[0001] Die Erfindung betrifft ein Paneel, umfassend eine Paneeloberseite und eine Paneelunterseite
sowie wenigstens vier Paneelkanten, die sich paarweise gegenüberliegen, mit an den
Paneelkanten paarweise vorgesehenen komplementären Halteprofilen, die derart zueinanderpassen,
dass gleichartige Paneele aneinander befestigbar sind, wobei wenigstens eines der
Halteprofilpaare mit Hakenprofilen versehen ist, nämlich an einer Paneelkante mit
einem Aufnahmehaken und an der gegenüberliegenden Paneelkante mit einem Arretierhaken.
[0003] Mit derlei Paneelen werden beispielsweise Fußbodenbeläge hergestellt, insbesondere
eignen sich solche Paneele für schwimmend verlegte Fußbodenbeläge. Die Paneele weisen
üblicherweise dekorative Oberflächen auf.
[0004] Das vorzuschlagende Paneel soll sich eignen für eine Verriegelung nach der "fold-down-Methode".
Für diese Methode wird eine Paneelart benutzt, bei der eines der Halteprofilpaare
mit einem modifizierten Nut- und Federprofil versehen ist, während das andere Halteprofilpaar
mit den erfindungsgemäßen Hakenprofilen versehen ist. Für die fold-down-Methode wird
ein neues Paneel angewinkelt und vorzugsweise mit seiner Federprofilkante an die Nutprofilkante
eines liegenden Paneels beziehungsweise einer Paneelreihe herangebracht. Anschließend
wird das neue Paneel in die Ebene der montierten Paneele herabgeschwenkt und dadurch
das Federprofil formschlüssig mit dem Nutprofil verriegelt. Während der erwähnten
Herabschwenkbewegung wird gleichzeitig auch eine formschlüssige Verriegelung der Hakenprofile
erzeugt, weil sich eines der Hakenprofile scherenartig auf das andere Hakenprofil
zu bewegt und formschlüssig mit diesem verhakt. Dabei findet eine Verriegelung statt.
[0005] Die vorgeschlagenen Hakenprofile eignen sich darüber hinaus aber auch für eine push-down-Verriegelung.
Für eine push-down-Verriegelung müssen alle Halteprofilpaare eines Paneels durch eine
vertikale Bewegung verbunden werden können, d.h. beispielsweise durch eine absenkende
Bewegung eines Paneels, nämlich in einer zur Paneeloberseite senkrechten Richtung
(vertikal). Die fold-down-Methode ist dann nicht anwendbar.
[0006] In der Praxis kommt es vor, dass ein Paneel an dem Ende einer Paneelreihe nicht verriegelt
werden kann, weil eine Wand im Weg und das Paneel zu lang ist. Damit die Lücke im
Boden geschlossen werden kann, ist es üblich, ein Paneel z.B. mit einer Säge zu durchtrennen,
um es auf die benötigte Länge zu kürzen. Mit dem abgetrennten Reststück des Paneels
kann in der Regel eine neue Paneelreihe begonnen werden. Grundsätzlich passen die
komplementären Halteprofile eines durchtrennten Paneels stets ineinander. Im Prinzip
können daher komplementäre Halteprofilkanten eines durchtrennten Paneels miteinander
verriegelt werden.
[0007] Die
WO 01/02670 schlägt verschiedene Hakenprofilpaare vor. Die Hakenprofile sollen ein horizontales
Auseinanderziehen der Paneele, d.h. in der Paneelebene und senkrecht zu den verriegelten
Paneelkanten verhindern. Es zeigt sich jedoch bei einer Belastung in der genannten
horizontalen Richtung, dass die Festigkeit der Hakenprofile unbefriedigend ist.
[0008] Weitere Paneele mit Hakenprofilpaaren sind aus der
WO 2010/ 143962 A1 bekannt. Die verschiedenen Ausführungsbeispiele dieses Standes der Technik kranken
daran, dass die Hakenprofilpaare, wenn sie in der Paneelebene und senkrecht zu den
verriegelten Paneelkanten auseinandergezogen werden, bersten können. Dies geschieht
insbesondere dann, wenn die Paneele aus künstlichem Holzwerkstoff bestehen, die aus
Holzpartikeln oder -fasern bestehen, die mit einem Bindemittel zu einem Plattenmaterial
gebunden sind.
[0009] Daher sucht die Anmelderin nach einem Paneel mit einem verbesserten Hakenprofilpaar.
[0010] Die Erfindung schlägt zu diesem Zweck vor, ein Paneel umfassend eine Paneeloberseite
und eine Paneelunterseite sowie wenigstens vier Paneelkanten, die sich paarweise gegenüberliegen,
mit an den Paneelkanten paarweise vorgesehenen komplementären Halteprofilen, die derart
zueinanderpassen, dass gleichartige Paneele aneinander befestigbar sind, wobei wenigstens
eines der Halteprofilpaare mit Hakenprofilen versehen ist, nämlich an einer Paneelkante
mit einem Aufnahmehaken und an der gegenüberliegenden Paneelkante mit einem Arretierhaken,
wobei der Aufnahmehaken einen zur Paneeloberseite gerichteten Aufnahmerand und eine
zur Paneeloberseite offene Aufnahmenut hat und der Arretierhaken mit einem zur Paneelunterseite
gerichteten Arretierrand und mit einer zur Paneelunterseite offenen Arretiernut versehen
ist, wobei der Aufnahmerand eine Innenseite aufweist, die der Aufnahmenut zugewandt
ist, und diese Innenseite als untere Verriegelungsfläche dient, und dazu passend der
Arretierrand eine Innenseite hat, welche der Arretiernut zugewandt ist, und diese
Innenseite als korrespondierende obere Verriegelungsfläche dient, mit der Maßgabe,
dass sowohl die obere Verriegelungsfläche als auch die untere Verriegelungsfläche
jeweils gegenüber dem Lot auf der Paneeloberseite derart geneigt ist, dass sie im
verriegelten Zustand zueinander parallel ausgerichtet sind und sich berühren können,
wobei die Neigung der Verriegelungsflächen so gewählt ist, dass der Normalvektor auf
der unteren Verriegelungsfläche die Paneeloberseite schneidet und der Normalvektor
auf der oberen Verriegelungsfläche die Paneelunterseite schneidet, wobei eine untere
Verrastung vorgesehen ist, welche ein erstes Rastmittel umfasst, das an einer Außenseite
des Aufnahmerands angeordnet ist, und die untere Verrastung ein dazu korrespondierendes
zweites Rastmittel umfasst, welches an einer zurückversetzten Nutflanke der Arretiernut
angeordnet ist, wobei zumindest ein Teilstück der Ober-seite des Aufnahmerands in
Richtung der Außenseite des Aufnahmerands abwärts geneigt verläuft, wobei zumindest
ein Teilstück des Nutgrunds der Arretiernut in komplementärer Weise angepasst ist
an die Neigung der Oberseite des Aufnahmerands.
[0011] Der Normalvektor ist im Sinne der Erfindung jeweils von der entsprechenden Verriegelungsfläche
senkrecht nach außen gerichtet (nicht ins Paneelmaterial gerichtet). Der Normalvektor
schließt mit der jeweiligen Paneelseite, die er schneidet, jeweils einen Winkel ein,
welcher gleich groß ist, wie das Winkelmaß, um das die Verriegelungsflächen gegenüber
dem Lot auf der Paneeloberseite geneigt sind (Wechselwinkel).
[0012] Die Neigung der Verriegelungsflächen gegenüber dem Lot auf der Paneeloberseite kann
in einem Winkelbereich α von 4° bis 50° liegen. Bevorzugt liegt der Winkel α in einem
Bereich von 5° bis 30°undbesonders bevorzugt in einem Bereich von 5° bis 15°.
[0013] Das Paneel ist bevorzugt aus einem Holzwerkstoff gestaltet, wie HDF, MDF oder OSB,
wobei im weiteren Sinn auch WPC-Werkstoffe (wood plastic composite) darunter fallen.
