[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für zwei an Extremitäten
eines Benutzers befestigbare Bewegungselemente, eine Bewegungsvorrichtung mit einer
solchen Antriebsvorrichtung und ein Verfahren zum Bewegen einer solchen Bewegungsvorrichtung.
[0002] Beim Gehen, Wandern, Treppensteigen, Skiwandern, Schneeschuh laufen etc. sind periodisch
wiederkehrende Bewegungsabläufe zur beabsichtigten Fortbewegung erforderlich. Insbesondere
wenn längere Strecken zurückgelegt werden sollen, können diese sich ständig wiederholenden
Bewegungsabläufe für den Benutzer sehr anstrengend sein. Dies kann, wenn es sich um
eine Freizeit-/Sportaktivität handelt, insbesondere für weniger gut trainierte Benutzer
abschreckend wirken, was dann zur Folge haben kann, dass sich gerade die weniger gut
trainierten Benutzer, welche von einer solchen sportlichen Aktivität überproportional
stark gesundheitlich profitieren würden, von dieser Aktivität abstand nehmen.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind bereits verschiedene Vorrichtungen bekannt, um Freizeit-/Sportaktivitäten
zu erleichtern. So beschreibt beispielsweise die
WO 2015/104663 A1 eine Antriebsvorrichtung für Ski, die ein Erklimmen eines Berghanges durch einen
unter dem Ski montierten Raupenantrieb erleichtert. Aus der
DE 202 21 385 U1 ist ferner eine ähnliche Konstruktion vorbekannt, bei der sich der Raupenantrieb
über die gesamte Länge des Skis erstreckt. Die
WO 2018/141890 A1 beschreibt einen Ski, der mit einem durch die Gleitfläche des Skis reichenden Antriebszahnrad
versehen ist, das einen entsprechenden Vortrieb bereitstellt. Allen diesen bekannten
Vorrichtungen gemein ist, dass ihr Anwendungsgebiet sehr speziell ist und/oder ihre
Verwendung erheblicher Übung bedarf, wobei diese Vorrichtungen keinerlei Rücksicht
auf den üblichen Bewegungsablauf nehmen, der erforderlich ist, wenn kein unterstützender
Antrieb vorhanden ist. Ferner ist die Kraftunterstützung stark vom Untergrund abhängig,
da die Antriebskraft direkt auf den Boden übertragen wird. Daher besteht ein Bedarf
an einer leicht zu benutzenden Vorrichtung, die zugleich variabel einsetzbar ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Ausführungsform einer Antriebsvorrichtung für
zwei an Extremitäten eines Benutzers befestigbare Bewegungselemente beschrieben, umfassend
einen Zugmitteltrieb mit einem Zugmittel und einer Antriebseinheit, eine Zugmittelumlenkeinrichtung;
einen Energiespeicher; eine Sensoreinheit zum Erkennen einer räumlichen Eigenbewegung;
und eine Steuereinrichtung zum Steuern der Antriebseinheit; wobei die Antriebseinheit
und die Zugmittelumlenkeinrichtung an einem ersten der zwei Bewegungselemente befestigbar
sind, und wobei der Zugmitteltrieb so ausgestaltet ist, dass das Zugmittel einen ersten
und einen zweiten Längenabschnitt umfasst, deren jeweilige erste und zweite Länge
bei Benutzung der Antriebsvorrichtung mittels der Antriebseinheit periodisch variiert
werden, wobei ein Längenzuwachs des ersten Längenabschnitts mit einer Längenabnahme
des zweiten Längenabschnitts einhergeht und umgekehrt. Eine solche Antriebsvorrichtung
kann, wenn sie an den Bewegungselementen befestigt ist, die Fortbewegung des Benutzers
erleichtern, indem der natürliche Bewegungsablauf des Benutzers derart unterstützt
wird, dass der Benutzer selbst weniger Kraft aufwenden muss. Dabei kann der Grad der
Unterstützung mit Hilfe der Steuereinrichtung und der Sensoreinheit flexibel festgelegt
werden. So kann die Sensoreinheit beispielsweise eine Beschleunigung erfassen, insbesondere
einer der Extremitäten des Benutzers oder eines der Bewegungselemente, und diese Beschleunigung
durch die Steuereinrichtung als Bewegungsabsicht interpretiert werden, woraufhin die
Antriebsvorrichtung durch die Steuereinrichtung angesteuert wird, um eine voreingestellte
Unterstützung der erkannten beabsichtigten Bewegung einzuleiten. Die beiden Bewegungselemente
können dabei insbesondere gleitfähige Elemente beziehungsweise Gleitelemente darstellen,
beispielsweise Ski, wie sie üblicherweise beim Tourenskigehen verwendet werden. Möglich
ist auch die Verwendung zusammen mit einem teilbaren Snowboard oder normalen Ski beziehungsweise
Langlaufski. Die Antriebsvorrichtung wird dann, um sie zu verwenden, an den beiden
Bewegungselementen fixiert, wobei das jeweils nicht gegen den Boden gedrückte Bewegungselement
gegenüber dem anderen mittels des Zugmitteltriebs in der Bewegungsrichtung nach vorne
gezogen wird. Als Zugmittel kann beispielsweise ein Seil, ein Riemen, eine Kette,
ein (Textil-)Band oder ähnliches verwendet werden.
[0005] Nützlicherweise kann dabei vorgesehen sein, dass die Zugmittelumlenkeinrichtung und/oder
die Antriebseinheit Zugmittelspannmittel umfasst. Durch die Zugmittelspannmittel wird
das Zugmittel auf einer im Wesentlichen gleichbleibenden Spannung gehalten, was Kraftspitzen
bei der Kraftübertragung zwischen Antriebseinheit und Zugmittel reduziert.
[0006] Ferner kann vorgesehen sein, dass das Zugmittel zwei nicht miteinander verbundene
Enden umfasst, die an zwei verschiedenen voneinander beanstandeten Punkten an einem
zweiten der zwei Bewegungselemente befestigbar sind. Auf diese Weise kann eine bewegungselementübergreifende
Kraftübertragung realisiert werden.
[0007] Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass eine senkrechte Projektion des Zugmittels
auf eine durch die zwei Bewegungselemente definierte Ebene einen Kreuzungspunkt aufweist.
Die durch die zwei Bewegungselemente definierte Ebene entspricht dabei im Wesentlichen
der jeweiligen Hauptebene der Bewegungselemente. Beispielsweise ist diese Ebene bei
einem Paar Ski durch die Gleitfläche der Ski gegeben, die im Wesentlichen planparallel
zueinander ausgerichtet sind. Der Kreuzungspunkt kann als verlässlicher Maßstab/Messpunkt
herangezogen werden.
[0008] Es kann auch vorgesehen sein, dass sich der erste Längenabschnitt zwischen dem Kreuzungspunkt
und der Antriebseinheit erstreckt und dass sich der zweite Längenabschnitt zwischen
dem Kreuzungspunkt und der Zugmittelumlenkeinrichtung erstreckt. Durch die Festlegung
der Längenabschnitte wird eine verifizierbare Beurteilung der Antriebseinheit im Hinblick
auf einstellbare Bewegungszyklen und übertragene Kraft möglich.
