen als sehr angenehm empfunden wird.
[0030] Die Erfindung betrifft auch ein Heiz-Beleuchtungs-System. Dieses enthält wenigstens
einen oben beschriebenen Heizstrahler sowie wenigstens ein formgleiches Gehäuse mit
wenigstens einem LED-Element, wobei der wenigstens eine Heizstrahler und das wenigstens
eine LED-Element in einer Reihenschaltung betrieben werden. Auf diese Weise können
Räume mit einem einheitlichen System sowohl geheizt als auch beleuchtet werden. Die
Installation von Heizung und Beleuchtung in einem Raum wird dadurch vereinfacht.
[0031] Der oben beschriebene Heizstrahler kann auf verschiedene Weisen zum Beheizen eines
Raumes eingesetzt werden. Durch bestimmte Positionierungen des Heizstrahlers in Abhängigkeit
von dem zu beheizenden Raum kann dabei eine besonders gute Heizleistung erzielt werden.
[0032] Die Hauptwärmeabstrahlungsrichtung des Heizstrahlers bezeichnet die Richtung, in
die der größte Teil der Infrarotstrahlung des Heizstrahlers abgegeben wir.
[0033] Um eine effiziente Beheizung eines Raumes zu erzielen, ist es von Vorteil, wenn der
Heizstrahler derart in dem zu beheizenden Raum positioniert ist, dass die abgestrahlte
Wärme des Heizstrahlers der Wärmeabwanderung im Raum entgegenwirkt.
[0034] Vorzugsweise bilden dabei die Hauptwärmeabstrahlungsrichtung des Heizstrahlers und
die Hauptwärmeabwanderungsrichtung aus dem Raum einen Winkel zwischen 85 und 275 Grad,
vorzugsweise zwischen 150 und 210 Grad, besonders bevorzugt zwischen 170 und 190 Grad.
Dadurch ist die Hauptwärmeabstrahlungsrichtung zumindest teilweise der Wärmeabwanderungsrichtung
entgegengesetzt und bewirkt ein effizientes Heizen des Raumes.
[0035] Der Heizstrahler kann vorteilhafterweise horizontal zwischen der Decke des Raumes
und einer Wand, vorzugsweise oberhalb eines Fensters, angeordnet sein. Der Heizstrahler
weist in diesem Fall vorzugsweise eine Neigung von 22,5° gegenüber der Befestigungsfläche,
d.h. gegenüber der Wand, auf. Eine derartige Positionierung des Heizstrahlers im Raum
hat die Wirkung, dass beispielsweise Fensterflächen sowie Fensterbänke sowie Außenwände
erwärmt werden. Dadurch wird die von außen zum Beispiel durch das Fenster eindringende
Luft direkt am Fenster erwärmt, bevor sie weiter in den Raum eindringen kann, was
ein effizientes Beheizen des Raumes bewirkt. Auch in Räumen ohne Dämmung wirkt der
Heizstrahler auf diese Weise der Wärmeabwanderung entgegen und bremst die Auskühlung
der Außenwand. Eine horizontale Anordnung zwischen der Decke des Raumes und einer
Wand mit einer Neigung von 45° eignet sich insbesondere für lange, flurähnliche Räume
mit hohen Decken, um die Hauptwärmeabstrahlungsrichtung nach unten zu lenken. Der
Heizstrahler kann auch vertikal zwischen zwei Wänden des Raumes angeordnet sein. Dies
ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Fensterfronten im Raum nahezu bündig mit
der Decke des Raumes abschließen und eine horizontale Anordnung des Heizstrahlers
zwischen Wand und Decke des Raumes nicht möglich ist. Der Heizstrahler weist in diesem
Fall vorzugsweise eine Neigung von 22,5° gegenüber der Befestigungsfläche, d.h. gegenüber
einer Wand, auf. Dies bewirkt ein effizientes Beheizen des Raumes.
[0036] Der Heizstrahler kann auch an der Decke eines zu beheizenden Raumes angeordnet sein.
Der Heizstrahler weist in diesem Fall vorzugsweise eine Neigung von 0° gegenüber der
Befestigungsfläche, d.h. gegenüber der Decke, auf. Diese Anordnung ist vorteilhaft
zur Beheizung von hohen Räumen wie Hallen und Industrieobjekten, da die Wärme direkt
nach unten abgestrahlt wird.
