ANWENDUNGSGEBIET UND STAND DER TECHNIK
[0001] Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbelstück, insbesondere ein gepolstertes Sitzmöbelstück
in Art eines Sessels oder Sofas, sowie einen Sitzmöbelstückbeschlag hierfür.
[0002] Gattungsgemäße Sitzmöbelstücke zeichnen sich dadurch aus, dass sie über eine Beinauflage
verfügen, die zum Zwecke der Nutzung vor der Sitzfläche platziert werden kann und
hierdurch eine besonders bequeme Sitzposition mit hochgelegten Beinen ermöglicht.
[0003] Dabei ist bei gattungsgemäßen Sitzmöbelstücken vorgesehen, dass diese Beinauflage
zwischen einer Staustellung und einer Nutzstellung verlagerbar ist. In der Nutzstellung
ist die Beinauflage ausgefahren und verwendbar. In der Staustellung ist die Beinauflage
demgegenüber verlagert und insbesondere unter dem Sitzflächensegment angeordnet.
[0004] Damit die Beinauflage in die Staustellung verfahren werden kann, muss das Sitzmöbelstück
einen ausreichend großen Aufnahmeraum unterhalb der Sitzfläche bereitstellen. Dies
erschwertes, flache und dadurch elegante Sitzmöbelstücke bereitzustellen, denn dies
verringert den Aufnahmeraum unterhalb derSitzfläche. Zudem stellt es ein Problem dar,
die Beinauflage und ein zu ihrer Bewegung vorgesehenes Antriebsgetriebe derart zu
gestalten, dass von der Beinauflage und dem Antriebsgetriebe in der Staustellung und
bei üblichem Blickwinkel nichts oder wenig zu sehen ist.
AUFGABE UND LÖSUNG
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Sitzmöbelstück und einen hierfür verwendbaren Beschlag
zur Verfügung zu stellen, die gegenüber dem Stand der Technik in Hinblick auf Langlebigkeit,
Herstellungsaufwand und/oder Flexibilität in der Verwendbarkeit bei flachen Sitzmöbelstücken
einen Vorteil darstellen.
[0006] Erfindungsgemäß wird ein Sitzmöbelstück vorgeschlagen, welches in nachfolgend beschriebener
Art ausgestaltet ist.
[0007] Das Sitzmöbelstück weist ein Sitzflächensegment mit einer Sitzfläche auf, auf der
der Benutzer bestimmungsgemäß sitzt. Üblicherweise weist das Sitzmöbelstück zusätzlich
ein dahinter angeordnetes Rückenlehnensegment auf. Bei einer Gestaltung des Sitzmöbelstücks
als Sessel oder Sofa sind das Sitzflächensegment und das Rückenlehnensegment üblicherweise
mit einer Polsterung versehen.
[0008] Zusätzlich weist ein erfindungsgemäßes Sitzmöbelstück eine Beinauflage auf, die in
einer Nutzstellung vor dem Sitzflächensegment angeordnet ist und deren Oberseiten
nach oben weisend mit der Sitzfläche des Sitzflächensegments eine gemeinsame in etwa
ebene oder leicht gewölbte Auflagefläche bilden. Die Beinauflage kann bei Nichtgebrauch
in eine Staustellung verbracht werden, in der sie unterhalb des Sitzflächensegments
angeordnet ist, so dass ein aufrechtes Sitzen auf dem Sitzflächensegment ermöglicht
wird.
[0009] Die Verlagerung der Beinauflage zwischen der Nutzstellung und der Staustellung erfolgt
mittels eines Antriebsgetriebes, welches vorzugsweise Teil eines Beschlages ist. Neben
dem im Weiteren beschriebenen Sitzmöbelstück selbst sind auch ein solcher Beschlag
und ein Sitzmöbelstück mit einem solchen Beschlag Gegenstand der Erfindung.
[0010] Im Sinne der Erfindung und dieser Beschreibung bezeichnen die Begriff "vor" oder
"vorne" eine horizontale Richtung, die vom Sitzflächensegment in Richtung der Beinauflage
in deren Nutzstellung weist. "Hinter" und "hinten" weist in die entgegengesetzte Richtung,
also in Richtung der Rückenlehne. "Oben", "über" und "oberhalb" sowie "unten", "unter"
und "unterhalb" sind bezogen auf eine übliche Nutzposition des Sitzmöbelstücks mit
nach oben weisender Sitzfläche zu verstehen.
[0011] Die Beinauflage umfasst bei einem erfindungsgemäßen Sitzmöbelstück mindestens zwei
und vorzugsweise genau zwei Beinauflagesegmente, die gegenüber dem Sitzflächensegment
und gegeneinander verlagerbar sind, um aus der Staustellung in die Nutzstellung überführt
werden zu können.
[0012] Die vorzugsweise zwei Beinauflagesegmente sind im Weiteren als Oberschenkelsegment
und Unterschenkelsegment bezeichnet, ohne dass diese Begriffe einschränkend zu verstehen
sind. Bezogen auf eine Nutzstellung ist das Oberschenkelsegment vor dem Sitzflächensegment
und das Unterschenkelsegment vordem Oberschenkelsegmentangeordnet. Die mindestens
zwei Beinauflagesegmente weisen bezogen auf die Nutzstellung vorzugsweise eine in
etwa gleiche Länge in Möbellängsrichtung auf, beispielsweise eine Länge von jeweils
etwa 20 cm bis 30 cm. Unter einer in etwa gleichen Länge der Beinauflagesegmente wird
verstanden, dass die Länge des kürzeren der beiden Beinauflagesegmente in Möbellängsrichtung
mindestens 70% der Länge des längeren der beiden Beinauflagesegmente beträgt. Eine
solche Gestaltung gestattet eine insgesamt besonders lange Beinauflage und genügt
hohen ästhetischen Ansprüchen.
[0013] In der Staustellung sind die zwei Beinauflagesegmente unterhalb des Sitzflächensegments
angeordnet. Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Beinauflagesegmente in
der Staustellung eine Position und Ausrichtung einnehmen, die eine sehr kompakte Staustellung
ermöglichen, indem die Beinauflagesegmente derart unterhalb des Sitzflächensegments
angeordnet werden, dass eine der jeweiligen Oberseite der Beinauflagesegmente gegenüberliegende
Unterseite in dieser Staustellung nach oben in Richtung des Sitzflächensegments weist.
Die Beinauflagesegmente befinden sich in der Staustellung also in einer umgedrehten
Stellung, so dass sie besonders nah an das Sitzflächensegment herangefahren werden
können.
[0014] Insbesondere bei Sitzmöbelstücken, die über einzelne Möbelfüße an den Ecken des Möbelstücks
verfügen und bei denen der Bereich unterhalb des Sitzflächensegments im normalen Betrieb
sichtbar ist, ist dies von großem Wert, da so in der Staustellung die Beinauflagesegmente
nicht oder nur teilweise von außen zu sehen sind.
[0015] Die nach unten weisenden Oberseiten der Beinauflagesegmente müssen in der Staustellung
nicht vollständig horizontal ausgerichtet sein. Eine kompakte Staustellung ist auch
bereits erreichbar, wenn die Oberseite des Oberschenkelsegments und/oder des Unterschenkelsegments
mit einer horizontalen Ebene wie insbesondere dem Boden, auf dem das Möbelstück steht,
einen Winkel von weniger als 30° einschließen, vorzugsweise von weniger als 15°.In
der Staustellung sind die Oberseiten des Unterschenkelsegments und des Oberschenkelsegments
vorzugsweise parallel ausgerichtet oder schließen miteinander einen Winkel von weniger
als 30° ein, vorzugsweise von weniger als 10°.
[0016] Vorzugsweise sind die Beinauflagesegmente in Staustellung hintereinander angeordnet,
wobei das Oberschenkelsegment vor dem Unterschenkelsegment angeordnet ist.
[0017] Bei einem erfindungsgemäßen Sitzmöbelstück sind das Oberschenkelsegment und das Unterschenkelsegment
vorzugsweise in der Staustellung und in der Nutzstellung in gleicher Relativanordnung
zueinander ausgerichtet, nämlich fluchtend zueinander.
[0018] Allerdings ist das Antriebsgetriebe dafür ausgebildet, zur Überführung des Sitzmöbelstücks
aus der Staustellung in die Nutzstellung die Bewegung eines vorzugsweise motorisch
angetriebenen Antriebsgliedes in einen Bewegungsablauf der Beinauflage zu überführen,
bei dem die Beinauflagesegmente während der Bewegung in die Nutzstellung zunächst
gegeneinander angewinkelt werden bzw. eine bereits in der Staustellung bestehende
Anwinkelung vergrößert wird, bevor die Beinauflagesegmente anschließend wieder in
die fluchtende Anordnung der Nutzstellung gebracht werden.
[0019] Dieses zwischenzeitliche Anwinkeln von Oberschenkelsegment und Unterschenkelsegment
dient dem Zweck, die Gesamterstreckung des Verbundes aus Oberschenkelsegment und Unterschenkelsegment
zwischenzeitlich zu verringern, um beide aus der Staustellung in die Nutzstellung
überführen zu können, selbst wenn der Zwischenraum zwischen Boden und Unterseite des
Sitzflächensegments beschränkt ist. Hierdurch werden auch recht flache Bauweisen von
Sitzmöbelstücken möglich. Bei einer bevorzugten Gestaltung eines Sitzmöbelstücks beträgt
der Abstand zwischen einer Unterseite des Sitzflächensegments und dem Boden, auf dem
das Sitzmöbelstück steht, weniger als 35 cm, vorzugsweise weniger als 30 cm. Die Beinauflagesegmente
erreichen daher zumindest zwischenzeitlich gemeinsame eine vertikale Erstreckung von
weniger als 35 cm.
[0020] Das Sitzflächensegment weist vorzugsweise einen umlaufenden Rahmen auf, beispielsweise
einen Holzrahmen. An diesem Rahmen ist vorzugsweise der Beschlag des Antriebsgetriebes
und insbesondere auch ein Elektromotor angebracht. Insbesondere kann am Rahmen ein
in Möbelquerrichtung erstrecktes Querrohr befestigt sein, an welchem wiederum Basisträger
des Antriebsgetriebes befestigt sind, insbesondere angeschweißt sind. Alternativ kann
die Anbringung der Basisträger aber auch unmittelbar am Rahmen erfolgen, insbesondere
an einem hölzernen Bestandteil des Rahmens. Vorzugsweise weist der Rahmen zwei sich
in Querrichtung erstreckende Holzträger auf, an denen die Basisträger jeweils angebracht
sind.
[0021] Das Antriebsgetriebe ist vorzugsweise durch einen Möbelbeschlag gebildet, der am
Sitzflächensegment angebracht ist, insbesondere mittels des genannten Querrohrs. Der
Sitzmöbelstückbeschlag ist vorzugsweise derart gestaltet, dass er einen Basisträger
zur Anbringung an einem Sitzflächensegment des Sitzmöbelstücks aufweist. Demgegenüber
beweglich sind ein Oberschenkelsegmentträger und ein Unterschenkelsegmentträger zur
Stützung und zur mittelbaren oder unmittelbaren Anbringung eines Polsterelements des
Oberschenkelsegments bzw. des Unterschenkelsegments vorgesehen.
[0022] Der Sitzmöbelstückbeschlag weist das bereits genannte Antriebsgetriebe auf, an dem
ein Antriebsglied vorgesehen ist, welches insbesondere der Ankopplung eines Elektromotors
dient. Dieser Elektromotor kann unmittelbarer Teil des Sitzmöbelstückbeschlages sein.
Das Antriebsgetriebe kann allerdings bei einer anderen Variante auch zur manuellen
Kraftbeaufschlagung vorgesehen sein. In diesem Falle ist vorzugsweise im Bereich einer
Armlehne ein Handgriff vorgesehen, der insbesondere durch eine Schwenkbewegung auf
das Antriebsgetriebe wirkt und dieses zwischen der Staustellung der und der Nutzstellung
verlagert.