[0009] Vorteilhafterweise kann auch vorgesehen sein, dass die Antriebseinheit ferner einen
weiteren Zugmitteltrieb mit einem weiteren Zugmittel und einer weiteren Antriebseinheit,
wobei die weitere Antriebseinheit an einem zweiten der zwei Bewegungselemente befestigbar
ist, eine weitere Zugmittelumlenkeinrichtung und ein Kopplungselement, dass das Zugmittel
und das weitere Zugmittel in seinem Inneren fixiert, umfasst. Durch das Vorsehen zweier
Zugmitteltriebe kann eine symmetrische Ausgestaltung der Antriebseinheit erreicht
werden, was vorteilhaft im Hinblick auf die Gewichtsverteilung ist und einen erhöhten
Komfort bei der Benutzung erlaubt. Das Kopplungselement kann dabei insbesondere derart
ausgestaltet sein, dass es Kraft in der axialen Vorwärtsrichtung zwischen den beiden
Zugmitteltrieben übertragen kann, während ein Lösen des Kopplungselementes in der
Richtung senkrecht dazu leicht möglich ist.
[0010] Nützlicherweise kann vorgesehen sein, dass die weitere Zugmittelumlenkeinrichtung
und/oder die weitere Antriebseinheit weitere Zugmittelspannmittel umfasst.
[0011] Ferner kann vorgesehen sein, dass das Zugmittel und das weitere Zugmittel jeweils
eine in sich geschlossene Schlaufe ausbilden.
[0012] Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass sich der erste Längenabschnitt zwischen dem
Kopplungselement und der Antriebseinheit erstreckt und wobei sich der zweite Längenabschnitt
zwischen dem Kopplungselement und der Zugmittelumlenkeinrichtung erstreckt. Durch
die Festlegung der Längenabschnitte wird eine verifizierbare Beurteilung der Antriebseinheit
im Hinblick auf einstellbare Bewegungszyklen und übertragene Kraft möglich.
[0013] Beschrieben wird ferner auch eine Bewegungsvorrichtung mit einer solchen Antriebsvorrichtung
umfassend die zwei Bewegungselemente und Bindungselemente, um die zwei Bewegungselemente
mit je einer Extremität eines Benutzers lösbar zu verbinden.
[0014] Dabei kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass die zwei Bewegungselemente auf
einer Seite Rückhalteelemente umfassen, die eine Bewegung in einer axialen Rückwärtsrichtung
behindern.
[0015] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Bewegungsvorrichtung ferner zwei raumfeste
Lagerungen, die jeweils eines der zwei Bewegungselemente beweglich lagert, umfasst.
[0016] Beschrieben wird ebenfalls ein Verfahren zum Bewegen von zwei Bewegungselementen
einer Bewegungsvorrichtung in einer axialen Vorwärtsrichtung, wobei die Bewegungsvorrichtung
die zwei Bewegungselemente und eine Antriebsvorrichtung umfasst, die zwei Bewegungselemente
mit Bindungselementen versehen sind, die mit je einer Extremität eines Benutzers lösbar
verbunden sind, und die Antriebsvorrichtung mit einem Zugmitteltrieb, umfassend ein
Zugmittel und eine Antriebseinheit, einer Zugmittelumlenkeinrichtung, einem Energiespeicher,
einer Sensoreinheit zum Erkennen einer räumlichen Eigenbewegung und einer Steuereinrichtung
zum Steuern der Antriebseinheit versehen ist, wobei die Antriebseinheit und die Zugmittelumlenkeinrichtung
an einem ersten der zwei Bewegungselemente befestigt sind, und wobei das Verfahren
das Erkennen, durch die Sensoreinheit, einer Eigenbewegung des ersten Bewegungselementes;
das Verkürzen, durch die Antriebseinheit, des ersten Längenabschnitts; das Verlängern,
durch die Antriebseinheit, des zweiten Längenabschnitts, gleichzeitig zu dem Verkürzen
des ersten Längenabschnitts, so dass das erste Bewegungselement relativ zu dem zweiten
Bewegungselement in die axialen Vorwärtsrichtung bewegt wird; das Erkennen, durch
die Sensoreinheit, einer Eigenbewegung des zweiten Bewegungselementes; das Verkürzen,
durch die Antriebseinheit, des zweiten Längenabschnitts; und das Verlängern, durch
die Antriebseinheit, des ersten Längenanschnitts, gleichzeitig zu dem Verkürzen des
zweiten Längenabschnitts, so dass das zweite Bewegungselement relativ zu dem ersten
Bewegungselement in die axiale Vorwärtsrichtung bewegt wird, umfasst. Auf diese Weise
werden die Vorteile und Besonderheiten der erfindungsgemäßen Bewegungsvorrichtung
auch im Rahmen eines Verfahrens umgesetzt.
[0017] Es zeigen:
- Figur 1
- eine idealisierte Draufsicht auf eine beispielhafte Bewegungsvorrichtung mit einer
beispielhaften Antriebsvorrichtung;
- Figur 2
- eine idealisierte isometrische Ansicht einer beispielhaften Bewegungsvorrichtung mit
einer beispielhaften Antriebsvorrichtung;
- Figur 3
- eine idealisierte Draufsicht auf eine weitere beispielhafte Bewegungsvorrichtung mit
einer beispielhaften Antriebsvorrichtung;
- Figur 4
- eine idealisierte Draufsicht auf eine beispielhafte Bewegungsvorrichtung mit einer
beispielhaften Antriebsvorrichtung;
- Figur 5A
- eine idealisierte isometrische Ansicht einer beispielhaften Bewegungsvorrichtung mit
einer beispielhaften Antriebsvorrichtung;
- Figur 5B
- eine idealisierte isometrische Ansicht einer weiteren beispielhaften Bewegungsvorrichtung
mit einer beispielhaften Antriebsvorrichtung;
- Figur 6
- noch eine weitere idealisierte isometrische Ansicht einer beispielhaften Bewegungsvorrichtung
mit einer beispielhaften Antriebvorrichtung;
- Figur 7
- eine Detailansicht eines Kopplungselements;
- Figuren 8A, 8B, 8C
- weitere Teilansichten des beispielhaften Kopplungselements in verschiedenen Arretierungszuständen;
- Figuren 9A, 9B
- beispielhafte Zugmittelkonfigurationen;
- Figur 10
- eine schematisierte Detailansicht einer Antriebseinheit;
- Figur 11
- eine schematisierte Detailansicht einer Zugmittelumlenkeinrichtung;
- Figur 12
- eine Visualisierung der räumlichen Bewegung der Bewegungsvorrichtung in einer axialen
Vorwärtsrichtung; und
- Figur 13
- ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Bewegen von zwei Bewegungselementen einer Bewegungsvorrichtung
in einer axialen Vorwärtsrichtung.
[0018] Bei der nachfolgenden Beschreibung der Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen
gleiche oder vergleichbare Komponenten.
[0019] Figur 1 zeigt eine idealisierte Draufsicht auf eine beispielhafte Bewegungsvorrichtung
58 mit einer beispielhaften Antriebsvorrichtung 10. Die Bewegungsvorrichtung 58 umfasst
neben der Antriebsvorrichtung 10 insbesondere ein erstes Bewegungselement 12 und ein
zweites Bewegungselement 14, wobei die Antriebsvorrichtung 10 zum Teil auf dem ersten
Bewegungselement 12 und dem zweiten Bewegungselement 14 befestigt ist. In der beispielhaften
Darstellung von Figur 1 sind eine Antriebseinheit 20 und eine Zugmittelumlenkeinrichtung
22 auf einer Oberseite des ersten Bewegungselements 12 befestigt. Ein Punkt 40 sowie
ein Punkt 42, die jeweils als Fixierungspunkte für ein Zugmittel 18 dienen, sind auf
dem zweiten Bewegungselement 14 befestigt. Das Zugmittel 18 verläuft bei der beispielhaften
Bewegungsvorrichtung 58 von dem Punkt 40 zu der Zugmittelumlenkeinrichtung 22 weiter
zu der Antriebseinheit 20 und zu dem Punkt 42, wobei das Zugmittel 18 an den Punkten
40, 42 mit seinen jeweiligen Enden 36, 38 befestigt ist. Dabei entsteht in einer senkrechten
Projektion des Zugmittels 18 auf eine durch die beiden Bewegungselemente 12, 14 definierte
Ebene ein Kreuzungspunkt 44. In einer seitlichen Ansicht würde dabei das Zugmittel
18 oberhalb der Ebene der beiden Bewegungselemente 12, 14 zueinander versetzt aneinander
vorbei verlaufen, da das Zugmittel 18 an den jeweiligen Abschnitten am Kreuzungspunkt
44 gegenüber dem ersten Bewegungselement 12 und dem zweiten Bewegungselement 14 jeweils
geringfügig unterschiedliche Abstände senkrecht zur Ebene, welche durch die beiden
Bewegungselemente 12, 14 definiert wird, aufweist.