[0037] Erfindungsgemäß können auch zwei oben beschriebene Heizstrahler zum Beheizen eines
Raumes verwendet werden. Dabei ist es von Vorteil, wenn beide Heizstrahler voneinander
beabstandet an der gleichen Befestigungsfläche des Raumes, insbesondere an der Decke
oder einer Wand, angeordnet sind und die Heizfläche des ersten Heizstrahlers und die
Heizfläche des zweiten Heizstrahlers zueinander geneigt sind. Durch diese Anordnung
der Heizstrahler wird die Wärmewirkung der beiden Heizstrahler auf den Teil des Raumes
konzentriert, in dem sich die von den Heizstrahlern abgegebenen Infrarot-Strahlen
schneiden. Auf diese Weise wird eine gezielte Beheizung von Teilbereichen eines Raumes
ermöglicht, beispielsweise von Arbeitsplätzen oder Produktionslinien.
[0038] Bei größeren Räumen können mehrere Heizstrahler kaskadiert angeordnet werden, beispielsweise
um eine Halle in ihrer ganzen Länge zu beheizen.
[0039] Nachfolgend werden vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben, die
in den Zeichnungen schematisch dargestellt sind. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt eines Heizstrahlers orthogonal zur Längsachse des Heizstrahlers
in Fig. 2;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Heizstrahlers;
- Fig. 3a, b
- Ausführungsformen eines Flächenheizelements;
- Fig. 4
- eine weitere perspektivische Ansicht eines Heizstrahlers;
- Fig. 5 bis 9
- eine Anordnung eines oder mehrerer Heizstrahler in einem zu beheizenden Raum.
[0040] Der in Fig. 1 und 2 gezeigte Heizstrahler 10 weist ein Gehäuse 12 und ein elektrisches
Flächenheizelement 14 mit einer Vorderfläche 13 und einer Rückfläche 15 auf, wobei
das Flächenheizelement 14 als ein in oder an einem flächigen Träger 34 angeordneter
Widerstandsheizleiter zur Erzeugung von Infrarotstrahlung, illustriert als Infrarot-Strahlen
16 ausgebildet ist. Allgemein ist Infrarotstrahlung eine elektromagnetische Wärmestrahlung
im Wellenlängenbereich von 780 nm bis 1 mm.
[0041] In dem Gehäuse 12 ist eine Heizkammer 18 angeordnet, die das Flächenheizelement 14
enthält, und eine an die Heizkammer 18 angrenzende abgeschlossene Luftkammer 20, die
ein Luftvolumen einschließt. Das Flächenheizelement 14 ist in die Heizkammer 18 eingeschoben.
[0042] Eine Tiefen-Dimension der Luftkammer 20 erstreckt sich orthogonal zur Rückfläche
15 des Flächenheizelements 14. Dabei weist diese Dimension der Luftkammer 20 eine
Tiefe 28 von mindestens 3 cm auf. Mit dieser Tiefe 28 wird ein ausreichender Dämmwert
erzielt. Die Tiefe für einen optimalen Dämmwert wäre noch deutlich größer, beispielweise
10 cm, wird aber aus designtechnischen Gründen nicht umgesetzt.
[0043] Die Fläche der Grenze 26 zwischen Heizkammer 18 und Luftkammer 20 beträgt wenigstens
100% der Fläche des Flächenheizelements 14, sodass durch die Luftkammer 20 eine maximale
Isolierung der Heizkammer 18 entlang ihrer gesamten Fläche erreicht wird. Die Grenze
26 kann beispielsweise als eine Trennwand ausgebildet sein. Die Luftkammer 20 wird
von der Grenze 26 zwischen Heizkammer 18 und Luftkammer 20 sowie von einer Rückwand
30 begrenzt, wobei die dem Luftvolumen in der Luftkammer 20 zugewandte Innenseite
22 der Rückwand 30 wenigstens teilweise als ein Reflektor für Infrarot-Strahlen 16
ausgebildet ist. Die Innenseite 20 ist nämlich gewölbt und besteht aus Aluminium,
sodass die Infrarot-Strahlen 16, die in den Luftraum 20 hinein abgestrahlt werden,
in Richtung der Heizkammer 18 gespiegelt werden. Dadurch wird ca. 80% der erzeugten
Wärmestrahlung in Richtung der Vorderfläche 13 des Flächenheizelements 14, d.h. in
Richtung der Heizfläche 24 des Flächenheizelements 10 und somit in Richtung des zu
beheizenden Raumes, abgegeben.