Da der Verriegelungsmechanismus eine gewisse Elastizität voraussetzt, insbesondere
im Bereich des ersten und damit korrespondierenden zweiten Rastmittels, eignen sich
die genannten Materialien wegen ihrer gewissen Elastizität. Alternativ kann das Paneelmaterial
auch ein Kunststoff sein, wie beispielsweise im Falle von LVT-Produkten (luxury vinyl
tiles), weil dieser Kunststoff ebenfalls eine gewisse Elastizität mitbringt.
[0014] Wenn der Rumpf des Paneels zumindest teilweise aus einem Kunststoff besteht, dann
kann eine Ausgestaltung aus einem Rumpf aus einem Kunststoff oder aus einem Holz-Kunststoff-Komposit-Werkstoff
(WPC) bestehen. Die Trägerplatte beziehungsweise der Rumpf ist beispielsweise aus
einem thermoplastischen, elastomeren oder duroplastischen Kunststoff ausgebildet.
Des Weiteren sind Recyclingwerkstoffe aus den genannten Materialien im Rahmen der
Erfindung einsetzbar. Bevorzugt wird dabei Plattenmaterial eingesetzt, insbesondere
aus thermoplastischem Kunststoff, wie Polyvinylchlorid, Polyolefine (beispielsweise
Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyamide (PA), Polyurethane (PU), Polystyrol
(PS), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polycarbonat
(PC), Polyethylenterephthalat (PET), Polyetheretherketon (PEEK) oder Mischungen oder
Co-Polymerisate. Dabei können unabhängig von dem Grundmaterial der Trägerplatte beispielsweise
Weichmacher vorgesehen sein, die etwa in einem Bereich von ≥0 Gew.-% bis ≤20 Gew.-%,
insbesondere ≤10 Gew.-%, vorzugsweise ≤7 Gew.-%, beispielsweise in einem Bereich von
≥5 Gew.-% bis ≤10 Gew.-% vorliegen können. Ein geeigneter Weichmacher umfasst etwa
den unter der Handelsbezeichnung "Dinsch" von der Firma BASF vertriebenen Weichmacher.
Ferner können als Ersatz für herkömmliche Weichmacher Copolymere, wie etwa Acrylate
oder Methacrylate, vorgesehen sein.
[0015] Insbesondere thermoplastische Kunststoffe bieten auch den Vorteil, dass die aus ihnen
hergestellten Produkte sehr leicht rezykliert werden können. Es können auch Recycling-Materialien
aus anderen Quellen verwendet werden. Hierdurch ergibt sich eine weitere Möglichkeit
zur Senkung der Herstellungskosten.
[0016] Derartige Trägerplatten sind dabei sehr elastisch beziehungsweise federnd, was einen
komfortablen Eindruck beim Begehen erlaubt und ferner die auftretenden Geräusche bei
einem Begehen im Vergleich zu herkömmlichen Materialien reduzieren kann, somit eine
verbesserter Trittschalldämmung realisierbar sein kann.
[0017] Darüber hinaus bieten die vorgenannten Trägerplatten den Vorteil einer guten Wasserfestigkeit,
da sie eine Quellung von 1% oder weniger aufweisen. Dies gilt in überraschender Weise
neben reinen Kunststoffträgern auch für WPC-Werkstoffe, wie diese nachfolgend im Detail
erläutert sind.
[0018] In besonders vorteilhafter Weise kann das Material der Trägerplatte Holz-Polymer-Werkstoffe
(Wood Plastic Composite, WPC) aufweisen oder daraus bestehen. Hier kann beispielhaft
ein Holz und ein Polymer geeignet sein, welches in einem Verhältnis von 40/60 bis
70/30, beispielsweise 50/50 vorliegen kann. Als polymere Bestandteile können etwa
Polypropylen, Polyethylen oder ein Copolymer aus den beiden vorgenannten Materialien
verwendet werden. Derartige Materialien bieten den Vorteil, dass diese bereits bei
geringen Temperaturen, wie etwa in einem Bereich von ≥180°C bis ≤200°C in dem vorbeschriebenen
Verfahren zu einer Trägerplatte geformt werden können, so dass eine besonders effektive
Prozessführung, etwa mit beispielhaften Liniengeschwindigkeiten in einem Bereich von
6m/min, ermöglicht werden kann. Beispielsweise sind für ein WPC-Produkt mit einer
50/50 Verteilung der Holz- und Polymeranteile bei einer beispielhaften Produktstärke
von 4,1 mm möglich, was einen besonders effektiven Herstellungsprozess ermöglichen
kann.
[0019] Ferner können so sehr stabile Paneele erzeugt werden, die weiterhin eine hohe Elastizität
aufweisen, was insbesondere für eine effektive und kostengünstige Ausgestaltung von
Verbindungselementen an dem Randbereich der Trägerplatte und ferner bezüglich einer
Trittschalldämmung von Vorteil sein kann. Ferner kann auch die vorgenannte gute Wasserverträglichkeit
mit einer Quellung von unter 1% bei derartigen WPC-Materialien ermöglicht werden.
Dabei können WPC-Werkstoffe beispielsweise Stabilisatoren und/oder andere Additive
aufweisen, welche bevorzugt im Kunststoffanteil vorliegen können.
[0020] Weiterhin kann es besonders vorteilhaft sein, dass die Trägerplatte ein PVC-basiertes
Material umfasst oder daraus besteht. Auch derartige Materialien können in besonders
vorteilhafter Weise für hochwertige Paneele dienen, welche etwa auch in Feuchträumen
problemlos verwendbar sind. Ferner bieten sich auch PVC-basierte Materialien für die
Trägerplatte für einen besonders effektiven Herstellungsprozess an, da hier etwa Liniengeschwindigkeiten
von 8m/min bei einer beispielhaften Produktstärke von 4,1 mm möglich sein können,
was einen besonders effektiven Herstellungsprozess ermöglichen kann. Ferner weisen
auch derartige Trägerplatten eine vorteilhafte Elastizität und Wasserverträglichkeit
auf, was zu den vorgenannten Vorteilen führen kann.
[0021] Bei Kunststoff-basierten Paneelen wie auch bei WPC-basierten Paneelen können dabei
mineralische Füllstoffe von Vorteil sein. Besonders geeignet sind hier etwa Talk oder
auch Kalziumcarbonat (Kreide), Aluminiumoxid, Kieselgel, Quarzmehl, Holzmehl, Gips.
Beispielsweise kann Kreide vorgesehen sein in einem Bereich von ≥30 Gew.-% bis ≤70
Gew.-%, wobei durch die Füllstoffe, insbesondere durch die Kreide insbesondere der
Schlupf der Trägerplatte verbessert werden kann. Auch können sie in bekannter Weise
eingefärbt sein. Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass das Material der Trägerplatten
ein Flammschutzmittel aufweist.
[0022] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besteht das Material
der Trägerplatte aus einer Mischung eines PE/PP Blockcopolymers mit Holz. Dabei kann
der Anteil des PE/PP Blockcopolymers sowie der Anteil des Holzes zwischen ≥45 Gew.-%
und ≤55 Gew.-% liegen. Des Weiteren kann das Material der Trägerplatte zwischen ≥0
Gew.-% und ≤10 Gew.-% weiterer Additive, wie beispielsweise Fließhilfsmittel, Thermostabilisatoren
oder UV-Stabilisatoren, aufweisen. Die Partikelgröße des Holzes liegt dabei zwischen
>0 µm und ≤600 µm mit einer bevorzugten Partikelgrößenverteilung D50 von ≥400 pm.
Insbesondere kann das Material der Trägerplatte dabei Holz mit einer Partikelgrößenverteilung
D10 von ≥400 µm aufweisen. Die Partikelgrößenverteilung ist dabei auf den volumetrischen
Durchmesser bezogen und bezieht sich auf das Volumen der Partikel. Besonders bevorzugt
wird dabei das Material der Trägerplatte als granulierte oder pelletierte vorextrudierte
Mischung aus einem PE/PP Blockcopolymer mit Holzpartikeln der angegeben Partikelgrößenverteilung
bereitgestellt. Das Granulat und/oder die Pellets können dabei bevorzugt etwa eine
Korngröße in einem Bereich von ≥400 µm bis ≤10 mm, bevorzugt ≥600 µm bis ≤10 mm aufweisen,
insbesondere ≥800 µm bis ≤10 mm.