[0020] Das Befestigen der Antriebseinheit 20, der Zugmittelumlenkeinrichtung 22 und der
beiden Punkte 40, 42 auf den beiden Bewegungselementen 12, 14 kann durch ein geeignetes
Klebemittel erfolgen. Es ist in diesem Zusammenhang möglich, dass zunächst Ankerelemente
auf die Oberfläche der beiden Bewegungselemente 12, 14 geklebt werden und dass anschließend
die Antriebseinheit 20, die Zugmittelumlenkeinrichtung 22 und die beiden Punkte 40,
42 an den jeweiligen Ankerelementen arretiert werden. Dies kann insbesondere bei einem
Nachrüsten bereits vorhandener Bewegungselemente 12, 14 mit der beschriebenen Antriebsvorrichtung
10 vorteilhaft sein. Möglich ist auch, dass die Antriebseinheit 20, die Zugmittelumlenkeinrichtung
22 und die beiden Punkte 40, 42 an den beiden Bewegungselementen 12, 14 verschraubt
werden oder mit Hilfe von Spannelementen lösbar mit diesen verbunden werden. Die Montage
und die Demontage kann auf diese Weise schnell und einfach realisiert sein.
[0021] Die Antriebseinheit 20 umfasst in der beispielhaft dargestellten Antriebsvorrichtung
10 eine Steuereinheit 28, die dazu ausgelegt ist, die Antriebseinheit 20 zu steuern.
Das Steuern der Antriebseinheit 20 durch die Steuereinrichtung 28 erfolgt dabei basierend
auf Daten, welche eine Sensoreinheit 26 erfasst. In Figur 1 ist die Sensoreinheit
26 als an der Zugmittelumlenkeinrichtung 22 angeordnet dargestellt. Die Zugmittelumlenkeinrichtung
22 kann ferner auch einen Energiespeicher 24 aufnehmen, welcher zur Versorgung der
Antriebseinheit 20 mit der erforderlichen Antriebsenergie, beispielsweise elektrischer
Energie, notwendig ist. Die Antriebseinheit 20 und die Zugmittelumlenkeinrichtung
22 können zu diesem Zweck, das heißt für eine Datenübertragung und eine Energieversorgung,
mittels eines Anschlusskabels, das in Figur 1 nicht dargestellt ist, miteinander verbunden
sein. Die Anordnung der Steuereinrichtung 28 in der Antriebseinheit 20 sowie der Sensoreinheit
26 und des Energiespeichers 24 in der Zugmittelumlenkeinrichtung 22 ist optional.
Alternative räumliche Anordnungen sind möglich. Dabei kann insbesondere eine Gewichtsverteilung
des ersten Bewegungselements 12 und des zweiten Bewegungselements 14 berücksichtigt
werden, da eine möglichst gleichmäßige Gewichtsverteilung wünschenswert ist. Denkbar
ist beispielsweise, dass ein Teil der erforderlichen Komponenten, wie zum Beispiel
der Energiespeicher und/oder die Steuereinheit, direkt vom Benutzer getragen wird.
Zu diesem Zweck kann beispielsweise ein Rucksack vorgesehen sein.
[0022] Die Antriebsvorrichtung 10 umfasst den Zugmitteltrieb 16 mit dem Zugmittel 18, der
Antriebseinheit 20 und der Zugmittelumlenkeinrichtung 22 sowie den Energiespeicher
24, die Sensoreinheit 26 und die Steuereinrichtung 28.
[0023] Auf dem ersten Bewegungselement 12 beziehungsweise dem zweiten Bewegungselement 14
sind jeweils noch Bindungselemente 60 dargestellt, mit dessen Hilfe Extremitäten eines
Benutzers an den jeweiligen Bewegungselementen 12, 14 befestigbar sind. Die Bindungselemente
60 können beispielsweise, wenn die beiden Bewegungselemente 12, 14 Ski sind, Kupplungen
für Ski-Schuhe sein. Bei der in Figur 1 beispielhaft dargestellten Bewegungsvorrichtung
58 verläuft dabei das Zugmittel 18 zwischen dem dort angeordneten Bindungselement
60 und der Oberfläche des ersten Bewegungselements 12 hindurch. Andere Führungen des
Zugmittels 18 sind möglich. Auch kann die Antriebseinheit 20 an einer anderen Stelle
vorgesehen sein, beispielsweise im Bereich der Bindungselemente 60, was ebenfalls
vorteilhaft im Hinblick auf die Gewichtsverteilung sein kann.
[0024] Bei Benutzung wird abwechselnd das erste Bewegungselement 12 relativ zum zweiten
Bewegungselement 14 in einer axialen Vorwärtsrichtung 72, das heißt entgegengesetzt
zu einer axialen Rückwärtsrichtung 66 bewegt. Die Antriebseinheit 20 wird dabei von
der Steuereinrichtung 28 derart angesteuert, dass mit Hilfe des Zugmittels 18 Kraft
auf das erste Bewegungselement 12 beziehungsweise das zweite Bewegungselement 14 in
der axialen Vorwärtsrichtung 72 ausgeübt wird, um eine natürliche Schreitbewegung
des Benutzers, der die Bewegungsvorrichtung 58 nutzt, zumindest zu unterstützen. Um
unerwünschte Querkräfte (relativ zur axialen Vorwärtsrichtung 72) möglichst gering
zu halten, ist der Zugmitteltrieb 18 möglichst nah an der Innenseite der beiden Bewegungselemente
12, 14 angeordnet.
[0025] Figur 2 zeigt eine idealisierte isometrische Ansicht einer beispielhaften Bewegungsvorrichtung
mit einer beispielhaften Antriebsvorrichtung. Bei der in Figur 2 dargestellten Bewegungsvorrichtung
58 stellt das Zugmittel 18 eine in sich geschlossene Schlaufe dar. Das Zugmittels
18, das an dem ersten Bewegungselement 12 über die Antriebseinheit 20 und die Zugmittelumlenkeinrichtung
22 hinweg verläuft, ist nicht an dem zweiten Bewegungselement 14 fixiert. Vielmehr
sind auf dem zweiten Bewegungselement 14 eine weitere Antriebseinheit 50 und eine
weitere Zugmittelumlenkeinrichtung 52 befestigt, welche, symmetrisch zu dem auf dem
ersten Bewegungselement 12 befestigten Teil des Zugmitteltriebs 16 einen weiteren
Zugmitteltrieb 46 ausbilden, der ein weiteres Zugmittel 48 umfasst. Das weitere Zugmittel
48 sowie das Zugmittel 18 sind dabei zwischen dem ersten Bewegungselement 12 und dem
zweiten Bewegungselement 14 über ein Kopplungselement 54 miteinander verbunden, welches
später näher beschrieben wird. Das Kopplungselement 54 kann insbesondere an dem Zugmittel
18 und dem weiteren Zugmittel 48 derart fixiert sein, dass über die Antriebseinheit
20 beziehungsweise die weitere Antriebseinheit 50 eine Kraft auf das erste Bewegungselement
12 beziehungsweise das zweite Bewegungselement 14 in der axialen Vorwärtsrichtung
72 ausgeübt werden kann.
