Technisches Gebiet
[0001] Die gegenständliche Erfindung betrifft eine elektronische Schließeinheit zum Sperren
einer Tür. Dazu weißt die elektronische Schließeinheit zumindest einen Knauf mit Identifikationsfunktion
auf, welcher an einer Führungswelle angebracht ist. Die Führungswelle ist mit einem
freien Ende in einen axial durchgehenden Hohlraum eines Zylinderprofils eingebracht.
Nach einer erfolgreichen Identifikation wirkt die Führungswelle mit einem Schließmechanismus
der Schließeinheit zusammen und ermöglicht durch eine Drehbewegung des zumindest einen
Knaufs mit Identifikationsfunktion ein Sperren der Schließeinheit bzw. der Tür.
Stand der Technik
[0002] Heutzutage werden immer noch häufig mechanische Schließeinheiten bzw. Schließzylinder
verwendet, um Türen von Gebäuden, Wohnungen, Räumen, etc. auf- und zuzusperren. Derartige
Schließzylinder weisen üblicherweise ein Zylindergehäuse bzw. Zylinderprofil und darin
einen Zylinderkern auf, welcher mit einem passenden Schlüssel im Gehäuse gedreht werden
kann. Dadurch kann ein meist in etwa in der Mitte des Zylinderprofils angeordneter
Schließmechanismus (z.B. einer relativ zum Zylinderprofil drehbar angeordneten Schließnase
oder Mitnehmer) bewegt werden, um eine Tür zu sperren (d.h. auf- oder zuzusperren).
Dabei sind beispielsweise zum Sperren von Türen bei Wohnungen, Häusern, etc. sogenannte
Doppelzylinder, welche sich mit dem passenden Schlüssel beidseitig sperren lassen,
am weitesten verbreitet. Alternativ gibt es je nach Anwendungsbereich und Einsatz
unterschiedlich ausgestaltete, mechanische Schließzylinder-wie z.B. Zylinder, welche
nur von einer Seite mittels eines passenden Schlüssels sperrbar sind und auf der anderen
Seite einen Knauf aufweisen, welche drehfest mit dem Schließmechanismus verbunden
ist und durch dessen Drehbewegung die Tür auf- bzw. zugesperrt werden kann.
[0003] Doch immer öfter kommen anstatt der bekannten mechanischen Schließeinheiten auch
elektronische Schließeinheiten bzw. Schließzylinder zum Einsatz. Derartigen Schließeinheiten
können meist schlüssellos durch eine Identifikation zutrittsberechtigter Personen
gesperrt werden. Für die Identifikation von zutrittsberechtigten Personen können beispielsweise
Zahlencodes, einprogrammierter Fingerabdrücke oder andere biometrischen Daten, RFID-Karten
oder Chips verwendet werden. Üblicherweise weisen derartige Schließeinheiten daher
eine Identifikationsfunktion auf, durch welche eingegebene Identifikationsdaten (z.B.
Zahlencode, Fingerabdruck) bzw. in Reichweite der Schließeinheit gebrachte RFID-Karten
oder Chips ausgewertet werden. Abhängig vom Resultat der Identifikation wird dann
die Schließeinheit so angesteuert, dass ein Sperren (d.h. ein Auf- oder Zusperren)
der Tür bzw. des Schlosses ermöglicht wird oder nicht.
[0004] Dazu kann die Schließeinheit z.B. zumindest einen Knauf mit Identifikationsfunktion
aufweisen, welcher die Auswertung der eingegebenen Identifikationsdaten und/oder von
RFID-Karten bzw. Chips übernimmt. Dieser Knauf kann beispielsweise an einer Türaußenseite
angebracht sein. An einer Türinnenseite ist häufig ein Knauf ohne Identifikationsfunktion
vorgesehen, mit welchem der Schließmechanismus (z.B. einer relativ zum Zylinderprofil
drehbar angeordneten Schließnase oder Mitnehmer) fest - meist drehfest - verbunden
oder gekoppelt ist. Dadurch kann durch Betätigen bzw. Drehen des türinnenseitigen
Knaufs die Schließeinheit bzw. die Tür einfach ohne Identifikation auf- bzw. zugesperrt
werden. Alternativ kann auch an der Türinnenseite ein Knauf mit Identifikationsfunktion
angebracht sein, sodass das ebenfalls eine Identifikation zum Sperren notwendig ist.
[0005] Weiterhin ist der zumindest eine Knauf mit Identifikationsfunktion der Schließeinheit
an einer Führungswelle angebracht, welche - quasi als Zylinderkern - in einen axial
durchgehenden Hohlraum eines Zylinderprofils der Schließeinheit angeordnet ist. Die
Führungswelle ist beispielsweise durch Betätigen bzw. Drehen des Knaufs drehbar und
wirkt nach der erfolgreichen Identifikation einer zutrittsberechtigten Person mit
dem Schließmechanismus der Schließeinheit (z.B. einer relativ zum Zylinderprofil drehbar
angeordneten Schließnase oder Mitnehmer) zusammen. D.h., durch entsprechende Ansteuerung
- beispielsweise über eine Steuereinheit im Knauf mit Identifikationsfunktion - wird
die Führungswelle z.B. mechanisch oder elektro-magnetisch mit dem Schließmechanismus
gekoppelt und kann mit diesem zusammenwirken. Das Zusammenwirken von Führungswelle
und Schließmechanismus bewirkt, dass durch eine Drehbewegung des Knaufs mit Identifikationsfunktion
der Schließeinheit bzw. der Tür auf- oder zugesperrt wird.
[0006] Bei nicht erfolgreicher Identifikation unterbleibt die Ansteuerung der Schließeinheit.
Die Führungswelle wirkt dann nicht mit dem Schließmechanismus zusammen - es unterbleibt
beispielsweise die mechanische, elektromagnetische, etc. Kopplung zwischen Führungswelle
und Schließmechanismus. Ein Sperren der Schließeinheit bzw. der Tür ist dann nicht
möglich. Bei Betätigen des Knaufs kann dieser z.B. frei durchdrehen, d.h. der Knauf
kann "ohne Widerstand" um 360° gedreht werden, ohne dass ein Sperren der Schließeinheit
erfolgt. Alternativ kann eine Bewegung des Knaufs ohne vorherige, erfolgreiche Identifikation
auch blockiert sein und eine Freigabe des Knaufs erst bei erfolgreicher Identifikation
erfolgen.
[0007] Allerdings weisen derartige elektronische Schließeinheiten den Nachteil auf, dass
für jeden Sperrvorgang - d.h. sowohl für ein Aufsperren bzw. Entriegeln der Tür als
auch für ein Versperren bzw. Verriegeln der Tür - eine Identifikation notwendig ist.
Da insbesondere vorgesehen sein kann, dass das Zusammenwirken von Führungswelle und
Schließmechanismus nach erfolgreicher Identifikation nur für einen kurze Zeit, z.B.
einige Sekunden, aktivierbar ist, kann beispielsweise für einen Sperrvorgang gegebenenfalls
auch eine mehrmalige Identifikation notwendig sein.
[0008] Weiterhin weisen derartige elektronische Schließeinheiten nicht selten auch den Nachteil
auf, dass für eine Montage nur ein an der Türinnenseite angeordnete Knauf - meist
ein Knauf ohne Identifikationsfunktion - entfernt werden kann. Der bei eingebauter
Schließeinheit türaußenseitig befindliche Knauf - meist der zumindest einen Knauf
mit Identifikationsfunktion der Schließfunktion - ist üblicherweise aus Sicherheitsgründen
fix mit der Führungswelle und diese derart im Zylinderprofil angeordnet, dass maximal
ein Einpassen an eine z.B. Tür- bzw. Schlossdicke möglich ist. D.h. die elektronische
Schließeinheit kann beispielsweise nur von der Außenseite der Tür in Richtung der
Innenseite der Tür in das Türschloss eingebracht werden, um danach mittels einer sogenannten
Zentrierschraub in der Tür und durch den an der Türinnenseite anzubringenden Knauf
befestigt zu werden. Diese Einschränkung bei der Montage vor allem bei Türen mit Schutzbeschlägen,
welche Zylinder und Türschloss insbesondere vor mechanischer Manipulation schützen
sollen, zu Problemen.
Darstellung der Erfindung
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine elektronische Schließeinheit
anzugeben, welche auch ohne vorherige Identifikation auf einfache und sichere Weise
ein Zusperren bzw. Verriegeln der Tür ermöglicht und welche einfach und effizient
montierbar ist.