[0023] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besteht die Trägerplatte
aus einer Mischung eines PE/PP Polymerblends mit Holz. Dabei kann der Anteil des PE/PP
Polymerblends sowie der Anteil des Holzes zwischen ≥45 Gew.-% und ≤55 Gew.-% liegen.
Des Weiteren kann das Material der Trägerplatte zwischen ≥0 Gew.-% und ≤10 Gew.-%
weiterer Additive, wie beispielsweise Fließhilfsmittel, Thermostabilisatoren oder
UV-Stabilisatoren, aufweisen. Die Partikelgröße des Holzes liegt dabei zwischen >0
µm und ≤600 µm mit einer bevorzugten Partikelgrößenverteilung D50 von ≥400 µm. Insbesondere
kann die Trägerplatte Holz mit einer Partikelgrößenverteilung D10 von ≥400 µm aufweisen.
Die Partikelgrößenverteilung ist dabei auf den volumetrischen Durchmesser bezogen
und bezieht sich auf das Volumen der Partikel. Besonders bevorzugt wird dabei das
Material der Trägerplatte als granulierte oder pelletierte vorextrudierte Mischung
aus einem PE/PP Polymerblend mit Holzpartikeln der angegeben Partikelgrößenverteilung
bereitgestellt. Das Granulat und/ oder die Pellets können dabei bevorzugt etwa eine
Korngröße in einem Bereich von ≥400 µm bis ≤10 mm, bevorzugt ≥600 µm bis ≤10 mm aufweisen,
insbesondere ≥800 µm bis ≤10 mm.
[0024] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht das Material der Trägerplatte
aus einer Mischung eines PP-Homopolymers mit Holz. Dabei kann der Anteil des PP-Homopolymers
sowie der Holzanteil zwischen ≥45 Gew.-% und ≤55 Gew.-% liegen. Des Weiteren kann
das Material der Trägerplatte zwischen ≥0 Gew.-% und ≤10 Gew.-% weiterer Additive,
wie beispielsweise Fließhilfsmittel, Thermostabilisatoren oder UV-Stabilisatoren,
aufweisen. Die Partikelgröße des Holzes liegt dabei zwischen >0 µm und ≤600 µm mit
einer bevorzugten Partikelgrößenverteilung D50 von ≥400 µm. Insbesondere kann die
Trägerplatte dabei Holz mit einer Partikelgrößenverteilung D10 von ≥400 µm aufweisen.
Die Partikelgrößenverteilung ist dabei auf den volumetrischen Durchmesser bezogen
und bezieht sich auf das Volumen der Partikel. Besonders bevorzugt wird dabei das
Material der Trägerplatte als granulierte oder pelletierte vorextrudierte Mischung
aus einem PP-Homopolymer mit Holzpartikeln der angegeben Partikelgrößenverteilung
bereitgestellt. Das Granulat und/oder die Pellets können dabei bevorzugt etwa eine
Korngröße in einem Bereich von ≥400 µm bis ≤10 mm, bevorzugt ≥600 µm bis ≤10 mm aufweisen,
insbesondere ≥800 µm bis ≤10 mm. In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht
das Material der Trägerplatte aus einer Mischung eines PVC-polymers mit Kreide. Dabei
kann der Anteil des PVC-Polymers sowie der Kreideanteil zwischen ≥45 Gew.-% und ≤55
Gew.-% liegen. Des Weiteren kann das Material der Trägerplatte zwischen ≥0 Gew.-%
und ≤10 Gew.-% weiterer Additive, wie beispielsweise Fließhilfsmittel, Thermostabilisatoren
oder UV-Stabilisatoren, aufweisen. Die Partikelgröße der Kreide liegt dabei zwischen
>0 µm und ≤600 µm mit einer bevorzugten Partikelgrößenverteilung D50 von ≥400 µm.
Insbesondere kann das Material der Trägerplatte dabei Kreide mit einer Partikelgrößenverteilung
D10 von ≥400 µm aufweisen. Die Partikelgrößenverteilung ist dabei auf den volumetrischen
Durchmesser bezogen und bezieht sich auf das Volumen der Partikel. Besonders bevorzugt
wird dabei das Material der Trägerplatte als granulierte oder pelletierte vorextrudierte
Mischung aus einem PVC-Polymer mit Kreide der angegeben Partikelgrößenverteilung bereitgestellt.
Das Granulat und/oder die Pellets können dabei bevorzugt etwa eine Korngröße in einem
Bereich von ≥400 µm bis ≤10 mm, bevorzugt ≥600 µm bis ≤10 mm aufweisen, insbesondere
≥800 µm bis ≤10 mm.
[0025] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht das Material der Trägerplatte
aus einer Mischung eines PVC-Polymers mit Holz. Dabei kann der Anteil des PVC-Polymers
sowie der Holzanteil zwischen ≥45 Gew.-% und ≤55 Gew.-% liegen. Des Weiteren kann
das Material der Trägerplatte zwischen ≥0 Gew.-% und ≤10 Gew.-% weiterer Additive,
wie beispielsweise Fließhilfsmittel, Thermostabilisatoren oder UV-Stabilisatoren,
aufweisen. Die Partikelgröße des Holzes liegt dabei zwischen >0 µm und ≤600 µm mit
einer bevorzugten Partikelgrößenverteilung D50 von ≥400 µm. Insbesondere kann das
Material der Trägerplatte Holz mit einer Partikelgrößenverteilung D10 von ≥400 µm
aufweisen. Die Partikelgrößenverteilung ist dabei auf den volumetrischen Durchmesser
bezogen und bezieht sich auf das Volumen der Partikel. Besonders bevorzugt wird dabei
das Material der Trägerplatte als granulierte oder pelletierte vorextrudierte Mischung
aus einem PVC-Polymer mit Holzpartikeln der angegeben Partikelgrößenverteilung bereitgestellt.
Das Granulat und/oder die Pellets können dabei bevorzugt etwa eine Korngröße in einem
Bereich von ≥400 µm bis ≤10 mm, bevorzugt ≥600 µm bis ≤10 mm aufweisen, insbesondere
≥800 µm bis ≤10 mm.
[0026] Zur Bestimmung der Partikelgrößenverteilung kann auf die allgemein bekannten Verfahren,
wie beispielsweise die Laserdiffraktometrie, zurückgegriffen werden, mit diesem Verfahren
können Partikelgrößen im Bereich von einigen Nanometern bis hin zu mehreren Millimetern
bestimmt werden. Es lassen sich damit auch D50 bzw. D10 Werte ermitteln, welche 50%
bzw. 10% der gemessenen Partikel kleiner sind als der angegebene Wert.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Material der Trägerplatte
ein einen Kunststoff aufweisendes Matrixmaterial und ein Feststoffmaterial auf, wobei
das Feststoffmaterial zu wenigstens 50 Gew.-%, insbesondere zu wenigstens 80 Gew.-%,
besonders bevorzugt zu wenigstens 95 Gew.-%, bezogen auf das Feststoffmaterial, durch
Talkum gebildet ist. Dabei liegt das Matrixmaterial in einer Menge, bezogen auf das
Material der Träger, von ≥ 30 Gew.-% bis ≤ 70 Gew.-%, insbesondere von ≥ 40 Gew.-%
bis ≤ 60 Gew.-%, vor und liegt das Feststoffmaterial, bezogen auf das Material der
Träger, in einer Menge, bezogen auf das Material der Trägerplatte, von ≥ 30 Gew.-%
bis ≤ 70 Gew.-%, insbesondere von ≥ 40 Gew.-% bis ≤ 60 Gew.-%, beispielsweise kleiner
oder gleich 50 Gew.-% vor. Weiterhin ist es vorgesehen, dass das Material der Trägerplatte
und das Feststoffmaterial gemeinsam, bezogen auf das Material der Trägerplatte in
einer Menge von ≥ 95 Gew.-%, insbesondere ≥ 99 Gew.-%, vorliegen.