[0023] Der Sitzmöbelstückbeschlag ist dafür ausgebildet, die beiden Segmentträger, also
den Oberschenkelsegmentträger und den Unterschenkelsegmentträger, in jener Weise zu
verlagern, die oben in Hinblick auf das Sitzmöbelstück erläutert ist. Der Oberschenkelsegmentträger
und ein Unterschenkelsegmentträger können also gemeinsam angetrieben vom Antriebsgetriebe
zwischen einer Staustellung, in der sie sich unterhalb des Sitzflächensegments bzw.
des Basisträgers befinden und vorzugsweise in zueinander fluchtender Ausrichtung angeordnet
sind, in eine Nutzstellung überführt werden, in der sie sich vor dem Sitzflächensegment
bzw. dem Basisträger befinden. Entsprechend der Beinauflagesegmente sind auch die
Segmentträger des Beschlages zur Überführung der Segmentträger aus der im wesentlichen
fluchtenden Anordnung der Staustellung in die angewinkelte Anordnung und weiter in
die fluchtende Anordnung der Nutzstellung ausgebildet.
[0024] Das Antriebsgetriebe und der Sitzmöbelstückbeschlag weisen bei bevorzugten Ausgestaltungen,
die nachfolgend erläutert werden, eine Vielzahl von mechanischen Teilelementen wie
Träger, Hebel und Laschen auf, die im Weiteren beschrieben werden und die zumindest
zum überwiegenden Teil aneinander über in Möbelquerrichtung horizontal erstreckende
Schwenkachsen schwenkbar aneinander angelenkt sind. Vorzugsweise sind diese verschiedenen
mechanischen Teilelemente jeweils doppelt vorgesehen, nämlich linksseitig und rechtsseitig
der Sitzfläche. Die im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erfindung erfolgende
Bezugnahme auf die Teilelemente im Singular umfasst somit stets auch Gestaltungen
mit mehreren gleichartigen und sich stets gemeinsam um die gleichen Schwenkachsen
bewegenden Teilelementen.
[0025] Die auf beiden Seite beweglich angebrachten Teilelemente wie Träger, Hebel und Laschen
können somit jeweils einen Teil des Antriebsgetriebes bilden. Die beiden das Antriebsgetriebe
bildenden Getriebeteile sind vorzugsweise voneinander um ein Maß beabstandet, welches
geringer als die Breite des Sitzflächensegments und der Beinauflagesegmente ist. Vorzugsweise
beträgt der Abstand der beidseitigen Antriebsgetriebeteile weniger als 80% der genannten
Segmente, insbesondere vorzugsweise weniger als 60%. Die beiseitigen Antriebsgetriebeteile
sind vorzugsweise bezogen auf eine Möbelquerrichtung an den Beinauflagesegmenten zentriert
angebracht, so dass die beiden Antriebsgetriebeteile jeweils gleich weit nach Innen
gegenüber den Seiten der Beinauflagesegmente zurückgesetzt sind.
[0026] An der Unterseite weist das Sitzflächensegment vorzugsweise mindestens eine nach
unten offene Vertiefung auf, wobei diese Vertiefung zur Aufnahme zumindest eines Teils
des Elektromotors und/oder eines Teils des Antriebsgetriebes in der Staustellung dient.
Alternativ oder zusätzlich, weist mindestens eines der Beinauflagesegmente, insbesondere
das Oberschenkelsegment, eine in der Nutzstellung nach unten offene Vertiefung auf,
die in der Staustellung aufgrund der beschriebenen Ausrichtung der Beinauflagesegmente
nach oben offen ist. In Staustellung ist vorzugsweise mindestens ein Teil des Elektromotors
und/oder mindestens ein Teil des Antriebsgetriebes in der Vertiefung des mindestens
einen Beinauflagesegments angeordnet.
[0027] Das Sitzflächensegment ist an einem vorderen Ende, welches bezogen auf die Nutzstellung
in Richtung der Beinauflagesegmente weist, vorzugweise mit einer nach vorne weisenden
und vorzugsweise gepolsterten oder zumindest mit Stoff überspannten Abschlussfläche
ausgebildet. In der Staustellung ist das Oberschenkelsegment vorzugsweise derart angeordnet,
dass seine im Nutzzustand rückwärtige Abschlussfläche im Stauzustand nach vorne weist
und unterhalb der genannten Abschlussfläche des Sitzflächensegments angeordnet ist,
wobei ein Abstand zwischen den Abschlussflächen in vertikaler Richtung vorzugsweise
2 cm nicht übersteigt. Vorzugsweise ist die Abschlussfläche des Oberschenkelsegments
im Stauzustand bezogen auf eine Horizontalrichtung zwischen 1 cm und 5 cm gegenüber
der Abschlussfläche des Sitzflächensegments zurückgesetzt. Gemeinsam stellen die genannten
Abschlussflächen des Sitzflächensegments und des Oberschenkelsegments einen ästhetisch
angenehmen Eindruck her.
[0028] Das Sitzmöbelstück als Ganzes ist dafür vorgesehen, auf einem festen Boden aufgestellt
zu werden. Es weist daher vorzugsweise mindestens einen bodenseitigen Möbelfuß auf.
Ein einzelner Möbelfuß findet üblicherweise bei einer Gestaltung Verwendung, bei der
der Sitz selbst drehbar ist. Bei einem stationären und nicht drehbaren Sitzmöbelstück
sind vorzugsweise vier oder mehr Möbelfüße vorgesehen.
[0029] Das Sitzflächensegment kann zum mindestens einen Möbelfuß ortsfest sein. Bevorzugt
ist aber eine Gestaltung, bei der das Sitzflächensegment als Ganzes leicht kippbeweglich
ist, vorzugsweise um einen Winkel von wenigstens 4° und höchstens 14°. Insbesondere
vorzugsweise ist die Beinauflage, bestehend aus den mindestens zwei Beinauflagesegmenten,
zusammen mit dem Sitzflächensegment verkippbar, insbesondere indem der Sitzmöbelbeschlag
mitsamt dem Antriebsgetriebe am Sitzflächensegment angebracht ist. Dies führt zu einem
Möbelstück, welches neben der Staustellung zwei Nutzstellungen aufweisen kann, wobei
in der ersten Nutzstellung lediglich die Beinauflagesegmente ihre Nutzstellung gegenüber
dem Sitzflächensegment erreicht haben, während das Sitzflächensegment selbst nicht
verkippt ist, und wobei in der zweiten Nutzstellung zusätzlich das Sitzflächensegment
mit der Beinauflage und vorzugsweise zusätzlich mit dem Rückenlehnensegment als Ganzes
gegenüber dem mindestens einen Möbelfuß verkippt ist.
[0030] Das Antriebsgetriebe ist derart ausgebildet, dass es am Antriebsglied angetrieben
über Zwischenelemente sowohl das Oberschenkelsegment als auch das Unterschenkelsegment
bzw. zu diesem Zweck die beiden zugeordneten Segmentträger verschwenkt. Das bereits
beschriebene zwischenzeitliche Anwinkeln der Beinauflagesegmente und die dadurch bewirkte
kompakte Größe der beiden Beinauflagesegmente wird vorzugsweise erzeugt, indem diese
Zwischenelemente derart ausgelegt sind, dass zunächst primär ein Verschwenken des
Oberschenkelsegments erfolgt, während in dieser ersten Phase das Unterschenkelsegment
nur in geringerem Maße oder vorzugsweise sogar in gegenläufiger Richtung relativ zum
Sitzflächensegment verschwenkt wird.
[0031] Vorzugsweise ist das Antriebsgetriebe dafür ausgebildet, eine Zwischenstellung herzustellen,
in der das Unterschenkelsegment und das Oberschenkelsegment derart gegeneinander angewinkelt
sind, dass ihre Oberseiten einen Winkel von mindestens 90° einschließen. Bei flachen
Sitzmöbelstücken reicht dies jedoch nicht aus, um das Unterschenkelsegment ohne Berührung
des Bodens aus der Staustellung in die Nutzstellung zu überführen, so dass ein noch
stärkeres Anwinkeln bevorzugt wird, bei dem die Oberseiten einen Winkel gegeneinander
von mindestens 100°, insbesondere vorzugsweise von mindestens 110°, einschließen.
[0032] Grundsätzlich sind Bauweisen des Beschlages und des Sitzmöbelstücks möglich, bei
denen das Oberschenkelsegment und das Unterschenkelsegment nicht unmittelbar miteinander
verbunden sind, sondern separat voneinander über Teilelemente des Antriebsgetriebe
gehalten werden.
[0033] Also vorteilhaft wird es jedoch angesehen, wenn das Sitzflächensegment, das Oberschenkelsegment
und das Unterschenkelsegment kettenartig miteinander schwenkbeweglich verbunden sind.
[0034] Insbesondere können die Segmente dabei über Schwenkachsen miteinander verbunden sein,
die jeweils zu beiden hierdurch verbundenen Segmenten ortsfest sind. Im einfachsten
Falle sind also zwei zum Oberschenkelsegment ortsfeste Schwenkachsen vorgesehen, mittels
dessen das Oberschenkelsegment einerseits am Sitzflächensegment und andererseits am
Unterschenkelsegment schwenkbar angelenkt ist.
[0035] Auch möglich ist es jedoch, dass mindestens ein Zwischenelement zwischen dem Sitzflächensegment
einerseits und dem Oberschenkelsegment andererseits oder zwischen dem Oberschenkelsegment
einerseits und dem Unterschenkelsegment andererseits in Form einer Lasche oder vorzugsweise
einer Doppellasche vorgesehen ist. Auch hierüber lässt sie die gewünschte Schwenkbeweglichkeit
der hierdurch verbundenen Segmente realisieren. Bevorzugt ist jedoch aufgrund des
einfacheren Aufbaus die oben genannte unmittelbare Verbindung.
[0036] Das Oberschenkelsegment und das Unterschenkelsegment weisen jeweils vorzugsweise
einen Segmentträger auf, der Teil des Beschlages ist. Diese Segmentträger sind vorzugsweise
in oben beschriebener Weise kettenartig zusammengefügt und am Basisträger des Sitzflächensegments
angebracht. Die Oberseiten des Beinauflagesegments, auf der die Beine ruhen und die
vorzugsweise durch Polsterelemente gebildet sind, sind vorzugsweise zu den jeweiligen
Segmentträgern ortsfest.
[0037] Es kann aber auch eine Bauweise vorgesehen sein, insbesondere betreffend das Oberschenkelsegment,
bei der die Oberseite und der Segmentträger, insbesondere also die Oberseite bzw.
das Polsterelement des Oberschenkelsegments und der zugehörige Oberschenkelsegmentträger,
gegeneinander beweglich sind.
[0038] Diese Beweglichkeit gestattet es, die Oberseite und insbesondere das Polsterelement
des Oberschenkelsegments bei der Verlagerung desselben aus der Staustellung in die
Nutzstellung in horizontaler Richtung vom Sitzflächensegment zu beabstanden, um zu
verhindern, dass bei der Überführung in die Nutzstellung ein Körperteil des Nutzers
zwischen dem Sitzflächensegment und dem Oberschenkelsegment eingeklemmt wird. Die
Beweglichkeit kann auf verschiedene Weisen realisiert werden, beispielsweise auch
durch eine translative Führung zwischen der Oberseite und dem Oberschenkelsegmentträger.
Bevorzugt wird jedoch eine Gestaltung, bei der die Oberseite, insbesondere das Polsterelement,
welches die Oberseite bildet, über zwei Verlagerungslaschen mit dem Oberschenkelsegmentträger
verbunden ist. Jede dieser Verlagerungslaschen ist jeweils um eine Schwenkachse schwenkbar
am Oberschenkelsegmentträger und jeweils um eine Schwenkachse schwenkbar am Polsterelement
oder einem anderen die Oberseite bildenden Teilelement des Oberschenkelsegments angebracht,
insbesondere an einem Holzrahmen des Polsterelements Der Abstand der Schwenkachsen
ist jeweils vorzugsweise im Wesentlichen identisch, so dass die Bewegung des Polsterelements
gegenüber dem Segmentträger in Form einer Parallelverlagerung erfolgt. Der Abstand
der Schwenkachsen an den beiden Verlagerungslaschen beträgt vorzugsweise weniger als
40 mm, insbesondere weniger als 30 mm.
[0039] Vorzugsweise ist die Bewegung der Oberseite des Oberschenkelsegments, insbesondere
des Polsterelements, gegenüber dem Oberschenkelsegmentträger mit der Verlagerung des
Oberschenkelsegments gegenüber dem Sitzflächensegment gekoppelt. Die Kopplung ist
dabei vorzugsweise dergestalt, dass der Abstand des Oberschenkelsegments zum Sitzflächensegment
vergrößert wird, wenn das Oberschenkelsegment in die Nutzstellung gebracht wird.