[0044] Die Heizkammer 18 wird in Längsrichtung von zwei zueinander gewandten Schmalseitenwänden
32 begrenzt. Diese sind gegenüber zwei Seitenflächen 17 des Flächenheizelements 14
angeordnet. Bei Erwärmung des Flächenheizelements 14 und der Seitenwände 32 schmiegen
sich die Schmalseitenwände 32 aufgrund der wärmebedingten Expansion des Materials
an die Seitenflächen 17 des Flächenheizelements 14 an. Auf diese Weise wird möglichst
viel der erzeugten Wärme weitergeleitet.
[0045] Das Flächenheizelement 14 ist annähernd formschlüssig zu den Begrenzungsflächen der
Heizkammer 18 angeordnet. Dadurch ist das Flächenheizelement 14 eng eingebettet, um
eine maximale Wärmeweiterleitung zu erreichen, hat aber dennoch Raum für eine wärmebedingte
Expansion des Materials. Insbesondere liegt das Flächenheizelement 14 formschlüssig
an der Grenze 26 zwischen Heizkammer 18 und Luftkammer 20 an.
[0046] Das Flächenheizelement 14 weist in einer Dimension orthogonal zu seiner Vorderfläche
13 eine Dicke von ca. 3 mm auf.
[0047] Wie auch aus Fig. 2 ersichtlich, besteht das Gehäuse 12 des Heizstrahlers 10 aus
einem Strangpressprofil. Hierfür wird eine Leichtmetalllegierung bzw. Aluminium eingesetzt.
Dadurch werden eine hohe Formstabilität sowie eine homogene Wärmeabstrahlung sichergestellt.
Das Gehäuse 12 ist einem Lichtstrahler nachempfunden, da Infrarot-Strahlen 16 sich
ebenso verbreiten wie Licht. Durch diese Form, insbesondere durch die gewölbte Rückwand
30 der Luftkammer 20, können die Infrarot-Strahlen 16 besonders gut in eine bestimmte
Richtung gelenkt werden.
[0048] Die Heizfläche 24 weist vorteilhafterweise eine durch eine Oberflächenbehandlung
aufgeraute Oberfläche auf, um die Wärmeabgabe zu verstärken und den Wirkungsgrad des
Heizstrahlers 10 zu verbessern. Vorzugsweise wird die Oberfläche durch Beschichtung
mit einem Pulver aufgeraut. Dieses Pulver ist vorteilhafterweise hitzebeständig und
kann zur Färbung des Heizstrahlers 10 verwendet werden. Alternativ kann die Oberfläche
auch durch Sandstrahlen aufgeraut werden. Alternativ kann die Oberfläche auch durch
Eloxieren aufgeraut werden. Durch das Eloxieren wird die Oberfläche hitzebeständig,
und Verfärbungen werden vermieden.
[0049] Je nach Verwendungszweck sind insbesondere zwei in Fig. 3a und 3b dargestellte Ausführungsformen
des Flächenheizelements 14 vorgesehen. Auch andere Ausführungsformen sind denkbar.
[0050] Fig. 3a zeigt eine erste Ausführungsform des Flächenheizelements 14, bei der der
flächige Träger 34 des Flächenheizelements 14 zwei Glimmerschichten 36 enthält, zwischen
denen der Widerstandsheizleiter angeordnet ist. Als Widerstandsheizleiter kann beispielsweise
ein in Windungen gewickelter Heizdraht zwischen den Glimmerschichten 36 angeordnet
sein. Die Anzahl und Dichte der Windungen bestimmt dabei die Leistung des Heizstrahlers
10. Durch Auswahl einer bestimmten Wicklung des Heizdrahts kann die maximale Oberflächentemperatur
des Heizstrahlers 10 festgelegt werden. Die Oberflächentemperatur kann zwischen 100
und 350 Grad Celsius, vorzugsweise zwischen 100 und 150 Grad Celsius, liegen. Dies
hat die Wirkung, dass ohne eine Anpassung des Gehäuses 12 verschiedene Leistungen
oder Oberflächentemperaturen des Heizstrahlers 10 eingestellt werden können, um eine
optimale Anpassung des Heizstrahlers 10 an den zu beheizenden Raum zu erreichen.
