[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Gleitführungsschuh mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Gleitführungsschuhe für Aufzüge sind im Stand der Technik an und für sich bekannt.
[0003] Beispielsweise in der
WO 2020/002409 A1 ist ein Gleitführungsschuh offenbart, der in Form eines Verbundbauteils aus Kunststoff
gefertigt werden soll.
[0004] Andere bekannte Gleitschuhe besitzen ein Gehäuse aus Metall, sowohl in einfachen
Ausführungen, worin ein Dämpfungselement in die Führungsausnehmung eingelegt wird,
als auch in komplexen Ausführungen, wobei die Positionen von Dämpfungselementen oder
Gleitelementen einstellbar sind.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Gleitführungsschuh bereitzustellen, der ein breiteres
Einsatzgebiet und/oder eine einfachere Fertigung im Vergleich zum Stand der Technik
ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, indem vorgesehen sind
- ein Gehäuse mit einer Führungsausnehmung zum Aufnehmen von Schienenelementen der Aufzüge,
- einem in der Führungsausnehmung angeordneten Gleitelement zur gleitenden Führung der
Schienenelemente sowie
- zumindest einem zwischen dem Gehäuse und dem Gleitelement angeordneten Dämpfungselement,
wobei das Gleitelement zum Anpassen des Gleitführungsschuhs an unterschiedliche Geometrien,
insbesondere Dicken, der Schienenelemente zumindest zwei Gleitelementkomponenten aufweist,
welche in unterschiedlichen Relativpositionen zueinander in der Führungsausnehmung
angeordnet oder anordenbar sind, und dass die Relativposition der Gleitelementkomponenten
durch das zumindest eine Dämpfungselement zumindest teilweise festgelegt ist.
[0007] Das heißt, mit dem erfindungsgemäßen Gleitführungsschuh können unterschiedlichste
Geometrien, insbesondere Dicken, der Schienenelementen der Aufzüge abgebildet werden,
indem die für eine gewünschte Geometrie passenden Dämpfungselemente beim Zusammensetzen
des Gleitführungsschuhs verwendet werden.
[0008] Anders formuliert, kann der erfindungsgemäße Gleitführungsschuh durch die verwendeten
Dämpfungselemente der Geometrie der vorliegenden Schienenelemente angepasst werden,
ohne dass ein komplexes Gehäuse mit Einstellungsmöglichkeiten oder ein komplexes Herstellungsverfahren
eingesetzt werden muss.
[0009] Der Gleitführungsschuh gemäß der Erfindung könnte daher als modularer Gleitführungsschuh
bezeichnet werden.
[0010] Sind mehr als ein Dämpfungselement vorgesehen, können ein Teil oder, was bevorzugt
ist, alle Dämpfungselemente speziell auf die Geometrie des Schienenelements angepasst
oder dafür geeignet sein.
[0011] Schutz begehrt wird außerdem für einen Aufzug mit zumindest einem Schienenelement
und zumindest einem Gleitführungsschuh gemäß der Erfindung.
[0012] Schutz begehrt wird außerdem für ein Set aus einem erfindungsgemäßen Gleitführungsschuh
und zumindest einem weiteren Dämpfungselement, bevorzugt mehreren weiteren Dämpfungselementen
oder Sätzen von Dämpfungselementen, wobei das zumindest eine Dämpfungselement und
das zumindest eine weitere Dämpfungselement für unterschiedliche Geometrien, insbesondere
Dicken, von Schienenelementen geeignet sind.
[0013] Wird ein solches Set eingesetzt, muss das Montagepersonal nicht einmal genau wissen,
um welche Art der Führung es sich handelt, weil mit dem Gleitführungsschuh und/oder
dem Set gemäß der Erfindung alle gängigen Schienenelemente für Aufzüge abgedeckt werden
können.
[0014] Ein weiterer Vorteil der Erfindung kann es sein, dass Produktion und Lagerhaltung
von Gehäuse und/oder Gleitelement in großen Mengen in nur einer Ausführung natürlich
einfacher ist.
[0015] Das zumindest eine Dämpfungselement kann im montierten Zustand dazu dienen, Relativbewegungen
wie beispielsweise Vibrationen und dergleichen, zwischen dem Gehäuse des Gleitführungsschuhs
und/oder dem Lastkorbs und/oder der Kabine und/oder dem Gegenwegewicht des Aufzugs
einerseits und dem Schienenelement andererseits zumindest teilweise zu dämpfen und/oder
abzufedern.
[0016] Durch ein gemäß der Erfindung ausgeführtes, insbesondere separates, Dämpfungselement
kann außerdem die Dämpfungsqualität gut eingestellt werden und auf die individuelle
Situation angepasst werden. Das heißt, beispielsweise für Personenaufzüge können Dämpfungselemente
verwendet werden, die für kleine Auslenkungen eine geringe Dämpfung haben und bei
größeren Auslenkungen eine größere Dämpfung aufweisen, um einen guten Fahrkomfort
in der Kabine zu erlauben.
[0017] Es sei angemerkt, dass das Dämpfungselement nicht ausschließlich dämpfende Eigenschaften
aufweisen muss. In gewissen Anwendungsfällen können alternativ oder zusätzlich federnde
Eigenschaften von Vorteil sein. Auch diese können durch zumindest ein erfindungsgemäß
ausgeführtes, insbesondere separates, Dämpfungselement individuell angepasst werden.
[0018] Im Rahmen der Erfindung können unter Aufzügen Vorrichtungen verstanden werden, mit
deren Hilfe Personen und/oder Lasten durch rein vertikale Bewegung oder durch Bewegungen
mit einer vertikalen Komponente befördert werden können.
[0019] Sie können dafür bevorzugt einen Lastkorb und/oder eine Kabine und/oder ein Gegengewicht
aufweisen, an welcher der Gleitführungsschuh gemäß der Erfindung befestigt sein kann.
[0020] Durch führendes Zusammenwirken des Gleitführungsschuhs mit den Schienenelementen,
die beispielsweise in einem Aufzugschacht montiert sind, kann eine Führung des Lastkorbs
und/oder der Kabine und/oder des Gegengewichts realisiert werden.
[0021] Unter dem Ausdruck "Gehäuse" ist im Rahmen der Erfindung nicht notwendigerweise ein
Gehäuse zu verstehen, welches ein Volumen ein- oder abschließt. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung kann unter dem Gehäuse schlicht ein Grundkörper mit einer Führungsausnehmung
verstanden werden, der auf wie auch immer erdenkliche Weise an einem Lastkorb und/oder
einer Kabine und/oder einem Gegengewicht befestigt werden kann, um die angesprochene
Führung zu realisieren.
