[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Inbetriebnahme eines Heizgerätes, ein Regel-
und Steuergerät, ein Heizgerät und ein Computerprogramm.
[0002] Es sind eine Vielzahl von Heizgeräten bekannt, die in einer Brennkammer ein Gemisch
aus einem Brennstoff, insbesondere Gas oder Wasserstoff, und Umgebungsluft verbrennen,
um Wärme zur Versorgung eines Gebäudes oder für eine Bereitstellung von Warmwasser
zu gewinnen.
[0003] Bei einer Inbetriebnahme derartiger Heizgeräte wird in der Regel eine Fördereinrichtung
auf eine Sollleistung angefahren und einem geförderten Volumenstrom angesaugter Verbrennungsluft
Brennstoff zugefügt. Das gebildete Verbrennungsgemisch wird einem Brenner des Heizgerätes
zugeführt und durch eine Zündvorrichtung, beispielsweise einem Funken- oder Glühzünder,
entzündet. Aufgrund des Wunsches, den Betrieb eines Heizgerätes für wechselnde Umgebungsbedingungen
und insbesondere mehrere Gasarten zu ermöglichen, wird in der Regel während eines
Zündvorganges die Gaszuführung mit einer Zündrampe betrieben, wobei einem weitestgehend
konstanten Massestrom Verbrennungsluft ein von einem Startwert zu einem Endwert ansteigender
Massestrom Brenngas innerhalb eines Sicherheitszeitraumes zugeführt wird. Der Sicherheitszeitraum
ist dabei so gewählt, dass ein Austreten einer kritischen (unverbrannten) Menge Brenngas
am Brenner während eines Zündvorganges mit Sicherheit vermieden werden kann.
[0004] Die Zündrampe bewirkt, dass während eines Zündvorganges geeignete Startbedingungen
für unterschiedliche Gasarten (beispielsweise einer Gasfamilie) eingestellt werden.
Dabei besteht das Bedürfnis, Heizgeräte mit einer Vielzahl von Gasarten einzusetzen,
wodurch sehr steile Zündrampen, mit einem hohen Gradienten des zuzuführenden Massestromes
Brenngas auftreten können. Die damit zusammenhängenden kurzen Verweilzeiten einer
Gemischzusammensetzung können ein Zünden während eines Zündvorganges erschweren. Kann
das zugeführte Verbrennungsgemisch bei einem Zündvorgang innerhalb eines Sicherheitszeitraumes
keine Flamme bilden, wird der Startversuch abgebrochen.
[0005] Dabei können wechselnde Zündbedingungen, beispielsweise ein anzufahrender Modulationspunkt
des Heizgerätes während des Zündvorganges oder Betriebsparameter des Heizgerätes einen
Zündvorgang deutlich beeinflussen. Probleme bei einem Zündvorgang können zu einer
unerwünschten Geräuschentwicklung führen und bei einer stärkeren Ausprägung auch zu
Beschädigungen des Heizgerätes führen.
[0006] Die
EP 3 301 365 A1 schlägt zum Steuern eines Zündbetriebes eines Heizgerätes vor, bei dem ein vor dem
Zündbetrieb erfasster Betriebskennwert berücksichtigt wird. Der Betriebskennwert kann
dabei dazu geeignet sein, eine Qualität, Art oder einen Brennwert des Brennstoffes
und/ oder eine Leistungsanforderung an das Heizgerät abzubilden. Das vorgeschlagene
Verfahren ist jedoch sehr aufwendig, insbesondere sind die Ermittlung und Berücksichtigung
des Betriebskennwertes auf das Heizgerät abzustimmen und damit fehleranfällig.
[0007] Die
DE 10 2004 058 087 A1 beschreibt ein Verfahren zum Brennerstart eines Gasheizgerätes, bei dem Umgebungsbedingungen
berücksichtigt werden. Zur Erfassung der Umgebungsbedingungen wird jedoch eine aufwendige
Sensorik benötigt.
[0008] Die
DE 10 2021 104 191 A1 hat ein Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes zum Gegenstand, bei dem während
des Betriebes eine Zündrampe des Heizgerätes vom Gasventil abgefahren und der lonisationsstrom
gleichzeitig erfasst wird. Anhand des erfassten lonisationsstromes kann eine Anpassung
der Zündrampe erfolgen. Allerdings kann eine Durchführung des Verfahrens nur bei in
Betrieb befindlichem Heizgerät erfolgen.
[0009] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Inbetriebnahme
eines Heizgerätes vorzuschlagen, das die geschilderten Probleme des Standes der Technik
zumindest teilweise überwindet. Insbesondere soll ein besonders einfaches und universell
einsetzbares Verfahren vorgeschlagen werden, das ein sicheres Zünden eines Heizgerätes
auch bei wechselnden Betriebs- und Umweltbedingungen des Heizgerätes ermöglicht.
[0010] Zudem soll die Erfindung die Komplexität eines Heizgerätes zumindest nicht wesentlich
erhöhen, nur geringe bauliche Veränderungen an einem Heizgerät erfordern und eine
einfache Integration in einen bestehenden Produktionsprozess ermöglichen.