[0026] Ähnlich zu der aus Figur 1 bereits bekannten beispielhaften Bewegungsvorrichtung
58 können bei der in Figur 2 dargestellten beispielhaften Bewegungsvorrichtung 58
in der Antriebseinheit 20 und/oder der weiteren Antriebseinheit 50 wieder eine Steuereinrichtung
28, oder Teile davon, vorgesehen sein. In gleicher Weise können in der Zugmittelumlenkeinrichtung
22 und/oder der weiteren Zugmittelumlenkeinrichtung 52 die Sensoreinheit 26 angeordnet
sein. Insbesondere ist dabei möglich in der Zugmittelumlenkeinrichtung 22 und der
weiteren Zugmittelumlenkeinrichtung 52 jeweils einen Sensor der Sensoreinheit 26 vorzusehen,
der jeweils Beschleunigungen erfasst, welche beim Schreiten auf das erste Bewegungselement
12 oder das zweite Bewegungselement 14 wirken. Ferner können in der Zugmittelumlenkeinrichtung
22 und der weiteren Zugmittelumlenkeinrichtung 52 jeweils Energiespeicher 24 vorgesehen
sein.
[0027] Figur 3 zeigt eine idealisierte Draufsicht auf eine weitere beispielhafte Bewegungsvorrichtung
58 mit einer beispielhaften Antriebsvorrichtung 10. Die in Figur 3 dargestellte beispielhafte
Bewegungsvorrichtung 58 entspricht in weiten Teilen der bereits in Figur 2 dargestellten
Bewegungsvorrichtung 58. Im Unterschied zu Figur 2 sind bei Figur 3 jedoch die Steuereinrichtung
28 in der Antriebseinheit 20 sowie eine weitere Steuereinrichtung 28a in der weiteren
Antriebseinheit 50 explizit angedeutet. Ferner sind neben der Sensoreinheit 26 und
dem Energiespeicher 24 in der Zugmittelumlenkeinrichtung 22 noch eine weitere Sensoreinheit
26a und ein weiterer Energiespeicher 24a in der weiteren Zugmittelumlenkeinrichtung
52 explizit angedeutet. Diese Konfiguration wurde bereits im Zusammenhang mit der
aus Figur 2 beschriebenen beispielhaften Bewegungsvorrichtung 58 erwähnt, Im Unterschied
zu der in Figur 2 dargestellten Bewegungsvorrichtung 58 ist bei der in Figur 3 dargestellten
Bewegungsvorrichtung 58 die Führung des Zugmittels 18 und des weiteren Zugmittels
48 modifiziert. So verlaufen das Zugmittel 18 und das weitere Zugmittel 48 jeweils
versetzt nach innen zu den dargestellten Bindungselementen 60. Dies hat einerseits
den Vorteil, dass die Bindungselemente 60 keine Führung für das Zugmittel 18 beziehungsweise
das weitere Zugmittel 48 bereitstellen müssen. Und andererseits werden bei Benutzung
der Bewegungsvorrichtung 58 auftretende Kräfte, welche nicht parallel zur axialen
Vorwärtsrichtung 72 sind, weiter minimiert. Die angedeutete Versetzung der Führung
des Zugmittels 18 beziehungsweise des weiteren Zugmittels 48 kann beispielswiese mit
einer kabelschachtartigen Konstruktion realisiert werden.
[0028] Figur 4 zeigt eine weitere idealisierte Draufsicht auf eine beispielhafte Bewegungsvorrichtung
58 mit einer beispielhaften Antriebsvorrichtung 10. Die in Figur 4 dargestellte Bewegungsvorrichtung
58 ähnelt in weiten Teilen wieder den jeweils bereits beschriebenen Bewegungsvorrichtungen
58 aus den Figuren 2 und 3. Bei der in Figur 4 beispielhaft dargestellten Bewegungsvorrichtung
58 sind jedoch die Antriebseinheit 20 und die weitere Antriebseinheit 50 sowie die
Zugmittelumlenkeinrichtung 22 und die weitere Zugmittelumlenkeinrichtung 52 derart
modifiziert, dass das Zugmittel 18 und das weitere Zugmittel 48 zwischen den beiden
Bewegungselementen 12, 14 parallel zur axialen Vorwärtsrichtung 72 verläuft. Auch
auf diese Weise können beim Benutzen der dargestellten Bewegungsvorrichtung 58 Kräfte
minimiert werden, welche nicht parallel zur axialen Vorwärtsrichtung 72 verlaufen.
[0029] Figur 5A zeigt noch eine weitere idealisierte isometrische Ansicht einer beispielhaften
Bewegungsvorrichtung 58 mit einer beispielhaften Antriebsvorrichtung 10. Die in Figur
5A dargestellte Bewegungsvorrichtung 58 entspricht in weiten Teilen der im Zusammenhang
mit Figur 2 bereits beschriebenen Bewegungsvorrichtung 58. Im Unterschied zu dieser
umfassen das erste Bewegungselement 12 und das zweite Bewegungselement 14 jeweils
Rückhalteelemente 62, 64 welche eine Bewegung des jeweiligen Bewegungselementes 12,
14 in der axialen Vorwärtsrichtung 72 erlauben und zugleich einer Bewegung derselben
in der axialen Rückwärtsrichtung 66 entgegenwirken. Ferner sind bei der in Figur 5A
dargestellten beispielhaften Bewegungsvorrichtung 58 die Bindungselemente 60 im Wesentlichen
senkrecht zu der von den beiden Bewegungselementen 12 definierten Ebene angeordnet,
so dass die Bewegungsvorrichtung 58 beispielsweise als Steighilfe für Leitern oder
ähnliches genutzt werden kann, wobei dann die beiden Rückhalteelemente 62, 64 jeweils
an Sicherungselementen, Leitersprossen oder ähnlichem einrasten können.
[0030] Die in den Figuren 1 bis 5A dargestellten beispielhaften Bewegungsvorrichtungen 58
sind allesamt dazu ausgelegt eine Bewegung des Benutzers zu unterstützen. Prinzipiell
können sie jedoch auch dazu eingesetzt werden, um die Bewegung des Benutzers zu hemmen/erschweren,
was beispielsweise dann erwünscht sein kann, wenn ein zusätzlicher Trainingseffekt
erzielt werden soll.
[0031] Figur 5B zeigt eine idealisierte isometrische Ansicht einer weiteren beispielhaften
Bewegungsvorrichtung 58 mit einer beispielhaften Antriebsvorrichtung 10. Die in Figur
5B beispielhaft dargestellte weitere Bewegungsvorrichtung 58 entspricht im Wesentlichen
der bereits aus Figur 2 bereits vorbekannten Bewegungsvorrichtung 58. Im Unterschied
zu dieser ist bei der in Figur 5B dargestellten Bewegungsvorrichtung 58 jedoch das
Kopplungselement 54 raumfest fixiert und die beiden Bewegungselemente 12, 14 sind
auf raumfesten Lagerungen 68, 70 an vorderen und hinteren Endbereichen der beiden
Bewegungselemente 12, 14 beweglich gelagert. Die raumfesten Lagerungen 68, 70 können
insbesondere Rollwalzen 76, 78 umfassen, auf denen die beiden Bewegungselemente 12,
14 laufen können. Die in Figur 5B dargestellte Bewegungsvorrichtung 58 kann beispielsweise
als Trainingseinheit beziehungsweise als Reha-Einheit genutzt werden. Wie bei den
zuvor beschriebenen Bewegungsvorrichtungen 58 erwähnt, kann auch die in Figur 5B dargestellte
Bewegungsvorrichtung 58 wahlweise die Bewegung in der axialen Vorwärtsrichtung 72
unterstützen beziehungsweise diese erschweren, beispielsweise um einen Trainingseffekt
zu erhöhen.