[0040] Eine bevorzugte Gestaltung zur Erzielung dessen sieht vor, dass eine Steuerlasche
zur Steuerung der Verlagerung des Polsterelements gegenüber dem Oberschenkelsegmentträger
vorgesehen ist. Diese Steuerlasche ist vorzugsweise um eine Schwenkachse schwenkbar
am Sitzflächensegment und um eine andere Schwenkachse schwenkbar an einer der Verlagerungslaschen
angelenkt. Dabei ist die Schwenkachse der Steuerlasche an der Verlagerungslasche vorzugsweise
gegenüberliegend zu jener Schwenkachse vorgesehen, mittels derer die Verlagerungslasche
schwenkbar am Polsterelement angebracht ist.
[0041] Zusätzlich ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Schwenkachse, mittels derer die
Steuerlasche am Sitzflächensegment schwenkbar angebracht ist, hinter jener Schwenkachse
angeordnet ist, mittels derer das Oberschenkelsegment am Sitzflächensegment und insbesondere
dem dortigen Basisträger angebracht ist. Diese Konfiguration führt dazu, dass die
genannte Steuerlasche zur Steuerung der Relativbewegung des Polsterelements zum Segmentträger
bei der Verlagerung des Oberschenkelsegments in die Nutzstellung eine Zugkraft auf
die Verlagerungslasche ausübt und die Zugkraft aufgrund der beschriebenen gegenüberliegenden
Anordnung der Schwenkachsen an der Verlagerungslasche das Polsterelements nach vorne
und vom Sitzflächensegment weg schiebt, so dass die beschriebene Klemmwirkung vermieden
wird.
[0042] Das bereits genannte Antriebsgetriebe dient dem Zweck, die Bewegung eines Antriebsgliedes
in die Bewegung der beiden Beinauflagesegmente zu überführen. Das Antriebsglied ist
dabei vorzugsweise seinerseits mittels eines Elektromotors angetrieben, kann aber
auch anderweitig angetrieben sein, beispielsweise manuell oder mittels der Gewichtskraft
einer auf dem Sitzflächensegment sitzenden Person. Der Elektromotor ist vorzugsweise
Teil des Beschlages, so dass der gesamte Beschlag mitsamt Elektromotor vor der Montage
und insbesondere vor der Anbringung am Sitzflächensegment und den Beinauflagesegmenten
als Ganzes gehandhabt werden kann.
[0043] Bei dem Elektromotor handelt es sich vorzugsweise um einen Elektromotor mit linear
verlagerbarer Motorstange auf. Diese kann unmittelbar auf das Antriebsglied des Antriebsgetriebes
wirken. Um den Motor weit vorne und vorzugsweise in einer unterseitigen Vertiefung
des Sitzflächensegments und/oder des Oberschenkelsegments anordnen zu können, kann
es jedoch von Vorteil sein, die Antriebsstange über eine Zwischenlasche auf das Antriebsgetriebe
wirken zu lassen. Zur Überführung aus der Staustellung in die Nutzstellung wird die
Motorstange in diesem Falle nach vorne eingefahren und bewirkt ggf. über die Zwischenlasche
eine nach vorne gerichtete Schubbewegung, die auf das Antriebsglied des Antriebsgetriebes
wirkt.
[0044] Bei einer bevorzugten Gestaltung weist das Antriebsgetriebe eine aus mehreren und
insbesondere vier gegeneinander beweglichen Teilelementen zusammengesetzten Verlagerungsstruktur
auf. Die Elemente dieser Verlagerungsstruktur sind ein Basisträger, der insbesondere
vorzugsweise fest am Sitzflächensegment angebracht ist, sowie ein gegenüber dem Basisträger
verlagerbarer Gegenträger, an dem vorzugsweise unmittelbar bzw. mittelbar Steuerlaschen
schwenkbar angebracht sind, die andererseits an den Beinauflagesegmenten bzw. deren
Segmentträgern schwenkbar angelenkt sind und die im Weiteren noch erläutert werden.
[0045] Der Gegenträger ist entlang eines nichtlinearen Pfades gegenüber dem Basisträger
beweglich. Insbesondere vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Gegenträger entlang
einer Kreisbahn gegenüber dem Basisträger verlagerbar ist. Der Gegenträger ist vorzugsweise
unterhalb des Basisträgers vorgesehen und mit diesem über ein Doppellaschensystem
verbunden, bestehend aus zwei Antriebslaschen. Jede der beiden Antriebslaschen ist
um eine erste Schwenkachse am Basisträger und um eine zweite Schwenkachse am Gegenträger
schwenkbar angelenkt. Der Abstand zwischen den Schwenkachsen ist bezüglich beider
Antriebslaschen und bezüglich des Basisträgers und des Gegenträgers vorzugsweise jeweils
identisch oder nahezu identisch, was bedeutet, dass die Abstände maximal um 10% voneinander
abweichen, so dass die Verlagerung des Gegenträgers gegenüber dem Basisträger in Form
einer kreisförmigen Parallelverlagerung erfolgt. Die Länge der Antriebslaschen, also
der Abstand zwischen den jeweiligen Drehachsen einerseits am Basisträger und andererseits
am Gegenträger, beträgt vorzugsweise zwischen 5 cm und 20 cm, insbesondere vorzugsweise
zwischen 8 cm und 15 cm.
[0046] Angetrieben mittels des Antriebsgliedes verschwenken die Antriebslaschen im Zuge
der Überführung des Sitzmöbelstücks aus der Staustellung in die Nutzstellung. Der
hierbei überstrichene Winkel gegenüber dem Basisträger liegt vorzugweise im Bereich
zwischen 80° und 140°, insbesondere vorzugsweise im Bereich zwischen 90° und 120°.
Insbesondere werden die Antriebslaschen bei der Überführung aus der Staustellung in
die Nutzstellung über eine vertikale Ausrichtung der Antriebslaschen hinaus bewegt.
Der Basisträger, der Gegenträger und die Antriebslaschen sind also derart bemessen
und derart miteinander verbunden, dass die zweiten Schwenkachsen am Gegenträger und
mit ihnen der Gegenträger als Ganzes bei der Überführung der Beinauflage aus dem Stauzustand
in den Nutzzustand zunächst abgesenkt und anschließend wieder angehoben werden. Dies
begünstigt in der Staustellung die zumindest teilweise Anordnung des Antriebsgetriebes
unmittelbar unter dem Sitzsegment, so dass dieses gut versteckt ist. Andererseits
begünstigt es, dass in der Nutzstellung die Beinauflagesegmente bis auf die Höhe des
Sitzsegmentes gebracht werden können, insbesondere wenn die Beinauflagesegmente dünner
sind als das Sitzsegment.
[0047] Während das Oberschenkelsegment während der Überführung aus der Staustellung in die
Nutzstellung um nahezu 180°, mindestens aber um 150° gegenüber dem Sitzflächensegment
verschwenkt wird, wird die zum Antrieb dessen vorgesehene Verlagerungsstruktur bzw.
der Gegenträger mittels Antriebslaschen nur um maximal 140° und vorzugsweise deutlich
weniger als 140° auf der genannten Kreisbahn verschwenkt. Dieser geringe Schwenkwinkel
ist von Vorteil, da somit ein Antrieb über einen Linearmotor als Elektromotor weit
von dessen Totpunktlagen auf die Verlagerungsstruktur wirken kann. Vorzugsweise ist
eine vom Motor bewegte Motorstange oder die zur Übertragung der Motorkraft vorgesehen
Zwischenlasche an einer oder beiden Verlagerungslaschen schwenkbar angebracht, um
die Motorkraft auf die Verlagerungsstruktur zu übertragen.
[0048] Die genannten Elemente der Verlagerungsstruktur, also der Basisträger, der Gegenträger
und die beiden Antriebslaschen zur Gewährleistung einer geführten Bewegung des Gegenträgers
zum Basisträger in vorzugsweise paralleler Ausrichtung, sind vorzugsweise Teil des
einheitlichen Sitzmöbelstückbeschlages. Gleiches gilt auch für die im Weiteren beschriebenen
Steuerlaschen, mittels derer die Verlagerungsstruktur auf die Segmentträger der Beinauflagesegmente
wirkt.
[0049] An der Verlagerungsstruktur und insbesondere am genannten Gegenträger ist vorzugsweise
eine erste Steuerlasche angebracht, die sich zu einem der Beinauflagensegmente erstreckt
und dort schwenkbar angebracht ist. Durch diese Art der Anbringung der Steuerlasche
wird erreicht, dass sich die Steuerachse der ersten Steuerlasche auf Seiten der Verlagerungsstruktur
mit dem Gegenträger bewegt und insbesondere die oben genannte Kreisbahn beschreibt.
Hierdurch wird es ermöglicht, das hierdurch angetriebene Beinauflagesegment um einen
vergleichsweise großen Winkel von mindestens 150° gegenüber seiner Staustellung zu
verlagern, ohne dass die Winkel einer mechanisch problematischen Totpunktlage zu nahe
kommen. Die Verlagerung des Gegenträgers gewährleistet, dass die zur Kraftübertragung
vorgesehene Steuerachse der ersten Steuerlasche am Gegenträger stets passend angeordnet
ist, um die erforderliche Kraft auf das hierdurch angetriebene Beinauflagesegment
auszuüben und die darauf wirkende Last abzuleiten, insbesondere in das Sitzflächensegment
abzuleiten.
[0050] Vorzugsweise handelt es sich um das Unterschenkelsegment, dessen Steuerlasche derart
unmittelbar mit der Verlagerungsstruktur verbunden ist. In der Staustellung ist die
Steuerlasche vorzugsweise in einer nach hinten abfallenden Stellung ausgerichtet.
Die Steuerachse, um die die erste Steuerlasche schwenkbar an der Verlagerungsstruktur
und insbesondere an deren Gegenträger angebracht ist, ist also bezogen auf eine vertikale
Richtung oberhalb und bezogen auf eine horizontale Richtung vor jener Gegensteuerachse
angeordnet, um die der Unterschenkelsegmentträger an der ersten Steuerlasche angebracht
ist.
[0051] Während der Bewegung der Verlagerungsstruktur in seine der Nutzstellung zugeordnete
Endstellung wird die erste Steuerlasche vorzugsweise um etwa 180° gegenüber dem Basisträger
verschwenkt, so dass in der Nutzstellung des Sitzmöbelstücks die erste Steuerlasche
nach vorne ansteigt. Die Steuerachse ist dann in der Nutzstellung hinter der Gegensteuerachse
und unterhalb derselben angeordnet.
[0052] In der Staustellung schließt eine Gerade, die die Steuerachse der ersten Steuerlasche
und die Gegensteuerachse auf Seite des Segmentträgers kreuzt, vorzugweise mit einer
horizontalen Ebene einen Winkel kleiner 40° ein. Insbesondere beträgt dieser Winkel
vorzugsweise zwischen 20° und 30°, idealerweise zwischen 22° und 26°. Die Länge der
ersten Steuerlasche, bemessen anhand des Abstandes der Steuerachse und der Gegensteuerachse
der ersten Steuerlasche beträgt zwischen 180 mm und 240 mm.
[0053] Die Steuerachse, um die die erste Steuerlasche schwenkbar am Gegenträger oder an
einer der Antriebslaschen angebracht ist, ist in der Staustellung bezogen auf ein
Horizontalrichtung hinter der Abschlussfläche und bezogen auf eine Vertikalrichtung
vorzugsweise oberhalb eines unteren Endes der oben genannten Abschlussfläche des Sitzflächensegments
angeordnet. Die baulichen Elemente des Antriebsgetriebes zur Realisierung dieser Steuerachse
sind somit in der Staustellung vorzugsweise hinter der genannten Abschlussfläche versteckt.
[0054] In der Nutzstellung ist die Steuerachse der ersten Steuerlasche bezogen auf eine
Vertikalrichtung mindestens um 10% der Höhe der Abschlussfläche und/oder maximal um
40% der Höhe der genannten Abschlussfläche oberhalb des unteren Endes der Abschlussfläche
angeordnet. Im Nutzzustand ist diese Steuerachse darüber hinaus bezogen auf eine Horizontalrichtung
vor der Abschlussfläche und vorzugsweise unterhalb des Oberschenkelsegments angeordnet,
so dass sie vom Oberschenkelsegment versteckt ist.