[0011] Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der hier vorgeschlagenen Lösung sind in den unabhängigen
Patentansprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die in den abhängigen
Patentansprüchen aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise
miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren.
Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung
näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
dargestellt werden.
[0012] Hierzu trägt ein Verfahren zur Inbetriebnahme eines Heizgerätes bei, wobei das Heizgerät
zur Verbrennung eines Verbrennungsgemisches aus Verbrennungsluft und Brenngas, das
einem Brenner zugeführt und durch eine Zündeinrichtung entzündet wird, eingerichtet
ist, und das Verfahren zumindest die folgenden Schritte umfasst:
- a) Erfassen mindestens eines, aus einem Netzwerk abgerufenen, standortspezifischen
Umgebungsparameters und/oder eines Zustandsparameters des Heizgerätes,
- b) Anpassen einer Zündrampenfunktion an die in Schritt a) erfassten Umgebungsparameter
und/ oder Zustandsparameter des Heizgerätes,
- c) Initiieren einer Zündvorgangs des Heizgerätes mit der in Schritt b) angepassten
Zündrampe.
[0013] Die Schritte a), b) und c) können bei einer regulären Verfahrensdurchführung mindestens
einmal in der vorgegebenen Reihenfolge durchgeführt werden. Insbesondere können die
Schritte a) bis c) bei jeder Inbetriebnahme des Heizgerätes durchgeführt werden. Das
Verfahren dient einem sicheren Zündvorgang bzw. einer sicheren Inbetriebnahme eines
Heizgerätes und kann insbesondere helfen, eine Geräuschentwicklung während des Zündvorganges
zu mindern und Schäden am Heizgerät zu verhindern.
[0014] Das Heizgerät kann zumindest einen Wärmeerzeuger, insbesondere einen Gas-Brennwertkessel,
umfassen, der durch Verbrennung eines Brennstoffes Wärmeenergie freisetzt und über
mindestens einen Wärmetauscher auf einen Heizkreises übertragen kann, wobei Verbraucher
des Heizkreises über einen Heizungsvorlauf und einen Heizungsrücklauf des Heizkreises
an das Heizgerät anschließbar sind. Der Heizkreislauf kann eine Umwälzpumpe umfassen,
die dazu eingerichtet sein kann, ein Wärmeträgermedium (Heizungswasser) im Heizkreis
umzuwälzen, wobei über einen Heizungsvorlauf erwärmtes Wärmeträgermedium Verbrauchern,
wie Konvektoren oder Flächenheizungen, zugeführt und über den Heizungsrücklauf zum
Wärmeerzeuger bzw. dem mindestens einen Wärmetauscher rückgeführt werden kann. Bei
der Verbrennung entstehende Abgase können über einem Abgaskanal des Heizgerätes und
eine nachfolgende Abgasanlage nach Außen abgeführt werden.
[0015] Das Heizgerät kann eine Fördereinrichtung, insbesondere ein Gebläse, aufweisen, das
ein Gemisch aus Verbrennungsluft und Brennstoff (Wasserstoff) einem Brenner des Heizgerätes
zuführen kann. Die Fördereinrichtung kann dabei eine Leistungsregelung umfassen, insbesondere
einen Drehzahlregler. Das Heizgerät kann dabei einen pneumatischen Gas-Luftverbund
bilden, bei dem einem Massestrom Verbrennungsluft entsprechend einem Unterdruck (Steuerdruck)
einer Drosselstelle, wie einer Venturidüse, ein über eine Gaszuführung bereitgestellter
Massestrom Brenngas zugesetzt wird, so dass sich ein vordefiniertes (vorgegebenes)
Verbrennungsluftverhältnis (Luftzahl, Lambda) einstellen kann. Das Heizgerät kann
alternativ einen elektronischen Gas Luftverbund aufweisen, bei dem anhand eines Signals
einer Flammenüberwachung ein Rückschluss auf die Flammen und das Verbrennungsluftverhältnis
(auch als Lambda oder Luftzahl bezeichnet) erfolgen kann, so dass eine Regelung desselben
ermöglicht wird. Das Heizgerät kann zur Verbrennung eines beliebigen Brennstoffes
eingerichtet sein, insbesondere zur Verbrennung eines Brenngases, wie Natural Gas
(NG), Flüssiggas (LNG) oder Erdgas. Das Heizgerät kann auch Verbrennung von Wasserstoff
als Brennstoff oder einem Gemisch enthaltend Wasserstoff eingerichtet sein. Das Gemisch
kann dabei einen Gehalt von mindestens 80% oder mindestens 90% Wasserstoff aufweisen.
[0016] Zudem kann das Heizgerät eine Flammenüberwachung aufweisen. Häufig kommt hierzu eine
lonisationselektrode zum Einsatz, die einen lonisationsstrom der Flamme zum Feststellen
derselben nutzen kann. Dieses Prinzip ist jedoch bei einer Wasserstoffflamme, nicht
robust einsetzbar, da bei der Verbrennung von Wasserstoff erheblich weniger freie
Ladungsträger entstehen. Häufig kommen daher bei mit Wasserstoff betriebenen Heizgeräten
andere Verfahren, wie beispielsweise ein Erfassen der von der Flamme emittierten elektromagnetischen
Strahlung, insbesondere Infrarot- (IR-) und/ oder UV- (Ultraviolett-) Strahlung oder
ein Erfassen der Flammentemperatur zum Einsatz. Ein Signal einer Flammenüberwachung
kann dabei das Vorhandensein einer Flamme anzeigen, sowie ein Rückschluss auf ein
Verbrennungsluftverhältnis der Flamme ermöglichen.