[0032] Figur 6 zeigt eine weitere idealisierte isometrische Ansicht einer beispielhaften
Bewegungsvorrichtung 58 mit einer beispielhaften Antriebsvorrichtung 10. Die in Figur
6 dargestellte Bewegungsvorrichtung 58 entspricht im Wesentlichen der bereits aus
Figur 2 vorbekannten Bewegungsvorrichtung 58, wobei nunmehr allerdings explizit die
beiden Bewegungselemente 12, 14 als Ski angedeutet sind und auf den nicht mehr näher
bezeichneten Bindungselementen 60 Schuhe 74, 74a stilisiert dargestellt sind. Die
Schuhe 74, 74a nehmen dann selbstverständlich die Extremitäten, das heißt die Füße,
des Benutzers der Bewegungsvorrichtung 58 auf und sind in üblicher Weise mit den nicht
näher bezeichneten Bindungselementen 60 verbindbar beziehungsweise verbunden. Die
in Figur 6 dargestellte Bewegungsvorrichtung 58 kann beispielsweise beim Tourenskigehen
verwendet werden.
[0033] Die Merkmale der verschiedenen im Zusammenhang mit den Figuren 1 bis 6 dargestellten
Bewegungsvorrichtungen 58, insbesondere unterschiedliche Führungen der Zugmitteltriebe
18, 46 sowie die jeweilige Ausgestaltung der vorhandenen Antriebseinheiten 20, 50
und der Zugmittelumlenkeinrichtung 22, 52 können selbstverständlich miteinander kombiniert
beziehungsweise ersetzt werden, auch wenn in der vorliegenden Beschreibung zur Verbesserung
der Übersichtlichkeit jeweils voneinander getrennte beispielhafte Bewegungsvorrichtungen
58 dargestellt wurden. Ferner können auch die Rückhalteelemente 62, 64 sowie die gewinkelte
Anordnung der Bindungselemente 60 (gewinkelt gegenüber der von den bei den Bewegungselementen
12, 14 definierten Ebenen) bei Bedarf auf die anderen beispielhaften Bewegungsvorrichtungen
58 übertragen werden.
[0034] Figur 7 zeigt eine Detailansicht eines Kopplungselementes. In Figur 7 ist das Kopplungselement
54 in verriegeltem Zustand dargestellt. Durch das Kopplungselement 54 hindurch werden
das Zugmittel 18 und das weitere Zugmittel 48 parallel zur axialen Vorwärtsrichtung
72 beziehungsweise parallel zur axialen Rückwärtsrichtung 66 geführt, wobei das Zugmittel
18 und das weitere Zugmittel 48 gegenüber dem Kopplungselement 54 fixiert sind, so
dass das Zugmittel 18 und das weitere Zugmittel 48 zwar durch das Kopplungselement
54 hindurch treten, jedoch nicht durch das Kopplungselement 54 hindurch gleiten können.
Eine Kraft auf das Zugmittel 18 im Wesentlichen parallel zur axialen Vorwärtsrichtung
72 bewirkt dementsprechend eine Kraft in der axialen Vorwärtsrichtung 72 auf das Kopplungselement
54 selbst, und auf diese Weise auch eine Übertragung der Kraft von dem Zugmittel 18
auf das weitere Zugmittel 48. In gleicher Weise ist auch eine Kraft im Wesentlichen
parallel zur axialen Rückwärtsrichtung 66 über das Kopplungselement 54 zwischen dem
Zugmittel 18 und dem weiteren Zugmittel 48 übertragbar.
[0035] In den Figuren 8A, 8B und 8C werden verschiedene Zustände des Kopplungselementes
54 beschrieben. In Figur 8A ist das Kopplungselement 54 in einem geöffneten Zustand
dargestellt. In diesem Zustand sind ein erstes Kopplungsteilelement 80a und ein zweites
Kopplungsteilelement 80b, welche gemeinsam das Kopplungselement 54 ausbilden, voneinander
getrennt dargestellt. Das erste Kopplungsteilelement 80a und das zweite Kopplungsteilelement
80b umfassen jeweils Nuten 82 und Federn 84, die senkrecht zur axialen Vorwärtsrichtung
72 beziehungsweise der axialen Rückwärtsrichtung 66 ineinander geführt werden können.
Zu diesem Zweck sind die Nuten 84 und die Federn 82 derart ausgestaltet, dass die
Nuten an ihrer schmalsten Stelle geringfügig breiter als die Federn 82 an ihrer breitesten
Stelle sind. Auf diese Weise kann ein geringes Spiel parallel zur axialen Vorwärtsrichtung
72 zwischen dem ersten Kopplungsteilelement 80a und dem zweiten Kopplungsteilelement
80b realisiert sein. Da die Flanken der Nuten 84 beziehungsweise der zugehörigen Federn
82 durch die gewählte Konfiguration gegenüber der axialen Vorwärtsrichtung 72 und
der dazu senkrechten Zusammenführrichtung der beiden Kopplungsteilelemente 80a, 80b
gewinkelt sind, entsteht bei zusammengeführten Kopplungsteilelementen 80a, 80b eine
zusätzliche Haltekraft, welche einem Lösen der Verbindung zwischen den beiden Kopplungsteilelementen
80a, 80b beim Verwenden der jeweiligen Bewegungsvorrichtung 58 entgegenwirkt. Bei
Benutzen der Bewegungsvorrichtung 58 wechselt der Kopplungszustand des Kopplungselementes
54 dann abwechselnd zwischen den in den Figuren 8A, 8B und 8C dargestellten Zuständen,
da jeweils entweder eine (überwiegende) Kraft auf das Zugmittel 18 (Figur 8B) oder
eine (überwiegende) Kraft auf das weitere Zugmittel 48 (Figur 8C) ausgeübt wird. Das
Zusammenhalten des Kopplungselementes 54 kann zusätzlich beispielsweise durch enthaltene
Magnete verbessert werden, die in der Richtung senkrecht zu der axialen Vorwärtsrichtung
72 eine Haltekraft auf die beiden Kopplungsteilelemente 80a, 80b ausübt. Eine solche
in den Figuren 7, 8A, 8B und 8C nicht explizit dargestellte Magnethalterung könnte
zudem genutzt werden, um das jeweilige Kopplungsteilelement 80a, 80b an dem ersten
Bewegungselement 12 beziehungsweise dem zweiten Bewegungselement 14 getrennt voneinander
zu lagern, wenn die Bewegungsvorrichtung 58 nicht genutzt wird, jedoch bereits an
den beiden Bewegungselementen 12, 14 befestigt ist.
[0036] Das Öffnen und Schließen des Kopplungselementes 54 kann durch einen externen Impuls
unterschützt sein, beispielsweise durch manuelles Ver-/Entriegeln einer mechanischen
Sperre. Möglich ist auch, eine elektromagnetische Verriegelung vorzusehen, die von
der Steuereinheit 28 gesteuert wird. Dies hat zugleich den Vorteil, dass, falls durch
die Steuereinheit 28 ein Sturz des Benutzers erkannt wird, eine automatische Entriegelung
des Kopplungselementes 54 vorgesehen sein kann, was das Verletzungsrisiko des Benutzers
erheblich reduziert.