[0055] Zur Steuerung des anderen Beinauflagesegments ist vorzugsweise eine zweite Steuerlasche
vorgesehen, die um eine Steuerachse schwenkbar an der Verlagerungsstruktur oder an
der ersten Steuerlasche angebracht ist und die mit einem gegenüberliegenden Ende um
eine Gegensteuerachse schwenkbar am anderen Beinauflagesegment angebracht ist, vorzugsweise
dem Oberschenkelsegment.
[0056] Wie auch die erste Steuerlasche dient diese zweite Steuerlasche dem Zweck, eines
der Beinauflagesegmente um insgesamt etwa 180°, insbesondere um mehrals 150°, zu verlagern,
wobei durch die zwischengeschaltete Verlagerungsstruktur die Steuerachse der zweiten
Steuerlasche während der Bewegung verlagert wird, so dass, wie auch bei der ersten
Steuerachse, während der gesamten Überführung keine Nähe der zweiten Steuerlasche
zu einer mechanisch kritischen Totpunktlage eintritt.
[0057] Auch die zweite Steuerlasche kann unmittelbar an der Verlagerungsstruktur um die
Steuerachse schwenkbar vorgesehen sein, beispielsweise ebenfalls am Gegenträger oder
an einer der Antriebslaschen. Von besonderem Vorteil ist es jedoch, wenn die Steuerachse
der zweiten Steuerlasche an der ersten Steuerlasche vorgesehen ist. Hierdurch lässt
sich in vorteilhafter Weise eine Übersetzung erzielen, die dazu führt, dass ausgehend
von der Staustellung zunächst ein starkes Verschwenken des Oberschenkelsegments stattfindet,
während die Schwenkbewegung des Unterschenkelsegments in deutlich geringerem Maße
stattfindet. Hierdurch wiederum kann das Anwinkeln erzielt werden, mittels dessen
das Unterschenkelsegment ohne Berührung mit dem Boden aus der Staustellung in die
Nutzstellung überführt werden kann.
[0058] Vorzugsweise schließen die erste Steuerlasche und die zweite Steuerlasche in der
Staustellung einen Winkel zwischen 105° und 125° ein, wobei die jeweilige Ausrichtung
der Steuerlaschen durch eine Verbindungslinie zwischen ihren jeweiligen endseitigen
Achsen definiert ist. Im Stauzustand erstreckt sich die erste Steuerlasche vorzugsweise
von vorne und oben nach hinten und weiter unten, während sich die zweite Steuerlasche
von hinten und oben nach vorne und weiter unten erstreckt.
[0059] Vorzugsweise schließen die erste Steuerlasche und die zweite Steuerlasche auch in
der Nutzstellung einen Winkel zwischen 105° und 125° ein. Im Stauzustand erstreckt
sich die erste Steuerlasche vorzugsweise von hinten und unten nach vorne und weiter
oben, während sich die zweite Steuerlasche von vorne und unten nach hinten und weiter
oben erstreckt.
[0060] Die Relativstellung der Steuerlaschen zueinander in der Staustellung und in der Nutzstellung
ist demnach vorzugsweise weitgehend identisch. Insbesondere vorzugsweise sind diese
in der Nutzstellung relativ zueinander um nicht mehr als 20° gegenüber der Relativstellung
in der Staustellung gegeneinander verschwenkt. Die zweite Steuerlasche ist vorzugsweise
derart an den hierdurch verbundenen Elementen, also insbesondere der ersten Steuerlasche
und dem Oberschenkelsegmentträger, angebracht, dass eine Gerade, die die Steuerachse
und die Gegensteuerachse der zweiten Steuerlasche kreuzt, mit einer Geraden, die die
Gegensteuerachse der zweiten Steuerlasche und die Schwenkachse des Oberschenkelsegments
kreuzt, während der Überführung zu jedem Zeitpunkt stets mehr als 25° beträgt, vorzugsweise
stets mehr als 30°. Es wird also ein erheblicher Abstand zur Totpunktlage eingehalten,
der ein Versagen des mechanischen Systems mit sich bringen könnte.
[0061] Die zweite Steuerlasche ist weiterhin vorzugsweise derart an den hierdurch verbundenen
Elementen angebracht, dass in der Staustellung die Steuerachse der zweiten Steuerlasche
bezogen auf eine vertikale Richtung oberhalb der Gegensteuerachse und bezogen auf
eine horizontale Richtung hinter der Gegensteuerachse angeordnet ist. In der Staustellung
schließt eine Gerade, die die Steuerachse und die Gegensteuerachse kreuzt, mit einer
horizontalen Ebene vorzugsweise einen Winkel zwischen 30° und 50° ein. Weiterhin ist
vorzugsweise vorgesehen, dass die Gerade, die die Steuerachse und die Gegensteuerachse
der zweiten Steuerlasche kreuzt, einen Winkel mit einer Geraden einschließt, die die
erste Schwenkachsen und die zweite Schwenkachse der ersten Antriebslasche und somit
der Erstreckungsrichtung der Antriebslasche kreuzt, der in der Staustellung mindestens
45°, vorzugweise zwischen 50° und 70°, beträgt. Hierdurch wird bewirkt, dass mit Beginn
der Bewegung derVerlagerungsstruktur und damit des Gegenträgers eine starke Bewegungswirkung
auf das Oberschenkelsegment ausgeübt wird.
[0062] Gegen Ende der Schwenkbewegung der zweiten Steuerlasche, also bei Erreichen der Nutzstellung
des Sitzmöbelstücks, ist die zweite Steuerlasche vorzugsweise derart angeordnet, dass
die Steuerachse der zweiten Steuerlasche bezogen auf eine vertikale Richtung unterhalb
der Gegensteuerachse und bezogen auf eine horizontale Richtung vor der Gegensteuerachse
angeordnet ist. Auch in der Nutzstellung schließt eine Gerade, die die Steuerachse
und die Gegensteuerachse der zweiten Steuerlasche kreuzt, mit einer horizontalen Ebene
einen Winkel von vorzugsweise zwischen 30° und 50° ein. Die Gerade, die die Steuerachse
und die Gegensteuerachse der zweiten Steuerlasche kreuzt, schließt in der Endlage
vorzugsweise einen Winkel ein mit einer Geraden, die die erste Schwenkachse und die
zweite Schwenkachse der ersten Antriebslasche und somit der Erstreckungsrichtung der
Antriebslasche kreuzt, der in der Nutzstellung höchstens 30°, vorzugsweise höchstens
15°, beträgt.
[0063] Die genannte Ausrichtung und die genannten Winkel gegen Ende der Bewegung in Richtung
der Nutzstellung begünstigen, dass es gegen Ende der Bewegung nur noch in geringem
Maße zu einer Bewegung des Oberschenkelsegments kommt. Dies ist von Vorteil, da hierdurch
ein bevorzugter Bewegungsablauf umgesetzt werden kann, demzufolge die Bewegung des
Oberschenkelsegments und des Unterschenkelsegments gleichsam sequentiell erfolgt:
Zu Beginn der Überführung wird ausgehend von der Staustellung vor allem das Oberschenkelsegment
verkippt, während das Unterschenkelsegment seine Ausrichtung nur geringfügig ändert.
Gegen Ende der Überführung erreicht das Oberschenkelsegment seine Nutzstellung bereits,
während das Unterschenkelsegment noch weit von der Nutzstellung des Unterschenkelsegments
beabstandet ist. Das Oberschenkelsegment wird bei der Überführung also schnell in
eine Position gebracht, die eine anschließende kollisionsfreie Verlagerung des Unterschenkelsegments
in Richtung seiner Nutzstellung ermöglicht.
[0064] Es ist vorteilhafterweise also vorgesehen, dass die zweite Steuerlasche während der
Überführung des Sitzmöbelstücks aus der Staustellung in die Nutzstellung stark verschwenkt
wird, vorzugsweise um einen Winkel von mindestens 150°, insbesondere vorzugsweise
um einen Winkel von mindestens 170°. Hierdurch ergibt sich, dass die Erstreckungsrichtung
der zweiten Steuerlasche vorzugsweise in der Staustellung und in der Nutzstellung
in etwa gleich ist, jedoch bei geänderter Ausrichtung.
[0065] Die Gestaltung des Antriebsgetriebes mit der genannten vierteiligen Verlagerungsstruktur
und den genannten zwei Steuerlaschen stellt eine Möglichkeit dar, das Antriebsgetriebe
unter Nichtberücksichtigung des Elektromotors selbst ausschließlich mit zueinander
schwenkbeweglichen Teilen zu realisieren und somit auf Schiebeführung zu verzichten.
Dies stellt sowohl in der Fertigung, bei den Herstellungskosten und im Betrieb einen
erheblichen Vorteil dar, da Schiebeführungen grundsätzlich aufwändiger sind und häufig
Schwenkführungen gegenüber weniger langlebig sind.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0066] Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus
der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung,
die nachfolgend anhand der Figuren erläutert sind.
Fig. 1 und 2 zeigen zwei Sitzmöbelstücke unterschiedlicher Art, nämlich einen Sessel
und ein Sofa, die in erfindungsgemäßer Art mit einer Beinauflage ausgerüstet sind.
Fig. 3 zeigt den Sessel von unten.
Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt des Sessels bzw. des Sofas in einer Seitenansicht und
dient zusammen mit einer Explosionsdarstellung des Sitzmöbelstückbeschlages des Sitzmöbelstücks
zur Erläuterung der mechanischen Komponenten.
Fig. 6A bis 12B verdeutlichen die Überführung der Beinauflage des Sitzmöbelstücks
aus einer Stellung der Fig. 6A und 6B bis in eine erste Nutzstellung der Fig. 11A
und 11B sowie eine zweite Nutzstellung der Fig. 12A und 12B.
Fig. 13 und 14 verdeutlichen eine alternative Bauweise eines Oberschenkelsegments
der Beinauflage.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DERAUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0067] Die Figuren verdeutlichen Ausführungsbeispiele der Erfindung in Form verschiedener
Sitzmöbelstücke und ihrer Beschläge.
[0068] Fig. 1 und 2 zeigen die Ausgestaltung des Sitzmöbelstücks 10 als Sessel mit einer
Beinauflage 12 sowie als Sofa mit zwei Beinauflagen 12. Die Sitzmöbelstücke 10 verfügen
jeweils über gepolsterte Sitzflächensegmente 40 sowie über die vorzugweise ebenfalls
gepolsterten Beinauflagensegmente 50, 60. Die Dicke der Beinauflagensegmente 50, 60
ist nicht viel geringer als die des Sitzflächensegments 40. Vorzugsweise beträgt die
Dicke der Beinauflagensegmente 50, 60 mindestens 50% der Dicke des Sitzflächensegments
40.
[0069] Die Beinauflagen 12 der Sitzmöbelstücke 10 sind verlagerbar zwischen einer Staustellung,
in der sich die Beinauflagesegmente 50, 60 unterhalb des Sitzflächensegments 40 befinden
und nicht in Gebrauch sind, und einer Nutzstellung, in der die Beinauflagesegmente
50, 60 vor dem Sitzflächensegment 40 angeordnet sind und verwendet werden können.
[0070] Wie sich anhand der Fig. 1 und 2 ersehen lässt, sind die Beinauflagen 12 der Sitzmöbelstücke
10 aus den genannten zwei Beinauflagensegmenten 50, 60 zusammengesetzt, nämlich einem
Oberschenkelsegment 50 und einem Unterschenkelsegment 60, die sich in der Nutzstellung
in dieser Reihenfolge vordem Sitzflächensegment40 befinden. Gemeinsam bilden sie die
Beinauflage 12 und stellen üblicherweise der Benennung folgend jene Flächen zur Verfügung,
die einerseits primär zur Stützung der Oberschenkel und andererseits primär der Stützung
der Unterschenkel dienen. Die im Zusammenhang mit der Erfindung verwendeten Begriffe
des Oberschenkelsegments 50 und des Unterschenkelsegments 60 sind jedoch nicht einschränkend
zu verstehen. Auch Gestaltungen, bei denen bspw. das Oberschenkelsegment 50 deutlich
größer als das Unterschenkelsegment 60 ist und auch einen Teil der Unterschenkel stützt,
sind umfasst.