[0017] Das Heizgerät kann zudem eine Zündeinrichtung aufweisen, die derart am Brenner angeordnet
ist, dass aus dem Brenner austretendes Verbrennungsgemisch entzündet werden kann.
Die Zündeinrichtung kann insbesondere eine elektrische Zündeinrichtung sein, deren
Leistung elektrisch steuerbar ist.
[0018] Bei der Zündeinrichtung kann es sich insbesondere um einen Funkenzünder handeln,
wobei die Intensität des ausgebildeten Zündfunkens durch die beaufschlagte elektrische
Leistung einstellbar ist. Die Intensität des Zündfunkens, und damit die (elektrische)
Leistung der Zündeinrichtung kann den Zündvorgang wesentlich beeinflussen. Die elektrische
Leistung kann dabei beispielsweise durch eine Zündspannung eingestellt werden.
[0019] Alternativ kann die Zündeinrichtung ein Glühzünder, auch als Hot-Surface-Ignitor
bezeichnet, sein, der sich elektrisch auf eine Oberflächentemperatur oberhalb einer
Zündtemperatur des Verbrennungsgemisches erhitzen kann. Mittels der elektrischen Leistung
eines Glühzünders können dessen Oberflächentemperatur, und damit die Zündbedingungen
des Verbrennungsgemisches am Brenner eingestellt werden.
[0020] Eine Inbetriebnahme eines Heizgerätes kann dabei wie folgt ablaufen. Zunächst kann,
beispielsweise ein Regel- und Steuergerät des Heizgerätes, eine Fördereinrichtung,
die zumeist als Gebläse ausgeführt ist, auf eine vorgegebene Startleistung bzw. Startdrehzahl,
anfahren. Anschließen kann, nach dem Erreichenden der Startleistung bzw. Startdrehzahl
ein für die Startdrehzahl vorgegebener Massestrom Brennstoff zugeführt und ein Zündvorgang
durch Inbetriebnahme der Zündeinrichtung mit einer vorgegebenen Leistung eingeleitet
werden. Der vorgegebene Massestrom Brennstoff kann insbesondere als Bereich vorgegeben
sein, der verschiedene Gasarten und Zündbedingungen abbildet und somit einen sicheren
Zündvorgang für unterschiedliche Gasarten und/ oder Zündbedingungen ermöglichen kann.
Der Bereich des Massestromes Brenngas kann durch eine Zündrampe innerhalb des Sicherheitszeitraumes
abgebildet werden.
[0021] Die Zündrampe kann dabei ein funktionaler Zusammenhang zwischen Zeit und dem zuzuführenden
Massestrom Brenngas festlegen, wobei die Zündrampe regelmäßig innerhalb eines Sicherheitszeitraumes
des Zündvorganges abgefahren werden muss. Der Sicherheitszeitraum ist dabei so gewählt,
dass bei einer ausbleibenden Flammenbildung am Brenner während eine Zündvorganges
keine kritische Menge unverbrannten Brennstoffes (Brenngas) austritt, und liegt häufig
in einem Bereich von 3 bis 5 Sekunden. Da der Sicherheitszeitraum aus Gründen der
Betriebssicherheit nicht verlängerbar ist, muss die gesamte Zündrampe innerhalb des
Sicherheitszeitraumes angefahren werden, was zu hohen Änderungsgeschwindigkeiten des
Massestromes Brenngas während eines Zündvorganges führen kann. Der funktionale Zusammenhang,
auch als Rampenfunktion bezeichnet, ist dabei in der Regel eine lineare Funktion,
die von einem Startmassestrom bis zu einem Endmassestrom ansteigt. Im Anschluss kann
eine Stabilisierungszeit einen Zeitraum festlegen, in dem sich eine gebildete Flamme
stabilisieren kann, bevor das Heizgerät im Anschluss an den Zündvorgang zur freien
Modulation übergehen kann. Die Stabilisierungszeit liegt häufig in einem Bereich von
2 bis 5 Sekunden, wobei auch Umgebungsbedingungen einbezogen werden können.
[0022] Somit kann eine Rampenfunktion beispielsweise durch einen Startpunkt
v̇0 zum Zeitpunkt to und einen Endpunkt
v̇1 zum Zeitpunkt t
1 gegeben sein. Der Sicherheitszeitraum als Zeitdauer für die Rampenfunktion kann somit
durch t
1-t
0 bestimmt und die Rampenfunktion mit

angegeben werden. Die Steigerung m der Rampe kann mit:

und der Offset b kann mit

gegeben sein. Zum Zeitpunkt eines Auftretens einer Flamme t
F (die durch eine Flammenüberwachung erkannt werden kann), kann ein Volumenstrom
v̇S für die sich anschließende Stabilisierungszeit gebildet durch Addition einer Überhöhung
des Volumenstromes
v̇Ü zu dem Volumenstrom Brenngas zum Zeitpunkt des Auftretens der Flamme
v̇(
tF) eingestellt werden, der für den Stabilisierungszeitraum konstant gehalten werden
kann, bevor das Heizgerät den Zündvorgang beendet und in eine freie Modulation übergeht:

[0023] Gemäß Schritt a) kann ein Erfassen mindestens eines, aus einem Netzwerk abgerufenen,
standortspezifischen Umgebungsparameters und/oder eines Zustandsparameters des Heizgerätes
erfolgen.