[0051] Fig. 3b zeigt eine zweite Ausführungsform des Flächenheizelements 14, bei der der
flächige Träger 34 des Flächenheizelements 14 eine Silikonmatte 38 enthält, in die
der Widerstandsheizleiter eingebettet ist. Auch hier kann als Widerstandsheizleiter
beispielsweise ein in Windungen gewickelter Heizdraht verwendet werden. Die Anzahl
und Dichte der Windungen bestimmt dabei die Leistung des Heizstrahlers 10. Durch Auswahl
einer bestimmten Wicklung des Heizdrahts kann die maximale Oberflächentemperatur des
Heizstrahlers 10 festgelegt werden. Um eine bessere Wärmeableitung zu erreichen und
eine Erhitzung des Gehäuses 12 außer in Hauptwärmeabstrahlungsrichtung 49 des Heizstrahlers
10 zu vermeiden, kann die Silikonmatte 38 wenigstens teilweise mit einer Glimmerschicht
isoliert sein.
[0052] Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Heizstrahlers 10.
Der Heizstrahler 10 ist an einer ersten Seite mit einer ersten Abdeckung 47 und an
einer zweiten Seite mit einer zweiten Abdeckung 47' abgeschlossen. An dem Gehäuse
12 des Heizstrahlers 10 ist eine Halterung 40 zur Befestigung des Heizstrahlers 10
an einer Befestigungsfläche 42, beispielsweise an einer Wand oder an der Decke eines
Raumes, angeordnet. Die Halterung 40 sieht dabei eine bestimmte Neigung 44 des Heizstrahlers
10 relativ zu der Befestigungsfläche 42 vor. Dadurch kann die Hauptwärmeabstrahlungsrichtung
49 des Heizstrahlers an den zu beheizenden Raum angepasst werden, z.B. an den Typ
des Raums oder an dessen Größe. Insbesondere sind Neigungen 44 von 0°, 22,5° oder
45° vorgesehen. Eine Neigung 44 von 0° eignet sich beispielsweise für die Anordnung
des Heizstrahlers 10 an der Decke eines Raumes, damit die Hauptwärmeabstrahlungsrichtung
16 kegelförmig von oben nach unten gerichtet ist. Eine Neigung 44 von 45° eignet sich
insbesondere für lange, flurähnliche Räume mit hohen Decken, um die Wärme nach unten
zu lenken, oder wenn eine Anordnung des Heizstrahlers 10 an der Decke nicht möglich
ist. Eine Neigung 44 von 22,5° eignet sich insbesondere für eine vertikale oder horizontale
Anordnung an einer Wand.
[0053] Die Halterung 40 sieht außerdem einen Mindestabstand 46 des Heizstrahlers 10 von
der Befestigungsfläche 42, z.B. von der Wand oder Decke, vor. Dieser Mindestabstand
46 wird als Sicherheitsabstand durch die Halterung 40 unabhängig von der Neigung 44
des Heizstrahlers 10 zur Befestigungsfläche 42 eingehalten. Dadurch werden beispielsweise
Brände verhindert.
[0054] Alternativ kann die Halterung 40 des Heizstrahlers 10 auch als ein Standfuß zum Aufstellen
des Heizstrahlers auf einer Befestigungsfläche 42 ausgebildet sein.
[0055] Durch die Form der Halterung 40 mit einer Schlüsselloch-Platte 48 wird die Montage
des Heizstrahlers 10 vereinfacht. In die vorhandene Schlüsselloch-Platte 48 wird eine
Tellerkopfschraube eingesetzt, innerhalb des Schlüssellochs verschoben und im schmalen
Ende der Aussparung festgezogen. Aufgrund des geringen Gewichts des Heizstrahlers
10 ist eine Befestigung mit nur zwei Schrauben ausreichend. Aus Designgründen ist
es vorteilhaft, dass alle erforderlichen Schrauben auf der der Befestigungsfläche
42 zugewandten Seite des Heizstrahlers 10 angeordnet sind. Dadurch sind auf der Vorderseite
und den seitlichen Abdeckungen 47, 47` keine Schrauben zu sehen. Die Kabel sind mittels
einer Kabelverschraubung auf der der Befestigungsfläche 42 zugewandten Seite des Heizstrahlers
in das Gehäuse 12 eingeführt.
