[0001] Die Erfindung betrifft eine Sortiervorrichtung.
[0002] Insbesondere bei Altpapiergemengen müssen Papieranteile und Pappanteile voneinander
getrennt werden. Nach dem Stand der Technik geschieht dies beispielsweise über Stachelwalzen.
Die Stacheln der Stachelwalzen sind in der Lage, festere Pappanteile eines als Materialstrom
einlaufenden Altpapiergemenges zu durchstoßen, während flexiblere Papieranteile in
dem Altpapiergemenge von den Stacheln nicht durchstoßen, sondern weiter gefördert
werden.
[0003] Diese Vorgehensweise funktioniert bei klassischen Zusammensetzungen solcher Materialströme
verhältnismäßig gut. In den vergangenen Jahren ist der Anteil der Kartonagen im Altpapier
jedoch aus unterschiedlichen Gründen stark angestiegen, insbesondere weil der Anteil
von Versandware, die üblicherweise in Kartons versandt wird, stark zugenommen hat.
[0004] Mithin findet sich im Papiermüll daher auch ein hoher Anteil an Karton. Die oben
beschriebene Methode der Stachelwalzen setzt voraus, dass ein Pappteil verhältnismäßig
flach auf einem Förderband oder dergleichen zugeführt wird. Die Stacheln sind allerdings
nicht in der Lage, Kartonagen zu penetrieren, die aus mehrlagigem Karton bestehen
bzw. bei denen es sich einfach um einen zusammengedrückten Karton handelt. Folglich
enthält der Mengenstrom, der bei Einsatz der oben genannten Stachelwalze erzeugt wird,
in jüngerer Zeit häufig neben den ohnehin durchlaufenden Papieranteilen immer noch
einen beachtlichen Anteil von Kartons.
[0005] Entsprechend sind auch andere Gegenstände eines Mengenstroms - unabhängig vom Material
- durch bestehende Sortieranlagen nicht gut auszusortieren.
[0006] Bislang ist daher die Aussonderung von ausgewählten Teilen in einem solchen Mengenstrom
vor allem händisch erfolgt. Der allgemeine Fachkräftemangel führt allerdings dazu,
dass in vielen Sortieranlagen immer weniger Personal für die händische Aussonderung
zur Verfügung steht. Das geht zulasten der Durchsatzmenge.
[0007] JP H09 9 314 070 A offenbart eine Altpapiersortiervorrichtung, bei der ein auszusortierendes Element
mit einem Lichtpointer markiert wird und eine Nadel dieses Element entweder aufspießt
oder durch einen Schlitz im Transportweg drückt und es so aus dem Transportweg entfernt.
Für Kartons, insbesondere mehrlagige, ist dieses Verfahren nicht geeignet, weil das
Durchstechen des Kartons schwierig ist, ebenso wie das Anheben, wenn er nur durch
eine Nadel gehalten wird. Auch ist das Drücken durch einen Schlitz bei Kartons schwierig,
weil die Steifigkeit des Kartons beim Umlenken einen großen Platzbedarf erfordert
und so den Weitertransport des Papiers auf der Förderstrecke erschwert.
[0008] EP 0 873 797 A2 offenbart eine Sortiervorrichtung, bei der Papier, Pappe und Karton durch ihre Reflektionseigenschaften
unterschieden werden. Eine Vorrichtung erfasst das auszusortierende Element und hebt
es zu einem Klemmwalzenpaar, das das auszusortierende Element zu einem Austrageband
weitertransportiert. Da während des Abtransports des auszusortierenden Elementes an
diesem Abschnitt kein weiteres Element entnommen werden kann, ist diese Anlage insbesondere
bei einer geringen Fremdbelastung zu betreiben oder arbeitet mit einem geringen Durchsatz.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Sortiervorrichtung anzugeben,
mit deren Hilfe sich aus dem schon einmal sortierten Mengenstrom im Wege der Nachsortierung
auch die noch störenden Anteile automatisiert aussondern lassen und dabei die oben
beschriebenen Nachteile zu vermeiden.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Sortiervorrichtung, insbesondere Nachsortiervorrichtung,
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den
nachfolgenden Unteransprüchen. Weiterhin wird die Aufgabe durch eine Aufnahmevorrichtung
für eine Sortiereinrichtung gemäß Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
[0011] Die erfindungsgemäße Sortiervorrichtung, welche bevorzugt als Nachsortiervorrichtung
im Anschluss an einen vorgeschalteten Sortiervorgang eingesetzt werden kann, dient
dem Aussondern von ausgewählten Teilen, z. B. von Pappkartonteilen, aus einem Materialgemenge,
bei welchem es sich z. B. um einen Mengenstrom mit Papier und Kartonanteilen handeln
kann. Die Sortiervorrichtung umfasst dazu
- a) eine Zuführvorrichtung, die das Materialgemenge in einer Förderrichtung bewegt,
wobei sie bevorzugt wenigstens ein erstes Förderband umfasst,
- b) eine Aufnahmevorrichtung, die dazu ausgelegt ist, in einen Erfassungsbereich gelangende,
ausgewählte Teile aus dem zugeführten Materialgemenge aufzunehmen, wobei im Erfassungsbereich
der Aufnahmevorrichtung eine, insbesondere schwenkbar ausgebildete, Haltevorrichtung
oder Führungsvorrichtung angeordnet ist, die dazu ausgelegt ist, die ausgewählten
Teile so zu dem Erfassungsbereich hinzuführen, dass die Aufnahmevorrichtung ein ausgewähltes
Teil aufnehmen kann,
- c) eine Auswahlerfassungsvorrichtung, insbesondere eine Kamera oder einen Scanner,
die aus dem zugeführten Materialgemenge auszusondernde Teile erkennt, und
- d) eine Steuerung, die die Haltevorrichtung oder Führungsvorrichtung steuert.