[0024] Ein standortspezifischer Umgebungsparameter kann insbesondere Umgebungsbedingungen
am Standort des Heizgerätes angeben, wie beispielsweise einen Luftdruck, eine Außentemperatur,
eine geodätische Höhe (über dem Meeresspiegel), eine Windgeschwindigkeit und/ oder
eine Luftfeuchtigkeit der Umgebungsluft. Gleichfalls könnte eine Sturmwarnung eine
zu erfassende Umgebungsbedingung sein.
[0025] Ein Zustandsparameter kann ein Parameter sein, der einen Zustand des Heizgerätes
beschreibt oder angibt. Ein Beispiel hierfür kann eine Temperatur des Heizgerätes
sein, insbesondere eine Temperatur in der Brennkammer, die die Zündbedingungen wesentlich
beeinflusst. Weitere Beispiele für Zustandsparameter des Heizgerätes kann eine Temperatur
des Heizungsvor- und/ oder des Heizungsrücklaufes sein.
[0026] Ein Erfassen gemäß Schritt a) kann mittels eines Messens eines Parameters erfolgen,
beispielsweise durch ein Regel- und Steuergerät des Heizgerätes. Das Erfassen eines
standortspezifischen Umgebungsparameters erfolgt hierbei über ein Netzwerk insbesondere
mittels des Internets. Hierzu kann beispielsweise ein Regel- und Steuergerät des Heizgerätes
mit einem Netzwerk zum Austausch von Daten verbunden sein. Gleichfalls können gegebenenfalls
vorhandene Smart-Home-Einrichtungen zur Abfrage von standrotspezifischen Umgebungsparametern
genutzt werden. Hierbei könnten auch mit einer Smart-Home-Einrichtung verbindbare
Messeinrichtung (Smart Metering Device) Informationen zu Umgebungsbedingungen oder
auch zu dem zugeführten Brennstoff (Qualität, Druck, Energiegehalt, Temperatur) zugänglich
machen,
[0027] Gemäß Schritt b) kann ein Anpassen der Zündrampenfunktion an die in Schritt a) erfassten
Umgebungsparameter und/ oder Zustandsparameter des Heizgerätes erfolgen. Das Anpassen
kann sich dabei sowohl auf die Zündrampenfunktion, insbesondere deren Anstieg und
Offset, sowie eine anschließende Stabilisierungszeit beziehen. Hierzu kann anhand
eines erfassten standortspezifischen Umgebungsparameters oder eines erfassten Zustandsparameters
die Rampenfunktion angepasst werden, wobei auch eine Anpassung der Stabilisierungszeit
möglich ist. Eine Verlängerung der Stabilisierungszeit kann beispielsweise bei hohen
Windgeschwindigkeiten oder eine Sturmwarnung sinnvoll erscheinen.
[0028] Hierbei kann gemäß einer Ausgestaltung die Anpassung der Zündrampe an mehrere Umgebungs-
oder Zustandsparameter gesondert und nacheinander erfolgen. So kann eine sehr spezifische
und genaue Anpassung der Zündrampe an vorliegende aktuelle Zündbedingungen erfolgen.
[0029] Gemäß einer Ausgestaltung kann in einem Schritt d) ein Diagnoseparameter, der einen
Rückschluss auf den Zündvorgang zulässt, während des Zündvorganges erfasst und bewertet
werden. Bei dem Diagnoseparameter kann es sich um einen Parameter handeln, der einen
Rückschluss auf einen Druckverlauf im Strömungsweg (Zuführung Verbrennungsluft, Zuführung
Brenngas, Gemischkanal, Abgasrohr oder -anlage) des Heizgerätes zulässt, beispielsweise
ein Volumen- oder Massestromsensor in der Zuführung Verbrennungsluft oder im Gemischkanal,
und/ oder ein Signal der Fördereinrichtung, insbesondere ein Drehzahlsignal oder ein
Steuersignal eines Drehzahlreglers der Fördereinrichtung. Alternativ oder kumulativ
kann auch als Diagnoseparameter auch ein Signal einer Flammenüberwachung des Heizgerätes
genutzt werden, beispielsweise ein lonisationsstrom der Flamme oder ein Signal eines
optischen Sensors (UV-Sensor) der in Richtung einer Flamme am Brenner ausgerichtet
sein kann.
[0030] Ein Bewerten des erfassten Diagnoseparameters kann einen Vergleich mit Referenzwerten
oder -kennfeldern umfassen. Die Referenzwerte oder -kennfelder können dabei im Vorfeld
anhand von Laborversuchen an einem Referenzheizgerät ermittelt worden sein.