[0022] Das Gehäuse kann bevorzugt einstückig ausgeführt sein. In anderen Ausführungen gemäß
der Erfindung kann es aus zwei oder mehr Komponenten bestehen, die beispielsweise
zusammengesteckt sind.
[0023] Im montierten Zustand des Gleitführungsschuhs und des Aufzugs ist ein Schienenelement
in der Führungsausnehmung im Gehäuse aufgenommen, wobei das Gleitelement in der Führungsausnehmung
so angeordnet ist, dass das Gleitelement am Schienenelement gleitend geführt ist.
Zwischen dem Gleitelement und dem Gehäuse ist das zumindest eine Dämpfungselement
vorgesehen.
[0024] Es ist dabei zu bemerken, dass das Gehäuse das zumindest eine Dämpfungselement nicht
umschließen muss, geschweige denn vollständig umschließen muss. In bevorzugten Ausführungsformen
kann ein Dämpfungselement, bevorzugt ein an einer basalen Gleitfläche angeordnetes
Dämpfungselement auch direkt einen Lastkorb und/oder eine Kabine und/oder ein Gegengewicht
statt das Gehäuse von innen kontaktieren.
[0025] Die Gleitelementkomponenten können zueinander in unterschiedlichen Relativpositionen
angeordnet sein, um unterschiedlich gestaltete, bevorzugt unterschiedlich dicke, Schienenelemente
aufnehmen zu können. Die Relativpositionen können dabei einige diskret voneinander
vorliegende Relativpositionen sein, die gängigen Schienenelementen entsprechen oder
es können kontinuierlich verschiebbare Relativpositionen vorliegen, sodass durch entsprechende
Dämpfungselemente ein Kontinuum von Relativpositionen und Schienengeometrien abgedeckt
werden können.
[0026] Darunter, dass die Relativposition der Gleitelementkomponenten durch das zumindest
eine Dämpfungselement zumindest teilweise festgelegt werden, kann verstanden werden,
dass beispielsweise die Gleitelementkomponenten grundsätzlich noch weiter zueinander
bewegt werden können, als durch das zumindest eine Dämpfungselement grundsätzlich
festgelegt ist, beispielsweise dann wenn zwischen den Gleitelementkomponenten und
den Schienenelementen ein Spaltmaß vorliegt oder der Gleitführungsschuh nicht montiert
ist.
[0027] Es können optional Distanzstücke, wie beispielsweise Unterlegscheiben, verwendet
werden, um die Relativposition der Gleitelementkomponenten zumindest teilweise festzulegen.
Solche Distanzstücke könnten beispielsweise eingesetzt werden, wenn das Gleitelement
bereits einem gewissen Verschleiß unterliegt, um allfälliges Spiel zu eliminieren
oder zumindest zu reduzieren.
[0028] Erfindungsgemäß wird die Gesamtheit der Gleitelementkomponenten als Gleitelement
bezeichnet.
[0029] In bevorzugten Ausführungsformen kann das zumindest eine Dämpfungselement, beispielsweise
mittels Steckverbindungen, so ausgebildet sein, dass die Relativposition der Gleitelementkomponenten
vollständig durch das zumindest eine Dämpfungselement festgelegt ist.
[0030] Gemäß der Erfindung werden die Schienenelemente durch den Gleitführungsschuh geführt,
betrachtet im Ruhsystem des Gehäuses und/oder des Lastkorbs und/oder der Kabine und/oder
des Gegengewichts. Für Fachleute ist klar, dass von außen betrachtet der Führungsschuh
und/oder der Lastkorb und/oder die Kabine und/oder das Gegengewichts des Aufzugs an
den Schienenelementen geführt wird.
[0031] Es ist zu erwähnen, dass die Ausnehmung im Grundkörper gemäß der Erfindung nicht
ein Sackloch oder dergleichen sein muss. Vielmehr ist von diesem Ausdruck jegliche
Gehäuseform erfasst, die es erlaubt, das Gleitelement zumindest teilweise so aufzunehmen,
dass die Schienenelemente in der Ausnehmung durch das Gleitelement geführt werden
können.
[0032] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0033] Eine Dicke des zumindest einen Dämpfungselements kann so sein, dass eine lichte Weite
zwischen den zumindest zwei Gleitelementkomponenten einer gegebenen Dicke eines Schienenelements,
optional plus einem Spaltmaß oder optional minus einem Vorspannungshub, entspricht.
[0034] Eine Vorspannung der Gleitführung kann eine Geräuschentwicklung, bspw. Klappern,
verhindern, wenn das Gleitelement schon einem gewissen Verschleiß unterliegt.
[0035] Die Dicke des zumindest einen Dämpfungselements kann bevorzugt mehr als 5 mm betragen.
In besonders bevorzugten Ausführungsformen kann die Dicke zwischen 7 mm und 15 mm
oder zwischen 9 mm und 14 mm betragen.
[0036] Das Gleitelement und/oder die Führungsausnehmung können einen U-förmigen Querschnitt
aufweisen.
[0037] Die Gleitelementkomponenten können jeweils eine laterale Gleitfläche und eine basale
Gleitfläche aufweisen, wobei eine Länge der basalen Gleitfläche kürzer ist als eine
Länge der lateralen Gleitfläche, wobei die Länge der basalen Gleitfläche bevorzugt
die Hälfte oder weniger als die Länge der lateralen Gleitfläche ist.
[0038] Ausführungsformen, wobei die Länge der basalen Gleitfläche die Hälfte der Länge der
lateralen Gleitfläche ist, können besonders bevorzugt sein, weil es dadurch leicht
möglich ist, komplementäre, im Wesentlichen gleiche Gleitelementkomponenten zu verwenden,
die ineinandergeschoben werden können.
[0039] Bei Ausführungsformen, wobei das zumindest eine Gleitelement einen U-förmigen Querschnitt
aufweist, kann bevorzugt die untere Innenfläche als basale Gleitfläche und/oder die
seitlichen Innenflächen als laterale Gleitflächen bezeichnet werden.
[0040] Die lichte Weite kann bevorzugt zwischen den lateralen Gleitflächen gemessen werden
oder vorliegen, beispielsweise falls das Gleitelement ein U-förmiges Querschnitt aufweist.
[0041] Das Gleitelement kann genau zwei Gleitelementkomponenten aufweisen, die bevorzugt
identisch ausgebildet sind.
[0042] Alternativ können die Gleitelementkomponenten symmetrisch und ansonsten im Wesentlichen
gleich ausgebildet sein und/oder so komplementär zueinander ausgebildet sein, dass
die verschiedenen Relativpositionen durch Ineinanderschieben erreicht werden können.