[0010] Diese Aufgabe wird durch eine elektronische Schließeinheit gemäß dem unabhängigen
Anspruch gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind in
den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0011] Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der Aufgabe durch eine elektronische Schließeinheit
zum Sperren einer Tür eingangs angegebener Art, bei welcher in der Führungswelle ein
Betätigungselement und ein Koppelelement angeordnet sind, wobei das Betätigungselement
relativ zur Führungswelle bewegbar ist und das Koppelelement in einer Ausgangsposition
hält. In der Ausgangsposition ragt ein Teilbereich des Koppelelements in radialer
Richtung durch einen Auslass in der Führungswelle. Der durch den Auslass ragende Teilbereich
des Koppelelements ist derart ausgestaltet, dass dieser mit Einkerbungen, welche an
einer Innenseite des Schließmechanismus der Schließeinheit angebracht sind, derart
zusammenwirkt, dass bei einer Drehbewegung des zumindest einen Knaufs mit Identifikationsfunktion
ohne vorherige Identifikation in eine Sperrrichtung der durch den Auslass ragende
Teilbereich des Koppelelements in einer der Einkerbungen einrastet und dadurch der
Schließmechanismus der Schließeinheit mitbewegt wird, und dass bei einer Drehbewegung
des zumindest einen Knaufs mit Identifikationsfunktion ohne vorherige Identifikation
in eine Entsperrrichtung kein Einrasten des durch den Auslass ragenden Teilbereichs
des Koppelelements in einer der Einkerbungen erfolgt.
[0012] Der Hauptaspekt der vorgeschlagenen Lösung besteht darin, dass ohne vorherige Identifikation
am Knauf mit Identifikationsfunktion zwar immer ein Zusperren bzw. Verriegeln bei
Drehen des Knaufs in Sperrrichtung möglich ist, aber ein nicht authentifiziertes Aufsperren
bzw. Entriegeln der Tür bei Drehen des Knaufs in Entsperrrichtung verhindert wird.
D.h. es kann immer ohne Identifizierung zugesperrt werden, was für z.B. eine berechtigte
Person eine Zeitersparnis und Erleichterung darstellt, da z.B. bei Verlassen eines
Hauses, einer Wohnung, etc. der Knauf mit Identifikationsfunktion, welcher meist an
der Türaußenseite angebracht ist, nur in die Sperrrichtung gedreht werden muss, um
die Tür zu verriegeln. Wird der Knauf mit Identifikationsfunktion ohne vorherige Identifikation
in die Entsperrrichtung gedreht, so erfolgt kein Einrasten des durch den Auslass ragenden
Teilbereich des Koppelelements in einer der Einkerbungen - d.h. der Knauf dreht bei
einer Bewegung in Entsperrrichtung durch, wodurch ein Aufsperren bzw. ein Entriegeln
der Tür unterbunden wird, wodurch insbesondere ein unberechtigtes Aufsperren verhindert
wird. Erst bei erfolgreicher Durchführung der Identifikation am Knauf mit Identifikationsfunktion
erfolgt eine Koppelung der Führungswelle mit dem Schließmechanismus derart, dass eine
Drehbewegung des Knaufs in die Entsperrrichtung ein Aufsperren bzw. ein Entriegeln
der Tür ermöglicht.
[0013] Dabei ist es von Vorteil, wenn das Koppelelement durch eine Betätigung des Betätigungselements
nach einer erfolgreichen Identifikation von der Ausgangsposition in eine weitere Position
verschiebbar ist. In der weiteren Position ist der Teilbereich des Koppelelements,
welcher in der Ausgangsposition durch den Auslass in der Führungswelle ragt, in die
Führungswelle zurückgezogen und es ragt ein weiterer Teilbereich des Koppelelements
durch einen weiteren Auslass in der Führungswelle in radialer Richtung aus der Führungswelle.
Alternativ können anstatt eines Koppelelements auch zwei Koppelelement in der Führungswelle
angebracht sein, dann ragt in der weiteren Position ein Teilbereich des zweiten Koppelelements
in radialer Richtung aus der Führungswelle, wobei das zweite Koppelelement ebenfalls
durch das Betätigungselement verschiebbar ist. Der aus der Führungswelle ragende,
weitere Teilbereich des Koppelelements bzw. der Teilbereich des zweiten Koppelelements,
welcher aus der Führungswelle ragt, ist derart ausgestaltet, dass der weitere Teilbereich
des Koppelelements bzw. der Teilbereich des zweiten Koppelelements mit den an der
Innenseite des Schließmechanismus der Schließeinheit angebrachten Einkerbungen derart
zusammenwirkt, dass bei einer Drehbewegung des zumindest einen Knaufs mit Identifikationsfunktion
in die Entsperrrichtung der weitere Teilbereich des Koppelelements oder der Teilbereich
des zweiten Koppelelements in ein der Einkerbungen einrastet und der Schließmechanismus
mitbewegt wird, und dass bei einer Drehbewegung des zumindest einen Knaufs mit Identifikationsfunktion
in die Sperrrichtung kein Einrasten des weiteren Teilbereichs des Koppelelements oder
des Teilbereichs des zweiten Koppelelements in einer der Einkerbungen erfolgt. Das
bedeutet, nach einer erfolgreichen Identifikation wird durch das Betätigungselement
das Koppelelement bzw. die beiden Koppelelemente derart bewegt, dass nun der weitere
Teilbereich des Koppelelements bzw. der Teilbereich des zweiten Koppelelements durch
den weiteren Auslass in der Führungswelle ragt, durch welchen eine Koppelung zwischen
Führungswelle und Schließmechanismus derart erfolgt, dass bei Drehen des Knaufs mit
Identifikationsfunktion in Entsperrrichtung aufgesperrt bzw. die Tür entriegelt wird.
Eine Drehung des Knaufs in Sperrrichtung bewirkt - mangels Koppelung zwischen Führungswelle
und Schließmechanismus - ein "Durchdrehen".
[0014] Weiterhin ist es dabei günstig, wenn das Koppelelement aufgrund zumindest eines vorgebbaren
Ereignisses (z.B. Öffnen und darauffolgendes Schließen der Tür, etc.) oder nach Ablauf
einer vorgebbaren Zeitdauer durch Betätigen des Betätigungselements von der weiteren
Position in die Ausgangsposition zurückversetzbar ist. Für den Fall, dass anstatt
eines Koppelelements zwei Koppelelemente vorgesehen sind, werden diese durch das zumindest
eine vorgebbare Ereignis oder nach Ablauf einer vorgebbaren Zeitdauer durch Betätigen
des Betätigungselements wieder in die jeweilige Ausgangsposition zurückversetzt. D.h.
durch das Zurückversetzen in die Ausgangsposition ragt nun wieder der Teilbereich
des Koppelelements durch den Auslass in der Führungswelle, durch welchen die Führungswelle
mit dem Schließmechanismus derart gekoppelt ist, dass durch Drehen des Knaufs mit
Identifikationsfunktion nur mehr ein Zusperren bzw. Verriegeln der Tür möglich ist.
[0015] Es ist auch vorteilhaft, wenn mittels einer Anwendung türspezifisch festlegbar ist,
welche der möglichen Drehrichtungen des zumindest einen Knaufs mit Identifikationsfunktion
die Sperrrichtung und welche der möglichen Drehrichtungen des zumindest einen Knaufs
mit Identifikationsfunktion die Entsperrrichtung ist. Üblicherweise ergibt sich eine
Öffnungsrichtung einer Tür aus einer Anschlagsseite. Die Anschlagsseite einer Tür
ist jene Seite der Tür, an welcher sich die Bänder (= eine bewegliche Verbindung zwischen
Türblatt zu Türrahmen bzw. -zarge) befestigt und gegebenenfalls auch sichtbar sind.
Je nach Anschlagsseite ergeben sich dann nach rechts oder links öffnende Türen, wobei
die Begriffe links öffnende Tür und rechts öffnende Tür z.B. in Deutschland durch
eine entsprechende DIN-Norm (DIN 107) bzw. in Österreich durch eine entsprechende
ÖNORM (ÖNORM B 5328) bzw. durch die Norm EN 12519 geregelt sind. Entsprechend der
jeweiligen Öffnungsrichtung der Tür, in welcher die Schließeinheit eingebaut wird,
kann dann z.B. bei der Montage der Schließeinheit auch festgelegt werden, ob z.B.
eine erste Drehrichtung des Knaufs mit Identifikationsfunktion die Sperrrichtung und
eine zweite Drehrichtung des Knaufs mit Identifikationsfunktion die Entsperrrichtung
ist oder umgekehrt.