[0028] Das Feststoffmaterial kann in einer solchen Ausgestaltung der Erfindung zu wenigstens
50 Gew.-%, insbesondere zu wenigstens 80 Gew.-%, beispielsweise zu 100%, bezogen auf
das Feststoffmaterial, durch Talkum gebildet sein. Unter Talkum wird dabei in an sich
bekannter Weise ein Magnesiumsilikathydrat verstanden, welches beispielsweise die
chemische Summenformel Mg3[S14O10(OH)2] aufweisen kann. Somit ist der Feststoffanteil
vorteilhafter Weise zumindest durch einen Großteil aus dem mineralischen Stoff Talkum
gebildet, wobei dieser Stoff etwa als Pulverform eingesetzt werden kann beziehungsweise
in dem Material der Trägerplatte in Form von Partikeln vorliegen kann. Grundsätzlich
kann das Feststoffmaterial aus einem pulverförmigen Feststoff bestehen.
[0029] Vorteilhaft kann es sein, wenn die spezifische Oberflächendichte nach BET, ISO 4652
der Talkum-Partikel in einem Bereich liegt von ≥ 4 m2/g bis ≤ 8 m2/g, etwa in einem
Bereich von ≥ 5 m2/g bis ≤ 7 m2/g.
[0030] Weiterhin kann es vorteilhaft sein, wenn das Talkum bei einer Schüttdichte nach DIN
53468 vorliegt in einem Bereich von ≥ 0,15 g/cm3 bis ≤ 0,45 g/cm3, etwa in einem Bereich
von ≥ 0,25 g/cm3 bis ≤ 0,35 g/cm3.
[0031] Das Matrixmaterial in einer solchen Ausgestaltung der Erfindung dient insbesondere
dazu, bei dem fertig hergestellten Träger das Feststoffmaterial aufzunehmen beziehungsweise
einzubetten. Das Matrixmaterial weist dabei einen Kunststoff oder eine Kunststoffmischung
auf. Insbesondere mit Bezug auf das Herstellungsverfahren, wie dies nachfolgend im
Detail beschrieben ist, kann es vorteilhaft sein, dass das Matrixmaterial einen thermoplastischen
Kunststoff aufweist. Dadurch wird es ermöglicht, dass das Material der Trägerplatte
beziehungsweise ein Bestandteil des Material der Trägerplattes einen Schmelzpunkt
oder einen Erweichungspunkt aufweist, um das Material der Trägerplatte in einem weiteren
Verfahrensschritt durch Hitzeeinwirkung zu Formen, wie dies nachstehend mit Bezug
auf das Verfahren im Detail beschrieben ist. Das Matrixmaterial kann insbesondere
aus einem Kunststoff beziehungsweise einem Kunststoffgemisch und gegebenenfalls einem
Haftvermittler bestehen. Bevorzugt können diese Komponenten zumindest 90Gew.-%, besonders
bevorzugt zumindest 95 Gew.-%, insbesondere wenigstens 99 Gew.-% des Matrixmaterials
ausmachen.
[0032] Ferner kann es vorgesehen sein, dass das Matrixmaterial in einer Menge, bezogen auf
das Material der Trägerplatte, von ≥ 30 Gew.-% bis ≤ 70 Gew.-%, insbesondere von ≥
40 Gew.-% bis ≤ 60 Gew.-% vorliegt. Weiterhin ist es vorgesehen, dass das Feststoffmaterial,
bezogen auf das Material der Trägerplatte, in einer Menge, bezogen auf das Material
der Trägerplatte, von ≥ 30 Gew.-% bis ≤ 70 Gew.-%, insbesondere von ≥ 40 Gew.-% bis
≤ 60 Gew.-%, vorliegt.
[0033] Polypropylen ist als Matrixmaterial besonders geeignet, da es zum einen kostengünstig
erhältlich ist und ferner als thermoplastischer Kunststoff gute Eigenschaften als
Matrixmaterial zum Einbetten des Feststoffmaterials aufweist. Dabei kann insbesondere
eine Mischung aus einem Homopolymer und einem Copolymer für das Matrixmaterial besonders
vorteilhafte Eigenschaften ermöglichen. Derartige Materialien bieten ferner den Vorteil,
dass diese bereits bei geringen Temperaturen, wie etwa in einem Bereich von ≥ 180°C
bis ≤ 200°C in dem vorbeschriebenen Verfahren zu einem Träger geformt werden können,
so dass eine besonders effektive Prozessführung, etwa mit beispielhaften Liniengeschwindigkeiten
in einem Bereich von 6m/min, ermöglicht werden kann.
[0034] Weiterhin kann es vorteilhaft sein, wenn das Homopolymer eine Zugfestigkeit nach
ISO 527-2 aufweist, die in einem Bereich liegt von ≥ 30 MPa bis ≤ 45 MPa, beispielsweise
in einem Bereich von ≥ 35 MPa bis ≤ 40 MPa, um eine gute Stabilität zu erreichen.
[0035] Ferner kann insbesondere für eine gute Stabilität es von Vorteil sein, wenn das Homopolymer
ein Biegemodul nach ISO 178 aufweist in einem Bereich von ≥ 1000 MPa bis ≤ 2200 MPa,
beispielsweise in einem Bereich von ≥ 1300 MPa bis ≤ 1900 MPa, etwa in einem Bereich
von ≥ 1500 MPa bis ≤ 1700 MPa.
[0036] Bezüglich der Zugverformung des Homopolymers nach ISO 527-2 kann es ferner von Vorteil
sein, wenn diese in einem Bereich liegt von ≥ 5% bis ≤ 13%, beispielsweise in einem
Bereich von ≥ 8% MPa bis ≤ 10%.
[0037] Für eine besonders vorteilhafte Herstellbarkeit kann es vorgesehen sein, dass die
Vicat-Erweichungstemperatur nach ISO 306/A für ein spritzgegossenes Bauteil, in einem
Bereich liegt von ≥ 130°C MPa bis ≤ 170°C, beispielsweise in einem Bereich von ≥ 145°C
bis ≤ 158°C.
[0038] Es kann weiterhin vorteilhaft sein, dass das Feststoffmaterial neben Talkum wenigstens
einen weiteren Feststoff aufweist. Diese Ausgestaltung kann es insbesondere ermöglichen,
dass das Gewicht des Materials der Trägerplattes beziehungsweise eines mit dem Material
der Trägerplatte ausgebildeten Paneels verglichen mit einem Material der Trägerplatte
beziehungsweise Paneel, bei dem das Feststoffmaterial aus Talkum besteht, deutlich
reduziert sein kann. Somit kann der dem Feststoffmaterial zugesetzte Feststoff insbesondere
eine verglichen mit Talkum reduzierte Dichte aufweisen. Beispielsweise kann der zugesetzte
Stoff eine Rohdichte aufweisen, die in einem Bereich liegt von ≤ 2000 kg/m3, insbesondere
von ≤ 1500 kg/m3, beispielsweise von ≤ 1000 kg/m3, besondere bevorzugt von ≤ 500 kg/m3.
In Abhängigkeit des zugesetzten Feststoffs kann dabei ferner eine weitere Adaptierbarkeit
an die gewünschten insbesondere mechanischen Eigenschaften ermöglicht werden.
[0039] Beispielhaft kann der weitere Feststoff ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend
aus Holz, etwa in Form von Holzmehl, Blähton, Vulkanasche, Bims, Porenbeton, insbesondere
anorganischen Schäumen, Cellulose. Mit Bezug auf Porenbeton kann dies beispielsweise
der von der Firma Xella unter dem Markennamen YTONG verwendete Feststoff sein, der
im Wesentlichen aus Quarzsand, Kalk und Zement besteht, beziehungsweise kann der Porenbeton
die vorgenannten Bestandteile aufweisen. Mit Bezug auf den zugesetzten Feststoff kann
dieser Beispielsweise aus Partikeln aufgebaut sein, die die gleiche Partikelgröße
beziehungsweise Partikelgrößenverteilung aufweisen, wie die vorstehend für Talkum
vorbeschriebenen Partikelgrößen beziehungsweise Partikelgrößenverteilungen. Die weiteren
Feststoffe können insbesondere in einem Anteil in dem Feststoffmaterial vorliegen,
der in einem Bereich von < 50 Gew.-%, insbesondere < 20 Gew.-%, beispielsweise < 10
Gew.-%, weiter beispielsweise < 5 Gew.-%, liegt.