[0043] Natürlich sind auch Ausführungsformen mit mehr als zwei Gleitelementkomponenten denkbar.
[0044] Gleitelementkomponenten werden dann als "im Wesentlichen" gleich aufgefasst, wenn
die Grundstruktur die gleiche (oder gespiegelte) ist und/oder ihre funktionellen Elemente
gleich aufgebaut sind und/oder bis auf Fertigungstoleranzen gleiche Geometrien vorliegen.
[0045] In besonders bevorzugten Ausführungsformen können die Gleitelementkomponenten so
zueinander komplementär ausgebildet sein, dass die verschiedenen Relativpositionen
durch Ineinanderschieben parallel zu den basalen Gleitflächen erreicht werden können.
[0046] Zwischen den basalen Gleitflächen und den lateralen Gleitflächen können Filmscharniere
vorliegen, beispielsweise, um im in der Führungsausnehmung angeordneten Zustand den
U-förmigen Querschnitt realisieren zu können.
[0047] Das zumindest eine Dämpfungselement kann über zumindest eine Steckverbindung mit
den Gleitelementkomponenten verbunden oder verbindbar sein. Wie bereits erwähnt, kann
dadurch eine vorgegebene relative Position der Gleitelementkomponenten erreicht werden
(vollständiges Vorgeben der Relativpositionen der Gleitelementkomponenten).
[0048] Steckverbindungen können auch den Vorteil haben, dass Kräfte verteilt in das zumindest
eine Dämpfungselement eingeleitet werden können, was die Dämpfungseigenschaften verbessern
kann.
[0049] In besonders bevorzugten Ausführungsformen kann das zumindest eine Dämpfungselement
ein Dämpfungselement für eine basale Gleitfläche und/oder jeweils ein Dämpfungselement
für laterale Gleitflächen aufweisen, d.h. die basalen Gleitflächen der Gleitelementkomponenten
bilden selbstverständlich die basale Gleitfläche des Gleitelements.
[0050] In besonders bevorzugten Ausführungsformen können genau drei Dämpfungselemente in
einem Satz vorhanden sein, nämlich beispielsweise ein Dämpfungselement für eine basale
Gleitfläche und jeweils ein Dämpfungselement für laterale Gleitflächen.
[0051] Natürlich können auch andere Kombinationen oder Anordnungen von einem oder mehreren
Dämpfungselementen verwendet werden.
[0052] Die Schienenelemente und/oder das Gleitelement können ausschließlich über das zumindest
eine Dämpfungselement mit dem Gehäuse und/oder einem Lastkorb und/oder einer Kabine
und/oder einem Gegengewicht des Aufzugs in Verbindung stehen, d.h. es gibt keine mechanischen
Brücken, über die Vibrationen oder andere Relativbewegungen vom Gleitelement und/oder
des Schienenelements in das Gehäuse, den Lastkorb, das Gegengewicht und/oder die Kabine
übertragen werden können.
[0053] Das Gehäuse und/oder das Gleitelement und/oder die Gleitelementkomponenten und/oder
das zumindest eine Dämpfungselement können separat voneinander ausgeführt sein, d.h.
separate Teile oder Komponenten bilden. Anders formuliert, sind die angeführten Elemente
nicht ständig verbunden oder Teil eines Verbundkörpers, sondern sind separat voneinander
gefertigt und/oder können zerstörungsfrei auseinandergenommen werden.
[0054] Das zumindest eine Dämpfungselement kann aus einem dämpfenden Material gefertigt
sein und/oder Aussparungen aufweisen.
[0055] Durch diese Maßnahmen können die Dämpfungseigenschaften, wie bereits angesprochen,
besonders auf den jeweiligen Anwendungsfall abgestimmt werden.
[0056] Das zumindest eine Dämpfungselement kann so vom Gehäuse beabstandet gelagert sein,
dass sich beim Verformen des zumindest einen Dämpfungselements eine Durchbiegung ergibt.
Hierdurch ist besonders einfach ein gutes Ansprechverhalten des zumindest einen Dämpfungselements
bei kleinen Auslenkungen zu realisieren.
[0057] Diese Beabstandung kann beispielsweise durch erhabene Lagerpunkte für das zumindest
eine Dämpfungselement realisiert werden. Solche Erhöhungen müssen aber nicht am Gehäuse
angeordnet sein, sondern können auch am zumindest einen Dämpfungselement vorhanden
sein.
[0058] Die erwähnte Beabstandung heißt nicht, dass sich Gehäuse und Dämpfungselement nicht
berühren dürfen. Vielmehr ist damit gemeint, dass die wie auch immer geartete Verbindung
des zumindest einen Dämpfungselements mit dem Gehäuse so ist, dass die erwähnte Durchbiegung
stattfinden kann.
[0059] In bevorzugten Ausführungsbeispielen sind die Dämpfungselemente (oder weiteren Dämpfungselemente)
so ausgebildet, dass sie eine progressive Dämpfung erzeugen, das heißt, dass sich
bei Erhöhung der einwirkenden Kraft eine nicht-linear größere Dämpfungswirkung ergibt.
[0060] Besonders bevorzugt kann dafür auf Ausnehmungen im Dämpferkörper zurückgegriffen
werden, deren angrenzende Materialteile als Federzungen wirken, die auf Biegung beansprucht
werden. Wird die einwirkende Kraft dann so hoch, dass die Ausnehmungen geschlossen
werden, fällte diese Wirkung der Federzungen weg und es verbleibt nur noch die Dämpfung
des Materials selbst. Solche progressiv wirkenden Dämpfungselemente können alternativ
oder zusätzlich zur erwähnten vom Gehäuse beabstandeten Lagerung der Dämpfungselemente
erfolgen.
[0061] Alternativ oder zusätzlich kann es vorgesehen sein, dass das zumindest eine Dämpfungselement
ein Gelenk, bevorzugt in Form eines Festkörpergelenks, beinhaltet. Das ermöglicht,
dass das Gleitelement vollflächig an das Schienenelement gedrückt wird, obwohl beispielsweise
die Kabine durch asymmetrische Belastung schräg steht und somit der Gleitführungsschuh
schräg zum Schienenelement ausgerichtet ist.
[0062] Eine weitere zusätzliche oder alternative Möglichkeit, progressiv dämpfende Dämpfungselemente
zu realisieren, besteht darin, die Dämpfungselemente zwei- oder mehrteilig zu realisieren,
wobei ein erstes Sub-Dämpfungselement und ein zweites Sub-Dämpfungselement, so voneinander
beabstandet sind, dass zumindest eines oder ein Teil eines Sub-Dämpfungselements unter
Krafteinwirkung auf Biegung und/oder Stauchung beansprucht wird.