[0012] Mit der vorliegenden Erfindung ist es möglich, über die Auswahlerfassungsvorrichtung
bestimmte Teile aus dem zugeführten Materialgemenge zu identifizieren und an die Steuerung
zu kommunizieren. Bevorzugt ist die Steuerung so ausgebildet, dass sie die Halte-
oder Führungsvorrichtung in den Förderweg des zugeführten Materialgemenges, insbesondere
unter Berücksichtigung der Fördergeschwindigkeit, hinein bewegt, insbesondere hineinschwenkt,
nachdem die Auswahlerfassungsvorrichtung ein auszusonderndes Teil erkannt hat. Die
Steuerung steuert die Halte- oder Fördervorrichtung also so, dass die identifizierten,
auszusondernden Teile zur Aufnahmevorrichtung gefördert und gegebenenfalls aufgehalten
werden. Mittels der Aufnahmevorrichtung können diese aufgehaltenen Teile dann aufgenommen
und dadurch aus dem Materialgemenge ausgesondert werden. Vor allem ist es auf diese
Weise möglich, bei der Aufbereitung von Altpapier Kartonagen, die beispielsweise mit
Stachelwalzen nicht erfasst werden können, aus einem Materialgemenge im Wege einer
Nachsortierung auszusondern.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform der Sortiervorrichtung ist die Steuerung so
ausgebildet, dass sie die Haltevorrichtung oder Führungsvorrichtung in den Förderweg
des zugeführten Materialgemenges, insbesondere unter Berücksichtigung der Fördergeschwindigkeit,
hinein bewegt, insbesondere hineinschwenkt, nachdem die Auswahlerfassungsvorrichtung
ein auszusonderndes Teil erkannt hat. Die Haltevorrichtung oder Führungsvorrichtung
ist im Normalfall in der Gesamtfördereinrichtung integriert und wird aktiviert, wenn
ein ausgesondertes Teil erkannt worden ist.
[0014] Bei der Sortiervorrichtung kann auf der der Zuführvorrichtung abgewandten Seite der
Aufnahmevorrichtung eine zweite Vorrichtung angeordnet sein, die von der Aufnahmevorrichtung
aufgenommene Teile übernimmt, insbesondere weiter transportiert. Mit der zweiten Vorrichtung
werden die aussortierten Elemente aus dem Bereich der Sortiervorrichtung entfernt
und einem Bestimmungsort, beispielsweise einem entsprechenden Sammelplatz, zugeführt.
[0015] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist auf der der Zuführvorrichtung
abgewandten Seite der Aufnahmevorrichtung eine erste Vorrichtung angeordnet, die von
der Aufnahmevorrichtung nicht aufgenommene Teile von der Zuführvorrichtung übernimmt,
insbesondere in einer ersten Transportrichtung weiter transportiert. Mit dieser ersten
Vorrichtung wird der bereinigte Teil von der Sortiervorrichtung abtransportiert.
[0016] Ebenso bevorzugt ist, dass die Haltevorrichtung oder Führungsvorrichtung ein oder
eine Mehrzahl Führungselement(e) umfasst, wobei wenigstens ein Führungselement schwenkbar
gelagert ist. Die Führungselemente können ein integrierter Bestandteil des Transportsystems
sein und werden, wenn ein Element aussortiert werden soll, so verschwenkt, dass es
das auszusortierende Element zur Aufnahmevorrichtung leitet.
[0017] Bevorzugt dabei ist, dass die Sortiervorrichtung eine Mehrzahl, insbesondere in einer
Richtung quer zur Förderrichtung nebeneinander angeordnete, Führungselemente aufweist,
die unabhängig voneinander verschwenkbar sind. So muss nicht die gesamte Breite der
Zuführungsvorrichtung angehoben werden, sondern nur den Abschnitt, auf dem sich das
auszusortierende Element befindet. So kann die Zuführungsvorrichtung wesentlich dichter
bestückt werden, was den Sortiervorgang schneller macht. Die Führungselemente können
dabei bevorzugt unabhängig voneinander, beispielsweise durch jeweils einen eigenen
Stellantrieb, bevorzugt Stellzylinder, bewegt werden.
[0018] Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Haltevorrichtung oder Führungsvorrichtung
wenigstens ein zweites Förderband umfasst. Mit dem Förderband ist nicht nur ein ordentlicher
Weitertransport der zu sortierenden Teile gewährleistet, auch kann die Geschwindigkeit
vor der Aufnahmevorrichtung gesteuert werden, indem das Förderband gegenüber der Zuführungsvorrichtung
beschleunigt oder verlangsamt werden kann.
[0019] Von großem Vorteil hat sich erwiesen, dass das oder die Mehrzahl Führungselement(e)
jeweils ein zweites Förderband aufweist/aufweisen. Damit lassen sich einzelne Abschnitte
der Zuführungsvorrichtung getrennt steuern. So kann beispielsweise der nicht aussortierte
Teil der Elemente normal durchlaufen, während auszusortierende Elemente auf den Führungselementen
verzögert werden, damit die Aufnahmevorrichtung sicherer zufassen kann. Das jeweilige
zweite Förderband kann ganz generell dieselbe Fördergeschwindigkeit aufweisen wie
das erste Förderband der Zuführvorrichtung. Andere Geschwindigkeiten, auch unter den
zweiten Förderbändern verschiedene Geschwindigkeiten, sind ebenso denkbar. Ebenfalls
können die zweiten Förderbänder einzeln oder zusammen eine der Förderrichtung, zumindest
in einer Richtungskomponente, gegenläufige Förderrichtung aufweisen.