[0016] Zweckmäßigerweise ist zumindest der eine Teilbereich des Koppelelements, welcher
in der Ausgangsposition durch den Auslass aus der Führungswelle ragt, keilförmig ausgestaltet.
Dadurch wird auf einfache Weise ein Einkoppeln in eine der Einkerbungen, welche an
der Innenseite des Schließmechanismus vorgesehen sind, beim Drehen in Sperrrichtung
ermöglicht, und ein Durchdrehen beim Drehen in Entsperrrichtung. Weiterhin ist es
auch günstig, wenn der weitere Teilbereich des Koppelelements bzw. der Teilbereich
des zweiten Koppelelements, welcher in der weiteren Position durch den weiteren Auslass
aus der Führungswelle ragt, ebenfalls keilförmig ausgestaltet sind.
[0017] Eine bevorzugte Ausgestaltung des elektronischen Schließelements sieht vor, dass
das Betätigungselement als Drehstift ausgestaltet ist, an dessen freiem Ende ein Federstift
exzentrisch angeordnet ist, wobei das Koppelelement einen Schlitz aufweist, in welchen
ein freies Ende des Federstifts eingreift. Dadurch kann das Koppelelement auf einfache
Weise - z.B. durch eine Drehbewegung des Drehstifts - von der Ausgangsposition in
die weitere Position bzw. von der weiteren Position wieder in die Ausgangsposition
bewegt werden.
[0018] Idealerweise ist der zumindest eine Knauf mit Identifikationsfunktion dazu eingerichtet
ist, das Betätigungselement mittels einer Antriebseinheit zu bewegen. Damit kann sehr
einfach und effizient das Betätigungselement bei einer erfolgreichen Identifikation
betätigt werden, um das Koppelelement von der Ausgangsposition in die weitere Position
zu verschieben. Dadurch wird idealerweise die Schließeinheit von "Zusperren" auf "Aufsperren"
umgeschaltet. Weiterhin kann damit sehr einfach bei Eintritt von zumindest einem vorgegebenen
Ereignis (z.B. Öffnen der Tür, etc.) oder bei Ablauf einer vorgegebenen Zeitdauer
das Betätigungselement entsprechend angesteuert und betätigt werden, um das Koppelelement
wieder in die Ausgangsposition zurückzuversetzen, sodass nur mehr ein Zusperren bzw.
Verriegeln der Tür möglich ist.
[0019] Eine weitere, zweckmäßige Ausgestaltung des elektronischen Schließelements sieht
vor, dass im Zylinderprofil des Schließelements über ein Federelement federnd gelagert
ein Sperrstift angeordnet ist. Dabei drückt eine Federwirkung des Federelements den
Sperrstift in den axial durchgehenden Hohlraum des Zylinderprofils. Weiterhin sind
am Umfang der Führungswelle Umfangsperrnuten vorgesehen, wobei bei Einbringen der
Führungswelle (z.B. beim Montieren der Schließeinheit) in den Hohlraum des Zylinderprofils
der Sperrstift in einer der Umfangsperrnuten einrastet. Damit kann die Schließeinheit
auf einfache Weise in beliebigen Türen (z.B. bei vorhandenem Sicherheitsbeschlag)
und auf beliebige Weise - d.h. von einer Innen- oder Außenseite der Tür - montiert
werden. Die Führungswelle, an welcher der zumindest eine Knauf mit Identifikationsfunktion
angebracht ist, wird bei der Montage in den Hohlraum des Zylinderprofils geschoben
und durch das Einrasten des Sperrstifts durch die Federwirkung des Federelements in
einer der Umfangssperrnuten der Führungswelle im Hohlraum fixiert, sodass ein Herausziehen
der Führungswelle bzw. ein einfaches Entfernen des Knaufs mit Identifikationsfunktion
dadurch nicht mehr möglich ist.
[0020] Zweckmäßigerweise ist der Sperrstift keilförmig ausgestaltet, wobei eine abgeschrägte
Fläche des keilförmigen Sperrstifts in eine Einbringrichtung der Führungswelle zeigt.
Eine weitere Fläche des keilförmigen Sperrstifts, welche senkrecht zur Einbringrichtung
der Führungswelle ausgestaltet ist, weist von der Einbringrichtung weg. Durch die
keilförmige Ausgestaltung des Sperrstifts kann die Führungswelle sehr einfach weiter
in den Hohlraum geschoben werden, bis der Sperrstift in einer Umfangssperrnut der
Führungswelle einrasten, bei welcher die elektronische Schließeinheit beispielweise
an eine Türstärke angepasst ist.
[0021] Idealerweise sind die Umfangsperrnuten an einer Seite, welche beim Einbringen der
Führungswelle in den Hohlraum des Zylinderprofils dem Sperrstift zugewandt ist, rampenförmig
ausgestaltet. Dadurch wird das Einbringen der Führungswelle bzw. ein weiteres Hineinschieben
der Führungswelle wesentlich erleichtert.
[0022] Nach Einbringen der Führungswelle in den Hohlraum des Zylinderprofils und nach Einrasten
des Sperrstifts in einer der Umgangssperrnuten der Führungswelle ist die Führungswelle
nur mehr durch Anspannen des Federelements aus dem Hohlraum des Zylinderprofils lösbar.
Um ein unbefugtes Lösen der Führungswelle und damit des Knaufs mit Identifikationsfunktion
zu verhindern, befindet sich ein Bereich zum Anspannen des Federelements innerhalb
der Tür und ist idealerweise z.B. nur für eine Demontage der elektronischen Schließeinheit
zugänglich.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0023] Die gegenständliche Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren 1
bis 5b näher erläutert, die beispielhaft, schematisch und nicht einschränkend vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung zeigen. Dabei zeigt
Fig. 1 eine elektronische Schließeinheit in einem modularen Zustand
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Ausführungsform der elektronischen Schließeinheit
im Bereich der Führungswelle in einem montierten Zustand
Fig. 3a einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform der elektronischen Schließeinheit
im Bereich der Führungswelle im montierten Zustand
Fig. 3b einen Querschnitt durch die weitere Ausführungsform der elektronischen Schließeinheit
entlang einer Schnittlinie A - A
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine weitere, alternative Ausführungsform der elektronischen
Schließeinheit im Bereich der Führungswelle im montierten Zustand
Fig. 5a eine spezielle Ausführungsform der elektronischen Schließeinheit zur einfacheren
Montage im modularen Zustand
Fig. 5b einen Längsschnitt durch die spezielle Ausführungsform der elektronischen
Schließeinheit zur einfacheren Montage im montierten Zustand
[0024] In Figur 1 ist die erfindungsgemäße, elektronische Schließeinheit 1 zum Sperren einer
Tür in einem modularen Zustand z.B. für eine Montage in einer Tür beispielhaft und
schematisch dargestellt. Die elektronische Schließeinheit 1 weist im Wesentlichen
ein Zylinderprofil 2 auf, welches beispielweise als Profilzylinder-Profil ausgestaltet
sein kann und in herkömmliche Türschlösser einsetzbar ist. Das Zylinderprofil 2 kann
allerdings auch jede andere äußere Form aufweisen. Das Zylinderprofil 2 kann aus zwei
Profilteilen bestehen, welche über ein Verbindungsstück 3 verbunden sind. Im Verbindungsstück
3 kann eine Zentrierbohrung 4 vorgesehen sein, durch welche die Schließeinheit 1 nach
Anbringen in der Tür z.B. mit einer Zentrierschraube fixiert wird.
[0025] Weiterhin weist die Schließeinheit 1 einen Schließmechanismus 5 auf, wie z.B. eine
bezüglich des Zylinderprofils 2 drehbar angeordnete Schließnase oder Mitnehmer. Durch
entsprechende Betätigung des Schließmechanismus 5 kann die Schließeinheit 1 im eingebauten
Zustand die Tür sperren - d.h. für ein Zusperren bzw. Verriegeln bzw. für ein Aufsperren
bzw. Entriegeln der Tür sorgen.