[0063] Wenn die Krafteinwirkung so groß wird, dass sich das erste Sub-Dämpfungselement und
das zweite Sub-Dämpfungselement flächig kontaktieren (also nicht nur an den Lagerstellen),
tritt wieder eine progressive Dämpfung ein, weil dann wieder nur die Dämpfung der
Materialien des ersten Sub-Dämpfungselements und des zweiten Sub-Dämpfungselements
wirkt.
[0064] Es kann bevorzugt vorgesehen sein, dass das erste Sub-Dämpfungselement aus einem
Material mit anderen Dämpfungseigenschaften als das zweite Sub-Dämpfungselement gefertigt
ist (bspw. eines mit härterer Dämpfung als das andere).
[0065] Das Gehäuse, das Gleitelement, die Gleitelementkomponenten und/oder das Dämpfungselement
kann aus Kunststoff, bevorzugt in einem Spritzgießverfahren, gefertigt werden. In
anderen Ausführungen kann teilweise oder vollständig stattdessen ein Metall als Werkstoff
verwendet werden.
[0066] Beim Fertigen des Gehäuses können besonders bevorzugt Buchseneinsätze (bspw. aus
Metall mit einem Durchgangsloch) oder Gewindeeinsätze verwendet werden, sodass der
Gleitführungsschuh über Gewinde am Lastkorb, der Kabine oder des Gegengewichts des
Aufzugs montiert werden kann.
[0067] Besonders bevorzugt können Ausführungsformen sein, wobei das Gehäuse eine der Führungsausnehmung
abgewandte Öffnung aufweist, über welche das Gleitelement zusammen mit dem zumindest
einen Dämpfungselement in das Gehäuse eingesetzt werden kann.
[0068] Ein Grundkörper des Gehäuses kann beispielsweise aus einem Polyamid und/oder Polyoxymethylen
hergestellt sein.
[0069] Das Gehäuse kann einen mit Fasern oder Teilchen (allgemein Füllstoffe) verstärkten
Grundkörper aufweisen, beispielsweise mit 50 Vol.-% Beimischung.
[0070] Bei den Fasern kann es sich um Glas-, Mineral-, Kohle- und/oder Basaltfasern handeln.
[0071] Das Gleitelement und/oder die Gleitelementkomponenten können beispielsweise aus einem
Polyethylen und/oder einem Polyoxymethylen hergestellt sein, wobei optional natürlich
Additive, Verstärkungs- und/oder Füllstoffe zum Einsatz kommen können.
[0072] Das zumindest eine Dämpfungselement kann beispielsweise aus einem geschäumten oder
nicht geschäumten Kunststoff gefertigt sein, wobei der Schaum bevorzugt geschlossenzellig
ist. Der Kunststoff des zumindest einen Dämpfungselements kann beispielsweise ein,
bevorzugt thermoplastischer, Kunststoff, bevorzugt ein Polyurethan und/oder ein Elastomer,
sein.
[0073] Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus den Figuren sowie der dazugehörigen
Figurenbeschreibung. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- schematisch ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel eines Aufzugs,
- Fig. 2a und 2b
- ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel eines Gleitführungsschuhs,
- Fig. 3a und 3b
- Schnittdarstellungen durch das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2a und 2b,
- Fig. 4a bis 4h
- Darstellungen zur Lagerung eines Dämpfungselements im Gehäuse,
- Fig. 5a bis 5k
- verschiedene Ausführungsbeispiele für Dämpfungselemente,
- Fig. 6
- eine Explosionsdarstellung eines weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels eines
Gleitführungsschuhs,
- Fig. 7a und 7b
- eine perspektivische und eine Schnittdarstellung des Ausführungsbeispiels aus Fig.
6,
- Fig. 8a bis 8c
- verschiedene perspektivische Ansichten des Gehäuses aus dem Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 6,
- Fig. 9a und 9b
- zwei weitere Ansichten des Gehäuses aus dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6,
- Fig. 10a bis 10e
- verschiedene Darstellungen einer Gleitelementkomponente,
- Fig. 11a bis 11d
- verschiedene Darstellungen eines Dämpfungselements sowie
- Fig. 12a bis 12f
- verschiedene Darstellungen von Ausführungsformen eines Gleitelements.
[0074] Fig. 1 zeigt schematisch einen Aufzug 2, wobei der erfindungsgemäße Gleitführungsschuh
1, beispielsweise gemäß Fig. 2a oder gemäß Fig. 6 zum Einsatz kommen kann.
[0075] Der Aufzug beinhaltet eine Kabine 12 (oder einen Lastkorb oder ein Gegengewicht),
der über Schienenelemente 5 geführt ist. Die Verfahrachse des Aufzugs 2 ist dabei
senkrecht auf die Zeichenebene.
[0076] Um die Führung zu realisieren, sind an der Kabine 12 Gleitführungsschuhe 1 montiert,
die führend mit den Schienenelementen 5 zusammenwirken.
[0077] Erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele für Gleitführungsschuhe 1 werden im Folgenden
beschrieben.
[0078] Fig. 2a und 2b zeigen ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel eines Gleitführungsschuhs
1 in einer perspektivischen und einer teilweise geschnittenen Darstellung.
[0079] Der Gleitschuh beinhaltet ein Gehäuse 3, ein Gleitelement 6 sowie Dämpfungselemente
7.
[0080] Das Gleitelement 6 und die Dämpfungselemente 7 sind in einer Führungsausnehmung 4
des Gehäuses 3 angeordnet.
[0081] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Gleitführungsschuh aus Kunststoff im
Spritzgießverfahren hergestellt.
[0082] Zur Montage des Gleitführungsschuhs 1 sind im Gehäuse 3 Buchseneinsätze 16 eingebettet,
sodass die Montage mittels Schraubenverbindungen realisiert werden kann, wobei die
Buchsen die Vorspannung der Schrauben aufnehmen (und nicht das Gehäuse 3).
[0083] Alternativ oder zusätzlich können auch einfach Durchgangsöffnungen im Gehäuse 3 verwendet
werden.
[0084] Fig. 3a und 3b zeigen geschnittene Darstellungen der Ausführungsform aus den Fig.
2a und 2b.
[0085] Zu erkennen ist zunächst, dass das Gleitelement 6 durch zwei Gleitelementkomponenten
8 realisiert sind. Aus dem Vergleich der Figuren 3a und 3b ist zu erkennen, dass die
Gleitelementkomponenten 8 zueinander verschiebbar sind, und zwar in der in der Zeichnungsebene
vertikalen Richtung.
