Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Entwicklung betrifft eine Vorrichtung zur Trocknung von Wäsche, ein
Verfahren zur Trocknung von Wäsche sowie ein Computerprogrammprodukt zur Steuerung
einer Vorrichtung zur Trocknung von Wäsche.
Hintergrund
[0002] Das Trocknen von Wäsche etwa in einer Großwäscherei geht mit einem vergleichsweise
hohen Energieverbrauch einher. Für die industrielle Wäschetrocknung, wie sie in Großwäscherein
Anwendung findet, kommen grundsätzlich unterschiedlichste Trocknungsvorrichtung und
Trocknungsverfahren zum Einsatz. So kann zum einen ein Wäscheposten mittels eines
Trommeltrockner getrocknet werden, wobei in einer Wäscherei oftmals mehrere solcher
Trommeltrockner gleichzeitig oder zeitlich überlappend im Einsatz sind. Des Weiteren
können mittels sogenannten Conti Trockner oder Tunnel Finisher einzelne Wäschestücke
entlang einer Transportrichtung durch eine Trocknungsvorrichtung transportiert werden,
wobei die einzelnen Wäschestücke hierbei sequenziell mittels geeigneter Trocknungsverfahren
getrocknet und/oder geglättet werden können.
[0003] Beim Trocknen von Wäsche mittels Trommeltrocknen ist es im Bereich von Großwäscherein
durchaus üblich, die Wäsche überhitztem Dampf auszusetzen. Solche Lösungen bedingen
jedoch einen recht hohen apparativen Aufwand für die Implementierung einer entsprechenden
Trocknungsanlage. Der Energieverbrauch hierfür ist vergleichsweise hoch und die Rückgewinnung
thermische Energie erweist sich als vergleichsweise komplex und schwierig. Auch lassen
sich entsprechende Trocknungsprogramme mitunter nur recht schwierig individuellen
Bedürfnissen des jeweiligen Wäschepostens anpassen.
[0004] Beispielsweise ist aus der
EP 3 555 358 B1 ein Trockner und ein Verfahren zur Steuerung davon bekannt, wobei der Trockner eine
drehbare Trommel und einen Lufterhitzter aufweist, wobei der Trommel mittels eines
Gebläses erhitzte Luft zuführbar ist.
[0005] Demgegenüber liegt der vorliegenden Entwicklung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte
Vorrichtung zur Trocknung von Wäsche sowie ein entsprechendes Verfahren zur Wäschetrocknung
bereitzustellen, welches in hohem Maße energieeffizient ist und welches zugleich mit
vergleichsweise geringem apparativem Aufwand sowie geringem Wartungsaufwand in der
Praxis umsetzbar ist. Die Vorrichtung und das Verfahren soll sich ferner besonders
gut für die möglichst individuelle Wäschetrocknung eignen und soll insoweit möglichst
flexibel an zeitlich variierende Trocknungsbedingungen oder Trocknungsanforderungen
der Wäsche oder der Textilien anpassbar sein.
Vorteilhafte Ausgestaltungen
[0006] Diese Aufgabe wird mittels einer Vorrichtung, einem Verfahren und mit einem Computerprogrammprodukt
gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind dabei Gegenstand jeweils abhängiger Patentansprüche.
[0007] Nach einem ersten Aspekt ist eine Vorrichtung zur Trocknung von Wäsche, folglich
ein Wäschetrockner oder eine Trocknungsanlage vorgesehen. Die Vorrichtung umfasst
eine Trocknungskammer zur Aufnahme von Wäschestücken. Die Vorrichtung umfasst ferner
eine an oder in der Trocknungskammer angeordnete Heizeinrichtung zum Eintrag thermischer
Energie in die Trocknungskammer sowie einen in die Trocknungskammer mündenden Lufteinlass
und einen aus der Trocknungskammer herausführenden Luftauslass. Der Lufteinlass und/oder
der Luftauslass sind zur Erzeugung eines Luftstroms durch die Trocknungskammer mit
einem Gebläse gekoppelt.
[0008] Des Weiteren umfasst die Vorrichtung eine Steuerung, welche mit der Heizeinrichtung
und mit dem Gebläse gekoppelt ist und welche dazu ausgestaltet ist, den Eintrag thermischer
Energie in die Trocknungskammer etwa mittels der Heizeinrichtung unabhängig vom durch
die Trocknungskammer strömenden Luftstrom zu regeln.
[0009] Mit dieser Vorrichtung soll erreicht werden, den Luftstrom durch oder in der Trocknungskammer
vom thermischen Energieeintrag in die Trocknungskammer oder in die darin befindliche
Wäsche zu regeln oder zu steuern. Auf diese Art und Weise soll eine besonders präzise
Zufuhr thermischer Energie in die Trocknungskammer unabhängig vom jeweils vorherrschenden
Luftstrom in der Trocknungskammer erfolgen. Insgesamt soll hierdurch ein hohes Energieeinsparpotenzial
bereitgestellt werden und die Vorrichtung soll besonders energiesparend betreibbar
sein.
[0010] Zugleich soll durch die voneinander unabhängige Regelung von in oder durch die Trocknungskammer
strömender Trocknungsluft entkoppelt vom thermischen Energieeintrag in die Trocknungskammer,
die zu trocknende Wäsche besonders gut und einfach auf individuelle Trocknungsbedürfnisse
der in der Trocknungskammer befindlichen Wäsche reagiert werden können. Eine Regelung
oder Steuerung des Luftstroms in oder durch die Trocknungskammer entkoppelt vom Eintrag
thermischer Energie in die Trocknungskammer soll ein besonders effizientes, zugleich
schonendes als auch präzises und zügiges Trocknen der in der Trocknungskammer befindlichen
Wäsche ermöglichen.
[0011] Hierdurch soll insbesondere auch ein Übertrocknen der in der Trocknungskammer befindlichen
Wäsche vermieden werden, sodass die Wäsche möglichst knitterfrei der Trocknungskammer
entnehmbar oder aus der Trocknungskammer herausführbar ist.
[0012] So ist nach einer Weiterbildung insbesondere vorgesehen, dass die Steuerung zur Ermittlung
einer Restfeuchte von in der Trocknungskammer befindlichen Wäschestücken mit zumindest
einem in oder an der Trocknungskammer angeordneten Sensor signaltechnisch gekoppelt
ist. Die Steuerung ist dabei ferner dazu ausgestaltet, den Eintrag thermischer Energie
in die Trocknungskammer etwa mittels einer entsprechenden Regelung der Heizeinrichtung
in Abhängigkeit der ermittelten Restfeuchte zu regeln oder zu steuern.
[0013] Weist die in der Trocknungskammer befindliche Wäsche eine vergleichsweise hohe Restfeuchte
auf, so kann vorgesehen sein, ein vergleichsweise hohes Maß thermischer Energie in
die Trocknungskammer einzubringen. Der Eintrag thermischer Energie in die Trocknungskammer
kann hierbei unabhängig, bzw. entkoppelt von der Intensität und/oder entkoppelt vom
Volumenstrom des in der Trocknungskammer befindlichen oder durch die Trocknungskammer
strömenden Luftstroms erfolgen.
[0014] Die Ermittlung der Restfeuchte, gegebenenfalls gepaart mit einer Ermittlung oder
einer Vorgabe der Masse der in der Trocknungskammer befindlichen Wäsche eignet sich
besonders gut zur Festlegung oder Bestimmung einer insgesamt benötigten thermischen
Energie, welche zur Erzielung eines vorgegebenen Trocknungsgrads in die Trocknungskammer,
respektive in die dort befindlichen Wäschestücke eingekoppelt werden muss, um eine
entsprechende Verdunstung oder Verdampfung der in den Wäschestücken gebundenen Feuchtigkeit
zu erzielen.
[0015] Der in oder an der Trocknungskammer angeordnete Sensor kann als Feuchtigkeitssensor
implementiert sein, welcher unmittelbar die Feuchtigkeit der in der Trocknungskammer
befindlichen Wäschestücke messen kann. Der Feuchtigkeitssensor kann beispielsweise
zur unmittelbaren Messung eines elektrischen Widerstands von in der Trocknungskammer
befindlichen Wäschestücken ausgebildet sein. Der elektrische Widerstand kann ein direktes
Maß für die Feuchtigkeit, bzw. für die Restfeuchte der in der Trocknungskammer befindlichen
Wäsche darstellen oder repräsentieren.
[0016] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist die Steuerung der Trocknungsvorrichtung zur
Ermittlung einer Temperatur von in der Trocknungskammer befindlichen Wäschestücken
mit zumindest einem in oder an der Trocknungskammer angeordneten Sensor signaltechnisch
gekoppelt. Die Steuerung ist hierbei dazu ausgestaltet, den Eintrag thermischer Energie
in die Trocknungskammer in Abhängigkeit der ermittelten Wäschetemperatur zu regeln
oder zu steuern.
[0017] Der Sensor kann beispielsweise als Infrarotsensor ausgestaltet sein, welcher eine
Wärmestrahlung der in der Trocknungskammer befindlichen Wäschestücke messen kann.
Insbesondere kann der Sensor zur Ermittlung der Temperatur von in der Trocknungskammer
befindlichen Wäschestücken als berührungsloser Sensor ausgestaltet sein.
[0018] Mittels der Temperaturmessung von in der Trocknungskammer befindlichen Wäschestücken
kann eine Überhitzung der Wäschestücke vermieden werden. So kann mittels einer an
die tatsächliche und/oder momentane Wäschetemperatur angepasste Heizleistung der Heizeinrichtung
ein besonders zügiges, zugleich aber auch die Wäsche schonendes Trocknen erfolgen.
[0019] Nach einer weiteren Ausgestaltung kann für eine Regelung oder Steuerung von etwa
mittels der Heizeinrichtung in die Trocknungskammern einkoppelbaren thermischen Energie
auch die Art von in der Trocknungskammer befindlichen Wäschestücken, insbesondere
die Textilart der Wäschestücke berücksichtigt werden. So kann die Steuerung ferner
dazu ausgestaltet sein, den Eintrag thermischer Energie in die Trocknungskammer und
damit in die in der Trocknungskammer befindlichen Wäschestücke in Abhängigkeit einer
ermittelten oder von einem Anwender vorgegebenen Textilart vorzunehmen. Für unterschiedliche
Textilarten oder Textilmaterialien können somit individuelle Trocknungsprogramme und/oder
Trocknungsparameter im Hinblick auf den thermischen Energieeintrag durchgeführt werden.
Beispielsweise kann für die Trocknung von überwiegend aus Baumwolle gefertigten Wäschestücken
ein weitaus höheres Maß thermischer Energie in die Trocknungskammer eingekoppelt werden
als dies für Wäschestücke mit einem hohen Polyesteranteil vorzusehen wäre.
[0020] Des Weiteren kann nach einer Weiterbildung vorgesehen sein, den thermischen Energieeintrag
in die Trocknungskammern in Abhängigkeit eines zeitlichen Gradienten der Restfeuchte
und/oder eines Gradienten der Temperatur der Wäschestücke zu regeln oder zu steuern.
Wird beispielsweise mittels einem der genannten Sensoren eine rapide Veränderung der
Restfeuchte der Wäschestücke in der Trocknungskammer oder der Temperatur der Wäschestücke
in der Trocknungskammer während des Trocknungsvorgangs ermittelt, so kann dies ein
Indiz für ein Einsetzen des Übertrocknens der Wäsche sein. Indem die Steuerung dazu
ausgestaltet ist, einen zeitlichen Gradienten der gemessenen Restfeuchte der Wäschestücke/oder
einen zeitlichen Gradienten der Temperatur der Wäschestücke während des Trocknungsvorgangs
zu ermitteln oder abzuschätzen, kann die Steuerung frühzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen,
etwa in Form einer Drosselung der thermischen Energiezufuhr einleiten, um etwa ein
Übertrocknen der in der Trocknungskammer befindlichen Wäsche möglichst frühzeitig
zu vermeiden.
[0021] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung ist die Steuerung zur Ermittlung
einer Temperatur und/oder Feuchtigkeit von in der Trocknungskammer befindlicher Trocknungsluft
mit zumindest einem in oder an der Trocknungskammer angeordneten Sensor signaltechnisch
gekoppelt. Mittels eines solchen Sensors kann insbesondere die Feuchtigkeit und/oder
die Temperatur der in der Trocknungskammer befindlichen Trocknungsluft präzise gemessen
werden. Die Temperatur und/oder Feuchtigkeit der Trocknungsluft kann alsdann zur Steuerung
der Intensität des durch die Trocknungskammer strömenden oder in der Trocknungskammer
umgewälzten Luftstroms und/oder für eine Regelung oder Steuerung des thermischen Energieeintrags
in die Trocknungskammer genutzt werden.
[0022] Insoweit ist die Steuerung zur Verarbeitung unterschiedlichster Parameter, nämlich
etwa zur Verarbeitung der Restfeuchte der in der Trocknungskammer angeordneten Wäschestücke,
der Temperatur der in der Trocknungskammer angeordneten Wäschestücke sowie zur Verarbeitung
der Temperatur und/oder Feuchtigkeit der in der Trocknungskammer befindlichen Trocknungsluft
ausgestaltet. Auch kann die Steuerung zur individuellen Verarbeitung jener Parameter
Restfeuchte, Wäschetemperatur, sowie Lufttemperatur oder Luftfeuchte der Trocknungsluft
ausgebildet sein.