[0020] Bevorzugt dabei ist, dass auf der der Zuführvorrichtung abgewandten Seite der Aufnahmevorrichtung
eine erste Vorrichtung angeordnet ist, die von der Aufnahmevorrichtung nicht aufgenommene
Teile von der Zuführvorrichtung übernimmt, insbesondere in einer ersten Transportrichtung
weiter transportiert. Mit einer solchen Einrichtung wird der bereinigte Mengenstrom
zur Weiterverarbeitung abtransportiert.
[0021] Gelöst wird die Aufgabe ebenfalls durch eine Aufnahmevorrichtung für eine Sortiervorrichtung,
wobei die Aufnahmevorrichtung eine um eine, insbesondere quer zur Förderrichtung verlaufende,
Drehachse drehbar gelagerte Vorrichtung ist. Diese ist mit einer oder einer Mehrzahl
auf einer ersten Welle drehfest angeordnete(n) Scheibe(n) ausgestattet, an deren Außenumfang
Aufnehmer, insbesondere Greifer, zur Aufnahme von ausgewählten Teilen angeordnet sind.
Die Aufnehmer können dann die zuvor identifizierten Teile aus dem Materialgemenge
aufnehmen und abführen. Sind, wie es nach einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen
ist, eine Mehrzahl Scheiben vorhanden, sind bevorzugt Aufnehmer benachbarter Scheiben
über gemeinsame zweite Wellen miteinander gekoppelt. Dadurch sind sie synchron aus
einer Haltestellung in eine Nicht-Haltestellung bewegbar. In der Haltestellung sind
die Aufnehmer in der Lage, identifizierte Teile festzuhalten, während in der Nicht-Haltestellung
entsprechende Teile freigegeben werden. Nach einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst
die Aufnahmevorrichtung wenigstens einen mit wenigstens einem Aufnehmer, insbesondere
über eine zweite Welle, gekoppelten Hebel. Dieser wiederum umfasst einen, insbesondere
als Rolle ausgebildeten, Steuerabschnitt. Die Aufnahmevorrichtung weist weiter eine
Steuerkurve auf, die mit dem Steuerabschnitt des Hebels zusammenwirkt. Dies geschieht
so, dass bei Drehung der Aufnahmevorrichtung um die Drehachse der Aufnehmer im Erfassungsbereich
aus einer Nicht-Haltestellung in eine Haltestellung bewegt wird, um ein ausgewähltes
Teil im Erfassungsbereich aufzunehmen. Auf diese Weise wird also der gesamte Prozess
des Aufnehmens von identifizierten Teilen automatisiert. Mittels der Steuerkurve kann
dafür gesorgt werden, dass die Steuerung selbst entlastet wird, da sie das Verbringen
der Aufnahmevorrichtung aus einer Haltestellung in eine Nicht-Haltestellung nicht
gesondert steuern muss, sondern dies rein mechanisch erfolgt. Natürlich ist es denkbar,
anstatt einer oben beschriebenen mechanischen Lösung entsprechende Aufnehmer auch
mit Aktoren zu versehen, die dann durch die Steuerung betätigt werden können.
[0022] Bevorzugt ist jedenfalls vorgesehen, dass der eine oder eine Mehrzahl Aufnehmer als
Greifer mit zwei relativ zueinander beweglichen Greifabschnitten ausgebildet ist/sind.
Dabei kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass einer der Greifabschnitte fest
und der andere der Greifabschnitte schwenkbar an der Scheibe angeordnet ist. Letzteres
reduziert die Anzahl der benötigten Teile, da ein Teil der entsprechenden Scheibe
bereits so ausgebildet ist, dass diese die Form eines Greifabschnitts hat. Demgegenüber
ist also an der Scheibe lediglich ein schwenkbarer Greifabschnitt vorzusehen. Bevorzugt
kann der schwenkbare Greifabschnitt drehfest mit einer zweiten Welle verbunden sein.
Mehrere Greifabschnitte, die dann drehfest mit einer zweiten Welle verbunden sind,
können also gleichzeitig bewegt werden. Auch diese Bauweise reduziert die Anzahl der
erforderlichen Bauteile und führt dazu, dass prinzipiell eine einzige Steuerkurve
zur Bewegung der Aufnehmer genügt. Bevorzugt ist jedoch, dass die Aufnahmevorrichtung
aus Symmetriegründen über zwei axial voneinander beabstandete Steuerkurven verfügt,
sodass die mechanische Verstellung der Aufnehmer an beiden Enden der zweiten Wellen
erfolgt.
[0023] Die erfindungsgemäße Sortiervorrichtung ist bevorzugt so ausgestaltet, dass die Aufnahmevorrichtung
nach einer der oben beschriebenen Ausführungen ausgebildet ist. Die Sortiervorrichtung
führt von der Aufnahmevorrichtung übernommene Teile, die aus dem Materialgemenge ausgesondert
worden sind, ab. Dazu kann bei der erfindungsgemäßen Sortiervorrichtung auf der der
Zuführvorrichtung abgewandten Seite der Aufnahmevorrichtung eine zweite Vorrichtung
angeordnet sein, die von der Aufnahmevorrichtung aufgenommene Teile übernimmt, insbesondere
weiter transportiert. Im einfachsten Fall kann es sich dabei um eine Transportvorrichtung
handeln, z. B. ein Förderband oder dergleichen. Die verwendete Steuerkurve kann bei
dieser Anordnung so ausgebildet sein, dass auf der der Zuführeinrichtung zugewandten
Seite die Aufnehmer in die Haltestellung verbracht werden, um Teile aufzunehmen, und
auf der Seite der zweiten Vorrichtung in die Nicht-Haltestellung verbracht werden,
sodass die Aufnahmevorrichtung die ausgesonderten Teile automatisch freigibt und der
zweiten Vorrichtung zuführt.