[0037] Die Figuren 9A und 9B zeigen schematisierte Zugmittelkonfigurationen. Die in Figur
9A dargestellte Zugmittelkonfiguration stammt aus der in Figur 1 dargestellten Bewegungsvorrichtung
58. Ein erster Längenabschnitt 30 des Zugmittels 18 verläuft dabei zwischen der Antriebseinheit
20 und dem Kreuzungspunkt 44 und ein zweiter Längenabschnitt 32 verläuft zwischen
dem Kreuzungspunkt 44 und der Zugmittelumlenkeinrichtung 22. Bei Benutzung der zugehörigen
Bewegungsvorrichtung 58 wird durch die Antriebseinheit 20 das Zugmittel 18 bewegt,
wobei aufgrund der festen Abstände zwischen der Antriebseinheit 20, der Zugmittelumlenkeinrichtung
22 sowie den Punkten 40, 42 eine Variierung des ersten Längenabschnitts 30 und des
zweiten Längenabschnitts 32 erfolgt. Diese Variierung erfolgt zeitgleich. Beim Bewegen
des ersten Bewegungselementes 12, an dem die Antriebseinheit 20 und die Zugmittelumlenkeinrichtung
22 befestigt sind, in der axialen Vorwärtsrichtung 72 wird zunächst der erste Längenabschnitt
30 länger, während der zweite Längenabschnitt 32 kürzer wird. Dies wird später im
Zusammenhang mit den Figuren 12 noch deutlicher erläutert. Umgekehrt wird beim Bewegen
des zweiten Bewegungselements 14 in der axialen Vorwärtsrichtung 72 relativ zu dem
ersten Bewegungselement 12 der erste Längenabschnitt 30 kürzer, während der zweite
Längenabschnitt 32 länger wird. Auch dies erfolgt aufgrund der Bewegung des Zugmittels
18 durch die Antriebseinheit 20, welche jedoch nunmehr das Zugmittel 18 in entgegengesetzter
Richtung bewegt.
[0038] In analoger Weise ist auch in Figur 9B eine schematisierte Zugmittelkonfiguration
dargestellt, welche beispielsweise der in Zusammenhang mit Figur 2 beschriebenen Bewegungsvorrichtung
58 entspricht. Neben dem Verlängern und gleichzeitigen Verkürzen des ersten Längenabschnitts
30 und des zweiten Längenabschnitts 32 am Zugmittel 18 ist auf der gegenüberliegenden
Seite symmetrisch dazu eine analoge Bewegung des weiteren Zugmittels 48 vorgesehen
(gleichzeitig oder zeitlich versetzt) um die Bewegung in der axialen Vorwärtsrichtung
72 der Bewegungsvorrichtung 58 zu unterstützen.
[0039] Figur 10 zeigt eine schematisierte Detailansicht einer Antriebseinheit 20, 50. Die
in Figur 10 schematisiert dargestellte Antriebseinheit 20, 50 beinhaltet insbesondere
eine Antriebsrolle 88, um die das Zugmittel 18, 48 herumgeführt ist. Die Antriebsrolle
88 kann in üblicher Weise von einem nicht explizit dargestellten Elektromotor angetrieben
sein. Bei dem Herumführen des Zugmittels 18, 48 um die Antriebsrolle 88 kann ersteres
zur Verbesserung der Kraftübertragung von der Antriebsrolle 88 auf das Zugmittel 18,
48 insbesondere mehr als einmal die Antriebsrolle 88 umschlingen. Ferner ist in der
Antriebseinheit 20, 50 ein Zugmittelspannmittel 34, 56 angedeutet, dessen Aufgabe
es ist, das Zugmittel 18, 48 unter einer gleichbleibenden (Vor-)Spannung zu halten.
[0040] Dies kann beispielsweise in bekannter Weise dadurch erfolgen, dass das vorgesehene
Zugmittelspannmittel 34, 56 eine Spannwalze 90 umfasst, welche um ein Drehlager 92
schwenkbar gelagert ist und dabei derart unter einer Vorspannung gehalten wird, dass
die Spannwalze 90 gegen das Zugmittel 18, 48 drückt, so dass ein Führungsweg des Zugmittels
18, 48 sich verlängert. Das Zugmittelspannmittel 34, 56 ist insbesondere dann von
Nutzen, wenn das aus den vorangegangenen Figuren vorbekannte Kopplungselement 54 geöffnet
ist, so dass die beiden Schlaufen der beiden Zugmittel 18, 48 nicht aneinandergekoppelt
sind. In diesem Zustand ist die Antriebsvorrichtung 10 inaktiv und das Zugmittel 18
und das weitere Zugmittel 48 würden, sofern sie nicht anderweitig "straff" gehalten
werden, lose zwischen den beiden Bewegungselementen 12, 14 hängen und unkontrolliert
zwischen diesen hin und her flattern. Dabei können die Zugmittel 18, 48 die Benutzung
der Bewegungsvorrichtung 58 ohne Unterstützung der Antriebsvorrichtung 10 in unerwünschter
Weise beeinträchtigen. Dies wird mit Hilfe der Zugmittelspannmittel 34, 56 vermieden,
da diese "überschüssige" Längen der Zugmittel 18, 48 ausgleichen beziehungsweise straffen.
[0041] Figur 11 zeigt eine schematisierte Detailansicht einer Zugmittelumlenkeinrichtung.
Die in Figur 11 dargestellte Zugmittelumlenkeinrichtung 22, 52 entspricht weitestgehend
in ihrem grundsätzlichen Aufbau der im Zusammenhang mit Figur 10 beschriebenen Antriebseinheit
20, 50, wobei jedoch anstelle der Antriebsrolle 88 eine Umlenkrolle 86 vorgesehen
wird, an der das Zugmittel 18, 48 um die Drehachse der Umlenkrolle 86 herum umgelenkt
wird.
[0042] Die in den Figuren 10 und 11 jeweils dargestellte Antriebseinheit 20, 50 und Zugmittelumlenkeinrichtung
22, 52 sind lediglich vereinfacht dargestellt, wobei insbesondere im Zusammenhang
mit der Antriebseinheit 20, 50 der Antriebsmotor nicht explizit dargestellt ist. Ferner
ist bei der Antriebseinheit 20, 50 auch darauf verzichtet worden, die Steuereinrichtung
28 beziehungsweise die weitere Steuereinrichtung 28a anzudeuten, welche optional in
die Antriebseinheit 20, 50 integriert sein kann. In ähnlicher Weise wurde in Figur
11 bei der Zugmittelumlenkeinrichtung 22, 52 darauf verzichtet, die Sensoreinheit
26 beziehungsweise die weitere Sensoreinheit 26a sowie einen optional ebenfalls enthaltenen
Energiespeicher 24 anzudeuten. Steuereinrichtung 28, 28a, Sensoreinheit 26, 26a und/oder
Energiespeicher 24 können wahlweise separat zu der Antriebseinheit 20, 50 beziehungsweise
der Zugmittelumlenkeinrichtung 22, 52 vorgesehen werden, wobei lediglich eine entsprechende
elektrische Anschlussmöglichkeit, beispielsweise kabelgebunden, vorgesehen sein muss.