[0040] Alternativ kann es beispielsweise für Holz, insbesondere für Holzmehl vorgesehen
sein, dass dessen Partikelgröße zwischen >0µm und ≤600µm mit einer bevorzugten Partikelgrößenverteilung
D50 von ≥400µm liegt.
[0041] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann das Material der Trägerplatte Mikrohohlkugeln
aufweisen. Derartige Zusatzstoffe können insbesondere bewirken, dass die Dichte der
Trägerplatte und damit des erzeugten Paneels signifikant reduziert werden kann, so
dass ein besonders einfacher und kostengünstiger Transport und ferner ein besonders
komfortables Verlegen gewährleistet werden kann. Dabei kann insbesondere durch das
Einfügen von Mikrohohlkugeln eine Stabilität des erzeugten Paneels gewährleistet werden,
welche im Vergleich zu einem Material ohne Mikrohohlkugeln nicht signifikant reduziert
ist. Somit ist die Stabilität für einen Großteil der Anwendungen vollkommen ausreichend.
Unter Mikrohohlkugeln können dabei insbesondere Gebilde verstanden werden, welche
einen hohlen Grundkörper aufweisen und eine Größe beziehungsweise einen maximalen
Durchmesser aufweisen, der im Mikrometerbereich liegt. Beispielsweise können verwendbare
Hohlkugeln einen Durchmesser aufweisen, welcher im Bereich von ≥5 µm bis ≤100 µm,
beispielsweise ≥20 µm bis ≤50 µm liegt. Als Material der Mikrohohlkugeln kommt grundsätzlich
jegliches Material in Betracht, wie beispielsweise Glas oder Keramik. Ferner können
aufgrund des Gewichts Kunststoffe, etwa die auch in dem Material der Trägerplatte
verwendeten Kunststoffe, beispielsweise PVC, PE oder PP, vorteilhaft sein, wobei diese
gegebenenfalls, etwa durch geeignete Zusatzstoffe, an einem Verformen während des
Herstellungsverfahrens gehindert werden können.
[0042] Die Härte des Materials der Trägerplatte kann Werte in einem Bereich von 30-90 N/mm
2 (gemessen nach Brinell) aufweisen. Der E-Modul kann in einem Bereich von 3.000 bis
7.000 N/mm
2 liegen.
[0043] Das Teilstück des Nutgrunds der Arretiernut und das Teilstück der Oberseite des Aufnahmerands
können im verriegelten Zustand parallel zueinander ausgerichtet sein.
[0044] Die Aufnahmenut des einen Hakenprofils ist so beschaffen, dass der Arretierrand des
komplementären Hakenprofils in die Aufnahmenut hineinpasst und die Arretiernut des
komplementären Hakenprofils ist so beschaffen, dass der Aufnahmerand des einen Hakenprofils
in die Arretiernut hineinpasst.
[0045] Eine Weiterbildung sieht vor, dass das erste Rastmittel der unteren Verrastung einen
Rastvorsprung aufweist, und dass zweite Rastmittel der unteren Verrastung eine dazu
passende Rastvertiefung aufweist.
[0046] Alternativ kann das erste Rastmittel der unteren Verrastung eine Rastvertiefung und
dass zweite Rastmittel der unteren Verrastung einen dazu passenden Rastvorsprung aufweisen.
[0047] Nützlich kann es außerdem sein, wenn eine obere Verrastung vorgesehen ist, die an
einer Außenseite des Arretierrands ein erstes Rastmittel aufweist, und an einer zurückversetzten
Nutflanke der Aufnahmenut ein dazu korrespondierendes zweites Rastmittel vorgesehen
ist.
[0048] Zweckmäßig weist das erste Rastmittel der oberen Verrastung einen Rastvorsprung und
dass zweite Rastmittel der oberen Verrastung eine dazu passende Rastvertiefung auf.
[0049] Alternativ kann das erste Rastmittel der oberen Verrastung eine Rastvertiefung und
dass zweite Rastmittel der oberen Verrastung einen dazu passenden Rastvorsprung aufweisen.
[0050] Ein weiterer Nutzen ergibt sich, wenn wenigstens ein Freiraum zwischen der Unterseite
des Arretierrands und dem Nutgrund der Aufnahmenut vorgesehen ist. Der Freiraum kann
Schmutzpartikel oder andere lose Partikel aufnehmen. Bei Paneelen aus Holzwerkstoffen
können sich beispielsweise Partikel von der Paneelkante ablösen, die sich nicht zwischen
Fügeflächen der Hakenprofile festsetzen sollen. Sie könnten andernfalls eine positionsrichtige
Verriegelung der Hakenprofile behindern.
[0051] Darüber hinaus ist es nützlich, wenn im verriegelten Zustand eine Lücke zwischen
Außenseite des Aufnahmerands und Nutflanke der Arretiernut vorgesehen ist.
[0052] Günstigerweise berührt eine Unterseite des Arretierrands im verriegelten Zustand
zumindest bereichsweise den Nutgrund der Aufnahmenut. Wenn im Bereich des Arretierrands
eine Last auf die Paneeloberseite drückt, kann der Arretierrand diese Last tragen,
weil seine Unterseite auf dem Nutgrund der Aufnahmenut des Aufnahmehakens abgestützt
ist.
[0053] Der Aufnahmerand weist zweckmäßig einen Übergang zur Innenseite der Aufnahmenut auf,
wobei der Übergang mit einer Krümmung versehen ist. Die Krümmung bietet einen Kantenschutz.
Sie kann außerdem dazu dienen, den Arretierrand zu führen, wenn dieser mit der Krümmung
in Berührung kommt. So wird der Arretierrand entlang der Krümmung hinabbewegt in die
Aufnahmenut.
[0054] Nachfolgend ist die Erfindung in einer Zeichnung beispielhaft veranschaulicht und
anhand mehrerer Ausführungsbeispiele detailliert beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- fold-down-Methode rechtsgängig
- Fig. 2
- fold-down-Methode linksgängig
- Fig. 3
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Paneels, wobei das Paneel zerteilt
dargestellt ist, um dessen gegenüberliegende Hakenprofile im noch nicht verriegelten
Zustand darzustellen,
- Fig. 4
- die Hakenprofile des Paneels gemäß Fig. 3 im verriegelten Zustand,
- Fig. 4a
- ein vergrößertes Detail gemäß Ausschnitt IVa in Fig. 4
- Fig. 4b
- eine Alternative für Fig. 4a
- Fig. 5
- ein weiteres Ausführungsbeispiel für Hakenprofile des Paneels gemäß Fig. 3 im verriegelten
Zustand,
- Fig. 5a
- ein vergrößertes Detail gemäß Ausschnitt Va in Fig. 5
- Fig. 5b
- eine alternative für Fig. 5a
- Fig. 6
- ein weiteres Ausführungsbeispiel für Hakenprofile des Paneels gemäß Fig. 3 im verriegelten
Zustand,
- Fig. 7
- ein weiteres Ausführungsbeispiel für Hakenprofile des Paneels gemäß Fig. 3 im verriegelten
Zustand,
- Fig. 8
- ein weiteres Ausführungsbeispiel für Hakenprofile des Paneels gemäß Fig. 3 im verriegelten
Zustand,
- Fig. 8a
- ein vergrößertes Detail gemäß Ausschnitt VIIIa in Fig. 8
- Fig. 8b
- eine alternative für Fig. 8a
- Fig. 9
- ein weiteres Ausführungsbeispiel für Hakenprofile des Paneels gemäß Fig. 3 im verriegelten
Zustand,
[0055] Fig. 1 zeigt eine perspektivische fold-down-Methode zur Verriegelung von Paneelen
gemäß dem Stand der Technik. Dabei wird ein neues Paneel 1 schräg angewinkelt mit
einer Federprofilkante 2 voran an eine Nutprofilkante 3 eines liegenden Paneels 4
einer vorherigen Paneelreihe herangebracht. Anschließend wird das neue Paneel 1 in
die Ebene der montierten Paneele herabgeschwenkt, wobei in derselben Paneelreihe bereits
ein identisches Paneel 5 liegt. Durch die schwenkende Fügebewegung verriegeln Nut-
und Federprofilkante miteinander. Das neue Paneel 1 hat außerdem ein Paar Hakenprofile,
nämlich einen Aufnahmehaken (nicht dargestellt) sowie einen Arretierhaken 6. Während
der herabschwenkenden Fügebewegung wird der Arretierhaken 6 des neuen Paneels 1 scherenartig
in Richtung des komplementären Aufnahmehakens 7 des identischen Paneels 5 zu bewegt.