[0026] Weiterhin weist die Schließeinheit 1 zumindest einen Knauf 6 mit Identifikationsfunktion
auf. Dieser Knauf 6 ist beispielsweise für eine türaußenseitige Anbringung an der
Schließeinheit 1 vorgesehen. Mit Hilfe der Identifikationsfunktion können eingegebene
Identifikationsdaten (z.B. Zahlencode, Fingerabdruck oder andere biometrische Daten)
ausgewertet werden, wobei der Knauf 6 mit Identifikationsfunktion entsprechende Einrichtungen
zur Dateneingabe (z.B. Nummernblock, Fingerabdrucksensor, etc.) aufweisen kann. Alternativ
oder zusätzlich, können auch in Reichweite der Schließeinheit 1 gebrachte RFID-Karten
oder Chips mittels der Identifikationsfunktion ausgelesen und ausgewertet werden oder
eine Identifikation über ein Mobiltelefon (z.B. Bluetooth-Schnittstelle) erfolgen.
Dazu kann der Knauf 6 mit Identifikationsfunktion ebenfalls entsprechende Einrichtungen,
wie z.B. Antennen, Empfangseinheiten, etc. aufweisen. Weiterhin kann zumindest für
einen Notfall vorgesehen sein, dass die Schließeinheit 1 mittels eines Notschlüssel
auch mechanisch geöffnet werden kann.
[0027] Weiterhin ist der Knauf 6 mit Identifikationsfunktion an einer Führungswelle 7 angebracht.
Im montierten Zustand der Schließeinheit 1 ist die Führungswelle 7 in einem axial
durchgehenden Hohlraum 8 des Zylinderprofils angeordnet, in welchen die Führungswelle
7 bei einem Zusammenbau und/oder der Montage der Schließeinheit 1 mit einem freien
Ende eingebracht wird. Die Führungswelle 7 ist durch Betätigen des Knaufs 6 drehbar
und kann mit dem Schließmechanismus 5 zum Sperren der Tür zusammenwirken. Dazu ist
in der Führungswelle 7 ein Koppelelement 9 vorgesehen, welche mit einem Teilbereich
10 durch einen Auslass 11 in der Führungswelle 7 ragt. Das Zusammenwirken der Führungswelle
7 bzw. des Koppelelements 9 mit dem Schließmechanismus 5 wird in der Folge anhand
von beispielhaft in den Figuren 2, 3a, 3b und 4 dargestellten Ausführungsformen der
Schließeinheit 1 näher erläutert.
[0028] Die Schließeinheit 1 umfasst noch einen weiteren Knauf 12, welcher z.B. als Drehknauf
12 ausgestaltet sein kann, und im montierten Zustand der Schließeinheit 1 z.B. an
einer Türinnenseite angebracht ist. Dieser weitere Knauf 12 weist häufig keine Identifikationsfunktion
auf und kann beispielsweise über eine Verbindungswelle 13 drehfest mit dem Schließmechanismus
5 verbunden oder gekoppelt. Dadurch kann durch ein Betätigen des weiteren Knaufs 12
die Tür einfach ohne Identifikation auf- bzw. zugesperrt werden. Alternativ kann auch
der weitere Knauf 12 wie der Knauf 6 z.B. aus Sicherheitsgründen mit einer Identifikationsfunktion
ausgestattet sein.
[0029] Figur 2 zeigt beispielhaft und schematisch einen Längsschnitt durch eine mögliche
Ausführungsform der Schließeinheit 1 im montierten Zustand, wobei vor allem ein Bereich
des freien Endes der Führungswelle 7 gezeigt ist. Die Führungswelle 7 ist im axial
durchgehenden Hohlraum 8 des Zylinderprofils 2 angeordnet und kann über den Knauf
6 mit Identifikationsfunktion relativ zum Zylinderprofil 2 gedreht werden. Innerhalb
der Führungswelle 7 sind eine Betätigungselement 14 und das Koppelelement 9 angeordnet.
Das Koppelelement 9 wird dabei vom Betätigungselement 14 bzw. von einem freien Ende
des Betätigungselements 14 in einer Ausgangsposition gehalten. In der Ausgangsposition
ragt das Koppelelement 9 mit dem Teilbereich 10 in radialer Richtung durch den Auslass
11 in der Führungswelle 7. Dabei ist der Teilbereich 10 des Koppelelements 9 derart
ausgestaltet, dass der Teilbereich 10 mit Einkerbungen 15 zusammenwirkt, welche an
einer Innenseite des Schließmechanismus 5 der Schließeinheit 1 angebracht sind - beispielsweise
in einer Verbindungshülse, welche z.B. mit einer Schließnase oder einem Mitnehmer
drehfest verbunden ist. Das Zusammenwirken zwischen dem Teilbereich 10 des Koppelelements
9 und den Einkerbungen 15 ist derart, dass ohne vorherige Identifikation bei einer
Drehbewegung des Knaufs 6 mit Identifikationsfunktion und damit einer Drehbewegung
der Führungswelle 7 in eine Sperrrichtung der durch den Auslass 11 ragende Teilbereich
10 des Koppelelements 9 in eine der Einkerbungen 15 des Schließmechanismus 5 einkoppelt.
Der Schließmechanismus 5 der Schließeinheit 1 wird dann mitbewegt und die Tür, in
welcher die Schließeinheit 1 angebracht ist, wird dadurch ohne vorherige Identifikation
versperrt bzw. verriegelt. Erfolgt eine Drehbewegung des Knaufs 6 mit Identifikationsfunktion
- ohne vorherige Identifikation - in eine der Sperrrichtung entgegengesetzte Richtung,
also in Entsperrrichtung, so wirkt der durch den Auslass 11 ragende Teilbereich 10
des Koppelelements 9 derart mit den Einkerbungen 15 zusammen, dass kein Einrasten
des Teilbereichs 10 in einer der Einkerbungen 15 erfolgt. D.h., der Knauf 6 kann frei
durchgedreht werden, da die Führungswelle 7 "durchrutscht" bzw. durchratscht. Damit
kann mit der Schließeinheit 1 eine Tür durch Betätigen des Knaufs 6 mit Identifikationsfunktion
zwar ohne vorherige Identifikation versperrt werden. Ein Aufsperren ist allerdings
nicht möglich, da der Knauf 6 mit Identifikationsfunktion durchdreht. Um ein derartiges
Zusammenwirken zwischen dem Teilbereich 10 des Koppelelements 9 und den Einkerbungen
15 an der Innenseite des Schließmechanismus 5 zu ermöglichen (Einkoppeln bei einer
Drehbewegung in die Sperrrichtung und kein Einrasten bei einer Drehbewegung in die
Entsperrrichtung), kann der Teilbereich 10 des Koppelelements 9 beispielsweise keilförmig
ausgestaltet sein. Zusätzlich kann das Betätigungselement 14 bzw. das freie Ende des
Betätigungselements 14 derart ausgestaltet sein, dass es eine zumindest leicht Federwirkung
aufweist, durch welche der Teilbereich 10 des Koppelelements 9 insbesondere bei einer
Drehbewegung der Führungswelle 7 in Entsperrrichtung in den Auslass 11 gedrückt wird.
[0030] Nach erfolgreicher Identifikation kann das Koppelelement 9 durch Betätigen des Betätigungselements
14 beispielsweise durch den Auslass 11 in die Führungswelle 7 zurückgezogen werden.
Das Betätigungselement 14 ist dazu relativ zur Führungswelle 7 bewegbar. Es kann beispielsweise
von einer Antriebseinheit mit einer Drehbewegung D um eine Mittelachse M der Führungswelle
7 und/oder mit einer Bewegung T entlang der Mittelachse M der Führungswelle 7 bewegt
werden. Auch eine Bewegung N des Betätigungselements 14 normal zur Mittelachse M der
Führungswelle ist denkbar. Der Knauf 6 mit Identifikationsfunktion kann außerdem dazu
eingerichtet sein, das Betätigungselement 14 nach erfolgreicher Identifikation mittels
der Antriebseinheit zu bewegen. Im Knauf 6 mit Identifikationsfunktion kann dazu eine
entsprechende Steuerung oder Steuerlogik vorgesehen sein. Weiterhin kann auch die
Antriebseinheit selbst im Knauf 6 mit Identifikationsfunktion angeordnet sein.