[0043] Figur 12 zeigt eine Visualisierung der räumlichen Bewegung der Bewegungsvorrichtung
58 in der axialen Vorwärtsrichtung 72. Eine erste Abfolge von zeitlich nacheinander
bei der Bewegung auftretenden relativen Positionierungen der beiden Bewegungselemente
12, 14 ist in der Sequenz a) dargestellt. Ausgehend von einem Zustand, bei dem das
erste Bewegungselement 12 und das zweite Bewegungselement in der axialen Bewegungsrichtung
72 auf gleicher Höhe liegen, beginnt die Fortbewegung in der axialen Bewegungsrichtung
72 dadurch, dass das erste Bewegungselement 12 in der axialen Bewegungsrichtung 72
relativ zu dem zweiten Bewegungselement 14 nach vorne verschoben/bewegt wird. Zu diesem
Zweck wird durch den Zugmitteltrieb 16 und/oder den weiteren Zugmitteltrieb 46 der
erste Längenabschnitt 30 verlängert, während zugleich der zweite Längenabschnitt 32
verkürzt wird. Dies setzt sich in der Sequenz a) kontinuierlich fort. Im Endzustand
der Sequenz a) kehrt sich schließlich die Längenänderung des ersten Längenabschnittes
30 und des zweiten Längenabschnittes 32 wieder um, wobei dabei durch den Zugmitteltrieb
16 und/oder den weiteren Zugmitteltrieb 46 nunmehr das zweite Bewegungselement 14
in der axialen Bewegungsrichtung 72 relativ zu dem ersten Bewegungselement 12 hinterher
gezogen wird, bis schließlich, wie in der Sequenz b) im Endzustand erkennbar ist,
das zweite Bewegungselement 14 in der axialen Bewegungsrichtung 72 relativ vor dem
ersten Bewegungselement 12 liegt. Diese relative Vorwärtsbewegung des zweiten Bewegungselements
14 gegenüber dem ersten Bewegungselement 12 erreicht am Beginn der Sequenz c) seinen
Endzustand, wobei dann durch den Zugmitteltrieb 16 und/oder den weiteren Zugmitteltrieb
46 wieder das erste Bewegungselement 12 in der axialen Bewegungsrichtung 72 hinter
dem zweiten Bewegungselement 14 hergezogen wird, bis schließlich am Ende von Sequenz
c) der relative Ausgangszustand der Sequenz a) wieder erreicht wird.
[0044] Die einzelnen in den Sequenzen a), b) und c) fortschreitenden Teilbewegungsabläufe
können durch einen Benutzer der Bewegungsvorrichtung 58 aktiv initiiert werden, wobei
die der Antriebsvorrichtung 10 zugeordnete Sensoreinheit 26 eine Bewegungsabsicht
des Benutzers erfasst, indem eine Beschleunigung des bewegten Bewegungselementes 12,
14 erfasst wird. Die Steuereinrichtung 28, 28a bekommt die erfasste Beschleunigung
mitgeteilt und erkennt darin den Bewegungswunsch. Daraufhin wird die Antriebseinheit
20, 50 entsprechend von der Steuereinrichtung 28, 28a angesteuert, so dass der beabsichtigte
Bewegungsablauf unterstützt wird. Wie vorstehend bereits angedeutet wurde, ist auch
denkbar, dass zu Trainingszwecken anstelle einer Unterstützung des Bewegungsablaufs
dem Bewegungsablauf ein Widerstand entgegengesetzt wird, um einen zusätzlichen Trainingseffekt
zu bewirken. Dabei kann insbesondere die Antriebseinheit 20, 50 als variabel einstellbarer
Widerstand genutzt werden. Der genaue Ablauf der Unterstützung des Bewegungsablaufs,
beispielsweise Schrittgröße, Schrittgeschwindigkeit etc., kann individuell eingestellt
werden und beispielsweise als Parameterkurve in der Steuereinrichtung 28, 28a hinterlegt
sein. Möglich ist auch, dass die Steuereinrichtung 28, 28a über einen selbstlernenden
Algorithmus verfügt, der den Bewegungsablauf des Benutzers erlernt und sich an diesen
anpasst.
[0045] Zusätzlich zu dem Bewegen in der axialen Bewegungsrichtung 72 kann die Antriebsvorrichtung
10 noch eine Höhenkomponente umfassen, so dass während der Bewegung in der axialen
Vorwärtsrichtung 72 auch eine zyklische Bewegung nach "oben" überlagert wird. Dies
entspricht dann dem "Anheben der Füße" beim Gehen.
[0046] Figur 13 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Bewegen von zwei Bewegungselementen
einer Bewegungsvorrichtung in einer axialen Vorwärtsrichtung. Das Verfahren 100 beginnt
bei Schritt 110 mit dem Erkennen, durch die Sensoreinheit 26, einer Eigenbewegung
des ersten Bewegungselementes 12. Dies kann beispielsweise die beim Anheben beziehungsweise
beim nach vorne Schieben des ersten Bewegungselementes 12 entstehende Beschleunigung
sein, welche durch die Sensoreinheit 26 erkannt wird. Das Verfahren 100 wird fortgesetzt
durch ein Verkürzen 120, durch die Antriebseinheit 20, des ersten Längenabschnitts
30 sowie zeitglich ein Verlängern 130, durch die Antriebseinheit 20 des zweiten Längenabschnitts
32, so dass das erste Bewegungselement 12 relativ zu dem zweiten Bewegungselement
14 in die axiale Vorwärtsrichtung 72 bewegt wird. Anschließend erfolgt ein Erkennen
140, durch die Sensoreinheit 26, einer Eigenbewegung des zweiten Bewegungselementes
14. Auch dies kann eine erkannte Beschleunigung sein, welche beispielsweise beim relativen
Absenken des ersten Bewegungselementes 12 gegenüber dem zweiten Bewegungselement 14
auftritt beziehungsweise beim Anheben des zweiten Bewegungselementes 14 relativ zu
dem ersten Bewegungselement 12. Aufgrund der erkannten Eigenbewegung erfolgt dann
ein Verkürzen 150, durch die Antriebseinheit 20, des zweiten Längenabschnitts 32 und
ein Verlängern 160, durch die Antriebseinheit 20, des ersten Längenabschnitts 30,
gleichzeitig zu dem Verkürzen 150 des zweiten Längenabschnitts 32, so dass das zweite
Bewegungselement 14 relativ zu dem ersten Bewegungselement 12 in die axiale Vorwärtsrichtung
72 bewegt wird.
[0047] Das vorliegende Verfahren 100 ist beispielhaft lediglich im Zusammenhang mit einer
einzigen Antriebseinheit 20 beschrieben und entspricht somit im Wesentlichen dem Verfahren
100 zum Bewegen von zwei Bewegungselementen 12, 14 einer Bewegungsvorrichtung 58 in
der axialen Vorwärtsrichtung 72 gemäß der beispielhaften Bewegungsvorrichtung 58,
wie sie in Figur 2 dargestellt ist. Selbstverständlich sind zusätzliche Verfahrensschritte
in offensichtlicher Weise zu ergänzen, wenn stattdessen neben der Antriebseinheit
20 eine weitere Antriebseinheit 50, wie sie beispielsweise im Zusammenhang mit den
beispielhaften Bewegungsvorrichtungen 58 gemäß den Figuren 2 bis 6 vorgesehen sind,
verwendet wird.