Dabei verhakt der Arretierhaken 6 mit dem Aufnahmehaken 7 und gleichzeitig mit der
Verriegelung von Nut- und Federprofilkante geht eine formschlüssige Verriegelung der
Hakenprofile vonstatten.
[0056] Gemäß Fig. 1 ist der Aufbau einer Fußbodenfläche angedeutet. Bei diesem Beispiel
wird ein neues Paneel stets fortlaufend nach links angelegt.
[0057] Fig. 2 zeigt ein zweites Beispiel für eine im Stand der Technik bekannte fold-down-Methode
zur Verriegelung von Paneelen. Sie unterscheidet sich von der Methode der Fig. 1 nur
dadurch, dass ein neues Paneel fortlaufend nach rechts angelegt werden muss, d.h.
die Paneelkanten, die den Aufnahmehaken beziehungsweise den Arretierhaken aufweisen,
sind gegenüber dem Beispiel von Fig. 1 vertauscht worden.
[0058] Nut- und Federprofile, die sich für eine formschlüssige Verriegeln mittels der fold-down-Methode
eignen, sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt, zum Beispiel aus der
WO 97/ 47834 A1 oder aus
WO 00/63510.
[0059] Fig. 3 stellt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Paneels 1 mit
einer Paneeloberseite 1a und einer Paneelunterseite 1b dar, wobei vereinfacht nur
ein Halteprofilpaar des Paneels dargestellt ist. Das hier gezeigte Halteprofilpaar
weist komplementäre Hakenprofile auf, nämlich einen Arretierhaken 6 (oben) und einen
Aufnahmehaken 7 (unten). Um die Funktionsweise zu erläutern kann man sich das Paneel
1 in zwei Teile durchtrennt vorstellten, so dass die beiden Hakenprofile (6 und 7)
des Paneels miteinander verhakt werden können. Hakenprofile identischer Paneele werden
selbstverständlich auf die gleiche Weise verriegelt.
[0060] Der Aufnahmehaken 6 hat einen zur Paneeloberseite 1a gerichteten Aufnahmerand 8 und
eine zur Paneeloberseite offene Aufnahmenut 9. Der Arretierhaken 7 ist mit einem zur
Paneelunterseite 1b gerichteten Arretierrand 10 und mit einer zur Paneelunterseite
1b offenen Arretiernut 11 versehen.
[0061] Eine Innenseite des Aufnahmerands 8 ist der Aufnahmenut 9 zugewandt und diese Innenseite
dient als untere Verriegelungsfläche 12. Dazu passend bildet der Arretierhaken 7 an
einer der Arretiernut 11 zugewandten Innenseite seines Arretierrands 10 eine obere
Verriegelungsfläche 13, welche mit der unteren Verriegelungsfläche 12 des Aufnahmerands
8 zusammenwirkt.
[0062] Es ist sowohl die untere Verriegelungsfläche 12 als auch die obere Verriegelungsfläche
13 jeweils gegenüber dem Lot L auf der Paneeloberseite um einen Winkel α geneigt.
Die Neigungen sind aneinander angeglichen, so dass die korrespondierenden Verriegelungsflächen
12 und 13 im verriegelten Zustand parallel zueinander ausgerichtet sind und sich berühren
können.
[0063] Hinzu kommt, dass die Neigung der unteren Verriegelungsfläche 12 so gewählt ist,
dass der Normalvektor N
12, der von der unteren Verriegelungsfläche 12 senkrecht nach außen gerichtet ist, die
Paneeloberseite 1a schneidet. Entsprechend umgekehrt ist der Normalvektor N
13 auf der oberen Verriegelungsfläche 13 senkrecht nach außen gerichtet, so dass dieser
Normalvektor N
13 die gegenüberliegende Paneelunterseite 1b schneidet. Allgemein gilt, dass die Paneeloberseite
1a und der Normalvektor N
12 einen Winkel einschließen, der ebenso groß ist, wie der oben erwähnte Winkel α (Wechselwinkel).
Das gleiche gilt für die Paneelunterseite, die mit dem Normalvektor N
13 einen gleich großen Winkel (Wechselwinkel) einschließt.
[0064] Mit einer Unterseite 10a des Arretierrands 10 sitzt der Arretierhaken 7 fest auf
einem Nutgrund 9a der Aufnahmenut 9 des Aufnahmehakens 6. Wenn im Bereich des Arretierrands
10 eine Last auf die Paneeloberseite 1a drückt, kann der Arretierrand 10 diese Last
tragen, weil seine Unterseite 10a auf dem Nutgrund 9a der Aufnahmenut 9 abgestützt
ist.
[0065] Eine weitere Funktion der Hakenprofile ist jene, einem Höhenversatz der verriegelten
Paneelkanten entgegenzuwirken. Zu diesem Zweck ist eine untere Verrastung 14 vorgesehen.
Diese umfasst am Aufnahmehaken 7 ein erstes Rastmittel in Form eines hervorstehenden
Rastvorsprungs 15. Der Rastvorsprung 15 ist an einer Außenseite 8a des Aufnahmerands
8 angeordnet. Dazu korrespondierend ist am Arretierhaken 7 ein zweites Rastmittel
in Form einer Rastvertiefung 16 vorgesehen. Die Rastvertiefung 16 ist an einer zurückversetzten
Nutflanke 11a der Arretiernut 11 angeordnet.
[0066] Am Aufnahmehaken 6 hat ein Teilstück 8b der Oberseite des Aufnahmerands 8 eine Neigung
abwärts, nämlich in Richtung der Außenseite 8a des Aufnahmerands fallend. Dazu passend
ist am Arretierhaken 7 ein Teilstück 11b des Nutgrunds der Arretiernut 11 in komplementärer
Weise angepasst an die Neigung des Teilstücks 8b der Oberseite des Aufnahmerands 8.
Im verriegelten Zustand sind die geneigten Teilstücke 8b und 11b von Aufnahmerandoberseite
und von Arretiernutgrund zueinander parallel ausgerichtet.
[0067] Außerdem ist am Aufnahmehaken 6 ein Übergang von der Oberseite 8b des Aufnahmerands
8 zur unteren Verriegelungsfläche 12 vorgesehen. Der Übergang ist als Krümmung 17
ausgebildet. Die Krümmung 17 ist im vorliegenden Beispiel ein Radius. Ebenfalls ist
am Arretierhaken 7 ein Übergang mit einer Krümmung 18 zwischen dem Teilstück 11b des
Nutgrunds der Arretiernut 11 und der oberen Verriegelungsfläche 13 vorgesehen. Die
Krümmung 17 am Aufnahmerand bietet einen Kantenschutz sowie eine Führungsfläche. Der
Kantenschutz ist stärker als die schützende Wirkung eine Phase welche die gleichen
Breite und Höhe aufweist, wie die Krümmung 17. Die Krümmung 18 bildet eine Kehle.
Sie hat im vorliegenden Beispiel einen Radius und dient der Stabilität im Übergangsbereich
von der oberen Verriegelungsfläche 13 zum Nutgrund der Arretiernut 11.
[0068] Gemäß Fig. 4 sind die Hakenprofile aus Fig. 3 im verriegelten Zustand gezeigt. Der
Rastvorsprung 15 des Aufnahmehakens 6, der an der Außenseite 8a des Aufnahmerands
8 angeordnet ist, greift formschlüssig in die Rastvertiefung 16, die an der zurückversetzten
Nutflanke 11a der Arretiernut 11 angeordnet ist. Die untere Verrastung 14 wirkt einem
Höhenversatz der beiden Paneeloberseiten 1a entgegen, d.h. einem Auseinanderbewegen
der Paneelkanten senkrecht zur Paneeloberfläche wird entgegengewirkt. An der Paneeloberfläche
1a bildet sich auch in horizontaler Richtung eine geschlossene Fuge F. An dieser Fuge
ist eine Außenseite 10b des Arretierrands 10 in Berührung mit einer zurückversetzten
Nutflanke 9b der Aufnahmenut 9.