[0071] Fig. 3 zeigt den Sessel 10 von unten mitsamt einem Sitzmöbelstückbeschlag 100, der
die Teile des Sitzmöbelstücks miteinander verbindet und die im Weiteren noch erläuterten
Bewegungsabläufe ermöglicht. Es ist hier ersichtlich, dass die Beinauflagesegmente
50, 60 kettenartig an das Sitzflächensegment 40 angebunden sind. Dies bedeutet, dass
das Oberschenkelsegment 50 über Oberschenkelsegmentträger 150 um eine Schwenkachse
G schwenkbar an dem Sitzflächensegment 40 und dortigen Basisträgern 140 angelenkt
ist und dass das Unterschenkelsegment 60 über einen Unterschenkelsegmentträger 160
um eine Schwenkachse H schwenkbar an dem Oberschenkelsegment 50 und dessen Oberschenkelsegmentträger
150 angebunden ist.
[0072] Bei der vorliegenden Gestaltung handelt es sich jeweils um definierte Schwenkachsen
G, H, die zu den beiden hierdurch schwenkbar gekoppelten Segmenten 40, 50, 60 bzw.
im Falle der Beinauflagesegmente 50, 60 zu deren jeweiligen Segmentträgern 150, 160
des Sitzmöbelstückbeschlages 100 ortsfest sind. Es sind jedoch auch Gestaltungen möglich,
bei denen die Verbindung unter Verwendung einer Zwischenlasche erfolgt, insbesondere
unter Verwendung einer Zwischendoppellasche, so dass hierdurch eine gleichsam virtuelle
Schwenkachse gebildet wird, die in begrenztem Maße gegenüber den verbundenen Segmenten
beweglich ist. Auch ist eine Gestaltung möglich, bei der das Oberschenkelsegment 50
und/oder das Unterschenkelsegment 60 zwei Teilelemente aufweist, nämlich den dargestellten
Segmentträger 150, 160 und ein demgegenüber bewegliches Polsterelement. Dies wird
anhand der Fig. 13 und 14 im Weiteren noch erläutert. In einem solchen Falle ist es
der Segmentträger 150, der schwenkbeweglich mit dem oder den benachbarten Segmenten
40, 60 verbunden ist.
[0073] Der Fig. 3 ist auch zu entnehmen, dass das Sitzflächensegment 40einen umlaufenden
Rahmen aufweist, der vorzugsweise als Holzrahmen ausgebildet ist. Hier erfolgt die
Befestigung des Sitzmöbelbeschlages 100 über ein Querrohr 48, dass innen an diesem
Rahmen 46 angebracht ist. Der Sitzmöbelbeschlag 100 kann jedoch auch ohne Querrohr
48 direkt am Rahmen angebracht sein. Im Falle der Beinauflagesegmente 50, 60 ist vorzugsweise
jeweils eine Platte vorgesehen, an der die jeweiligen Segmentträger 150, 160 angebracht
sind. Der Rahmen des Sitzflächensegment 40 sowie Polsterungen, dee über die Platten
der Beinauflagesegmente 50, 60 nach unten hinausragen, bilden unterseitige Vertiefungen,
die der Aufnahme von Komponenten des Sitzmöbelstückbeschlages 100 und des Motors 190
dienen.
[0074] Die Funktionsweise der Sitzmöbelstücke 10 in Hinblick auf die veränderbare Position
der Beinauflage 12 und insbesondere des durch den Sitzmöbelstückbeschlag 100 gebildeten
Antriebsgetriebes 102 wird anhand der Fig. 4 bis 12B verdeutlicht.
[0075] Wie sich aus den Fig. 4 und 5 ergibt, insbesondere aus der Explosionsdarstellung
der Fig. 5, sind eine Vielzahl von Elementen des Sitzmöbelstückbeschlages 100 zweifach
auf einer linken und einer rechten Seite unterhalt des Sitzflächensegments 40 vorgesehen,
wobei Bewegungsabläufe der rechtsseitigen und der linksseitigen Elemente miteinander
über mindestens eine Querverbindung, vorzugsweise über mindestens ein Torsionsrohr
176, verbunden sind, so dass sie rechtsseitig und linksseitig identisch stattfinden.
Es wird im Rahmen dieser Beschreibung in der Regel von diesen Elementen in der Einzahl
gesprochen, wobei hiervon auch die gleichartigen Elemente auf der anderen Seite mit
umfasst sind.
[0076] Anhand der Fig. 4 und 5 werden zunächst die wesentlichen Elemente des Sitzmöbelstückbeschlages
100 verdeutlicht. Der Sitzmöbelstückbeschlag 100 ist zur festen Montage am Sitzflächensegment
40 vorgesehen. Zu diesem Zweck sind die beiden schon benannten Basisträger 140 vorgesehen,
die fest am Querrohr 48 des Sitzflächensegments 40 angebracht sind, beispielsweise
hiermit verschweißt sind. Das Querrohr 48 seinerseits ist wiederum am Rahmen 46 des
Sitzflächensegments 40 angebracht, so dass die Basisträger 140 ortsfest zum Sitzflächensegment
40 vorgesehen sind.
[0077] An den Basisträgern 140 sind jeweils eine hintere Antriebslasche 172 und eine vordere
Antriebslasche 174 um Schwenkachsen A, B schwenkbar angelenkt. Die beiden Antriebslaschen
172, 174 sind weiterhin an einem Gegenträger 170 um Schwenkachsen C, D schwenkbar
angelenkt. Somit ergibt sich insgesamt eine aus den vier Elementen 140, 172, 170,
174 bestehende Verlagerungsstruktur, die einen definierten Verlagerungspfad des Gegenträgers
170 gegenüber dem Basisträger 140 bereitstellt. Vorliegend sind die Schwenkachsen
A und B gleich voneinander beabstandet wie die Schwenkachsen C und D. Weiterhin sind
die Schwenkachsen A und C gleich voneinander beabstandet wie die Schwenkachsen B und
D. Die Verlagerungsstruktur definiert somit einen kreisbahnsegmentförmigen Pfad, entlang
dessen der Gegenträger 170 zum Basisträger 140 parallel verlagert wird, wobei er aufgrund
der Parallelverlagerung seinen Winkel gegenüber dem Basisträger 140 derweil nicht
verändert.
[0078] Die genannte Schwenkachse A fällt bei der hier vorgestellten Variante eines Sitzmöbelstückbeschlages
100 mit der Schwenkachse G zusammen, um die das Oberschenkelsegment 50 schwenkbar
am Sitzflächensegment 40 angebracht ist. Dies ist jedoch nicht zwingend. Stattdessen
können die Schwenkachsen A und G auch versetzt zueinander angeordnet sein.
[0079] Die Verlagerungsstruktur aus den Elementen 140, 172, 170, 174 ist zwischen einem
Elektromotor 190 und weiteren Steuerelementen vorgesehen, mittels derer die Verlagerungsstruktur
auf die Beinauflagensegmente 50, 60 bzw. dessen Segmentträger 150, 160 wirkt.
[0080] Der Elektromotor 190 ist am Sitzmöbelstückbeschlag 100 angebracht und verfügt über
eine nach hinten linear ausfahrbare Motorstange 192, die schwenkbar an einer Zwischenlasche
194 angebracht wird, die wiederum schwenkbar an den Antriebslaschen 172, 174 angebracht
ist. Die Antriebslaschen 172, 174 verfügen hierfür über Ausleger 172A, 174A, die jedoch
aufgrund der asymmetrischen Anordnung des Elektromotors 190 nur auf einer Seite des
Beschlages vorgesehen sind. An diesen Auslegern 172A, 174A ist die Zwischenlasche
194 jeweils schwenkbeweglich angebracht.
[0081] Ein Einfahren und Ausfahren der Motorstange 192 des Elektromotors 190 wirkt auf die
Zwischenlasche 194 und hierüber mittelbar auf die zur Parallelverlagerung ausgebildete
Verlagerungsstruktur aus den Elementen 140, 172, 170, 174. Hierdurch wird es möglich,
mittels des Motors den Gegenträger in etwa über einen Winkel von ca. 100° entlang
eines kreisförmigen Bewegungspfades zu verlagern und hierdurch den Winkel, in dem
die im Weiteren erläuterten Elemente auf das Oberschenkelsegment 50 und das Unterschenkelsegment
60 wirken, in einem optimalen Bereich zu halten.
[0082] Die Verbindung zwischen der Verlagerungsstruktur aus den Elementen 140, 172, 170,
174 einerseits und dem Oberschenkelsegmentträger 150 und dem Unterschenkelsegmentträger
160 andererseits erfolgt über eine erste Steuerlasche 162 und ein zweite Steuerlasche
152.
[0083] Die erste Steuerlasche 162 zur Steuerung und Stützung des Unterschenkelsegments 60
ist um eine Steuerachse E schwenkbar am Gegenträger 170 angebracht. Dabei ist bezogen
auf die Staustellung die Steuerachse E nicht zwischen den Schwenkachsen C, D des Gegenträgers
170 vorgesehen, sondern demgegenüber weiter oben. Im vorliegenden Beispiel wird dies
über eine gekröpfte Formgebung des Gegenträgers 170 erzielt. Mit ihrem gegenüberliegenden
Ende ist die erste Steuerlasche 162 um eine Gegensteuerachse J schwenkbar am Unterschenkelsegmentträger
160 angebracht.
[0084] In der Staustellung, die in der Explosionsdarstellung der Fig. 5 dargestellt ist,
erstreckt sich die erste Steuerlasche 162 vom Gegenträger 170 und der dortigen Steuerachse
E schräg nach hinten und nach unten zur Gegensteuerachse J. Eine Verbindungslinie
zwischen der Steuerachse E und und der Gegensteuerachse J schließt mit einer horizontalen
Ebene einen Winkel von etwa 20° bis 25° ein.
[0085] Die zweite Steuerlasche 152 zur Steuerung und Stützung des Oberschenkelsegments 50
ist um eine Steuerachse F schwenkbar an der ersten Steuerlasche 162 angebracht. Diese
zweite Steuerlasche 152 und ihr Bewegungsablauf ist im Kontext der Erfindung und der
hier vorgestellten konkreten Ausgestaltung des Sitzmöbelstückbeschlages 100 von besonderer
Bedeutung.
[0086] Anhand der Fig. 6A bis 12B wird der Ablauf des Ausfahrens der Beinauflage 12 aus
der Staustellung in die Nutzstellung verdeutlicht. Die mit A bezeichneten Figuren
zeigen dabei jeweils den Sitzmöbelstückbeschlag 100. Die mit B bezeichneten Figuren
zeigen das Sitzmöbelstück in einer Seitenansicht, wobei die hierbei gezeigten Elemente
des Sitzmöbelstückbeschlages 100 durch teilweises Entfernung von Polsterteilen sichtbar
gemacht worden sind. Soweit im Weiteren auf eine Schwenkrichtung im Uhrzeigersinn
oder gegen den Uhrzeigersinn Bezug genommen wird, ist die auf die Perspektive auf
das Möbelstück von einer rechten Seiten bezogen, die sich aus den Fig. 4 und 6B bis
12B ergibt.
[0087] Die Fig. 6A bis 11B verdeutlichen eine Hauptphase, im Rahmen derer die Beinauflage
12 eine erste Nutzstellung erreicht. Die sich noch anschließende Phase des Übergangs
in den Zustand der Fig. 12A und 12B stellt eine Zusatzphase dar, während der das Sitzflächensegment
40 gemeinsam mit den Beinauflagesegmenten 50, 60 leicht verkippt wird, so dass hierdurch
eine zweite Nutzstellung erzielt wird. Soweit im Zusammenhang mit der Erfindung auf
Winkel relativ zu einer horizontalen Ebene bzw. dem Boden Bezug genommen wird, sind
diese in Hinblick auf die Ausrichtung des Sitzsegments in der Hauptphase zu verstehen.
[0088] Während der Überführung aus der Staustellung der Fig. 5A und 5B in die Nutzstellung
der Fig. 11A und 11B und weiter in die Nutzstellung der Fig. 12A und 12B können die
Beine des Benutzers auf der Beinauflage 12 aufliegen. Die im weiteren beschriebene
Mechanik ist robust genug, um die Beine gemeinsam mit der Beinauflage 12 anzuheben.
[0089] In der Staustellung der Fig. 6A und 6B sind die Beinauflagesegmente 50, 60 unterhalb
des Sitzflächensegments angeordnet. Sie sind dabei zueinander fluchtend ausgerichtet
und befinden sich in einer Überkopflage, also in einer Ausrichtung mit nach unten
weisender Oberseite.