[0031] Außerdem wird nach erfolgreicher Identifikation die Führungswelle 7 mit dem Schließmechanismus
5 derart gekoppelt, dass bei einer Drehbewegung des Knaufs 6 mit Identifikationsfunktion
in die Entsperrrichtung die Tür entriegelt werden kann. Diese Kopplung kann beispielweise
elektromagnetisch, aber auch - wie in den Figuren 3a, 3b bzw. 4 beispielhaft gezeigt
- mechanisch erfolgen. Die entsprechende Steuerung bzw. Steuerlogik dazu kann ebenfalls
im Knauf 6 mit Identifikationsfunktion vorgesehen sein. Weiterhin kann vorgesehen
sein, dass zumindest für einen Notfall (z.B. Funktionsstörung der Identifikationsfunktion)
die Schließeinheit 1 mit einem Notschlüssel entsperrt und die Tür entriegelt werden
kann. Dazu ist beispielsweise über eine mechanische Koppelung ein Drehen des Notschlüssels
auf das Betätigungselement 14 derart übertragbar, dass das Koppelelement 9 in die
Führungswelle zurückgezogen und die Antriebseinheit dabei mechanisch mitbewegt wird.
[0032] Eine Festlegung, welche der Drehrichtungen des Knaufs 6 mit Identifikationsfunktion
die Sperrrichtung und welche der Drehrichtungen des Knaufs 6 mit Identifikationsfunktion
die Entsperrrichtung ist, kann beispielsweise bei der Montage der Schließeinheit 1
türspezifisch erfolgen. Dazu kann beispielsweise eine Anwendung bzw. Applikation verwendet
werden, welche auf einer mobilen Einheit (z.B. Laptop, Mobiltelefon, etc.) ablauffähig
und aufrufbar ist. Die Schließeinheit 1 kann auf diese Weise beispielsweise an rechts
bzw. links öffnende Türen angepasst werden und die Ausgangsposition des Koppelelements
9 entsprechend festgelegt werden, dass ohne Identifikation ein Versperren bzw. Verriegeln
der Tür möglich ist.
[0033] Figur 3a zeigt beispielhaft und schematisch einen Längsschnitt durch einer weiteren
Ausführungsform der Schließeinheit 1 im montierten Zustand, wobei wieder der Bereich
um das freie Ende der Führungswelle 7 dargestellt ist. Die Führungswelle 7 ist wieder
im Hohlraum 8 des Zylinderprofils 2 angeordnet und über den Knauf 6 mit Identifikationsfunktion
relativ zum Zylinderprofil 2 drehbar. Innerhalb der Führungswelle 7 sind wieder das
Betätigungselement 14 und ein Koppelelement 9 angeordnet, wobei in der in Figur 3a
beispielhaft gezeigten Darstellung das Koppelelement 9 vom Betätigungselement 14 in
der Ausgangsposition gehalten wird. Dabei ragt der Teilbereich 10 des Koppelelements
9 durch den Auslass 11 in der Führungswelle 7. In der Ausgangsposition wirkt der durch
den Auslass 11 ragende Teilbereich 10 des Koppelelements 9 mit den Einkerbungen 15
an der Innenseite des Schließmechanismus 5 derart zusammen, dass bei einer Drehbewegung
des zumindest einen Knaufs 6 mit Identifikationsfunktion in die Sperrrichtung der
Teilbereich 10 des Koppelelements 9 in einer der Einkerbungen 15 einrastet und der
Schließmechanismus 5 mitbewegt wird, und dass bei einer Drehbewegung des zumindest
einen Knaufs 6 mit Identifikationsfunktion in die Entsperrrichtung kein Einrasten
des Teilbereichs 10 des Koppelelements 9 in einer der Einkerbungen 15 erfolgt.
[0034] An einer dem Teilbereich 10 gegenüberliegend Seite des Koppelelements 9 ist ein weiterer
Teilbereich 16 vorgesehen, welcher nach erfolgreicher Identifikation - beispielsweise
durch Eingabe eines Zahlencodes, eines Fingerabdrucks oder anderer biometrischer Daten
bzw. mittels einer RFID-Karte oder -Chips, etc. - vom Betätigungselement 14 durch
eine weiteren Auslass 17 in der Führungswelle 7 in Bewegungsrichtung P bewegbar ist.
Das bedeutet, nach einer erfolgreichen Identifikation wird das Koppelelement 9 von
der in Figur 3a dargestellten Ausgangsposition vom Betätigungselement 14 in eine weitere
Position in Bewegungsrichtung P verschoben. In dieser weiteren Position ist dann der
Teilbereich 10 des Koppelelements 9 durch den Auslass 11 in die Führungswelle 7 zurückgezogen.
Damit kann dieser nicht mehr mit den Einkerbungen 15 an der Innenseite des Schließmechanismus
5 zusammenwirken. Weiterhin ragt in der weiteren Position nun der weitere Teilbereich
16 des Koppelelements 9 in radialer Richtung aus dem weiteren Auslass 17 in der Führungswelle
7. Der weitere Teilbereich 16 des Koppelelements 9 ist nun derart ausgestaltet, dass
dieser mit den an der Innenseite des Schließmechanismus 5 der Schließeinheit 1 angebrachten
Einkerbungen 15 derart zusammenwirkt, dass bei einer Drehbewegung des Knaufs 6 mit
Identifikationsfunktion in die Entsperrrichtung der weitere Teilbereich 16 des Koppelelements
9 in eine der Einkerbungen 15 einrastet und der Schließmechanismus 5 mitbewegt wird,
wohingegen bei einer Drehbewegung des zumindest einen Knaufs 6 mit Identifikationsfunktion
in die Sperrrichtung kein Einrasten des weiteren Teilbereichs 16 des Koppelelements
9 in einer der Einkerbungen 15 erfolgt. D.h., nach einer erfolgreichen Identifikation
wird die Tür durch Drehen des Knaufs 6 in Entsperrrichtung aufgesperrt bzw. entriegelt,
während der Knauf 6 bzw. die Führungswelle 7 bei Drehen in die Sperrrichtung "durchratscht"
bzw. durchdreht.
[0035] Ein Verschieben des Koppelelements 9 von der Ausgangsposition in die weitere Position
erfolgt durch das Betätigungselement 14, welches nach erfolgreicher Identifikation
von der Antriebseinheit bewegt wird. Das Betätigungselement 14 kann beispielsweise
als Drehstift ausgeführt sein. Am freien Ende des Drehstifts 14 kann beispielsweise
ein Federstift 18 exzentrisch angeordnet. Der Federstift 18 kann dazu beispielsweise
in einer Einkerbung in der Oberfläche des Betätigungselements 14, welche parallel
zur Längsachse des Betätigungselements 14 verläuft, angeordnet sein und in mit einem
gebogenen Ende kraftschlüssig oder formschlüssig - z.B. mittels Presspassung in einem
Sackloch am Ende der Einkerbung - am Betätigungselement 14 befestigt sein. Einfreies
Ende des Federstifts 18 wirkt dann mit dem Koppelelement 9 zusammen, sodass das Koppelelement
9 von der Ausgangsposition in die weitere Position, aber auch wieder zurück in die
Ausgangsposition bewegbar ist. Dazu weist das Koppelelement 9 beispielsweise eine
Schlitz 19 auf, in welchen das freie Ende des Federstifts 18 eingreift. Der Schlitz
19 kann beispielsweise mittig zwischen dem Teilbereich 10 und dem weiteren Teilbereich
16 vorgesehen sein. Es sind aber auch andere Verbindungsvarianten (formschlüssig,
kraftschlüssig, etc.) denkbar, die ein Zusammenwirken bzw. Bewegen des Koppelelements
9 durch das Betätigungselement 14 bzw. den Federstift 18 zu bewirken.
[0036] Um das Koppelelement 9 nach einer erfolgreichen Identifikation von der Ausgangsposition
in die weitere Position zu bringen, führt das Betätigungselement 14 eine Drehbewegung
D (z.B. um 180°) um die Mittelachse M der Führungswelle 7 aus. Durch die exzentrische
Anordnung des Federstifts 18 wird die Drehbewegung D in eine translatorische Bewegung
umgesetzt, wodurch das Koppelelement 9 von der Ausgangsposition in die weitere Position
verschoben wird. D.h., dass der Teilbereich 10 des Koppelelements 9 durch den Auslass
11 in die Führungswelle 7 zurückgezogen und der weitere Teilbereich 16 des Koppelelements
9 durch den Auslass 17 aus der Führungswelle 7 in Bewegungsrichtung P bzw. in radialer
Richtung geschoben wird. Dadurch kann nun der weitere Teilbereich 16 des Koppelelements
9 mit den Einkerbungen 15 so zusammenwirken, dass bei Drehen des Knaufs 6 mit Identifikationsfunktion
in Entsperrrichtung aufgesperrt wird.