[0024] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wirkt die Steuerkurve mit dem Steuerabschnitt
des Hebels so zusammen, dass bei Drehung der Aufnahmevorrichtung um die Drehachse
der Aufnehmer in einem vom Erfassungsbereich verschiedenen Abgabebereich aus der Haltestellung
in die Nicht-Haltestellung bewegt wird, um ein ausgewähltes Teil im Abgabebereich
loszulassen. Auch diese Vorgehensweise führt dazu, dass die Übergabe rein mechanisch
erfolgt, sodass keine zusätzlichen Aufgaben für die Steuerung entstehen.
[0025] Natürlich bleiben Teile im Materialstrom zurück, die nicht zur Aussonderung identifiziert
worden sind. Bevorzugt ist daher vorgesehen, dass auf der der Zuführvorrichtung abgewandten
Seite der Aufnahmevorrichtung eine erste Vorrichtung angeordnet ist, die von der Aufnahmevorrichtung
nicht aufgenommene Teile von der Zuführvorrichtung übernimmt, insbesondere in einer
ersten Transportrichtung weiter transportiert. Eine solche Vorrichtung kann beispielsweise
unterhalb der zweiten Vorrichtung angeordnet sein, z. B. auf demselben Niveau wie
die Zuführeinrichtung, und ebenfalls eine Transportvorrichtung wie z. B. ein Förderband
sein.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren 1 bis 11 näher erläutert.
Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Sortiervorrichtung.
Figur 2 zeigt eine Ausschnittvergrößerung des Details B aus Figur 1.
Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf die in Figur 1 dargestellte Sortiervorrichtung.
Figur 4 zeigt eine Schnittansicht entlang der Linie A-A der Figur 3.
Figur 5 zeigt eine Ausschnittvergrößerung des Details 7 aus Figur 4.
Figur 6 zeigt eine Ausschnittvergrößerung des Details C aus Figur 4.
Figur 7 zeigt eine Ausschnittvergrößerung des Details D aus Figur 6.
Figur 8 zeigt eine perspektivische Ansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Sortiervorrichtung.
Figur 9 zeigt eine Detailansicht der in Figur 8 dargestellten Ausführungsform im Bereich
der Haltevorrichtung oder Führungsvorrichtung.
Figur 10 zeigt eine Draufsicht auf die in Figur 8 dargestellte Sortiervorrichtung.
Figur 11 zeigt eine Schnittansicht entlang der Linie A-A der Figur 10.
[0027] Die in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Sortiervorrichtung 1 weist eine Zuführeinrichtung
2 auf, die im gezeigten Beispiel bevorzugt als Förderband ausgebildet ist und in der
Lage ist, ein Materialgemenge (nicht gezeigt) in einer Förderrichtung P3 zu bewegen.
Das Materialgemenge gelangt dadurch in den Bereich der Aufnahmevorrichtung 3, die
bevorzugt als um eine Achse A1 in Richtung des Pfeils P2 rotierende Walze ausgebildet
ist, und wird von der Aufnahmevorrichtung 3 selektiv aufgenommen. Zur Weiterförderung
des von der Aufnahmevorrichtung 3 nicht aufgenommenen Materials dient beispielsweise
eine in Förderrichtung hinter der Aufnahmevorrichtung 3 gelegene erste Vorrichtung
5, die bevorzugt ebenfalls ein Förderband ist, die in der Lage ist, von der Aufnahmevorrichtung
3 nicht aufgenommenes Material in einer Richtung P1 weiter zu bewegen. Ferner dient
bevorzugt eine zweite Vorrichtung 6 dazu, von der Aufnahmevorrichtung 3 aufgenommenes
Material weiter zu fördern. Bevorzugt ist auch die zweite Vorrichtung 6 als Förderband
ausgebildet und befindet sich ebenfalls auf der der Zuführeinrichtung 2 abgewandten
Seite der Aufnahmevorrichtung 3.
[0028] In Fig. 2 ist der Bereich B aus Fig. 1 etwas detaillierter dargestellt. In Fig. 3
ist eine Draufsicht der Anordnung von Fig. 1 dargestellt. Man erkennt die Aufnahmevorrichtung
3, die eine oder eine Mehrzahl koaxial mit der Drehachse A1 angeordnete und bevorzugt
drehfest mit einer Welle 31 verbundene Scheibe(n) 4 aufweist. Die Welle 31 ist entsprechend
in einer Lagerung 30 gelagert. Der Antrieb der Welle 31 ist aus Gründen der Übersichtlichkeit
hier nicht dargestellt. Jede Scheibe 4 ist auf eine ganz bestimmte Art und Weise ausgebildet
und umfasst hierzu an ihrem Außenumfang Aufnehmer 40, die bevorzugt als Greifer ausgebildet
sind. In der dargestellten Bauweise sind die Greifer 40 zweiteilig ausgebildet, wobei
ein erster Greifabschnitt 41 jeweils fest an der Scheibe 4 oder einstückig mit derselben
ausgebildet ist, während ein zweiter, beweglicher Greifabschnitt 42 gegenüber der
jeweiligen Scheibe 4 drehbeweglich ist. Wie im gezeigten Beispiel ist bevorzugt, dass
eine Mehrzahl zweiter Greifabschnitte 42 drehfest an einer gemeinsamen Drehwelle W
angeordnet ist. Auf diese Weise werden klauenartige Greifer ausgebildet, die durch
Drehen der Drehwelle W geöffnet bzw. geschlossen werden können. Im gezeigten Beispiel
ist die Welle W als Vierkantwelle ausgebildet. Bei dieser Bauform ist es auch möglich,
Greifer 40 an unterschiedlichen Scheiben 4 gleichzeitig zu bewegen. Wie im gezeigten
Beispiel dargestellt, befindet sich bevorzugt eine Mehrzahl von miteinander über Wellen
W verbundenen Greifern 40 am Außenumfang der Scheiben 4 der Aufnahmevorrichtung 3.