[0048] Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 10
- Antriebsvorrichtung
- 12
- erstes Bewegungselement
- 14
- zweites Bewegungselement
- 16
- Zugmitteltrieb
- 18
- Zugmittel
- 20
- Antriebseinheit
- 22
- Zugmittelumlenkeinrichtung
- 24
- Energiespeicher
- 24a
- weiterer Energiespeicher
- 26
- Sensoreinheit
- 26a
- weitere Sensoreinheit
- 28
- Steuereinrichtung
- 28a
- weitere Steuereinrichtung
- 30
- erster Längenabschnitt
- 32
- zweiter Längenabschnitt
- 34
- Zugmittelspannmittel
- 36
- Ende
- 38
- Ende
- 40
- Punkt
- 42
- Punkt
- 44
- Kreuzungspunkt
- 46
- weiterer Zugmitteltrieb
- 48
- weiteres Zugmittel
- 50
- weitere Antriebseinheit
- 52
- weitere Zugmittelumlenkeinrichtung
- 54
- Kopplungselement
- 56
- weitere Zugmittelspannmittel
- 58
- Bewegungsvorrichtung
- 60
- Bindungselemente
- 62
- Rückhalteelement
- 64
- Rückhalteelement
- 66
- axiale Rückwärtsrichtung
- 68
- raumfeste Lagerung
- 70
- raumfeste Lagerung
- 72
- axialen Vorwärtsrichtung
- 74
- Schuh
- 74a
- Schuh
- 76
- Rollwalze
- 78
- Rollwalze
- 80a
- erstes Kopplungsteilelement
- 80b
- zweites Kopplungsteilelement
- 82
- Nut
- 84
- Feder
- 86
- Umlenkrolle
- 88
- Antriebsrolle
- 90
- Spannwalze
- 92
- Drehlager
- 100
- Verfahren
- 110
- Erkennen
- 120
- Verkürzen
- 130
- Verlängern
- 140
- Erkennen
- 150
- Verkürzen
- 160
- Verlängern
1. Antriebsvorrichtung (10) für zwei an Extremitäten eines Benutzers befestigbare Bewegungselemente
(12, 14) umfassend:
- einen Zugmitteltrieb (16) mit einem Zugmittel (18) und einer Antriebseinheit (20),
- eine Zugmittelumlenkeinrichtung (22);
- einen Energiespeicher (24);
- eine Sensoreinheit (26) zum Erkennen einer räumlichen Eigenbewegung; und
- eine Steuereinrichtung (28) zum Steuern der Antriebseinheit (20);
- wobei die Antriebseinheit (20) und die Zugmittelumlenkeinrichtung (22) an einem
ersten der zwei Bewegungselemente (12) befestigbar sind, und
- wobei der Zugmitteltrieb (16) so ausgestaltet ist, dass das Zugmittel (18) einen
ersten und einen zweiten Längenabschnitt (30, 32) umfasst, deren jeweilige erste und
zweite Länge bei Benutzung der Antriebsvorrichtung (10) mittels der Antriebseinheit
(20) periodisch variiert werden, wobei ein Längenzuwachs des ersten Längenabschnitts
(30) mit einer Längenabnahme des zweiten Längenabschnitts (32) einhergeht und umgekehrt.
2. Antriebsvorrichtung (10) nach Anspruch 1, wobei die Zugmittelumlenkeinrichtung (22)
und/oder die Antriebseinheit (20) Zugmittelspannmittel (34) umfasst.
3. Antriebsvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Zugmittel (18) zwei nicht
miteinander verbundene Enden (36, 38) umfasst, die an zwei verschiedenen voneinander
beanstandeten Punkten (40, 42) an einem zweiten der zwei Bewegungselement (14) befestigbar
sind.
4. Antriebsvorrichtung (10) nach Anspruch 3, wobei eine senkrechte Projektion des Zugmittels
(18) auf eine durch die zwei Bewegungselemente (12, 14) definierten Ebene einen Kreuzungspunkt
(44) aufweist.
5. Antriebsvorrichtung (10) nach Anspruch 4, wobei sich der erste Längenabschnitt (30)
zwischen dem Kreuzungspunkt (44) und der Antriebseinheit (20) erstreckt und wobei
sich der zweite Längenabschnitt (32) zwischen dem Kreuzungspunkt (44) und der Zugmittelumlenkeinrichtung
(22) erstreckt.
6. Antriebsvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Antriebseinheit (20) ferner
umfasst:
- einen weiteren Zugmitteltrieb (46) mit einem weiteren Zugmittel (48) und einer weiteren
Antriebseinheit (50), wobei die weitere Antriebseinheit (50) an einem zweiten der
zwei Bewegungselemente (14) befestigbar ist,
- eine weitere Zugmittelumlenkeinrichtung (52) und
- ein Kopplungselement (54), das das Zugmittel (18) und das weitere Zugmittel (48)
in seinem Inneren fixiert.
7. Antriebsvorrichtung (10) nach Anspruch 6, wobei die weitere Zugmittelumlenkeinrichtung
(52) und/oder die weitere Antriebseinheit (50) weitere Zugmittelspannmittel (56) umfasst.
8. Antriebsvorrichtung (10) nach Anspruch 6 oder 7, wobei das Zugmittel (18) und das
weitere Zugmittel (48) jeweils eine in sich geschlossene Schlaufe ausbilden.
9. Antriebsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei sich der erste Längenabschnitt
(30) zwischen dem Kopplungselement (54) und der Antriebseinheit (20) erstreckt und
wobei sich der zweite Längenabschnitt (32) zwischen dem Kopplungselement (54) und
der Zugmittelumlenkeinrichtung (22) erstreckt.
10. Bewegungsvorrichtung (58) mit einer Antriebsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche ferner umfassend die zwei Bewegungselemente (12, 14) und Bindungselemente
(60), um die zwei Bewegungselemente (12, 14) mit je einer Extremität eines Benutzers
lösbar zu verbinden.
11. Bewegungsvorrichtung (58) nach Anspruch 10, wobei die zwei Bewegungselemente (12,
14) auf einer Seite Rückhalteelemente (62, 64) umfassen, die eine Bewegung in einer
axialen Rückwärtsrichtung (66) behindern.
12. Bewegungsvorrichtung (58) nach Anspruch 10, wobei die Bewegungsvorrichtung (58) ferner
zwei raumfeste Lagerungen (68, 70) umfasst, die jeweils eines der zwei Bewegungselemente
(12, 14) beweglich lagert.
13. Verfahren (100) zum Bewegen von zwei Bewegungselementen (12, 14) einer Bewegungsvorrichtung
(58) in einer axialen Vorwärtsrichtung (72),
wobei die Bewegungsvorrichtung (58) die zwei Bewegungselemente (12, 14) und eine Antriebsvorrichtung
(10) umfasst,
die zwei Bewegungselemente (12, 14) mit Bindungselementen (60) versehen sind, die
mit je einer Extremität eines Benutzers lösbar verbunden sind, und
die Antriebsvorrichtung (10) mit einem Zugmitteltrieb (16), umfassend ein Zugmittel
(18) und eine Antriebseinheit (20), einer Zugmittelumlenkeinrichtung (22), einem Energiespeicher
(24), einer Sensoreinheit (26) zum Erkennen einer räumlichen Eigenbewegung und einer
Steuereinrichtung (28) zum Steuern der Antriebseinheit (20) versehen ist,
wobei die Antriebseinheit (20) und die Zugmittelumlenkeinrichtung (22) an einem ersten
der zwei Bewegungselemente (12) befestigt sind, und
wobei das Verfahren (100) umfasst:
das Erkennen (110), durch die Sensoreinheit (26), einer Eigenbewegung des ersten Bewegungselementes
(12);
das Verkürzen (120), durch die Antriebseinheit (20), des ersten Längenabschnitts (30);
das Verlängern (130), durch die Antriebseinheit (20), des zweiten Längenabschnitts
(32), gleichzeitig zu dem Verkürzen (120) des ersten Längenabschnitts (30), so dass
das erste Bewegungselement (12) relativ zu dem zweiten Bewegungselement (14) in die
axiale Vorwärtsrichtung (72) bewegt wird;
das Erkennen (140), durch die Sensoreinheit (26), einer Eigenbewegung des zweiten
Bewegungselementes (14);
das Verkürzen (150), durch die Antriebseinheit (20), des zweiten Längenabschnitts
(32); und
das Verlängern (160), durch die Antriebseinheit (20), des ersten Längenanschnitts
(30), gleichzeitig zu dem Verkürzen (150) des zweiten Längenabschnitts (32), so dass
das zweite Bewegungselement (14) relativ zu dem ersten Bewegungselement (12) in die
axiale Vorwärtsrichtung (72) bewegt wird.