[0023] Ferner kann die Steuerung dazu ausgestaltet sein, etwa mittels einer Regulierung
oder Steuerung der Heizeinrichtung und/oder einer Regulierung oder Steuerung des Gebläses
sowie einer variablen Zuluft-Umluft Steuerung jeden einzelnen dieser Trocknungsparameter
gezielt zu steuern oder zu regeln. Hierdurch kann ein besonders präzises und für die
jeweiligen Wäschestücke oder Textilien besonders geeignetes und/oder schonendes Trocknen
erfolgen. Zudem kann der Trocknungsvorgang zur Durchführung eines energetisch möglichst
günstigen Trocknens reguliert und/oder gesteuert werden.
[0024] Nach einer Weiterbildung ist die Steuerung der Trocknungsvorrichtung dazu ausgestaltet,
den Eintrag thermischer Energie in die Trocknungskammern in Abhängigkeit der ermittelten
Lufttemperatur und/oder in Abhängigkeit der ermittelten Luftfeuchtigkeit zu regulieren.
[0025] Beispielsweise kann vorgesehen sein, ein vergleichsweise hohes Maß an thermischer
Energie in die Trocknungskammern einzukoppeln, wenn die in der Trocknungskammer befindliche
Lufttemperatur vergleichsweise niedrig und auch die Luftfeuchtigkeit vergleichsweise
niedrig ist. Bei hoher Luftfeuchtigkeit sowie hoher Lufttemperatur kann hingegen der
Eintrag thermischer Energie in die Trocknungskammern möglicherweise gedrosselt werden,
da die in der Trocknungskammer befindliche Trocknungsluft nahezu im Bereich der Dampfsättigung
ist.
[0026] Nach einer weiteren Ausgestaltung kann die Steuerung der Trocknungsvorrichtung dazu
ausgestaltet sein, eine Stärke des durch die Trocknungskammern strömenden Luftstroms
in Abhängigkeit der ermittelten Lufttemperatur und/oder in Abhängigkeit der ermittelten
Luftfeuchtigkeit zu regeln oder zu steuern. Mit der Stärke des durch die Trocknungskammern
strömenden Luftstroms kann die Strömungsgeschwindigkeit und/oder der Volumenstrom
gemeint sein.
[0027] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist die Steuerung ferner dazu ausgestaltet, das
Verhältnis von Luftdurchsatz durch die Trocknungskammern und einer Umluftströmungen
in der Trocknungskammer bedarfsgerecht und individuell, insbesondere in Abhängigkeit
der ermittelten Lufttemperatur und/oder in Abhängigkeit der ermittelten Luftfeuchtigkeit
zu regulieren oder zu steuern.
[0028] Insbesondere kann die Steuerung dazu ausgestaltet sein, dass Maß an über den Lufteinlass
zugeführter Frischluft gegenüber einem Umluft-Luftmassenstrom zu regulieren. Insbesondere
kann gleichermaßen auch der Volumenstrom der über den Luftauslass ausströmenden Trocknungsluft
gesteuert und/oder entsprechend reguliert werden.
[0029] Die Intensität, d.h. die Strömungsgeschwindigkeit und/oder der Luftmassenstrom im
Umluft- als auch im Durchlauf- oder Frischluft Betrieb durch die Trocknungskammer
kann insbesondere in Abhängigkeit der ermittelten Lufttemperatur und/oder der ermittelten
Luftfeuchtigkeit geregelt oder gesteuert werden. Insbesondere kann die Abfuhr von
Trocknungsluft durch den Luftauslass in Abhängigkeit der gemessenen Luftfeuchtigkeit
reguliert werden. Auf diese Art und Weise wird sichergestellt, dass nur dann ein Luftmassenstrom
die Trocknungskammern verlässt, wenn dieser ein vorgegebenes Maß an Feuchtigkeit aus
der Trocknungskammer herausführt. Die Abfuhr von Trocknungsluft aus der Trocknungskammer
geht typischerweise unweigerlich mit einem Verlust von thermischer Energie aus der
Trocknungskammer einher. Gleichermaßen kann ausschließlich oder überwiegend über die
aus der Kammer ausgeschleuste Trocknungsluft die ursprünglich in den Wäschestücken
gebundener Feuchtigkeit aus der Trocknungskammer herausgeführt werden.
[0030] Die Luftabfuhr aus der Trocknungskammer in Abhängigkeit der ermittelten Luftfeuchtigkeit
und/oder der ermittelten Lufttemperatur zu regeln hat den Vorteil, dass die Trocknungsvorrichtung
beispielsweise so lange überwiegend im Umluftmodus betrieben wird, bis die in der
Trocknungskammer befindliche Trocknungsluft einen vorgegebenen Feuchtigkeits- Schwellwert
überschreitet, sodass nur dann Luft aus der Trocknungskammer entweicht, wenn diese
ein hinreichendes Maß an Feuchtigkeit transportiert.
[0031] Der Feuchtigkeitsschwellwert kann dabei insbesondere an die jeweils vorherrschende
Lufttemperatur angepasst sein, bzw. in Abhängigkeit der jeweils in der Trocknungskammer
vorherrschenden Lufttemperatur variieren. Auf diese Art und Weise kann für unterschiedlichste
Lufttemperaturen ein jeweils individuelles Maß an Luftfeuchtigkeit definiert oder
spezifiziert werden, bis zu welchem der Trocknungsvorgang überwiegend im Umluftmodus
arbeitet und ab wann bei steigender Luftfeuchtigkeit der Trocknungsvorgang zunehmend
unter Zufuhr von vergleichsweise trockener Frischluft und Abfuhr von erwärmter bzw.
vergleichsweise feuchter Trocknungsluft erfolgt.
[0032] Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel weist die Trocknungsvorrichtung eine mit
dem Luftauslass thermisch koppelbare Energiespeichereinrichtung mit zumindest einem
thermischen Energiespeicher auf, welcher zur Rückgewinnung, Aufnahme und Speicherung
von thermischer Energie von durch den Luftauslass strömender Abluft ausgestaltet ist.
Die beispielsweise über den Luftauslass aus der Trocknungskammer ausführbare Abluft
kann zumindest einen Teil, vorzugsweise einen überwiegenden Teil ihrer thermischen
Energie an die Energiespeichereinrichtung abgeben.
[0033] Auf diese Art und Weise kann ein entsprechendes Maß thermische Energie in der Energiespeichereinrichtung
gespeichert und zeitlich versetzt und/oder zeitlich überlappend hierzu dem Trocknungsvorgang
wieder zugeführt werden. Die Energiebilanz der Vorrichtung zur Wäschetrocknen kann
auf diese Art und Weise deutlich gesteigert werden. Der Energiespeicher ermöglicht
sowohl eine zeitgleiche, bzw. zeitlich überlappende Speicherung oder Aufnahme von
Energie aus dem durch den Luftauslass strömenden Abluftstrom und eine Abgabe von thermischer
Energie typischerweise an den durch den Lufteinlass in die Trocknungskammer einströmenden
Zuluftstrom.
[0034] Die Energiespeichereinrichtung kann aber auch dazu ausgestaltet sein, zu einem ersten
Zeitpunkt oder in einem ersten Zeitintervall thermische Energie aus der Abluft aufzunehmen
und zu speichern und diese thermische Energie zu einem zweiten Zeitintervall, welches
mit dem ersten Zeitintervall überlappen aber auch überlappungsfrei zum ersten Zeitintervall
sein kann, an in die Trocknungskammer einströmende Zuluft und/oder an die Heizeinrichtung
abzugeben.
[0035] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Trocknungsvorrichtung ist die Energiespeicherung
mit dem in die Trocknungskammern mündenden Lufteinlass thermisch koppelbar. Sie ist
ferner dazu ausgestaltet, im thermischen Energiespeicher gespeicherte thermische Energie
an über den Lufteinlass in die Trocknungskammern einströmende Zuluft zu übertragen.
Insoweit kann die Energiespeichereinrichtung mit einem oder mit mehreren Wärmetauschern
ausgestattet sein, mittels welchen sowohl thermische Energie aus der Abluft aufnehmbar
und auch thermische Energie an die in die Trocknungskammern einströmende Zuluft abgebbar
ist.
[0036] Die mittels der aus dem Luftauslass strömenden Abluft unweigerlich aus der Trocknungskammer
herausgeführte thermische Energie kann somit zumindest partiell gespeichert und für
den Trocknungsvorgang weiter genutzt werden. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn
die Vorrichtung zur Trocknung von Wäsche mehrerer separate Trocknungskammern aufweist,
in denen zeitlich überlappend oder zeitlich versetzt vergleichbare oder auch unterschiedliche
Trocknungsvorgänge stattfinden.
[0037] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist die Heizeinrichtung der Trocknungsvorrichtung
über ein durch einen Heizkreislauf zirkulierendes Wärmetauschermedium thermisch mit
der Energiespeichereinrichtung koppelbar. Über den Heizkreislauf kann insoweit nicht
nur die der Trocknungskammer zuzuführende Zuluft mit thermischer Energie aus der Energiespeichereinrichtung
versorgt werden, sondern es ist auch möglich, die Heizeinrichtung mit thermischer
Energie zu beaufschlagen, die aus der durch den Luftauslass strömenden Abluft regeneriert
oder zurückgewonnen wurde. Auf diese Art und Weise ist ein besonders effizienter Betrieb
der Trocknungsvorrichtung möglich. Die aus der der Trocknungskammer entweichenden
Abluft zurückgewonnene thermische Energie kann somit universell nicht nur zur Erwärmung
der der Trocknungskammer zuzuführenden Zuluft, sondern auch für den Betrieb der Heizeinrichtung
genutzt werden.
[0038] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung ist der Heizkreislauf mit einer
Zusatzenergiequelle thermisch gekoppelt, um das Wärmetauschermedium auf ein vorgegebenes
Temperaturniveau aufzuheizen. Bei der Zusatzenergiequelle kann es sich beispielsweise
um eine Wärmepumpe handeln, mittels derer das Temperaturniveau aufseiten der Heizeinrichtung
auf ein vorgegebenes Temperaturniveau angehoben oder aufgeheizt werden kann. Aufseiten
der Energiespeichereinrichtung kann das Wärmetauschermedium des Heizkreislaufs ein
geringeres Temperaturniveau aufweisen, dort aber durch einen entsprechenden Temperaturunterschied
zu einem thermischen Energiespeicher der Energiespeichereinrichtung gleichwohl thermische
Energie von der Energiespeichereinrichtung aufnehmen. Die Aufnahme thermischer Energie
von der Energiespeichereinrichtung an den Heizkreislauf kann bei einem Temperaturniveau
T1 erfolgen, welches geringer ist als das Temperaturniveau T2, welches das Wärmetauschermedium
im Bereich der Heizeinrichtung aufweist.
[0039] Als Zusatzenergiequelle kommen nicht nur Wärmepumpen, sondern auch sekundäre Energiequellen,
wie beispielsweise eine Brennstoffzelle, eine solarthermische Energiequelle und/oder
ein mit fossilem oder synthetischem Brennstoff betreibbarer Brenner infrage.
[0040] Bei Implementierung einer Wärmepumpe als Zusatzenergiequelle kann insbesondere eine
sogenannte Hochtemperatur-Wärmepumpe Verwendung finden, welche dazu ausgestaltet ist,
auf einer Nutzseite, d. h. auf einer der Heizeinrichtung zugewandten oder thermisch
mit der Heizeinrichtung gekoppelten Seite eine thermische Energie bei Temperaturen
im Bereich von bis zu 110° C, bis zu 120° C, bis zu 140° C oder darüber hinaus, bis
zu 150° C oder sogar bis zu 160° C bereitzustellen.
[0041] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist die Heizeinrichtung eine Strahlungsheizung
oder sie weist eine Strahlungsheizung auf. Die Wärmeabgabe von der Heizeinrichtung
an die Trocknungskammer oder an die in der Trocknungskammer befindlichen Wäschestücke
kann insbesondere in Form von Wärmestrahlung erfolgen. Die Heizeinrichtung kann hierbei
als Hochtemperaturstrahler oder als Niedertemperaturstrahler implementiert sein. Als
Hochtemperaturstrahler können beispielsweise elektrische Heizstrahler oder Gasheizstrahler
vorgesehen sein. Als Niedertemperaturstrahler kann die Heizeinrichtung beispielsweise
einen Heizkörper aufweisen, der von einem Wärmetauschermedium durchströmbar ist. Insbesondere
die Implementierung eines Niedertemperaturstrahlers ermöglicht es, thermische Energie
aus der Energiespeichereinrichtung an den Heizkreislauf für den Betrieb der Heizeinrichtung
zu übertragen.
[0042] Die Strahlungsheizung kann nach einer weiteren Ausführungsform unmittelbar oder mittelbar
mit einer Wärmepumpe, etwa mit einer Hochdruck-Wärmepumpe thermisch gekoppelt sein.