[0056] Durch eine Kombination von Heizstrahlern und LED-Elementen in formgleichen Gehäusen
beispielsweise an einer Schiene an einer Befestigungsfläche des Raumes kann ein Heiz-Beleuchtungs-System
realisiert werden. Dieses Heiz-Beleuchtungs-System enthält wenigstens einen oben beschriebenen
Heizstrahler 10 sowie wenigstens ein formgleiches Gehäuse mit wenigstens einem LED-Element,
wobei der wenigstens eine Heizstrahler 10 und das wenigstens eine LED-Element in einer
Reihenschaltung betrieben werden. Dadurch kann ein einheitliches System zum Beheizen
und zur Beleuchtung eines Raumes verwendet werden.
[0057] Neben der Wärmemenge, die in Richtung des zu beheizenden Raumes abgegeben wird, hat
auch die Positionierung des Heizstrahlers 10 in dem zu beheizenden Raum Einfluss auf
die Effizienz des Heizstrahlers 10. Die Effizienz des Heizstrahlers kann in Abhängigkeit
von der Nutzung des Raumes und der Raumgröße, wie anhand der folgenden Figuren beschrieben,
verbessert werden.
[0058] Fig. 5 zeigt eine Anordnung eines erfindungsgemäßen Heizstrahlers 10 in einem zu
beheizenden Raum. Dabei ist der Heizstrahler 10 derart in dem Raum positioniert, dass
die abgestrahlte Wärme des Heizstrahlers der Wärmeabwanderung im Raum entgegenwirkt.
Die Wärmeabwanderung in Räumen verläuft stets von innen nach außen. Sie findet beispielsweise
über die Fenster 52 des Raumes statt, sodass die Hauptwärmeabwanderungsrichtung 50
orthogonal zur Fensterfläche ist. Die Hauptwärmeabstrahlungsrichtung 49 des Heizstrahlers
10 und die Hauptwärmeabwanderungsrichtung 50 aus dem Raum bilden vorteilhafterweise
einen Winkel 54 zwischen 85 und 275 Grad, vorzugsweise zwischen 150 und 210 Grad,
besonders bevorzugt zwischen 170 und 190 Grad. Dadurch wirkt der Heizstrahler 10 der
Wärmeabwanderung entgegen.
[0059] Es ist dabei von Vorteil, wenn der Heizstrahler 10 horizontal zwischen der Decke
des Raumes und einer Wand, vorzugsweise oberhalb eines Fensters 52, angeordnet ist.
Durch die Neigung 44 von 22,5° zur Wand strahlt der Heizstrahler 10 fächerförmig in
den Raum und erwärmt dabei die Innenseite des Fensters 52 sowie auch die Fensterbank.
Dadurch wird ein weiteres Vordringen der durch das Fenster 52 eindringenden Kälte
in den Raum hinein verhindert. Insbesondere der Bereich vor dem Fenster 52 wird dadurch
deutlich stärker beheizt als mit bekannten Heizlösungen, sodass auch im Rest des Raums
eine angenehmere Temperatur erzielt wird. Diese Anordnung des Heizstrahlers 10 eignet
sich auch für Räume ohne Dämmung, um die Auskühlung der Außenwand zu bremsen.
[0060] Fig. 6 zeigt eine Anordnung von zwei erfindungsgemäßen Heizstrahlern 10, 10' in einem
zu beheizenden Raum. Dabei sind die Heizstrahler 10, 10' jeweils horizontal zwischen
einer Wand und der Decke des Raumes angeordnet. Die Hauptwärmeabstrahlungsrichtung
49, 49' der Heizstrahler 10, 10` und die Hauptwärmeabwanderungsrichtung 50 in Richtung
des Fensters 52 bilden einen Winkel 54 zwischen 85 und 275 Grad, sodass die Heizstrahler
10, 10' der Wärmeabwanderung entgegen wirken. Die Fensterfläche sowie der Bereich
vor dem Fenster wird erwärmt und dadurch die Kältezufuhr von außen gebremst. Dies
bewirkt eine verbesserte Wärmewirkung und Effizienz der Heizstrahler 10, 10`.
[0061] Fig. 7 zeigt eine Anordnung von zwei erfindungsgemäßen Heizstrahlern 10, 10' in einem
zu beheizenden Raum. Dabei sind die Heizstrahler 10, 10' jeweils vertikal zwischen
zwei Wänden des Raumes angeordnet. Diese Positionierung der Heizstrahler 10, 10' eignet
sich besonders für Räume, in denen die Fensterfronten nahezu bündig mit der Decke
abschließen und keine Anordnung der Heizstrahler 10, 10` horizontal zwischen Wand
und Decke erlauben, beispielsweise für Neubauten und Bürogebäude.