[0069] Zwischen dem geneigtem Teilstück 11b des Nutgrund der Arretiernut und dem geneigten
Teilstück 8b der Oberseite des Aufnahmerands 8 ist ein Spalt 19 vorhanden. Dieser
begünstigt es, an der Fuge F der Paneeloberseite 1a einen Höhenversatz zu vermeiden.
Außerdem gewährt der Spalt 19 eine gewisse Nachgiebigkeit des Arretierhakens 7. Er
hat eine Stelle mit seiner geringsten Dicke, die sich dort befindet, wo die Arretiernut
11 am tiefsten ist. Die hierdurch gewonnene Nachgiebigkeit kann genutzt werden, weil
der Spalt 19 Platz schafft, in den hinein eine Verformung stattfinden kann.
[0070] Fig. 4a zeigt ein Detail, welches einen Ausschnitt vergrö-βert, der in Fig. 4 mit
IVa vermerkt ist. In Fig. 4a ist der Rastvorsprung 15 am Aufnahmehaken 6 vorgesehen,
nämlich an der Außenseite 8a des Aufnahmerands 8. Die Rastvertiefung ist am Arretierhaken
7 vorgesehen und dort an einer zurückversetzten Nutflanke 11a der Arretiernut 11.
[0071] Bei einer Alternative, welche im Ausschnitt gemäß Fig. 4b gezeigt ist, sind die Positionen
von Rastvertiefung und Rastvorsprung vertauscht. Hier ist eine Rastvertiefung 15a
am Aufnahmehaken 6 angeordnet und zwar an der Außenseite 8a des Aufnahmerands 8. Ein
Rastvorsprung 16a ist dann am Arretierhaken 7 vorgesehen, nämlich an dessen zurückversetzter
Nutflanke 11a der Arretiernut 11 vorgesehen.
[0072] Ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein Paneel mit besonderen Hakenprofilen schlägt
Fig. 5 vor. Dieses geht vom Ausführungsbeispiel der Figuren 3 und 4 aus. Von diesem
unterscheidet es sich durch eine zusätzliche obere Verrastung 20. Die obere Verrastung
20 weist am Arretierhaken 7 ein erstes Rastmittel in Form eines Rastvorsprungs 21
auf, welches an der Außenseite 10b des Arretierrands 10 angeordnet ist. Es wirkt zusammen
mit einem dazu korrespondierenden zweiten Rastmittel am Aufnahmehaken 6, das an der
zurückversetzten Nutflanke 9b der Aufnahmenut 9 vorgesehen ist. Das zweite Rastmittel
bildet eine Rastvertiefung 22, wie am besten in dem Ausschnitt gemäß Fig. 5a zu erkennen
ist. Fig. 5a vergrößert das Detail, das in Fig. 5 mit Va bezeichnet ist.
[0073] Bei einer Alternative, die im Ausschnitt gemäß Fig. 5b gezeigt ist, sind die Positionen
von Rastvertiefung und Rastvorsprung vertauscht. Hier ist eine Rastvertiefung 21a
am Arretierhaken, nämlich an der Außenseite des Arretierrands 10 angeordnet. Ein Rastvorsprung
22a ist am Aufnahmehaken vorgesehen und zwar an der zurückversetzten Nutflanke 9b
der Aufnahmenut 9.
[0074] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 6 zeigt Hakenprofile, die ausgehend von den Figuren
3 und 4 eine Änderung aufweisen und zwar ist im gezeigten verriegelten Zustand der
Hakenprofile ein Freiraum 23 gebildet, der sich zwischen dem Nutgrund 9a der Aufnahmenut
9 des Aufnahmehakens 6 und einer Unterseite 10a des Arretierrands 10 des Arretierhakens
7 erstreckt. Der Freiraum 23 reicht bis an die Außenseite 10b des Arretierrands 10
heran beziehungsweise bis an die zurückversetzte Nutflanke 9b der Aufnahmenut 9 heran.
Der Freiraum 23 kann Schmutzpartikel oder andere lose Partikel aufnehmen. Bei Paneelen
aus Holzwerkstoffen können sich beispielsweise Partikel von der Paneelkante ablösen.
Abgelöste sollen nicht zwischen die Fügeflächen der Hakenprofile gelangen und sich
dort festsetzen, weil sie andernfalls eine positionsrichtige Verriegelung der Hakenprofile
behindern. Zwischen der Unterseite 10a des Arretierrands 10 und dem Nutgrund 9a der
Aufnahmenut 9 ist der in Fig. 6 vorgeschlagene Freiraum 23 spaltförmig ausgebildet.
Der spaltförmige Freiraum 23 wird zum Nutgrund 9a hin weiter und schafft auf diese
Weise den gewünschten Platz zur Aufnahme unerwünschter Partikel.
[0075] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 7 zeigt Hakenprofile, die ebenfalls ausgehend von
den Figuren 3 und 4 eine Änderung aufweisen und zwar so, dass wiederum im verriegelten
Zustand der Hakenprofile ein Freiraum 24 ausgebildet ist, der sich zwischen dem Nutgrund
9a der Aufnahmenut 9 des Aufnahmehakens 6 und einer Unterseite 10a des Arretierrands
10 des Arretierhakens 7 erstreckt. Der Freiraum 24 reicht bis an die untere Verriegelungsfläche
12 des Aufnahmehakens 6 beziehungsweise bis an die obere Verriegelungsfläche 13 des
Arretierhakens 7 heran. Um den Freiraum 24 zu schaffen, ist die Unterseite 10a des
Arretierrands 10 mit einem flachen Absatz 24a versehen, der von der Unterseite 10a
des Arretierrands 10 zurücksteht. Der Freiraum 24 kann gleichfalls Schmutzpartikel
oder andere lose Partikel aufnehmen und bei Paneelen aus Holzwerkstoffen etwaige abgelöste
Holzpartikel aufnehmen, die sonst zwischen den Fügeflächen der Hakenprofile festsetzen
und eine positionsrichtige Verriegelung der Hakenprofile behindern würden. Der verbleibende
Bereich der Unterseite 10a ist im verriegelten Zustand mit dem Nutgrund 9a der Aufnahmenut
9 in Kontakt und dadurch abgestützt.
[0076] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 8 zeigt ebenfalls Hakenprofile, die von den Figuren
3 und 4 ausgehen. Gegenüber diesen Figuren ist nur die untere Verrastung 14 modifiziert
worden. Gemäß Fig. 8 steht der Rastvorsprung 15 des Aufnahmehakens6 weiter von der
Außenseite 8a des Aufnahmerands 8 hervor als in Fig. 4. Die Tiefe der Rastvertiefung
16 ist gegenüber Fig. 4 unverändert. Dadurch entsteht eine Lücke 25 zwischen der Außenseite
8a und der zurückversetzten Nutflanke 11a der Arretiernut 11 des Arretierhakens 7.
Die Lücke 25 verbessert die Einrastbarkeit der unteren Verrastung 14.
[0077] In Fig. 8a ist die untere Verrastung 14 als Ausschnitt vergrößert. Eine Alternative
zu Fig. 8a zeigt der Ausschnitt gemäß Fig. 8b. Danach ist die Position von Rastvertiefung
und Rastvorsprung vertauscht. Eine Rastvertiefung 15a ist nun am Aufnahmehaken 6 und
zwar an der Außenseite 8a des Aufnahmerands 8 angeordnet. Ein Rastvorsprung 16a ist
dafür am Arretierhaken 7 an dessen zurückversetzter Nutflanke 11a der Arretiernut
11 vorgesehen.
[0078] Ein weiteres Ausführungsbeispiel für Hakenprofile des Paneels ist in Fig. 9 dargestellt.
Auch dieses basiert auf den Figuren 3 und 4 und integriert darüber hinaus alle Änderungen,
die in den Beispielen von Fig. 5, Fig. 6, Fig. 7 und Fig. 8 vorgeschlagen wurden.