Dies ermöglicht es, einen Niedertemperatur oder Hochtemperaturstrahler mit thermischer
Energie zu speisen, die von einer Wärmepumpe, etwa einer Hochdruck-Wärmepumpe bereitgestellt
wird. Der Primärenergieverbrauch, etwa der Verbrauch fossiler Brennstoffe für die
Erzeugung thermischer Energie etwa für die Strahlungsheizung kann auf diese Art und
Weise auf ein Minimum reduziert werden.
[0043] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Trocknungsvorrichtung weist diese ferner eine
mit der Trocknungskammer strömungstechnisch gekoppelte Eindüseinrichtung auf, mittels
welcher gesättigter Dampf und/oder ein Aerosol in die Trocknungskammer eindüsbar ist.
Das Eindüsen gesättigten Dampfs oder eines Aerosols kann während, vor und/oder nach
dem eigentlichen Haupt-Trocknungsvorgang erfolgen, um die Restfeuchte der Wäsche an
ein für den Trocknungsvorgang vorgegebenes Maß anzupassen. Wird die Trocknungskammer
beispielsweise mit Wäsche beladen, die bereits für den eigentlichen Trocknungsvorgang
zu trocken ist, kann durch das Eindüsen gesättigten Dampfs und/oder durch Eindüsen
eines Aerosols die Wäsche wieder entsprechend befeuchtet werden, um sie während des
Trocknungsvorgangs möglichst knitterfrei zu trocknen.
[0044] Die Implementierung einer Hochtemperatur-Wärmepumpe und die hiermit erzielbaren Temperaturniveaus
auf einer Nutzer- oder Vorlaufseite ermöglicht ferner eine unmittelbare Dampferzeugung
mittels der Wärmepumpe etwa für das Eindüsen von gesättigtem Dampf in die Trocknungskammer.
Der in die Trocknungskammern einzubringende oder einzudüsende gesättigte Dampf kann
somit unmittelbar mittels einer Hochtemperatur-Wärmepumpe erzeugt werden.
[0045] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist die Energiespeichereinrichtung einen thermischen
Energiespeicher mit einem ersten Speichermodul und mit zumindest einem zweiten Speichermodul
auf, welche unabhängig voneinander zur Aufnahme, Speicherung und Abgabe thermischer
Energie mit einem Luftkreislauf für Trocknungsluft und/oder mit einem Heizkreislauf
koppelbar sind.
[0046] Die einzelnen Speichermodule können ein Wärmespeichermedium, etwa Wasser, Salze oder
Paraffine aufweisen. Sie können als Latentwärmespeicher implementiert sein. Bei weiteren
Ausführungsformen ist denkbar, dass die Speichermodule oder einige der Speichermodule
beispielsweise als thermischer Festkörperspeicher implementiert sind. Sie können beispielsweise
einen keramischen Wärmespeicher, etwa einen keramischen Körper mit von Trocknungsluft
durchströmbaren Kammern aufweisen.
[0047] Das Bereitstellen zweier diskreter Speichermodule eines thermischen Energiespeichers
ermöglicht ein besonders universelles Speichern und Abgeben thermischer Energie für
das Trocknen von Wäsche, insbesondere in einer Wäscherei oder in einem industriellen
Wäschetrocknungsprozess. Einerseits können in den Speichermodulen unterschiedliche
Temperaturniveaus vorgesehen sein, welche sich besonders gut und effizient für die
thermische Kopplung an Trocknungsluft oder an einen Heizkreislauf eignen.
[0048] Ferner kann mittels der Energiespeichereinrichtung zu einem Zeitpunkt oder Zeitintervall
thermische Energie beispielsweise aus dem Luftkreislauf aufgenommen und in einem der
beiden Speichermodulen gespeichert werden. Die gespeicherte Energie kann alsdann zeitgleich,
zeitlich überlappend hierzu oder zu einem anderen Zeitpunkt oder Zeitintervall wieder
an denselben Luftkreislauf, an einen anderen Luftkreislauf oder an den Heizkreislauf
abgegeben werden. Gleichermaßen ist denkbar, dass über den Heizkreislauf zur Verfügung
stehende oder überschüssige thermische Energie in einem der beiden Speichermodulen
gespeichert und zum selben Zeitpunkt, zu einem zeitlich überlappenden oder zu einem
anderen Zeitpunkt im selben Heizkreislauf, einem anderen Heizkreislauf oder einem
Luftkreislauf zugeführt wird.
[0049] Das Bereitstellen eines ersten und eines zweiten Speichermoduls ermöglicht ferner
insbesondere das gleichzeitige oder zeitlich überlappende Aufnehmen und Speichern
von Energie als auch das Abgeben thermischer Energie. So kann die Energiespeichereinrichtung
insbesondere mit mehreren diskreten Trocknungsvorrichtungen oder Trocknungskammer
thermisch gekoppelt werden, wobei während eines ersten Zeitpunkts oder Zeitintervalls
aus zum Beispiel einer ersten Trocknungskammer thermische Energie der Energiespeichereinrichtung
zugeführt und zum selben oder zu einem hierzu zeitlich überlappenden Zeitintervall
thermische Energie aus der Energiespeichereinrichtung einem anderen Trockner oder
einer anderen Trocknungskammer zuführbar ist.
[0050] Das Bereitstellen diskreter erster und zweiter, gegebenenfalls auch mehrerer, etwa
dritter und vierter Speichermodule, die voneinander thermisch entkoppelbar sind, ermöglicht
ein besonders universelles und an unterschiedliche Trocknungsvorgänge jeweils flexibel
anpassbares Aufnehmen, bzw. Zurückgewinnen, Speichern und Abgeben thermischer Energie
an identische oder unterschiedliche Trocknungskammer oder Trocknungsvorrichtungen.
[0051] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung ist diese als Trommeltrockner mit
einer drehbar gelagerten Trocknungskammer ausgebildet. Die Trocknungsvorrichtung kann
hierbei zumindest einen solche Trommeltrockner aufweisen. Bei weiteren Ausgestaltungen
der Trocknungsvorrichtung ist denkbar, dass diese mehrere Trocknungskammern, sprich
mehrere Trommeltrockner aufweist, welche unabhängig voneinander betreibbar sind, welche
aber an eine gemeinsame Energiespeichereinrichtung thermisch angekoppelt sind. Die
thermische Kopplung mehrerer Trocknungskammern an ein und dieselbe Energiespeichereinrichtung
ermöglicht es, dass beispielsweise während eines ersten Zeitintervalls ein erster
Trockner Energie an die Energiespeichereinrichtung abgibt, währenddessen eine zweite
Trocknungskammer thermische Energie aus der Energiespeichereinrichtung aufnimmt.
[0052] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist die Vorrichtung zum Trocknen einen Conti
Trockner auf oder sie ist als sogenannter Conti Trockner mit mehreren aneinander angrenzend
angeordneten Trocknungskammern und einer sich durch die Trocknungskammern erstreckenden
Fördereinrichtung für die Wäsche ausgebildet. Das Trocknen von Wäschestücken erfolgt
alsdann in den einzelnen Trocknungskammern, in welchen unterschiedliche Trocknungsprogramme
ablaufen können, die sich hinsichtlich Energieeintrag, Temperaturniveau und Luftdurchlass,
bzw. Luftumwälzung voneinander unterscheiden können. Mittels der Fördereinrichtung
können einzelne Wäschestücke sukzessive von einer in die nächste Trocknungskammer
überführt werden. Insoweit ist bei einem Conti Trockner ein kontinuierlich oder schrittweise
durchlaufender Trocknungsprozess vorgesehen. Dieser kann im Bereich der einzelnen
Trocknungskammern an die jeweils in den jeweiligen Trocknungskammern befindlichen
Wäschestücke bedarfsgerecht angepasst werden.
[0053] Nach einer weiteren Ausgestaltung oder alternativen Ausgestaltung weist die Vorrichtung
zur Trocknung von Wäsche einen Finisher auf oder sie ist als Finisher mit zumindest
einer längserstreckten Trocknungskammer und einer sich in Längsrichtung durch die
Trocknungskammer erstreckenden Fördereinrichtung für die Wäsche ausgebildet.
[0054] Die zuvor beschriebenen Aspekte im Hinblick auf die voneinander entkoppelte Steuerung
oder Regelung von thermischem Energieeintrag in die Trocknungskammern, einem Luftdurchlass
durch die Trocknungskammern oder einer Umluftsteuerung oder Regelung von in der Trocknungskammer
zirkulierender Trocknungsluft gelten gleichermaßen sowohl für den Trommeltrockner,
für den Conti Trockner als auch für den Finisher.
[0055] Ferner kann nach einer Weiterbildung die Vorrichtung zur Trocknung von Wäsche eine
Art Trocknungsanlage aufweisen oder als eine Art Trocknungsanlage implementiert sein,
welche beispielsweise mehrere Trommeltrockner, mehrere Conti Trockner oder mehrere
Finisher aufweisen kann, die jeweils an eine oder mehrere Energiespeichereinrichtungen
thermisch gekoppelt sein können. Insoweit können Trocknungsprozesse der unterschiedlichsten
Trocknungskammern möglichst energieeffizient und bedarfsgerecht thermisch miteinander
gekoppelt werden, was im Umfeld einer Großwäscherei zu einer erheblichen Einsparung
von Energie führen kann.
[0056] Ferner ist denkbar, dass die Trocknungsanlage eine Kombination mehrerer unterschiedlicher
Trocknertypen aufweist. Sie kann beispielsweise eine Kombination eines Finishers mit
einem Conti Trockner aufweisen. Ferner kann die Trocknungsanlage ein oder mehrere
Trommeltrockner als auch einen oder mehrere Contitrockner sowie einen oder mehrere
Finisher aufweisen, die allesamt oder gruppiert mit ein und derselben Energiespeichereinrichtung
thermisch koppelbar sind. Überschüssige thermische Energie etwa aus der Abluft eines
Trommeltrockner kann insoweit der Trocknungsluft oder einer Heizeinrichtung eines
Trommeltrockners, eines Conti Trockners und/oder eines Finishers zugeführt werden;
und umgekehrt.
[0057] Nach einem weiteren Aspekt ist ein Verfahren zur Trocknung von Wäsche mittels einer
Trocknungsvorrichtung vorgesehen. Die Trocknungsvorrichtung umfasst zumindest eine
Trocknungskammer zur Aufnahme von Wäschestücken. Das Verfahren zeichnet sich durch
das Platzieren von Wäschestücken in der Trocknungskammer oder durch ein Hindurchführen
von Wäschestücken durch die Trocknungskammer, etwa mittels einer Fördereinrichtung
aus. Alsdann wird ein in oder durch die Trocknungskammer strömende Luftstrom mittels
eines Gebläses erzeugt. Hierbei kann es sich um einen durch die Kammer strömenden
Luftdurchsatz oder um einen Umluft-Luftstrom handeln.
[0058] Ferner ist denkbar, in der Trocknungskammer eine Mischung aus Umluft und Zuluftbetrieb
einzustellen, bzw. die Luftmassenströme von Zuluft und Umluft variabel zu regulieren
oder zu steuern. Alsdann erfolgt ein geregeltes Eintragen thermischer Energie in die
Trocknungskammer mittels einer in oder an der Trocknungskammer angeordneten Heizeinrichtung
unabhängig von einer Intensität oder eines Volumenstroms des Luftstroms.
[0059] Das Verfahren ist insbesondere mittels einer zuvor beschriebenen Vorrichtung zur
Trocknung von Wäsche durchführbar. Insoweit gelten sämtliche Merkmale, Effekte und
Vorteile, die zuvor im Hinblick auf die Vorrichtung zur Trocknung von Wäsche beschrieben
wurden, auch gleichermaßen für das Trocknungsverfahren; und umgekehrt.
[0060] Durch den Eintrag thermischer Energie mittels der Heizeinrichtung in die Trocknungskammer
und damit in die in der Trocknungskammer befindlichen Wäschestücke unabhängig von
einer Intensität oder einem Volumenstrom des Trocknungsluftstroms kann ein besonders
effizientes Trocknen der in der Trocknungskammer befindlichen Wäsche erfolgen. Zugleich
können die individuellen Trocknungsparameter, nämlich Restfeuchte der Wäsche, Temperatur
der Wäsche, Temperatur der Trocknungsluft und Feuchtigkeit der Trocknungsluft vergleichsweise
unabhängig voneinander und/oder jeweils abhängig von den jeweiligen Trocknungseigenschaften
der Wäschestücke geregelt oder gesteuert werden.
[0061] Die Wäsche kann somit nicht nur besonders energieeffizient, sondern auch besonders
zügig, bzw. innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls auf ein vorgegebenes Maß vergleichsweise
präzise getrocknet werden.
[0062] Nach einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird eine Restfeuchte von in der
Trocknungskammer befindlichen Wäschestücken ermittelt oder gemessen. Der Eintrag thermischer
Energie in die Trocknungskammern erfolgt alsdann in Abhängigkeit der ermittelten Restfeuchte.
Der Eintrag thermischer Energie in die Trocknungskammer wird in Abhängigkeit der Restfeuchte
der Wäschestücke geregelt oder gesteuert. Auf diese Art und Weise kann vermieden werden,
dass die in der Trocknungskammer befindliche Wäsche etwa Übertrocknet wird.