[0062] Fig. 8 zeigt eine Anordnung eines erfindungsgemäßen Heizstrahlers 10 an der Decke
eines zu beheizenden Raumes. Diese Anordnung ist vorteilhaft zur Beheizung von hohen
Räumen wie Hallen und Industrieobjekten, da die Wärme direkt nach unten abgestrahlt
wird. Der Heizstrahler 10 weist hier eine Neigung 44 von 0° gegenüber der Befestigungsfläche
42, d.h. gegenüber der Decke, auf.
[0063] Fig. 9 zeigt eine Anordnung von zwei erfindungsgemäßen Heizstrahlern 10, 10' in einem
zu beheizenden Raum. Die beiden Heizstrahler 10, 10` sind voneinander beabstandet
an der gleichen Befestigungsfläche 42 des Raumes, insbesondere an der Decke oder einer
Wand, angeordnet, wobei Heizfläche 24 des ersten Heizstrahlers 10 und die Heizfläche
24' des zweiten Heizstrahlers 10` zueinander geneigt sind. Durch diese Positionierung
wird die Wärmewirkung der Heizstrahler 10, 10' in einem Bereich des Raums konzentriert,
insbesondere in dem Bereich, in dem sich die Infrarot-Strahlen schneiden. Dadurch
wird eine gezielte, symmetrische Erwärmung von Raumbereichen ermöglicht, zum Beispiel
von Arbeitsplätzen oder Produktionslinien.
[0064] Es sind Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Heizstrahlers 10 in den folgenden
Längen und Leistungsstufen vorteilhaft, aber nicht darauf beschränkt:
| Länge |
0,50 m |
1,00 m |
1,50 m |
2,00 m |
| Leistung |
250 W |
500 W |
750 W |
1000 W |
[0065] Die maximale Oberflächentemperatur kann je nach Positionierung des Heizstrahlers
10 variieren. Beispielsweise sind maximal 100°C bei einer vertikalen Positionierung
zwischen zwei Wänden vorteilhaft, während bei einer horizontalen Positionierung zwischen
Wand und Decke oder einer Deckenmontage eine maximale Oberflächentemperatur von 150°C
vorteilhaft ist.
[0066] Um eine Geräteüberhitzung während des Betriebs zu vermeiden, kann ein Thermoschalter
vorgesehen sein. Dieser soll eine Überschreitung der maximalen Oberflächentemperatur
vermeiden.
[0067] Aufgrund des modularen Aufbaus des Heizstrahlers können defekte Bauteile leicht ersetzt
werden, sodass der Heizstrahler nachhaltig ist.
[0068] Zusammenfassend betrifft die Erfindung einen Heizstrahler 10 mit einem Gehäuse 12
und einem elektrischen Flächenheizelement 14 mit einer Vorderfläche 13 und einer Rückfläche
15, wobei das Flächenheizelement 14 als ein in oder an einem flächigen Träger 34 angeordneter
Widerstandsheizleiter zur Erzeugung von Infrarot-Strahlen ausgebildet ist, und mit
einer in dem Gehäuse 12 angeordneten Heizkammer 18, die das Flächenheizelement 14
enthält, und mit einer an die Heizkammer 18 angrenzenden abgeschlossenen Luftkammer
20, die ein Luftvolumen einschließt.
Bezugszeichenliste
[0069]
- 10, 10'
- Heizstrahler
- 12
- Gehäuse
- 13, 13'
- Vorderfläche
- 14, 14'
- Flächenheizelement
- 15
- Rückfläche
- 16
- Infrarot-Strahlen
- 17
- Seitenfläche
- 18
- Heizkammer
- 20
- Luftkammer
- 22
- Innenseite
- 24, 24'
- Heizfläche
- 26
- Grenze
- 28
- Tiefe
- 30
- Wand
- 32
- Seitenwand
- 34
- Träger
- 36
- Glimmerschichten
- 38
- Silikonmatte
- 40
- Halterung
- 42
- Befestigungsfläche
- 44
- Neigung
- 46
- Mindestabstand
- 47, 47'
- Abdeckung
- 48
- Schlüsselloch-Platte
- 49
- Hauptwärmeabstrahlungsrichtung
- 50
- Hauptwärmeabwanderungsrichtung
- 52
- Fenster
- 54
- Winkel
1. Heizstrahler (10) mit einem Gehäuse (12) und einem elektrischen Flächenheizelement
(14) mit einer Vorderfläche (13) und einer Rückfläche (15), wobei das Flächenheizelement
(14) als ein in oder an einem flächigen Träger (34) angeordneter Widerstandsheizleiter
zur Erzeugung von Infrarotstrahlung (16) ausgebildet ist,
gekennzeichnet durch
eine in dem Gehäuse (12) angeordnete Heizkammer (18), die das Flächenheizelement (14)
enthält, und eine an die Heizkammer (18) angrenzende abgeschlossene Luftkammer (20),
die ein Luftvolumen einschließt.