Bezugszeichenliste
[0079]
- 1
- neues Paneel
- 1a
- Paneeloberseite
- 1b
- Paneelunterseite
- 2
- Federprofilkante
- 3
- Nutprofilkante
- 4
- liegendes Paneel vorherige Reihe
- 5
- Paneel derselben Paneelreihe
- 6
- Aufnahmehaken
- 7
- Arretierhaken
- 8
- Aufnahmerand
- 8a
- Außenseite
- 8b
- Teilstück Oberseite
- 9
- Aufnahmenut
- 9a
- Nutgrund
- 9b
- zurückversetzte Nutflanke
- 10
- Arretierrand
- 10a
- Unterseite
- 10b
- Außenseite
- 11
- Arretiernut
- 11a
- zurückversetzte Nutflanke
- 11b
- Teilstück Nutgrund
- 12
- untere Verriegelungsfläche
- 13
- obere Verriegelungsfläche
- 14
- untere Verrastung
- 15
- Rastvorsprung
- 15a
- Rastvertiefung
- 16
- Rastvertiefung
- 16a
- Rastvorsprung
- 17
- Krümmung
- 18
- Krümmung
- 19
- Spalt
- 20
- obere Verrastung
- 21
- Rastvorsprung
- 21a
- Rastvertiefung
- 22
- Rastvertiefung
- 22a
- Rastvorsprung
- 23
- Freiraum
- 24
- Freiraum
- 25
- Lücke
- α
- Winkel
- F
- Fuge
1. Paneel (1, 4, 5) umfassend eine Paneeloberseite (1a) und eine Paneelunterseite (1b)
sowie wenigstens vier Paneelkanten, die sich paarweise gegenüberliegen, mit an den
Paneelkanten paarweise vorgesehenen komplementären Halteprofilen, die derart zueinanderpassen,
dass gleichartige Paneele aneinander befestigbar sind, wobei eines der Halteprofilpaare
miteinem Nutprofil und einem Federprofil versehen ist, wobei das Nutprofil und das
Federprofil van gleichartigen Paneelen mittels einer schwenkenden Fugebewegung miteinander
verriegelt werden können, wobei wenigstens eines der Halteprofilpaare mit Hakenprofilen
versehen ist, nämlich an einer Paneelkante mit einem Aufnahmehaken (6) und an der
gegenüberliegenden Paneelkante mit einem Arretierhaken (7), wobei der Aufnahmehaken
(6) einen zur Paneeloberseite (1a) gerichteten Aufnahmerand (8) und eine zur Paneeloberseite
offene Aufnahmenut (9) hat und der Arretierhaken (7) mit einem zur Paneelunterseite
(1b) gerichteten Arretierrand (10) und mit einer zur Paneelunterseite (1b) offenen
Arretiernut (11) versehen ist, wobei der Aufnahmerand (8) eine Innenseite aufweist,
die der Aufnahmenut (9) zugewandt ist, und diese Innenseite als untere Verriegelungsfläche
(12) dient, und dazu passend der Arretierrand (10) eine Innenseite hat, welche der
Arretiernut (11) zugewandt ist, und diese Innenseite als korrespondierende obere Verriegelungsfläche
(13) dient, mit der Maßgabe, dass sowohl die untere Verriegelungsfläche (12) als auch
die obere Verriegelungsfläche (13) jeweils gegenüber dem Lot (L) auf der Paneeloberseite
(1a) derart geneigt ist, dass sie im verriegelten Zustand zueinander parallel ausgerichtet
sind und sich berühren können, wobei die Neigung der Verriegelungsflächen (12, 13)
so gewählt ist, dass der Normalvektor (N12) auf der unteren Verriegelungsfläche (12) die Paneeloberseite (1a) schneidet und
der Normalvektor (N13) auf der oberen Verriegelungsfläche (13) die Paneelunterseite (1b) schneidet, wobei
(i) eine untere Verrastung (14) vorgesehen ist, welche ein erstes Rastmittel (15,
15a) umfasst, das an einer Außenseite (8a) des Aufnahmerands (8) angeordnet ist, und
die untere Verrastung (14) ein dazu korrespondierendes zweites Rastmittel (16, 16a)
umfasst, welches an einer zurückversetzten Nutflanke (11a) der Arretiernut (11) angeordnet
ist und/oder (ii) eine obere Verrastung (20) vorgesehen ist, die an einer Außenseite
(10b) des Arretierrands (10) ein erstes Rastmittel (21,21a) aufweist, und an einer
zurückversetzten Nutflanke (9b) der Aufnahmenut (9) ein dazu korrespondierendes zweites
Rastmittel (22, 22a) vorgesehen ist, wobei entweder das erste Rastmittel der oberen
Verrastung (20) einen Rastvorsprung (21) aufweist, und dass das zweite Rastmittel
der oberen Verrastung (20) eine dazu passende Rastvertiefung (21a) aufweist oder das
erste Rastmittel der oberen Verrastung (20) eine Rastvertiefung (21a) aufweist, und
dass das zweite Rastmittel der oberen Verrastung (20) einen dazu passenden Rastvorsprung
(22a) aufweist.
2. Paneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Rastmittel der unteren Verrastung (14) einen Rastvorsprung (15) aufweist,
und dass das zweite Rastmittel der unteren Verrastung (14) eine dazu passende Rastvertiefung
(16) aufweist.
3. Paneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Rastmittel der unteren Verrastung (14) eine Rastvertiefung (15a) aufweist,
und dass das zweite Rastmittel der unteren Verrastung (14) einen dazu passenden Rastvorsprung
(16a) aufweist.
4. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teilstück (8b) der Oberseite des Aufnahmerands (8) in Richtung der
Außenseite (8a) des Aufnahmerands (8) abwärts geneigt verläuft, wobei zumindest ein
Teilstück (11b) des Nutgrunds der Arretiernut (11) in komplementärer Weise angepasst
ist an die Neigung des Teilstücks (8b) der Oberseite des Aufnahmerands (8)..
5. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Aufnahmehaken (6) ein Übergang von der Ober-seite des Aufnahmerands (8) in die
untere Verriegelungsfläche (12) vorgesehen ist, wobei dieser Übergang als Krümmung
(17) ausgebildet ist, und wobei zwischen dem Teilstück (llb) des Nutgrunds und der
oberen Verriegelungsfläche (13) ein Übergang vorgesehen ist, wobei dieser Übergang
eine Krümmung (18) ist, die eine Kehle bildet..
6. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Freiraum (23, 24) zwischen der Unterseite (10a) des Arretierrands
(10) und dem Nutgrund (9a) der Aufnahmenut (9) vorgesehen ist.
7. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im verriegelten Zustand eine Lücke zwischen Außenseite (8a) des Aufnahmerands (8)
und Nutflanke (11a) der Arretiernut (11) vorgesehen ist.
8. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite (10a) des Arretierrands (10) im verriegelten Zustand zumindest bereichsweise
den Nutgrund (9a) der Aufnahmenut (9) berührt.
9. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmerand einen Übergang zur Innenseite der Aufnahmenut (9) aufweist, und
dass der Übergang mit einer Krümmung (17) versehen ist.
10. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem geneigtem Teilstück (11b) des Nutgrund der Arretiernut (11) und dem
geneigten Teilstück (8b) der Oberseite des Aufnahmerands (8) ein Spalt (19) vorhanden
ist.
11. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennziechnet, dass der Arretierhaken
(7) eine Stelle mit der geringsten Dicke dort hat, wo die Arretiernut (11) am tiefsten
ist.
12. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennziechnet, dass der Freiraum
(23) spaltförmige ist und zum Nutgrund (9a) hin weiter wird.
13. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Rastmittel (15) vom geneigten Teilstück (8b) der Oberseite des Aufnahmerands
(8) beabstandet ist.
14. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass, im gekoppelten Zustand der Paneele, sind das erste Rastmittel (15, 15a)und das zweite
Rastmittel (16, 16a) der unteren Verrastung (14) teilweise in Kontakt miteinander.
15. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass, das Paneel ein Rumpf umfasst, wobei der Rumpf recyceltem Kunststoff, insbesonderes,
recycletem thermoplastischen Kunststoff umfasst.