[0063] Nach einer weiteren Ausgestaltung wird eine Temperatur von in der Trocknungskammer
befindlichen Wäschestücken ermittelt oder gemessen. Der Eintrag thermischer Energie
in die Trocknungskammer, respektive in die in der Trocknungskammer befindlichen Wäschestücke
wird alsdann in Abhängigkeit der ermittelten Wäschetemperatur geregelt oder gesteuert.
Der thermische Energieeintrag kann hierdurch besonders effizient und zügig sowie maßgeschneidert
für die in der Trocknungskammer befindlichen Wäschestücke erfolgen.
[0064] Von Vorteil ist vorgesehen, dass sowohl die Restfeuchte der in der Trocknungskammer
befindlichen Wäsche als auch deren Temperatur für die Regulierung oder Steuerung des
Eintrags thermischer Energie in die Trocknungskammer verwendet wird.
[0065] Nach einer weiteren Ausgestaltung wird eine Temperatur und/oder eine Feuchtigkeit
von in der Trocknungskammer befindlicher Trocknungsluft ermittelt oder gemessen. Der
Volumenstrom des durch die Trocknungskammer strömenden Luftstroms wird alsdnn in Abhängigkeit
der Temperatur und/oder der Feuchtigkeit der Trocknungsluft geregelt oder gesteuert.
Somit kann der Trocknungsvorgang besonders effizient, zügig und energieeinsparend
betrieben werden. Die Regulierung oder Steuerung des in oder durch die Trocknungskammer
strömenden Luftstroms kann dabei nicht nur den Luftmassenstrom und/oder die Intensität
der Strömung, sondern auch das Verhältnis von Umluft und Zuluft in der Trocknungskammer
beinhalten. Beispielsweise kann in Abhängigkeit der Temperatur und/oder der Feuchtigkeit
der in der Trocknungskammer befindlichen Trocknungsluft das Verhältnis von Umluft
zur Zuluft in der Trocknungskammer aktiv geregelt oder gesteuert werden.
[0066] Nach einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird in Abhängigkeit einer ermittelten
oder gemessenen Restfeuchte von in der Trocknungskammer befindlichen Wäschestücken
mittels einer Eindüseinrichtung gesättigter Dampf und/oder ein Aerosol in die Trocknungskammer
eingedüst. Das Eindüsen von Dampf und/oder des Aerosols kann hierbei ferner auch in
Abhängigkeit der in der Kammer befindlichen Temperatur oder Feuchtigkeit der Trocknungsluft
erfolgen. Mittels Eindüsen von Dampf oder eines Aerosols kann zum einen ein Übertrocknen
der Wäsche verhindert werden. Zum anderen kann die in der Trocknungskammer befindliche
oder durch die Trocknungskammer beförderte Wäsche geglättet werden.
[0067] Nach einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ferner ein Computerprogrammprodukt,
welches computerlesbare Befehle umfasst, die bei Durchführung in einer zuvor beschriebenen
Steuerung einer Vorrichtung zur Trocknung von Wäsche diese Steuerung dazu veranlassen,
das zuvor beschriebene Verfahren durchzuführen. Insoweit gelten für das Computerprogramm
auch sämtliche zuvor im Hinblick auf die Vorrichtung und/oder das Verfahren beschriebenen
Merkmale, Wirkungen und Vorteile; und umgekehrt.
[0068] Die Steuerung kann signaltechnisch oder prozesstechnisch mit einem oder mehreren
Sensoren gekoppelt sein, die in oder an der Trocknungskammer angeordnet sind und welche
zur Ermittlung der Restfeuchte der Wäsche, der Temperatur der Wäsche, der Feuchtigkeit
der in der Kammer befindlichen Trocknungsluft und/oder der Temperatur der in der Kammer
befindlichen Trocknungsluft ausgebildet sind. Des Weiteren kann die Steuerung steuerungstechnisch
mit dem Gebläse als auch mit der in oder an der Trocknungskammer angeordneten Heizeinrichtung
gekoppelt sein. Die Steuerung kann insbesondere das Gebläse als auch die Heizeinrichtung
steuern oder regulieren.
[0069] Des Weiteren kann die Steuerung der Vorrichtung zur Trocknung von Wäsche mit der
Energiespeichereinrichtung gekoppelt sein, um den Prozess der Speicherung thermischer
Energie in der Energiespeichereinrichtung als auch die Abgabe von thermischer Energie
aus der Energiespeichereinrichtung an zugeführte Zuluft und/oder an die Heizeinrichtung
gezielt zu steuern und/oder zu regulieren.
[0070] Die Steuerung kann insbesondere zur Steuerung mehrerer Trocknungsvorgänge ausgestaltet
sein, die in mehreren Trocknungskammern zeitgleich oder zumindest zeitlich überlappend
stattfinden.
[0071] Die Steuerung kann insoweit zur Steuerung einer Trocknungsanlage ausgebildet sein,
welche mehrere Trocknungskammern oder mehrere gleichartige oder unterschiedlich ausgestaltete
Trockner, etwa einen oder mehrere Trommeltrockner, Conti Trockner oder Finisher umfasst.
[0072] Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten der Trocknungsvorrichtung
und des Verfahrens werden in der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Figuren erläutert. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild einer Ausgestaltung einer Trocknungsvorrichtung,
- Fig. 2
- ein weiteres Blockschaltbild einer Trocknungsvorrichtung, welche mehrere Trocknungskammern
umfasst,
- Fig. 3
- ein detailliertes Blockschaltbild einer möglichen Implementierung der Energiespeichereinrichtung,
- Fig. 4
- ein Diagramm, welches den Zusammenhang zwischen Energieeintrag und Restfeuchte der
in der Trocknungskammer befindlichen Wäsche darstellt,
- Fig. 5
- ein Diagramm, welches einen Zusammenhang zwischen dem eingestellten Luftdurchsatz
durch die Trocknungskammer in Abhängigkeit der Feuchte der Trocknungsluft darstellt,
- Fig. 6
- ein Diagramm, welches die Feuchtigkeit der Wäsche in Abhängigkeit der Wäschetemperatur
darstellt,
- Fig. 7
- ein Diagramm, welches die Temperatur der Wäsche über die Zeit darstellt.
- Fig. 8
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Trocknungsvorrichtung,
- Fig. 9
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Trocknungsvorrichtung,
- Fig. 10
- eine etwas detailliertere Darstellung eines Ausschnitts der Trocknungsvorrichtung
der Figuren 8 und 9,
- Fig. 11
- eine schematische Darstellung des Transports einzelner Wäschestücke durch die Trocknungsvorrichtung
gemäß Fig. 8 und
- Fig. 12
- ein Flussdiagramm des Verfahrens zur Durchführung eines Trocknungsvorganges.
Detaillierte Beschreibung
[0073] In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer Trocknungsvorrichtung 10, mithin eine
Trocknungsanlage gezeigt. Die Trocknungsvorrichtung 10 oder Trocknungsanlage umfasst
eine Trocknungskammer 12, an welcher oder in welcher eine Heizeinrichtung 14 zum Eintrag
thermischer Energie in die Trocknungskammer 12 angeordnet ist. Die Heizeinrichtung
14 kam mit einer Primär-Energiequelle 16 verbunden sein, welche die Heizeinrichtung
14 mit Energie zum Betrieb derselben versorgt.
[0074] Die Trocknungskammer 12 kann eine drehbar gelagerte Trommel aufweisen. Insoweit kann
die Trocknungskammer 12 als drehbar gelagerte Trocknungskammer eines Trommeltrockners
7 implementiert sein. Die Trocknungskammer 12 weist einen Lufteinlass 22 und einen
Luftauslass 24 auf. Der Lufteinlass 22 und der Luftauslass 24 sind Teil eines Luftkreislaufs
25, welcher durch die Trocknungskammer 12 verläuft und welcher außerhalb der Trocknungskammer
12 eine Luftkonditionierung 28 und ein Gebläse 26 aufweist, die mit dem Lufteinlass
22 und dem Luftauslass 24 in Strömungsverbindung stehen. Mittels der Luftkonditionierung
28 kann die zirkulierende Trocknungsluft auf ein vorgegebenes Temperaturniveau erwärmt
werden. Ferner kann mit der Luftkonditionierung 28 auch eine Entfeuchtung der Trocknungsluft
erfolgen. Insoweit kann die Luftkonditionierung 28 auch zur Entfeuchtung der Trocknungsluft
ausgestaltet sein und einen dementsprechenden Luftentfeuchter aufweisen.
[0075] Die Trocknungsvorrichtung 10 weist ferner einen Heizkreislauf 27 auf. Der Heizkreislauf
27 kann beispielsweise über einen Zusatzenergiequelle 18 thermisch mit der Heizeinrichtung
14 gekoppelt sein. Der Heizkreislauf 27 ist vorliegend nur in Form eines einzigen
Strangs dargestellt. Er ist typischerweise mit zwei Strängen, nämlich mit einem Zulauf
oder Vorlauf und mit einem Ablauf oder Rücklauf für ein zirkulierendes Wärmetauschermedium
versehen. Der Heizkreislauf 27 kann mit einer Energiespeichereinrichtung 60 gekoppelt
sein, welche über einen thermischen Energiespeicher 61 verfügt. Mittels des Heizkreislaufs
27 kann die Energiespeichereinrichtung 60, insbesondere deren thermischer Energiespeicher
61 thermisch mit der Heizeinrichtung 14 gekoppelt werden. Insoweit kann beispielsweise
überschüssige Energie der Heizeinrichtung 14 an die Energiespeichereinrichtung 60
abgegeben oder umgekehrt, thermische Energie von der Energiespeichereinrichtung 60
auf den Heizkreislauf 27 und somit auch an die Heizeinrichtung 14 übertragen werden.
[0076] Sollte das Temperaturniveau des thermischen Energiespeichers 61 unterhalb des thermischen
Niveaus der Heizeinrichtung 14 liegen, kann mittels einer Zusatzenergiequelle 18,
welche beispielsweise als Wärmepumpe, als solarthermische Energiequelle, als Brennstoffzelle
oder als Brenner fossiler oder synthetischer Brennstoffe ausgestaltet sein kann, eine
bedarfsgerechte Erhöhung des Temperaturniveaus in Richtung zur Heizeinrichtung 14
erfolgen.
[0077] Die Zusatzenergiequelle 18 kann zum Beispiel als sogenannte Hochtemperatur-Wärmepumpe
implementiert sein, welche dazu ausgestaltet ist, auf einer Nutzseite, d.h. auf einer
der Heizeinrichtung 14 zugewandten oder thermisch mit der Heizeinrichtung 14 gekoppelten
Seite eine thermische Energie bei Temperaturen im Bereich von bis zu 110° C, bis zu
120° C, bis zu 140° C oder darüber hinaus, bis zu 150° C oder sogar bis zu 160° C
bereitzustellen.
[0078] Die Trocknungskammer 12 ist, wie im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 schematisch dargestellt,
mit einer Vielzahl von Sensoren 51, 52, 53, 54 versehen, die im Inneren der Trocknungskammer
12 oder außerhalb der Trocknungskammer 12, bzw. in oder an der Wand der Trocknungskammer
12 angeordnet sein können. Die Sensoren 51, 52, 53, 54 können beispielsweise zur Ermittlung
einer Restfeuchte der in der Trocknungskammer 12 befindlichen Wäschestücke 5 ausgestaltet
sein. Die Sensoren 51, 52, 53, 54 können ferner zur Temperaturmessung von in der Trocknungskammer
12 befindlicher Wäsche ausgestaltet sein. Ferner können die Sensoren 51, 52, 53, 54
zur Temperaturmessung der in der Kammer 12 befindlichen Trocknungsluft und/oder zur
Feuchtemessung der in der Kammer befindlichen Trocknungsluft ausgestaltet sein. Die
einzelnen Sensoren 51, 52, 53, 54 können datentechnisch mit einer elektronischen Steuerung
50 gekoppelt sein. Diese kann mit einer Eingabeeinheit 55 versehen oder gekoppelt
sein, die es ermöglicht, dass ein Nutzer gewisse Trocknungsparameter manuell vorgibt
oder eingestellt.
[0079] Beispielsweise kann der Sensor 51 als Wäschefeuchtesensor implementiert sein. Der
Sensor 52 kann als Wäschetemperatursensor implementiert sein. Der Sensor 53 kann als
Lufttemperatursensor implementiert sein und der Sensor 54 kann als Luftfeuchtesensor
implementiert sein. Die genannten Parameter Restfeuchte der Wäsche, Temperatur der
Wäsche, Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit können aber auch gegebenenfalls durch
Kombination oder durch Modellrechnung von Signalen einzelner der Sensoren 51, 52,
53, 54 abgeleitet werden. Beispielsweise kann die Restfeuchte der Wäsche auch mittels
Messung der Wäschetemperatur unter Berücksichtigung der Feuchtigkeit und/oder Temperatur
der Trocknungsluft gemessen oder durch eine Modellrechnung, eine vorherige Kalibrierung
vorausgesetzt, bestimmt oder abgeschätzt werden.