[0037] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass das Koppelelement 9 aufgrund zumindest eines
vorgebbaren Ereignisses, wie z.B. dem Öffnen und/oder Schließen der Tür, über die
Betätigung des Betätigungselements 14 wieder von der weiteren Position wieder in die
Ausgangsposition zurückgesetzt wird. Dazu kann das Betätigungselement 14 beispielsweise
entgegen der Drehbewegung D (z.B. um 180°) gedreht werden, wodurch das Koppelelement
9 wieder translatorisch in Richtung P in die Ausgangsposition bewegt wird. Nach dieser
Bewegung ragt wieder der Teilbereich 10 des Koppelelements 9 durch den Auslass 11
in der Führungswelle 7 und ermöglicht durch sein Zusammenwirken mit den Einkerbungen
15 nur das Versperren der Tür. Der weitere Teilbereich 16 des Koppelelements 9 ist
dann wieder in die Führungswelle 7 zurückgezogen.
[0038] Alternativ oder zusätzlich zu dem zumindest einen vorgebbaren Ereignis kann auch
eine Zeitdauer (z.B. einige Sekunden) vorgegeben werden, nach welcher das Betätigungselement
14 das Koppelelement 9 wieder von der weiteren Position in die Ausgangsposition zurückversetzt.
Diese Zeitdauer kann beispielsweise bei der Montage eingestellt werden und z.B. im
Knauf 6 mit Identifikationsfunktion als Timerfunktionalität vorgesehen sein.
[0039] Weiterhin ist vorgesehen, dass das Koppelelement 9 zumindest im Notfall, wie z.B.
bei einer Störung der Identifikationsfunktion am Knauf 6 - mit einem Notschlüssel
mechanisch von der Ausgangsposition in die weitere Position bringbar ist, um die Tür
entriegeln zu können. Dazu wird beispielsweise über eine mechanische Koppelung die
Drehbewegung des Notschlüssels auf das Betätigungselement 14 übertragen, um das Koppelelement
9 zu verschieben, damit die Tür in der Folge entriegelt werden kann. Die Antriebseinheit,
von welcher bei funktionierender Identifikationsfunktion das Betätigungselement 14
üblicherweise automatisch bewegt wird, wird in diesem Fall mechanisch mitbewegt.
[0040] In Figur 3b ist zusätzlich ein Querschnitt durch die in Figur 3a dargestellte Ausführungsform
der elektronischen Schließeinheit 1 entlang einer Schnittlinie A - A dargestellt,
wobei das Koppelelement 9 vom Betätigungselement 14 in der Ausgangsposition gehalten
wird. Dabei ragt der Teilbereich 10 des Koppelelements 9 durch den Auslass 11 in der
Führungswelle in den Hohlraum 8 und kann mit den Einkerbungen 15 des Schließmechanismus
5 bei Drehbewegungen des Knaufs 6 mit Identifikationsfunktion in Sperrrichtung bzw.
in Entsperrrichtung derart zusammenwirken, dass bei einer Drehbewegung des Knaufs
6 in Sperrrichtung das Koppelelement 9 eingekoppelt und bei einer Drehbewegung des
Knaufs 6 in Entsperrrichtung die Führungswelle 7 durchdreht bzw. das Koppelelement
nicht einkoppelt.
[0041] Der Teilbereich 10 des Koppelelements 9 ist dazu beispielsweise - wie in Figur 3b
beispielhaft dargestellt - keilförmig ausgestaltet. Dabei ist eine senkrechte Kante
des keilförmig ausgestalteten Teilbereichs 10 so angeordnet, dass bei einer Drehbewegung
S der Führungswelle 7 in Sperrrichtung der Teilbereich 10 in einer der Einkerbungen
15 einrastet. Die Führungswelle 7 wird dadurch mit dem Schließmechanismus 5 gekoppelt
und bewegt diesen bei der Drehbewegung S mit. Eine rampenförmige bzw. schräge Kante
des keilförmig ausgestalteten Teilbereichs 10 ist so angeordnet, dass bei einer Drehbewegung
E, welche der Drehbewegung S entgegengesetzt ist, der Führungswelle 7 - d.h. der Knauf
6 und damit die Führungswelle 7 wird nun in Entsperrrichtung gedreht - ein Einrasten
des Teilbereichs 10 in einer der Einkerbungen 15 verhindert wird. D.h., der Teilbereich
10 rutscht während der Drehbewegung E der Führungswelle 7 immer wieder aus den Einkerbungen
15 heraus. Dieser Effekt wird zusätzlich durch den Federstift 18 des Betätigungselements
14 verstärkt, welcher ein zumindest leichtes Hineindrücken des Koppelelements 9 in
den Auslass 11 der Führungswelle 7 ermöglicht.
[0042] Der weitere Teilbereich 16 des Koppelelements 9, welcher in der weiteren Position
- nach erfolgreicher Identifikation - durch den weiteren Auslass 17 aus der Führungswelle
7 in den Hohlraum 8 ragt, kann ebenfalls keilförmig ausgestaltet sein. Dabei ist beispielsweise
die senkrechte Kante des keilförmig ausgestalteten Teilbereichs 16 derart angeordnet,
dass nun bei der Drehbewegung E der Führungswelle 7 in Entsperrrichtung der Teilbereich
16 in einer der Einkerbungen 15 des Schließmechanismus 5 einkoppelt. Die Drehbewegung
E der Führungswelle 7 bewegt nun den Schließmechanismus in Entsperrrichtung mit und
die Tür kann entriegelt werden. Eine rampenförmige bzw. schräge Kante des keilförmig
ausgestalteten Teilbereichs 16 ist derart angeordnet, dass bei einer Drehbewegung
S in die entgegengesetzte Richtung der Drehbewegung S bzw. in Sperrrichtung ein kein
Einrasten des Teilbereich 16 des Koppelelements 9 in einer der Einkerbungen 15 des
Schließmechanismus 5 erfolgt. D.h., bei einer Drehbewegung E rutscht der Teilbereich
16 immer wieder aus den Einkerbungen 15 heraus und kann zusätzlich aufgrund der Federwirkung
des Federstifts 18 in den weiteren Auslass 17 in der Führungswelle 7 gedrückt werden,
wodurch ein Einrasten auf einfache und sichere Weise verhindert wird.
[0043] Alternativ können, wie in Figur 4 beispielhaft dargestellt, anstatt eines Koppelelements
9 zwei Koppelelement 9, 20 in der Führungswelle 7 angeordnet sein, welche durch Betätigung
des in der Führungswelle 7 angeordneten Betätigungselements 14 zwischen der Ausgangsposition
und der weiteren Position bewegbar sind. In Figur 4 ist wieder beispielhaft die Ausgangsposition,
in welcher ohne Identifikation nur das Versperren der Tür möglich ist, dargestellt.
Dabei ragt wieder der Teilbereich 10 des Koppelelements 9 durch den Auslass 11 der
Führungswelle 7 in den Hohlraum 8. Ein zweites Koppelelement 20, welches ebenfalls
durch Betätigen des Betätigungselements 14 bewegbar ist, ist in der Ausgangsposition
in die Führungswelle 7 zurückgezogen. Damit kann in der Ausgangsposition nur das Koppelelement
9 mit den Einkerbungen 15 an der Innenseite des Schließmechanismus 5 zusammenwirken,
wobei der Teilbereich 10 des Koppelelements 9 nur bei einer Drehbewegung des Knaufs
6 mit Identifikationsfunktion in Sperrrichtung in einer der Einkerbungen 15 einrastet.
Der Teilbereich 10 kann dazu wieder keilförmig ausgestaltet sein.
[0044] Bei einer erfolgreichen Identifikation wird dann das Betätigungselement 14 durch
die Antriebseinheit in die Richtung N normal zur Mittelachse M der Führungswelle 7
bewegt, um das Koppelelement 9 und damit auch das zweite Koppelelement 20 von der
Ausgangsposition in die weitere Position zu verschieben. Es ist auch denkbar, dass
diese Verschiebung über eine Drehbewegung des Betätigungselements 14 erfolgt. In der
weiteren Position ist dann das Koppelelement 9 in die Führungswelle 7 zurückgezogen,
während das zweite Koppelelement 20 mit einem Teilbereich 21 durch den weiteren Auslass
17 in der Führungswelle in den Hohlraum 8 ragt, um bei einer Drehbewegung des Knaufs
6 mit Identifikationsfunktion in Entsperrrichtung in einer der Einkerbungen 15 einzurasten
und ein Aufsperren bzw. Entriegeln der Tür zu möglichen. Dazu kann der Teilbereich
21 des zweiten Koppelelements 20 beispielsweise ebenfalls keilförmig ausgestaltet
sein. Ein Rücksetzen der beiden Koppelelemente 9, 20 von der weiteren Position in
die Ausgangsposition kann wieder ereignisbasiert und/oder bei Ablauf einer vorgebbaren
Zeitdauer erfolgen.