[0031] Gemäß einer Ausgestaltung kann bei einer wiederholenden Verfahrensdurchführung in
die Anpassung der Zündrampe in Schritt b) die Bewertung eines Zündvorganges aus Schritt
d) einbezogen werden.
[0032] Gemäß einer Ausgestaltung kann das Heizgerät beim Feststellen eines kritischen Zündvorganges
in einen Fehlerzustand verbracht werden, in dem eine erneute Inbetriebnahme blockiert
wird, bzw. nur durch eine fachkundige Person durchgeführt werden kann. Ein kritischer
Zündvorgang kann beispielsweise an einem Überschreiten eines Druckgrenzwertes in der
Gaszuführung des Heizgerätes oder auch an einer fehlenden oder unzureichenden Flammenbildung
erkannt werden.
[0033] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann eine Information über ein Ergebnis einer
Bewertung des Zündvorganges, einen erkannten kritischen Zündvorgang oder über ein
Verbringen des Heizgerätes in einen Fehlerzustand über eine (externe oder ins Heizgerät
integrierte) Anzeigeeinrichtung angezeigt und/ oder über ein Netzwerk, insbesondere
dem Internet, zum Abruf bereitgestellt und/ oder als Nachricht versandt werden. Beispielsweise
kann die Information auf einem Appliance Interface des Heizgerätes oder auch auf einem
Netzwerkspeicher (Cloud) zum Abruf bereitgestellt werden. Vorteilhaft kann so beispielsweise
einem Nutzer/ Betreiber des Heizgerätes und/ oder einem Fachbetrieb eine Information
über eine Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens durch eine Nachricht
übermittelt werden und der Fachbetrieb kann einen Termin zur Wartung und/ oder Reparatur
entsprechend planen und durchführen. Insbesondere kann so eine schnelle Beendigung
eines Fehlerzustandes des Heizgerätes herbeigeführt werden.
[0034] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Computerprogramm vorgeschlagen, welches
zur (zumindest teilweisen) Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens eingerichtet
ist. Dies betrifft mit anderen Worten insbesondere ein Computerprogramm (-produkt),
umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer, diesen
veranlassen, ein hier vorgeschlagenes Verfahren auszuführen. Das Computerprogramm
kann insbesondere auf einem Regel- und Steuergerät des Heizgerätes durchgeführt werden.
[0035] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein maschinenlesbares Speichermedium vorgeschlagen,
auf dem das Computerprogramm gespeichert ist. Regelmäßig handelt es sich bei dem maschinenlesbaren
Speichermedium um einen computerlesbaren Datenträger.
[0036] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Regel- und Steuergerät für ein Heizgerät
vorgeschlagen, eingerichtet zur Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens.
Das Regel- und Steuergerät kann hierzu beispielsweise einen Prozessor aufweisen, und/
oder über diesen verfügen. In diesem Zusammenhang kann der Prozessor beispielsweise
das auf einem Speicher (des Regel- und Steuergeräts) hinterlegte Verfahren ausführen.
Das Regel- und Steuergerät kann hierfür insbesondere mit einer Zündeinrichtung, einer
Fördereinrichtung und einer Flammenüberwachung elektrisch verbunden sein. Zudem können
auf einem Speicher des Regel- und Steuergerätes im Rahmen der Durchführung eines hier
vorgeschlagenen Verfahrens erfasste oder benötigte Daten hinterlegt werden, beispielsweise
in Schritt a) erfasste Umgebungs- oder Zustandsparameter und/ oder Referenzwerte und/oder
-kennfelder für die Anpassung der Zündrampe gemäß Schritt b).
[0037] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Heizgerät vorgeschlagen, eingerichtet zur
Verbrennung eines Verbrennungsgemisches aus Verbrennungsluft und Brenngas, das einem
Brenner zuführbar und durch eine Zündeinrichtung entzündbar ist, und weiter Mittel
aufweist, die so angepasst sind, dass sie die Schritte des hier offenbarten Verfahrens
ausführt. Die Mittel können ein Regel- und Steuergerät umfassen. Bei dem Heizgerät
kann es sich um ein Gasheizgerät, insbesondere um ein wasserstoffbetriebenes Gasheizgerät,
handeln. Das Gasheizgerät kann einen Brenner und eine Fördereinrichtung aufweisen,
mit der ein Gemisch aus Brennstoff (Wasserstoff) und Verbrennungsluft dem Brenner
zugeführt werden kann
[0038] Nach einem weiteren Aspekt wird auch eine Verwendung eines erfassten Umgebungsparameters
und/ oder eines Zustandsparameters des Heizgerätes zur Anpassung einer Zündrampe für
einen Zündvorgang des Heizgerätes vorgeschlagen.
[0039] Die im Zusammenhang mit dem Verfahren erörterten Details, Merkmale und vorteilhaften
Ausgestaltungen können entsprechend auch bei dem hier vorgestellten Computerprogramm,
dem Regel- und Steuergerät, dem Heizgerät und der Verwendung auftreten und umgekehrt.
Insoweit wird auf die dortigen Ausführungen zur näheren Charakterisierung der Merkmale
vollumfänglich Bezug genommen.