[0080] Für die Trocknung der in der Trocknungskammer 12 befindlichen Wäsche ist insbesondere
vorgesehen, den Eintrag thermischer Energie mittels der Heizeinrichtung 14 unabhängig
vom durch die Trocknungskammer 12 strömenden Luftstrom zu regeln. Insbesondere ist
vorgesehen, den Eintrag thermischer Energie, welche unmittelbar über die Heizeinrichtung
14 in die Wäsche, respektive in die Trocknungskammer 12 erfolgen kann, in Abhängigkeit
der Restfeuchte der in der Kammer 12 befindlichen Wäsche zu regeln oder zu steuern.
[0081] Ferner kann für den Eintrag thermischer Heizenergie in die Trocknungskammer 12 die
momentane Wäschetemperatur Berücksichtigung finden.
[0082] Eine Regelung der Luftzirkulation innerhalb der Trocknungskammer, insbesondere eine
Umluft oder Frischluftregelung als auch die Intensität und/oder der Volumenstrom der
durch die Trocknungskammer 12 strömenden oder hierin zirkulierenden Trocknungsluft
kann typischerweise in Abhängigkeit der Lufttemperatur und/oder in Abhängigkeit der
ermittelten Luftfeuchtigkeit reguliert werden. Auch kann ein Luftaustausch von Trocknungsluft
innerhalb der Trocknungskammer mit über eine externe Luftzufuhr 34 zuführbarer Frischluft
unter Gesichtspunkten der Energieeinsparung optimiert werden. So kann eine Umluft/Frischluftsteuerung
insbesondere in Abhängigkeit der in der Trocknungskammer 12 ermittelten Luftfeuchtigkeit
reguliert werden, um etwa den energetisch ungünstigen Luftaustausch mit der Umgebungsluft
auf dasjenige Maß zu reduzieren, welches für die Abfuhr von Feuchtigkeit aus der Trocknungskammer
12 am effizientesten ist.
[0083] Die Trocknungskammer 12 kann optional mit einer Eindüseinrichtung 20 versehen sein,
mittels welcher gesättigter Dampf und/oder ein Aerosol in die Trocknungskammer 12
einsprühbar sind. Findet beispielsweise eine Übertrocknung im Bereich der Trocknungskammer
12 statt oder ist die in der Trocknungskammer 12 befindliche Wäsche bereits vor oder
mit Beginn des eigentlichen Trocknungsvorgangs für das Trocknen bereits zu trocken,
so kann durch das Eindüsen von Sattdampf und/oder eines Aerosols für das knitterfreie
Trocknen der Wäsche ein Befeuchten der Wäschestücke 5 erfolgen.
[0084] Die Energiespeichereinrichtung 60 ist mit einem thermischen Energiespeicher 61 versehen,
welcher im vorliegend gezeigten Ausführungsbeispiel drei voneinander separierte und
diskrete thermische Speichermodule 62, 63, 64 aufweist. Die Energiespeichereinrichtung
60 weist ferner eine Warmseite 65 mit einem Verteiler 70 und mit einem Sammler 71
auf. Die Energiespeichereinrichtung 60 ist ferner mit einer Kaltseite 66 versehen,
die ihrerseits einen kaltseitigen Verteiler 72 und einen kaltseitigen Sammler 73 aufweist.
Über den kaltseitigen Verteiler 72 kann über eine Luftzufuhr 34 Umgebungsluft angesaugt
und mittels des thermischen Energiespeichers 61 vorgewärmt sowie über den warmseitigen
Sammler 71 beispielsweise an den Luftkreislauf 25 abgegeben werden.
[0085] In gleichem Maße kann über den warmseitigen Verteiler 70 überschüssige thermische
Energie aus dem Luftkreislauf 25 an den thermischen Energiespeicher abgegeben und
im abgekühlten Zustand über den kaltseitigen Sammler 73 und über die hiermit in Strömungsverbindung
stehenden Luftabfuhr 36 an die Umgebung abgegeben werden.
[0086] Wie ferner in Fig. 1 dargestellt kann der Heizkreislauf 27 unmittelbar mit dem thermischen
Energiespeicher 61 gekoppelt sein. Er kann aber auch beispielsweise mit dem warmseitigen
Sammler 70 thermisch gekoppelt sein.
[0087] Der Luftkreislauf 25 weist ferner eine Luftverteilung 30 auf, welche im vorliegend
gezeigten Ausführungsbeispiel über zwei Stellventile, bzw. regelbare Ventile 31, 32
verfügt. Über das Ventil 32 kann der Luftkreislauf 25 mit dem warmseitigen Verteiler
70 strömungstechnisch gekoppelt werden. D.h. durch eine entsprechende Stellung oder
Regelung des Ventils 32 kann im Luftkreislauf 25 zirkulierende Trocknungsluft über
die Energiespeichereinrichtung 60 in Richtung Luftabfuhr 36 geleitet werden. Gleichermaßen
kann über das Ventil 31, welches in Reihe mit dem Ventil 32 geschaltet sein kann,
über die Luftzufuhr 34 angesaugte und durch die Energiespeichereinrichtung 60 strömende
Frischluft mit thermischer Energie angereichert, d.h. aufgeheizt oder erwärmt in den
Luftkreislauf 25 eingekoppelt werden.
[0088] Die über die Luftzufuhr 34 zugeführte Frischluft kann insbesondere ein geringes Maß
an Luftfeuchtigkeit aufweisen und insoweit zur Aufnahme von Feuchtigkeit aus der in
der Trocknungskammer 12 befindlichen Wäsche besonders gut geeignet sein.
[0089] Die über den warmseitigen Verteiler 70 und das Ventil 32 aus dem Luftkreislauf 25
abführbare Trocknungsluft weist demgegenüber typischerweise ein erhöhtes Maß an Feuchtigkeit
auf. Durch Auskopplung eines Teils der Trocknungsluft über die Energiespeichereinrichtung
60 und die Luftabfuhr 36 kann ein Großteil oder zumindest ein beträchtlicher Teil
der der Wäschestücken 5 entnommenen Feuchtigkeit an die Umgebung unmittelbar abgeführt
werden. Dadurch dass die aus dem Luftkreislauf 25 auskoppelbare Trocknungsluft durch
die Energiespeichereinrichtung 60 strömt, kann ein Großteil deren thermischer Energie
rekuperiert, bzw. mittels der Energiespeichereinrichtung gespeichert und für die Erwärmung
von extern zugeführter Frischluft und/oder für den Betrieb der Heizeinrichtung 14
effizient verwendet werden.
[0090] Die in Fig. 1 schematisch gezeigte Energiespeichereinrichtung 60 ist insbesondere
zur thermischen Kopplung mit mehreren Trocknungskammern 12, 12', 12" vorgesehen, wie
dies beispielsweise im Blockschaltbild der Fig. 2 verdeutlicht ist. Dort sind mehrere,
z.B. etwa baugleiche Trocknungskammer 12, 12', 12" gezeigt, die jeweils mit einem
eigenen Luftkreislauf 25 versehen sind. Jede der Trocknungskammern 12 ist mit einer
eigenen Heizeinrichtung 14, 14', 14" versehen, die typischerweise über einen jeweils
eigenen Heizkreislauf 27, 27', 27" ähnlich wie in der etwas detailliertere Darstellung
der Fig. 1 gesondert und separat mit der Energieeinrichtung 60 thermisch koppelbar
sind.
[0091] Auch kann jede der Trocknungskammern 12, 12', 12" mit jeweils einer eigenen Eindüseinrichtung
20, 20', 20" versehen sein, mittels welchen bei Bedarf Sattdampf und/oder ein Aerosol
in die Trocknungskammer 14 eindüsbar ist.
[0092] Jeder der einzelnen Luftkreisläufe 25, 25', 25" kann einzeln und gesondert mit dem
warmseitigen Verteiler 70 als auch mit dem warmseitigen Sammler 71 der Energiespeichereinrichtung
60 strömungstechnisch gekoppelt sein.
[0093] In den einzelnen Trocknungskammern 12, 12', 12" können voneinander vollkommen unabhängige
Trocknungsprogramme ablaufen. Zu unterschiedlichen Zeiten kann dort ein Luftaustausch
mit der Umgebung erforderlich und insoweit ein Ausströmen von erwärmter Trocknungsluft
in Richtung Energiespeichereinrichtung 60 erfolgen. Auch können zu vollkommen unterschiedlichen
und voneinander unabhängigen Zeiten oder Zeiträumen Frischluftanforderungen für die
jeweiligen Trocknungskammern 12, 12', 12" bestehen. Diese unterschiedlichen Anforderungen
hinsichtlich Frischluftzufuhr und Trocknungsluftabfuhr kann mit der vorliegenden Energiespeichereinrichtung
60 besonders effizient begegnet werden.
[0094] So kann eine bedarfsgerechte strömungstechnischen Kopplung einzelner Trocknungskammern
12, 12', 12" mit den unterschiedlichen Speichermodulen 62, 63, 64 erfolgen, sodass
zu jedem Zeitpunkt des Betriebs der einzelnen Trocknungsvorrichtungen oder Trocknungskammern
12, 12', 12" wahlweise eine Energiezufuhr oder Energieabfuhr möglich ist, wobei die
aus den einzelnen Trocknungskammern 12, 12', 12" abführbare thermische Energie jeweils
in zumindest einem der thermischen Energiespeichermodule 62, 63, 64 speicherbar und
gleichzeitig oder zeitlich überlappend hierzu aus zumindest einem der thermischen
Energiespeichermodule 62, 63, 64 thermische Energie entnehmbar ist.
[0095] So kann beispielsweise zu einem vorgegebenen Zeitpunkt T1 oder während eines ersten
Zeitintervalls die Trocknungskammer 12 überschüssige Energie über den warmseitigen
Sammler 70 beispielsweise an das Speichermodulen 62 abgeben, während gleichzeitig
oder zeitlich überlappend hierzu der Trocknungsvorgang in der weiteren Trocknungskammer
12' thermische Energie aus dem thermischen Speichermodul 63 über den warmseitigen
Sammler 71 entnimmt.
[0096] Die einzelnen Speichermodulen 62, 63, 64 können auf unterschiedlichen Temperaturniveaus
betrieben werden, sodass für unterschiedlichste energetische Anforderungen jeweils
ein geeignetes thermisches Energieniveau bereitstehen kann.
[0097] Das Bereitstellen einer Anzahl diskreter thermisch voneinander entkoppelter und wahlweise
mit jeder der Trocknungskammern 12, 12', 12" koppelbaren Speichermodule 62, 63, 64
sowohl zum Zwecke der Energiespeicherung als auch zum Zwecke der Energieabgabe etwa
an durch zugeführte Trocknungsluft, ermöglicht einen besonders energieeffizienten
sowie zügigen Trocknungsbetrieb der Trocknungsanlage 10'.
[0098] In Fig. 3 ist ein etwas detaillierteres Blockschaltbild einer möglichen Implementierung
der Energiespeichereinrichtung 60 gezeigt. Der thermische Energiespeicher 61 umfasst
die bereits erwähnten Speichermodule 62, 63, 64. Die Speichermodule 62, 63, 64 sind
zueinander parallel geschaltet. Das erste Speichermodule 62 ist beispielsweise eingangsseitig
mit dem warmseitigen Verteiler 70 strömungstechnisch gekoppelt. Es ist ausgangsseitig
mit dem kaltseitigen Sammler 73 gekoppelt. Die Kopplung zwischen dem warmseitigen
Verteiler 70 und dem kaltseitigen Sammler 73 erfolgt über einen ersten Strömungspfad
80, dessen Strömungsquerschnitt mittels eines Ventils 74 regelbar oder steuerbar ist.
[0099] In umgekehrter Richtung ist die Kaltseite des ersten Speichermodulen 62 über ein
Ventil 75 mit dem kaltseitigen Verteiler 72 strömungstechnisch gekoppelt. Auslassseitig
ist das erste Speichermodule 62 mit dem warmseitigen Sammler 71 strömungstechnisch
gekoppelt. Eine strömungstechnische Kopplung zwischen dem kaltseitigen Verteiler 72
und dem warmseitigen Sammler 71 erfolgt hierbei über einen zweiten Strömungspfad 81.
In gleicher Art und Weise ist das zweite Speichermodul 63 über einen dritten Strömungspfad
82 zwischen dem warmseitigen Verteiler 70 und dem kaltseitigen Sammler 73 eingebunden.
Über einen vierten Strömungspfad 83 ist das zweite Modul 63 strömungstechnisch mit
dem kaltseitigen Verteiler 72 und dem warmseitigen Sammler 77 strömungstechnisch verbunden.
[0100] Jeweils einlassseitig sind auf der Warmseite 65 und der Kaltseite 66 die entsprechenden
Ventile 74, 75 vorgesehen. Das dritte Speichermodul 64 ist in analoger bzw. entsprechender
Art und Weise parallel zu den ersten beiden Speichermodulen 62, 63 zwischen dem warmseitigen
Verteiler 70 und dem kaltseitigen Sammler 73 sowie zwischen dem kaltseitigen Verteiler
72 und dem warmseitigen Sammler 71 angebunden.