2. Heizstrahler (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftkammer (20) orthogonal zur Rückfläche (15) des Flächenheizelements (14) eine
Tiefe von mindestens 3 cm aufweist.
3. Heizstrahler (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fläche der Grenze (26) zwischen Heizkammer (18) und Luftkammer (20) wenigstens
50%, bevorzugt wenigstens 70%, besonders bevorzugt wenigstens 90%, ganz besonders
bevorzugt wenigstens 100% der Fläche des Flächenheizelements (14) beträgt.
4. Heizstrahler (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftkammer (20) von der Grenze (26) zwischen Heizkammer (18) und Luftkammer (20)
sowie von einer Rückwand (30) begrenzt wird, wobei die dem Luftvolumen in der Luftkammer
(20) zugewandte Innenseite (22) der Rückwand (30) wenigstens teilweise als ein Reflektor
für Infrarotstrahlung (16) ausgebildet ist.
5. Heizstrahler (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizkammer (18) in Längsrichtung von zwei zueinander gewandten Schmalseitenwänden
(32) begrenzt wird.
6. Heizstrahler (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächenheizelement (14) annähernd formschlüssig zu den Begrenzungsflächen der
Heizkammer (18) angeordnet ist.
7. Heizstrahler (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächenheizelement (14) formschlüssig an der Grenze zwischen Heizkammer (18)
und Luftkammer (20) anliegt.
8. Heizstrahler (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächenheizelement (14) in einer Dimension orthogonal zu seiner Vorderfläche
(13) eine Dicke von maximal 5 mm, bevorzugt von maximal 3 mm, besonders bevorzugt
von maximal 2 mm aufweist.
9. Heizstrahler (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der flächige Träger (34) des Flächenheizelements (14) zwei Glimmerschichten (36)
oder eine Matte (38) aus elektrisch isolierendem Kunststoff enthält, und dass der
Widerstandsheizleiter zwischen den Glimmerschichten (36) angeordnet oder in die Matte
(38) eingebettet ist.
10. Heizstrahler (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizfläche (24) eine durch eine Oberflächenbehandlung, insbesondere durch eine
Beschichtung mit einem Pulver, aufgeraute Oberfläche aufweist.
11. Heizstrahler (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (12) aus einem Strangpressprofil aus Aluminium oder einer Leichtmetalllegierung
besteht.
12. Heizstrahler (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche gekennzeichnet durch eine an dem Gehäuse (12) angeordnete Halterung (40) zur Befestigung des Heizstrahlers
(10) an einer Befestigungsfläche (42).
13. Heiz-Beleuchtungs-System enthaltend wenigstens einen Heizstrahler (10) nach einem
der Ansprüche 1 bis 12 sowie wenigstens ein formgleiches Gehäuse mit wenigstens einem
LED-Element, wobei der wenigstens eine Heizstrahler (10) und das wenigstens eine LED-Element
in einer Reihenschaltung betrieben werden.
14. Verwendung eines Heizstrahlers (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 zum Beheizen
eines Raumes, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptwärmeabstrahlungsrichtung (49) des Heizstrahlers (10) und die Hauptwärmeabwanderungsrichtung
(50) aus dem Raum einen Winkel (54) zwischen 85 und 275 Grad, vorzugsweise zwischen
150 und 210 Grad, besonders bevorzugt zwischen 170 und 190 Grad bilden.
15. Verwendung zweier Heizstrahler (10, 10') nach einem der Ansprüche 1 bis 12 zum Beheizen
eines Raumes, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizstrahler (10, 10') voneinander beabstandet an der gleichen Befestigungsfläche
(42) des Raumes, insbesondere an der Decke oder einer Wand, angeordnet sind, und wobei
die Heizfläche (24) des ersten Heizstrahlers (10) und die Heizfläche (24`) des zweiten
Heizstrahlers (10`) zueinander geneigt sind.