[0086] Ebenfalls zu erkennen sind drei Dämpfungselemente 7, welche so dimensioniert sind,
dass die Gleitelementkomponenten 8 eine Relativposition einnehmen, sodass eine lichte
Weite zwischen den zumindest zwei Gleitelementkomponenten 8 einer gegebenen Dicke
eines Schienenelements 5 entspricht. Diese Dimensionierung der Dämpfungselemente 7
geschieht hier durch die Dicke d der Dämpfungselemente 7.
[0087] Zu erkennen ist, dass in den Figuren 3a und 3b Schienenelemente 5 verschiedener Dicke
vorliegen. Die Dicken d der Dämpfungselemente 7 sind erkennbar so angepasst, dass
die Schienenelemente 5 in dem durch die Gleitelementkomponenten 8 gebildeten Gleitelement
6 geführt sind, wobei vorzugsweise kein Spaltmaß vorgesehen ist, die Schienenelemente
daher unter ständigem Kontakt geführt ist.
[0088] Optional kann ein Spaltmaß oder ein Vorspannungshub vorgesehen sein.
[0089] Das durch die Gleitelementkomponenten 8 gebildete Gleitelement 6 weisen einen U-förmigen
Querschnitt auf. Das Gleitelement 6 weist jeweils eine laterale Gleitfläche 9 und
eine basale Gleitfläche 10 auf, wobei jeder Gleitfläche ein Dämpfungselement 7 zugeordnet
ist.
[0090] In alternativen Ausführungen könnten die drei Dämpfungselementen 7 beispielsweise
zusammenhängen, sodass letztlich nur ein einziges Dämpfungselement 7 vorhanden wäre.
[0091] Das Gehäuse 3 beinhaltet eine rückwärtige Öffnung 15, sodass eines der Dämpfungselemente
7 direkt mit der Kabine 12 in Kontakt steht.
[0092] Zu erwähnen ist, dass das Gleitelement 6 in Form der Gleitelementkomponenten 8 ausschließlich
durch die Dämpfungselemente 7 im Gehäuse gelagert ist, ohne dass Brücken vorhanden
wären, über die Vibrationen und dergleichen vom Gleitelement 6 vorbei an den Dämpfungselementen
7 in das Gehäuse 3 oder auf die Kabine 12 übertragen werden könnten.
[0093] In den Figuren 4a bis 4d sind verschiedene Deformationszustände für eine beispielhafte
Möglichkeit zur Lagerung der Dämpfungselemente 7 und der Gleitelementkomponenten 8
gezeigt.
[0094] Das Gehäuse 3 besitzt erhabene Lagerpunkte 13, auf welchen das jeweilige Dämpfungselement
im in Fig. 4a dargestellten unverformten Zustand aufliegen.
[0095] Die Gleitelementkomponenten 8 sind am jeweiligen Dämpfungselement 7 über eine Steckverbindung
11 angebracht.
[0096] Bei einer Deformation - beispielsweise durch eine in der Zeichenebene von rechts
wirkenden Kraft auf die Gleitelementkomponente 8 - besteht die Deformation zunächst
aus einer Biegebeanspruchung des Dämpfungselements 7, was in Fig. 4b zu erkennen ist.
[0097] Ab einem gewissen Grad der Deformation kontaktiert das Dämpfungselement 7 randseitig
die Gleitelementkomponente 8.
[0098] Bei noch weitergehender Deformation kontaktiert das Dämpfungselement 7 außerdem zentral
das Gehäuse 3 (oder die Kabine 12 oder den Lastkorb oder das Gegengewicht), was in
Fig. 4c dargestellt ist. Ab diesem Zeitpunkt kommt auch die Dämpfungswirkung des Materials
und gegebenenfalls einer geometrischen Struktur der Dämpfungselemente (siehe Fig.
5a bis 5d) zum Tragen (siehe Fig. 4d).
[0099] Durch die erhabenen Lagerpunkte 13 im Gehäuse (und optional die genaue Ausführung
der Steckverbindung 11 zwischen dem Dämpfungselement 7 und der Gleitelementkomponente
8) kann also eine Situation erzeugt werden, wobei das Dämpfungselement 7 zunächst
nur auf Biegung beansprucht wird, wodurch ein besonders gutes Ansprechverhalten der
Dämpfung bei kleinen Deformationen erzeugt werden kann. Trotzdem wird die Dämpfung
bei größeren Deformationen durch die Anlage am Gehäuse 3 oder der Kabine 12 (oder
dem Lastkorb oder dem Gegengewicht) verstärkt, sodass sich insgesamt eine Art progressiver
Dämpfungskurve ergibt.
[0100] Außerdem kann durch die Formgebung des Gehäuses 3 die maximale Deformation des Dämpfungselements
7 festgelegt werden, indem beispielsweise wie in Fig. 4d das Schienenelement bei der
gewünschten maximalen Deformation am Gehäuse 3 anstehen würde. Das wurde in Fig. 4d
strichliert und mit dem Bezugszeichen 5 angedeutet.
[0101] Dadurch kann das Dämpfungselement 7 geschützt werden, weil es nicht bis zur Zerstörung
komprimiert werden kann.
[0102] Vorsprünge 25 (nur in Fig. 4a mit Bezugszeichen versehen) dienen dazu, einen direkten
Kontakt zwischen der Gleitelementkomponente 8 (oder dem Gleitelement 6 oder dem Schieneelement
5) und dem Gehäuse 3 zu verhindern, sodass keine Vibrationen und dergleichen vom Gleitelement
6 oder dem Schienenelement 5 auf das Gehäuse 3 übertragen werden.
[0103] Derartige Vorsprünge 25 sind aber nicht immer absolut noctwendig, wenn die lateralen
Widerstände der Lagerungen groß genug sind, um den Kontakt auch ohne separate Strukturen
zu verhindern. Deshalb stellen die Fig. 4e bis 4h eine Ausführung ohne die Vorsprünge
25 dar, welche ansonsten aber komplett analog zu derjenigen aus den Figuren 4a bis
4d ist.
[0104] Die Figuren 5a und 5b zeigen verschiedene Ausführungsformen von Dämpfungselementen
7, wie sie bei der Erfindung eingesetzt werden können, wobei in Fig. 5b und 5c jeweils
eine perspektivische und eine teilweise geschnittene Darstellung gezeigt ist.
[0105] Fig. 5a zeigt ein Dämpfungselement 7, das gemäß beispielsweise der Fig. 3a und 3b
als Vollmaterialteil ausgeführt ist.
[0106] Fig. 5b bis 5d zeigen weitere Ausführungen mit gewissen Strukturen, die genutzt werden
können, um gewisse Dämpfungseffekt zu erzielen.