[0101] Der warmseitige Verteiler 70 weist typischerweise eine fluiddichte- und/oder gasführende
Leitung 76 auf, welche über die Strömungspfade 81, 83 und über die jeweiligen Speichermodule
62, 63 strömungstechnisch mit dem kaltseitigen Sammler 73 und einer dort vorgesehenen
Leitung 79 verbunden ist.
[0102] Der kaltseitigen Verteiler 78, über welchen von extern zugeführte Frischluft den
Trocknungskammern 12, 12', 12" zuführbar ist kann über die regelbaren zweiten und
vierten Strömungspfade 81, 83 mit dem warmseitigen Sammler 71 in Strömungsverbindung
gebracht werden. Der kaltseitigen Verteiler 78 weist eine dementsprechende fluid-
und/oder gasführende Leitung 78 auf. Der warmseitigen Sammler 71 weist eine dementsprechende
fluid- und/oder gasführende Leitung 77 auf.
[0103] Die Heizeinrichtung 14 ist typischerweise als Strahlungsheizung, etwa in Form einer
Hochtemperatur-Strahlungsheizung oder eine Niedertemperatur-Strahlungsheizung implementiert.
Die Strahlungsheizung der Heizeinrichtung 14 ermöglicht einen unmittelbaren Energieeintrag
in die in der Trocknungskammer 12 befindliche Wäsche. Durch Verwendung einer Strahlungsheizung
insbesondere in einem Trommeltrockner 7 kann die Zufuhr thermischer Energie zur zu
trocknenden Wäsche unabhängig vom Luftstrom in oder durch die Trocknungskammer 12
geregelt werden.
[0104] Insoweit kann der Energieeintrag E in die Trocknungskammer 12, bzw. in die in der
Trocknungskammer 12 gelagerten Wäschestücke 5 in Abhängigkeit der Feuchte F-T der
Textilien oder der Wäsche erfolgen, wie dies schematisch in Fig. 4 dargestellt ist.
Mit bei vergleichsweise feuchten Textilien erfolgt ein vergleichsweise hoher Energieeintrag.
Mit einer Reduzierung der Restfeuchte der Textilien oder der Wäschestücke 5 in der
Trocknungskammer 12 kann der thermische Energieeintrag sukzessive reduziert werden.
[0105] Ferner kann gemäß dem Diagramm der Fig. 5 der Luftdurchsatz L durch die Trocknungskammer
12, insbesondere das Verhältnis von Umluft zu Frischluft in Abhängigkeit der Feuchte
der Trocknungsluft F-T reguliert werden. Je trockner die Trocknungsluft ist desto
weniger Luftdurchsatz ist zu realisieren. Bei einer vergleichsweise trocknen Trocknungsluft
kann der Trocknungsvorgang bei einem vergleichsweise geringen Luftdurchsatz, d.h.
mit einem vergleichsweise geringen Maß an Zufuhr externer Frischluft, erfolgen. Ist
die Trocknungsluft vergleichsweise feucht, ist für die Abfuhr der in der Trocknungsluft
aufgenommenen Feuchtigkeit ein vergleichsweise hoher Luftdurchsatz bzw. Luftaustausch
in der Trocknungskammer 12 vorzusehen.
[0106] In Fig. 6 ist schließlich ein funktionaler Zusammenhang zwischen der Feuchtigkeit
der Wäsche F und der Temperatur T-T der Wäsche gezeigt. Ein hohes Maß an Feuchtigkeit
der Wäsche geht oftmals mit einer vergleichsweise geringen Temperatur der Wäsche einher,
da die über die Heizeinrichtung zugeführte thermische Energie primär dem Verdunsten
oder Verdampfen der in der Wäsche aufgenommenen Feuchtigkeit dient. In einem Trocknungsvorgang
und mit abnehmender Feuchtigkeit der Textilien oder der Wäschestücke steigt die Temperatur
der Wäschestücke typischerweise sukzessive an.
[0107] Ist für einen bestimmten Textiltyp oder Wäschetyp jener Zusammenhang zwischen Feuchtigkeit
und Temperatur bekannt, so kann auch über eine Temperaturmessung der Textilien ein
Rückschluss über deren Feuchtigkeit gezogen werden, sodass anstelle eines gesonderten
Feuchtigkeitssensors für die in der Trocknungskammer 12 befindlichen Wäschestücke
auch eine Temperaturmessung der Wäsche, etwa mittels eines Infrarotsensors ausreichend
sein kann. Die Restfeuchte der Wäsche kann alsdann über einen solch funktionalen Zusammenhang
zwischen Restfeuchte und Wäschetemperatur ermittelt werden. Gleichermaßen können mehrere
solcher Diagramme für unterschiedliche Luftfeuchtigkeiten oder Trocknungsluft-Temperaturen
erstellt und zur Bestimmung der Restfeuchte der Wäsche oder zur Bestimmung weiterer
der genannten Parameter zur Steuerung des Trocknungsprozesses ermittelt werden. In
Fig. 7 ist schließlich eine typische Temperatur T-T der Wäsche über die Zeit t in
einer solchen Trocknungskammer dargestellt. Ab einem Zeitpunkt t0 nähert sich die
Temperaturkurve einer Maximaltemperatur T1 der Wäsche an. Nach oder ab dem Zeitpunkte
t0 kann insoweit von einem einsetzenden Übertrocknen der Wäsche gesprochen werden.
Durch eine fortwährende Messung der Temperatur der Wäsche in der Trocknungskammer
12 während des Trocknungsvorgangs und durch eine Gradientenbildung des zeitlichen
Verlaufs der Temperatur über die Zeit können frühzeitig Rückschlüsse über das Erreichen
jener Grenztemperatur T1 gezogen werden, sodass rechtzeitig, d.h. vor Erreichen jener
Grenztemperatur T1 und somit prädiktiv eine Einkopplung thermischer Energie in die
Trocknungskammer 12 gedrosselt oder unterbrochen und/oder zur Vermeidung eines Übertrocknens
der Wäsche etwa mittels der Eindüsvorrichtung 20 Sattdampf und/oder ein Aerosol in
die Trocknungskammer 12 eingedüst werden kann.
[0108] In Fig. 8 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Wäschetrocknung
100 gezeigt. Diese verfügt über mehrere Trocknungskammern 102, 104, 106, 108, 110.
Die Trocknungskammern 104, 106, 108 bilden hierbei quasi ein Obergeschoss 105 einer
zweistöckigen Trocknungsvorrichtung 100. Eine Anordnung sämtlicher Trocknungskammern
102, 104, 106, 108, 110 oder hiervon gebildeten Trocknungsmodulen in einer Ebene ist
aber ebenso möglich. Im Untergeschoss 101 ist eine längserstreckte Trocknungskammer
102 vorgesehen, die sich entlang einer Förderrichtung 150 einer Fördereinrichtung
180 erstreckt, mittels welcher einzelne Wäschestücke 5 etwa an Bügeln 6 aufgehängt
kontinuierlich oder schrittweise durch die längserstreckte Trocknungskammer 102 hindurch
befördert werden können, wie dies etwa in Fig. 11 angedeutet ist.
[0109] Die Trocknungskammer 102 kann nach Art eines Finishers oder eines Tunnel Finisher
ausgestaltet sein. Die Trocknungskammer 102 weist insoweit eine Wäschezufuhr 103 auf,
über welche einzelne Wäschestücke 5, etwa an Bügeln 6 hängend mittels der Fördereinrichtung
180 in Längsrichtung durch die Trocknungskammer 102 befördert werden können. In der
Nähe der Wäschezufuhr 103 ist ein Luftauslass 24 für die Trocknungsluft vorgesehen,
welche in Gegenrichtung, d.h. entgegen der Förderrichtung der Fördereinrichtung 180
als Luftstrom 144 durch die Trocknungskammer 102 strömt.
[0110] Entlang der Fördereinrichtung 180 ist in der Trocknungskammer 102 zumindest eine
Heizeinrichtung 114 vorgesehen, welche gleichermaßen als Strahlungsheizung implementiert
sein kann. Es kann sich hierbei um einen oder mehrere Hochtemperaturstrahler oder
auch Niedertemperaturstrahler handeln.
[0111] An einem in Förderrichtung 150 liegenden Ende und an einem Ausgang mündet die Trocknungskammer
102 zusammen mit einem Förderabschnitt 181 der Fördereinrichtung 180 in eine weitere
Trocknungskammer 110, welche sich in Vertikalrichtung vom Untergeschoss 101 in das
Obergeschoss 105 erstreckt. Die Trocknungskammer 110 kann einen Textilaufzug 111 aufweisen
und insoweit einen vertikal nach oben verlaufenden Förderabschnitt 182 ausbilden,
in welchem die einzelnen Wäschestücke, wie etwa in Fig. 11 näher dargestellt, etwa
in Vertikalrichtung in das Obergeschoss 105 beförderbar sind. Im Obergeschoss 105
angekommen unterliegen die Kleidungsstücke 5 einer Beförderung entlang eines weiteren
Förderabschnitts 183, der sich entgegengesetzt zum Förderabschnitt 181 im Untergeschoss
101 der Fördereinrichtung 180 erstreckt. Mit der im Obergeschoss 105 unterliegen die
einzelnen Kleidung Stücke 5 einer Förderrichtung, welche entgegengesetzt zur Förderrichtung
im Untergeschoss 101 ist. Im Obergeschoss sind mehrere Trocknungskammern 104, 106,
108 vorgesehen, die mittels einzelner Trennwände 130, 131, 132 voneinander getrennt
sind. Durch die einzelnen Trennwände 130, 131, 132 erstreckt sich jeweils ein Luftdurchlass
137, 138, 139, der im Querschnitt regelbar ist. Gegebenenfalls kann im Bereich der
Luftdurchlässe 137, 138, 139 jeweils ein Ventilator oder eine Art Gebläse vorgesehen
sein, sodass eine Luftströmung etwa von der stromaufwärts liegenden Trocknungskammer
104 in eine stromabwärts liegende Strömungskanal 106, 108 bedarfsgerecht reguliert
und gesteuert werden kann.
[0112] Wie insbesondere in Fig. 8 dargestellt unterliegt der Trocknungsprozess in einer
prozesstechnisch letzten Trocknungskammer 104 des Obergeschosses 105 überwiegend einem
Umluftstrom 145. Aus dem Umluftstrom ist ein gewisser Teilbereich als Luftstrom 140
in die prozesstechnisch vorgelagerte Trocknungskammer 106 übertragbar. Die einzelnen
Trocknungskammern 104, 106, 108 können jeweils gesondert mit einer Heizeinrichtung
115, 116 versehen sein. Die Heizeinrichtungen 115, 116 können gleichermaßen als Strahlungsheizung
implementiert sein. Die Heizungseinrichtung 115 befindet sich im dargestellten Ausführungsbeispiel
ausschließlich in der Trocknungskammer 106. Die Heizungseinrichtung 116 erstreckt
sich hingegen über sämtliche Trocknungskammern 104, 106, 108. Auch innerhalb der Trocknungskammer
106 kann eine Luftzirkulation überwiegend im Umluftmodus erfolgen.
[0113] Lediglich ein kleiner Teil der Luft kann geregelt als Luftstrom 141 durch den Luftdurchlass
138 in die weitere Trocknungskammer 108 einströmen. In den Trocknungskammer 104, 106,
108 können jeweils mehrere Wäschestücke 5 getrocknet werden. Die Wäschestücke werden
hierbei postenweise von der Trocknungskammer 108 über die Trocknungskammer 106 in
die Trocknungskammer 104 überführt. In jeder der Trocknungskammer 108, 106, 104 können
vollkommen unabhängig voneinander regulierbare oder steuerbare Trocknungsprozesse
stattfinden. Die Regulierung oder Steuerung der einzelnen Trocknungsprozesse kann
durch die Umluftregelung, den Luftaustausch zwischen den einzelnen Kammern 104, 106,
108 sowie durch eine individuelle Steuerung der jeweiligen Heizeinrichtungen 115,
116 erfolgen.
[0114] In der Trocknungskammer 110 erfolgt ein Vertikaltransport der Wäschestücke entlang
der in Fig. 8 gezeigten Förderrichtung 151. Im Untergeschoss erst folgt ein Wäschetransport
entlang der horizontal verlaufenden Förderrichtung 150. Im Obergeschoss erfolgt ein
Transport der Wäschestücke 5 in einer entgegengesetzten Förderrichtung 152. Am Ende
der Trocknungskammer 104 können die fertig getrockneten, gegebenenfalls auf ein vorgegebenes
Temperaturniveau abgekühlten Wäschestücke entnommen werden. Unmittelbar darunter befindet
sich die Wäschezufuhr 103 für die Trocknungskammer 102 des Untergeschosses 101. Die
Trocknungskammer 102 des Untergeschosses 101 kann insbesondere nach Art eines Tunnels
Finisher 8 implementiert sein. Die Trocknungskammer 108, 106, 104 können hingegen
nach Art einzelner Trocknungskammern eines Conti Trockners 9 implementiert sein.
[0115] In der in Bezug auf die Förderrichtung der Wäschestücke 5 stromabwärts oder hinten
liegenden Trocknungskammer 104 wird über einen Lufteinlass 22 extern zugeführte und/oder
zuvor aufbereitete Trocknungsluft zugeführt. Diese kann zunächst in der Trocknungskammer
104 verbleiben, zu einem gewissen Anteil als Luftstrom 140 über den typischerweise
regelbaren Luftdurchlass 137 an die weitere Trocknungskammer 106 überführt werden.