[0040] Hier werden somit ein Verfahren zur Inbetriebnahme eines Heizgerätes, ein Regel-
und Steuergerät, ein Heizgerät und ein Computerprogramm angegeben, welche die mit
Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise lösen.
Insbesondere tragen das Verfahren zur Inbetriebnahme eines Heizgerätes, das Regel-
und Steuergerät, das Heizgerät und das Computerprogramm sowie die Verwendung zumindest
dazu bei, eine sichere und komfortable Inbetriebnahme eines Heizgerätes zu ermöglichen.
Dabei können vorteilhaft im Rahmen des Zündvorganges entstehende Geräusche gemindert
werden und ein sicherer Start des Heizgerätes unabhängig von den Umgebungsbedingungen
und dem Betriebszustand des Heizgerätes ermöglicht werden.
[0041] Zudem kann die Erfindung besonders vorteilhaft ohne bauliche Änderungen an einem
Heizgerät in Form einer Implementierung einer Software eingesetzt werden.
[0042] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden
Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten
Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht
explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten
Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der
vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass
die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch
sind. Es zeigen:
- Fig. 1:
- einen Ablauf eines hier vorgeschlagenen Verfahrens,
- Fig. 2:
- ein hier vorgeschlagenes Heizgerät, und
- Fig. 3:
- Parameterverläufe, die sich bei Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens
einstellen können.
[0043] Fig. 1 zeigt beispielhaft und schematisch einen Ablauf eines hier vorgeschlagenen
Verfahrens. Die mit Blöcken 110, 120 und 130 dargestellte Durchführung der Schritte
a), b) und c) kann bei einem regulären Verfahrensablauf mindestens einmal in der angegebenen
Reihenfolge durchgeführt werden. Das Verfahren dient einer Steigerung der Sicherheit
eines, insbesondere mit Wasserstoff oder mit einem wasserstoffhaltigen Gemisch als
Brennstoff betriebenen, Heizgerätes 1 bei einer Inbetriebnahme bzw. einem Zündvorgang.
Das Verfahren ermöglicht eine Anpassung einer Zündrampe an standortspezifische Umgebungsparameter
und/ oder Zustandsparameter des Heizgerätes 1.
[0044] Fig. 2 zeigt beispielhaft und schematisch ein hier vorgeschlagenes Heizgerät 1. Dieses
kann einen in einer Brennkammer 8 angeordneten Brenner 3 umfassen. Über eine Zuführung
Verbrennungsluft 4 kann Verbrennungsluft durch eine Fördereinrichtung 2, insbesondere
als Gebläse ausgebildet, angesaugt werden. Die Fördereinrichtung 2 kann mit einem
Drehzahlregler 6 verbunden sein, der mittels eines pulsweitenmodulierten (PWM-) Signals
eine Drehzahl n der Fördereinrichtung 2 regeln kann. Ein Gasventil 5 kann dem angesaugten
Luftmassenstrom Verbrennungsluft Brenngas aus einer Gaszuführung 14 zusetzen und ein
Sicherheitsventil sowie ein Gasregelventil zur Steuerung des zuzusetzenden Massestromes
Brenngas umfassen. Das erzeugte Gemisch aus Brenngas und Verbrennungsluft kann über
einen Gemischkanal 11 zum Brenner 3 strömen und dort von der Zündeinrichtung 12 entzündet
werden. Der Brenner 3 kann eine Zylinderform aufweisen, die mit einer Grundfläche
an einer Brennertür 15 derart befestigt sein kann, dass Verbrennungsgemisch aus dem
Gemischkanal in den Brenner 3 strömen kann. Bei der Verbrennung entstehende Wärme
kann über einen Wärmtauscher 20 auf einen Heizkreis 19 übertagen werden, über dessen
Heizungsvorlauf 17 Wärmeträger des Heizkreises 19 zugeführt und über einen Heizungsrücklauf
18 zum Heizgerät 1 rückgeführt werden kann. Die Verbrennungsprodukte können nach der
Verbrennung über ein Abgasrohr 9 des Heizgerätes 1 und eine Abgasanlage 10 nach Außen
abgeleitet werden.
[0045] Das hier vorgeschlagenen Heizgerät 1 kann insbesondere zur Verbrennung von Wasserstoff
eingerichtet sein. Zudem kann das Heizgerät 1 an/ bzw. in der Brennertür 15 eine (Vorrichtung
zur) Flammenüberwachung 13 aufweisen, die hier als Sensor für von der Flamme emittierte
UV- (Ultraviolett-) Strahlung ausgebildet sein kann.
[0046] Ein Regel- und Steuergerät 7 kann zur Regelung des Heizgerätes 1 eingerichtet sein.
Hierfür kann dieses beispielsweise mit dem Drehzahlregler 6, der Fördereinrichtung
2, dem Gasventil 5, der Flammenüberwachung 13, der Zündeinrichtung 12 und einem Netzwerk
16 (Internet) elektrisch verbunden sein. Das Regel- und Steuergerät 7 kann zur Durchführung
eines hier vorgeschlagenen Verfahrens eingerichtet sein.