[0107] Beispielsweise wird in Fig. 5b und 5c auf Ausnehmungen zurückgegriffen, um eine geringere
Dämpfung im Vergleich zum Vollmaterialteil aus Fig. 5a zu erzeugen, um entweder eine
geringere Steifigkeit oder ein anderes Ansprechverhalten im Vergleich zum Vollmaterialteil
aus Fig. 5a zu erzeugen oder um generell andere spezielle Eigenschaften von anderen
Materialien oder Fertigungsverfahren nutzen zu können. Zum Beispiel kann ein Material
mit hohem Widerstand gegen Verformung aber mit geringerem Querschnitt / Flächenträgheitsmoment
kombiniert werden, um die vergleichbare oder gewünschte Steifigkeit zu erzielen.
[0108] In Fig. 5d wird auf Höckerstrukturen zurückgegriffen, um eine noch progressiveres
Dämpfungsverhalten zu erzielen. Bei geringen Deformationen werden die Höckerstrukturen
leicht zu verformen sein. Bei größeren Deformationen treten am ganzen Dämpfungselement
7 Deformationen auf, sodass für weitere Deformationen insgesamt mehr Energie notwendig
ist. Auf diese Weise wird ein sehr gutes Ansprechverhalten und das erwähnte progressive
Dämpfungsverhalten erzeugt.
[0109] Im Ausführungsbeispiel aus Fig. 5e wird auf Blattfeder-artige Verbindungsstücke zurückgegriffen.
[0110] In bevorzugten Ausführungsbeispielen sind die Dämpfungselemente 7 (oder weiteren
Dämpfungselemente 14) so ausgebildet, dass sie eine progressive Dämpfung erzugen,
das heißt, dass sich bei Erhöhung der einwirkenden Kraft eine nicht-linear größere
Dämpfungswirkung ergibt. Solche Ausführungen sind in den Figuren 5f bis 5k dargestellt.
Solche progressiv wirkenden Dämpfungselemente 7 können alternativ oder zusätzlich
zur vom Gehäuse beabstandeten Lagerung der Dämpfungselemente 7 erfolgen, wie sie in
Fig. 4a bis 4d dargestellt ist.
[0111] Besonders bevorzugt kann dafür auf Ausnehmungen 20 im Dämpferkörper zurückgegriffen
werden, deren angrenzende Materialteile als Federzungen 21 wirken, die auf Biegung
beansprucht werden. Wird die einwirkende Kraft dann so hoch, dass die Ausnehmungen
geschlossen werden, fällte diese Wirkung der Federzungen weg und es verbleibt nur
noch die Dämpfung des Materials selbst.
[0112] Besonders bevorzugt können weitere Federzungen 22 vorgesehen sein, die an den Innenseiten
der Ausnehmungen 20 angeordnet sind, wozu auf die Figuren 5f und 5g verwiesen wird.
[0113] Durch die weiteren Federzungen kann verhindert werden, dass die Ausnehmungen 20 unter
Krafteinwirkung abrupt geschlossen werden, sondern gegen die Wirkung der weiteren
Federzungen 22 progressiv schließen. Das heißt, die Dämpfung wird nicht abrupt erhöht,
wenn die Ausnehmeungen 20 schließen sondern erst nach kompletter Verformung der weiteren
Federzungen 22.
[0114] Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden jeweils nur eine Ausnehmung 20, eine Federzunge
21 und - soweit vorhanden - eine weitere Federzungen 22 in den Diagrammen der Figuren
5f bis 5i mit Bezugszeichen versehen.
[0115] Zusätzlich ist es in den Ausführungen der Figuren 5f bis 5i vorgesehen, dass das
zumindest eine Dämpfungselement 7 ein Gelenk 26, hier in Form eines Festkörpergelenks,
beinhaltet. Das ermöglicht, dass das Gleitelement 6 vollflächig an das Schienenelement
5 gedrückt wird, obwohl beispielsweise die Kabine durch asymmetrische Belastung schräg
steht und somit der Gleitführungsschuh 1 schräg zum Schienenelement 5 ausgerichtet
ist.
[0116] Die jeweils obere und untere Federzungen 21 (in der Darstellung eigentlich links
und rechts) in den Figuren 5f und 5g sind nur in der Mitte mit flexiblen Stegen bzw.
Rippen verbunden, welche das Gelenk 26 bilden.
[0117] Die Ausführungen der Figuren 5h und 5i haben zwischen den beiden Federzugen 21 das
Gelenk 26, welches den Drehpunkt bildet, an dem unbelastet nur eine Kante des zumindest
einen Dämpfungselements 7 an dem Gehäuse 3 kontaktiert.
[0118] Eine weitere Möglichkeit, progressiv dämpfende Dämpfungselemente 7 zu realisieren,
besteht darin, die Dämpfungselemente 7 zwei- oder mehrteilig zu realisieren, wobei
ein erstes Sub-Dämpfungselement 23 und ein zweites Sub-Dämpfungselement 24, so voneinander
beabstandet sind, dass zumindest eines oder eines Teils eines Sub-Dämpfungselements
23 unter Krafteinwirkung auf Biegung und/oder Stauchung beansprucht wird. Beispiele
hierfür sind in den Figuren 5j und 5k dargestellt.
[0119] Wenn die Krafteinwirkung so groß wird, dass sich das erste Sub-Dämpfungselement 23
und das zweite Sub-Dämpfungselement 24 flächig kontaktieren (also nicht nur an den
Lagerstellen), tritt wieder eine progressive Dämpfung ein, weil dann wieder nur die
Dämpfung der Materialien des ersten Sub-Dämpfungselements 23 und des zweiten Sub-Dämpfungselements
24 wirkt.
[0120] Es kann bevorzugt vorgesehen sein, dass das erste Sub-Dämpfungselement 23 aus einem
Material mit anderen Dämpfungseigenschaften als das zweite Sub-Dämpfungselement 24
gefertigt ist.
[0121] Die Beispiele aus den Figuren 4a bis 4d sowie den Figuren 5a bis 5k zeigen, dass
die Erfindung sehr gut dafür genutzt werden kann, das Dämpfungsverhalten des Gleitführungsschuhs
1 wie gewünscht abzustimmen, ohne dass dafür komplexe Einstellmöglichkeiten am Gehäuse
3, dem Gleitelement 6 und/oder der Kabine 12 (oder dem Lastkorb oder dem Gegengewicht)
notwendig wären.