Dort kann die Trocknungsluft als Luftstrom 141 schließlich über den regelbaren Luftdurchlass
138 in die weitere Trocknungskammer 108 überführt werden. Ausgehend von der Trocknungskammer
108 kann die Trocknungsluft als Luftstrom 142 durch den weiteren Luftdurchlass 139
in die vertikal ausgerichtete Trocknungskammer 110 überführt werden. Die Trocknungskammer
110 kann einen sogenannten Textil- oder Wäscheaufzug 111 aufweisen, mittels welchen
einzelne Wäschestücke 5 entweder einzelnen oder gebündelt als Wäscheposten vom Untergeschoss
101 in das Obergeschoss 105 befördert werden können. Im Bereich des Textilaufzugs
111, bzw. im Bereich der Trocknungskammer 110 ist ein vertikal von oben nach unten
strömender Luftstrom 143 vorgesehen, welcher alsdann entgegen der Förderrichtung 150
durch die Trocknungskammer 102 strömt.
[0116] In den einzelnen Trocknungskammern 104, 106, 108, 110, 102 können einzelne oder mehrere
der zuvor genannten Sensoren 51, 52, 53, 54 angeordnet sein, um zumindest einen oder
mehrere der Parameter Restfeuchte der Wäschestücke, Temperatur der Wäschestücke, Lufttemperatur
oder Luftfeuchtigkeit zu ermitteln und um diese Parameter einer elektronischen Steuerung
50 zur Verfügung zu stellen. Die einzelnen Trocknungsprozesse in den Trocknungskammer
102, 104, 106, 108, 110 können in der bereits beschriebenen Art und Weise durchgeführt
werden. Insbesondere kann der Eintrag thermischer Energie in die Trocknungskammer
102, 104, 106, 108, 110 unabhängig oder entkoppelt von der in den jeweiligen Kammern
vorherrschenden Luftströmung erfolgen.
[0117] Die Trocknungsvorrichtung 100 weist einen Luftkreislauf 25 auf, welcher sich ausgehend
vom Lufteinlass 22 durch sämtliche Trocknungskammern 104, 106, 108, 110, 102 verläuft
und in den Luftauslass 24 erstreckt. Der Luftauslass 24 ist mit einem in Fig. 8 schematisch
dargestellten Wärmetauscher 173 gekoppelt, welcher mit einem thermischen Energiespeicher
161 einer Energiespeichereinrichtung 160 gekoppelt sein kann. Über einen weiteren
Wärmetauscher 172 kann der thermische Energiespeicher 161 mit einer Luftzufuhr 134
für zuzuführende Frischluft gekoppelt sein. Der Luftkreislauf 25 kann stromabwärts
des Wärmetauschers 172, bzw. stromabwärts der Luftzufuhr 134 eine Luftkonditionierung
124 und einem Gebläse 126 aufweisen, mittels derer eine geforderte Lufttemperatur,
Luftfeuchtigkeit und/oder Strömungsgeschwindigkeit sowie ein für den Trocknungsprozess
vorgegebener Volumenstrom eingestellt werden kann. Die in Fig. 8 gezeigte Energiespeichereinrichtung
160 kann entsprechend der in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Energiespeichereinrichtung
60 implementiert sein. Sie kann, muss aber nicht zwingend mehrere diskrete Speichermodulen
62, 63, 64 zur Speicherung und Abgabe thermischer Energie aufweisen.
[0118] Die in Fig. 8 gezeigte Heizeinrichtung 114 aber auch die weiteren Heizeinrichtung
115, 116 können in einen Heizkreislauf 27 eingebunden sein, welcher eine Primärenergiequelle
16 und/oder eine Zirkulationseinrichtung 118 aufweisen kann, wobei mittels letzterer
ein Wärmetauschermedium durch den Heizkreislauf 27 zirkulieren kann. Eine solche Implementierung
ist insbesondere für Niedertemperaturstrahler als Heizeinrichtung 114, 115, 116 vorgesehen.
[0119] Die Zirkulationseinrichtung 118 kann thermisch als auch fluidtechnisch mit der Energiespeichereinrichtung
160, bzw. mit deren Energiespeicher 161 gekoppelt sein. Somit kann die in der Energiespeichereinrichtung
160 gespeicherte thermische Energie nicht nur an extern über die Zuluft 134 zugeführte
Frischluft, sondern auch zur Erwärmung eines Heizmediums verwendet werden.
[0120] In Fig. 8 ist ferner eine Eindüsvorrichtung 127 gezeigt, mittels welcher Sattdampf
und/oder ein Aerosol etwa in die Trocknungskammer 110 eingesprüht oder eingedüst werden
kann. Somit kann die nach Durchlaufen der Trocknungskammer 102 womöglich schon auf
ein gewisses Trocknungsmaß getrocknete Wäsche nochmals befeuchtet werden, um einen
Glätteffekt für die Wäschestücke 5 zu erzielen.
[0121] In vorrichtungstechnischer Hinsicht erweist sich die doppelstöckige Anordnung der
Trocknungskammer 102, etwa des Tunnels Finisher 8 im Untergeschoss 101 gepaart mit
einem Conti Trockner 9 im Obergeschoss mit mehreren diskreten Trocknungskammer 104,
106, 108 insoweit als vorteilhaft, als dass für die Implementierung einer solchen
Trocknungsvorrichtung 100 nur vergleichsweise wenig Standfläche in einer Wäscherei
bereitgestellt werden muss. Insbesondere kann an ein und derselben Stelle, nämlich
im Bereich der Wäschezufuhr 103 für den Finisher 8 lediglich vertikal versetzt hierzu
die fertig getrocknete Wäsche aus der letzten Trocknungskammer 104 des Conti Trockners
9 entnommen werden. Zugleich kann eine solche Trocknungsvorrichtung 100 über die Energiespeichereinrichtung
160 mit weiteren Trocknungsvorrichtung, etwa mit einer Anzahl an Trommeltrocknern
7 thermisch gekoppelt werden, um im Bereich der Wäscherei anfallende thermische Energie
eines oder mehrerer Trocknungsprozesse für denselben oder für weitere Trocknungsvorrichtungen
effektiv und zeitgleich oder zeitlich versetzt zu nutzen.
[0122] Im Bereich des Finisher 8, d.h. im Bereich der Trocknungskammer 102 sind die auf
einem Bügel 6 hängend angeordneten Wäschestücke 5 in Längsrichtung zueinander ausgerichtet.
D.h. die einzelnen Wäschebügel 6 erstrecken sich hinsichtlich ihrer Längsrichtung
hintereinander und parallel zur Längserstreckung des Förderabschnitt 181, respektive
parallel oder längs der Förderrichtung 150. Bei Übergabe in den Textil Aufzug 111,
respektive in die Trocknungskammer 110 erfolgt mittels einer Drehvorrichtung 184 ein
Drehen der Bügel 6 um etwa 90°. Wie insbesondere in Fig. 11 angedeutet, können die
Wäschestücke alsdann entweder einzelnen oder gebündelt in Gruppen mehrerer Wäschestücke
5 nach oben in das Obergeschoss 105 befördert werden, wo sie dann stoßweise und gesammelt
zunächst in die Trocknungskammer 108 eingeschleust werden.
[0123] Dort durchlaufen sie einen weiteren Trocknungsprozess. Entsprechend einer Zeitvorgabe
des Conti Trockners 9 erfolgt dann eine Übergabe sämtlicher in der Trocknungskammer
108 befindlicher Wäschestücke 5 in die in Förderrichtung 152 nachgelagerten weiteren
Trocknungskammer 106. Im nachfolgenden Bearbeitungsschritt erfolgt schließlich eine
Übergabe an die Trocknungskammer 104. Für die Übergabe der Wäschestücke 5 aus der
Trocknungskammer 110 in die Trocknungskammer 108 in die Trocknungskammer 106, 104
können die einzelnen Trennwände 132, 131, 130 zumindest zeitweise derart verstellt
werden, so dass sie einen ungehinderten Transport der Wäschestücke 5 ermöglichen.
[0124] Beispielsweise können die Trennwände 130, 131, gemäß der schematischen Darstellung
gemäß Fig. 10 aus einer Schließstellung in eine dort für die Trennwand 131 gezeigte
Öffnungsstellung überführt werden. Die Trennwände 130, 131 können hierzu mit entsprechenden
Stellantrieben versehen und schwenkbar oder verschiebbar gegenüber den Kammerwänden
gelagert sein. Zwischen den Trennwänden 130, 131, 132 und den Wänden der Kammern 104,
106, 108 können geeignete Dichtungen 128, 129 vorgesehen sein, die zum Beispiel als
aufblasbare Dichtungen implementiert sein können, sodass etwa für das Öffnen und/oder
für das zeitweise Verschieben einer Trennwand 131 etwa Dichtungen 128, 129 gelöst
und mit Rücküberführen der Trennwand 131 in eine Schließstellung jene Dichtungen wieder
aktiviert werden können.
[0125] Entsprechende Dichtungen können auch im Bereich der Luftdurchlässe 137, 138, 139
vorgesehen sein, um beispielsweise innerhalb einer der Kammern 104, 106, 108 im Bedarfsfall
auch einen kompletten und von der Umgebung entkoppelten Umluftbetrieb möglich ist.
[0126] Die weitere Trocknungsvorrichtung 200 gemäß Fig. 9 ist konzeptionell ähnlich aufgebaut
wie das Obergeschoss 105 der Trocknungsvorrichtung gemäß Fig. 8. Diese Trocknungsvorrichtung
200 ist als sogenannter Conti Trockner 9 implementiert, welcher mehrere Trocknungskammern
104, 106, 108 aufweist, die mithilfe verschiebbarer oder verstellbarer Trennwände
130, 131, 132, 133 hermetisch voneinander trennbar sind. Die einzelnen Trocknungskammer
104, 106, 108 können mit einer gemeinsamen oder mit jeweils gesonderten Heizeinrichtungen
115, 116 versehen oder thermisch gekoppelt sein, mittels derer schließlich thermische
Energie in die einzelnen Trocknungskammer 104, 106, 108 einkoppelbar ist.
[0127] Entgegen der Förderrichtung 150 der Wäschestücke 5, welche mittels der nur schematisch
angedeuteten Fördereinrichtung 180 in der Darstellung gemäß Fig. 9 von links nach
rechts durch die einzelnen Kammern 104, 106, 108, 110 befördert werden, strömt ein
Trocknungsluftstrom in entgegengesetzte Richtung von der Kammer 110 in die Kammer
108 und weiter in die Kammern 106 und 104. Insoweit ist ausschließlich die Kammer
110 mit einem Lufteinlass 22 und die Kammer 104 mit einem entsprechenden Luftauslass
24 versehen. Auch der Conti Trockner 9 gemäß Fig. 9 weist einen Luftkreislauf 25 auf,
welcher außerhalb der Kammern 104, 106, 100, 110 mit einer Energiespeichereinrichtung
160, wie zuvor beschrieben gekoppelt sein kann.
[0128] Die einzelnen Kammern 104, 106, 108 können mit einem oder mit mehreren gemeinsamen
Heizeinrichtungen 115, 116 thermisch gekoppelt sein. Die in Förderrichtung hinten
liegende oder zuletzt angeordnete Trocknungskammer 110 kann ohne Heizeinrichtung 115,
116 ausgestattet sein. Im Bereich jener Trocknungskammer 110 kann beispielsweise ein
Abkühlen der Wäschestücke 5 erfolgen, bevor diese aus der letzten Kammer durch Öffnen
einer entsprechenden Trennwand 133 entnommen werden können.
[0129] Wie bereits zuvor zum Ausführungsbeispiel der Fig. 8 beschrieben, können in den einzelnen
Trocknungskammern 104, 106, 108 voneinander entkoppelte Trocknungsprozesse stattfinden.
Eine Regulierung des Energieeintrags in die Kammern 104, 106, 108 110 kann hierbei
unabhängig vom in den jeweiligen Kammern strömenden Luftstrom verwirklicht werden.
Zudem kann die Trocknungsvorrichtung 200 mit weiteren Trocknungsvorrichtung 100, 10
mit ein und derselben Energiespeichereinrichtung 60, 160 gekoppelt werden, sodass
ein universeller Austausch thermischer Energie zwischen den unterschiedlichsten Trocknungsvorrichtungen
10, 100, 200 erfolgen kann.
[0130] Auch bei der Trocknungsvorrichtung 200 gemäß Fig. 9 kann mittels einer Zirkulationseinrichtung
118 ein Wärmeaustausch zwischen einem zirkulierenden Wärmetauscher- oder Wärmeträgermedium
zwischen der Energiespeichereinrichtung 160 und den Heizeinrichtungen 115, 116 stattfinden.
Wenngleich in Fig. 9 nicht explizit gezeigt kann auch die der Heizeinrichtung 116
gegenüberliegende oder hieran angrenzende Heizeinrichtung 115 gleichermaßen mit der
Zirkulationseinrichtung 118 strömungstechnisch gekoppelt sein, sodass auch die Heizeinrichtung
115 gleichermaßen mit der Energiespeichereinrichtung 160 energetisch koppelbar ist.