[0090] Diese Position wird über das Antriebsgetriebe 102 gewährleistet, indem der Elektromotor
190 sich in diesem Zustand in maximal ausgefahrener Stellung der Motorstange 192 befindet.
Hierdurch befindet sich auch die Zwischenlasche 194 in ihrer maximal nach hinten verlagerten
Stellung und hält die Parallelogrammanordnung 140, 172, 174, 170 und insbesondere
den Gegenträger 170 in einer hinteren Endlage. Die Antriebslaschen 172, 174 und mit
ihnen der Gegenträger 170 befinden sich durch diese hintere Endlage gleichzeitig in
einer relativ weit nach oben verlagerten Stellung. Die Schwenkachsen C, D, um die
der Gegenträger 170 schwenkbar mit den Antriebslaschen verbunden ist, sind so weit
angehoben, dass sie in einer Vertiefung 45 des Sitzflächensegments und/oder in einer
Vertiefung 55 des Oberschenkelsegments 50 angeordnet sind und hierdurch die dargestellte
Stellung ermöglichen, in der die Beinauflagesegmente 50, 60 nahezu am Sitzflächensegment
anliegen. Wie sich insbesondere anhand der Fig. 6B erkennen lässt, sind alle mechanischen
Teilelemente des Sitzmöbelstückbeschlages 100 und des Antriebsgetriebes 102, die den
ästhetischen Eindruck des Möbelstücks stören könnten, in der Staustellung zwischen
den in gedrehter Stellung befindlichen Beinauflagesegmenten 50, 60 und den Sitzflächensegment
40 sowie in den genannten Vertiefungen 45, 55 versteckt. Aber auch die Beinauflagesegmente
50, 60 als Ganzes sind in der Staustellung von außen kaum zu sehen. Lediglich frontseitig
ist eine hintere Abschlussfläche 51 des Oberschenkelsegments zu erkennen, die unterhalb
einer vorderen Abschlussfläche 44 des Sitzflächensegments 40 angeordnet ist, jedoch
in der Staustellung das Vorhandensein einer Beinauflage nicht erkennbar macht.
[0091] Zur Überführung des Sitzmöbelstücks 10 in die Nutzstellung wird mittels des Elektromotors
190 die Motorstange 192 eingefahren. Dies führt zunächst dazu, dass der Gegenträger
170 als Teil der Verlagerungsstruktur 140, 172, 174, 170 nach vorne verlagert wird
und zumindest zu Beginn abgesenkt wird. Das Sitzmöbelstück 10 und sein Sitzmöbelstückbeschlag
100 durchlaufen hierdurch die Zustände der Fig. 7A, 7B, 8A, 8B, und 9A, 9B. Die tiefste
Stellung erreicht der Gegenträger 170 kurz nach Überfahren der Zwischenstellung der
Fig. 9A und 9B.
[0092] Während dieser Bewegung des Gegenträgers 170 von der Staustellung der Fig. 6A und
6B bis in die Stellung der Fig. 9A und 9B erfolgt die den Fig. 7B, 8B und 9B entnehmbare
Verlagerung der Beinauflagesegmente 50, 60. Diese Bewegung beginnt damit, dass die
zu Beginn der Bewegung noch zueinander fluchtendend ausgerichteten Beinauflagesegmente
50, 60 gegeneinander angewinkelt werden, wie sich aus den Fig. 7A und 7B ersehen lässt.
Dieses Anwinkeln resultiert daraus, dass das Oberschenkelsegment 50 von Beginnan recht
stark gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt wird, während das Unterschenkelsegment 60
zunächst wenig verschwenkt wird oder, wie in Fig. 7B ersichtlich ist, sogar leicht
im Uhrzeigersinn und somit entgegengesetzt zum Oberschenkelsegment 50 verschwenkt
wird.
[0093] Dass diese Bewegung derart abläuft, ist durch die Anlenkung und initiale Ausrichtung
der Steuerlaschen 152, 162 bedingt. Die Steuerlasche 162 weist in der Staustellung
eine Ausrichtung auf, die in etwa jener Richtung entspricht, in die der Gegenträger
170 ausgehend von der Staustellung der Fig. 6A, 6B initial verlagert wird. Dies resultiert
in einer starken Schwenkbewegung des Oberschenkelsegments 50. Die Steuerlasche 162
und ihrer Gegensteuerachse J hingegen wird initial gegenüber der Schwenkachse H nach
vorne verlagert, so dass das beschriebene Verschwenken im Uhrzeigersinn die Folge
ist.
[0094] Dieses Anwinkeln der Beinauflagesegmente 50, 60 ist erheblich, um das Unterschenkelsegment
60 kollisionsfrei nach vorne herausfahren zu können.
[0095] Das fortgesetzte Einfahren der Motorstange 192 bringt die Beinauflagesegmente 50,
60 in die Zwischenstellung der Fig. 8A und 8B. In dieser Stellung hat das Oberschenkelsegment
50 seine bodennächste Position schon überfahren und begonnen, sich wieder nach oben
zu bewegen. Hierdurch wird auch die Schwenkachse H angehoben, um die das Unterschenkelsegment
60 schwenkbar am Oberschenkelsegment 50 angelenkt ist. Das Anheben des Oberschenkelsegments
50 begünstigt daher ein kollisionsfreies Bewegen des Unterschenkelsegments 60 in Richtung
seiner Nutzstellung.
[0096] Die zweite Steuerlasche 152 ist im Zustand der Fig. 8A, 8B gegenüber der Ausgangsausrichtung
der Fig. 6A und 6B bereits um etwa 70° verschwenkt. Die Kraftübertragung auf das Oberschenkelsegment
50 erfolgt daher in dieser Phase in einer Richtung, die mit einerdie Schwenkachsen
G, I schneidenden Geraden einen Winkel von ca. 40° bis 45° einschließt. Dieser Winkel
reicht für die robuste Kraftübertragung auf das Beinauflagesegment 50 noch aus und
ist noch ausreichend weit von einer Totpunktlage entfernt. Der Winkel des Unterschenkelsegments
60 zum Oberschenkelsegment 50 ist in dieser Phase des Übergangs von Fig. 7A und 7B
zu Fig. 8A und 8B nochmals etwas spitzer geworden.
[0097] Die Fortsetzung der Bewegung führt zur Fortsetzung der Verlagerung des Gegenträgers
170 und damit weiter in den Zwischenzustand der Fig. 9A und 9B. Das Oberschenkelsegment
50 hat nun relativ zum Sitzflächensegment 40 nun schon fast seine Endstellung erreicht.
Die Steuerlasche 152 ist nun gegenüber ihrer Ausgangsstellung der Fig. 6A und 6B um
etwa um 90° gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt.
[0098] Die zweite Steuerlasche 152 befindet sich daher nun in etwa parallel zu den beiden
Antriebslaschen 172, 174, die zu diesem Zeitpunkt in etwa um 60° gegen den Uhrzeigersinn
gegenüber ihrer Ausgangsstellung verschwenkt sind. Dadurch, dass das Oberschenkelsegment
50 in der Stellung der Fig. 9A und 9B nahezu schon seine Endstellung erreicht hat,
ist ausreichend Raum da, um das Unterschenkelsegment 60 nun gegenüber dem Oberschenkelsegment
50 zu verlagern, so dass dieses in eine Position vor dem Oberschenkelsegment 50 gebracht
wird.
[0099] Diese Bewegung findet insbesondere beim Übergang vom Zustand der Fig. 9A und 9B zum
Zustand der Fig. 10A und 10B statt. Aufgrund der zuvor erzielten Ausrichtung der Steuerlaschen
152, 162 führt die fortgesetzte Verlagerung des Gegenträgers 170 als Teil der Verlagerungsstruktur
aus den Elementen 140, 172, 170, 174 zu einer starken Verlagerung des Unterschenkelsegments.
[0100] Dies wird dadurch begünstigt, dass die Steuerlasche 152 zu den Antriebslaschen 172,
174 nun annähernd parallel ausgerichtet ist und daher die Verlagerung der Steuerlasche
152 über die Steuerlasche 162 nur noch eine geringe Bewegung des Oberschenkelsegments
50 bewirkt, während die Steuerlasche 162 durch ihre in dieser Phase fast horizontale
Ausrichtung und fast horizontale Verlagerung nach vorne eine starke Bewegungswirkung
auf das Unterschenkelsegment 60 ausübt.
[0101] Die weitere Verlagerungsstruktur aus den Elementen 140, 172, 170, 174 bewirkt daher
eine fortgesetzte starke Verlagerung des Unterschenkelsegments 60 bis in seine Position
der Fig. 11A, während das Oberschenkelsegment 50 aufgrund der Ausrichtung der Steuerlasche
152 nur noch in geringem Maße gegenüber dem Sitzflächensegment 40 angehoben und kurz
vor Erreichen des Zustandes der Fig. 11A und 11B sogar leicht abgesenkt wird.
[0102] Der Zustand der Fig. 11A und 11B stellt eine erste Nutzstellung dar. Das Sitzflächensegment
40 und die Beinauflagesegmente 50, 60 befinden sich nun in einer fluchtenden Stellung,
also in einer Stellung, in der sich an die Sitzfläche 42 jeweils die Oberseiten 52,
62 der Beinauflagesegmente derart anschließen, dass die Flächen 42, 52, 62 eine gemeinsame
in etwa ebene oder leicht gewölbte Gesamtfläche beschreiben.
[0103] In dieser Nutzstellung liegen die Beine des Benutzers auf der Beinauflage 12 auf.
Die Elemente des Sitzmöbelstückbeschlages 100 gestatten dabei eine hohe Last, ohne
dass die Gefahr besteht, dass eines der Elemente durch die Gewichtskraft der Beine
in eine ungewollte Übertotpunktlage gerät.
[0104] Aus dem ersten Nutzzustand der Fig. 11A und 11B kann das Möbelstück auch in einen
zweiten Nutzzustand überführt werden, der in Fig. 12A und 12B dargestellt ist. In
diesem zweiten Nutzzustand sind die genannten Segmente 40, 50, 60 sowie auch das Rückenlehnensegment
30 in gegenüber der Fig. 11A und 11B unveränderter Relativstellung, jedoch als Ganzes
demgegenüber leicht gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt, so dass die Sitzfläche 42
gegenüber den Beinauflagesegmenten 50, 60 noch etwas tiefer liegt.
[0105] Beim beschriebenen Ausführungsbeispiel der Fig. 3 bis 12B sind die Polsterelemente
des Sitzflächensegments 40 und der Beinauflagesegmente 50, 60 jeweils fest an ihren
jeweiligen Beschlagselementen 140, 150 und 160 angebracht. Es kann jedoch in Hinblick
auf die Beinauflagesegmente auch zweckmäßig sein, eine Verlagerung zwischen den jeweiligen
Segmentträgern 150, 160, über die das Gewicht auf das Sitzflächensegment 40 übertragen
wird, und den jeweiligen Polsterelementen zu ermöglichen.
[0106] Fig. 12 und 13 zeigen eine solche Gestaltung, wobei Fig. 12 die Nutzstellung und
Fig. 13 die Staustellung verdeutlicht. Die hier nicht dargestellten Elemente des Sitzmöbelstücks
bleiben gegenüber den Gestaltungen der Fig. 1 bis 11B unverändert. Abweichend von
den vorausgegangenen Gestaltungen ist hier das Polsterelement 158 des Oberschenkelsegments
50 nicht fest mit dem Oberschenkelsegmentträger 150 verbunden, sondern demgegenüber
geführt beweglich. Die Beweglichkeit ist dabei vorliegend über eine Doppellaschengestaltung
mit zwei Verlagerungslaschen 156, 157 realisiert. Die beiden Verlagerungslaschen 156,
157 sind jeweils um Schwenkachsen O, Q schwenkbar am Oberschenkelsegmentträger 150
angelenkt und um Schwenkachsen P, R schwenkbar am Polsterelement 158 bzw. an einer
nicht näher dargestellten Stützstruktur am Polsterelement 158 angelenkt. Das Polsterelement
158 ist dadurch um einige Zentimeter gegenüber dem Oberschenkelsegmentträger 150 nach
vorne und hinten verlagerbar.