[0045] Weiterhin kann das Betätigungselement 14 bzw. das freie Ende des Betätigungselements
14 ebenfalls derart ausgestaltet sein, dass es eine zumindest leicht Federwirkung
aufweist. Durch diese Federwirkung kann der Teilbereich 10 des Koppelelements 9 in
der Ausgangsposition insbesondere bei einer Drehbewegung der Führungswelle 7 in Entsperrrichtung
in den Auslass 11 bzw. der Teilbereich 21 des zweiten Koppelelements 20 in der weiteren
insbesondere bei einer Drehbewegung der Führungswelle 7 in Sperrrichtung in den weiteren
Auslass 17 gedrückt werden, um ein einfacheres und leichteres "Durchratschen" zu ermöglichen.
Weiterhin können die Koppelelemente 9, 20 beispielsweise - für die Übertragung der
Bewegung - formschlüssig, kraftschlüssig, mittels Klebeverbindung, etc. mit dem Betätigungselement
14 verbunden sein. Es ist auch denkbar, dass die beiden Koppelelemente 9, 20 und das
Betätigungselement 14 als eine Einheit ausgeführt sind.
[0046] In den Figuren 5a und 5b wird beispielhaft und schematisch eine weitere, spezielle
Ausführungsform der Schließeinheit 1 gezeigt, welche ein einfacheres Montieren der
Schließeinheit 1 - insbesondere von einer Außenseite der Tür - ermöglicht. Einfachheitshalber
beschränken sich die Figuren 5a und 5b auf die relevanten Einheiten der Schließeinheit
1.
[0047] So zeigt Figur 5a die Führungswelle 7 der Schließeinheit 1, an welcher der Knauf
6 mit Identifikationsfunktion (nicht dargestellt) angebracht ist, sowie das Zylinderprofil
2 bzw. jenen Teil des Zylinderprofils 2 der Schließeinheit 1, welches im Türblatt
zwischen der Türaußenseite und dem Schließmechanismus 5 angeordnet ist, in einem modularen
bzw. noch nicht montierten Zustand. Im Zylinderprofil 2 ist beispielweise ein Auslass
22 (z.B. ein Durchgangsloch) vorgesehen. Dadurch kann im Zylinderprofil 2 ein Sperrstift
23 angeordnet werden. Der Sperrstift 23 ist dabei im Auslass 22 über ein Federelement
24 federnd gelagert, wobei der Sperrstift 23 an einem dem Federelement 23 zugewandtem
Ende beispielsweise eine Nut aufweisen kann, in welcher das Federelement 23 z.B. für
eine bessere Verbindung eingreift. Sperrstift 23 und Federelement 24 können beispielsweise
vom Verbindungsstück 3 im Auslass 22 gehalten werden. Durch eine Federwirkung des
Federelements 24 wird der Sperrstift 23 im montierten Zustand in den Hohlraum 8 im
Zylinderprofil 2 gedrückt. Idealerweise ist der Sperrstift 23 keilförmig ausgestaltet,
wobei eine abgeschrägte Fläche des keilförmig ausgestalteten Sperrstifts 23 in eine
Einbringrichtung F der Führungswelle 7 zeigt. Eine senkrechte Fläche des Sperrstifts
23 ist von der Einbringrichtung E abgewandt. Es sind aber auch andere Ausgestaltungen
des Sperrstifts, wie z.B. quadereckig, zylinderförmig, etc. denkbar.
[0048] Die Führungswelle weist an ihrem Umfang mehrere Umfangssperrnuten 25 auf, welche
in einem vorgegebenen Abstand (z.B. 5mm) zueinander angeordnet sind. Die Umfangssperrnuten
25 weisen beispielsweise eine senkrechte und eine rampenförmig ausgestaltete Seite
auf. Die Führungswelle 7 kann in Einbringrichtung F in den axial durchgehenden Hohlraum
8 des Zylinderprofils 2 eingebracht werden. Dabei ist beispielsweise die in Einbringrichtung
F zeigende Seite der Umgangssperrnuten 25 rampenförmig ausgestaltet, während die von
der Einbringrichtung E wegweisende Seite der Umfangsnuten 25 senkrecht ausgestaltet
ist. D.h., bei einem keilförmig ausgestalteten Sperrstift 23 sind die rampenförmige
Seite der Umgangssperrnuten 25 der abgeschrägten Fläche des Sperrstifts 23 zugewandt
und die senkrechte Seite weist vom Sperrstift 23 weg.
[0049] Beim Montieren bzw. Einbringen der Führungswelle 7 in Einbringrichtung F in den Hohlraum
8 des Zylinderprofils 2 während der Montage der Schließeinheit 1 rastet der Sperrstift
23 in einer der Umfangssperrnuten 25 der Führungswelle 7 ein. Ein Herausziehen der
Führungswelle 7 aus dem Hohlraum 8 des Zylinderprofils 2 wird verhindert, indem die
Federwirkung des Federelements 24 den Sperrstift 23 dann in die Umfangssperrnut 25
drückt. Bei keilförmiger Ausgestaltung des Sperrstifts 23 und rampenförmiger Ausgestaltung
der dem Sperrstift 23 zugewandten Seite der Umfangsperrnuten 25 kann die Führungswelle
7 auch nach dem Einrasten weiter in den Hohlraum 8 geschoben werden, bis z.B. ein
gewünschter Abstand zwischen dem Knauf 6 mit Identifikationsfunktion und z.B. einer
Seite der Tür, in welcher die Schließeinheit 1 angebracht werden soll, eingestellt
ist. Bei einem Sperrstift 23, welcher z.B. nicht keilförmig bzw. z.B. quaderförmig
oder zylinderförmig ausgestaltet ist, muss beispielsweise eine Länge vor dem Einschieben
der Führungswelle 7 in den Hohlraum 8 korrekt eingestellt werden, da bei einer derartigen
Ausgestaltung des Sperrstifts 23 nach dem Einrasten des Sperrstifts 23 in einer der
Umfangssperrnuten 25 ein Weiterschieben der Führungswelle nicht mehr möglich ist.
[0050] Figur 5b zeigt einen Längsschnitt durch die Schließeinheit 1 im montierten Zustand,
bei welchem die Führungswelle 7 in den axial durchgehenden Hohlraum 8 im Zylinderprofil
2 eingebracht ist. Der Sperrstift 23 und das Federelement 24 sind im Auslass 22 im
Zylinderprofil 2 angeordnet und werden z.B. vom Verbindungsstück 3 im Auslass 22 gehalten.
Durch die Federwirkung des Federelements 24 wird der Sperrstift 23 in den Hohlraum
8 gedrückt und ist in einer der Umfangssperrnuten 25 am Umfang der Führungswelle 7
eingerastet. Weiterhin wird durch die Federwirkung der Federelements 24 und das Zusammenwirken
des Sperrstifts 23 mit der Umgangssperrnut 25, in welcher der Sperrstift 23 eingerastet
ist, ein Herausziehen der Führungswelle 7 aus dem Hohlraum 8 verhindert. Ist der Sperrstift
23 z.B. keilförmig ausgestaltet, so kann beispielsweise durch die rampenförmige Seite
der Umfangssperrnut 25, welcher der abgeschrägten Fläche des Sperrstifts 23 zugewandt
ist, die Führungswelle 7 allerdings noch weiter in Einbringrichtung F in den Hohlraum
8 geschoben werden. Dabei wird der Sperrstift 23 in den Auslass 22 gedrückt, wobei
das Federelement 24 angespannt wird. Beim Erreichen der nächsten Umfangssperrnut 25
rastet der Sperrstift 23 aufgrund der Federwirkung des Federelements 24 dann in dieser
ein.