[0029] Zur Betätigung, d. h. zum Öffnen und/oder Schließen, der Greifer 40 oder einer Gruppe
über eine Welle W miteinander verbundener Greifer 40 sind eine Mehrzahl verschiedener
Antriebsmöglichkeiten denkbar. Im gezeigten Beispiel ist eine bevorzugte Ausführungsform
dargestellt, bei der an wenigstens einem Ende einer Welle W, bevorzugt an beiden Enden
einer Welle W, jeweils Hebel H angeordnet sind, die drehfest mit der jeweiligen Welle
W verbunden sind. Im gezeigten Beispiel sind diese Hebel H bevorzugt als Kniehebel
ausgebildet. Das Verschwenken der Hebel H bewirkt eine Drehung der jeweiligen Welle
W und damit das Öffnen oder Schließen der an der Welle befindlichen Greifer 40 bzw.
das Drehen der an den Wellen W angeordneten zweiten Greifabschnitte 42 relativ zu
den ersten Greifabschnitten 41.
[0030] Dargestellt ist in Fig. 2 in perspektivischer Ansicht und in den Fig. 4 und 5 in
seitlicher Ansicht, ebenfalls eine Haltevorrichtung oder Führungsvorrichtung 7, die
mehrere, voneinander bevorzugt parallel zur Achse A1 und bevorzugt senkrecht zur Förderrichtung
P3, beabstandete, Haltevorsprünge oder Führungselemente 74 bis 77 aufweist. Die Haltevorrichtung
oder Führungsvorrichtung 7 ist verstellbar, sodass sie in den Förderweg der Zuführeinrichtung
2 bewegt werden kann. In diesem Fall würden die Haltevorsprünge 74 bis 77 etwaiges
Material aus dem an der Zuführeinrichtung 2 einlaufenden Materialgemenge aufhalten,
wenn entsprechende Teile nicht zwischen benachbarte Haltevorsprünge hindurch passen.
Erfindungsgemäß erfolgt die Betätigung der Haltevorrichtung 7 über die hier nicht
dargestellte Steuerung der erfindungsgemäßen Sortiervorrichtung. Dazu ist eine ebenfalls
nicht gezeigte Auswahlerfassungsvorrichtung 9 angeordnet, die in der Lage ist, dass
auf der Zuführeinrichtung 2 in Richtung der Sortiervorrichtung geförderte Materialgemenge
zu sichten und auszusortierende Teile zu erkennen und zu erfassen und der Steuerung
mitzuteilen, dass diese Teile von der Aufnahmevorrichtung 3 aufgenommen werden sollen.
Wie in Fig. 4 und noch besser in der Ausschnittvergrößerung von Fig. 5, die das Detail
7 der Fig. 4 genauer zeigt, zu erkennen ist, kann die erfindungsgemäße Haltevorrichtung
über einen Antrieb 72 verstellt werden, der hier als Stellzylinder ausgebildet und
gelenkig mit der Anordnung 71 verbunden ist, die die Haltevorsprünge 74 bis 77 trägt.
Die Betätigung des Stellzylinders 72 bewirkt eine Drehung der Anordnung 71 in Richtung
des Pfeils P4 (oder in entgegengesetzter Richtung) um eine Drehachse A2 in eine Position,
welche durch 71' angedeutet ist. In dieser Position liegen die Haltevorsprünge oberhalb
der Förderebene der Zuführeinrichtung 2, sodass etwaige Teile des Materialgemenges
entsprechend im Erfassungsbereich der Aufnahmevorrichtung 3 gehalten werden. Die Haltevorsprünge
oder Führungselemente 74 bis 77 können auch jeweils einen eigenen Stellzylinder 72
aufweisen und so unabhängig voneinander verstellbar ausgebildet sein. Generell muss
die Bewegung der Haltevorsprünge oder Führungselemente 74 bis 77 nicht durch einen
Stellzylinder erfolgen, sondern es kann/können ein beliebiger Antrieb bzw. beliebige
Antriebe sein, der/die durch die Steuerung angesprochen wird/werden.
[0031] Die Funktionsweise der Aufnahmevorrichtung soll anhand der Fig. 6 und 7 noch näher
erläutert werden. Wie bereits oben beschrieben, befinden sich bevorzugt eine Mehrzahl
von zweiten Greifabschnitten 42 auf entsprechenden Wellen W und können gemeinsam relativ
zu den ersten Greifabschnitten 41 bewegt werden. In Fig. 6, in der eine Ausschnittvergrößerung
des Details C aus Fig. 4 dargestellt ist, erkennt man außerdem, dass eine Steuerkurve
K im Bereich einer oder beider axialen Stirnseiten der Aufnahmevorrichtung 3 angeordnet
ist. Diese Steuerkurve K ist so ausgebildet, dass die Hebel H auf diese Steuerkurve
auflaufen können und dadurch verschwenkt werden. Erfindungsgemäß ist die Steuerkurve
K so ausgebildet, dass die Verschwenkung der Hebel H in dem der Zuführeinrichtung
2 zugewandten Bereich so erfolgt, dass die Aufnehmer oder Greifer 40 zumindest im
Erfassungsbereich, also dem Bereich, in welchem einlaufendes Material von der Aufnahmevorrichtung
3 erfasst werden kann, aus einer Nicht-Haltestellung in eine Haltestellung überführt
werden.