[0122] Ein Aspekt der Erfindung besteht darin, dass der erfindungsgemäße Gleitführungsschuh
1 als Set mit weiteren Dämpfungselementen 14 vorliegen kann, die sich hinsichtlich
der Dimensionierung, insbesondere Dicke d (siehe Fig. 3a und 3b), oder den Dämpfungseigenschaften
von den Dämpfungselementen 7 des Gleitführungsschuhs 1 unterscheiden.
[0123] Bei der Montage des Aufzugs 2 muss das personal also vorab nicht unbedingt wissen,
welche Schienenelemente 5 oder welche Dämpfungseigenschaften der Dämpfungselemente
7 notwendig sind. Vielmehr kann dies unter Verwendung des erfindungsgemäßen Sets einfach
vor Ort erhoben und die geeigneten Dämpfungselemente 7 bei den Gleitführungsschuhen
1 eingesetzt werden.
[0124] Fig. 6 zeigt eine Explosionsdarstellung eines weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels
eines Gleitführungsschuhs 1 in einer Explosionsdarstellung. Die an sich wie im Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 2a und 2b vorhanden Strukturen mit einem Gehäuse 3, Gleitelementkomponenten
8 und Dämpfungselementen 7 sind auch hier vorhanden, aber teilweise in geometrisch
anderer Ausführung.
[0125] Fig. 7a und 7b zeigen eine perspektivische Ansicht und eine Schnittdarstellung des
Ausführungsbeispiels aus Fig. 6.
[0126] Die Figuren 8a bis 8c zeigen das Gehäuse 3 des Ausführungsbeispiels aus Fig. 6 in
verschiedenen Perspektiven. Gut zu erkennen ist die Führungsausnehmung 4.
[0127] Gut zu erkennen ist außerdem die Öffnung 15, die zum Einbringen des Gleitelements
6 und der Dämpfungselemente 7 verwendet werden kann.
[0128] In diesem Ausführungsbeispiel ist die Öffnung 15 im Wesentlichen vollflächig, das
heißt das Gehäuse ist im montierten Zustand zur Kabine 12 (oder zum Lastkorb oder
zum Gegengewicht) hin geöffnet.
[0129] Fig. 9a und 9b zeigen eine Draufsicht sowie eine Schnittdarstellung des in Fig. 8a
bis 8c dargestellten Gehäuses.
[0130] Fig. 10a bis 10d zeigen eine Gleitelementkomponente 8, wie sie beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2a und 2b oder beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 zum Einsatz kommen könnte,
in verschiedenen Perspektiven.
[0131] Die Gleitelementkomponente 8 weist, wie erwähnt, eine laterale Gleitfläche 9 und
eine basale Gleitfläche 10 auf, wobei eine Länge der basalen Gleitfläche 10 die Hälfte
der lateralen Gleitfläche 9 ist.
[0132] In bevorzugten Ausführungsbeispielen (wie in Fig.2a und 2b oder Fig. 6) weist das
Gleitelement 6 genau zwei identische Gleitelementkomponenten 8 auf, die zueinander
verdreht im Gehäuse 3 angeordnet werden und ineinandergreifen.
[0133] Alternativ könnten die Gleitelementkomponenten 8 zueinander symmetrisch und ansonsten
im Wesentlichen gleich ausgebildet sein.
[0134] Die Gleitelementkomponenten 8 sind des Weiteren so komplementär zueinander ausgebildet,
dass die verschiedenen Relativpositionen durch Ineinanderschieben parallel zu den
basalen Gleitflächen 10 erreicht werden können. Hierzu ist auf den Vergleich der Figuren
3a und 3b mit den Figuren 10a bis 10d zu verweisen.
[0135] In Fig. 10b und 10d ist ein Zapfenelement einer Steckverbindung 11 zu erkennen, mittels
welcher die Gleitelementkomponente 8 mit beispielsweise dem basalen Dämpfungselement
7 (jeweils in der Zeichenebene links in Fig. 3a und 3b) verbunden werden kann.
[0136] Dafür können die Gegenstücke zu den Zapfenelementen, beispielsweise in Form von Löchern,
so im basalen Dämpfungselement 7 positioniert sein, dass sich durch Herstellen der
Steckverbindung 11 die korrekte Relativposition zwischen den Gleitelementkomponenten
8 einstellt (siehe dazu Fig. 6 und Fig. 11c).
[0137] Zu erwähnen ist, dass die Gleitelementkomponente 8 in dieser beispielhaften Ausführung
besonders einfach hergestellt werden kann. Zunächst kann es durch einen Spritzgießprozess
in flacher Konfiguration urgeformt werden und dann entlang des Filmscharniers 17 so
geklappt werden, dass in der Konfiguration der Fig. 10a bis Fig. 10c vorliegt und
wie beschrieben eingesetzt werden kann.
[0138] Fig. 10e zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Gleitelements 6 bestehend aus
zwei Gleitelementkomponenten 8. Die basale Gleitfläche 10 wird durch jeweils geteilte
Flächen an den Gleitelementkomponenten 8 realisiert, d.h. die basale Gleitfläche 10
einer Gleitelementkomponente muss nicht zusammenhängend sein. (Analoges gilt natürlich
auch für die laterale Gleitfläche 9).
[0139] Fig. 11a bis 11d zeigen ein zum Dämpfungselement aus Fig. 4a bis 4d sowie 5a alternatives
Dämpfungselement 7, wie es beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2a und 2b oder beim
Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 oder beim erfindungsgemäßen Set als weiteres Dämpfungselement
14 zum Einsatz kommen könnte, in verschiedenen Perspektiven.
[0140] Das hier dargestellte Dämpfungselement 7 besitzt eine Dicke d von 12,5 mm für gewisse
Schienenelemente 5. Für gewisse andere Schienenelemente 7 könnte die Dicke d des Dämpfungselements
7 beispielsweise 9,5 mm betragen.
[0141] In den Figuren 12a bis 12f sind weitere Ausführungsformen für Gleitelemente 6 und
Gleitelementkomponenten 8 gezeigt.
[0142] Fig. 12a und 12b zeigen eine Ausführungsform, wobei die basale Gleitfläche 10 und/oder
die laterale Gleitfläche 9 mit Nuten oder Rillen versehen sind.
[0143] Dadurch können Geräusche und Vibrationen verringert werden (ähnlich einer Scheibenbremse).
[0144] Fig. 12c und 12d zeigen eine Ausführungsform, wobei das Gleitelement 6 aus drei Gleitelementkomponenten
8 besteht, welche voneinander separat ausgeführt sind.
[0145] Fig. 12e und 12f zeigen ebenfalls eine Ausführungsform, wobei das Gleitelement 6
aus drei Gleitelementkomponenten 8 besteht, die allerdings nicht voneinander separat
ausgeführt sind, sondern über Verbindungsabschnitte 18 miteinander in Verbindung stehen.