[0047] Fig. 3 zeigt beispielhaft und schematisch Parameterverläufe, die sich bei Durchführung
eines hier vorgeschlagenen Verfahrens einstellen können. Das Diagramm zeigt einen
dem Heizgerät 1 zugeführten Volumenstrom 7 in Abhängigkeit der Zeit t. Eine erste
Zündrampenfunktion 21 stellt eine unangepasste Zündrampenfunktion als Ausgangspunkt
für ein hier vorgeschlagenes Verfahren dar. Diese deckt einen großen gesamten Volumenstromraum
von einem ersten Volumenstrom 23 bis zu einem zweiten Volumenstrom 24 ab innerhalb
eines Sicherheitszeitraumes dauernd von einem ersten Zeitpunkt 26 bis zu einem dritten
Zeitpunkt 28 und ermöglicht damit eine Zündung mit einer Vielzahl von Gasarten.
[0048] In Block 110 kann gemäß Schritt a) ein Erfassen mindestens eines standortspezifischen
Umgebungsparameters und/oder eines Zustandsparameters des Heizgerätes 1 erfolgen.
Eine Durchführung des Schrittes a) kann insbesondere durch das Regel- und Steuergerät
7 das Heizgerätes 1 erfolgen, und ein Erfassen von Signalen eines oder mehrerer Sensoren
des Heizgerätes 1 oder von Daten aus einem Netzwerk 16, wie beispielsweise dem Internet,
erfolgen.
[0049] In Block 120 kann gemäß Schritt b) ein Anpassen der Zündrampenfunktion an die in
Schritt a) erfassten Umgebungsparameter und/ oder Zustandsparameter des Heizgerätes
1 erfolgen. In Fig. 3 zeigt eine zweite, angepasste Zündrampenfunktion 22, die mittels
Durchführung eines des Schrittes b) in Block 120 angepasst wurde. Hierbei kann in
Schritt a) (Block 110) anhand von Sensoren des Heizgerätes 1 eine Gasqualität erkannt
worden sein, die zu einer Minderung der Steigung und einer Erhöhung des Offsets der
zweiten (angepassten) Zündrampenfunktion 22 gegenüber der ersten (unangepassten) Zündrampenfunktion
21 führt, sodass durch die angepasste Zündrampenfunktion 22 ein Volumenstromraum von
einem dritten Volumenstrom 30 bis zu dem zweiten Volumenstrom 24 abgedeckt wird.
[0050] In Block 130 kann gemäß Schritt c) ein Initiieren eines Zündvorgangs des Heizgerätes
1 mit der in Schritt b) angepassten Zündrampenfunktion 22 erfolgen. Hierzu kann das
Regel- und Steuergerät 7 ein Anfahren der Fördereinrichtung 2 auf eine Startdrehzahl
und nach erreichen derselben ein Beimischen von Brenngas entsprechend der in Schritt
b) angepassten Zündrampenfunktion 22 auslösen und gleichzeitig einen Zündvorgang initiieren.
Die angepasste Zündrampenfunktion 22 führt zu einer schnelleren und sanfteren Zündung,
unter anderem aufgrund des geringeren abgedeckten Volumenstromraumes vom dritten Volumenstrom
30 bis zum zweiten Volumenstrom 24.
[0051] Zu einem zweiten Zeitpunkt 27 kann sich dabei eine Flamme am Brenner 3 bilden. An
die Flammenbildung zum zweiten Zeitpunkt 27 kann sich eine Stabilisierungszeit 28
bis zu einem dritten Zeitpunkt 29 anschließen, in der, der Volumenstrom um den Betrag
einer Überhöhung 25 erhöht werden, und Flamme sich stabilisieren kann. Im Anschluss
an den dritten Zeitpunkt 29 kann das Heizgerät in eine freie Modulation übergehen,
der Zündvorgang ist somit erfolgreich beendet.
[0052] Gemäß einem optionalen Schritt d) kann ein Diagnoseparameter, der einen Rückschluss
auf den Zündvorgang zulässt, während des Zündvorganges erfasst und bewertet werden.
Ein geeigneter Diagnoseparameter kann beispielsweise eine Drehzahl n der Fördereinrichtung
2 sein. Eine Bewertung eines erfassten Drehzahlverlaufes der Fördereinrichtung 2 während
des Zündvorganges kann beispielweise durch Betrachtung einer Änderung der Drehzahl
n, ausgelöst durch den Zündvorgang, erfolgen. Übersteigt die Änderung der Drehzahl
einen Grenzwert kann von einer harten Zündung ausgegangen werden.
[0053] Vorsorglich sei angemerkt, dass die hier verwendeten Zahlwörter ("erste", "zweite",
...) vorrangig (nur) zur Unterscheidung von mehreren gleichartigen Gegenständen, Größen
oder Prozessen dienen, also insbesondere keine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge dieser
Gegenstände, Größen oder Prozesse zueinander zwingend vorgeben. Sollte eine Abhängigkeit
und/oder Reihenfolge erforderlich sein, ist dies hier explizit angegeben oder es ergibt
sich offensichtlich für den Fachmann beim Studium der konkret beschriebenen Ausgestaltung.