[0032] Bevorzugt sind die Hebel H, wie in Fig. 7 gezeigt, dazu als Kniehebel ausgebildet,
die zwei Schenkel H1 und H2 aufweisen. Bevorzugt sind die Hebel H vorgespannt, beispielsweise
mit einer Torsionsfeder T, welche beim Öffnen des Aufnehmers bzw. des Greifers 40
gespannt wird. Dadurch kann das Greifen mit Federunterstützung erfolgen. Der eine
Schenkel H2 weist am freien Ende bevorzugt eine Gleitfläche oder Rolle R auf, mit
welcher das freie Ende über die Steuerkurve K rollen oder gleiten kann. Die Steuerkurve
K ist so ausgebildet, dass im in Fig. 6 dargestellten oberen Bereich, also etwa ab
dem Bereich, in welchem (vgl. Fig. 1 u. Fig. 4) von der Aufnahmevorrichtung 3 losgelassenes
Material auf den Förderer 6 fallen kann, die Greifer 40 geöffnet werden. Wie man in
Fig. 6 und der Ausschnittvergrößerung des Details D in Fig. 7 erkennt, beginnt hier
die Steuerkurve K und verläuft dann in Drehrichtung P2 etwa über einen Winkelbereich
von 180° weiter und endet im Erfassungsbereich (vgl. Fig. 6), also bevorzugt etwa
in dem Bereich, in welchem auch die Haltevorrichtung im aktivierten Zustand 71' angeordnet
ist.
[0033] Gelangt (vgl. Fig. 7) der Hebel H mit seinem Schenkel H2 in den Bereich der Steuerkurve
K, wird der Hebel H und damit auch die Welle W gegen den Uhrzeigersinn, d. h. in Drehrichtung
P2 verschwenkt und der Greifer 40 öffnet sich, d. h. Greifabschnitt 42 wird von Greifabschnitt
41 wegbewegt. Mit fortlaufender Drehung der Aufnahmevorrichtung 3 bzw. der Scheiben
4 bleibt der Greifer 40 im geöffneten Zustand, solange die Steuerkurve mit dem Schenkel
H2 des Hebels H in Kontakt bleibt. Im gezeigten Beispiel ist dies (vgl. Fig. 6) solange
der Fall, bis der jeweilige Hebel H in den Erfassungsbereich gelangt. An dieser Stelle
soll der Greifer von der Haltevorrichtung 7 aufgehaltenes Material festhalten können.
Werden die Haltevorsprünge 74 bis 77 (hier angedeutet durch die Position 71') aufgestellt
und befinden sich im Förderweg, können bestimmte Materialanteile die Haltevorrichtung
nicht passieren; die Greifer 40 werden in diesem Bereich geschlossen, Greifabschnitt
42 bewegt sich auf Greifer 40 zu und der Schenkel H2 verlässt die Steuerkurve und
der Hebel H wird aufgrund der Torsionsfeder T entgegen der Drehrichtung P2 verschwenkt.
Entsprechend werden bestimmte Materialanteile im Erfassungsbereich auf diese Weise
festgehalten. Da das Öffnen und Schließen der Greifer 40 über die Steuerkurve K automatisiert
erfolgt, muss die Steuerung der Sortiervorrichtung lediglich das Aktivieren bzw. Deaktivieren
der Haltevorrichtung oder Führungsvorrichtung 7 übernehmen. Dies geschieht - wie bereits
angedeutet - dadurch, dass eine nicht dargestellte Auswahlerfassungsvorrichtung, beispielsweise
eine Kamera oder ein Scanner, auszusondernde Teile erkennt und an die Steuerung meldet,
die daraufhin zum richtigen Zeitpunkt, beispielsweise abhängig von der Fördergeschwindigkeit
der Zuführvorrichtung 2 und/oder der Drehgeschwindigkeit der Aufnahmevorrichtung 3
in Richtung P2 um die Achse A1, die Haltevorrichtung 7 aktiviert, damit auszusondernde
Teile im Erfassungsbereich festgehalten werden.
[0034] Eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sortiervorrichtung 1 zeigt Fig.
8. Die Aufnahmevorrichtung 3 ist mit der Welle 31 an den am Gehäuse angeordneten Lagern
30 angeordnet. Um die Achse A1, die durch die Welle 31 gebildet wird, dreht sich die
Aufnahmevorrichtung 3 in dieser Ausführungsform im Uhrzeigersinn P2, so dass sie sich
im unteren Bereich entgegen der Bewegungsrichtung P3 der zu sortierenden Objekte (hier
nicht dargestellt) bewegt. Diese werden in Fig. 8 von links über die Zuführungsvorrichtung
2 zur Aufnahmevorrichtung geführt. Unmittelbar vor der Aufnahmevorrichtung 3 werden
die zu sortierenden Objekte der Halte- oder Führungsvorrichtung 7 übergeben. Hier
weisen die Führungselemente jeweils ein zweites Förderband auf. Wird nichts oder nicht-auszusortierendes
Material transportiert, so sind die Führungselemente, wie in dem linken Teil dargestellt,
nach unten geneigt und transportieren das Material zur ersten Vorrichtung 5 (hier
nicht dargestellt). Wird auszusortierendes Material transportiert, so werden die Führungselemente,
wie im rechten Teil dargestellt, angehoben und der Aufnahmevorrichtung 3 zugeführt.