[0131] Es versteht sich von selbst, dass in oder an den einzelnen Kammern 104, 106, 108,
110 geeignete Sensoren 51, 52, 53, 54 zur Ermittlung der für den Trocknungsvorgang
notwendigen Parameter angeordnet und diese ähnlich wie zum Ausführungsbeispiel der
Fig. 1 gezeigt und beschrieben mit einer Steuerung 50 datentechnisch gekoppelt sind.
[0132] Im Flussdiagramm der Fig. 12 sind die mit der Energiespeichereinrichtung 60, 160
und mit den diversen Trocknungsvorrichtungen 10, 100, 200 durchführbaren Trocknungsverfahren
exemplarisch dargestellt. In einem ersten Schritt 200 kann beispielsweise eine erste
Trocknungskammer 12 mit Wäsche beladen werden. Im nachfolgenden Schritt 202 kann unter
Aufwendung von Primärenergie in der besagten Trocknungskammer 12 ein Trocknungsvorgang
stattfinden. Im nachfolgenden Schritt 204 kann der Trocknungsvorgang beendet werden.
Während der Schritte 202, 204 kann überschüssige thermische Energie an eine Energiespeichereinrichtung
60 abgegeben werden. Die zu einem Zeitpunkt mittels der Energiespeichereinrichtung
60 gespeicherte Energie kann zu einem anderen Zeitpunkt an dieselbe Trocknungskammer
12 wieder abgegeben werden.
[0133] Es ist aber auch denkbar, dass zeitgleich oder zeitlich überlappend zum Trocknungsprozess
in der ersten Trocknungskammer 12 ein weiterer Trocknungsprozess in einer weiteren
Trocknungskammer 12' durchführbar ist. Dieser ist durch die Verfahrensschritte 300
bis 304 gekennzeichnet. So kann in einem ersten Verfahrensschritt 300 auch die zweite
Trocknungskammer 12' mit Wäschestücken versehen bzw. beladen werden. In einem nachfolgenden
Schritt 302 kann mittels der zweiten Trocknungskammer 12' ein weiterer Trocknungsvorgang
unabhängig vom Trocknungsvorgang 202 durchgeführt werden.
[0134] Der weitere Trocknungsvorgang 302 kann zumindest zeitlich überlappend gegebenenfalls
aber auch zeitlich versetzt und später als der Trocknungsvorgang 202 stattfinden.
Insoweit und mittels der Energiespeichereinrichtung 60 kann überschüssige Energie
aus dem Trocknungsprozess 202 an den Trocknungsprozess 302 übertragen werden, bevor
dieser Trocknungsprozess im Schritte 304 ebenfalls beendet wird.
[0135] Jenes Schema ist auf beliebige Trocknungsprozesse und beliebige Prozessparameter
erweiterbar. Die vorliegende Erfindung ermöglicht ein individuelles Trocknen verschiedenartigster
Wäschestücke mit einer Vielzahl unterschiedlicher Trocknungsvorrichtungen unter Einsparung
von Energie, in dem die einzelnen Trocknungsvorrichtungen mit einer gemeinsamen Energiespeichereinrichtung
gekoppelt sind. Die einzelnen Trocknungsprozesse können dabei in Abhängigkeit unterschiedlichster
Trocknungsparameter jeweils gesondert und unabhängig voneinander durchgeführt werden.
Bezugszeichenliste
[0136]
- 4
- Trocknungsluft
- 5
- Wäschestück
- 6
- Wäschebügel
- 7
- Trommeltrockner
- 8
- Finisher
- 9
- Conti Trockner
- 10
- Trocknungsanlage
- 12
- Trocknungskammer
- 14
- Heizeinrichtung
- 16
- Energiequelle
- 18
- Zusatzenergiequelle
- 20
- Eindüseinrichtung
- 22
- Lufteinlass
- 24
- Luftauslass
- 25
- Kreislauf
- 26
- Gebläse
- 27
- Heizkreislauf
- 28
- Luftkonditionierung
- 30
- Luftverteilung
- 31
- Ventil
- 32
- Ventil
- 34
- Luftzufuhr
- 36
- Luftabfuhr
- 50
- Steuerung
- 51
- Sensor
- 52
- Sensor
- 53
- Sensor
- 54
- Sensor
- 55
- Eingabeeinheit
- 60
- Energiespeichereinrichtung
- 61
- thermischer Energiespeicher
- 62
- Speichermodul
- 63
- Speichermodul
- 64
- Speichermodul
- 65
- Warmseite
- 66
- Kaltseite
- 70
- Verteiler
- 71
- Sammler
- 72
- Verteiler
- 73
- Sammler
- 74
- Ventil
- 75
- Ventil
- 76
- Leitung
- 77
- Leitung
- 78
- Leitung
- 79
- Leitung
- 80
- Strömungspfad
- 81
- Strömungspfad
- 82
- Strömungspfad
- 83
- Strömungspfad
- 100
- Trocknungsanlage
- 101
- Untergeschoss
- 102
- Trocknungskammer
- 103
- Wäschezufuhr
- 104
- Trocknungskammer
- 105
- Obergeschoss
- 106
- Trocknungskammer
- 108
- Trocknungskammer
- 110
- Trocknungskammer
- 111
- Textilaufzug
- 114
- Heizeinrichtung
- 115
- Heizeinrichtung
- 116
- Heizeinrichtung
- 118
- Zirkulationseinrichtung
- 124
- Luftkonditionierung
- 126
- Gebläse
- 127
- Eindüseinrichtung
- 128
- Dichtung
- 129
- Dichtung
- 130
- Trennwand
- 131
- Trennwand
- 132
- Trennwand
- 133
- Trennwand
- 134
- Luftzufuhr
- 136
- Luftabfuhr
- 137
- Luftdurchlass
- 138
- Luftdurchlass
- 139
- Luftdurchlass
- 140
- Luftstrom
- 141
- Luftstrom
- 142
- Luftstrom
- 143
- Luftstrom
- 144
- Luftstrom
- 145
- Umluft
- 150
- Förderrichtung
- 151
- Förderrichtung
- 152
- Förderrichtung
- 160
- Energiespeichereinrichtung
- 161
- Energiespeicher
- 172
- Wärmetauscher
- 173
- Wärmetauscher
- 180
- Fördereinrichtung
- 181
- Förderabschnitt
- 182
- Förderabschnitt
- 183
- Förderabschnitt
- 184
- Drehvorrichtung
1. Vorrichtung zur Trocknung von Wäsche, umfassend:
- eine Trocknungskammer (12; 102, 104, 106, 108) zur Aufnahme von Wäschestücken (5),
- einer an oder in der Trocknungskammer (12; 102, 104, 106, 108) angeordnete Heizeinrichtung
(14) zum Eintrag thermischer Energie in die Trocknungskammer,
- einem in die Trocknungskammer (12; 102, 104, 106, 108) mündenden Lufteinlass (22)
und einem aus der Trocknungskammer (12; 102, 104, 106, 108) herausführenden Luftauslass
(24), wobei der Lufteinlass (22) und/oder der Luftauslass (24) zur Erzeugung eines
Luftstroms durch die Trocknungskammer (12; 102, 104, 106, 108) mit einem Gebläse (26;
126) gekoppelt ist, und
- eine Steuerung (50), welche mit der Heizeinrichtung (14) und mit dem Gebläse (26;
126) gekoppelt ist und welche dazu ausgestaltet ist, den Eintrag thermischer Energie
in die Trocknungskammer (12; 102, 104, 106, 108) unabhängig vom durch die Trocknungskammer
(12; 102, 104, 106, 108) strömenden Luftstrom zu regeln.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Steuerung (50) zur Ermittlung einer Restfeuchte
von in der Trocknungskammer (12; 102, 104, 106, 108) befindlichen Wäschestücken (5)
mit zumindest einem in oder an der Trocknungskammer (12; 102, 104, 106, 108) angeordneten
Sensor (51, 52, 53, 54) signaltechnisch gekoppelt und dazu ausgestaltet ist, den Eintrag
thermischer Energie in die Trocknungskammer (12; 102, 104, 106, 108) in Abhängigkeit
der ermittelten Restfeuchte zu regeln.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuerung (50) zur
Ermittlung einer Temperatur von in der Trocknungskammer (12; 102, 104, 106, 108) befindlichen
Wäschestücken (5) mit zumindest einem in oder an der Trocknungskammer (12; 102, 104,
106, 108) angeordneten Sensor (51, 52, 53, 54) signaltechnisch gekoppelt und dazu
ausgestaltet ist, den Eintrag thermischer Energie in die Trocknungskammer (12; 102,
104, 106, 108) in Abhängigkeit der ermittelten Wäschetemperatur zu regeln.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuerung (50) zur
Ermittlung einer Temperatur und/oder Feuchtigkeit von in der Trocknungskammer (12;
102, 104, 106, 108) befindlicher Trocknungsluft (5) mit zumindest einem in oder an
der Trocknungskammer (12; 102, 104, 106, 108) angeordneten Sensor (51, 52, 53, 54)
signaltechnisch gekoppelt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei die Steuerung (50) dazu ausgestaltet ist, den Eintrag
thermischer Energie in die Trocknungskammer (12; 102, 104, 106, 108) in Abhängigkeit
der ermittelten Lufttemperatur und/oder in Abhängigkeit der ermittelten Luftfeuchtigkeit
zu regulieren.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, wobei die Steuerung (50) dazu ausgestaltet ist,
eine Stärke des durch die Trocknungskammer (12; 102, 104, 106, 108) strömenden Luftstroms
in Abhängigkeit der ermittelten Lufttemperatur und/oder in Abhängigkeit der ermittelten
Luftfeuchtigkeit zu regeln.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welche ferner eine mit dem Luftauslass
(24) thermisch koppelbare Energiespeichereinrichtung (60) mit zumindest einem thermischen
Energiespeicher (61) aufweist, welcher zur Rückgewinnung, Aufnahme und Speicherung
von thermischer Energie von durch den Luftauslass (24) strömender Abluft ausgestaltet
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei die Energiespeichereinrichtung (60) mit dem in
die Trocknungskammer (12; 102, 104, 106, 108) mündenden Lufteinlass (22) thermisch
koppelbar und dazu ausgestaltet ist, im thermischen Energiespeicher (61) gespeicherte
thermische Energie an über den Lufteinlass (22) in die Trocknungskammer (12; 102,
104, 106, 108) einströmende Zuluft zu übertragen.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Heizeinrichtung (14)
eine Strahlungsheizung umfasst oder als Strahlungsheizung ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner mit einer strömungstechnisch
mit der Trocknungskammer (12; 102, 104, 106, 108) gekoppelten Eindüseinrichtung (20;
127), mittels welcher gesättigter Dampf und/oder ein Aerosol in die Trocknungskammer
(12; 102, 104, 106, 108) eindüsbar ist.
11. Verfahren zur Trocknung von Wäsche mittels einer Trocknungsvorrichtung (10; 100; 200),
welche zumindest eine Trocknungskammer (12; 102, 104, 106, 108) zur Aufnahme von Wäschestücken
(5) aufweist,
gekennzeichnet durch die Schritte:
- Platzieren von Wäschestücken (5) in der Trocknungskammer (12) oder Hindurchführen
von Wäschestücken (5) durch die Trocknungskammern (102, 104, 106, 108),
- Erzeugen eines in oder durch die Trocknungskammer (12; 102, 104, 106, 108) strömenden
Luftstroms mittels eines Gebläses (26; 126),
- geregeltes Eintragen thermischer Energie in die Trocknungskammer (12; 102, 104,
106, 108) mittels einer in oder an der Trocknungskammer (12; 102, 104, 106, 108) angeordneten
Heizeinrichtung (14) unabhängig von einer Intensität oder Volumenstrom des Luftstroms.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei eine Restfeuchte von in der Trocknungskammer (12;
102, 104, 106, 108) befindlichen Wäschestücken (5) ermittelt oder gemessen wird und
wobei der Eintrag thermischer Energie in die Trocknungskammer (12; 102, 104, 106,
108) in Abhängigkeit der ermittelten Restfeuchte geregelt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, wobei eine Temperatur und/oder Feuchtigkeit von
in der Trocknungskammer (12; 102, 104, 106, 108) befindlicher Trocknungsluft (4) ermittelt
oder gemessen wird und wobei eine Stärke des durch die Trocknungskammer (12; 102,
104, 106, 108) strömenden Luftstroms in Abhängigkeit der Temperatur und/oder der Feuchtigkeit
der Trocknungsluft (4) geregelt wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 11 bis 13, wobei in Abhängigkeit
einer ermittelten oder gemessenen Restfeuchte von in der Trocknungskammer (12; 102,
104, 106, 108) befindlichen Wäschestücken (5) mittels einer Eindüseinrichtung (20;
127) gesättigter Dampf und/oder ein Aerosol in die Trocknungskammer (12; 102, 104,
106, 108) eingedüst wird.
15. Computerprogrammprodukt umfassend computerlesbare Befehle, die bei Durchführung in
einer Steuerung (50) einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis
10 diese veranlassen, das Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 11 bis
14 durchzuführen.