Die Verbindungsabschnitte 18 sind so dünnwandig ausgeführt, dass die einzelnen Gleitelementkomponenten
8 zueinander in die jeweils gewünschte Relativposition zueinander gebracht werden
können.
[0146] Die hier gezeigten Ausführungsbeispiele zeigen Gleitelementkomponenten 8 die durch
lineares Verschieben, insbesondere Ineinanderschieben, in die gewünschte Relativposition
zu bringen sind. In alternativen Ausführungsformen können die unterschiedlichen Relativpositionen
prinzipiell auch durch Verschwenken zueinander oder Ineinanderschieben entlang einer
gekrümmten Bahn erreicht werden.
[0147] Wie den Fig. 12e und 12f zu entnehmen ist, müssen die Gleitelementkomponenten 8 im
Sinne der Erfindung nicht als vollkommen voneinander separate Bauteile realisiert
werden. Gemäß der Erfindung müssen die Gleitelementkomponenten 8 lediglich so zueinander
in unterschiedliche Relativpositionen verbringbar sein, dass das Gleitelement 6 an
unterschiedliche Geometrien, insbesondere Dicken, der Schienenelemente 5 angepasst
werden kann.
Legende zu den Hinweisziffern:
[0148]
- 1
- Gleitführungsschuh
- 2
- Aufzug
- 3
- Gehäuse
- 4
- Führungsausnehmung
- 5
- Schienenelement
- 6
- Gleitelement
- 7
- Dämpfungselement
- 8
- Gleitelementkomponenten
- 9
- laterale Gleitfläche
- 10
- basale Gleitfläche
- 11
- Steckverbindung
- 12
- Lastkorb / Kabine / Gegengewicht
- 13
- Lagerpunkte
- 14
- weiteres Dämpfungselement
- 15
- Öffnung
- 16
- Buchseneinsätze
- 17
- Filmscharnier
- 18
- Verbindungsabschnitte
- 20
- Ausnehmung
- 21
- Federzunge
- 22
- weitere Federzunge
- 23
- erstes Sub-Dämpfungselement
- 24
- zweites Sub-Dämpfungselement
- 25
- Vorsprünge
- 26
- Gelenk
- d
- Dicke der Dämpfungselemente 7
1. Gleitführungsschuh für Aufzüge (2) mit
- einem Gehäuse (3) mit einer Führungsausnehmung (4) zum Aufnehmen von Schienenelementen
(5) der Aufzüge (2),
- einem in der Führungsausnehmung (4) angeordneten Gleitelement (6) zur gleitenden
Führung der Schienenelemente (5) sowie
- zumindest einem zwischen dem Gehäuse (3) und dem Gleitelement (6) angeordneten Dämpfungselement
(7),
dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitelement (6) zum Anpassen des Gleitführungsschuhs (1) an unterschiedliche
Geometrien, insbesondere Dicken, der Schienenelemente (5) zumindest zwei Gleitelementkomponenten
(8) aufweist, welche in unterschiedlichen Relativpositionen zueinander in der Führungsausnehmung
(4) angeordnet oder anordenbar sind, und dass die Relativposition der Gleitelementkomponenten
(8) durch das zumindest eine Dämpfungselement (7) zumindest teilweise festgelegt ist.
2. Gleitführungsschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dicke (d) des zumindest einen Dämpfungselements (7) so ist, dass eine lichte
Weite zwischen den zumindest zwei Gleitelementkomponenten (8) einer gegebenen Dicke
eines Schienenelements (5), optional plus einem Spaltmaß oder optional minus einem
Vorspannungshub, entspricht.
3. Gleitführungsschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitelement (6) und/oder die Führungsausnehmung (4) einen U-förmigen Querschnitt
aufweisen.
4. Gleitführungsschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitelementkomponenten (8) jeweils eine laterale Gleitfläche (9) und eine basale
Gleitfläche (10) aufweisen, wobei eine Länge der basalen Gleitfläche (10) kürzer ist
als eine Länge der lateralen Gleitfläche (9), wobei die Länge der basalen Gleitfläche
(10) bevorzugt die Hälfte oder weniger als Länge der lateralen Gleitfläche (9) ist.
5. Gleitführungsschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitelement (6) genau zwei Gleitelementkomponenten (8) aufweist, die bevorzugt
identisch ausgebildet sind.
6. Gleitführungsschuh nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitelementkomponenten (8) so zueinander komplementär ausgebildet sind, dass
die verschiedenen Relativpositionen durch Ineinanderschieben parallel zu den basalen
Gleitflächen (10) erreicht werden können.
7. Gleitführungsschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Dämpfungselement (7) über zumindest eine Steckverbindung (11)
mit den Gleitelementkomponenten (8) verbunden oder verbindbar ist.
8. Gleitführungsschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Dämpfungselement (7) ein Dämpfungselement (7) für eine basale
Gleitfläche (10) und/oder jeweils ein Dämpfungselement (7) für laterale Gleitflächen
(9) aufweist.
9. Gleitführungsschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schienenelemente (5) und/oder das Gleitelement (6) ausschließlich über das zumindest
eine Dämpfungselement (7) mit dem Gehäuse (3) und/oder einem Lastkorb (12) und/oder
einer Kabine (12) und/oder einem Gegengewicht (12) des Aufzugs (2) in Verbindung steht.
10. Gleitführungsschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (3) und/oder das Gleitelement (6) und/oder die Gleitelementkomponenten
(8) und/oder das zumindest eine Dämpfungselement (7) separat voneinander ausgeführt
sind.
11. Gleitführungsschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Dämpfungselement (7) aus einem dämpfenden Material gefertigt ist
und/oder Aussparungen aufweist.
12. Gleitführungsschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Dämpfungselement (7) so vom Gehäuse (3) beabstandet gelagert ist,
dass sich beim Verformen des zumindest einen Dämpfungselements (7) eine Durchbiegung
ergibt.
13. Gleitführungsschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (3), das Gleitelement (6), die Gleitelementkomponenten (8) und/oder das
Dämpfungselement (7) aus Kunststoff, bevorzugt in einem Spritzgießverfahren, gefertigt
ist.
14. Aufzug mit zumindest einem Schienenelement (5) und zumindest einem Gleitführungsschuh
(1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
15. Set aus einem Gleitführungsschuh (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und zumindest
einem weiteren Dämpfungselement (14), wobei das zumindest eine Dämpfungselement (7)
und das zumindest eine weitere Dämpfungselement (14) für unterschiedliche Geometrien,
insbesondere Dicken, von Schienenelementen (5) geeignet sind.