Das jeweilige zweite Förderband kann ganz generell dieselbe Fördergeschwindigkeit
aufweisen wie das erste Förderband der Zuführvorrichtung 2. Andere Geschwindigkeiten,
auch unter den zweiten Förderbändern verschiedene Geschwindigkeiten, sind ebenso denkbar.
Ebenfalls können die zweiten Förderbänder einzeln oder zusammen eine der Förderrichtung
P3, zumindest in einer Richtungskomponente, gegenläufige Förderrichtung aufweisen.
[0035] Die letzte Situation wird detaillierter in Fig. 9 gezeigt. Alle Führungselemente
74 bis 77 sind angehoben und führen so das von der Zuführungsvorrichtung 2 übernommene
Material der Aufnahmevorrichtung 3 zu. Wenn sich die Wege des von den Führungselementen
74 bis 77 in der gezeigten Position geförderten Materials und der Aufnehmer 40 kreuzen,
verlassen die entsprechenden Hebel H die Steuerkurve K, so dass die Torsionsfeder
T die beiden Greifabschnitte 41, 42 zusammenführt und so das auszusortierende Objekt
von dem Aufnehmer 40 erfasst und gehalten wird.
[0036] Fig. 10 zeigt die Ausführungsform der Fig. 8 in Draufsicht. Etwa mittig ist die Aufnahmevorrichtung
3 angeordnet. Die am Gehäuse befestigten Lager 30 tragen die Welle 31, an der die
Scheiben 4 drehfest angeordnet sind. Die koaxial zueinander angeordneten Scheiben
sind im äußeren Bereich durch drehbare zweite Wellen W miteinander gekoppelt, wobei
die Aufnehmer 40 und deren Steuerung oben bereits beschrieben wurden. In dieser Figur
erfolgt die Materialzuführung von der linken Seite über die Zuführungsvorrichtung
2. Kurz vor der Aufnahmevorrichtung 3 wird das Material von der Zuführungsvorrichtung
2 auf die Haltevorrichtung oder Führungsvorrichtung 7 übergeben. Die Haltevorrichtung
oder Führungsvorrichtung 7 besteht aus mehreren Führungselementen 74 bis 77, die als
zweites Förderband ausgeführt sind. Die Führungselemente 74 bis 77 sind so angeordnet,
dass sie im Falle einer Aussortierung zwischen den Scheiben 4 der Aufnahmevorrichtung
3 positioniert sind, so dass sich die Wege des Materials und der Aufnehmer 40 kreuzen
können. Diese Position zeigen die Führungselemente 76, 77. Im Falle einer Nicht-Aussortierung
sind die Führungselemente 74 bis 77 abgesenkt, so dass das Material unterhalb der
Aufnahmevorrichtung geführt wird. Dies zeigen die Führungselemente 74, 75 (s.a. Fig.8).
Dies zeigt etwas deutlicher Fig. 11, die einen Schnitt entlang der Linie A-A in der
Fig. 10 darstellt. Im vorderen Bereich der Haltevorrichtung oder Führungsvorrichtung
7 ist ein Führungselement 77 in der Aussortierstellung gezeigt. Dieses Führungselement
77 transportiert das von der Zuführungsvorrichtung 2 kommende Material zwischen die
Aufnehmer 40. Dabei sind die Führungselemente 74 bis 77 an einer Drehachse 78 gelagert
und werden individuell bei Bedarf mittels eines Stellzylinders 72 angehoben bzw. abgesenkt.
Das in der Figur als hinteres Führungselement 75 dargestellte Führungselement 75 ist
abgesenkt. Das darauf transportierte Material wird unterhalb der Aufnahmevorrichtung
3 zur hier nicht dargestellten ersten Vorrichtung 5 zum Abtransport des sortierten
Materials geführt. Oberhalb der Zuführungsvorrichtung 2 ist eine Auswahlerfassungsvorrichtung
9 angeordnet, die das transportierte Material erfasst und bewertet. Bei der Auswahlerfassungsvorrichtung
9 handelt es sich vorzugsweise um einen Scanner oder eine Kamera. Natürlich können
die Führungselemente 74 bis 77 auch bei dieser Ausführung über einen einzigen Antrieb
72 bewegt werden.
[0037] Mithilfe der vorliegenden Erfindung ist es daher möglich, mittels konventioneller
Sortiervorrichtungen, insbesondere solchen für Altpapiergemenge, bislang nicht oder
ausschließlich händisch aussonderbare Teile im Wege einer Nachsortierung aus einem
Materialgemenge auszusondern. Es versteht sich, dass die Erfindung gemäß Sortiervorrichtung
nicht ausschließlich für Materialströme und Materialgemenge aus Papier und Pappe,
sondern auch für andere Materialströme grundsätzlich geeignet ist.
1. Sortiervorrichtung (1), insbesondere Nachsortiervorrichtung, zum Aussondern von ausgewählten
Teilen, insbesondere Pappkartonteilen, aus einem Materialgemenge, insbesondere einem
Mengenstrom mit Papier und Kartonanteilen, umfassend:
a) eine, bevorzugt wenigstens ein erstes Förderband umfassende, Zuführvorrichtung
(2), die das Materialgemenge in einer Förderrichtung (P3) bewegt,
b) eine Aufnahmevorrichtung (3), die dazu ausgelegt ist, in einen Erfassungsbereich
gelangende, ausgewählte Teile aus dem zugeführten Materialgemenge aufzunehmen, wobei
im Erfassungsbereich der Aufnahmevorrichtung (3) eine, insbesondere schwenkbar ausgebildete,
Haltevorrichtung oder Führungsvorrichtung (7) angeordnet ist, die dazu ausgelegt ist,
die ausgewählten Teile so zu dem Erfassungsbereich hinzuführen, dass die Aufnahmevorrichtung
(3) ein ausgewähltes Teil aufnehmen kann,
c) eine Auswahlerfassungsvorrichtung (9), insbesondere eine Kamera oder einen Scanner,
die aus dem zugeführten Materialgemenge auszusondernde Teile erkennt, und
d) eine Steuerung, die die Haltevorrichtung oder Führungsvorrichtung (7) steuert.
2. Sortiervorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerung so ausgebildet ist, dass sie die Haltevorrichtung oder Führungsvorrichtung
(7) in den Förderweg des zugeführten Materialgemenges, insbesondere unter Berücksichtigung
der Fördergeschwindigkeit, hinein bewegt, insbesondere hineinschwenkt, nachdem die
Auswahlerfassungsvorrichtung ein auszusonderndes Teil erkannt hat.
3. Sortiervorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der der Zuführvorrichtung (2) abgewandten Seite der Aufnahmevorrichtung (3) eine
zweite Vorrichtung (6) angeordnet ist, die von der Aufnahmevorrichtung (3) aufgenommene
Teile übernimmt, insbesondere weiter transportiert.
4. Sortiervorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der der Zuführvorrichtung (2) abgewandten Seite der Aufnahmevorrichtung (3) eine
erste Vorrichtung (5) angeordnet ist, die von der Aufnahmevorrichtung (3) nicht aufgenommene
Teile von der Zuführvorrichtung (2) übernimmt, insbesondere in einer ersten Transportrichtung
(P1) weiter transportiert.
5. Sortiervorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Haltevorrichtung oder Führungsvorrichtung (7) ein oder eine Mehrzahl Führungselement
(e) (74 - 77) umfasst, wobei wenigstens ein Führungselement (74 - 77) schwenkbar gelagert
ist.
6. Sortiervorrichtung (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie eine Mehrzahl, insbesondere in einer Richtung quer zur Förderrichtung (P3) nebeneinander
angeordnete, Führungselemente (74 - 77) aufweist, die unabhängig voneinander verschwenkbar
sind.
7. Sortiervorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Haltevorrichtung oder Führungsvorrichtung (7) wenigstens ein zweites Förderband
umfasst.
8. Sortiervorrichtung (1) nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das oder Mehrzahl Führungselement (e) (74 - 77) jeweils ein zweites Förderband aufweist/aufweisen.
9. Aufnahmevorrichtung (3) für eine Sortiervorrichtung, wobei die Aufnahmevorrichtung
(3) eine um eine, insbesondere quer zur Förderrichtung (P3) verlaufende, Drehachse
(A1) drehbar gelagerte Vorrichtung mit einer oder einer Mehrzahl auf einer ersten
Welle (31) drehfest angeordnete(n) Scheibe(n) (4) ist, an deren Außenumfang Aufnehmer,
insbesondere Greifer, (40) zur Aufnahme von ausgewählten Teilen angeordnet sind.
10. Aufnahmevorrichtung (3) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Falle einer Mehrzahl Scheiben (4) Aufnehmer (40) benachbarter Scheiben (4) über
gemeinsame zweite Wellen (W) miteinander gekoppelt sind, sodass sie synchron aus einer
Haltestellung in eine Nicht-Haltestellung bewegbar sind.
11. Aufnahmevorrichtung (3) nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmevorrichtung (3) wenigstens einen mit wenigstens einem Aufnehmer (40),
insbesondere über eine zweite Welle (W), gekoppelten Hebel (H) umfasst, welcher einen,
insbesondere als Rolle ausgebildeten, Steuerabschnitt (R) umfasst, wobei die Aufnahmevorrichtung
(3) weiter eine Steuerkurve (K) aufweist, die mit dem Steuerabschnitt (R) des Hebels
(H) so zusammenwirkt, dass bei Drehung der Aufnahmevorrichtung (3) um die Drehachse
(3) der Aufnehmer (40) im Erfassungsbereich aus einer Nicht-Haltestellung in eine
Haltestellung bewegt wird, um ein ausgewähltes Teil im Erfassungsbereich aufzunehmen.
12. Aufnahmevorrichtung (3) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der eine oder eine Mehrzahl Aufnehmer (40) als Greifer mit zwei relativ zueinander
beweglichen Greifabschnitten (41, 42) ausgebildet ist/sind.
13. Aufnahmevorrichtung (3) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass einer (41) der Greifabschnitte (41, 42) fest und der andere (42) der Greifabschnitte
(41, 42) schwenkbar an der Scheibe (4) angeordnet ist.
14. Aufnahmevorrichtung (3) nach Anspruch 11 und einem der Ansprüche 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der schwenkbare Greifabschnitt (42) drehfest mit einer zweiten Welle (W) verbunden
ist.
15. Sortiervorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei die Aufnahmevorrichtung (3) nach einem der Ansprüche 9 bis 14 ausgebildet ist.
16. Sortiervorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerkurve (K) mit dem Steuerabschnitt (R) des Hebels (H) weiter so zusammenwirkt,
dass bei Drehung der Aufnahmevorrichtung (3) um die Drehachse (A1) der Aufnehmer (40)
in einem vom Erfassungsbereich verschiedenen Abgabebereich aus der Haltestellung in
die Nicht-Haltestellung bewegt wird, um ein ausgewähltes Teil im Abgabebereich loszulassen.