[0051] Nach Einbringen der Führungswelle 7 in den Hohlraum 8 des Zylinderprofils 2 und nach
Einrasten des Sperrstifts 23 in einer der Umgangssperrnuten 25 der Führungswelle 7
ist die Führungswelle 7 nur mehr durch Anspannen des Federelements 24 aus dem Hohlraum
8 des Zylinderprofils 2 lösbar. Ein Bereich bzw. ein Zugang zum Anspannen des Federelements
24 befindet sich aus Sicherheitsgründen innerhalb der Tür, damit der Knauf 6 mit Identifikationsfunktion
bzw. die Führungswelle 7 nicht unbefugt gelöst werden kann.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- elektronische Schließeinheit
- 2
- Zylinderprofil
- 3
- Verbindungsstück
- 4
- Zentrierbohrung
- 5
- Schließmechanismus
- 6
- Knauf mit Identifikationsfunktion
- 7
- Führungswelle
- 8
- Hohlraum im Zylinderprofil
- 9
- Koppelelement
- 10
- Teilbereich des Koppelelements
- 11
- Auslass in der Führungswelle
- 12
- weitere Knauf
- 13
- Verbindungswelle
- 14
- Betätigungselement
- 15
- Einkerbungen im Innenraum des Schließmechanismus
- 16
- weiterer Teilbereich des Koppelelements
- 17
- weiterer Auslass in der Führungswelle
- 18
- Federstift
- 19
- Schlitz im Koppelelement
- 20
- zweites Koppelelement
- 21
- Teilbereich des zweiten Koppelelements
- 22
- Auslass im Zylinderprofil
- 23
- Sperrstift
- 24
- Federelement
- 25
- Umfangssperrnut
- M
- Längsachse
- D
- Drehbewegung des Betätigungselements
- T, N
- translatorische Bewegung des Betätigungselements
- P
- Bewegung des Koppelelements
- S
- Drehbewegung der Führungswelle in Sperrrichtung
- E
- Drehbewegung der Führungswelle in Entsperrrichtung
- A
- Schnittlinie
- F
- Einbringrichtung der Führungswelle
1. Elektronische Schließeinheit (1) mit zumindest einem Knauf (6) mit Identifikationsfunktion,
welcher auf einer Führungswelle (7) angebracht ist, wobei die Führungswelle (7) mit
einem freien Ende in einen axial durchgehenden Hohlraum (8) eines Zylinderprofils
(2) angeordnet ist, und wobei nach einer erfolgreichen Identifikation die Führungswelle
(7) mit einem Schließmechanismus (5) der Schließeinheit zusammenwirkt und durch eine
Drehbewegung des zumindest einen Knaufs (6) mit Identifikationsfunktion ein Sperren
einer Tür ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, dass in der Führungswelle (7) ein Betätigungselement (14), welches relativ zur Führungswelle
(7) bewegbar ist, und ein Koppelelement (9) angeordnet sind, dass das Betätigungselement (14) das Koppelelement (9) in einer Ausgangsposition hält,
in welcher ein Teilbereich (10) des Koppelelements (9) in radialer Richtung durch
einen Auslass (11) in der Führungswelle (7) ragt, und dass der durch den Auslass (11) ragende Teilbereich (10) des Koppelelements (9) derart
ausgestaltet ist, dass der Teilbereich (10) mit Einkerbungen (15), welche an einer
Innenseite des Schließmechanismus (5) der Schließeinheit (1) angebracht sind, derart
zusammenwirkt, dass bei einer Drehbewegung des zumindest einen Knaufs (6) mit Identifikationsfunktion
ohne vorherige Identifikation in eine Sperrrichtung der Teilbereich (10) in einer
der Einkerbungen (15) einrastet und den Schließmechanismus (5) mitbewegt, und dass
bei einer Drehbewegung des zumindest einen Knaufs (6) mit Identifikationsfunktion
ohne vorherige Identifikation in eine Entsperrrichtung kein Einrasten des Teilbereichs
(10) in einer der Einkerbungen (15) erfolgt.
2. Elektronische Schließeinheit (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach erfolgreicher Identifikation das Koppelelement (9) durch eine Betätigung des
Betätigungselements (14) in eine weitere Position verschiebbar ist, dass in der weiteren Position der Teilbereich (10) des Koppelelements (9) in die Führungswelle
(7) zurückgezogen ist und ein weiterer Teilbereich (16) des Koppelelements (9) oder
ein Teilbereich (21) eines zweiten, in der Führungswelle angebrachten Koppelelements
(20) durch einen weiteren Auslass (17) in der Führungswelle (7) in radialer Richtung
aus der Führungswelle (7) ragt, und dass der weitere Teilbereich (16) des Koppelelements (9) oder der Teilbereich (21) des
zweiten Koppelelements (20) derart ausgestaltet ist, dass der weitere Teilbereich
(16) des Koppelelements (9) oder der Teilbereich (21) des zweiten Koppelelements (20)
mit den an der Innenseite des Schließmechanismus (5) der Schließeinheit (1) angebrachten
Einkerbungen (15) derart zusammenwirkt, dass bei einer Drehbewegung des zumindest
einen Knaufs (6) mit Identifikationsfunktion in die Entsperrrichtung der weitere Teilbereich
(16) des Koppelelements (9) oder der Teilbereich (21) des zweiten Koppelelements (20)
in einer der Einkerbungen (15) einrastet und den Schließmechanismus (5) mitbewegt,
und dass bei einer Drehbewegung des zumindest einen Knaufs (6) mit Identifikationsfunktion
in die Sperrrichtung kein Einrasten des weiteren Teilbereichs (16) des Koppelelements
(9) oder des Teilbereichs (21) des zweiten Koppelelements (20) in einer der Einkerbungen
(15) erfolgt.
3. Elektronische Schließeinheit (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelelement (9) aufgrund zumindest eines vorgebbaren Ereignisses oder nach
Ablauf einer vorgebbaren Zeitdauer durch Betätigung des Betätigungselements (14) von
der weiteren Position in die Ausgangsposition zurückversetzbar ist.
4. Elektronische Schließeinheit (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer Anwendung oder Applikation türspezifisch festlegbar ist, welche der
Drehrichtungen des zumindest einen Knaufs (6) mit Identifikationsfunktion die Sperrrichtung
und welche der Drehrichtungen des zumindest einen Knaufs (6) mit Identifikationsfunktion
die Entsperrrichtung ist.
5. Elektronische Schließeinheit (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der eine Teilbereich (10) und der weitere Teilbereich (16) des Koppelelements
(9) keilförmig ausgestaltet sind.
6. Elektronische Schließeinheit (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (14) als Drehstift ausgestaltet ist, an dessen freiem Ende
ein Federstift (18) exzentrisch angeordnet ist, wobei das Koppelelement (9) einen
Schlitz (19) aufweist, in welchen ein freies Ende des Federstifts (18) eingreift.
7. Elektronische Schließeinheit (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Knauf (6) mit Identifikationsfunktion dazu eingerichtet ist, das
Betätigungselement (14) mittels einer Antriebseinheit zu bewegen.
8. Elektronische Schließeinheit (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Zylinderprofil (2) über ein Federelement (24) federnd gelagert ein Sperrstift
(23) angeordnet ist, wobei eine Federwirkung des Federelements (24) den Sperrstift
(23) in den Hohlraum (8) des Zylinderprofils (2) drückt, und dass am Umfang der Führungswelle (7) Umfangssperrnuten (25) vorgesehen sind, wobei bei
Einbringen der Führungswelle (7) in den Hohlraum (8) des Zylinderprofils (2) der Sperrstift
(23) in einer der Umfangsperrnuten (25) einrastet.
9. Elektronische Schließeinheit (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrstift (23) keilförmig ausgestaltet ist, wobei eine abgeschrägte Fläche des
keilförmigen Sperrstifts (23) in eine Einbringrichtung (F) der Führungswelle (7) zeigt.
10. Elektronische Schließeinheit (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangssperrnuten (25) an einer Seite, welche beim Einbringen der Führungswelle
(7) dem Sperrstift (23) zugewandt ist, rampenförmig ausgestaltet sind.
11. Elektronische Schließeinheit (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass nach Einbringen der Führungswelle (7) in den Hohlraum (8) des Zylinderprofils (2)
und nach Einrasten des Sperrstifts (23) in einer der Umfangssperrnuten (25) der Führungswelle
(7) die Führungswelle (7) durch Anspannen des Federelements (24) aus dem Hohlraum
(8) des Zylinderprofils (2) lösbar ist.