[0107] Die Verlagerung erfolgt dabei vorzugsweise und auch bei der dargestellten Gestaltung
in Abhängigkeit der Position des Oberschenkelsegments 50 zum Sitzflächensegment 40.
Zu diesem Zweck ist bezogen auf die Schwenkachse O gegenüberliegend zur Schwenkachse
P eine weitere Schwenkachse T an der Verlagerungslasche vorgesehen, an der eine Steuerlasche
155 angebracht ist. Diese Steuerlasche 155 ist wiederum um eine Schwenkachse S am
Sitzflächensegment 40 und insbesondere an dessen Basisträger 140 angebracht.
[0108] Diese Gestaltung führt dazu, dass das Polsterelement 158 bei der Überführung aus
der Staustellung der Fig. 13 in die Nutzstellung der Fig. 12 relativ zum Oberschenkelsegmentträger
150 verlagert wird und sich die Beabstandungzum Sitzflächensegment 40 vergrößert,
wenn sich das Oberschenkelsegment seiner Nutzstellungs-Endlage nähert. Hierdurch wird
verhindert, dass es zu einem Einklemmen zwischen dem Sitzflächensegment und dem Oberschenkelsegment
kommen kann.
1. Sitzmöbelstück (10) mit den folgenden Merkmalen:
a. das Sitzmöbelstück (10) weist ein Sitzflächensegment (40) mit einer Sitzfläche
(42) auf, und
b. das Sitzmöbelstück (10) weist eine Beinauflage (12) mit zwei Beinauflagesegmenten
(50, 60) auf, nämlich einem Oberschenkelsegment (50) und einem Unterschenkelsegment
(60), und
c. die Beinauflage (12) ist zwischen einer Staustellung und einer Nutzstellung verlagerbar,
wobei die Beinauflage (12) in der Staustellung unter dem Sitzflächensegment (40) angeordnet
ist und wobei die Oberseiten (52, 62) der Beinauflagesegmente (50, 60) in der Nutzstellung
mit der Sitzfläche (42) des Sitzflächensegments (40) in fluchtender Anordnung angeordnet
sind und ihre jeweiligen Oberseiten (52, 62) nach oben weisen, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
d. in der Staustellung befinden sich die Beinauflagesegmente (50, 60) unterhalb des
Sitzflächensegments (40), wobei die Unterseiten (54, 64) der Beinauflagesegmente (50,
60) in der Staustellung nach oben in Richtung des Sitzflächensegments (40) weisen,
und
e. zur Überführung des Sitzmöbelstücks (10) aus der Staustellung in die Nutzstellung
weist das Sitzmöbelstück (10) ein Antriebsgetriebe (102) auf, welches die Bewegung
eines Antriebsgliedes (192) in einen Bewegungsablauf der Beinauflage (12) überführt,
bei dem die Beinauflagesegmente (50, 60) während der Bewegung in die Nutzstellung
zunächst gegeneinander angewinkeit werden und anschließend in die fluchtende Anordnungder
Nutzstellung gebracht werden.
2. Sitzmöbelstück (10) nach Anspruch 1 mit dem folgenden weiteren Merkmal:
a. in der Staustellung ist die Oberseite (52) des Oberschenkelsegments (50) in horizontaler
Ausrichtung oder schließt mit einer horizontalen Ebene einen Winkel von weniger als
30° ein, vorzugsweise von weniger als 15°,
vorzugsweise mit dem folgenden zusätzlichen Merkmal:
b. in der Staustellung sind die Oberseiten (52, 62) des Unterschenkelsegments (60)
und des Oberschenkelsegments (50) parallel ausgerichtet oder schließen miteinander
einen Winkel von weniger als 30° ein, vorzugsweise von weniger als 10°.
3. Sitzmöbelstück (10) nach Anspruch 1 oder 2 mit dem folgenden weiteren Merkmal:
a. in einer Zwischenstellung der Überführung aus der Staustellung in die Nutzstellung
sind das Unterschenkelsegment (60) und das Oberschenkelsegment (50) derart gegeneinander
angewinkelt, dass ihre Oberseiten (52, 62) einen Winkel von mindestens 90° einschließen,
vorzugweise von mindestens 100°, insbesondere von mindestens 110°.
4. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit dem folgenden weiteren
Merkmal:
a. das Sitzflächensegment (40), das Oberschenkelsegment (50) und das Unterschenkelsegment
(60) sind kettenartig miteinander schwenkbeweglich verbunden,
vorzugsweise mit mindestens einem der folgenden zusätzlichen Merkmale:
b. das Oberschenkelsegment (50) und das Unterschenkelsegment (60) sind schwenkbeweglich
um eine zu beiden Beinauflagesegmenten ortsfeste Schwenkachse (H) aneinander angelenkt,
und/oder
c. das Sitzflächensegment (40) und das Oberschenkelsegment (50) sind schwenkbeweglich
um eine zum Sitzflächensegment (40) und zum Oberschenkelsegment (50) ortsfeste Schwenkachse
(G) aneinander angelenkt, oder
d. das Sitzflächensegment und das Oberschenkelsegment sind über mindestens eine Lasche
miteinander verbunden, die um eine zum Sitzflächensegment und eine zum Oberschenkelsegment
ortsfeste Schwenkachse am Sitzflächensegment bzw. am Oberflächensegment schwenkbar
angelenkt ist, wobei vorzugsweise das Sitzflächensegment und das Oberschenkelsegment
über eine Doppellasche mit zwei Einzellaschen miteinander verbunden sind, die um jeweils
eine zum Sitzflächensegment und eine zum Oberschenkelsegment ortsfeste Schwenkachse
am Sitzflächensegment bzw. am Oberflächensegment schwenkbar angelenkt sind.
5. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit den folgenden weiteren
Merkmalen:
a. das Oberschenkelsegment (50) weist einen Oberschenkelsegmentträger (150) auf, und
b. das Oberschenkelsegment (50) weist ein Polsterelement (158) auf, und
c. das Polsterelement (158) ist über zwei Verlagerungslaschen (156, 157) mit dem Oberschenkelsegmentträger
(150) verbunden, wobei jede der beiden Verlagerungslaschen (156, 157) jeweils um eine
Schwenkachse (O, Q) schwenkbar am Oberschenkelsegmentträger (150) und jeweils um eine
Schwenkachse (P, R) schwenkbaram Polsterelement (158) angebracht ist,
vorzugsweise mit mindestens einem der folgenden zusätzlichen Merkmale:
d. der Abstand der Schwenkachsen (O, P; Q, R) an den beiden Verlagerungslaschen ist
jeweils im Wesentlichen identisch und beträgt vorzugsweise wenigerals 40 mm, insbesondere
weniger als 30 mm, und/oder
e. der Abstand der Schwenkachsen (O, P; Q, R) am Oberschenkelsegmentträger (150) bzw.
am Polsterelement (158) ist jeweils im Wesentlichen identisch, und/oder
f. es ist eine Steuerlasche (155) zur Steuerung der Verlagerung des Polsterelements
(158) gegenüber dem Oberschenkelsegmentträger (150) vorgesehen, wobei die Steuerlasche
(155) vorzugsweise um eine Schwenkachse (S) schwenkbar am Sitzflächensegment (40)
und um eine Schwenkachse (T) schwenkbar an einer der Verlagerungslaschen (156) angelenkt
ist.
6. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit den folgenden weiteren
Merkmalen:
a. das Antriebsgetriebe (102) weist einen Basisträger (140) auf, und
b. das Antriebsgetriebe (102) weist einen Gegenträger (170) auf, und
c. der Basisträger (140) und der Gegenträger (170) sind miteinander über zwei Antriebslaschen
(172, 174) verbunden und hierdurch gegeneinander geführt beweglich, wobei jede der
Antriebslaschen (172, 174) um eine erste Schwenkachse (A, B) am Basisträger (140)
und um eine zweite Schwenkachse (C, D) am Gegenträger (170) schwenkbar angelenkt sind,
und
d. es ist mindestens eine erste Steuerlasche (162) vorgesehen, die am Gegenträger
(170) oder an einer der Antriebslaschen um eine Steuerachse (E) schwenkbar angelenkt
und mit einem gegenüberliegenden Ende um eine Gegensteuerachse (J) schwenkbar am Oberschenkelsegment
oder am Unterschenkelsegment (60) angelenkt ist,
vorzugsweise mit mindestens einem der folgenden zusätzlichen Merkmale:
e. die mindestens eine erste Steuerlasche (162) ist am Gegenträger (170) um die Steuerachse
(E) schwenkbar angelenkt, und/oder
f. die mindestens eine erste Steuerlasche (162) ist am Unterschenkelsegment (60) um
die Gegensteuerachse (J) schwenkbar angelenkt, und/oder
g. in der Staustellung ist die erste Steuerlasche (162) derart angeordnet, dass die
Steuerachse (E) bezogen auf eine vertikale Richtung oberhalb der Gegensteuerachse
(J) und bezogen auf eine horizontale Richtung vor der Gegensteuerachse (J) angeordnet
ist, und/oder
h. die Antriebslaschen (172, 174) sind in der Nutzstellung gegenüber ihrer jeweiligen
Stellung in der Staustellung um mindestens 80° und um höchsten 140°, vorzugsweise
um mindestens 90° und um höchsten 120°, verschwenkt.
7. Sitzmöbelstück (10) nach Anspruch 6 mit dem folgenden weiteren Merkmal:
a. in der Staustellung schließt eine Gerade, die die Steuerachse (E) und die Gegensteuerachse
(J) kreuzt, mit einer horizontalen Ebene einen Winkel kleiner 40° ein,
vorzugsweise mit dem zusätzlichen Merkmal:
b. in der Staustellung schließt die Gerade, die die Steuerachse (E) und die Gegensteuerachse
(J) kreuzt, mit der horizontalen Ebene einen Winkel zwischen 20° und 30° ein, vorzugsweise
zwischen 22° und 26°, und/oder
c. der Abstand der Steuerachse (E) und der Gegensteuerachse (J) beträgt zwischen 180
mm und 240 mm.
8. Sitzmöbelstück (10) nach Anspruch 6 oder 7 mit dem folgenden weiteren Merkmal:
a. es ist mindestens eine zweite Steuerlasche (152) vorgesehen, die an der ersten
Steuerlasche (162), am Gegenträger (170) oder an einer der Antriebslaschen um eine
Steuerachse (F) schwenkbar angelenkt ist und mit einem gegenüberliegenden Ende um
eine Gegensteuerachse (I) schwenkbar am Oberschenkelsegment (50) bzw. am Unterschenkelsegment
angelenkt ist,
vorzugsweise mit mindestens einem der folgenden zusätzlichen Merkmale:
b. die mindestens eine zweite Steuerlasche (152) ist an der ersten Steuerlasche (162)
um die Steuerachse (F) schwenkbar angelenkt, und/oder
c. die mindestens eine zweite Steuerlasche (152) ist am Oberschenkelsegment (50) um
die Gegensteuerachse (I) schwenkbar angelenkt, und/oder
d. in der Staustellung und/oder in der Nutzstellung schließen die erste Steuerlasche
(162) und die zweite Steuerlasche (152) miteinander einen Winkel zwischen 105° und
125° ein.
9. Sitzmöbelstück (10) nach Anspruch 8 mit dem folgenden weiteren Merkmal:
a. eine Gerade, die die Steuerachse (F) und die Gegensteuerachse (I) kreuzt, schließt
mit einer Geraden, die die Gegensteuerachse (I) und die Schwenkachse (A) des Oberschenkelsegments
(50) kreuzt, einen Winkel ein, der während der Überführung von der Staustellung in
die Nutzstellung stets mehr als 25° beträgt, vorzugsweise stets mehr als 30°.