Soweit ein Bauteil mehrfach vorkommen kann ("mindestens ein"), kann die Beschreibung
zu einem dieser Bauteile für alle oder ein Teil der Mehrzahl dieser Bauteile gleichermaßen
gelten, dies ist aber nicht zwingend.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 1
- Heizgerät
- 2
- Fördereinrichtung
- 3
- Brenner
- 4
- Zuführung Verbrennungsluft
- 5
- Gasventil
- 6
- Drehzahlregler
- 7
- Regel- und Steuergerät
- 8
- Brennkammer
- 9
- Abgasrohr
- 10
- Abgasanlage
- 11
- Gemischkanal
- 12
- Zündeinrichtung
- 13
- Flammenüberwachung
- 14
- Gaszuführung
- 15
- Brennertür
- 16
- Netzwerk
- 17
- Heizungsvorlauf
- 18
- Heizungsrücklauf
- 19
- Heizkreis
- 20
- Wärmetauscher
- 21
- erste Zündrampe
- 22
- zweite Zündrampe
- 23
- erster Volumenstrom
- 24
- zweiter Volumenstrom
- 25
- Überhöhung Volumenstrom
- 26
- erster Zeitpunkt
- 27
- zweiter Zeitpunkt
- 28
- Stabilisierungszeit
- 29
- dritter Zeitpunkt
- 30
- dritter Volumenstrom
1. Verfahren zur Inbetriebnahme eines Heizgerätes (1), eingerichtet zur Verbrennung eines
Verbrennungsgemisches aus Verbrennungsluft und Brenngas, das einem Brenner (3) zugeführt
und durch eine Zündeinrichtung (12) entzündet wird, umfassend zumindest die folgenden
Schritte:
a) Erfassen mindestens eines standortspezifischen, aus einem Netzwerk (16) abgerufenen,
Umgebungsparameters und/oder eines Zustandsparameters des Heizgerätes (1),
b) Anpassen einer Zündrampe an die in Schritt a) erfassten Umgebungsparameter und/oder
Zustandsparameter des Heizgerätes (1),
c) Initiieren einer Zündvorgangs des Heizgerätes (1) mit der in Schritt b) angepassten
Zündrampe.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei in Schritt a) mindestens ein Umgebungsparameter am
Standort des Heizgerätes (1) erfasst wird, ausgewählt aus folgender Gruppe: Außentemperatur,
Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei in Schritt a) mindestens ein
Zustandsparameter des Heizgerätes (1) erfasst wird, ausgewählt aus folgender Gruppe:
Temperatur des Heizgerätes (1), Temperatur im Heizungsvorlauf (17) eines verbundenen
Heizkreises (19), Temperatur im Heizungsrücklauf (18) eines verbundenen Heizkreises
(19).
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei im Rahmen der Anpassung der
Zündrampe in Schritt b) eine Rampenfunktion und eine Stabilisierungszeit angepasst
wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei in Schritt b) eine Anpassung
der Zündrampe für jeden erfassten Umgebungsparameter und/oder Zustandsparameter des
Heizgerätes (1) gesondert vorgenommen wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei in einem Schritt d) ein Diagnoseparameter,
der einen Rückschluss auf den Zündvorgang zulässt, während des Zündvorganges erfasst
und bewertet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei der Diagnoseparameter ausgewählt aus folgender Gruppe
ist: ein Druck in einem Strömungsweg des Heizgerätes (1), eine Drehzahl einer Fördereinrichtung
(2) des Verbrennungsgemisches, ein Steuersignal eines Drehzahlreglers (6) der Fördereinrichtung
(2), ein Signal einer Flammenüberwachung (13) des Heizgerätes (1).
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, wobei bei einer wiederholenden Verfahrensdurchführung
eine Bewertung eines Zündvorganges in Schritt d) bei dem Anpassen der Zündrampe in
Schritt b) berücksichtigt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei bei einem Erkennen eines kritischen
Zündvorganges im Rahmen der Bewertung in Schritt d) das Heizgerät (1) au-ßer Betrieb
genommen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei eine Information über ein Ergebnis
der Bewertung des Zündvorganges gemäß Schritt d) oder über einen erkannten kritischen
Zündvorgang über ein Netzwerk (16) zum Abruf bereitgestellt und/oder mittels einer
Nachricht versandt wird.
11. Regel- und Steuergerät (7) eingerichtet zur Durchführung eines Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 10.
12. Heizgerät (1), eingerichtet zur Verbrennung eines Verbrennungsgemisches aus Verbrennungsluft
und Brenngas, das einem Brenner (3) zuführbar und durch eine Zündeinrichtung (12)
entzündbar ist, und weiter aufweisend Mittel, die so angepasst sind, dass sie die
Schritte des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 ausführen.
13. Computerprogramm, umfassend Befehle, die bewirken, dass das Heizgerät (1) des Anspruchs
12 die Verfahrensschritte nach einem der Ansprüche 1 bis 10 ausführt.
14. Verwendung eines standortspezifischen Umgebungsparameters und/oder eines Zustandsparameters
eines Heizgerätes (1) zur Anpassung einer Zündrampe für einen Zündvorgang eines Heizgerätes
(1).