10. Sitzmöbelstück (10) nach Anspruch 8 oder 9 mit den folgenden weiteren Merkmalen:
a. in der Staustellung ist die zweite Steuerlasche (152) derart angeordnet, dass die
Steuerachse (F) bezogen auf eine vertikale Richtung oberhalb der Gegensteuerachse
(I) und bezogen auf eine horizontale Richtung hinter der Gegensteuerachse (I) angeordnet
ist, und
b. in der Nutzstellung ist die zweite Steuerlasche (152) derart angeordnet, dass die
Steuerachse (F) bezogen auf eine vertikale Richtung unterhalb der Gegensteuerachse
(I) und bezogen auf eine horizontale Richtung vor der Gegensteuerachse (I) angeordnet
ist, vorzugsweise mit mindestens einem der folgenden zusätzlichen Merkmale:
c. die zweite Steuerlasche (152) befindetsich in der Nutzstellung in einerum mindestens
150° gegenüber der Staustellung verschwenkten Stellung, vorzugsweise in einer um mindestens
170° verschwenkten Stellung, und/oder
d. in der Staustellung schließt eine Gerade, die die Steuerachse (F) und die Gegensteuerachse
(I) kreuzt, mit einer horizontalen Ebene einen Winkel zwischen 30° und 50° ein, und/oder
e. in der Nutzstellungschließt eine Gerade, die die Steuerachse (F) und die Gegensteuerachse
(I) kreuzt, mit einer horizontalen Ebene einen Winkel zwischen 30° und 50° ein, und/oder
f. eine Gerade, die die Steuerachse (F) und die Gegensteuerachse (I) kreuzt, schließt
einen Winkel ein mit einer Geraden, die die erste Schwenkachsen (A) und die zweite
Schwenkachse (C) der ersten Antriebslasche (172) kreuzt, der in der Staustellung mindestens
45°, vorzugweise mindestens 60° beträgt und der in der Nutzstellung höchstens 30°,
vorzugsweise höchstens 15°, beträgt, und/oder
g. eine Gerade, die die Steuerachse (F) und die Gegensteuerachse (I) der zweiten Steuerlasche
(152) kreuzt, schließt einen Winkel ein mit einer Geraden, die die Steuerachse (E)
und die Gegensteuerachse (J) der ersten Steuerlasche (162) kreuzt, der in der Staustellung
und/oder in der Nutzstellung mindestens 45°, vorzugweise mindestens 60°, beträgt,
und/oder
h. der Abstand derSteuerachse (F) und der Gegensteuerachse (I) beträgt zwischen 60
mm und 100 mm.
11. Sitzmöbelstück (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 10 mit dem folgenden weiteren Merkmal:
a. der Gegenträger (170) ist mittels der Antriebslaschen (172, 174) im Wesentlichen
parallel zum Basisträger (140) geführt, wobei eine Gerade zwischen den ersten Schwenkachsen
(A, B) mit einer Geraden zwischen den zweiten Schwenkachsen (C, D) während der Überführung
aus dem Nutzzustand in den Stauzustand durchgängig einen Winkel kleiner 20° einschließt,
vorzugsweise einen Winkel kleiner 10°,
vorzugsweise mit dem folgenden zusätzlichen Merkmal:
b. der Abstand der ersten Schwenkachse (A, B) gegenüber den zweiten Schwenkachsen
(C, D) der beiden Antriebslaschen beträgt zwischen 5 cm und 20 cm, vorzugsweise zwischen
8 cm und 15 cm.
12. Sitzmöbelstück (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 11 mit dem folgenden zusätzlichen
Merkmal:
a. der Basisträger (140), der Gegenträger (170) und die Antriebslaschen (172, 174)
sind derart miteinander verbunden, dass die zweiten Schwenkachsen (C, D) bei der Überführung
der Beinauflage (12) aus dem Stauzustand in den Nutzzustand zunächst abgesenkt und
anschließend wieder angehoben werden.
13. Sitzmöbelstück (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 12 mit den folgenden weiteren Merkmalen:
a. das Sitzflächensegment (40) ist an einem vorderen Ende, welches bezogen auf die
Nutzstellung in Richtung der Beinauflagesegmente weist, mit einer nach vorne weisenden
Abschlussfläche (44) ausgebildet, vorzugsweise mit einer gepolsterten Abschlussfläche
(44), und
b. die Steuerachse (E), um die die erste Steuerlasche (162) schwenkbar am Gegenträger
(170) oder an einer der Antriebslaschen angebracht ist, ist in der Staustellung bezogen
auf ein Horizontalrichtung hinter der Abschlussfläche (44) und bezogen auf eine Vertikalrichtung
oberhalb eines unteren Endes (44A) der Abschlussfläche (44) und unterhalb eines oberen
Endes (44B) der Abschlussfläche (44) angeordnet,
vorzugsweise mit mindestens einem der folgenden zusätzlichen Merkmale:
c. die Steuerachse (E) ist in der Staustellung bezogen auf eine Vertikalrichtung mindestens
um 10% der Höhe der Abschlussfläche (44) und/oder maximal um 40% der Höhe der Abschlussfläche
oberhalb des unteren Endes (44A) des Abschlussfläche (44) angeordnet, und/oder
d. die Steuerachse (E) ist in der Nutzstellung bezogen auf eine Horizontalrichtung
vor der Abschlussfläche (44) und vorzugsweise unterhalb des Oberschenkelsegments (50)
angeordnet.
14. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit dem folgenden zusätzlichen
Merkmal:
a. der Basisträger (140) ist fest am Sitzflächensegment (40) angebracht,
vorzugsweise mit den folgenden zusätzlichen Merkmalen:
b. das Sitzflächensegment (40) weist einen umlaufenden Rahmen auf, vorzugsweise einen
Hohlrahmen, an dem der Basisträger befestigt ist, vorzugsweise an einem am Rahmen
befestigten Querrohr oder an mindestens einem vorderen Querträger des Rahmens, insbesondere
an zwei vorderen Querträgern, und/oder
c. das Sitzmöbelstück (10) weist mindestens einen bodenseitigen Möbelfuß (20) auf,
wobei das Sitzflächensegment (40) mitsamt den Beinauflagesegmenten (50, 60), vorzugsweise
mitsamt mindestens eines Armlehnensegments, gegenüber dem Möbelfuß (20) verlagerbar
ist, insbesondere kippbeweglich verlagerbar ist.
15. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit dem folgenden zusätzlichen
Merkmal:
a. das Sitzmöbelstück (10) weist einen Elektromotor (190) auf, der auf das Antriebsgetriebe
(102) wirkt und hierdurch die Überführung der Beinauflage (12) aus der Staustellung
in die Nutzstellung bewirkt,
vorzugsweise mit dem folgenden zusätzlichen Merkmal:
b. der Elektromotor (190) weist eine linear verlagerbare Motorstange (192) auf, wobei
die Motorstange (192) vorzugsweise über eine Zwischenlasche (194) auf eine der Antriebslaschen
(172) wirkt und wobei insbesondere die Zwischenlasche (194) schwenkbeweglich mit einer
oder beiden Antriebslaschen (172, 174) verbunden ist.
16. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit den folgenden zusätzlichen
Merkmalen:
a. mindestens eines der Beinauflagesegmente (50) weist an seiner Unterseite (54) mindestens
eine Vertiefung (56) auf, die in der Staustellung nach oben offen ist, und
b. in Staustellung ist mindestens ein Teil des Elektromotors (190) und/oder mindestens
ein Teil des Antriebsgetriebes (102) in der Vertiefung angeordnet.
17. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit mindestens einem der
folgenden weiteren Merkmale:
a. das Sitzmöbelstück (10) ist als Sessel ausgebildet, oder
b. das Sitzmöbelstück (10) ist als Sofa ausgebildet, wobei das Sitzmöbelstück vorzugsweise
mindestens zwei unabhängig voneinander bewegliche Beinauflagen (12) aufweist.
18. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit mindestens einem der
folgenden weiteren Merkmale:
a. das Sitzmöbelstück weist ein Rückenlehnensegment (30) auf, und/oder
b. das Sitzflächensegment (40), die Beinauflagesegmente (50, 60) und/oder das Rückenlehnensegment
(30) sind mit einer oberseitigen oder frontseitigen Polsterung versehen, und/oder
c. das Sitzflächensegment (40) ist gemeinsam mit dem Rückenlehnensegment (30) gegenüber
einem Möbelfuß (20) verlagerbar, insbesondere kippbeweglich verlagerbar, und/oder
d. mit Ausnahme einer möglichen Schiebeführung an einem Elektromotor (190) oder Getriebemotor
des Sitzmöbelstücks sind die Elemente des Antriebsgetriebes frei von Schiebeführungen
und ausschließlich schwenkbeweglich miteinander verbunden. und/oder
e. das Sitzflächensegment (40), das Oberschenkelsegment (50) und/oder das Unterschenkelsegment
(60) verfügt über einen Rahmen (46), insbesondere über einen Holzrahmen, wobei vorzugsweise
im Falle des Sitzflächensegments (40) ein Querrohr (48) vorgesehen ist, welches sich
innerhalb des Holzrahmens in Möbelquerrichtung erstreckt,
f. das Sitzmöbelstück (10) verfügt einen Sitzmöbelstückbeschlag, der die gegeneinander
beweglichen Teilelemente, insbesondere den Basisträger (140), den Gegenträger (170),
die Antriebslaschen (172, 74) und/oder die Steuerlaschen (152, 162) verfügt und der
insbesondere jeweils über einen linksseitigen und einen rechtsseitigen Basisträger
(140) und/oder Gegenträger (170), über linksseitige und rechtsseitige Antriebslaschen
(172, 174) und/oder über linksseitige und rechtsseitige Steuerlaschen (152, 162) und/oder
über linksseitige und rechtsseitige Segmentträger (150, 160) verfügt, wobei
- die Breite des Sitzmöbelstückbeschlages vorzugsweise weniger als 80% der Breite
des Oberschenkelsegments aufweist, insbesondere vorzugsweise weniger als 60%, und/oder
- wobei zumindest zwei gleichartige Komponenten (174) miteinander über ein Torsionsrohr
(176) drehfest miteinander verbunden sind, und/der
g. das Oberschenkelsegment (50) und das Unterschenkelsegment (60) weisen Oberseiten
(52, 62) auf, die bezogen auf eine Möbellängsrichtung Längen aufweisen, die sich um
nicht mehr als 30% unterscheiden.
19. Sitzmöbelstückbeschlag (100) für ein Sitzmöbelstück nach einem der vorstehenden Ansprüche
mit den folgenden Merkmalen:
a. der Sitzmöbelstückbeschlag (100) weist einen Basisträger (140) zur Anbringung an
einem Sitzflächensegment (40) des Sitzmöbelstücks (10) auf, und
b. der Sitzmöbelstückbeschlag (100) weist einen Oberschenkelsegmentträger (150) zur
Stützung und zur mittelbaren oder unmittelbaren Anbringung eines Polsterelements auf,
der schwenkbeweglich am Basisträger (140) angebracht ist, und
c. der Sitzmöbelstückbeschlag (100) weist einen Unterschenkelsegmentträger (160) zur
Stützung und vorzugsweise zur unmittelbaren Anbringung eines Polsterelements auf,
und
d. der Sitzmöbelstückbeschlag (100) weist ein Antriebsgetriebe (102) auf, an dem ein
Antriebsglied (192) zur Ankopplung eines Elektromotors (190) vorgesehen ist, und
e. das Antriebsgetriebe (102) weist zur Verbindung des Basisträgers (140) und des
Gegenträgers (170) zwei Antriebslaschen (172, 174) auf, die eine Parallelverlagerung
des Gegenträgers (170) gegenüber dem Basisträger (140) gestattet, und
f. es sind zwei Steuerlaschen (152, 162) vorgesehen, von denen mindestens eine schwenkbar
an einer der Antriebslaschen oder am Gegenträger (170) angebracht ist, wobei die Steuerlaschen
(152, 162) schwenkbar am Oberschenkelsegmentträger (150) bzw. am Unterschenkelsegmentträger
(160) angebracht sind, und
g. der Sitzmöbelstückbeschlag ist durch Einkopplung einer Bewegung am Antriebsglied
zwischen einem Stauzustand und einem Nutzzustand beweglich, wobei der Unterschenkelsegmentträger
(160) und der Oberschenkelsegmentträger (150) sich im Stauzustand und im Nutzzustand
in fluchtender Ausrichtung befinden und in einem Zwischenzustand zwischen Stauzustand
und Nutzzustand gegeneinander angewinkelt sind.
20. Sitzmöbelstückbeschlag (100) nach Anspruch 19 mit mindestens einem der folgenden weiteren
Merkmale:
a. der Sitzmöbelstückbeschlag (100) weist einen integrierten Elektromotor (190) auf,
wobei vorzugsweise der Elektromotor (190) im Stauzustand des Sitzmöbelstückbeschlags
(100) zwischen dem Oberschenkelsegmentträger (150) und dem Basisträger (140) angeordnet
ist.